DE412192C - Kartoffelerntepflug - Google Patents

Description

Es sind schon Vorrichtungen zum Ausheben von Bodenfrüchten ohne umlaufende Schaufelräder vorgeschlagen worden, und zwar versuchte man an einem den Erdbalken auftrennenden Schar mit Gründel eine Art den Boden durchwühlende umgekehrte Egge zu benutzen. Die einzelnen Zinken sollten die Frucht vom Mutterboden absondern und auf die Oberfläche befördern. Man hat

ίο ferner an dem Gründel beiderseits ein Leitersprossensystem angeordnet. Die einzelnen Sprossen durchwühlten nacheinander das Erdreich und sollen dadurch die Bodenfrucht auf die Oberfläche ausheben.

Derartige Vorschläge sind jedoch über Versuchsausführungen nicht hinausgegangen. Denn infolge der vielen in geringen Abständen angeordneten Zinken oder Sprossen verkrauten solche Geräte rasch. Der Boden

ao wird, da seitliche Begrenzungen fehlen, vorzeitig und nur ungenügend durchgearbeitet auf die Seiten abgedrängt.

Bei den neueren Bauarten derartiger Geräte wird der vorher unterschnittene Erd-

»5 balken auf eine Art Rost befördert. Während des Durchganges durch diese soll das Erdreich zerkleinert und als spezifisch schwerer rascher als die Bodenfrucht herabfallen, diese somit absondern. Bei diesen Ausführungsarten sind auch seitliche Begrenzungswände vorgesehen, denen die Aufgabe zufällt, den Boden zusammenzuhalten.

Ferner sind dort auch an der Stirnseite Zinken angeordnet, welche den durchgleitenden Erdbalken zerkrümeln sollen. Auch derartig ausgeführte Geräte weisen die vorher erwähnten Nachteile auf. Die an der Stirnseite vorhandenen Zinken begünstigen das Verkrauten. Beim Durchgang durch den Rost kann, da die Bodenmasse mechanisch nicht mehr bewegt wird und nur durch ihre Schwere wirkt, nur eine leichte und vorher schon gut zerkleinerte Bodenart durch die Rostspalten hindurchgehen.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Kartofielerntepflug, der von den oben erwähnten Übelständen frei ist. Im allgemeinen ist das Wesen der Erfindung darin zu erblicken, daß an zwei Begrenzungswänden einige zueinander versetzte Scharflächen angeordnet sind. Der vorher unterschnittene bzw. durch ein Vorschar aufgebrochene Erdbalken wird als ein durch die Seitenwände begrenzter Erdstreifen von den rechts und links befestigten Arbeitsscharen nacheinander zerkrümelt, die Bodenfrucht dabei vom Mutterboden abgesondert und auf die Oberfläche gebracht. Die Begrenzungswände verhindern ein unerwünschtes Auseinandergleiten des Erdstreifens und dienen gleichzeitig als Halter der Arbeitsschare. Außer der einfachen Bauart, wodurch die Herstellungskosten bedeutend herabgesetzt werden, hat diese Vorrichtung noch den Vorteil

eines geringen Kraftverbrauches infolge Fortfalles der heftigen Bewegung bedeutender Bodenmassen.

In der Zeichnung ist das" Wesen der Erfindung veranschaulicht. Konstruktionsteile, die für das Verständnis entbehrlich schienen, sind fortgelassen worden. Es ist in:

Abb. ι eine Seitenansicht des Gerätes gegeben,

ίο Abb. 2 zeigt das Gerät von oben gesehen.

Die Vorrichtung besteht aus dem verhältnismäßig lang gehaltenen Gestell 2 und einem Vorwagen mit Tiefgangregulierung. Der letztere ist in der Zeichnung ganz fortgelassen. Vorn ist ein besonders geformtes Schar 1 angeordnet. In der Mitte steigt das Schar in einer Firstlinie etwas empor, die Seiten werden an den Gestellseiten befestigt. Dieses Schar, dessen obere Kante gerade oder mit keilartigen Einschnitten versehen werden kann, bricht den Erdbalken auf und verwandelt ihn in einen noch ungleichmäßig dicken Streifen. Als seitliche Begrenzungen dienen hier die beiden Gestellseiten 2, die beliebig weit nach vorn reichen können. Die eigentlichen Arbeitsschare 3 bis 6 sind versetzt zueinander angeordnet und reichen nicht . über die ganze Breite des Gerätes. Wie aus Abb. 2 zu ersehen ist, sind sie so angeordnet, daß sie sich gegenseitig den Boden zuschieben, ihn nacheinander zerkrümeln, wobei die Frucht auf die Oberfläche befördert wird.

Mittels der Halter 8 können die Arbeitsschare sowohl in der Längs- als auch Höhen- richtung verstellt werden. Sowohl die Zahl, Form bzw. Neigung, der Abstand und Tiefgang der Schare richtet sich nach der betreffenden Bodenart und dem Stand des Kartoffelkrautes. Auf leichterem oder mittlerem Boden, wenn die Knollen flach liegen, kann der Abstand als auch Tiefgang geringer sein als bei schwerem Boden und üppigem Unkraut. Im ersteren Falle genügen vier Arbeitsschare, im letzteren kann eine noch größere Anzahl verwendet werden. Die Halter bzw. Klemmstücke 8, welche den Schaft 7 mit dem Gestell verbinden, können als volle Flächen gehalten oder mit zackenförmigen Einschnitten versehen werden.

Als Seitensteuer dienen die Kufen n. Sie sind verstellbar, können also auf den gewünschten Tiefgang eingestellt werden und verhindern das Herausdrängen des Gerätes aus der Geraden. Schließlich kann der Vorwagen mit Kolterscheiben versehen werden, welche das Kraut abschneiden. Die Kufen 11 sind mit dem oberen Rahmen, an denen auch die Handgriffe 12 sitzen, durch senkrechte Schienen und ein Querstück 10 verbunden.

Claims (2)

1. Patent-Ansprüche:

   i. Kartoffelerntepflug mit seitlichen Schutzwänden für den unterschnittenen Erdbalken, dadurch gekennzeichnet, daß an beiden Seitenwänden abwechselnd und versetzt zueinander einzelne Scharflächen angebracht sind, die nicht über die ganze Breite des von den Wänden gebildeten Kanals reichen.
2. 2. Kartoffelerntepflug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schare in ihrem gegenseitigen Abstande einstellbar sind.

   Abb.

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