DE572675C - Erntemaschine fuer Wurzelfruechte, insbesondere Zichorienwurzeln - Google Patents

Description

Es sind Maschinen zum Ausheben von Zuckerrüben, Mohrrüben, Zichorienwurzeln u. dgl. bekannt, bei denen ein Erdbalken mit den in ihm gewachsenen Wurzelfrüchten, nachdem zweckmäßigerweise die unteren Enden der Wurzeln durch ein Messer abgeschnitten worden sind, durch einen Kanal hindurch in eine umlaufende Reinigungstrommel gelangt, in der das anhaftende Erdreich von den Wurzelfrüchten entfernt wird. Bei diesen Maschinen liegen die vorderen Seitenkanten des Kanals in der gleichen Ebene. Diese Anordnung hat den Nachteil, daß die Wurzeln vor dem Eintritt in den Kanal durch den von den Seitenkanten des Kanals beim Vorwärtsbewegen der Maschine auf das Erdreich ausgeübten Druck bereits angehoben werden, so daß, um ein Abscheren der Köpfe durch die obere Begrenzung des Kanals zu vermeiden, der Kasten eine erhebliche Höhe aufweisen muß.

Es sind ferner Maschinen zum Ausheben von Zuckerrüben, Futterrüben u. dgl. bekannt, bei denen die im wesentlichen konisch gestalteten Wurzelfrüchte durch im Erdboden entlang geführte, gabelförmige Rodezinken aus dem Boden ausgehoben, dann durch beiderseits dieser Rodezinken angeordnete Führungsstäbe oder -gitter in eine waagerechte Lage übergeführt und schließlich auf einen Förderrost o. dgl. gebracht werden. Derartige Maschinen eignen sich jedoch nicht zum Roden von Zichorienwurzeln, da die gabelförmigen ■ Radezinken an den meist eine langgestreckte und annähernd zylindrische Form aufweisenden Zichorienwurzeln keine geeigneten Angriffsflächen finden. Außerdem werden die dicksten Zichorienwurzeln von den Zinken nach vorn niedergedrückt, während die schwächsten Wurzeln nicht erfaßt werden und daher im Erdboden steckenbleiben.

Die Erfindung bezieht sich auf eine Erntemaschine für Wurzelfrüchte, insbesondere für Zichorienwurzeln, bei welcher dieselben durch beiderseits der Wurzeln in den Boden eingreifende Scharmesser ausgehoben und mittels an die Messer anschließender, nach hinten ansteigender verwundener Führungsstäbe in die waagerechte Lage auf eine Förderrichtung umgelegt werden. Sie besteht darin, daß die seitlichen Führungsstäbe nach vorn in zwei sechartige, in der Fahrrichtung hintereinanderliegende Messer auslaufen, die zusammen mit den Führungsstäben mit einem am vorderen Sechmesser angesetzten waagerechten Messer und einem an dieses anschließenden, nach hinten ansteigenden Rost einen im Querschnitt Uhförmigen Kanal bilden. Dadurch wird erreicht, daß die Wurzeln beim Vorwärtsbewegen der Maschine dem von den versetzt zueinander liegenden Kanten seitlich auf sie ausgeübten Druck nacheinander aus-

weichen können, ohne daß eine die Wurzeln anhebende Keilwirkung eintritt, und ferner wird erreicht, daß sämtliche in dem ausgehobenen Erdbalken befindlichen Zichorienwurzeln, ganz gleich welcher Form und Stärke, mit Sicherheit ausgehoben werden. Die neue Aushebevorrichtung, die aus einer vorderen Stange mit daran angesetzter Schneidkante, einem in der Fahrtrichtung versetzt dazu angeordneten Sech, einem rechtwinklig zur vorderen Stange stehenden Messer und sich an diese Teile anschließenden Führungsflächen besteht, hat gegenüber der bekannten Einrichtung, bei der der Kanal aus einem Stück Blech gebildet ist, noch den weiteren Vorteil, daß beispielsweise beim Schadhaftwerden der dem Verschleiß am meisten unterliegenden Vorderkanten diese Teile abgenommen und nachgeschliffen oder gegen neue ausgewechselt werden können, ohne daß es nötig ist, den ganzen Kanal zu erneuern.

Auf der Zeichnung ist eine als Beispiel dienende Vorrichtung dargestellt. An einer der Streben eines Pflugrahmens a (Fig. i) ist eine Stange b befestigt, an deren in der Fahrrichtung vorn liegender Kante ein vorspringendes Messer d angebracht ist und die an ihrem unteren Ende ein zum Abschneiden der Wurzelenden dienendes rechtwinklig abstehendes Messer c trägt. Parallel zu dem Messer d ist in einigem Abstande von diesem ein ebenfalls am Rahmen α befestigtes Sech e angeordnet, dessen Vorderkante f zugeschärft ist. Das Sech e ist in der Fahrrichtung nach hinten versetzt zu dem Messer can dem Rahmen α derart befestigt, daß die drei Messer d, c, f, von vorn gesehen, ein U bilden. An dem Messer d und an einem rückwärtigen Ansatz g des Sechs e sind Stäbe h aus Flacheisen o. dgl. und je ein Zinken i bzw. k angebracht, die schräg nach hinten kurvenförmig verlaufen und die einen Führungskanal bilden, dessen Längsachse am Anfang senkrecht (Fig. 2), in der Mitte zur Waagerechten geneigt (Fig. 3) und am Ende waagerecht liegt. Das freie Ende des Zinken i geht in einen nach hinten ansteigenden Förderrost I über. Die Stäbe h reichen von dem vorderen Messer 6 und dem Sech e bis zu dem Förderrost I. An der Unterseite des Messers c sind zwei weitere, in der Fahrrichtung verlaufende Führungsstäbe m angeordnet, die den Boden des U-förmigen Kanals bilden und die den Erdbalken bis zum Beginn der Schwenkbewegung in dem Kanal halten. ■

Die Wirkungsweise der Einrichtung gemäß der Erfindung ist folgende:

Nachdem an einem zu bearbeitenden Zichorienfejde mittels eines bekannten Pfluges ringsherum eine Furche ausgehoben ist, wird die Rodevorrichtung derart in den Boden gebracht, daß die Stange b mit dem senkrechten Messer d an der senkrecht abgestochenen Wand des Feldes entlang geführt werden kann. Beim Vorwärtsgang des Pfluges wird von der U-förmig gestalteten, aus der Schneidekante d, der Schneidkante des Messers c und der Vorderkante f des Sechs e bestehenden Schneidvorrichtung ein schmaler Erdbalken aus dem Erdreich herausgeschnitten. Die in diesem Balken befindlichen Zichorienwurzeln von jeder beliebigen Stärke und Form werden, nachdem ihre unteren Wurzelenden durch das Messer c abgeschnitten sind, mitsamt der daran befindlichen Erde durch den nachdrängenden Boden in den· aus den Stäben h, den Zinken i, k und den Stäben m gebildeten Führungskanal übergeführt. In diesem Kanal wird der Erdbalken durch die Wirkung der in bekannter Weise kurvenförmig verlaufenden Stäbe h und der Zinken ijk um 90 ° gekippt. Die Zinken i, la unterstützen die Kippbewegung der in dem Erdstreifen befindlichen Zichorienwurzeln, da sie in schräger Richtung zu den Stäben h verlaufen, so daß der Zinken i auf die unteren Wurzelenden im Sinne der Kippbewegung einwirken kann. Die an dem Messer c befestigten Führungsstäbe m verhindern ein Herausfallen der in dem Erdbalken befindlichen Zichorienwurzeln, bis diese durch die Stäbe h in eine Schräglage (Fig. 3) gebracht sind.

Aus dem Führungskanal gelangen die Wurzeln auf einen sich daran anschließenden Forderrost I₁ auf dem sie beispielsweise durch eine mit Mitnehmern ausgestattete umlaufende Kette fortbewegt und einer Sammelvorrichtung o. dgl. zugeführt werden.

Der Führungskanal kann natürlich auch aus Blechen o. dgl. zusammengesetzt sein. Auch kann oberhalb des Kanals ein Deckblech angeordnet sein, das ein Herausfallen der Wurzeln aus dem schrägliegenden Erdbalken verhindert.

Durch die beschriebene Rodevorrichtung werden auch kleine, schwache Wurzeln, die von den bekannten Rodezinken nicht erfaßt wurden, in dem Erdbalken mit ausgehoben und der Sammelvorrichtung zugeführt.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Erntemaschine für Wurzelfrüchte, insbesondere Zichorienwurzeln, bei welcher n₅ dieselben durch beiderseits der Wurzeln in den Boden eingreifende Scharmesser ausgehoben und mittels an die Messer anschließender, nach hinten ansteigender verwundener Führungsstäbe in die waagerechte Lage auf eine Fördervorrichtung umgelegt werden, dadurch gekennzeichnet,

   daß die seitlichen Führungsstäbe Qi₁ k, ϊ) nach vorn in zwei sechartige, in der Fahrrichtung hintereinanderliegende Messer (f, d) auslaufen, die zusammen mit den Führungsstäben mit einem am vorderen Messer (d) angesetzten waagerechten Messer (c) und einem an dieses anschließenden, nach hinten ansteigenden Rost (m) einen im Querschnitt LJ-förmigen Kanal bilden.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen