DE825204C - Lichtempfindliches Material fuer das Diazotypieverfahren - Google Patents
Lichtempfindliches Material fuer das DiazotypieverfahrenInfo
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- DE825204C DE825204C DEG742A DEG0000742A DE825204C DE 825204 C DE825204 C DE 825204C DE G742 A DEG742 A DE G742A DE G0000742 A DEG0000742 A DE G0000742A DE 825204 C DE825204 C DE 825204C
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Description
Die Erfindung betrifft ein lichtempfindliches Material für das Diazotypieverfahren und ein Verfahren
zu seiner Herstellung.
Es ist ein Ziel vorliegender Erfindung, ein Material für das Diazotypieverfahren herzustellen, das Kopien
mit erhöhter Wasserfestigkeit liefert und in seiner bevorzugten Ausführungsform auch beständiger gegen Verfärbungen
des Untergrundes ist.
Die Lichtpausmaterialien für das Diazotypieverfahren enthalten eine lichtempfindliche Schicht, die im
allgemeinen auf einer Unterlage oder einem Träger, wie Papier, Film, Folie, wie z. B. aus regenerierter
Cellulose, organischen Celluloseverbindungen oder Harzen oder Metall, Glas u. dgl., liegt und
wobei die Schicht eine lichtempfindliche Diazoverbindung enthält. Bei positivem Diazotypielichtpausmaterial
wird eine lichtempfindliche Diazoverbindung benutzt, die durch Licht zersetzt und somit
unfähig wird, mit Azokupplungskomponenten zu kuppein, so daß nach dem Belichten mit Licht von örtlich
verschiedener Stärke, wie beispielsweise durch Belichten unter zu reproduzierenden Linienzeichnungen
oder fotografischen Diapositiven ein Bild entwickelt werden kann, in dem die zurückgebliebene Diazoverbindung
mit einer Azokupplungskomponente ge- as kuppelt wird. In Zweikomponentenschichten dieser
Art ist die Azokupplungskomponente zusammen mit der lichtempfindlichen Diazoverbindung in der Schicht
enthalten, die gegen vorzeitige Kupplung stabilisiert ist, und die Entwicklung wird dann durch alkalische
Behandlung durchgeführt, indem sie beispielsweise alkalischen Dämpfen, wie Ammoniak oder einer fluch-
tigen basischen organischen Stickstoffverbindung ausgesetzt oder, falls erwünscht, mit einer wäßrigen alkalischen
Lösung, wie wäßrigem Ammoniumhydroxyd, Natriumcarbonat oder Trinatriumphosphat, behandelt
wird. Bei den Einkomponentensystemen ist die Azokupplungskomponente nicht in der lichtempfindlichen
Schicht enthalten, sondern sie wird in der Entwicklerlösung benutzt, beispielsweise in Verbindung mit
einem alkalischen Stoff, um die Kupplung zu beschleunigen.
Nach anderen Diazotypieverfahren werden durch lichtempfindliche Diazoverbindungen sensibilisierte
Schichten benutzt, wobei das Bild auf anderem Wege entwickelt werden kann. So kann im Falle von lichtempfindlichen
Diazosulfonaten die Entwicklung durchgeführt werden, indem die Kupplung mit einer Azokupplungskomponente
durch Anwendung von Wärme oder Dampf bewirkt wird. Es können auch Diazotypiebilder
durch Selbstkupplung einer teilweise zersetzten
ao restlichen Diazoverbindung mit ihren Lichtzersetzungsprodukten in den belichteten Flächen gebildet
werden oder durch Oxydation der Phenolverbindungen oder Chinone, die durch teilweise Zersetzung der Diazoverbindung
in den belichteten Flächen gebildet worden
a$ sind. In diesen Fällen werden negative Bilder erhalten.
Bei all den vorstehend genannten Diazotypieverfahren oder -systemen macht die ungenügende Wasserfestigkeit
der Bildfärbung wesentliche Schwierigkeiten, und zwar nicht nur, wenn die Azofarbstoffkomponenten
wasserlöslich machende Gruppen, wie Sulfon- oder Carbonsäuregruppen enthalten, sondern
auch dann, wenn derartige Gruppen nicht vorhanden sind. Durch die geringe Wasserfestigkeit des Diazotypiebildes
werden jedoch die für die Bilderzeugung verfügbaren Klassen von Komponenten sehr eingeschränkt,
und sie verhindert oft eine befriedigende Herstellung der gewünschten Farben oder Farbkombinationen
bei Kopien, die einer nassen Behandlung unterworfen werden sollen. Außerdem verursachen
die Zersetzungsprodukte und die zurückgebliebenen, zur Bilderzeugung benutzten Komponenten bei den
meisten Diazotypiepausstoffen leicht eine Nachdunkelung des Untergrundes, insbesondere wenn sie dem
Licht oder atmosphärischen Bedingungen ausgesetzt werden, wodurch jedoch die Klarheit und das allgemeine
Aussehen der Kopie leiden.
Andere Schwierigkeiten, die bei Diazotypielichtpausstoffen oft auftreten, liegen darin, lichtempfindliche
Schichten herzustellen, die während der Lagerung unter atmosphärischen Bedingungen gegen Zersetzung
und vorzeitige Kupplung der sensibilisierenden Komponenten stabil sind, da sonst Verluste in der Empfindlichkeit
und Verfärbungen der erhaltenen Kopien auftreten, ferner darin, Stoffe zu finden, die genügend
lichtempfindlich sind, damit sie nur eine verhältnismäßig kurze Belichtungszeit erfordern, und die schnell
und leicht entwickelt werden können, und endlich darin, Stoffe zu finden, deren Bildfärbung licht- und
luft beständig ist.
Um die eine oder mehrere der vorstehend genannten Schwierigkeiten zu beheben, sind schon die verschiedensten
Maßnahmen vorgeschlagen worden. So ist beispielsweise schon vorgeschlagen worden, der lichtempfindlichen
Diazotypiemischung oder der Diazotypieschicht vor der Belichtung und Entwicklung oder
während oder nach der Entwicklung Zusatzstoffe einzuverleiben, um die Wasserfestigkeit des Bildes zu ver-.bessern
und auch eine Verfärbung des Untergrundes zu verhindern. Viele dieser Behandlungen, durch die
die eine oder andere der gewünschten Eigenschaften des Lichtpausmaterials oder der daraus hergestellten
Kopien verbessert wird, verschlechtern jedoch andere Eigenschaften und vergrößern noch die Schwierigkeiten
der obengenannten Art. So bewirken Zusatzstoffe, die die Wasserbeständigkeit des Bildes verbessern,
zuweilen eine wesentliche Verstärkung der Verfärbung des Untergrundes oder eine Verringerung
in der Lichtempfindlichkeit des Materials, oder sie verschlechtern die Stabilität des nichtbelichteten
Materials beim Lagern, verzögern die Entwicklung, verhindern die Bildung dichter klarer Bilder oder verschlechtern
die Lichtechtheit des Bildes.
Es wurde nun gefunden, daß die Echtheit von Diazotypiebildern, insbesondere von positiven Diazotypiestoffen
und wieder insbesondere des Zweikomponentenmaterials gegen Waschen oder andere Behandlung
mit Wasser wesentlich verbessert werden kann, und zwar nicht nur im Falle von Bildern, bei
denen die farbbildenden Komponenten wasserlöslich machende Gruppen (COOH, SO3H u. dgl.) enthalten,
sondern auch, wenn diese Gruppen abwesend sind, indem der lichtempfindlichen Schicht ein wasserlösliches
Kondensationsprodukt aus Dicyandiamid und Formaldehyd und einem Salz aus der Klasse, bestehend
aus Ammoniumsalzen und aromatischen primären und sekundären Aminsalzen, bei denen wenigstens
eine o- oder p-Stellung zur Aminogruppe unbesetzt ist, einverleibt wird. Es wurde ferner gefunden,
daß durch die genannten aus Dicyandiamid, Formaldehyd und einem Ammoniumsalz hergestellten Kondensationsprodukte
auch eine wesentliche Verbesserung in der Stabilität des Untergrundes gegen Verfärbung
durch Licht und Luft in den hergestellten Kopien erhalten wird. Die Ammoniumsalzkondensationsprodukte
bilden daher eine bevorzugte Klasse von Stoffen.für die Verwendung bei vorliegender Erfindung.
Die vorstehend genannten Kondensationsprodukte, die aus aromatischen Aminsalzen hergestellt
werden, beeinflussen die Stabilität des Untergrundes gegen Verfärbung jedoch nicht schädlich.
Auch in anderer Hinsicht sind die Kondensationsprodukte, die den Lichtpausstoffen erfindungsgemäß
einverleibt werden, sehr geeignet. Wenn die Kondensationsprodukte den lichtempfindlichen Diazotypieschichten
einverleibt werden, so haben sie weder schädlichen Einfluß auf die Lichtempfindlichkeit der
Schicht noch auf die Stabilität gegen Zersetzung, Verfärbung oder vorzeitige Kupplung beim Lagern, noch
auf die Leichtigkeit der Entwicklung. Außerdem erzeugen sie keine wesentliche Veränderung im Ton,
in der Stärke oder Lichtechtheit der Bildfärbung, noch verursachen sie irgendeine Verfärbung des ursprünglich
auf den Kopien gebildeten Untergrundes. Durch den Zusatz der genannten Kondensationsprodukte in
den Diazotypieaufstrich wird auch die Neigung der
einzelnen Diazoverbindungen, vor der Erzeugung des
Abzuges zu wandern, wodurch oft abgeschwächte Töne, insbesondere in Unterschichten, erhalten werden,
verringert.
Ein bevorzugtes Kondensationsprodukt gemäß vor-S liegender Erfindung kann hergestellt werden, indem
Dicyandiamid mit wäßrigem, beispielsweise 36- bis 40°/Oigem Formaldehyd und mit einem Ammoniumsalz,
wie Ammoniumchlorid in einem Molverhältnis von etwa 2:4:1 gemischt und das Gemisch dann
etwa 4 bis 5 Stunden auf etwa 90 bis ioo° C erhitzt wird; das wasserlösliche Kondensationsprodukt kann
dann gewonnen werden, indem es mit Methanol ausgefällt und vom Reaktionsgemisch getrennt wird.
Die Herstellung eines für die Durchführung der Er-
Die Herstellung eines für die Durchführung der Er-
X5 findung brauchbaren Kondensationsproduktes unter
Einschluß eines aromatischen Aminsalzes kann zweckmäßig durchgeführt werden, indem beispielsweise das
aromatische Aminhydrochlorid mit etwas mehr als der äquimolekularen Menge, bespielsweise etwa 1,2-Mol-Äquivalente,
wäßrigen Formaldehyds, beispielsweise 36- bis 4o°/0ige Lösung, bei Raumtemperatur zur
Reaktion gebracht, der Lösung dann eine etwa äquimolekulare Menge von Dicyandiamid zugesetzt und
das Gemisch unter Rückfluß etwa 4 Stunden zum Sieden erhitzt wird. Das Produkt kann dann ausgefällt
werden, indem die Lösung alkalisch gemacht wird, worauf es aus dem Reaktionsgemisch abgeschieden
werden kann. Der so erhaltene Niederschlag wird zweckmäßig in ein wasserlösliches Salz umgewandelt,
indem er mit einer Säure, wie Essigsäure, Buttersäure, Salzsäure oder Citronensäure, behandelt wird;
für die Zwecke der Erfindung hat sich Essigsäure als besonders brauchbar erwiesen.
Anstatt bei den vorstehenden Verfahren Dicyandiamid allein zu verwenden, kann auch ein Teil davon,
beispielsweise bis zu 50 Molprozent, durch Thioharnstoff oder verwandte Verbindungen, wie Thiobiuret,
Thiocarbamylguanidin oder Thiocarbamylharnstoff, ersetzt werden.
Die erfindungsgemäßen Kondensationsprodukte werden den lichtempfindlichen Diazotypieschichten einverleibt,
indem die Unterlage oder der Schichtträger, wie Papier oder Film oder die anderen obengenannten
Stoffe, mit einer wäßrigen Lösung des Kondensationsproduktes in einer Konzentration von beispielsweise
ι bis 2o°/0 vorgestrichen oder damit imprägniert
werden und nach dem Trocknen das empfindlich machende Diazotypiegemisch, das eine lichtempfindliche
Diazoverbindung enthält, aufgetragen wird. Die Kondensationsprodukte können aber auch der lichtempfindlichen
Lösung, beispielsweise in den vorgenannten Konzentrationen, zugesetzt und das Gemisch
dann auf eine Unterlage aufgetragen und getrocknet werden. Wenn die Kondensationsprodukte den lichtempfindlichen
Lösungen einverleibt werden, so ist es manchmal zweckmäßig, die Lösungen auf etwa 500 C
zu erhitzen, um eine Abscheidung des Kondensationsproduktes oder von Verbindungen davon mit anderen
Bestandteilen der Lösungen zu verhindern.
Die erfindungsgemäßen Kondensationsprodukte eignen sich besonders zur Herstellung von positiven Zweikomponenten-Diazotypielichtpausstoffen,
bei denen die lichtempfindliche Diazokomponente zusammen mit einer Azokupplungskomponente der lichtempfindlichen
Schicht einverleibt und letztere gegen Kupplung vor der Belichtung und Entwicklung stabilisiert wird. Die
empfindliche Mischung ist außerdem vorzugsweise von der Art, die ein positives Bild von einem Original beim
Belichten liefert, und zwar aus dem Grunde, weil die Diazoverbindung bei dem Belichten teilweise oder
vollkommen zerlegt wird, so daß sie nicht mehr zu kuppeln vermag. Die verbesserte Wasserfestigkeit, die
durch Ausführung vorliegender Erfindung erzielt wird, ist besonders im Falle von empfindlich machenden
Mischungen wirksam, bei denen die Diazo- oder Kupplungskomponente eine wasserlöslich machende Gruppe,
wie eine Carbon- oder Sulfonsäuregruppe enthält.
Die Herstellung von positiven Zweikomponenten-Diazotypielichtpausmaterialien
gemäß vorliegender Erfindung wird durch die folgenden Beispiele veranschaulicht,
in denen die Teile und Prozentsätze Gewichtsteile und Gewichtsprozente sind.
Weißes Papier wurde mit einer Lösung vorgestrichen, die in 100 Teilen Wasser 10 Teile eines Kondensationsproduktes
enthielt, das dadurch hergestellt worden war, daß 15 Teile Dicyandiamid, 5 Teile
Ammoniumchlorid und 25 Teile einer wäßrigen 37°/oigen Formaldehydlösung bei 90 bis ioo° C, wie go
oben beschrieben, mehrere Stunden miteinander zur Einwirkung gebracht wurden und das Kondensationsprodukt mit Methanol abgeschieden wurde. Das Papier
wurde einige Minuten bei 500 C getrocknet und
dann mit einer lichtempfindlich machenden Lösung der folgenden Zusammensetzung überzogen: 3 Teile
p- (N- methyl - N - β - oxyäthylamino) - benzoldiazoniumchloridzinkchloriddoppelsalz,
2 Teile Resorcin, 1 Teil Isopropanol, 5 Teile Äthylenglykol, 5 Teile Zinkchlorid,
5 Teile Thioharnstoff, 5 Teile Citronensäure, 100 Teile Wasser.
Nach dem Trocknen wurde das empfindlich gemachte Papier unter einem Original belichtet und
entwickelt, indem das Material Ammoniakdämpfen ausgesetzt wurde. Es wurde hierdurch ein Abzug
erhalten, der hinsichtlich der Wasserfestigkeit wesentlich verbessert war, wie aus einem Versuch hervorging,
nach welchem der Abzug mit Wasser benetzt und mit in gleicher Weise hergestellten Abzügen aus Papier
verglichen wurde, das mit der vorstehenden Mischung, aber ohne Vorstreichen des Papiers mit dem Dicyandiamidkondensationsprodukt
empfindlich gemacht worden war. Beim Belichten mit aktinischem Licht in einem Fadeometer behielten die Abzüge, die mit
dem Papier hergestellt waren, das das Kondensationsprodukt gemäß der Erfindung enthielt, ihren weißen
Untergrund ohne merkliche Verfärbung, während der Untergrund in den Abzügen, die zum Vergleich mit
demselben Sensibilisierungsgemisch, aber ohne das Dicyandiamidkondensationsprodukt hergestellt worden
waren, bei der gleichen Behandlung deutlich gelb wurden.
Für einen weiteren Vergleich wurden Abzüge aus Papier, das mit der vorstehenden Mischung sensibilisiert
worden war, die aber an Stelle des erfindungsgemäßen Dicyandiamidkondensationsproduktes Phe-
nylbiguanid enthielt, in gleicher Weise aktinischem Licht in einem Fadeometer ausgesetzt. Der Untergrund
der erhaltenen Abzüge wurde unter diesen Bedingungen auch deutlich gelb.
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Weißes Papier wurde, wie im Beispiel 1 beschrieben, mit dem Dicyandiamidkondensationsprodukt vorgestrichen,
sensibilisiert und geprüft, mit dem Unterschied, daß an Stelle von 2 Teilen Resorcin in dem Sensibilisierungsgemisch
2 Teile Resorcin-4-ammoniumsulfat als Azokupplungskomponente benutzt wurden. Hinsichtlich
der Waschechtheit wurde bei den Abdrucken, die mit dem vorgestrichenen Papier hergestellt wurden,
sogar eine größere Verbesserung beobachtet im Vergleich zu Kontrollabzügen, die in gleicher Weise sensibilisiert
worden waren, aber kein Kondensationsprodukt gemäß der Erfindung oder an Stelle des
genannten Kondensationsproduktes Phenylbiguanid enthielten. Ebenso waren bei einem Vergleichsversuch
für die Verfärbung des Untergrundes durch Belichten der Abzüge mit aktinischem Licht die Abzüge, die das
Dicyandiamidkondensationsprodukt enthielten, gegen eine Verfärbung des Untergrundes beständig, während
die ohne das Kondensationsprodukt oder an dessen Stelle mit Phenylbiguanid hergestellten Kontrollabzüge
sich etwa im gleichen Ausmaße im Untergrund verfärbten.
Weißes Papier wurde mit einer Lösung vorgestrichen, die in 100 Teilen Wasser 4 Teile des im Beispiel
ι benutzten Kondensationsproduktes enthielt. Nach dem Trocknen bei 500C wurde das Papier mit einer
Lösung der folgenden Zusammensetzung überzogen: 3,5 Teile p-Diäthylaminobenzoldiazoniumchloridzinkchloriddoppelsalz,
2 Teile Resorcin-4-ammoniumsulfonat, 1 Teil Isopropanol, 5 Teile Thioharnstoff,
5 Teile Zinkchlorid, 5 Teile Äthylenglykol, 5 Teile Citronensäure, 100 Teile Wasser.
Nach dem Trocknen des Papiers und Belichten unter einem abzubildenden Original wurde durch Behandlung
mit Ammoniakdampf eine Kopie entwickelt, wobei ein braunes Bild entstand. In gleicher Weise
wie in den vorausgehenden Beispielen wurden Vergleichsversuche durchgeführt, um die Wasserfestigkeit
der das Dicyandiamidkondensationsprodukt enthaltenden Kopie mit Kopien zu vergleichen, die in gleicher
Weise hergestellt' wurden, jedoch mit dem Unterschied, daß das Papier ein derartiges Kondensationsprodukt nicht enthielt. In den Abzügen, die kein
Dicyandiamidkondensationsprodukt enthielten, erfolgte ein starkes Ausbluten der Färbung, während
der erfindungsgemäß hergestellte Abzug kein Ausbluten an den Linien des Bildes zeigte. Die Dichte der
Färbung, das ursprüngliche Weiß des Untergrundes und die Echtheit der Färbung gegen Verblassen beim
Behandeln mit Licht waren bei dem Abzug, der das Kondensationsprodukt enthielt und dem Kontrollabzug
ohne dieses Material praktisch dieselben.
Wird an Stelle von 4 Teilen des Dicyandiamidkondensationsproduktes
nur 1 Teil in der zum Vorstreichen benutzten Lösung dieses Beispiels benutzt,
so wird bereits eine wesentliche Verbesserung in der Wasserfestigkeit der erhaltenen Kopien erhalten, obgleich
diese nicht so vollständig ist, als wenn, wie oben beschrieben, 4 Teile benutzt werden.
Weißes Papier wurde mit einer Lösung, die, wie im Beispiel 1, 10 Teile des Dicyandiamidkondensationsproduktes
in 100 Teilen Wasser enthielt, vorgestrichen. Nach dem Trocknen wurde das Papier mit
einer Sensibilisierlösung gemäß Beispiel 3, in der jedoch an Stelle des Resorcin-4-ammoniumsulfonates 2 Teile
R-SaIz (2-Oxynaphthalin-3, 6-dinatriumsulfonat) als
Azokupplungskomponente benutzt wurden, sensibilisiert. Beim Belichten unter einem Original und Entwickeln
durch Behandlung mit Ammoniakdampf wurde ein purpurblaues Bild erhalten.
Nach dem Verfahren von Beispiel 3 wurden in gleicher Weise eine Anzahl Kopien hergestellt, mit
dem Unterschied, daß in der Sensibilisierungsmischung an Stelle des Resorcin-4-ammoniumsulfonates die folgenden
Azokupplungskomponenten benutzt wurden: ι Teil i-(3'-Sulfophenyl-)-3-methylpyrazolon-5, 1 Teil
m-Sulfoacetoacetanilid, 2 Teile 2, 3-Dioxynaphthalin-6-sulfonsäure,
2 Teile 4, 6-Disulforesorcin.
Die mit diesen Kupplern erzeugten Färbungen der Abzüge waren kastanienbraun bzw. orange, blau und
rotstichigpurpur.
Jedes der lichtempfindlichen Gemische dieses Beispiels wurde in gleicher Weise auch auf Papier ohne
den oben beschriebenen Vorstrich aufgetragen, und aus den erhaltenen Lichtpausstoffen wurden auch
Abzüge für Kontrollzwecke hergestellt. In jedem Falle waren der Ton und die Stärke des Bildes in den
Abzügen, die das Dicyandiamidkondensationsprodukt enthielten und denen, die diesen Stoff nicht enthielten,
gleich. Bei Vergleichsversuchen für die Wasserfestigkeit trat jedoch bei den Abzügen, die das Dicyandiamidkondensationsprodukt
enthielten, kein oder nur geringes Ausbluten der Linien auf, während in den Koritrollabzügen, die kein Kondensationsprodukt enthielten,
ein starkes Ausbluten der Linien auftrat.
Weißes Papier wurde mit einer Lösung der folgenden Zusammensetzung bei einer Temperatur von 500 C
überzogen: 3,5Teilep-Diäthylaminobenzoldiazoniumchloridzinkchloriddoppelsalz,
1 Teil a-Resorcylamid, 8 Teile des Dicyandiamidkondensationsproduktes des
Beispiels 1, 1 Teil Isopropanol, 5 Teile Äthylenglykol,
5 Teile Citronensäure, 5 Teile Thioharnstoff, 5 Teile Zinkchlorid, 0,1 Teil Saponin, 100 Teile Wasser.
Nach dem Trocknen wurde das Papier unter einem Original belichtet und das Bild wie in den vorausgehenden
Beispielen durch Behandlung mit Ammoniakdampf entwickelt. Es wurden Abzüge in einem tiefen
kastanienbraunen Ton mit guter Wasserfestigkeit erhalten, während Abzüge mit sehr viel schlechterer
Wasserbeständigkeit unter Verwendung von Papier erhalten wurden, das mit der vorstehend genannten
Sensibilisierlösung lichtempfindlich gemacht worden war, in der jedoch das Kondensationsprodukt des Beispiels
ι weggelassen worden war.
Wurde in der vorausgehenden Sensibilisiermischung
das a-Resorcylamid durch 1,8 Teile Resorcin ersetzt,
so wurden braune Abzüge erhalten, die beim Benetzen mit Wasser an den Linien auch nur wenig ausbluteten,
während bei einem in gleicher Weise, aber ohne das Kondensationsprodukt des Beispiels ι hergestellten
Kontrollabzug eine starke Linienausblutung erfolgte.
Eine ähnliche Verbesserung in der Wasserfestigkeit
wurde erhalten, wenn das p-Diäthylaminobenzoldiazoniumchloridzinkchloriddoppelsalz
dieses Beispiels durch 3,5 Teile p-(N-methyl-N-/?-oxyäthylamino)-benzoldiazoniumchloridzinkchloriddoppelsalz
oder durch 2,5 Teile p-Dimethylamino-o-carboxybenzoldiazoniumchloridzinkchloriddoppelsalz
ersetzt und entweder a-Resorcylamid oder Resorcin in dem Sensibilisierungsgemisch
benutzt wird.
Weißes Papier, das mit einer wäßrigen Lösung des Kondensationsproduktes des Beispiels 1 vorgestrichen
wurde, wurde getrocknet und mit einer Lösung der folgenden Zusammensetzung überzogen: 2 Teile Resorcin-4-ammoniumsulfonat,
2,5 Teile 4-Monoäthylamino - 3 - methylbenzoldiazoniumchlorid - zinkchloriddoppelsalz,
1 Teil Äthanol, 5 Teile Äthylenglykol, 5 Teile Citronensäure, 5 Teile Thioharnstoff, 5 Teile Zinkchlorid,
0,1 Teil Saponin, 100 Teile Wasser.
Nach dem Trocknen des erhaltenen Papiers, Belichten unter einem Original und Entwickeln mit
Ammoniakdampf wurden rotbraune Abzüge mit ausgezeichneter Wasserfestigkeit erhalten im Vergleich
zu Kontrollabzügen, die in gleicher Weise mit Papier erhalten wurden, das mit derselben oben beschriebenen
Lösung lichtempfindlich gemacht worden war, die jedoch das Dicyandiamidkondensationsprodukt nicht
enthielt. Wurden die Abzüge aktinischem Licht ausgesetzt, so wurde der Untergrund von den Abzügen, die
das Dicyandiamidkondensationsprodukt enthielten, nicht verfärbt, während der Untergrund der Abzüge,
die kein Dicyandiamidkondensationsprodukt enthielten, stark verfärbt wurde.
Eine gleiche Verbesserung der Wasserfestigkeit und der Stabilität des Untergrundes gegen iVerfärbung
wurde bei Vergleichsversuchen von Papieren beobachtet, die, wie im obigen Beispiel beschrieben, hergestellt
wurden, mit dem Unterschied, daß an Stelle von 4 - Monoäthylamino - 3 - methylbenzoldiazoniumchloridzinkchloriddoppelsalz
eine gleiche Menge des Zinkchloriddoppelsalzes von 4 - (N - Äthyl - N - β - oxyäthylamino)-3-methyIbenzoldiazoniumchlorid
benutzt wurde; im letzteren Falle hat das Bild einen rotstichigvioletten Ton.
In gleicher Weise wurden entsprechende Verbesserungen in der Wasserfestigkeit beobachtet, wenn der
oben beschriebenen Sensibilisiermischung 2 Teile 4-Benzoylamino-2, 5-diäthoxybenzoldiazoniumchloridzinkchloriddoppelsalz,
6 Teile Citronensäure und 2 Teile Borsäure an Stelle der oben benutzten 2,5 Teile
der Äthylaminomethylbenzoldiazoniumverbindung, 5 Teile Citronensäure und 5 Teile Zinkchlorid einverleibt
werden, wodurch das. erhaltene lichtempfindliche Material ein Bild mit einem kastanienbraunen
Ton lieferte.
Weißes Papier wurde mit einer wäßrigen Lösung vorgestrichen, die io°/0 eines Kondensationsproduktes
aus etwa äquimolekularen Mengen von Anilinhydrochlorid, Dicyandiamid und Formaldehyd, wie es in
den den Beispielen vorausgehenden Absätzen beschrieben ist, enthielt, wobei Essigsäure benutzt
wurde, um das erhaltene Kondensationsprodukt wasserlöslich zu machen. Nach dem Trocknen wurde
das Papier mit der Mischung des Beispiels 3, die p-Diäthylaminobenzoldiazoniumchloridzinkchloriddoppel-
salz und Resorcin-4-ammoniumsulfonat als Diazo- und Kupplungskomponenten enthält, lichtempfindlich gemacht.
Nach dem Trocknen wurde das Papier unter einem Original belichtet und wie in den vorausgehenden
Beispielen entwickelt, während gleichzeitig ein Papier mit der gleichen Sensibilisiermischung, die
aber kein Kondensationsprodukt von Dicyandiamid enthielt, präpariert, in gleicher Weise belichtet und
entwickelt wurde. Sowohl mit dem Material, das das Dicyandiamidkondensationsprodukt enthielt, als
auch mit dem Kontrollmuster wurden braune Abzüge mit ausgezeichneter Farbtiefe im Bild und weißem
Untergrund erhalten. Die Wasserfestigkeit des Bildes in dem Abzug, der das Dicyandiamidkondensationsprodukt
enthielt, war jedoch, verglichen mit der des Kontrollabzuges, wesentlich verbessert.
Eine gleiche Verbesserung in der Wasserfestigkeit wurde bei einem ähnlichen Vergleichsversuch erhalten,
bei dem dasselbe Dicyandiamidkondensationsprodukt und Sensibilisierungsgemisch benutzt wurden,
aber an Stelle der p-Diäthylaminobenzoldiazoniumverbindung
und des Resorcin-4-ammoniumsulfonats N - methyl-N-ß-oxyäthylaminobenzoldiazoniumchloridzinkchloriddoppelsalz
und Resorcin angewandt wurden.
Anstatt, wie in den vorausgehenden Beispielen angegeben, die Azokupplungskomponente der lichtempfindlichen
Schicht zuzusetzen kann die Kupplungskomponente auch aus der lichtempfindlich
machenden Mischung weggelassen und statt dessen einer wäßrigen alkalischen Entwicklungslösung zu- 1.05
gegeben werden, die alkalisch reagierende Stoffe, wie Natriumcarbonat, Trinatriumphosphat, Ammoniumhydroxyd
oder Triäthanolamin enthält und wobei die genannte Lösung auf das Lichtpausmaterial nach
dem Belichten zur Einwirkung gebracht wird, wodurch die Kupplung der restlichen Diazoverbindung
mit der in der Entwicklungslösung enthaltenen Azokupplungskomponente erfolgt. Es wird in der Wasserfestigkeit
und Beständigkeit des Hintergrundes gegen Verfärbung eine gleiche Verbesserung erzielt, wie es
in den Beispielen beschrieben ist.
Die erfindungsgemäßen Dicyandiamidkondensationsprodukte
können auch Diazotypiematerialien oder deren lichtempfindlichen Schichten zugesetzt werden,
bei denen andersartige sensibilisierende Kornponenten benutzt werden, wie beispielsweise Diazosulfonate,
und auch negativen Diazotypiematerialien, die von selbst oder bei Oxydation kuppeln. Die Wasserfestigkeit
und die Echtheit des Untergrundes gegen Verfärbung werden hier in gleicher Weise verbessert
wie in den in den Beispielen beschriebenen Materialien.
Die Kondensationsprodukte gemäß der Erfindung können auf eine Unterlage, wie Papier, in Konzentrationen
von etwa ι bis 2o°/0 in wäßriger Lösung
vor dem Auftragen der sensibilisierenden Diazolösung aufgetragen werden, oder sie können der genannten
Lösung zugesetzt werden, und sie bewirken die oben genannten Verbesserungen lediglich durch Trocknung
des erhaltenen Lichtpausmaterials. Wie bereits angegeben, werden die Kondensationsprodukte vorliegender
Erfindung hergestellt, indem Dicyandiamid, von dem ein Teil durch eine Thioharnstoffverbindung
ersetzt werden kann (wobei unter diesem Ausdruck Thioharnstoff und verwandte Thiocarbamylverbindungen,
wie Thiocarbamylguanidin, Thiocarbamylharnstoff und Thiobiuret, verstanden werden sollen),
vorzugsweise mit Ammoniumsalzen oder auch mit einem Salz eines aromatischen primären oder sekundären
Amins bei dem wenigstens eine der o- und p-Steilungen zur Aminogruppe unbesetzt ist, durch Er-
ao· hitzen mit Formaldehyd in wäßriger Lösung zur Reaktion gebracht wird. Geeignete aromatische
Amine für die Herstellung der Kondensationsprodukte der letzteren Art sind solche der folgenden Formel:
NHR
X2
in der R Wasserstoff, eine Alkylgruppe (wie Methyl oder Äthyl) oder eine Arylgruppe (wie Phenyl) und
X1 Wasserstoff, eine Alkylgruppe (wie Methyl oder Äthyl), eine Arylgruppe (Phenyl, Tolyl), Halogen
(Brom, Chlor oder Fluor), eine Halogenalkylgruppe (Trifluormethyl), eine Alkoxygruppe (Methoxy, Äthoxy),
eine Aryloxygruppe (Phenoxy) oder Nitrogruppe d. h. keine salzbildenden und keine wasserlöslichmachenden
Substituenten bedeuten und X2 dieselbe Bedeutung hat wie X1 und außerdem eii\e
zweiwertige Kette sein kann, die mit einem Benzolring ein kondensiertes Ringsystem, beispielsweise
einen Naphthalin- oder Chinolinkern bildet.
Primäre und sekundäre Amine, die der vorstehenden Formel entsprechen, sind beispielsweise Anilin,
a- und /J-Naphthylamin, 2- und 3-Toluidine, Xylidin,
2- und 3-Anisidin, 3-Phenoxyanilin, 2- und 3-Aminobiphenyl, 2-Chloranilin, 3-Chlor-2-Toluidin, 2,5-D1-chloranilin,
2- und 3-Nitroanilin, N-Äthyl-5-nitrotoluidin, N-Methyl-2-nitroanilin, Diphenylamin, 2-Nitrodiphenylamin
und 2-Chlordiphenylamin. Von den vorstehenden Aminen werden die einkernigen
aromatischen primären Amine mit einer unbesetzten p-Stellung bevorzugt.
Die relativen Mengen der bei der Herstellung der Dicyandiamidkondensationsprodukte gemäß vorliegender
Erfindung benutzen Reaktionsmittel sind vorzugsweise so, daß wenigstens 1 Mol und vorzugsweise
ein Überschuß von 1 Mol Formaldehyd je Mol Dicyandiamid und wenigstens x/, Mol Ammoniumsalz
oder aromatisches Aminsalz für die genannten Mengen der anderen Reaktionsmittel benutzt werden. Die
Kondensation von Formaldehyd und Dicyandiamid oder einem Gemisch des letzteren mit einer Thioharnstoffverbindung
wird mit Ammonium- oder den genannten aromatischen Aminsalzen von Säuren durchgeführt,
die vorzugsweise starke Mineralsäuren sind, wie beispielsweise Salpeter oder Salzsäure oder gegebenenfalls
auch organische Säuren, wie Essigsäure. Die verwendeten Produkte sind polymer und können
als Harze angesehen werden, obgleich sie in Wasser löslich sind, wodurch sie sich von völlig verharzten
Verbindungen unterscheiden, die beispielsweise durch Erhitzen der Kondensationsprodukte auf höhere
Temperaturen und im allgemeinen bei Abwesenheit von Wasser erhalten werden.
Obgleich Verbindungen, die Guanidine und verwandte Stoffe enthalten, schon zur Verbesserung der
Waschechtheit von auf Textilstoffe , aufgetragenen Farbstoffen, insbesondere sauren Baumwollfarbstoffen
benutzt worden sind, so ist die Wirkung der Dicyandiamidkondensationsprodukte vorliegender Erfindung
in Diazotypielichtpausstoffen zwecks Verbesserung der Wasserfestigkeit der erzeugten Bilder überraschend,
da bekannte Fixiermittel für saure Färbstoffe, wie Phenylguanidin und Decoxyphenylbiguanid,
wenn sie in Diazotypielichtpausstoffen benutzt werden, dazu neigen, die Verfärbung des Hintergrundes
zu verstärken, wenn die erhaltenen Abzüge mit aktinischem Licht behandelt werden, während
die erfindungsgemäßen Kondensationsprodukte die Stabilität des Hintergrundes nicht verschlechtern
oder im Falle der Verwendung der bevorzugten Ammoniumsalzkondensationsprodukte die Stabilität
des Hintergrundes gegen Verfärbung sogar verbessern. Dabei haben die Kondensationsprodukte vorliegender
Erfindung auch keine andere schädliche Wirkung auf das Lichtpausmaterial oder auf die mit ihnen hergestellten
Abzüge oder Bilder.
Die lichtempfindlichen Diazoverbindungen der be- 10c vorzugten, in Verbindung mit den erfindungsgemäßen
Dicyandiamidkondensationsprodukten verwendeten Sensibilisiergemische sind vorzugsweise diazotierte
p-Phenylendiaminverbindungen, in denen eine der Aminogruppen einen Substituenten enthält, der deren
Diazotierung verhindert, wie z. B. Alkyl- (Äthyl-, Methyl-), Oxyalkyl- (/S-Oxyäthyl-) oder Acyl- (Benzoyl-)
oder ähnliche Gruppe, und in denen die Benzolkerne im übrigen unsubstituiert oder auch Kernsubstituenten,
wie Halogen (Chlor, Brom, Fluor), Alkyl- (Methyl-, Äthyl-), Carboxyl- und Alkoxy-(Methoxy-,
Äthoxy-) Gruppen, enthalten können, und zwar vorzugsweise in 2- und 5-Stellung mit Bezug
auf die diazotierbare Aminogruppe.
Die benutzten Kupplungskomponenten sind vorzugsweise
mehrwertige Phenole (Naphthole) und I-Arylpyrazolone oder Acetoacetanilide, die im Kern
Sulfon- oder Carbonsäuregruppen enthalten können, wie beispielsweise Resorcin, Phloroglucin, Resorcinmono-
und Disulfonsäuren, Sulfoacetoacetanilid, R-SaIz, 2, 3-Dioxysulfonsäuren und 1- (m-Sulfophenyl)-3-Methylpyrazolon~5.
Die Sensibilisierlösungen und insbesondere die Zweikomponentenmischungen können außerdem Stabilisatoren,
Puffersalze, Oxydationsschutzmittel, Metallsalze, Netzmittel, Durchdringungsmittel und Löse-
.hilfsmittel, wie Thioharnstoff, Sulfobenzoesäure, MeI-lithsäure.
Zitronensäure, Weinsäure,' Essigsäure oder Ameisensäure, Zinkchlorid, Äthylenglycol, wasserlösliche
niedere Alkohole, Saponin und ähnliche Zusatzstoffe enthalten, die üblicherweise in Sensibilisierungsgemischen
enthalten sind, um die gewünschte Stabilität gegen Vorkupplung sowie Farbbeständigkeit
u. dgl. zu erzielen.
Da an den beschriebenen Beispielen auch Abänderungen vorgenommen werden können, so ist die Erfindung
auf die beschriebenen Einzelheiten nicht beschränkt.
Claims (16)
- PATENTANSPRÜCHE:ι. Lichtpausmaterial für das Diazotypieverfahren, gekennzeichnet durch eine Schicht, die eine lichtempfindliche Diazoverbindung und ein wasserao lösliches Kondensationsprodukt aus Formaldehyd, Dicyandiamid und einem Ammoniumsalz oder aromatischen Aminsalz enthält.
- 2. Lichtpausmaterial nach Anspruch i, gekennzeichnet durch eine Schicht, die eine lichtempfindliehe Diazoverbindung und ein wasserlösliches Kondensationsprodukt aus Formaldehyd, einem Gemisch aus Dicyandiamid und einer Thioharnstoffverbindung, von dem letztere nicht mehr als die Hälfte bildet, und einem Ammoniumsalz oder aromatischen Aminsalz enthält.
- 3. Lichtpausmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß darin als lichtempfindliche Diazoverbindung eine p-Phenylendiaminverbindung vorhanden ist.
- 4. Lichtpausmaterial nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die lichtempfindliche Schicht auch eine Azokupplungskomponente enthält.
- 5. Lichtpausmaterial nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Schicht, die eine lichtempfindliehe Diazoverbindung der p-Phenylendiaminreihe und ein wasserlösliches Kondensationsprodukt aus Formaldehyd, Dicyandiamid und Ammoniumchlorid enthält.
- 6. Lichtpausmaterial nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Schicht, die eine lichtempfindliche Diazoverbindung der p-Phenylendiaminreihe und ein wasserlösliches Kondensationsprodukt aus Formaldehyd, Dicyandiamid und Anilinhydrochlorid enthält.
- 7. Lichtpausmaterial nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die lichtempfindliche Schicht auch eine Azokupplungskomponente enthält.
- 8. Lichtpausmaterial nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die lichtempfindliche Schicht auch eine Azokupplungskomponente enthält.
- 9. Verfahren zur Herstellung von Lichtpausstoffen gemäß Anspruch 1 bis 8 mit einer eine lichtempfindliche Diazoverbindung enthaltenden lichtempfindlichen Schicht, dadurch gekennzeich- - net, daß der lichtempfindlichen Schicht ein wasserlösliches Kondensationsprodukt aus Formaldehyd, Dicyandiamid und einem Ammonium- oder aromatischen Aminsalz einverleibt wird.
- 10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß eine Unterlage mit einer wäßrigen Lösung, die 1 bis 2O°/0 eines Kondensationsproduktes aus Formaldehyd, Dicyandiamid und einem Ammonium- oder aromatischen Aminsalz enthält, vorgestrichen, der Überzug getrocknet und auf die überzogene Fläche eine eine lichtempfindliche Diazoverbindung enthaltende sensibilisierende Diazotypielösung aufgetragen wird.
- 11. Abänderung des Verfahrens nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das wasserlösliche Kondensationsprodukt aus Formaldehyd, Dicyandiamid und einem Ammonium- oder aromatischen Aminsalz in einer Konzentration von 1 bis 20 °/0 in einer wäßrigen Diazotypiesensibilisierlösung, die eine lichtempfindliche Diazoverbindung enthält, aufgelöst, die erhaltene Lösung auf einen Schichtträger aufgetragen und getrocknet wird.
- 12. Verfahren zur Herstellung von Lichtpausstoffen für das Diazotypieverfahren mit einer eine lichtempfindliche Diazoverbindung der p-Phenylendiaminreihe enthaltenden lichtempfindlichen Schicht, dadurch gekennzeichnet, daß der lichtempfindlichen Schicht ein wasserlösliches Kondensationsprodukt aus Formaldehyd, Dicyandiamid und einem Ammoniumsalz einverleibt wird.
- 13. Verfahren zur Herstellung von Lichtpausstoffen für das Diazotypieverfahren mit einer eine lichtempfindliche Diazoverbindung der p-Phenylendiaminreihe enthaltenden lichtempfindlichen Schicht, dadurch gekennzeichnet, daß der lichtempfindlichen Schicht ein wasserlösliches Kondensationsprodukt aus Formaldehyd, Dicyandiamid und einem aromatischen Aminsalz einverleibt wird.
- 14. Verfahren nach Anspruch 9 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß ein Schichtträger mit einer wäßrigen Lösung, die 1 bis 20% eines Kondensationsproduktes aus Formaldehyd, Dicyandiamid und Ammoniumchlorid enthält, vorgestrichen, der Überzug getrocknet und die überzogene Fläche mit einer Lösung sensibilisiert wird, die eine lichtempfindliche Diazoverbindung der p-Phenylendiaminreihe und eine Azokupplungskomponente enthält.
- 15. Verfahren nach Anspruch 9 und 11, dadurch gekennzeichnet, daß ein wasserlösliches Kondensationsprodukt aus Formaldehyd, Dicyandiamid und Ammoniumchlorid in einer Konzentration von ι bis 20°/0 in einer wäßrigen Diazotypiesensibilisierlösung, die eine lichtempfindliche Diazoverbindung der p-Phenylendiaminreihe und eine Azokupplungskomponente enthält, aufgelöst, die erhaltene Lösung auf einen Schichtträger aufgetragen und getrocknet wird.
- 16. Verfahren zur Herstellung von Lichtpausstoffen für das Diazotypieverfahren mit einer eine lichtempfindliche Diazoverbindung der p-Phe- iao nylendiaminreihe und eine Azokupplungskomponente enthaltenden lichtempfindlichen Schicht, dadurch gekennzeichnet, daß der lichtempfindlichen Schicht ein wasserlösliches Kondensationsprodukt aus Formaldehyd, Dicyandiamid und Anilinhydrochlorid einverleibt wird.1 2557 12.51
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