B U N D E S R E P U B LI K D E UTS C HLAN D
D E U T S C ti F. S
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFI
Int. Cl.: ·
G03c
Deutsche Kl.: 57 b-12/05
Nummer: 1 229 844
Aktenzeichen: K 51457 IX a/57 b
Anmeldetag: 26. November 1963
Auslegetag: !.Dezember 1966
Die Herstellung von Lichtpausen nach dem Diazotypieverfahren ist bekannt. Hierbei wird ein Träger
zunächst mit einer lichtempfindlichen Schicht, die eine Diazoverbindung und gegebenenfalls eine zur
Kupplung mit dieser befähigte Verbindung enthält, versehen, danach belichtet und unter Einwirkung
alkalischer Stoffe entwickelt. Beim sogenannten Trockenverfahren wird die Kupplungskomponente
zusammen mit der Diazoverbindung vor der Belichtung auf das Papier aufgetragen und die Ent- ίο
wicklung mit gasförmigem Ammoniak durchgeführt. Beim sogenannten Halbfeuchtverfahren verwendet
man wäßrige alkalische Entwicklerlösungen, denen die Kupplungskomponente zugesetzt ist. In beiden
Fällen besteht der Entwicklungsvorgang in einer Kupplung der an den vom Licht nicht getroffenen
Stellen erhalten gebliebenen Diazoverbindung mit der Kupplungskomponente unter Bildung eines Azofarbstoffes,
wodurch das Bild sichtbar wird.
Die Verwendung von freiem Alkali als Kupplungsbeschleuniger bringt aber Nachteile mit sich. So sind
die beim Halbfeuchtverfahren verwendeten Lösungen, die Alkali neben leicht oxydierbaren Polyhydroxyverbindungen
als Kupplungskomponenten enthalten, nicht genügend beständig. Beim Trockenverfahren
muß das verwendete gasförmige Ammoniak in großem Überschuß vorhanden sein, um eine gute Entwicklung zu gewährleisten. Auch sind
besondere Vorrichtungen erforderlich, um ein Austreten des Gases aus der Apparatur zu vermeiden.
Man hat auch schon versucht, auf die Verwendung von freiem Alkali beim Entwicklungsvorgang zu verzichten
und die Kopien allein durch Einwirkung von Wärme zu entwickeln. Da aber einerseits die lichtempfindliche
Schicht zur Stabilisierung der Diazoverbindung stets sauer eingestellt sein muß, andererseits
die Kupplung in saurem Medium bekanntlich nicht erfolgen kann, ist eine Wärmeentwicklung nur
dann möglich, wenn die die Diazoverbindung stabilisierende Säure entfernt und die Acidität der Schicht
so stark vermindert wird, daß ein für die Kupplung erforderlicher genügend hoher pH-Wert erreicht wird.
Man hat daher schon als Salzbildner für die Diazoverbindung Säuren, die in der Wärme in Kohlendioxyd
und andere flüchtige Bestandteile gespalten werden, beispielsweise Malonsäure oder Trichloressigsäure,
verwendet. Jedoch erreicht man bei Anwendung dieser Säuren nicht ausreichend hohe
pH-Werte, um eine kontrastreiche Kupplung zu bewirken.
Schließlich ist auch schon versucht worden, für den Entwicklungsprozeß Stoffe zu verwenden, die in
Verfahren zur Herstellung von Lichtpausen
Anmelder:
Kalle Aktiengesellschaft,
Wiesbaden-Biebrich, Rheingaustr. 190-196
Als Erfinder benannt:
Dr. Oskar Süs,
Dr. Herbert Rauhut, Wiesbaden-Biebrich;
Heinz Schäfer, Wiesbaden-Sonnenberg
der Wärme alkalisch reagieren oder alkalisch reagierende Stoffe abgeben. Insbesondere hat man
für diesen Zweck schon Harnstoff eingesetzt. Harnstoff geht bekanntlich beim Erhitzen auf Temperaturen
oberhalb 1500C unter Ammoniakabspaltung in Biuret über. Diese Reaktion setzt aber nur allmählich
ein und läuft zwischen 150 und 160° C so langsam ab, daß die unter der Einwirkung des freigesetzten
Ammoniaks vor sich gehende Entwicklung unter Farbstoffbildung nicht spontan, sondern ebenfalls
langsam erfolgt. In der Technik sind aber aus Gründen der Zeitersparnis kurze Entwicklungszeiten
erwünscht. Die vergleichsweise lange Entwicklung bei den obengenannten Temperaturen birgt außerdem
auch die Gefahr einer Beschädigung oder sogar Verbrennung des Papiers in sich.
Aufgabe der Erfindung ist, ein Verfahren zur Wärmeentwicklung von belichtetem Lichtpausmaterial
zu finden, bei dem die obengenannten Nachteile vermieden werden können.
Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man Lichtpausmaterial, dessen lichtempfindliche
Schicht außer einer Diazo- und einer Kupplungskomponente zusätzlich mindestens ein 1-Hydroxynaphthalin-8-sulfoamid
der Formel
HO SO2NH — R
in der R Wasserstoff oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und X Wasserstoff, Alkyl oder
die Gruppe —SO2NH — R', in welcher R' für
609 729 381
Alkyl, Cycloalkyl, Aralkyl oder Aryl steht, bedeutet, enthält, durch Erwärmen auf Temperaturen oberhalb
8O0C entwickelt.
In den erfindungsgemäß verwendeten Verbindungen der obengenannten Formel I bedeutet R
bevorzugt Wasserstoff. Jedoch kann es auch eine niedere Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen,
beispielsweise die Methyl-, Äthyl-, Propyl-, Isopropyl- oder Isobutylgruppe, darstellen. X bedeutet bevorzugt
ebenfalls eine niedere Alkylgruppe oder die Gruppe —SO2-NH — R', in der R' meist den
Phenyl- oder einen durch eine niedere Alkylgruppe substituierten Phenylrest darstellt.
Dem erfindungsgemäßen Verfahren liegt die Gleichung
HO SO2NH-R 0-SO2
NH2-R
NH2-R
zugrunde. In der Wärme wird auf dem Lichtpausmaterial — gemäß dem oberen Pfeil dieser Gleichung
— aus dem erfindungsgemäß verwendeten Sulfonamid der Formel I unter Bildung des betreffenden
Sultons der Formel II Ammoniak oder ein Amin abgespalten. Hierdurch wird das für die
Entwicklung des Lichtpausmaterials erforderliche alkalische Milieu unmittelbar auf dem Lichtpausmaterial
erzeugt. Im Gegensatz zu der bekannten und für den gleichen Zweck bisher verwendeten
Reaktion der Zersetzung von Harnstoff unter Bildung von Biuret und Ammoniak verläuft die
Ammoniak- bzw. die Aminabspaltung bei den Sulfonamiden der Formel I innerhalb eines sehr engen
Temperaturintervalls, bevorzugt beim Schmelzpunkt oder in unmittelbarer Nähe des Schmelzpunktes
dieser Verbindung, spontan oder nahezu spontan. Meist stellt man in der Entwicklungsvorrichtung eine
Temperatur ein, die oberhalb des Schmelzpunktes des verwendeten Sulfonamids liegt, und erzielt dann
eine spontane Entwicklung des Lichtpausmaterials. Hierdurch wird die Entwicklungszeit in erwünschter
Weise erheblich verkürzt und eine Schädigung des Pauspapiers auch bei Temperaturen, die bei den
bekannten Verfahren auf dem Papier bereits schädigend wirken, vermieden.
Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens bestehen weiter darin, daß man keinen gasförmigen
alkalischen Entwickler und keine freies Alkali enthaltende Entwicklerlösung benötigt. Die Entwicklung
des Lichtpausmaterials erfolgt spontan und bei Temperaturen und Verweilzeiten, die das Lichtpauspapier
nicht schädigen.
Um mit besonders niedrigen Entwicklungstemperaturen arbeiten zu können, verwendet man Verbindungen
der Formel I mit möglichst niedrigen Schmelzpunkten. Die Schmelzpunkte kann man vor
allem durch geeignete Wahl der Substituenten X und R' beeinflussen. Niedrig schmelzende Verbindungen
sind besonders die Verbindungen der Formel I, bei denen X oder R' eine Alkylgruppe mit 1 bis
4 Kohlenstoffatomen darstellt.
Eine noch weiter gehende Schmelzpunkterniedrigung kann man erreichen, wenn man Mischungen
der Sulfonamide der Formel I miteinander oder auch mit reaktionsinerten Stoffen, die eine Schmelzpunktdepression
der Sulfonamide bewirken, einsetzt. Hierfür eignen sich besonders aromatische Kohlenwasserstoffe,
die bei Normaltemperatur fest sind, beispielsweise Diphenyl.
Der untere Pfeil der oben formulierten Gleichung deutet auch eine mögliche Herstellung für die erfindungsgemäß
verwendeten l-Hydroxynaphthalin-8-sulfonsäureamide
der Formel I an. Sie erfolgt durch Umsetzung der ihnen zugrunde liegenden 1,8-Naphthsultone
der Formel II mit Ammoniak oder einem Amin NH2R. Arbeitet man hierbei mit überschüssigem
Ammoniak oder Amin, so wird die in 1-Stellung des Naphthalinringes gebildete Phenolgruppe unmittelbar
ganz oder teilweise in das betreffende Ammoniumsalz übergeführt. Häufig ist es möglich,
zunächst ein Sulton der Formel II mit X = H in das betreffende Sulfonamid der Formel I überzuführen
und in dieses dann den gewünschten Substituenten X nach den in der Naphthalinchemie
bekannten Methoden einzuführen.
Die Mengen, in denen die erfindungsgemäß verwendeten l-Hydroxynaphthalin-8-sulfonamide in den
lichtempfindlichen Schichten vorliegen, sind nicht kritisch. Um aber aus diesen Verbindungen die für
eine kontrastreiche Entwicklung ausreichenden Mengen an Ammoniak oder Amin freisetzen zu können,
wählt man im allgemeinen Zusatzmengen von mindestens 100% und häufig sogar von mindestens
200°/o, bezogen auf das Gewicht der eingesetzten Diazoverbindung. Nach oben hin sind die Zusatzmengen
an l-Hydroxynaphthalin-8-sulfonamiden an
sich' unbegrenzt. Jedoch wählt man sie aus wirtschaftlichen Gründen und auch um die Schichten
nicht unnötig zu überladen, im allgemeinen nicht höher als 500%, bezogen auf das Gewicht der eingesetzten
Diazoverbindung.
Den Grad der Eignung der erfindungsgemäß verwendeten 1-Hydroxynaphthalin-8-sulfonamide kann
man durch Vorversuche prüfen. So kann man die betreffende Verbindung beispielsweise über ihren
Schmelzpunkt erhitzen und mit einem Indikatorpapier das flüchtige Amin feststellen. Man kann
aber auch an Stelle des Indikatorpapiers eine Diazo typiepause benutzen, die über ein mit einem
schmalen Schlitz versehenes, das zu prüfende Sulfonamid enthaltendes Gefäß gezogen wird. Beim Erhitzen
bildet sich unter der Einwirkung des freigesetzten Ammoniaks oder Amins der Azofarbstoff,
und das Bild erscheint. Zweckmäßiger bringt man die zu prüfende Verbindung in einem Reaktionsgefäß
langsam zum Schmelzen und fängt in einem getrennten Gefäß, das die Lichtpause enthält, das
gebildete Ammoniak oder Amin auf. Die Pause wird rasch zum fertigen Bild entwickelt.
Die Verweilzeiten des Lichtpausmaterials in der Entwicklungszone liegen bei vielen Entwicklungsgeräten
unterhalb 60 Sekunden, vorzugsweise unterhalb 10 Sekunden.
Die Temperatur, die für die Entwicklung des Lichtpausmaterials bei den angegebenen Verweilzeiten
erforderlich ist, schwankt naturgemäß je nach Art des verwendeten Sulfonamids der Formel II,
aber auch mit der Sorte des verwendeten Lichtpauspapiers und der für die Entwicklung verwendeten
Apparatur in weiten Grenzen. Im allgemeinen benötigt man Temperaturen oberhalb 8O0C. Bei Sulfonamiden,
die oberhalb HO0C schmelzen, arbeitet man im allgemeinen mit Entwicklungstemperaturen, die
nicht mehr als 300C unterhalb des Schmelzpunktes
der betreifenden Verbindung liegen. Bevorzugt wählt man die Entwicklungstemperaturen in dem Intervall,
das etwa 30°C unterhalb des Schmelzpunktes des verwendeten Sulfonamids beginnt und etwa 30?C
oberhalb dieses Schmelzpunktes endet. Jedoch soll die Temperatur für die meisten Pauspapiere zweckmäßig
2007C nicht überschreiten. Bei Verbindungen, bei denen die Ammoniak- bzw. Aminabspaltung bei
Temperaturen oberhalb 1500C erfolgt, ist es zweckmäßig,
die Entwicklungsvorrichtungen so hoch zu heizen, daß die Verweilzeit der Pause in der Vorrichtung
nur wenige Sekunden beträgt.
Die lichtempfindlichen Schichten, die belichtet und nach dem erfindungsgemäßen Verfahren entwickelt
werden, enthalten außer einer Diazoverbindung und gegebenenfalls anderen bekannten Zusatzstoffen stets
eine zur Kupplung mit der Diazoverbindung befähigte Verbindung. Geeignet hierfür sind in erster
Linie Verbindungen mit energischem Kupplungsvermögen, z. B. Dihydroxynaphthaline und ihre
Derivate, Phloroglucin und Verbindungen, die Keto-Enol-Tautomerie zeigen, beispielsweise Pyrazolone,
Acetessigsäure-arylamide und Dihydroresorcine. Desgleichen enthalten die lichtempfindlichen Schichten
anorganische oder organische Säuren zu ihrer Stabilisierung, beispielsweise Salzsäure, Borsäure, Ameisensäure,
Zitronensäure, Weinsäure oder 1,3,6-Naphthalintrisulfosäure. Wählt man solche Säuren, die bei
der angewendeten Entwicklungstemperatur beispielsweise durch Decarboxylierung unter Erhöhung des
pH-Wertes zersetzt werden, beispielsweise Trichloressigsäure, so wird die Entwicklungsgeschwindigkeit
für das Lichtpausmaterial weiter gesteigert.
Das Verfahren wird vorteilhaft so durchgeführt, daß man in der Diazotypie gebräuchliches Transparentpapier
mit einer Lösung beschichtet, die die Diazokomponente, die Kupplungskomponente und
das l-Hydroxynaphthalin-8-sulfonamid enthält. In
manchen Fällen kann es aber auch vorteilhaft sein, das Transparentpapier zunächst mit einer Lösung des
l-Hydroxynaphthalin-8-sulfonamids zu beschichten
und zu trocknen und auf diese Schicht dann die Lösung aufzutragen, die die Diazoverbindung und
die Kupplungskomponente enthält.
Als Lösungsmittel verwendet man meist Alkohol-Wasser-Gemische. Die Lösungen enthalten weiterhin
eine oder mehrere der obengenannten Säuren und häufig auch anorganische Salze, wie Zinkchlorid oder
Aluminiumsulfat, und gegebenenfalls weitere Zusätze zur Beschleunigung der Lösung der Kupplungskomponente
oder zur Förderung des späteren Kupplungsvorganges, beispielsweise Thioharnstoff, oder
auch mit Wasser mischbare organische Lösungsmittel, wie Aceton, Methyläthylketon, Äthylenglykolmonomethyläther.
Ferner können auch Antivergilbmittel und Weichmacher zugegen sein. Das getrocknete
Lichtpausmaterial wird dann in bekannter Weise unter einer transparenten Vorlage belichtet
und in ebenfalls bekannter Weise auf die erforderliche Entwicklungstemperatur erwärmt. Dies geschieht
entweder im Wärmekontakt, beispielsweise mit Bügeleisen, Walzen oder ruhenden Heißluftatmosphären,
beispielsweise in Trockenschränken oder Wärmekästen, oder durch Wärmekonvektion, beispielsweise
in einem Heißluftstrom, oder durch Wärmestrahlung. Man kann auch gegebenenfalls diese Maßnahmen miteinander kombinieren.
Die Erfindung wird durch die nachfolgenden Beispiele in Verbindung mit der Tabelle erläutert. In
der Tabelle sind Formeln, Namen und Zersetzungspunkte einiger der erfindungsgemäß verwendeten
1-Hydroxynaphthalin-8-sulfonamide der Formel I
aufgeführt. In den Beispielen werden diese Verbindungen meist nur unter den entsprechenden Nummern
der Tabelle angegeben. Die Herstellung der in der Literatur bisher noch unbekannten Verbindungen
wird am Ende der Beispiele beschrieben.
B e i s ρ i e 1 1
Ein in der Diazotypie gebräuchliches Transparentpapier wird mit einer Lösμng bestrichen, die in einem
Gemisch aus 50 Volum teilen Äthylalkohol und 50 Volumteilen Wasser
2,0 Gewichtsteile p-Diäthylaminobenzol-diazoniumchlorid
(als Doppelsalz mitZinkchlorid),
2,0 Gewichtsteile 2,3-Dihydroxynaphthalin,
3,0 Gewichtsteile Zitronensäure,
5,0 Gewichtsteile Thioharnstoff,
1.0 Gewichtsteil Weinsäure und
7,0 Gewichtsteile l-Hydroxynaphthalin-8-sulfonsäureamid-4-sulfonsäureanilid
als Ammoniumsalz (vgl. Formel 1 der Tabelle)
enthält.
Nach dem Trocknen wird das sensibilisierte Papier unter einer transparenten Vorlage belichtet und
kurze Zeit bei 120 bis 14O0C in einem Wärmekasten aufbewahrt. Man erhält blaue Bilder von sehr gutem
Kontrast.
Werden unter sonst gleichen Bedingungen an Stelle von 7 Gewichtsteilen der genannten Verbindung
der Formel 1 der Tabelle nur 5 Gewichtsteile verwendet, so erhält man blaue Bilder von noch
brauchbarem Kontrast.
Arbeitet man unter sonst gleichen Bedingungen, jedoch ohne einen Zusatz der Verbindung der
Formel 1 der Tabelle, so erhält man keine lesbaren Bilder.
Verwendet man an Stelle der Verbindung der Formel 1 der Tabelle unter sonst gleichen Bedingungen
gleiche Mengen der Verbindungen der Formeln 2, 3, 4 oder 5 der Tabelle, so erhält man
ebenfalls Bilder von gutem Kontrast.
Die Verbindung der Formel 1 der Tabelle kann hergestellt werden, indem man 30 Gewichtsteile
l,8-Naphthsulton-4-sulfonsäureanilid vom Schmelzpunkt 147° C mit 60 Volum teilen konzentriertem
Ammoniak übergießt und auf dem Wasserbad gelinde erwärmt. Hierbei geht die Substanz schnell in Lösung,
und es scheidet sich alsbald die Verbindung der Formel 1 als Kristallbrei ab. Nach Umkristallisation
aus Methanol erhält man 22,5 Gewichtsteile vom Schmelzpunkt 1280C (Zersetzung).
Die Verbindungen der Formeln 2, 3, 4 und 5 der Tabelle werden in analoger Weise hergestellt. Bei der
Herstellung der Verbindungen 4 und 5 ist die Gegenwart von Wasser nicht erforderlich. Vielmehr lassen
sich diese Verbindungen durch Umsetzung der betreffenden Sultone mit überschüssigem n-Propylamin
bzw. n-Butylamin gewinnen.
Beispiel 2
Ein Lichtpausrohpapier wird mit einer 6- bis 8%igen Lösung der Verbindung der Formel 6 der
Tabelle in Dimethylformamid bestrichen und etwa