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Verfahren zur Herstellung von Mischoligomeren aus 1,3-Dienen und Acrylsäureestern,
Acrylsäureamid oder Acrylsäurenitril In letzter Zeit sind verschiedene Verfahren
bekanntgeworden, nach denen 1,3-Diene mit Hilfe von metallorganischen Katalysatoren
in cyclische oder offenkettige Oligomere umgewandelt werden können (vgl. die belgische
Patentschrift 566 713). Weiter sind Verfahren bekannt, nach denen sich sowohl 1,3-Diene
als auch Derivate oc,B-ungesättigter Carbonsäuren mit Hilfe von metallorganischen
Katalysatoren in hochmolekulare Polymere umwandeln lassen (vgl. H o u -b e n - W
e yl, Methoden der organischen Chemie, 4. Auflage, Bd. 14, Makromolekulare Stoffe,
Teil 1, 1961, S. 653 und folgende und S. 1058 und folgende).
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Ferner ist es bekannt, daß 1,3-Diene und Derivate von o;,ß-ungesättigten
Carbonsäuren in Abwesenheit von Katalysatoren cyclische Addukte nach D i e 1 s -A
1 d e r bilden (vgl. W. F o e r s t, Neuere Methoden der präparativen organischen
Chemie, Bd. 1, 1949, 3. Auflage, S. 251).
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Es wurde nun gefunden, daß sich Mischoligomere aus 1,3-Dienen mit
4 bis 8 Kohlenstoffatomen, die neben der Dienbindung noch eine weitere Doppelbindung
enthalten können, und Acrylsäureestern, Acrylsäureamid oder Acrylsäurenitril herstellen
lassen, wenn man Gemische der genannten Monomeren in Gegenwart eines aus einer Verbindung
des Eisens, Kobalts oder Nickels, in der das Metall zwei- oder dreiwertig ist, und
einem Reduktionsmittel für solche Verbindungen, vorzugsweise einer Verbindung eines
Elementes der Gruppe, IIa, IIb, Illb oder IVb des Periodensystems der Elemente,
die mindestens ein an das Element gebundenes Wasserstoffatom und bzw. oder einen
über ein Kohlenstoffatom gebundenen organischen Rest enthält, oder einem Metall
der Gruppe, IIa, IIIa, IIb oder IIIb des Periodensystems erhältlichen Katalysators
bei einer Temperatur zwischen -30 und +2500 C, vorteilhaft zwischen O und 150"C,
gegebenenfalls in Gegenwart eines Lösungsmittels und gegebenenfalls eines Polymerisationsverzögerers
umsetzt.
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Nach dem neuen Verfahren erhält man vorwiegend flüssige, zum Teil
aber auch feste Mischoligomere der Ausgangsstoffe, die aus einer kleinen Anzahl
von Dienmolekülen sowie einer kleinen Anzahl von Molekülen der Ester, des Amids
oder des Nitrils der Acrylsäure aufgebaut sind und häufig unzersetzt destilliert
werden können. So lassen sich beispielsweise aus Butadien und Acrylsäureestern neben
anderen Oligomeren die bislang unbekannten Hepta-4,6-dien-l -säure ester in guten
Ausbeuten darstellen. Unter Mischoligomeren sind niedermolekulare, in chemische
Verbindungen trennbare Mischpolymere zu yerstehen, die
im Molekül jedes der eingesetzten
Monomeren mindestens einmal enthalten.
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Nach den Verfahren der deutschen Patentschriften 970 867 und 143
808, der USA.-Patentschrift2918493 und der französischen Patentschrift 1169 643
lassen sich zwar Monoolefine, die in Allylstellung zur Doppelbindung ein Wasserstoffatom
besitzen, mit Derivaten der os,ß-ungesättigten Carbonsäuren zu Addukten umsetzen.
Gleichartige Reaktionen des 1,3-Butadiens, das kein Wasserstoffatom in Allylstellung
zur Doppelbindung trägt, sind jedoch bislang unbekannt.
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Derivate mehrfach ungesättigter Carbonsäuren lassen sich nach vielen
Methoden glatt herstellen.
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Nach der deutschen Auslegeschrift 1 005 954 werden hierzu Acetylenverbindungen
mit Acrylsäurederivaten umgesetzt. Nach der französischen Patentschrift 1 209 984
werden als Ausgangsstoffe Aldehyde und Ester oder Amide a,ßungesättigter Carbonsäuren
verwendet, während nach der französischen Patentschrift 76 887 (Zusatz zum französischen
Patent 1 212 892) Alkylhalogenide mit Kohlenmonoxyd, Acetylen und einem Alkohol
umgesetzt werden. Nach keinem dieser genannten Verfahren lassen sich jedoch beispielsweise
Ester der Hepta-4,6-dien- 1-säure darstellen. Weiterhin ist in keiner der genannten
Patentschriften ein Hinweis auf katalytische Umsetzungen von 1,3-Dienen mit Acrylsäurederivaten
zu finden.
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Es war daher überraschend, daß es gelingt, in einfacher Weise auf
katalytischem Wege neuartige Mischoligomere aus 1,3-Dienen und Estern, Amiden oder
Nitrilen der Acrylsäure herzustellen.
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Die 1,3-Diene, die nach dem neuen Verfahren umgesetzt werden können,
sind offenkettige oder cyclische Kohlenwasserstoffe mit konjugierten Doppelbindungen
und
4 bis 8 Kohlenstoffatomen, wobei der 1,3-Dienrest ganz oder teilweise in einen cycloaliphatischen
Ring eingebaut sein kann. Geeignete 1,3-Diene sind 1,3-Butadien, Isopren, 2,3-Dimethyl-1,3-butadien,
2-Äthyl-1,3-butadien, 1,3-Pentadien, 1,3-Hexadien, 2,4-Hexadien, Cyclohexa-1,3-dien
und Vinylcyclol-hexen sowie Verbindungen, die neben der Dient bindung noch eine
weitere Doppelbindung enthalten, wie Hexa-1,3,5-trien, 3-Methylhepta-1,4,6-trien
und Octa-1,3,6-trien. Die bevorzugten 1,3-Diene sind neben 1,3-Butadien offenkettige
Diene mit 5 bis 8 Kohlenstoffatomen. Verbindungen, die eine endständige Doppelbindung
tragen, sind hierbei besonders gut geeignet. Die 1,3-Diene brauchen nicht rein zu
sein, sondern können auch im Gemisch mit anderen, unter den Bedingungen des Verfahrens
inerten Stoffen angewandt werden. So läßt sich beispielsweise ein 1,3-butadienhaltiges
Gasgemisch, das man durch Dehydrierung von Butan oder Buten erhält, mit gutem Erfolg
umsetzen.
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Für die Umsetzung nach dem neuen Verfahren sind Acrylsäureester,
Acrylsäureamid oder -nitril geeignet.
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Besonders gut geeignete Ausgangsstoffe sind die Ester der Acrylsäure,
die sich von aliphatischen oder cycloaliphatischen Alkoholen oder von Phenolen ableiten,
wie Acrylsäuremethylester, Acrylsäureäthylester, Acrylsäurebutylester, Acrylsäure-2-äthylhexylester,
Acrylsäurecyclohexylester, Acrylsäuredodecylester, Acrylsäurebenzylester, Acrylsäurephenylester,
Acryl säure-p-tolylester, Acrylsäure-α-naphthylester, Acryl säurevinylester
und Acrylsäure-(l- bzw. 2-methoxyäthyl-)ester.
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Das Molverhältnis, in dem das 1,3-Dien und das Acrylsäurederivat
angewandt werden, kann je nach dem Ausgangsstoff, der Reaktionstemperatur, der gewünschten
Zusammensetzung des Reaktionsproduktes und der Art und Weise, in der die Umsetzung
ausgeführt wird, innerhalb weiter Grenzen schwanken.
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Da jedoch die 1,3-Diene im allgemeinen rascher reagieren als die Acrylsäurederivate,
ist es empfehlenswert, die Konzentration des 1,3-Diens während der Umsetzung niedrig
zu halten, da anderenfalls beträchtlicheMengen anHomooligomeren der 1,3-Diene entstehen.
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Zur Herstellung der Katalysatoren für das neue Verfahren geht man
von Eisen-, Nickel- und besonders vorteilhaft von Kobaltverbindungen aus, in denen
die genannten Metalle zwei- oder dreiwertig sind. Geeignet sind Salze oder Chelate,
wie Nickelchlorid, Nickel cyanid, Nickelbromid, Nickeljodid, Nickelcarbonat, Nickelformiat,
Nickelacetat, Nickeloxalat, Nickel benzoat, Nickelsulfat, Nickelnitrat, Nickelacetylacetonat,
Nickelacetessigsäureester, Nickelbenzoylacetonat, Nickeldimethylglyoxim, Eisen(II)-chlorid,
Eisen(III)-bromid, EisenaII)-nitrat, Eisen(II)-sulfat, Eisen(III)-sulfat, Eisen0I)-acetat,
EisenaII)-acetylacetonat, Eisen(III)-benzoylacetonat, KobaltaI)-chlorid, Kobalt(II)-bromid,
Kobalt(II)jodid, Kobalt(II)-carbonat, Kobalt(II)-sulfat, Kobalt(II)-phosphat, neutrales
und basisches Kobalt(II)-acetat, KobaltaI)propionat, KobaltdI)-naphthenat, Kobalt(II)-stearat,
Kobalt(II)-phthalat, Kobalt(II)-benzoat, Kobalt(II)-xanthogenat, Kobalt(II)-dithiocarbamat,
Kobalt0I)-åtrat, KobaltaII)-acetylacetonat, Kobalt(II)-acetylacetonat, KobaltaII)-acetessigsäureester.
Andere geeignete Metallverbindungen sind z. B. Nickel(II)-oxyd, Nickel(II)-hydroxyd,
Nikkel(III)-hydroxyd,Nickelsulfid,FeCl2.(CH2=CHCN)6,
FeCl3 . (C6Hs)2S, FeCl3 . (Pyridin)4,
CoCl2 . (Pyridin)2, CoCl2 . (Dioxan)2, Oxalato-chloro-tetramin-kobalt(III), Triäthylendiamin-kobalt(III)-chlorid,
Kobalt-dinitrosylchlorid. Aber auch nicht salzartige Eisen- oder Kobaltverbindungen,
wie EisenaII)-oxyd, Eisen(III)-hydroxyd, Eisen(II)-sulfid, Kobalt(II)-sulfid und
KobaltaII)-sulfid (»gealtertes Kobaltsulfid«), sind brauchbar. Verbindungen, die
in den angewendeten organischen Lösungsmitteln löslich sind, werden bevorzugt verwendet.
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Zur Herstellung der Katalysatoren für die Mischoligomerisierung müssen
nun die erwähnten Metallverbindungen reduziert werden. Als Reduktionsmittel eignen
sich vornehmlich Verbindungen von Elementen der GruppeIa, IIa, IIb, IIIb oder IVb
des Periodensystems der Elemente, die mindestens ein an das Element gebundenes Wasserstoffatom
und bzw. oder einen über ein Kohlenstoffatom gebundenen organischen Rest enthalten.
Andere gut geeignete Reduktionsmittel sind Metalle der Gruppe, IIa, IIIa, IIb oder
IIIb des Periodensystems der Elemente.
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Die Bezeichnung der Gruppen des Periodensystems bezieht sich auf das
sogenannte langperiodische System der Elemente (vgl. Holleman-Wiberg, Lehrbuch der
anorganischen Chemie, 28. und 29. Auflage, 1951, S. 428).
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Von den erwähnten metallorganischen Verbindungen bzw. Hydriden werdenschon
aus Gründen der Zugänglichkeitdiejenigen des Lithiums, Natriums, Kaliums, Magnesiums,
Calciums, Zinks, Bors und Aluminiums bevorzugt. Geeignete Verbindungen sind: Lithiumhydrid,
Natriumhydrid, Calciumhydrid, Aluminiumhydrid, Phenylnatrium, Phenyllithium, tertiär-Butyllithium,
Benzylkalium, Phenylmagnesiumbromid, Äthylmagnesiumchlorid, Diäthylmagnesium, Diäthylzink,
Diäthylcadmium, Triäthylaluminium, Triphenylaluminium, Triisobutylaluminium, Diisobutylaluminiumhydrid,
Diäthylaluminiumhydrid, Diäthylaluminiumchlorid, Äthylaluminiumsesquichlorid, Phenylaluminiumsesquichlorid
Äthylaluminiumdibromid, Äthylaluminiumdichlorid, Diäthyläthoxyaluminium, Berylliumdiäthyl,
Diboran, Triäthylbor und Tetraäthyldiboran. Es ist auch möglich, Komplexverbindungen
zu verwenden, die mehrere der genannten Metalle enthalten, z. B. eines der Gruppe
Ia und eines der Gruppe IIIb. Solche Verbindungen sind Lithiumalanat, Natrium-äthyl-äthoxy-alanat
und Lithiumboranat. Die besten Ergebnisse erhält man mit solchen Verbindungen, die
die Herstellung des Katalysators in homogener Lösung ermöglichen. Es ist z. B. vorteilhafter,
Aluminiumtriäthyl zu verwenden als Lithiumhydrid.
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Die bevorzugten Metalle, die als Reduktionsmittel verwendet werden,
sind Lithium, Natrium, Kalium, Magnesium, Calcium, Zink, Aluminium und Cer.
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Die Metalle werden zweckmäßig in nicht stückiger Form angewendet,
sondern in der Form von Metallpulver oder -grieß mit einem Körnchendurchmesser von
etwa 0,01 bis 2 mm. Man benutzt die zu reduzierende Verbindung des Eisens, Nickels
oder Kobalts und das Reduktionsmittel zweckmäßig in Mengen, die einem Verhältnis
des Oxydationsäquivalents der Metallverbindungen zum Reduktionsäquivalent (vgl.
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Holleman-Wiberg, Lehrbuch der anorganischen Chemie, 47. bis 56. Auflage,
1960, S. 170) des Reduktionsmittels von 1: 0,1 bis 1: 10 entspricht.
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In vielen Fällen ist es vorteilhaft, die Reduktion der Metallverbindungen
in Gegenwart von Elektronen
abgebenden Verbindungen vorzunehmen
oder dem Katalysatorgemisch nach der Reduktion Elektronen abgebende Stoffe zuzusetzen.
Es handelt sich dabei um Stoffe, die einsame Elektronenpaare aufweisen. Durch die
Auswahl der Zusatzstoffe wird die Konkurrenzreaktion der Mischoligomerisierung,
nämlich die Oligomerisierung des 1,3-Diens allein, stark zurückgedrängt. Als Elektronen
abgebende Verbindungen sind olefinische Verbindungen, besonders solche mit polarisierter
Doppelbindung, Polyolefine und Acetylenverbindungen geeignet, wie Isobutylen, 2-Äthyl-lhexen,
Styrol, Cycloocta-1,3-dien, Acrylsäureester, Methacrylsäurenitril, Vinylmethylketon,
Vinylacetat, N-Vinyl-pyrrolidin, Cycloocta-1,5-dien, Cyclododeca-1,5,9-trien, 1,3-Butadien,
Octa-1,3,6-trien, Methylacetylen, Dimethylacetylen, Phenylacetylen und Diphenylacetylen.
Zweckmäßig verwendet man das 1 3-Dien, das mischoligomerisiert werden soll. Andere
geeignete, Elektronen abgebende Stoffe sind tertiäre Amine, organische Phosphine,
Phosphinoxyde, Ester der phosphorigen Säure, Thiophosphorigsäureester substituierte
Phosphorigsäuretriamide, Äther, Arsine, Stibine, Thioäther, Sulfoxyde, Sulfone undMercaptane,
beispielsweise Triphenylamin, Triäthylamin, Triäthylphosphin, Tributylphosphin,
Triphenylphosphin, Tri-(o-tolyl)-phosphin, Diäthoxyphenylphosphin, Diphenylphosphin,
Tri-a-naphthylphosphin, Tris-trimethylphenylphosphin, Triphenylphosphit, Tri-(o-tolyl)-phos
phit, Triäthylphosphit, Tri-a-naphthylphosphit, Phosphorigsäuretrimorpholid, Triphenylthiophosphit,
Tritolylthiophosphit, Tri-o-methoxyphenylphosphin, Trio-methoxyphenylphosphit, Triphenylphosphinoxyd,
Phosphorigsäuretri-N-methylanilid, Tri-p-nitrophenylphosphit, Triäthylarsin, Tribenzylarsin,
Tributylarsin, Triphenylarsin, Tri-(o-tolyl)-arsin, Phenyldiäthoxyarsin, Phenyldimethoxyarsin,
Tripropylstibin, Tri-(o-toyl)-stibin, Tribenzylstibin, Triphenylstibin, Wismuttriäthyl,
Wismuttriphenyl und Wismuttri-o-tolyl.
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Man benutzt den Elektronen abgebenden Stoff in der 0,01- bis 4fachen
molaren Menge, vorzugsweise in der 0,1- bis 2fachen Menge, bezogen auf die Verbindung
des Eisens, Nickels oder Kobalts.
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Die Reduktion der Verbindung des Eisens, Nickels oder Kobalts wird
vorteilhaft in einem Lösungsmittel durchgeführt. Man kann beispielsweise das 1,3-Dien
oder das Derivat der Acrylsäure, die in der darauffolgenden eigentlichen Reaktion
umgesetzt werden sollen, verwenden. Vorzugsweise arbeitet man jedoch in Gegenwart
eines unter den Reaktionsbedingungen inerten Lösungsmittels, wie aliphatischer,
cycloaliphatischer oder aromatischer Kohlenwasserstoffe oder Äther. Es ist empfehlenswert,
zur Bereitung des Katalysators Lösungsmittel zu verwenden, die mög lichst frei von
Sauerstoff und Hydroxylgruppen enthaltenden Verbindungen sind. Das Lösungsmittel
wird im allgemeinen in der etwa 10- bis 100fachen Menge, bezogen auf die Verbindung
des Eisens, Nickels oder Kobalts, angewandt.
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Man stellt den Katalysator für die Mischoligomerisierung beispielsweise
her, indem man eine Lösung einer Verbindung des Eisens, Nickels oder Kobalts, beispielsweise
Kobaltacethylacetonat in Benzol, mit einer Lösung eines Reduktionsmittels, z. B.
Lithiumalanat in Äther, zusammenbringt. Die Reduktion kann innerhalb eines weiten
Temperaturbereiches vorgenommen werden, je nach der Art der zu reduzierenden Verbindung
und des Reduktionsmittels. Im allgemeinen arbeitet man bei Temperaturen zwischen
-100
und +2000 C. Wenn das Reduktionsmittel und bzw. oder die Verbindung des Eisens,
Nickels oder Kobalts im Reaktionsgemisch nicht oder nur schwer löslich ist, ist
es empfehlenswert, für eine gute Durchmischung zu sorgen, indem man in einem Rührgefäß
mit wirksamem Rührer oder in einer Kugelmühle arbeitet. Man kann die Mischung auch
von den ungelösten Anteilen trennen und gewinnt eine Lösung, die den Katalysator
enthält. Den Elektronen abgebenden Stoff kann man der fertigen Katalysatorlösung
zusetzen. Es ist aber auch möglich, den Elektronen abgebenden Stoff schon vor oder
während der Reduktion zuzufügen.
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Bei der Umsetzung der Verbindungen des Eisens, Nickels oder Kobalts
mit metallorganischen Reduktionsmitteln entstehen zwischendurch metallorganische
Verbindungen des Eisens, Nickels oder Kobalts, deren Reindarstellung jedoch auf
Grund ihrer großen Zersetzlichkeit schwierig ist. Z e i s s und T s u t s u i (vgl.
Journal of the American Chemical Society, Bd. 83, 1961, S. 825) haben z. B. durch
Umsetzung von Kobaltverbindungen mit Arylmagnesiumverbindungen bei Temperaturen
von unterhalb -50"C Diarylkobalt(lI)-verbindungen erhalten. Obwohl derartige Organometallverbindungen
sich bei Raumtemperatur sehr rasch unter Metallabscheidung zersetzen, sind sie noch
katalytisch wirksam. In Gegenwart der für die Mischoligomerisierung verwendeten
Monomeren oder anderer Elektronen abgebender Stoffe wandeln sich die erwähnten Organometallverbindungen
ohne Metallabscheidung in neuartige Komplexverbindungen des Eisens, Nickels oder
Kobalts um, in denen das Metall vermutlich in einer Wertigkeit kleiner als 2 vorliegt
und die den eigentlichen Katalysator bilden.
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Häufig ist es empfehlenswert, die Mischologomerisierung in Anwesenheit
eines Polymerisationsverzögerers durchzuführen. Dies empfiehlt sich z. B., wenn
man leicht polymerisierbare Derivate der Acrylsäure umsetzt, z. B. Acrylsäureester.
In diesem Fall setzt man kleine Mengen, beispielsweise 1 Gewichtsprozent, bezogen
auf den Acrylsäureester, einen der üblichen Polymerisationsverzögerer, wie tertiär-Butylbrenzkatechin,
Brenzkatechin oder Hydrochinon, zu.
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Eine andere Art von Polymerisationsverzögerer wird verwendet, wenn
bei der Herstellung des Katalysators ein solches Reduktionsmittel im Überschuß verwendet
wird, das für sich allein 1,3-Diene oder die Derivate der Acrylsäure zu polymerisieren
vermag. Solche Verbindungen sind alkalimetallorganische Verbindungen, wie Butyllithium
oder Amylnatrium. Hier setzt man eine dem Überschuß des Reduktionsmittels entsprechende
Menge einer Verbindung zu, der dieses zerstört. Hierfür geeignete Stoffe sind Alkohole,
Phenole, Aldehyde und Ketone.
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Die Mitverwendung eines Polymerisationsverzögerers ist auch dann
empfehlenswert, wenn bei der Herstellung des Katalysators ein Nebenprodukt entsteht,
das für sich allein 1,3-Diene und bzw. oder die Derivate der Acrylsäure zu polymerisieren
vermag.
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Das ist der Fall, wenn Aluminiummetall als Reduktionsmittel für die
Halogenide, besonders die Chloride, des Eisens, Kobalts oder Nickels benutzt wird.
Dabei entstehen ebenso Aluminiumhalogenide wie bei der Reduktion der Halogenide
des Eisens, Nickels oder Kobalts mit aluminiumorganischen Verbindungen.
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Aluminiumhalogenidejedoch polymerisieren 1,3-Diene und wirken außerdem
störend, weil sie Friedel-Crafts-
Katalysatoren sind. Man kann den
schädlichen Einfiuß der Aluminiumhalogenide durch den Zusatz von Alkalihalogeniden,
Thioäthern, Äthern, Phosphinen, Phosphiten, Phosphinoxyden, Sulfoxyden oder Sulfonen
ausschalten. Diese Stoffe werden zweckmäßig in Mengen zugesetzt, die mindestens
einem Äquivalent des entstehenden Aluminiumhalogenids entsprechen.
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Das Verfahren nach der Erfindung wird bei Temperaturen zwischen -30
und +250°C, vorzugsweise zwischen 0 und 150"C, durchgeführt. Man kann unter Atmosphärendruck
arbeiten. Bisweilen ist es sogar vorteilhaft, verminderten Druck anzuwenden; falls
es sich um gasförmige Ausgangsstoffe, wie 1,3-Butadien, handelt, werden inerte Gase,
wie Stickstoff, zugesetzt. In manchen Fällen, besonders bei weniger reaktionsfähigen
Katalysatoren, ist es von Vorteil, die höheren Temperaturen des vorstehenden Bereiches
und demzufolge auch höhere Drücke, beispielsweise bis zu 20 at, anzuwenden. Sauerstoff
und Feuchtigkeit sollen nach Möglichkeit bei der Umsetzung ausgeschlossen werden.
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Man führt das Verfahren der Erfindung beispiels weise ansatzweise
durch, indem man den Katalysator, das 1 3-Dien und das Derivat der Acrylsäure einige
Zeit auf der gewünschten Reaktionstemperatur hält.
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Um eine gleichmäßige Wärmeabfuhr des Reaktionsgemisches zu gewährleisten,
ist es jedoch zweckmäßiger, den Katalysator vorzulegen und das 1,3-Dien und das
Derivat derAcrylsäure in dem Maß zuzugeben, in dem es verbraucht wird. Man kann
auch den Katalysator und das Derivat der Acrylsäure vorlegen und das 1,3-Dien nach
und nach dem Reaktionsgemisch zufügen.
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Man kann das Verfahren kontinuierlich durchführen, indem man das
Gemisch der Ausgangsstoffe und des Katalysators durch ein erhitztes Rohr leitet,
dem man gegebenenfalls an mehreren Stellen weitere Mengen an Ausgangsstoffen zuführt.
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Zur Aufarbeitung werden die Mischoligomeren aus dem Reaktionsgemisch
durch Destillation abgetrennt.
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Man zerstört den Katalysator vor der Aufarbeitung durch Zugabe einer
kleinen Menge einer Hydroxylgruppen enthaltenden Verbindung, wie Alkohol, Wasser,
Säuren, oder eines Oxydationsmittels.
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Die erhaltenen Mischoligomeren sind wertvolle Ausgangs stoffe zur
Herstellung organischer Verbindungen. Sie lassen sich leicht in ungesättigte Säuren
überführen, die ebenso wie ihre Salze als Schimmelverhütungsmittel geeignet sind.
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Die in den folgenden Beispielen genannten Teile sind Gewichtsteile.
Sie verhalten sich zu den Raumteilen wie Gramm zu Kubikzentimeter.
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Beispiel 1 In eit Rührgefäß gibt man unter Stickstoff als inertem
Gas 5 Teile Kobalt(III)-acetylacetonat und 20 Teile 1,3-Butadien, gelöst in 230
Teilen Tetrahydrofuran, und fügt nach und nach 6,5 Teile Aluminiumtriäthyl dem Gemisch
zu. In die tiefrote Katalysatorlösung werden 1,3-Butadien und gleichzeitig insgesamt
220 Teile Acrylsäure-tertiär-butylester eingeleitet. Dabei hält man durch die Zufuhr
der entsprechenden Mengen der Monomeren und durch Außenkühlung der Mischung eine
Temperatur von 45"C aufrecht. Innerhalb von 5 Stunden werden 145 Teile 1,3-Butadien
aufgenommen. Man rührt das Gemisch noch 15 Stunden bei Raumtemperatur und destilliert
es dann fraktioniert. Dadurch werden nach
der Entfernung des Lösungsmittels 10 Teile
Acrylsäuretertiär-butylester zurückgewonnen. Als Hauptprodukt erhält man 165 Teile
Hepta-4,6-dien-l-säure-tertiärbutylester mit dem Kp.3 = 68 bis 70"C; nloO = 1,4552;
Hydrierjodzahl 278; Verseifungszahl 308. Als Destillationsrückstand verbleiben zusammen
mit dem Katalysator 205 Teile eines braunen Öls, das Oligomere und Mischoligomere
der Monomeren enthält. Die Ausbeute an Hepta-4,6-dien-l -säure-tertiär-butylester
beträgt 550/o der Theorie, bezogen auf den umgesetzten Acrylsäure-tertiär-butylester.
Die Verbindung läßt sich durch Verseifung und anschließende Hydrierung in reine
Önanthsäure umwandeln.
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Beispiel 2 In einem Rührgefäß löst man unter Argon 5 Teile Eisen(III)-acetylacetonat
in 200 Teilen Benzol, fügt 25 Teile Isopren und 5 Teile Aluminiumtriäthyl und versetzt
das Gemisch nach dem Erwärmen auf 50"C mit 26 Teilen Acrylsäureäthylester. Das Reaktionsgemisch
wird 1 Stunde bei 50"C gerührt und anschließend fraktioniert destilliert. Nach dem
Abdestillieren des Lösungsmittels und der nicht umgesetzten Monomeren erhält man
25 Teile eines farblosen Destillates mit dem Kp.5 = 82 bis 84"C; n2oD = 1,4630;
Hydrierjodzahl 305; Verseifungszahl 329.
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Die Fraktion besteht zum überwiegenden Teil aus 6-Methyl-hepta-4,6-dien-l
-säure-äthylester.
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Der ölige Destillationsrückstand, 21 Teile, enthält den Katalysator
sowie ein Gemisch höhermolekularer Oligomerer und Mischoligomerer der Ausgangsstoffe.
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Beispiel 3 In einem Rührgefäß löst man 5 Teile Kobalt(III)-acetylacetonat
in einem Gemisch aus 200 Teilen Benzol und 200 Teilen Isopren, fügt 6 Teile Aluminiumtriäthyl
und versetzt die rotbraune Katalysatorlösung anteilweise mit insgesamt 270 Teilen
Acrylsäureäthylester. Durch äußere Kühlung hält man die gleichbleibende Reaktionstemperatur
von 500 C aufrecht.
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Nach der beendeten Zugabe hält man das Gemisch noch 2 Stunden bei
50"C und arbeitet es dann durch fraktionierte Destillation auf. Nach dem Abdestillieren
eines Gemisches aus Isopren, Benzol und Acrylsäureäthylester, das 72 Teile der zuletztgenannten
Verbindung enthält, werden 220 Teile Methylhepta-4,6-dien-l-säureäthylester mit
dem Kp.5 = 82 bis 870 C, entsprechend einer Ausbeute von 67 O/o, bezogen auf umgesetzten
Acrylsäureester, und 60 Teile eines Gemisches aus höhermolekularen Oligomeren und
Mischoligomeren mit dem Kpo,2 = 80 bis 200"C erhalten.
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75 Teile eines dunklen Öls verbleiben als Destillationsrückstand.
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Beispiel 4 In einem Rührgefäß wird unter Stickstoff aus 100Teilen
Benzol, 2Teilen Kobalt(II)-benzoat, 10 Teilen 3-Methylhepta-1,4,6-trien und 1,2
Teilen Natriumäthyl-äthoxy-alanat eine Katalysatorlösung bereitet.
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Man erwärmt das Gemisch auf 50"C und versetzt es im Laufe von 2 Stunden
mit einem Gemisch aus 50 Teilen 3-Methylhepta-1,4,6-trien und 50 Teilen Acrylsäure-tertiär-butylester.
Nach 5 stündiger Umsetzung bei 50"C wird der Katalysator durch Zugabe von 2 Teilen
Methanol zersetzt und das Gemisch fraktioniert destilliert. Man erhält neben dem
Lösungsmittel und nicht umgesetzten Ausgangsstoffen 14 Teile
eines
schwach gelben Öls mit dem Kr.0,3 = 90 bis 1100 C, Verseifungszahl 195, Hydrierjodzahl
340, unp 6,5 Teile eines gelben Öls mit dem Kp.0,3 = 110 bis 180"C, Verseifungszahl
164, Hydrierjodzahl 359. Der Rückstand, 34 Teile, enthält neben dem Katalysator
höhermolekulare Oligomere und Mischoligomere der Ausgangsstoffe.
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Die gleichen Ausbeuten werden erhalten, wenn man an Stelle von Kobaltbenzoat
die Umsetzung in Gegenwart von 1,5 Teilen feinstgepulvertem wasserfreiem Kobalt(II)-chlorid
und Kobalt(II)-acetat durchführt.
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Beispiel 5 In einem Rührgefäß wird unter Stickstoff aus 5 Teilen
Kobalt(II)-acetessigester, 200 Teilen Tetrahydrofuran, 5 Teilen Butadien und 0,8
Teilen feinstverteiltem Lithium eine Katalysatoraufschlämmung bereitet.
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Durch Zugabe von 4 Teilen Äthanol wird das überschüssige Lithium zerstört.
Bei einer Temperatur von 45 bis 55° C fügt man im Laufe von 2 Stunden 100 Teile
Acrylsäureäthylester zu, während gleichzeitig Butadien unter Normaldruck eingeleitet
wird. Insgesamt werden 51 Teile Butadien aufgenommen. Man hält das Gemisch noch
3 Stunden bei der genannten Temperatur und arbeitet es dann auf. Die Destillation
liefert 42 Teile Hepta-4, 6-dien- 1 -säureäthylester mit dem Kp.2,5 = 65 bis 66"C;
n20 = 1,457. 52 Teile höhersiedende Oligomere und Mischoligomere bleiben zusammen
mit dem Katalysator als Destillationsrückstand zurück.
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Verwendet man an Stelle des Lithiums 2,8 Teile Calcium bzw. 3,0 Teile
Aluminium oder 16 Teile Cer und mahlt das Gemisch zur Herstellung des Katalysators
16 Stunden in einer Schwingmühle, so erhält man 22 bzw. 18 Teile oder 12 Teile Hepta-4,6-dienl-säureäthylester.
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Arbeitet man unter gleichen Bedingungen, verwendet jedoch an Stelle
von Lithium 4,5 Teile Kalium in feinstverteilter Form, so werden 28 Teile Hepta-4,6-dien-l-säureäthylester
gebildet.
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Beispiel 6 In einem Rührgefäß fügt man unter Stickstoff zu 100 Teilen
Tetrahydrofuran 50 Teile 2,3-Dimethyl-1,3-butadien, 3 Teile Kobalt(III)-acetylacetonat
und 3 Teile Aluminiumtriäthyl und versetzt das Gemisch innerhalb von 3 Stunden bei
500 C mit 50 Teilen Acrylsäureäthylester. Die Aufarbeitung durch Destillation ergibt
27 Teile 5,6-Dimethyl-hepta-4,6-dien-1-säureäthylester mit dem Kr.0,1 = 67 bis 70"C;
Hydrierjodzahl 275; Verseifungszahl 310.
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Beispiel 7 Ein Druckgefäß wird mit 100 Teilen Tetrahydrofuran, 40
Teilen Butadien, 0,8 Teilen Nickelbenzoat und 1,0 Teilen Äthylmagnesiumbromid beschickt
und die Mischung zur Bereitung des Katalysators 2 Stunden bei Raumtemperatur gerührt.
Man fügt anschließend 35 Teile wasserfreies Acrylsäureamid zu und erwärmt die Mischung
5 Stunden auf 100 bis 140"C. Der teilweise kristalline Niederschlag wird abgesaugt,
die Kristalle werden mit Benzol gewaschen und aus Äthylbenzol umkristallisiert.
Man erhält 39 Teile einer kristallinen Verbindung mit dem Schmelzpunkt 152 bis 154"C.
Die Analyse entspricht einer Verbindung, die die Reaktionsteilnehmer Butadien und
Acrylsäureamid im Molverhältnis 1:1 enthält.
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C2H5NO3: Molekulargewicht 125 Berechnet .... C 67,3, H 8,8, N 11,2;
Molekulargewicht 126 gefunden .... C 67,2, H 8,8, N 11,0.
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Verwendet man an Stelle von Nickelbenzoat 0,5 Teile Nickelcyanid,
so erhält man unter sonst gleichen Bedingungen 35 Teile des Mischoligomeren mit
dem F. = 152 bis 154"C. Setzt man als Reduktionsmittel an Stelle von Äthylmagnesiumbromid
die gleiche Menge Magnesium(I)-bromid (Herstellung vgl. deutsche Auslegeschrift
1115 457 und Chemical Reviews, Bd. 57, 1957, S. 417) ein, so werden 32 Teile Produkt
vom F. = 152 bis 154°C erhalten.
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Beispiel 8 In einem Druckgefäß wird zunächst bei 10"C aus 1,4 Teilen
Nickeldimethylglyoxim, 10 Teilen Butadien und 0,7 Teilen Diäthylberyllium in 50
Teilen Benzol eine Katalysatorlösung bereitet. Dann fügt man weitere 35 Teile Butadien
und 80 Teile Acrylsäureäthylester zu und erwärmt die Mischung 24 Stunden auf 55
bis 65"C. Durch Zugabe von 5 Teilen Äthanol wird der Katalysator zersetzt und das
Gemisch durch Destillation aufgearbeitet. Neben nicht umgesetzten Monomeren und
dem Lösungsmittel erhält man 24 Teile einer Verbindung, die nach der Analyse ein
Mischoligomeres aus 1 Mol Butadien und 1 Mol Acrylsäureäthylester darstellt.
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C9H14O2: Molekulargewicht 154 Berechnet .... C 70,1, H 9,1; Molekulargewicht
150 gefunden .... C70,5, H9,5.
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Als höhersiedende Fraktion werden 13 Teile einer Verbindung mit dem
Kp.,, = 130 bis 160"C erhalten; Hydrierjodzahl 225; Verseifungszahl 365. Dieses
Produkt ist nicht einheitlich, es enthält jedoch keine unverseifbaren Anteile, also
keine Oligomeren des Butadiens. Aus der Verseifungszahl berechnet sich ein Gehalt
von Acrylsäureester als Molekülbaustein von 65 O/o. Der Destillationsrückstand beträgt
16 Teile.
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Beispiel 9 Unter Stickstoff werden in 50 Teilen Dioxan 1,05 Teile
wasserfreies Eisen(II)-bromid in Gegenwart von 54 Teilen Butadien mit 0,2 Teilen
Lithiumborhydrid bei Raumtemperatur 3 Stunden gerührt. Man versetzt die Mischung
mit 50 Teilen Acrylsäurenitril und erhitzt sie 2 Stunden auf 80 bis 120"C. Das Reaktionsgemisch
wird anschließend destilliert. Man erhält neben nicht umgesetzten Monomeren und
dem Lösungsmittel 41 Teile einer Verbindung mit dem Kp.22 = 82 bis 88"C, die nach
der Analyse ein Mischoligomeres aus 1 Mol Butadien und 1 Mol Acrylsäurenitril ist.
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C7HgH: Molekulargewicht 107 Berechnet .... N 12,8; Molekulargewicht
108 gefunden .... N 13,1.
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Verwendet man an Stelle von Eisen(II)-bromid 2,2 Teile der aus Eisen(II)-chlorid
und Acrylsäurenitril hergestellten Komplexverbindung der Formel
FeCl2
(CH2 = CH - CN)8, so erhält man 38 Teile der Verbindung mit dem Kp.22 = 82 bis 88"C.
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Beispiel 10 In 50 Teilen Benzol werden 0,9 Teile Kobaltsulfid und
2,5 Teile Zinkstaub zusammen mit 30 Teilen Acrylsäurevinylester und 20 Teilen Butadien
sowie 0,5 Teilen Phenthiazin als Polymerisationsverzögerer 6 Stunden bei Raumtemperatur
in einer Schwingmühle vermahlen. Das erhaltene Gemisch wird in einem Druckgefäß
8 Stunden auf 60 bis 80"C erhitzt. Die entstandene dunkle Aufschlämmung wird dann
destilliert. Nach dem Abtrennen der Monomeren und des Lösungsmittels erhält man
18 Teile einer Verbindung mit dem Kp.85 = 100°C, nD = 1,4730, die nach der Analyse
ein Mischoligomeres aus 1 Mol Butadien und 1 Mol Acrylsäurevinylester ist.
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C9H12O2: Molekulargewicht 152 Berechnet .... C 71,0, H 7,9; Molekulargewicht
148 gefunden .... C 71,4, H 7,9.
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Der Destillationsrückstand beträgt 9 Teile.
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Setzt man an Stelle von Zinkstaub bei der Katalysatorherstellung
1,5 Teile Magnesiumpulver zu, so gewinnt man 20 Teile der Verbindung mit dem Kp.,
= 100"C.