AT236225B - Zweikomponenten-Diazotypiematerial - Google Patents

Zweikomponenten-Diazotypiematerial

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AT236225B
AT236225B AT904862A AT904862A AT236225B AT 236225 B AT236225 B AT 236225B AT 904862 A AT904862 A AT 904862A AT 904862 A AT904862 A AT 904862A AT 236225 B AT236225 B AT 236225B
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Austria
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sep
benzimidazole
acid
diazotype
diazotype material
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AT904862A
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English (en)
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Wilhelmus Josephus Van Rhijn
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Wilhelmus Josephus Van Rhijn
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D233/00Heterocyclic compounds containing 1,3-diazole or hydrogenated 1,3-diazole rings, not condensed with other rings
    • C07D233/54Heterocyclic compounds containing 1,3-diazole or hydrogenated 1,3-diazole rings, not condensed with other rings having two double bonds between ring members or between ring members and non-ring members
    • C07D233/64Heterocyclic compounds containing 1,3-diazole or hydrogenated 1,3-diazole rings, not condensed with other rings having two double bonds between ring members or between ring members and non-ring members with substituted hydrocarbon radicals attached to ring carbon atoms, e.g. histidine

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Zweikomponenten-Diazotypiematerial 
Die Erfindung betrifft   Zweikomponenten-Diazotypiematerial,   in dem eine lichtempfindliche Benzol-   diazoverbindung mit einer tertiären Aminogruppe   in p-Stellung, eine Azokomponente der Gruppe : 2, 3-Di- hydroxy-naphthalin, 2,   3-Dihydroxy-naphthalin-6-sulfonsäure   und seine wasserlöslichen Salze sowie ein wasserlösliches stabiles Zinksalz anwesend sind. 



   Eine ziemlich lichtempfindliche Benzoldiazoverbindung mit einer tertiären Aminogruppe in p-Stel- lung ist beispielsweise   4-Diazo-N, N-diäthylanilin.   4-Diazo-2,5-diäthoxy-phenyl-morpholin ist noch lichtempfindlicher. Beide Verbindungen und auch Kombinationen dieser beiden Verbindungen mit Azo- komponentendes 2,   3-Dihydroxynaphthalin-Typswerden     in grossem   Umfange in Zwelkomponenten-Diazo- typiematerial, das mit Ammoniakdampf entwickelt werden kann, verwendet. 



   Solche Benzoldiazoverbindungen ergeben mehr oder weniger blaue Azofarbstoffe, wenn sie mit diesen Azokomponenten kuppeln. In den meisten Fällen haben die Azofarbstoffe jedoch keine rein blaue
Farbe, sondern sind wegen der Anwesenheit eines sogenannten zusätzlichen Rottones mehr oder weniger violett-blau. 



   Die Diazotypiematerialien, die eine solche Kombination von Diazoverbindung und Azokomponente enthalten, können sowohl blau-als auch schwarzentwickelnde Diazotypiematerialien sein. Die schwarzentwickelnden Diazotypiematerialien enthalten neben einer oder mehreren Diazoverbindungen und Azokomponenten der oben angegebenen Art eine oder mehrere orange-, gelb- oder gelb-braun-kuppelnde Azokomponenten (wie Acetoacetanilid oder Resorcin). 



   Der zusätzliche Rotton in den Kopien, die mit diesen beiden Arten von Diazotypiematerial hergestellt werden, ist unerwünscht, u. zw. insbesondere in denjenigen   Bildteilen,.   die unterbelichtet sind, dem sogenannten Untergrund, der oft in Kopien erscheint, wie sie gewöhnlich von Originalen mit weichem Kontrast, wie Bleistiftzeichnungen, maschinengeschriebenen Briefen u. dgl., gemacht werden. In einem Fall zeigt der Azofarbstoff einen unerwünschten violett-blauen Ton. In dem andern Fall ist der Azofarbstoff rötlich-schwarz statt von einem neutralen Schwarz. 



   Solches Zweikomponenten-Diazotypiematerial enthält gewöhnlich eine gewisse Menge eines ziemlich wasserlöslichen Zinksalzes, das sich bei normalen atmosphärischen Bedingungen nicht zersetzt, wie Zinkchlorid oder Zinksulfat. Das Zinksalz verbessert die Haltbarkeit und die Entwicklungsgeschwindigkeit des Diazotypiematerials sowie die Brillanz der Farbe des Azofarbstoffes in den mit diesem Diazotypiematerial hergestellten Kopien. 



   Die holländische Patentschrift Nr. 60285 beschreibt schwarzentwickelndes Zweikomponenten-Diazotypiepapier, das neben der Diazoverbindung eine molekulare Verbindung der Azokomponente Phloroglucin mit einem tertiären Amin, wie Koffein, Antipyrin und Chinolin, enthält. Durch die Anwesenheit des tertiären Amins wird der Ton des Azofarbstoffes bläulich-schwarz statt rötlich-schwarz. Solche tertiären Amine ändern den Ton des Azofarbstoffes von p-tertiär-Aminobenzol-diazo-verbindungen und Azokomponenten des 2,   3-Dihydroxynaphthalintyps   praktisch nicht. 



   Es wurde nun gefunden, dass der unerwünschte zusätzliche Rotton bei Verwendung der letzterwähnten Kombinationen von Diazoverbindungen und Azokomponenten vollständig oder weitgehend verschwindet, wenn der lichtempfindlichen Schicht ein Gehalt an einem praktisch farblosen nicht kuppelnden Benzimidazol gegeben wird, von dem wenigstens 0,5   Gel.-%   in der Form des Hydrochlorids sich in Wasser löst 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 
 EMI2.1 
 
 EMI2.2 
 
 EMI2.3 
 Azokomponenten des 2,   3-Dihydroxynaphthalintyps   durch die wasserlöslichen Benzimidazole gemäss der obigen allgemeinen Formeln in Gegenwart von Zinkionen stark von violett-blau in reines Blau geändert wird, ergibt das Diazotypiematerial gemäss der Erfindung Kopien mit reinen blau oder neutralen schwarzen Azofarbstoffbildern als sonst gleiches Diazotypiematerial,

   das keines der oben erwähnten Benzimidazole enthält. 



   Tatsächlich kann je nach der Zusammensetzung des Diazotypiematerials die Farbe unmittelbar nach der Entwicklung in Ammoniakdampf noch einen leichten zusätzlichen Rotton aufweisen. Nach wenigen Stunden hat sich jedoch die endgültige rein blaue oder neutral schwarze Farbe gebildet. 



   Die Benzimidazole werden manchmal vorzugsweise in der Form ihres Hydrochlorids, den wässerigen Sensibilisierungsflüssigkeiten, die gewöhnlich für die Herstellung von Zweikomponenten-Diazotypiematerial verwendet werden, vorzugsweise in einer Menge von 0, 5 bis 3   Gel.-%   zugesetzt. Sie können jedoch mit gleich guten Ergebnissen auch einer wässerigen Vorstreichflüssigkeit, ebenfalls in einer Menge von vorzugsweise 0, 5 bis 3 Gew.-% zugesetzt werden. 



   Mengen von weniger als 0,5 Gew.-% sind ohne Interesse, da in diesem Fall die Wirkung zu gering ist. Mengen von mehr als 3 Gew.-% sind aus wirtschaftlichen Gründen uninteressant. 



   Die Benzimidazole können für sich oder miteinander vermischt angewandt werden. Im letzteren Fall können Mengen von weniger als 0, 5 Gew.-% an den einzelnen Verbindungen verwendet werden, vorausgesetzt, dass die Gesamtmenge grösser ist als   0, 5 Gew. -0/0.   



   Benzimidazole gemäss der obigen Formeln, die sich für das Diazotypiematerial gemäss der Erfindung eignen, sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt, in der auch der Schmelzpunkt jeder Verbindung sowie ihre Herstellung oder Herkunft angegeben sind. 
 EMI2.4 
 
<tb> 
<tb> 



  Verbindung <SEP> Schmelzpunkt <SEP> Herstellung/Herkunft
<tb> oc
<tb> Benzimidazol <SEP> 170 <SEP> Aus <SEP> 0 <SEP> - <SEP> Phenylendiamin <SEP> und
<tb> Ameisensäure <SEP> * <SEP> 
<tb> 2-Methyl-benzimidazol <SEP> 177 <SEP> - <SEP> 178 <SEP> Produkt <SEP> der <SEP> Fluka <SEP> A. <SEP> G.,
<tb> Buchs <SEP> S. <SEP> G., <SEP> Schweiz
<tb> 2-Äthyl-benzimidazol <SEP> 175-176 <SEP> Produkt <SEP> der <SEP> Aldrich <SEP> Chem. <SEP> Co.
<tb> 



  Inc., <SEP> Milwaukee <SEP> 10,
<tb> Wisconsin, <SEP> USA
<tb> 2-Propyl-benzimidazol <SEP> 153 <SEP> - <SEP> 155 <SEP> Aus <SEP> o-Phenylendiamin <SEP> und
<tb> Buttersäure <SEP> * <SEP> 
<tb> 2-Hydroxymethyl-benzimidazol <SEP> 170-172 <SEP> Aus <SEP> o-Phenylendiamin <SEP> und
<tb> Glykolsäure <SEP> * <SEP> 
<tb> 2- <SEP> (1' <SEP> -Hydroxyäthyl) <SEP> -benzimidazol <SEP> 179 <SEP> - <SEP> 180 <SEP> Aus <SEP> o-Phenylendiamin <SEP> und
<tb> Milchsäure <SEP> * <SEP> 
<tb> 
 

 <Desc/Clms Page number 3> 

 
 EMI3.1 
 
<tb> 
<tb> Verbindung <SEP> Schmelzpunkt <SEP> Herstellung/Herkunft
<tb> Oc
<tb> 2- <SEP> (2'-Hydroxyäthyl)-benzimidazol <SEP> 154 <SEP> - <SEP> 155 <SEP> Aus <SEP> o-Phenylendiamin <SEP> und
<tb> Hydroxypropionitril <SEP> * <SEP> 
<tb> 2- <SEP> (1'-Hydroxypropyl)

  -benzimidazol <SEP> 222 <SEP> - <SEP> 224 <SEP> Aus <SEP> o-Phenylendiamin <SEP> und
<tb> a-Hydroxybuttersäure <SEP> (beige- <SEP> 
<tb> stellt <SEP> durch <SEP> Hydrolyse <SEP> von
<tb> &alpha;-Brombuttersäure) <SEP> *
<tb> 2- <SEP> (2'-Hydroxypropyl)-benzimidazol <SEP> 196 <SEP> - <SEP> 197 <SEP> Aus <SEP> o-Phenylendiamin <SEP> und
<tb> ss-Hydroxybuttersäure <SEP> *
<tb> 2- <SEP> (3'-Hydroxypropyl)-benzimidazol <SEP> 165 <SEP> - <SEP> 167 <SEP> Produkt <SEP> der <SEP> Aldrich <SEP> Chem. <SEP> Co
<tb> 2-(1',2'-Dihydroxyäthyl)-benzimidazol <SEP> 157 <SEP> - <SEP> 160 <SEP> Aus <SEP> o-Phenylendiamin <SEP> und
<tb> Glyzerinsäure <SEP> *
<tb> 2- <SEP> (1'-Hydroxy-n-pentyl)-benzimidazol <SEP> 192-193 <SEP> Aus <SEP> o-Phenylendiamin <SEP> und
<tb> &alpha;

  -Hydroxy-capronsäure <SEP> *
<tb> 2-Aminomethyl-benzimidazol <SEP> 263 <SEP> Durch <SEP> Hydrolyse <SEP> des <SEP> Reaktionsproduktes <SEP> von <SEP> o-Phenylendiamin <SEP> und <SEP> Hippursäure <SEP> *
<tb> 2-Cyano-methyl-benzimidazol <SEP> 95 <SEP> - <SEP> 98 <SEP> Aus <SEP> o-Phenylendiamin <SEP> und
<tb> Cyanoessigsäureäthylester <SEP> * <SEP> * <SEP> 
<tb> 2-Benzyl-benzimidazol <SEP> 164 <SEP> - <SEP> 167 <SEP> Produkt <SEP> der <SEP> Aldrich <SEP> Chem. <SEP> Co.
<tb> 



  2-(Hydroxy)-(phenyl)-methyl-benzimidazol <SEP> 211 <SEP> - <SEP> 213 <SEP> Produkt <SEP> der <SEP> Aldrich <SEP> Chem. <SEP> Co.
<tb> 



  2-Acetyl-benzimidazol <SEP> 178-181 <SEP> Durch <SEP> Oxydation <SEP> mit <SEP> Chromsäure
<tb> des <SEP> Reaktionsproduktes <SEP> von <SEP> o-Phenylendiamin <SEP> und <SEP> Milchsäure
<tb> 2-Äthoxycarbonyl-benzimidazol <SEP> 221 <SEP> - <SEP> 222 <SEP> Durch <SEP> Oxydation <SEP> von <SEP> 2-Hydroxymethyl-benzimidazol.

   <SEP> Behan- <SEP> 
<tb> deln <SEP> des <SEP> Oxydationsproduktes <SEP> mit
<tb> Thionylchlorid <SEP> und <SEP> des <SEP> so <SEP> erhaltenen <SEP> Produktes <SEP> mit <SEP> Äthanol
<tb> 6-Nitro-benzimidazol <SEP> 199 <SEP> - <SEP> 201 <SEP> Aus <SEP> 1-Amino-2-andno-4-nitrobenzol <SEP> und <SEP> Ameisensäure <SEP> *
<tb> 2-Methyl-5, <SEP> 6-dimethoxy-benzimidazol <SEP> 174-176 <SEP> Aus4, <SEP> 5-Dimethoxy-o-phenylen- <SEP> 
<tb> diamin <SEP> und <SEP> Essigsäure <SEP> *
<tb> 2-Methyl-5-chlor-benzimidazol <SEP> 168 <SEP> - <SEP> 170 <SEP> Produkt <SEP> der <SEP> Aldrich <SEP> Chem. <SEP> Co. <SEP> Inc. <SEP> 
<tb> 



  2-Hydroxymethyl-5,6-dimethyl-benzimida- <SEP> 232 <SEP> - <SEP> 233 <SEP> Produkt <SEP> der <SEP> Aldrich <SEP> Chem. <SEP> Co. <SEP> Inc. <SEP> 
<tb> zol
<tb> 2- <SEP> (1' <SEP> -Hydroxyäthyl) <SEP> -5, <SEP> 6-dimethyl- <SEP> 221 <SEP> - <SEP> 222 <SEP> Produkt <SEP> der <SEP> Aldrich <SEP> Chem. <SEP> Co. <SEP> Inc. <SEP> 
<tb> 



  - <SEP> benzimidazol <SEP> 
<tb> 2-[(1'-Hydroxy)-(1'-methyl)-äthyl]- <SEP> 210 <SEP> - <SEP> 212 <SEP> Produkt <SEP> der <SEP> Aldrich <SEP> C1ern. <SEP> Co. <SEP> Inc. <SEP> 
<tb> 



  - <SEP> 5, <SEP> 6-dimethyl-benzimidazol <SEP> 
<tb> 2- <SEP> (Hydroxy-l'-benzimidazolyl-280 <SEP> Vgl. <SEP> J. <SEP> Org. <SEP> Chem. <SEP> 26 <SEP> [1961] <SEP> S. <SEP> 462
<tb> - <SEP> (2")-2')-äthyl-benzimidazolsulfat
<tb> 
 

 <Desc/Clms Page number 4> 

 
 EMI4.1 
 
<tb> 
<tb> Verbindung <SEP> Schmelzpunkt <SEP> Herstellung/Herkunft
<tb> oc
<tb> 2- <SEP> (Dihydroxy-l', <SEP> 2'-benzimidazo-300 <SEP> VgL <SEP> J. <SEP> Org. <SEP> Chem. <SEP> 26
<tb> lyl <SEP> (2")-2')-äthyl-benzimidazol <SEP> 1 <SEP> [19611, <SEP> S. <SEP> 462 <SEP> 
<tb> 2- <SEP> (Hydroxy-1' <SEP> -benzimidazolyl- <SEP> 268 <SEP> - <SEP> 269 <SEP> Vgl. <SEP> J. <SEP> Org. <SEP> Chem. <SEP> 26,
<tb> - <SEP> (2") <SEP> -3') <SEP> -propyl-benzimidazol <SEP> [1961], <SEP> S. <SEP> 462 <SEP> 
<tb> 
 *   J. Chem.

   Soc. [1928], S. 2395     ** Archiv der Pharmazie, Bd. 293 Nr. 8 [19601, S. 762    Die Benzimidazole der allgemeinen Formel : 
 EMI4.2 
 worin   Rg0   ein Wasserstoffatom oder ein Alkylrest ist, haben eine sehr starke farbändernde Wirkung. Diese Verbindungen, insbesondere diejenigen, in denen Rg ein Alkylrest mit weniger als 7 Kohlenstoffatomen ist, sind in den gewöhnlich verwendeten sauren wässerigen Sensibilisierungsflüssigkeiten ausgezeichnet löslich und können sehr leicht hergestellt werden. 
 EMI4.3 
 
N-dimethylanilin, 4-Diazo-N, N-diäthylanilin, 4-Diazo-N-ss-hy-- morpholin, wie 4-Diazo-2,5-dimethoxyphenylmorpholin und   4-Diazo-2, 5-diäthoxyphenyl-morpholin.   



   Neben einer oder mehreren Azokomponenten des 2,   3-Dihydroxynaphthalintyps   kann es ferner noch andere blaukuppelnde Azokomponenten, wie   2-Hydroxy-3-ss-hydroxyäthylamidocarbonylnaphthalin   oder   2, 7-Dihydroxynaphthalin-3, 6-disulfonsäure,   enthalten. 



   Geeignete gelb-, orange-oder gelb-braun-kuppelnde Azokomponenten, die für die Herstellung von Diazotypiematerialien, die bei der Entwicklung schwarze Azofarbstoffe ergeben, verwendet werden können, sind beispielsweise nicht flüchtige Acetoacetamide, wie   3-Hydroxy-acetoacetanilid,     N- (3-Hydroxy-   phenyl) - harnstoff, Reaktionsprodukte von Phenolen, wie 2, 5-Dimethylphenol, mit Formaldehyd, und Amine, wie Morpholin, und Resorcinderivate mit grossen Molekülen, wie   2, 4, 2', 4'-Tetrahydroxydiphe-   nyl. 



   Neben Papier können auch andere üblicherweise für die Herstellung von Diazotypiematerialien verwendete Träger, wie Leinen, Papier auf Leinen, Transparentpapier, Filme usw. verwendet werden. 



   Die USA-Patentschrift Nr. 2, 548, 845 beschreibt die Verwendung von Benzimidazolen, deren Benzolkern eine Hydroxylgruppe trägt, in dem Diazotypieverfahren. Diese Verbindungen kuppeln ziemlich aktiv mit Benzoldiazoverbindungen mit einer tertiären Aminogruppe in p-Stellung, bilden aber Azofarbstoffe mit schwächerer Farbe als die durch die Azokomponenten des 2,3-Dihydroxynaphthalintyps gebildeten Azofarbstoffe. Folglich eignen sie sich nicht für eine Verwendung in dem Diazotypiematerial gemäss der Erfindung. 



   Die   lichtempfindliche Schicht des Diazotypiematerials   gemäss der Erfindung kann die üblichen Hilfsmittel enthalten, wie Säuren, beispielsweise Weinsäure, Zitronensäure, Borsäure, Metallsalze, wie Aluminiumsulfat, Alaun, Zinkchlorid, Magnesiumchlorid, Nickelsulfat, Substanzen, die der Erhöhung der Entwicklungsgeschwindigkeit dienen, wie Glyzerin, Polyäthylenglykol, Harnstoff, Allyl-thioharnstoff, Stabilisatoren, wie Thioharnstoff,   Naphthalin -1, 3, 6 - trisulfonsäure   oder eines ihrer Salze, Substanzen, die der Verbesserung der Qualität der Oberflächen der Diazotypiematerialien dienen, wie fein verteilte Partikeln von Siliciumdioxyd, Aluminiumoxyd, Bariumsulfat, Reisstärke   usw.,   Bindemittel, die bewirken, dass diese Partikeln an der Oberfläche des Diazotypiematerials haften,

   wie Äther von Zellulose oder Stärke, Polyvinylalkohol und Dispersionen synthetischer Harze, wie Polyvinylacetat, Substanzen, die der Verbesserung des weissen Untergrundes der Kopien dienen, wie Harnstoff. 

 <Desc/Clms Page number 5> 

 



     Beispiel l : Weisses Grundpapier   für das Diazotypieverfahren von beispielsweise 80   g/m wird   mit einer Sensibilisierungsflüssigkeit der folgenden Zusammensetzung : 
 EMI5.1 
 
<tb> 
<tb> 17 <SEP> g <SEP> Doppelsalz <SEP> aus <SEP> 4-Morpholino-2, <SEP> 5-diäthoxybenzol-diazoniumchlorid <SEP> und <SEP> Zinkchlorid
<tb> 38 <SEP> g <SEP> Weinsäure
<tb> 30 <SEP> g <SEP> Natriumsalz <SEP> der <SEP> 2, <SEP> 3-Dihydroxynaphthalin-6-sulfonsäure <SEP> 
<tb> 50 <SEP> g <SEP> N, <SEP> N'-Dimethylharnstoff
<tb> 40 <SEP> g <SEP> Zinkchlorid
<tb> 10 <SEP> cm <SEP> Salzsäure
<tb> 30 <SEP> cm* <SEP> Vinnapas. <SEP> H. <SEP> 60 <SEP> (Polyvinylacetat-Emulsion) <SEP> der <SEP> Wacker-Chemie <SEP> G. <SEP> m. <SEP> b.

   <SEP> H., <SEP> München
<tb> 10 <SEP> g <SEP> 2-Hydroxymethyl-benzimidazol
<tb> 1000 <SEP> cms <SEP> Wasser
<tb> 
 sensibilisiert und getrocknet. 



   Das so erhaltene   Zweikomponenten-Diazotypiematerial   ist sehr lichtempfindlich. 



   Die lichtempfindliche Seite eines Blattes dieses Diazotypiematerials wird mit einer Bleistiftzeichnung bedeckt, deren Linien für Ultraviolettstrahlen nur geringe Dichte haben, und dann durch die Zeichnung belichtet, bis die Diazoverbindung unter den leeren Teilen der Zeichnung weitgehend ausgebleicht ist. Dann wird das Bild in Ammoniakdampf entwickelt. Die erhaltene Kopie zeigt ein schönes blaues Bild auf verschleiertem blauem Untergrund. 



   Wenn das 2-Hydroxymethyl-benzimidazol aus der oben erwähnten Flüssigkeit fortgelassen worden wäre, so würde der verschleierte Untergrund einen unansehnlichen violett-blauen Ton gehabt haben. An 
 EMI5.2 
   2-Methyl-5-chlor-benzimidazol   verwendet werden. 



   Beispiel 2 : Weisses Grundpapier für das Diazotypieverfahren von 80 g/mZ wird mit einer Flüssigkeit der folgenden Zusammensetzung : 
 EMI5.3 
 
<tb> 
<tb> 13,5 <SEP> g <SEP> Doppelsalz <SEP> von <SEP> 4-Diäthylaminobenzol-diazoniumchlorid <SEP> und <SEP> Zinkchlorid
<tb> 11, <SEP> 5 <SEP> g <SEP> Weinsäure
<tb> 35 <SEP> g <SEP> N, <SEP> N'-Dimethylharnstoff
<tb> 40 <SEP> g <SEP> Natriumsalz <SEP> der <SEP> 2, <SEP> 3-DihydroxynaphthaIin-6-sulfonsäure <SEP> 
<tb> 30 <SEP> g <SEP> Zitronensäure
<tb> 30 <SEP> g <SEP> Zinkchlorid
<tb> 20 <SEP> g <SEP> Thioharnstoff
<tb> 30 <SEP> cm3 <SEP> Vinnapas <SEP> H. <SEP> 60
<tb> 20 <SEP> g <SEP> Benzimidazol
<tb> 1000 <SEP> cm3 <SEP> Wasser
<tb> 
 sensibilisiert und getrocknet. 



   Ein Blatt des so hergestellten Diazotypiematerials wird wie in Beispiel 1 belichtet und entwickelt. 



  Die erhaltene Kopie zeigt ein rein blaues Bild auf einem sehr rein blauen verschleierten Untergrund. 



   Ein mit Hilfe einer sonst gleichen Sensibilisierungsflüssigkeit, jedoch ohne Benzimidazol, hergestelltes Diazotypiematerial ergibt unter den gleichen Bedingungen Kopien mit einem violett-blauen Untergrund. 



   Mit gleich guten oder sogar besseren Ergebnissen können 10 g   2- (1' -Hydroxy-n-pemyl) -benzimidazol   oder 2-n-Propyl-benzimidazol an Stelle von 20 g Benzimidazol verwendet werden. 



   Beispiel 3 : Weisses Grundpapier für das Diazotypieverfahren von   80 g/mz   wird zunächst mit einem Überzug aus einer Flüssigkeit, die 
 EMI5.4 
 
<tb> 
<tb> 200 <SEP> cm <SEP> Silika-Dispersion <SEP> Satessa <SEP> 14 <SEP> der <SEP> Degussa, <SEP> Frankfurt <SEP> a. <SEP> M.
<tb> 



  10 <SEP> g <SEP> 6-Nitro-benzimidazol
<tb> 2 <SEP> g <SEP> Polyvinylalhohol <SEP> 
<tb> 800 <SEP> cms <SEP> Wasser
<tb> 
 enthält, versehen, getrocknet und dann mit der folgenden Flüssigkeit sensibilisiert : 

 <Desc/Clms Page number 6> 

 
 EMI6.1 
 
<tb> 
<tb> 10, <SEP> 8 <SEP> g <SEP> Doppelsalz <SEP> von <SEP> 4-Diäthylaminobenzol-diazoniumchlorid <SEP> und <SEP> Zinkchlorid
<tb> 29,2 <SEP> g <SEP> Weinsäure
<tb> 30 <SEP> g <SEP> Natriumsalz <SEP> der <SEP> 2, <SEP> 3-DihydtoxynaphthaUn-6-sulfonsäure
<tb> 10 <SEP> g <SEP> N-ss-Hydroxyäthyl-N'-allylthioharnstoff
<tb> 40 <SEP> g <SEP> Zinkchlorid
<tb> 25 <SEP> cm <SEP> ? <SEP> Polyäthylenglykol <SEP> 400 <SEP> (der <SEP> Union <SEP> Carbide <SEP> Chem. <SEP> Company,
<tb> Division <SEP> of <SEP> Union <SEP> Carbide, <SEP> Corporation, <SEP> New-York <SEP> 17, <SEP> N.

   <SEP> Y., <SEP> USA)
<tb> 30 <SEP> cm3 <SEP> Vinnapas <SEP> H. <SEP> 60 <SEP> und
<tb> 1000 <SEP> cm3 <SEP> Wasser <SEP> 
<tb> 
 und erneut getrocknet. 



   Die mit diesem Diazotypiematerial durch bildweise Belichtung und Entwicklung wie in Beispiel l erhaltenen Kopien zeigen ein sehr kräftiges blaues Bild auf einem rein blauen verschleierten Untergrund. Wenn die Vorstreichflüssigkeit kein 6-Nitrobenzimidazol enthalten hätte, so würde der Untergrund der 
 EMI6.2 
 
 EMI6.3 
 
<tb> 
<tb> 17 <SEP> g <SEP> Doppelsalz <SEP> von <SEP> 4-Morpholino-2, <SEP> 5-diäthoxybenzol-diazoniurnchlorid <SEP> und <SEP> Zinkchlorid
<tb> 28 <SEP> g <SEP> Weinsäure
<tb> 8g <SEP> 2, <SEP> 3-Dihydroxynaphthalin
<tb> 3 <SEP> g <SEP> 3-Hydroxyacetoacetanilid <SEP> 
<tb> 10 <SEP> em3 <SEP> Salzsäure <SEP> (spez. <SEP> Gew. <SEP> 1, <SEP> 19)
<tb> 25 <SEP> g <SEP> Koffein
<tb> 10 <SEP> g <SEP> N-ss-Hydroxyäthyl-N'-allylthioharnstoff
<tb> 30 <SEP> g <SEP> Zinkchlorid
<tb> 30 <SEP> cm3 <SEP> Vinnapas <SEP> H.

   <SEP> 60
<tb> 20 <SEP> g <SEP> 2- <SEP> (1', <SEP> 2'-Dihydroxyäthyl)-benzimidazol <SEP> 
<tb> 1000 <SEP> cm3 <SEP> Wasser
<tb> 
 sensibilisiert und getrocknet. 



   Ein Blatt dieses Diazotypiematerials und eines sonst gleichen Diazotypiematerials jedoch ohne   2- (1', 2'-Dihydroxyäthyl)-benzimidazol   werden unter dem gleichen Original wie in Beispiel 1 bildweise belichtet und in Ammoniakdampf entwickelt. Die Kopie auf dem ersten Blatt zeigt ein schwarzes Bild auf einem neutral schwarzen Untergrund, während Bild und Untergrund auf der zweiten Kopie einen violett-schwarzen Ton haben. 



     Beispiel S :   Weisses Grundpapier für das Diazotypieverfahren von 80 g/m2 wird sensibilisiert mit einer Flüssigkeit der Zusammensetzung : 
 EMI6.4 
 
<tb> 
<tb> 15 <SEP> g <SEP> Doppelsalz <SEP> von <SEP> 4-Diäthylaminobenzol-diazoniumchlorid <SEP> und <SEP> Zinkchlorid
<tb> 30 <SEP> g <SEP> Weinsäure
<tb> 10 <SEP> g <SEP> 2, <SEP> 3-Dihydroxynaphthalin <SEP> 
<tb> 20 <SEP> g <SEP> Koffein
<tb> 40 <SEP> g <SEP> Zinksulfat
<tb> 10 <SEP> cm3 <SEP> Salzsäure
<tb> 10 <SEP> g <SEP> 2- <SEP> (Dihydroxy-l', <SEP> 2'-benzimidazolyl <SEP> (2") <SEP> 2')-äthyl-benzimidazol <SEP> 
<tb> 30 <SEP> cm3 <SEP> Vinnapas <SEP> H. <SEP> 60 <SEP> 
<tb> 1000 <SEP> cm3 <SEP> Wasser <SEP> 
<tb> 
 und getrocknet. 



   Ein Blatt des erhaltenen Diazotypiematerials wird wie in Beispiel 1 bildweise belichtet und dann in Ammoniakdampf entwickelt. Die erhaltene Kopie zeigt ein blaues Bild auf einem verschleierten rein blauen Untergrund. 



   Wenn das Benzimidazol aus der oben erwähnten Lösung fortgelassen worden wäre, so würde eine Kopie mit einem verschleierten violett-blauen Untergrund erhalten worden sein. 



     Beispiel 6 : Weisses   Grundpapier für das Diazotypieverfahren von 80 g/m2 wird sensibilsiert mit einer Flüssigkeit der Zusammensetzung : 

 <Desc/Clms Page number 7> 

 
 EMI7.1 
 
<tb> 
<tb> 10 <SEP> g <SEP> Doppelsalz <SEP> von <SEP> 4- <SEP> (N-Äthyl-N-ss-hydroxyäthyl)-aminobenzol-diazoniumchlorid
<tb> und <SEP> Zinkchlorid
<tb> 30 <SEP> g <SEP> Zitronensäure
<tb> 30 <SEP> g <SEP> Natriumsalz <SEP> der <SEP> 2,3-Dihydroxynaphthalin-6-sulfonsäure
<tb> 10 <SEP> g <SEP> N-ss-Hydroxyäthyl-N'-allyl-thioharnstoff
<tb> 30 <SEP> g <SEP> Zinkchlorid
<tb> 30 <SEP> cm <SEP> Vinnapas <SEP> H. <SEP> 60
<tb> 1000 <SEP> cm'Wasser
<tb> 
 und getrocknet. 



   Ein Blatt des erhaltenen Diazotypiematerials wird wie in Beispiel 1 bildweise belichtet und entwickelt. Die Kopie zeigt ein blaues Bild auf einem blauen Untergrund. 



   Danach wird in der gleichen Weise und mit einer sonst gleichen   Sensibilisierungsflüssigkeit, der   jedoch 10 g   2-Äthoxycarbonyl-benzimldazol   zugesetzt waren, ein Blatt Diazotypiematerial hergestellt und mit diesem Material in der gleichen Weise eine Kopie hergestellt. Wenn beide Kopien verglichen werden, so zeigt sich, dass die letztere einen Untergrund von einem beträchtlich reineren Blau hat. 



    PATENTANSPRÜCHE :    
1. Zweikomponenten-Diazotypiematerial, in dem eine lichtempfindliche Benzol-diazoniumverbindung mit einer tertiären Aminogruppe in p-Stellung, eine Azokomponente der Gruppe : 2. 3 Dihydroxynaphthalin, 2, 3-Dihydroxynaphthalin-6-sulfonsäure und seine wasserlöslichen Salze, und ein wasserlösliches stabiles Zinksalz anwesend sind, dadurch gekennzeichnet, dass seine lichtempfindliche Schicht ein praktisch farbloses nicht kuppelndes Benzimidazol enthält, von dem wenigstens 0,5   Gew. -0/0   in der Form 
 EMI7.2 
 
 EMI7.3 
 
 EMI7.4 


Claims (1)

  1. Benzimidazol gemäss der allgemeinen Formel EMI7.5 vorin Rg ein Wasserstoffatom oder eine Alkylgruppe ist, enthält.
AT904862A 1961-11-22 1962-11-19 Zweikomponenten-Diazotypiematerial AT236225B (de)

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