DE1200134B - Druckformfolie mit einer lichtempfindlichen direktpositiven Halogensilberschicht und einem lichtdurchlaessigen Traeger - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. α.:

Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:

G03f

Deutsche Kl.: 57 d-2/01

R21125IX a/57d

9. Mai 1957

2. September 1965

Die Erfindung betrifft eine Druckformfolie mit einer lichtempfindlichen direktpositiven Halogensilberschicht und einem lichtdurchlässigen Träger, die dazu bestimmt ist, mittels des Reflexkopierverfahrens mit dem Bild einer Vorlage belichtet und danach durch Entwicklung, Härtung und Reliefauswaschung zur Druckform verarbeitet zu werden.

Nach den bisherigen Verfahren mußte erst von einer undurchsichtigen Vorlage ein transparentes seitenrichtiges Positiv hergestellt werden. Dieses Ziel konnte man z. B. dadurch erreichen, daß man hierfür zunächst ein Negativpapier belichtete und im Schnellkopierverfahren, d. h. unter Verwendung von Halogensilbersalzen, einen seitenrichtigen positiven Film erstellte. Dieser wurde alsdann erst durch nochmalige Belichtung auf die positive lichtempfindliche Schicht der Druckformfolie im Durchleuchtungswege übertragen. Durch diese Verfahren zur Herstellung eines transparenten seitenrichtigen Positivs, z. B. mittels eines Schnellkopierverfahrens, gingen viele ao Linienfeinheiten verloren.

Außerdem war es bekannt, eine Vorlage auf ein lichtempfindliches Übertragungsblatt abzulichten und das dort erhaltene Bild durch Verwendung von Feuchtigkeit usw., d. h. auf relativ umständlichem Wege, auf die eigentliche Druckplatte zu übertragen. Diese großen technischen und wirtschaftlichen Nachteile werden erfindungsgemäß dadurch vermieden, daß zwischen der lichtempfindlichen direktpositiven Schicht und dem durchsichtigen Träger eine hydrophile Zwischenschicht angeordnet ist.

Als durchleuchtungsfähiges Material für die Druckformfolie, d. h. als Träger einer hydrophilen und einer lichtempfindlichen Positivschicht, können die verschiedensten geeigneten Materialien verwendet werden, z. B. sind geeignet Photorohpapiere, Pergamentpapiere und sonstige transparente wasserfeste Papiere, ferner Filme, Azetatfolien, Nitrozellulosefolien, transparente Kunststoffolien, ζ. Β. aus PoIyvenylchlorid, Polyamiden, Polystyrol u. a. Vorstehende Stoffe können einzeln oder beliebig kombiniert verwendet werden.

Die wasserführenden bzw. hydrophilen Schichten können bestehen aus Zellulose, quellbaren Kolloidstoffen, Methylzellulose, Gummiarabicum, Carboxymethylzellulose, bariumsulfathaltige Schichten, Gelatine u. a. Als lichtempfindliche Schichten können z. B. Diazoverbindungen oder Direktpositiv-Silberhalogenid-Gelatineschichten Verwendung finden. Es kommt jedoch im einzelnen bei der vorliegenden Erfindung nicht darauf an, welches der angeführten Trägermaterialien bzw. welche hydrophile Schichten Druckformfolie mit einer lichtempfindlichen
direktpositiven Halogensilberschicht und einem
lichtdurchlässigen Träger

Anmelder:

Wilhelm Ritzerfeld,

Berlin 33, Schorlemerallee 14,

Gerhard Ritzerfeld,

Berlin 33, Franzensbader Str. 21

Als Erfinder benannt:
Wilhelm Ritzerfeld,
Gerhard Ritzerfeld, Berlin

und welche lichtempfindlichen Schichten Verwendung finden. Wesentlich ist, daß sowohl das Trägermaterial als auch die Schichten gut durchleuchtungsfähig sind.

In der Zeichnung ist die Druckformfolie beispielsweise gezeigt, und zwar veranschaulicht

F i g. 1 eine systematische Darstellung des Belichtungsvorganges einer durchleuchtungsfähigen Druckformfolie,

F i g. 2 eine Draufsicht auf die Druckformfolie und die Vorlage von der Belichtungsseite her bei abgeklappter Ecke und nach erfolgter Belichtung und Entwicklung der Druckformfolie.

Die Druckformfolie 1 besteht aus dem durchleuchtungsfähigen Trägermaterial 2, der hydrophilen bzw. wasserführenden Schicht 3 und der lichtempfindlichen Schicht 4. Die Vorlage 5 wird mit den Bildstellen 6 auf die lichtempfindliche Schicht 4 gelegt. Als Lichtquelle werden vorzugsweise Leuchtstoffröhren 7 gegenüber der nicht beschichteten Seite der Druckformfolie 1 angeordnet. Da sowohl das Trägermaterial als auch die hydrophile Schicht aus durchleuchtungsfähigem Material gehalten sind, wird die Vorlage 5 auf die lichtempfindliche Schicht im Reflexverfahren abgelichtet.

Die lichtempfindliche Schicht ist eine Positivschicht. Wo die durch die Druckfolie hindurchdringenden Lichtstrahlen auf eine dunkle Bildstelle treffen, erfolgt keine Belichtung der lichtempfindlichen Schicht, während sie an den bildfreien Stellen belichtet und zerstört wird. Hierdurch läßt sie sich beim Entwickeln leicht entfernen, so daß ein seitenverkehrtes positives Schichtbild bzw. Druckbild,

509 659/273

welches leicht Farbe annimmt, übrigbleibt. An den entwickelten Stellen, wo die lichtempfindliche Schicht durch die Belichtung entfernt werden konnte, tritt die hydrophile bzw. wasserführende Schicht 3 hervor, welche verhindert, daß die Druckfolie an der bildfreien Stellen Farbe annimmt.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Druckformfolie mit einer lichtempfindlichen direktpositiven Halogensilberschicht und einem lichtdurchlässigen Träger, die dazu bestimmt ist, mittels des Reflexkopierverfahrens mit dem Bild einer Vorlage belichtet und danach durch Entwicklung, Härtung und Reliefauswaschung zur Druckform verarbeitet zu werden, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der lichtempfindlichen direktpositiven Schicht und dem durchsichtigen Träger eine hydrophile Zwischenschicht angeordnet ist.

   In Betracht gezogene Druckschriften:
   Deutsche Patentschrift Nr. 736 387;
   deutsche Auslegeschrift Nr. C 9579IV a/57 d
   (bek. gem. 20.12. 56);

   deutsche Auslegeschrift Nr. 1003 590;
   österreichische Patentschrift Nr. 158 650;
   britische Patentschrift Nr. 655 274.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

   509 659/273 8.65 © Bundesdruckerei Berlin