DE77868C - Kartoffelerntemaschine mit Schutzriemen zu den Seiten des Elevators gegen seitliches Herabfallen der Kartoffeln und senkrechten Schneiden auf dem Schar - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

Bei Kartoffelerntemaschinen, welche in der Weise arbeiten, dafs ein flach geneigtes Schar den aufzunehmenden Kartoffeldamm unterfährt und dieser dann über das Schar auf ein dahinter liegendes Siebwerk geräth, welches die Trennung der Kartoffeln von der Erde vornimmt, zeigt sich der Uebelstand, dafs bei einer lockeren Beschaffenheit des Bodens die Erde des Kartoffeldammes nur theilweise auf das Schar steigt, während ein Theil seitlich abfällt und nicht auf das Siebwerk gelangt.

Das Siebwerk ist bei den in Rede stehenden Kartoffelerntemaschinen entweder im Ganzen beweglich und besteht aus Querstäben, die an ihren beiden Enden an endlosen Gliederketten befestigt sind, welche über seitlich liegende Kettenrollen laufen, so dafs auf diese Weise ein fortwährend von vorn nach hinten sich bewegendes Transportband aus Querstäben mit Zwischenräumen gebildet wird, oder aber, der Siebrost besteht aus nur wenig beweglichen, aber sonst festliegenden Roststäben, deren Längsspalten durch von unten hindurchtretende Rechenzinken gereinigt und

offen gehalten

werden. Diese Rechenzinken sind ebenfalls an seitlich liegenden endlosen Gliederketten befestigt, welche über Kettenrollen laufen (Fig. ι und 2).

Die seitlich abfallenden Erdmassen enthalten die Kartoffeln ungetrennt von der Erde, und diese müssen dann von Hand herausgesucht werden, was viel Arbeit erfordert und aufserdem den Nachtheil hat, dafs viele Kartoffeln in der Erde verborgen bleiben und somit der Ertrag des Feldes verringert wird.

Um nun. diesen Nachtheil des seitlichen Abfallens möglichst zu. vermeiden, hat man bereits von oben in die auf dem Schar befindliche Erdmasse Rechen eingreifen lassen, welche sich mit derselben Geschwindigkeit nach hinten bewegen, mit der die Erde über das Schar gleitet. Der Antrieb der Rechen geschah bisher auf ziemlich umständliche Art mittelst Zahnrad- oder Kettenradübersetzung von der Fahrradachse aus.

Die vorliegende Erfindung betrifft nun Vorrichtungen an Kartoffelerntemaschinen, welche in einfacher Weise das Aufsteigen der kartoffelhaltigen Erde auf die Maschine bewirken und seitliches Abfaulen verhindern. Diese Vorrichtungen bestehen in folgendem:

Die von oben in die auf das Schar steigende Erde eingreifenden Rechen werden durch die aus Fig. ι und 2 ersichtliche Einrichtung in Bewegung gesetzt. Auf der sich umdrehenden Fahrradachse α sind zwei Kettenräder b fest aufgekeilt. Die beiden Arme c sind lose auf die Fahrradachse aufgesteckt, tragen an dem unteren Ende die zwei kleinen Kettenräder d und sind oben durch andere Theile der Maschine festgehalten. Um die Kettenräder b und d laufen endlose Gliederketten, an welchen die Rechen e befestigt sind. Man kann es nun durch entsprechende Wahl der Durchmesser

der Kettenritder b und d leicht so einrichten, dafs die Enden der Rechen, welche in den aufsteigenden Kartoffeldamm eintauchen, an der Stelle, wo dies geschieht — das ist da, wo die Rechenketten sich über die kleinen Kettenrollen d bewegen —, dieselbe Geschwindigkeit haben, wie das Schar gegen den Kartoffeldamm. Ist niimlich die Umfangsgeschwindigkeit des Fahrrades v, so ist, da das Rad rollt, auch die relative Fortbewegung der Maschine gegen den Damm v. Die Rechenketten haben die Ger¹

schwindigkeit ν

sie erhalten diese von

den auf der Fahrradachse festgekeilten Kettenrädern b und theilen sie den Theilkreisen der Kettenrüder d mit. Die Rechenspitzen haben, wenn die Ketten über die grofsen Kettenrad &f b laufen, die Umfangsgeschwindigkeit

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R

ι wenn sie über die kleinen Kettenräder d laufen, dagegen die Umfangsgeschwin-' L

_>5— Soll diese Geschwin-

digkeit ν -=- · _>5

digkeit ν sein, so mufs stattfinden:

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Dies läfst sich nun leicht einrichten, ebenso leicht kann man, wenn man das Verhältnifs

ρ den Rechen noch

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-=- gröfser macht als
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etwas gröfsere Geschwindigkeit geben, um die Erde' noch etwas mehr über das Schar zu fördern.

Zum eingangs bezeichneten Zwecke wird ferner die feste Verschalung der seitlich liegenden, zum Siebrost gehörenden Gliederketten beseitigt und der Schutz der Ketten gegen Schmutz und Erde dadurch bewerkstelligt, dafs man ein Schutzband/(oder einen Schutzriemen) auf die Ketten legt, welches mit letzterem umläuft. Diese Schutzbänder wirken gegen das seitliche Abfallen insofern günstig, als sie die auffallende Erde fortwährend nach hinten befördern, somit ein Aufstauen derselben und infolge dessen ein seitliches Abfallen verhindern, während eine feste Verschalung der Ketten der aufsteigenden Erde durch die an derselben auftretende Reibung Widerstand entgegensetzt und dadurch, ein Aufstauen und seitliches Abfallen befördert. . - ' ■

Um endlich zu verhindern, dafs die mittleren kartoffelhaltigen Theile des Dammes sich zu sehr auf dem Schar ausbreiten und seitlich herabfallen können, sowie um zu vermeiden, dafs auch die seitlichen Theile des Kartoffeldammes, welche in der Regel keine-Kartoffeln enthalten, auf das Siebwerk der Maschine kommen und dieses unnöthig belasten, werden auf das flache Schar zu jeder Seite pflugartige Körper x, welche vorn und oben mit einer Schneide versehen und mit ihrem hinteren Ende etwas nach aufsen gebogen sind, gesetzt. Dieselben schneiden die seitlichen Theile des Dammes ab und werfen sie mit ihrem hinteren, nach aufsen gebogenen Ende vom Schar. Gleichzeitig halten sie die mittleren Theile des Dammes, in denen sich die Kartoffeln befinden, zusammen und verhindern, dafs von diesen etwas seitlich abfällt.

Die Riemen/ sind, wie aus den im vergröfserten Mafsstabe gezeichneten Fig. 3 und 4 ersichtlich, direct auf die zum Betriebe der Transportrechen dienenden Ketten aufgelegt und laufen mit denselben um. Hierdurch ist in Bezug auf die Wirkungsweise gegenüber der bekannten festen Verschalung der Vortheil erreicht, dafs die aufsteigende Erde an den Riemen f keinen Reibungswiderstand findet, weil dieselben, wie erwähnt, mit den Ketten, welche die Transportrechen bewegen, in gleicher Geschwindigkeit umlaufen. Die Riemen tragen daher zum Transport der auffallenden Erde nach hinten mit bei und verhindern ein Anstauen sowie seitliches Abfallen derselben.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Eine Kartoffelerntemaschine, dadurch gekennzeichnet, dafs, zum Zwecke der Verhinderung des seitlichen Abfallens der kartoffelhaltigen Erde, Schutzbänder oder Riemen (f) auf die Gliederketten, welche Roststäbe oder durch Längsspalten eines festen Rostes tretende Rechenzinken bewegen, aufgelegt sind und mit den Gliederketten umlaufen, sowie auf dem Schar Schneiden (x) mit nach auswärts gebogenen hinteren Enden befestigt sind.

   Hierzu 1 Blau Zeichnungen.