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Diazotypiematerial
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worin X ein Anion ist, R. und R, Alkylgruppen mit höchstens 2 Kohlenstoffatomen sind und Y eine Methoxyphenyl-, Äthoxyphenyl-, Dimethoxyphenyl-, Diäthoxyphenyl-, Phenoxyphenyl-, Tolylmercapto-, Xylylmercapto-, Biphenylmercapto- oder Chlorphenylmercaptogruppe ist, von wesentlicherer Bedeutung als die andere Komponente des Gemisches von Diazoverbindungen. Diese Verbindungen lösen sich noch genügend in den Sensibilisierfltissigkeiten und kuppeln sehr aktiv mit Phloroglucin in einem schwach sauren, gepufferten Medium unter Bildung von feinen schwarzen Azofarbstoffen.
Wenn Verbindungen mit grösseren Substituenten verwendet werden, wie solche, in denen Rl und R Propylgruppen sind, können je nachdem, welche Zusammensetzung die Sensibilisierflüssigkeiten haben, Löslichkeitsschwierigkeiten auftreten. Wenn weniger oder leichter substituierte Verbindungen verwendet werden, wie solche, in denen Y eine Phenylgruppe ist, kann das Bild während der Entwicklung mit einem schwach sauren, gepufferten Phloroglucinentwickler ausbluten, da sich die Diazomolektile in der Entwicklerflussigkeit auflösen und über die Oberfläche der Kopie wandern, bevor sie in Azofarbstoff umgewandelt werden.
Sehr gute Ergebnisse werden mit dem Diazotypiematerial gemäss der Erfindung, das p-Diazo-2, 5-di- äthoxy- (4' -methylphenyl) -mercaptobenzol als die andere Komponente enthält, erzielt. Sogar wenn der Gehalt an dieser Diazoverbindung verhältnismässig gering ist, wird das auf der Kopie mit einem schwach sauren, gepufferten Entwickler entwickelte Bild rasch sichtbar. Die Diazoverbindung verursacht kein Ausbluten des Bildes. Darüber hinaus ist sie leicht zugänglich und eine der wohlfeilsten Diazoverbindungen, die als die andere Komponente in dem Diazotypiepapier gemäss der Erfindung verwendet werden kann.
Von den Diazoverbindungen, die als die Hauptkomponente in dem Diazotypiepapier gemäss der Erfindung verwendet werden, sind insbesondere diejenigen, in denen eines der Wasserstoffatome der Phenoxygruppe durch ein Chloratom ersetzt ist, von Interesse. Bei der langsamen Umwandlung in Azofarbstoff während der Entwicklung mit einem schwach sauren, gepufferten Phloroglueinentwickler verursachen sie ein noch geringeres Ausbluten des Bildes als die entsprechenden Verbindungen ohne ein Chloratom in der Phenoxygruppe.
Im übrigen wird hinsichtlich der Möglichkeit einer Substitution in derPhenoxygruppe auf das Stammpatent verwiesen.
In dem Diazotypiepapier gemäss der Erfindung können viele Gemische von Diazoverbindungen angewandt werden. Eine Aufzählung einer Anzahl geeigneter Gemische ist im folgenden gegeben (die Prozentsätze beziehen sich auf die Anzahl der Moleküle) :
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70% 4-Diazo-2- (4' -methylphenoxy) -Ï-chlor-diäthylanilin + 30% 4-Diazo-2, 5-dimethoxy- (2' -methylphenyl) -mercaptobenzol,
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4-Diazo-2- (2' -dimethylaminophenoxy) -5-chlor-dimethylanilin10% 4-Diazo-2, 5-di-n-propoxy- (4' -chlorphenyl) -mercaptobenzol.
Natürlich können auch Gemische von mehr als zwei Diazoverbindungen verwendet werden, wie Gemische von : 40% 4-Diazo-2-phenoxy-5-chlor-diäthyIanilin + 40% 4-Diazo-2- (4'-chlorphenoxy)-5-chlor-dimethylanilin, die zusammen die Hauptkomponente bilden, mit 20% 4-Diazo-2, 5-dimethoxy-4'-phenoxydiphenyl, oder ein Gemisch von :
70% 4-Diazo-2- (3' -methoxyphenoxy) -5-chlor-dimethylanilin +
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wobei die beiden letzten Verbindungen zusammen die andere Komponente bilden.
Von einigen der Diazoverbindungen, die in dem Einkomponentendiazotypiepapier gemäss der Erfindung die andere Komponente des Gemisches bilden, ist es bekannt, dass sie in Einkomponentendiazotypiematerial in Mischung mit andern Diazoverbindungen verwendet werden können. Diesbezüglich wird auf den Artikel "Couches heliographiques"in"Science et Industries Photographiques", Band 26, Nr. 8, August 1955, und auf die niederländische Patentschrift Nr. 80603, Spalte 6, Zeile 39, hingewiesen.
Ziel ihrer Verwendung ist es, den Ton des Azofarbstoffes in der entwickelten Kopie zu ändern.
Ihre Anwendung bei Diazotypiematerial gemäss der Erfindung und die dadurch erzielte Wirkung sind nicht bekannt.
Hinsichtlich der Herstellung der Diazoverbindungen, die die Hauptkomponente in dem Diazotypiematerial gemäss der Erfindung bilden, wird auf das Stammpatent verwiesen. Hinsichtlich der Herstellung der Diazoverbindungen, die die andere Komponente bilden, wird auf den Fiat-Bericht. 813, S. 1301-1306 einschliesslich und 1311-1314 einschliesslich, auf die deutsche Patentschrift Nr. 896591 und auf die brit.
Patentschrift Nr. 759, 045 verwiesen.
Die Einkomponentendiazotypiepapiere gemäss der Erfindung können die üblichen Hilfsmittel, wie Säuren und Stabilisatoren. Reduktionsmittel, beispielsweise Thioharnstoff, Mittel zur Verbesserung der Oberfläche des Papiers, beispielsweise fein verteiltes Siliciumdioxyd, Kunstharz oder Reisstärke, Bindemittel, beispielsweise Zelluloseäther, Polyvinylalkohol u. dgl. enthalten.
In den folgenden Beispielen werden die Diazoverbindungen im allgemeinen in der, Form ihrer Zinkchlorid-Doppelsalze verwendet. Es ist jedoch auch möglich, andere Salze zu verwenden, wie die Chlo- ride, Nitrate, Borfluoride und die Kadmiumchlorid-Doppelsalze.2 Beispiel 1 : Weisses Grundpapier für das Diazotypieverfahren von 80 g/m2 wird mit einer Lösung von :
16, 8 g Doppelsalz aus 4 - Dimethylamino-3- (4'- chlorphenoxy) -6-chlorbenzoldiazoniumchlorid und Zinkchlorid
4,3 g Doppelsalz aus 4- (4*-Methylphenyl)-mercapto-2, 5-diäthoxy-benzoldiazoniumchlorid und
Zinkchlorid
5 g Weinsäure
30 cnr Polyvinylacetatdispersion Vinnapas H. 60 der Wacker-Chemie G. m. B. H., München in 1000 em Wasser sensibilisiert und getrocknet.
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bestehen aus'der Hauptkomponente.
Die lichtempfindliche Seite eines Blattes des Diazotypiepapiers wird mit einem Blatt Pauspapier, auf das eine Bleistiftzeichnung gemacht ist, bedeckt und in einer mit aktinisch fluoreszierenden Niederdruckquecksilberdampflampen ausgestatteten Belichtungsapparatur belichtet. Die Belichtung wird so lan- e fortgesetzt, bis in den mit den leeren Teilen der Zeichnung in Kontakt stehenden Teilen nur noch eine geringe Menge an Diazoverbindung zurückgeblieben ist. Der Zeitpunkt, zu dem die Belichtung be-
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endet werden muss, kann sehr gut durch visuelle Beobachtung (beispielsweise aus der Richtung der Licht- quelle) der während der Belichtung in der lichtempfindlichen Schicht erfolgenden Farbänderung festge- stellt werden. Dieser Zeitpunkt ist bald erreicht.
Die so erhaltene latente Diazotypiekopie wird entwickelt, indem man auf ihre Bildseite eine Schicht von etwa 9 g/m2 einer Entwicklungsflüssigkeit der folgenden Zusammensetzung aufbringt :
4 g Phloroglucin
1 g Acetoacetanilid
1, 2 g 2-Äthylhexylschwefelsäuremonoester in der Form des Natriumsalzes (im Handel erhältlich unter dem Namen Tergitol 08 von der Union Carbide Chemicals Company, NewYork, U. S. A.)
2,5 g Benzoesäure
15 g Natriumbenzoat
150 g Natriumformiat in 100 cm* Wasser.
Der pH-Wert der Entwicklerflüssigkeit ist etwa 5, 8.
Das Azofarbstoffbild auf der Kopie wird rasch sichtbar. Die entwickelte Kopie weist ein schwarzes
Bild auf einem gleichmässig verschleierten Untergrund auf. Der Azofarbstoff in dem verschleierten Untergrund hat dieselbe Farbe wie der in den schwarzen Bildteilen. Der schwarze Azofarbstoff ist gegenüber einem Absinken des PH- Wertes äusserst beständig. Das Bild ist scharf und weist keine Spuren von Ausbluten auf.
Wenn an Stelle des oben erwähnten Gemisches von Diazoverbindungen nur 21 g der Diazoverbindung, die seine Hauptkomponente bildet, verwendet werden, wird ebenfalls ein schwarzes Bild erzielt. Dieses wird jedoch viel langsamer sichtbar.
Beispiel 2 : Weisses Grundpapier für das Diazotypieverfahren von 80 g/m wird mit einer Lösung von :
17 g Doppelsalz aus 4-Dimethylamino-3-phenoxy-6-chlorbenzoldiazoniumchlorid und Zink- chlorid
1, 8 g Doppelsalz aus 4- (4' -Methylphenyl) -mercapco-2, 5-di-n-propoxybenzol-diazoniumchlorid und Zinkchlorid
3, 5 g Weinsäure 1, 5 g Borsäure
30 cm Polyvinylacetat-Dispersion Vinnapas H. 60 in 1000 cm3 Wasser sensibilisiert und getrocknet.
Die sensibilisierte Oberfläche enthält etwa 0, 46 Millimol Diazoverbindung je m2 ; etwa 92% davon bestehen aus der Hauptkomponente.
Ein Blatt des Diazotypiepapiers wird, wie in Beispiel l beschrieben, bildmässig belichtet. Der Endpunkt der Belichtung kann sehr gut festgestellt werden und ist bald erreicht.
Die so erhaltene latente Diazotypiekopie wird entwickelt, indem man auf ihre Bildseite eine Schicht von etwa 8 g/m einer Entwicklerflüssigkeit der folgenden Zusammensetzung aufbringt :
10 g Thioharnstoff
4 g Phloroglucin
3 g sulfonierter Bernsteinsäure-di-isobutylester (im Handel erhältlich unter dem Namen Aerosol IB von der American Cyanamid Co., New York, U. S. A.)
1 g Zitronensäure
25 g Natriumbenzoat
100 g tertiäres Natriumzitrat (5 aq.) in 1000 cms Wasser.
Der pH-Wert der Entwicklerflüssigkeit ist etwa 6,3.
Die entwickelte Kopie weist ein schwarzes Bild auf einem gleichmässig verschleierten Untergrund auf. Das Bild wird beträchtlich schneller sichtbar, als wenn man an Stelle des oben erwähnten Gemisches
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wendet hätte. Der Azofarbstoff in dem verschleierten Untergrund hat dieselbe Farbe wie der in den schwarzen Bildteilen. Der schwarze Azofarbstoff ist gegenüber einem Absinken des PH- Wertes äusserst be- itändig.
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Wenn das Grundpapier eine glatte Oberfläche hat und die Entwicklerflüssigkeit mit einer Walze aufgebracht wird, die in einer der Bewegung der Kopie entgegengesetzten Richtung rotiert, kann das entwickelte Bild etwas ausbluten, was auf die Bewegung von Molekülen der Diazoverbindung, die die Hauptkomponente des Gemisches bildet, während der Entwicklung zurückzuführen, ist. Als Folge dieses Ausblutens weisen die Azofarbstoffteile eine unscharfe Begrenzung in der Form eines Randes von deutlich sichtbarer"Faserung"auf, dessen Länge zwischen einigen Zehntel Millimetern und einigen Millimetern variiert.
Dieser Rand ist nicht vorhanden oder viel schmäler oder viel weniger sichtbar, wenn die Phenoxygruppe in der die Hauptkomponente des Gemisches bildenden Diazoverbindung ein Chloratom als Substituenten trägt, oder auch, wenn an Stelle der die andere Komponente bildenden Diazoverbindung
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5 g Weinsäure
50 g Teilchen nicht gekochter Reisstärke
30 cnf'Polyvinylacetat-Dispersion Vinnapas -H. 60 in 1000 crrr Wasser und getrocknet.
Die sensibilisierte Oberfläche enthält etwa 0, 45 Millimol Diazoverbindung je mi ; davon bestehen 70% aus der Hauptkomponente.
Ein Blatt des Diazotypiepapiers wird, wie in Beispiel 1 beschrieben, bildmässig belichtet. Der Endpunkt der Belichtung kann gut festgestellt werden ; er ist bald erreicht.
Die so erhaltene latente Diazotypiekopie wird entwickelt, indem man auf ihre Bildseite eine Schicht von etwa 8,5 g/m2 einer Entwicklerflüssigkeit der folgenden Zusammensetzung aufbringt :
10 g Thioharnstoff
6,5 g Phloroglucin
4 g Resorcin
2 g Natriumsalz der Dibutylnaphthalinsulfonsäure (im Handel erhältlich unter dem Namen Sorbit P von der Geigy Chemical Corporation, Cranston, Rhode Island, U. S. A.)
1, 5 g Zitronensäure
25 g Natriumbenzoat
85 g Dinatriumsuccinat (6 aq.)
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Der PH- Wert der Entwicklerflüssigkeit ist etwa 6,2.
Die entwickelte Kopie weist ein schwarzes Bild auf einem gleichmässig verschleierten Untergrund auf. Nach Aufbringen der EntwicklerflUssigkeit wird das Bild sehr rasch sichtbar. Der Azofarbstoff in dem verschleierten Untergrund hat dieselbe Farbe wie der in den schwarzen Bildteilen. Der schwarze Azofarbstoff ist gegenüber einem Absinken des pH-Wertes äusserst beständig. Das Bild ist scharf und weist keine Spuren von Ausbluten auf.
Wenn an Stelle des obigen Gemisches von Diazoverbindungen nur 16 g der Hauptkomponente in der Sensibilisierungsflüssigkeit verwendet werden, wird ebenfalls ein schwarzes Bild erhalten. Dieses wird jedoch sehr viel langsamer sichtbar.
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