DE1215987B

DE1215987B - Rodevorrichtung an Ruebenerntemaschinen

Info

Publication number: DE1215987B
Application number: DEST9226A
Authority: DE
Inventors: Erich Reuter; Dipl-Ing Walter Stoll
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1954-12-24
Filing date: 1954-12-24
Publication date: 1966-05-05

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. α.:

AOId

Deutsche Kk 45 c-25/02

Nummer: 1215 987

Aktenzeichen: St 9226 HI/45 c

Anmeldetag: 24. Dezember 1954

Auslegetag: 5. Mai 1966

Die Erfindung betrifft eine Rodevorrichtung an Rübenerntemaschinen.

Es sind bereits Rodevorrichtungen bekannt, die ein Polderschar, Roststäbe und ein Siebrad enthalten.

Ein Polderschar besteht aus zwei Scharplatten, deren in den Boden einschneidende Kanten einen mit der Spitze gegen die Fahrtrichtung zeigenden Winkel bilden und die in bezug auf eine zum Boden und zur Fahrtrichtung senkrechte Ebene entgegen der Fahrtrichtung derart schräg nach unten verlaufen, daß sie an der Spitze des von ihnen gebildeten Winkels tiefer in den Boden einschneiden als an ihren weiter vorn liegenden Teilen, wobei die Schnittlinien der beiden Scharplatten mit zum Boden und zur Fahrtrichtung senkrechten Ebenen in einem Winkel zueinander stehen, der wesentlich kleiner ist als 180°.

Ein Polderschär weist gegenüber den sonst üblichen Rodewerkzeugen, die aus zwei mit ihren Spitzen in den Boden eingreifenden Zinken bestehen, den Vorteil auf, daß an den Rüben beim Ausheben weniger Erde haftenbleibt.

Bei der oben angeführten bekannten Rodevorrichtung werden die Rüben über die an das hintere Ende des beim Ausheben wirksamen Teile des Polderschars anschließenden Führungsstäbe auf ein dahinterliegendes Siebrad gefördert. Die Förderung erfolgt hierbei ausschließlich durch das Nachdrängen derjenigen Rüben, die gerade gehoben werden, und der mitangehobenen Erde auf die zuvor ausgehobenen auf den Scharplatten und den Führungsstäben liegenden Rüben. Das Siebrad selbst übt an dieser Stelle keine Förderwirkung auf die Rüben aus, so daß die Gefahr von Stauungen auf den Scharplatten und auf den Führungsstäben besteht.

Es ist eine andere Rodevorrichtung bekannt, bei der die Rüben durch ein angetriebenes Zinkenrad, dessen Zinkenenden in den Boden eingreifen, im Zusammenwirken mit einer mit ihrer Unterkante parallel zur Bodenfläche liegenden und dem Zinkenrad gegenüber angeordneten Scharplatte ausgehoben werden. Hierbei übt das zugleich als Siebrad wirkende Zinkenrad, dessen Drehachse mit ihrem oberen Ende aus der Lotrechten zu der Schafplatte hin geneigt ist, auf die Rüben eine Förderwirkung nicht nur hinter der Scharplatte, längs des hinter dieser vorgesehenen Leitrostes, sondern bereits während des Hebevorganges aus.

Da die Zinken des Zinkenrades hierbei in den Boden eingreifen müssen, sind sie in erhöhtem Maße der Beschädigung ausgesetzt. Das Zinkenrad erfordert hierbei zudem eine besonders hohe Antriebsleistung.

Rodevorrichtung an Rübenerntemaschinen

Anmelder:

Walter Stoll, Peine, Akazienstr. 12

Als Erfinder benannt:

Dipl.-Ing. Walter Stoll,
Erich Reuter, Peine

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Außerdem besteht die Gefahr der Beschädigung der Rüben durch die Stabenden.
Die Erfindung vermeidet die Nachteile der angeführten bekannten Rodevorrichtungen unter Beibehaltung ihrer Vorteile dadurch, daß die als Führungsstäbe dienenden Röststäbe an die Oberkante jeder Scharplatte anschließen und von hier zu einer Reinigungs- und Transporteinrichtung führen, wobei an Stelle der an den vorderen Teil der Oberkante einer der beiden Scharplatten anschließenden Roststäbe die Stäbe eines diese Oberkante etwa tangierenden Siebrades vorhanden sind, dessen Drehachse in an sich bekannter Weise mit ihrem oberen Ende aus der Lotrechten zu den Scharplatten hin geneigt ist und an dessen Umfang die an- den hinteren Teil der genannten Oberkante anschließenden Roststäbe angepaßt sind.
Hierdurch wird oberhalb der Oberkante jeder Scharplatte eine für die Rüben geschlossene, für die Erde jedoch durchlässige Führungsfläche geschaffen, die bis vor diejenige Stelle reicht, an der die Rüben von den Scharplatten ausgehoben werden. Hierdurch wird wirksam verhindert, daß die Rüben seitlich vom Rodewerkzeug auf den Boden abkippen und dann nicht mehr in die Reinigungs- und Transporteinrichtung gelangen. Außerdem übt das Siebrad infolge seines sich bis an den vorderen Teil der benachbarten Scharplatte erstreckenden Wirkungsbereiches bereits

unmittelbar nach Beginn des Hebens der Rüben eine Förderwirkung aus, so daß Stauungen wirksam vermieden werden.

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Hierbei braucht das Siebrad jedoch nicht in die Bodenfläche einzugreifen, sondern arbeitet mit seinem dem Boden benachbarten Umfangsteil seitlich hinter der benachbarten Scharplatte und ist dadurch zusätzlich vor von vorn kommenden Hindernissen geschützt.

Die an den hinteren Teil der Oberkante der dem Siebrad benachbarten Scharplatte anschließenden, dem Umfang des Siebrades angepaßten Roststäbe ergeben eine für die Rüben geschlossene Förderfläche auch hinter der Stelle, an der der hintere Umfangsteil des Siebfades beginnt und sich von der Scharplatte entfernt.

Um auch auf der dem Siebrad gegenüberliegenden Seite eine ausreichend hohe Begrenzungsfläche für die Rüben zu erhalten, ist es zweckmäßig, auch an dem Träger der dem Siebrad gegenüberliegenden Scharplatte Roststäbe anzubringen, die zu der Reinigungsund Transporteinrichtung führen.

Es ist zwar bekannt, bei einer Rodevorrichtung mit einem aus zwei mit ihren vorderen Enden in den Boden eingreifenden Zinken bestehenden Rodewerkzeug seitlich von diesem eine etwa lotrecht stehende rotierende Scheibe anzuordnen, die u. a. ebenfalls das Abkippen der Rüben nach dieser Seite hin verhindem soll. Der Nachteil einer solchen Scheibe besteht jedoch darin, daß sie auch für angehobene Erde undurchlässig ist und das Eindringen angehobener Erde in die Reinigungs- und Transporteinrichtung begünstigt.

Das bei dieser Vorrichtung auf der anderen Seite angeordnete Siebrad liegt jedoch im Bereich des hinteren Endes des Rodewerkzeugs. Nach dieser Seite hin abgekippte Rüben können hiermit nicht mehr aufgenommen werden.

Es ist weiterhin eine Rodevorrichtung mit einem Rodewerkzeug, bestehend aus mit ihren vorderen Enden in den Boden eingreifenden Zinken, bekannt, bei der von einem der Zinken aus ein als seitliche Begrenzung dienender Führungsstab nach hinten führt. Der Führungsstab muß aber hierbei infolge der nach vorn abwärts geneigten Lage des Zinkens abwärts gekrümmt sein und erhöht hierdurch den Bodenwiderstand des Rodewerkzeugs und begünstigt die Aufnahme und Weiterleitung von Erde in eine nachgeschaltete Reinigungseinrichtung. Bei dieser bekannten Vorrichtung ist auf der anderen Seite ein um eine waagerechte und quer zur Fahrtrichtung liegende Achse rotierender angetriebener Zinkenstern vorgesehen, der auch von oben auf die angehobenen Rüben einwirkt und dessen Wirkung sich daher zwecks Vermeidung von Beschädigungen der Rüben nicht bis in einen Bereich nach vorn hin erstrecken kann, in dem die Rüben angehoben werden, so daß die Rüben nach dieser Seite abkippen können.

Beim Gegenstand der Erfindung dagegen verlaufen die Roststäbe auch in demjenigen Bereich, in dem sie in Bodennähe liegen, in Richtung des Flusses der Rüben und des etwa mitgenommenen Bodens, so daß der Bodenwiderstand durch die Roststäbe überhaupt nicht erhöht wird.

Außerdem wirkt beim Gegenstand der Erfindung das Siebrad nicht von oben auf die Rüben ein, sondern von unten. Das Siebrad kann daher, ohne daß die Gefahr von Rübenbeschädigungen bestände, bis weit vorn an der Stelle wirksam sein, an der die Rüben gerade angehoben werden. Die ausgehobenen Rüben gelangen dabei stets sofort in eine Förderrinne mit für die Rüben undurchlässigen und für etwa mitangehobenen Boden durchlässigen Wandungen und sind dabei sofort der unmittelbaren oder mittelbaren Förderwirkung des Siebrades und dessen Reinigungswirkung ausgesetzt. Stauungen werden wirksam vermieden, und die Rüben gelangen bestens vorgereinigt in die anschließende Reinigungs- und Transporteinrichtung.

Die Erfindung ist an einem Ausführungsbeispiel in der Zeichnung erläutert. Es zeigt F i g. 1 die Rodevorrichtung in Seitenansicht, F i g. 2 in Ansicht von vorn und F i g. 3 in Draufsicht.

Die Scharplatten 1 und 2 des Polderschares sind an Halteleisten 7 und 8 befestigt, die mit ihren vorderen Enden an je einem lotrechten Träger 3 und 4 befestigt sind. Die Träger 3 und 4 sind an einem Querhohn 5 der Maschine mittels Klammern 6 und über zwischengeschaltete Klemmstücke 15 und 16 höhen- und seitenverstellbar angeklemmt.

Von der Oberkante 2' der einen Scharplatte 2 führen Roststäbe 9 mit einer leichten Steigung nach hinten zu einer Reinigungstrommel 11. Von der Oberkante 1' der anderen Scharplatte 1 führen zwei Roststäbe 10 zu der Reinigungstrommel 11, jedoch nur vom hinteren Teil der Scharplatte 1 aus, während diejenigen Roststäbe, die an den vorderen Teil der Oberkante V der Scharplatte 1 anschließen würden, durch die Stäbe 12 eines Siebrades ersetzt sind, dessen Nabe mit 13 und dessen Drehachse mit 14 bezeichnet ist.

Die Drehachse 14 ist mit ihrem oberen Ende aus der Lotrechten zu den Scharplatten derart geneigt, daß der Umfang des Siebrades die Oberkante Γ der benachbarten Scharplatte 1 etwa tangiert. Die an den hinteren Teil der Oberkante 1' anschließenden Roststäbe 10 sind der Krümmung des Umfangskreises des Siebrades angepaßt.

An dem Träger 4 der dem Siebrad gegenüberliegenden Scharplatte 2 sind Roststäbe 9' angebracht, die ebenfalls zur Reinigungstrommel 11 führen.

Claims

Patentansprüche:

1. Rodevorrichtung an Rübenerntemaschinen, enthaltend ein aus zwei Scharplatten bestehendes Polderschar, Roststäbe und ein Siebrad, dadurch gekennzeichnet, daß die Roststäbe (9, 10) an die Oberkante (V, 2') jeder Scharplatte (1, 2) anschließen und von hier zu einer Reinigungs- und Transporteinrichtung (11) führen, wobei an Stelle der an den vorderen Teil der Oberkante (Γ) einer (1) der beiden Scharplatten (1, 2) anschließenden Roststäbe die Stäbe (12) eines diese Oberkante (Γ) etwa tangierenden Siebrades (12, 13) vorhanden sind, dessen Drehachse (14) in an sich bekannter Weise mit ihrem oberen Ende aus der Lotrechten zu den Scharplatten (1, 2) hin geneigt ist, und an dessen Umfang die an den hinteren Teil der genannten Oberkante (1') anschließenden Roststäbe (10) angepaßt sind.

2. Rodevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf der dem Siebrad (12, 13) gegenüberliegenden Seite die zu der Reinigungs- und Transporteinrichtung (11) führenden Roststäbe (9') an dem Träger (4) der Scharplatte (2) angebracht sind.