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Vorrichtung zum Wellen von Faserzementplatten Gegenstand des Hauptpatentes
ist eine Vorrichtung zum Wellen von Faserzementplatten auf einem in mehrere längsverlaufende
Einzelkammern unterteilten Saugkasten, der eine entsprechend der zu bildenden Wellplatte
geformte und mit Sauglöchern versehene starre Decke aufweist und über dessen Decke
eine an den Längsrändern nachgiebig gehaltene, luftdurchlässige, flexible Lage gespannt
ist, die mit der aufgelegten Faserzementplatte stufenweise nacheinander in die einzelnen
Wellen der Saugkastendecke hineingesaugt wird.
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Für das Strafhalten der flexiblen, luftdurchläsligen Lage über dem
Einwell-Saugkasten während des Einwellvorganges und für das Wiederglattziehen der
flexiblen Lage nach Beendigung des Einwellvorganges sind bei der im Hauptpatent
dargestellten Vorrichtung Belastungsgewichte vorgesehen, die mit gleichbleibender
Kraft an den Seitenrändern der flexiblen Lage angreifen. Das Spannen der flexiblen
Lage durch Gewichte hat den Nachteil, daß beim Aufheben des Vakuums in den Kammern
des Einwell-Saugkastens die flexible Lage durch die niederfallenden Gewichte ruckartig
gestrafft wird und demzufolge durch ständig wiederkehrende Dehnungskräfte stark
beansprucht wird. Um diesen Nachteil zu vermeiden und Gefügeveränderungen in der
weichen, frischen Faserzementplatte, die dadurch entstehen, daß die flexible Lage
und die von ihr getragene Faserzementplatte schlagartig in die einzelnen Wellen
der Saugkastendecke hineingesaugt werden, auszuschließen, ist bereits vorgeschlagen
worden, der Saug-Einwell-Vorrichtung eine von einem Bremsgetriebemotor betätigte
Steuervorrichtung zuzuordnen, die die Belastungsgewichte in Abstimmung auf das Wirksamwerden
der einzelnen Saugkammern des Einwell-Saugkastens mit langsamer Hubgeschwindigkeit
anhebt und nach Beendigung des Einwellvorganges die Relastungsgewichte sanft in
die Ausgangsstellung zurückgehen läßt.
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Es bedarf einer sorgfältigen Abstimmung der Arbeitsweise der Steuervorrichtung
auf die Arbeitsweise der Saug-Einwell-Vorrichtung, um zu erreichen, daß der Einwellvorgang
in der erstrebten Weise unter langsamem Hineingleiten der flexiblen Lage in die
Wellen der Decke des Saugkastens stattfindet.
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Zur Vermeidung dieser Einstellschwierigkeiten hat die Erfindung sich
die Aufgabe gestellt, das langsame Nachlassen der die einzuwellende Faserzementplatte
tragenden flexiblen Lage mit einer Hilfsvorrichtung zu bewirken, die wesentlich
einfacher ist als die das stufenweise Anheben und das langsame Wiederzurückgehen
der Belastungsgewichte steuernde Einrichtung und die in einfacher Weise ohne umständliches
Justieren leicht auf das ordnungsmäßige Zusammenspiel der Saug-Einwell-Vorrichtung
und der die flexible Lage spannenden Querkräfte einreguliert werden kann. Die diese
Verbesserung bringende Erfindung besteht darin, daß neben dem Einwell-Saugkasten
im Abstand von seinen beiden Längsseiten Saugkästen mit Sauglöcher aufweisenden
Decken angeordnet sind, auf denen luftundurchlässige Randabschnitte der flexiblen
Lage mit einer das Hineinsaugen des auf dem luftdurchlässigen Mittelabschnitt der
flexiblen Lage aufgelegten Faserzementplatte in die Wellen der Decke des Einwell-Saugkastens
bremsenden Kraft durch Saugwirkung festgehalten sind, wobei an den Randkanten der
flexiblen Lage angreifende Querkräfte nur so groß sind, daß sie nach Aufheben des
Vakuums im Einwell-Saugkasten und in den seitlichen Saugkästen die flexible Lage
wieder glattziehen.
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Die Saugkräfte, durch die die luftundurchlässigen Randabschnitte der
flexiblen Lage an den seitlichen Saugkästen festgehalten werden, können durch Veränderung
des Vakuumgrades in den seitlichen Saugkästen den jeweiligen Erfordernissen entsprechend
eingestellt werden. Eine weitere Regulierungsmöglichkeit der das Nachrutschen der
flexiblen Lage abbremsenden Kräfte kann vorteilhaft dadurch geschaffen werden, daß
der Gesamt-Durchgangsquerschnitt der Sauglöcher in der Decke jedes der beiden seitlichen
Saugkästen mittels eines Schiebers, der mit
den Sauglöchern der
Kastendecke korrespondierende Gegenlöcher aufweist, vcränderbar ist.
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Die an den luftundurchlässigen Randabschnitten der flexiblen Lage
angreifenden, die Nachziehbewegung abbremsenden Saugkräfte halten in erster Linie
die flexible Lage gespannt. Für das Wiederglattziehen der flexiblen Lage nach Beendigung
des Einwellvorganges können vorteilhaft weichelastisch dehnbare Zugglieder Anwendung
finden, von denen mehrere an die beiden Längsränder der flexiblen Lage angeschlossen
sind.
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Die Erfindung bringt darüber hinaus einen weiteren erheblichen technischen
Fortschritt insofern, als durch sie erstmalig die vorteilhafte Möglichkeit eröffnet
ist, konvex oder konkav gekrümmte (bombierte) Wehplatten zu erzeugen, ohne daß in
die Anlage besondere Einrichtungen eingebaut werden müssen und ohne daß ein zusätzlicher
Arbeitsgang durchzuführen ist.
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Bislang erfolgt die Herstellung bombierter Weilplatten so, daß die
frischen Faserzementplatten zuerst eingewellt und in einer Anzahl von 50 bis 60
Stück zwischen gewellten Stahlformblechen gestapelt werden. Dieser Stapel wird aus
der Plattenerzeugeranlage herausgenommen und einer zweiten Anlage zugeführt, in
der die ebenen Stahlformbleche Stück für Stück abgenommen und von der sie nach erfolgter
Reinigung und Ölung wieder zur Plattenerzeugeranlage zurückgefördert werden. Die
eingewellten Platten werden von einem Saugstempel abgenommen, der beispielsweise
aus mehreren gelenkig miteinander verbundenen einzelnen Saugelementen besteht. Dieser
Saugstempel legt die eingewellten Faserzementplatten, die noch gerade plastisch
verformbür sind, obwohl seit Fertigung der in den Stapeln unten liegenden Platten
schon etwa eine Stunde vergangen ist und die Platten sich bereits im ersten Abbindeprozeß
befinden, im ebenen Zustande auf eine bockförmige Unterlage auf, die eine der zu
bildenden gekrümmten Wehplatte entsprechende Oberfläche aufweist. Hierbei bilden
die Saugelemente des Saugstempels einen polygonalen Linienzug, und demgemäß haben
auch die bombierten Platten keine fortlaufend gerundete, sondern eine polygonale
Form. Nachdem eine bestimmte Anzahl von Wehplatten unter Einschaltung je einer Zwischenlage
zwischen zwei aufeinanderfolgende Platten übereinandergestapelt sind, wird der Stapel
aus der Anlage ausgefahren und werden die frischen, bombierten Wehplatten dem Erhärtungsprozeß
überlassen.
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Diese bisher übliche Art des Bombierens bereits eingewellter Faserzementplatten
erfordert einen erheblichen Aufwand an technischen Einrichtungen und zusätzliche
Arbeitsvorgänge. Durch das nachträgliche Krümmen der eingewellten Platten entstehen
in den Wellenbergen und in den Wellentälern der Wehplatte Gefügeveränderungen, die
sich auf die Qualität der Fertigerzeugnisse nachteilig auswirken können.
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Diese der Asbestzement-Industrie bekannten Schwierigkeiten der Herstellung
bombierter Wellplatten werden in Weiterausgestaltung des Grundgedankens der Erfindung,
die flexible, luftdurchlässige Lage durch Saugkräfte in der über den Einwellsaugkasten
straffgespannten Lage festzuhalen, dadurch beseitigt, daß die gewellte Decke des
Einwell-Saugkastens und die glattflächigen Decken der seitlichen Saugkästen sowie
gegebenenfalls die zwischen den Saugkästen angeordneten Überbrückungsflächen in
der Längsrichtung konvex oder konkav gekrümmt sind, so daß die Vorrichtung für das
Einwellen entsprechend gekrümmter (bombierter) frischer Faserzementplatten anwendbar
ist.
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Im Gegensatz zu dem bislang in der Praxis üblichen Verfahren zur Herstellung
bombierter Wellplatten werden die frischen Faserzementplatten auf der erfindungsgemäß
ausgebildeten Saug-Einwell-Vorrichtung im bereits gekrümmten Zustande eingewellt.
Das Krümmen einer ebenen frischen Faserzementplatte und das anschließende Einwellen
ist leichter zu bewerkstelligen als das Krümmen einer gewellten ebenen Platte, die
durch die Wellenverformung eine gewisse Steifigkeit erhalten hat und dadurch dem
Krümmungsvorgang größeren Widerstand entgegensetzt, wobei Gefügeveränderungen stattfinden
können. Die Fertigformung der frischen bombierten Faserzement-Wellplatten erfolgt
in einem fortlaufenden Arbeitsgang, bei dem die einzelnen Arbeitsstufen etwa die
gleichen sind wie bei der Herstellung ebener Weltplatten. Die zur Erzeugung bombierter
Wellplatten benötigte Anlage ist außerordentlich einfach und zeichnet sich durch
große Betriebszuverlässigkeit aus. Sie kann leicht durch Auswechseln bzw. Verstellen
einiger weniger Teile für die Erzeugung unterschiedlich gekrümmter Wellplatten hergerichtet
werden.
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Ist der Krümmungsradius der gekrümmten Decken des Einwell-Saugkastens,
der seitlichen Saugkästen und gegebenenfalls der Überbrückungsflächen groß, dann
schmiegt sich die frische Faserzementplatte, wenn sie mittels eines Saugstempels
mit ebenem Saugboden vom letzten Bandförderer der Plattenerzeugeranlage auf die
über der Decke des Einwellsaugkastens gespannte flexible Lage hinübergesetzt wird,
durch Eigengewichtswirkung von selbst gut gegen die gekrümmte Kastendecke des Einwell-Saugkastens
an. Bei kleinem Krümmungsradius kann es zweckmäßig sein, die Faserzementplatte in
schon gekrümmtem Zustand auf die Decke des Einwell-Saugkastens aufzubringen. Hierfür
sieht die Erfindung vor, den oberen Trum des letzten Bandförderers in der Anlage
zur Erzeugung maßgerechter, frischer Faserzementplatten über Walzen oder Gleitflächen
in einer mit den gekrümmten Decken des Einwell-Saugkastens und der seitlichen Saugkästen
bzw. der Oberbrückungsflächen übereinstimmenden Krümmung zu führen und den Boden
des Saugstempels, der die auf diesen Bandtrum gelangende Faserzementplatte im gekrümmten
Zustand abnimmt, entsprechend gekrümmt auszuführen.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in zwei Ausführungsbeispielen dargestellt.
Es zeigt F i g. 1 die schaubildliche Ansicht einer Vorrichtung zum Einwellen ebener
Faserzementplatten, F i g. 2 die Stirnansicht des Einwell-Saugkastens der Vorrichtung
nach F i g. 7 , nachdem einige Längszonenstreifen der Faserzementplatte bereits
eingewellt sind, F i g. 3 einen Querschnitt nach der Linie III-111 der F i g. 1,
F i g. 4 die schaubildliche Ansicht einer Vorrichtung zum Einwellen gekrümmter (bombierier)
Faserzementplatten sowie der dieser Einwellvorrichtung vorgeordneten Bandförderer
der Plattenerzeugeranlage und des die gekrümmte Faserzementplatte
auf
den Einwell-Saugkasten hinübersetzenden Saugstempels, F i g. 5 einen Längsschnitt
nach der Linie V-V der F i g. 4.
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1 bezeichnet den die einzelnen Saugkammern enthaltenden Einwell-Saugkasten
mit der gewellten Decke 2, bei der die Wellenberge an den Scheitelbereichen aus
drehbar gelagerten Walzen 16 gebildet sein können. Die Einzelkammern des Saugkastens
1 sind, wie im Hauptpatent beschrieben, je durch einen Stutzen 7 mit eingebautem
Absperrorgan 9 an eine gemeinsame T-förmige Saugleitung 8 angeschlossen. Die Saugleitung
8 ihrerseits hat mit einem (nicht gezeichneten) Vakuumerzeuger, z. B. einem Sauggebläse
bekannter Bauart, Verbindung.
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Die quer über die gewellte Saugkastendecke 2 gespannte luftdurchlässige,
flexible Lage 10 ist an den beiden äußeren Längsrandabschnitten 10a durch
Imprägnierung luftundurchlässig gemacht oder aus luftundurchlässigem Material gefertigt.
An den Längsrändern der flexiblen Lage 10, 10a sind über die Länge der Ränder verteilt
mehrere weichelastisch dehnbare Zugglieder 21, beispielsweise Gummizugorgane oder
lange, weiche Schraubenfedern befestigt, deren andere Enden an ortsfesten Leisten
22 festgelegt sind. Die elastisch-dehnbaren Zugglieder 21 setzen, wenn die einzelnen
Saugkammern des Einwell-Saugkastens 1 mit Saugluft beaufschlagt werden und die auf
den luftdurchlässigen Mittelabschnitt der flexiblen Lage 10 aufgelegte Faserzementplatte
6 zonenweise nacheinander in die Wellen der Saugkastendecke 2 hineingesaugt wird,
der Nachziehbewegung der flexiblen Lage keinen gioßen Widerstand entgegen; die Gesamtkraft
aller an den beiden Längsrandabschnitten 10a der Lage 10 angreifenden Zugglieder
21 reicht gerade aus, nach Beendigung des Einwellvorganges, sobald die eingewellte
Faserzementplatte 6 von der Saugkastendecke 2 abgenommen und das Vakuum in den Kammern
des Einwell-Saugkastens 1 aufgehoben ist, über der gewellten Kastendecke 2 wieder
glattzuziehen.
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Erfindungsgemäß sind neben den beiden Längsseiten des Einwell-Saugkastens
1 im bestimmten Abstand von diesem zwei Saugkästen 23 angeordnet, deren glattflächige
Decken 24 mit einer Vielzahl von Saugöffnungen 25, z. B. langrunden Löchern,
versehen sind. Auf den Decken 24 der Saugkästen 23 liegen die luftundurchlässigen
Längsrandabschnitte 10a der flexiblen Lage 10 flach auf. Vor dem Aufbringen
der einzuwehenden Faserzementplatte 6 auf den luftdurchlässigen Mittelabschnitt
der flexiblen Lage 10 werden die beiden seitlichen Saugkästen 23 mit Saugluft beaufschlagt.
Jeder der beiden Kästen 23 ist zur raschen Erzeugung eines Vakuums mit zwei Saugstutzen
26 ausgerüstet, von denen Leitungen zu einer (nicht gezeichneten) Saugleitung führen,
die zweckmäßigerweise an den gleichen Sauglufterzeuger angeschlossen sein kann,
der zur Erzeugung des Vakuums im Einwell-Saugkasten 1 dient.
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Mit Hilfe eines in die zu den Saugkästen 23 führende Saugleitung eingebauten
Regelorgans kann man den Grad des in den seitlichen Saugkästen entstehenden Vakuums
zweckentsprechend regulieren. Zur individuellen, feinstufigen Regulierbarkeit der
Saugkraft jedes der beiden Saugkästen 23 ist auf deren Decken 24 je ein Schieber
27 angeordnet, der mit den Saugöffnungen 25 in den Saugkastendecken 24 übereinstimmende
Durchtrittsöffnungen 28 aufweist. Durch Verstellen der Schieber 27, die zur bequemen
Betätigung an einem Längsrande je mit einem Handgriff 29 ausgerüstet sind, kann
man den freien Gesamt-Durchgangsquerschnitt der Sauglöcher 25 an den Kastendecken
24 beliebig verändern und so die Saugkraft jedes der beiden Saugkästen 23 den jeweiligen
Erfordernissen genau anpassen.
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Die Kraft, mit der die luftundurchlässigen Längsrandabschnitte 10a
der flexiblen Lage 10 auf den Decken 24 der seitlichen Kästen 23 durch Saugwirkung
festgehalten werden, muß so groß sein, daß die flexible Lage 10 bei aufgelegter
Faserzementplatte 6
straff gespannt gehalten ist und bei der Saugluftbeaufschlagung
der einzelnen Kammern des Einwell-Saugkastens 1 auf die flexible Lage 10 das Hineinziehen
der flexiblen Lage in die Wellen der Decke des Einwell-Saugkastens 1 bremsende Kräfte
ausgeübt werden, so daß die Längszonenstreifen der flexiblen Lage 10 und der auf
ihr liegenden Faserzementplatte 6 mit annähernd gleichmäßiger Geschwindigkeit langsam
in die Wellen der Decke 2 des Einwell-Saugkastens 1 eintreten. Die Haftkraft, mit
der die Längsrandabschnitte 10a der flexiblen Lage 10 auf den seitlichen
Saugkästen 23 festgehalten werden, zuzüglich der durch die Zugglieder 21 ausgeübten
schwachen Querkräfte darf aber nicht größer sein als die Saugkraft des Einwell-Saugkasten
1.
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Der Abstand zwischen den seitlichen Saugkästen 23 und dem Einwell-Saugkasten
1 ist so bemessen, daß die luftundurchlässigen Längsrandabschnitte 10 a der flexiblen
Lage 10 nicht in den Bereich der Wellen an der Decke 2 des Einwell-Saugkastens 1
kommen, wenn die Längsränder der flexiblen Lage 10 in die äußerste Stellung nach
innen nachgezogen sind. Mit den Einziehstrecken entsprechend breiten Streifen stehen
die luftundurchlässigen Längsrandabschnitte 10 a der flexiblen Lage
10 in deren Ausgangsstellung über die Saugkästen 23 nach außen vor. Die freien
Räume zwischen den Saugkästen 23 und dem Einwell-Saugkasten 1 sind durch
eingebaute Flächen 30 überbrückt, die mit den glattwandigen Oberflächen der Kastendecken
24 und den Wellenbergscheiteln der gewellten Decke 2 des Einwell-Saugkastens 1 in
gemeinsamer Ebene liegen (s. F i g. 1).
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Das Einwellen der frisch von der Erzeugeranlage kommenden Faserzementplatte
6 erfolgt in der im Hauptpatent beschriebenen Weise derart, daß, beginnend in der
Plattenmitte, eine erste Welle und dann, zu den Plattenrändern hin fortschreitend,
nacheinander die weiteren Wellen gebildet werden. F i g. 2 zeigt die Einwell-Vorrichtung
in einem Betriebszustand, in welchem die Wellen im Plattenmittelabschnitt bereits
geformt sind.
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Nach Fertigstellung aller Wellen wird die eingewellte Faserzementplatte
6, wie üblich, mit einem Saugstempel, dessen Saugboden entsprechend der Form der
eingewellten Faserzementplatte profiliert ist, vom Einwell-Saugkasten 1 abgenommen,
und anschließend werden die Saugkammern des Einwell-Saugkastens 1 und die seitlichen
Saugkästen 23 mit der Außenluft in Verbindung gebracht. Zur möglichst raschen Aufhebung
des Vakuums in den seitlichen Saugkästen 23 ist an einer Wand jedes Saugkastens
23 ein Belüftungsventil 31 angebracht, das, in Abhängigkeit von der Arbeitsweise
der Einwellvorrichtung gesteuert, zum richtigen Zeitpunkt automatisch geöffnet wird.
Im gleichen Augenblick, in
dem die flexible Lage 10, 10a
von Saugkräften ganz entlastet ist, ziehen die elastisch-gedehnten Zugglieder
21 die flexible Lage 10, 10a wieder straff, und es kann dann sofort
der nächste Einwellvorgang stattfinden.
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Die in F i g. 4 dargestellte Einwellvorrichtung unterscheidet sich
von der für das Einwellen planebener Faserzementplatten 6 bestimmten Vorrichtung
gemäß F i g. 1 im wesentlichen nur dadurch, daß die Decke 2 a des Einwell-Saugkastens
1, die Decken 24 a der seitlichen Saugkästen 23 und die daran
angebrachten Schieber 27a, die Überbrückungsflächen 30 a sowie die
Leisten 22 a, an denen die elastischen Zugglieder
21 festgelegt sind, in der Längsrichtung konvex gekrümmt sind, und zwar nach
einem einheitlichen Krümmungsradius. Die Oberflächen der vorgenannten Teile liegen
demzufolge auf einer gemeinsamen Zylindermantelfläche. Die an den Scheitelbereichen
der Wellenberge der Kastendecke 2 a drehbar gelagerten Walzen 16a sind entsprechend
gekrümmt (s. gestrichelte Darstellung der einen Walze in F i g. 4) und aus elastisch-biegsamem
Werkstoff, beispielsweise Gummi, gefertigt, so daß sie sich - ähnlich wie eine biegsame
Welle - unter geringfügiger Materialverformung drehen können. Zur Formhaltung des
gekrümmten Verlaufes der Walzen können diese auf in kleinen Abständen voneinander
angeordneten Rollen abgestützt sein.
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In dieser Ausführung ist die Vorrichtung für das Einwellen gekrümmter
(bombierter) Faserzementplatten 6 a anwendbar. Diese für die Praxis außerordentlich
bedeutungsvolle Erweiterung des Anwendungsbereiches einer nach dem Grundprinzip
des Hauptpatentes ausgebildeten Saug-Einwell-Vorrichtung ist dadurch ermöglicht,
daß mit den Saugkästen 23 die Schwierigkeiten behoben sind, die darin bestehen,
eine flexible Lage, die im gekrümmten Zustande über der gekrümmten Decke
2 a des Einwell-Saugkastens 1 straffgehalten sein muß, mit gesteuerter
Geschwindigkeit langsam in die Wellen des Einwell-Saugkastens 1 hineinrutschen
zu lassen.
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Die zu bombierende und anschließend gleich einzuwehende Faserzementplatte
kann, wie es bei der Vorrichtung nach F i g. 1 beschrieben worden ist, mit einem
Saugstempel, der einen ebenen Saugboden aufweist, vom letzten Bandförderer der Anlage
zur Erzeugung maßgerechter Faserzementplatten abgenommen und auf die gekrümmte,
gewellte Decke 2 a des Einwell-Saugkastens 1 bzw. die darüber gespannte
flexible Lage 10 hinübergesetzt werden. Die weiche, frische Faserzementplatte
6 nimmt durch Eigengewichtswirkung die Krümmung der Kastendecke an. Das Einwellen
der bereits gekrümmten Platte 6 a ist ohne nachteilige Veränderungen im Gefüge des
Faserzementmaterials einwandfrei im gleichen Arbeitstempo durchführbar, mit dem
ebene Faserzementplatten durch Sauglufteinwirkung gewellt werden.
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1,1m beim Wellen stark gekrümmter Faserzementplatten eine Gewähr dafür
zu haben, daß die Platten 6 an allen Stellen glatt und gleichmäßig fest auf der
gekrümmten, flexiblen Lage aufliegen, ist vorgesehen, die einzuwellende Faserzementplatte
schon vor dem Aufbringen auf die flexible Lage zu krümmen. Zu diesem Zweck ist der
obere Bandtrum 32a des letzten Bandförderers 32 der Plattenerzeugeranlage über Walzen
33 geführt, die so angeordnet sind, daß sie dem oberen Bandtrum 32a etwa die gleiche
Krümmung geben wie sie die Decke 2 a des Einwell-Saugkastens 1 und
die Decken 24 a der seitlichen Saugkästen 23 haben. Die von der Formatwalze
durch den Bandförderer 34 herangeförderte frische Faserzementplatte
6 gleitet auf den oberen Trum 32a des letzten Bandförderers 32 auf und erhält
hierbei in der Längsrichtung die gewünschte Krümmung. Ein Saugstempel
35 mit entsprechend gekrümmtem Saugkastenboden 36 setzt die bombierte
Faserzementplatte 6 a auf den luftdurchlässigen Mittelabschnitt der gekrümmten,
flexiblen Lage 10 hinüber. Das Einwellen der bombierten Platte 6a geht dann
in gleicher Weise vor sich wie bei der Vorrichtung nach F i g. 1. Nach Beendigung
des Einwellvorganges wird die flexible Lage 10, 10a
durch die Zugglieder
21 in gekrümmtem Zustand wieder glatt gespannt. Der die bombierte und fertig
eingewellte Faserzementplatte 6 a von der Einwellvorrichtung abtransportierende
Saugstempel muß selbstverständlich einen entsprechend gekrümmten und außerdem auch
gewellten Saugboden aufweisen.
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Die die Walzen 33 tragenden Achsen 37 sind in Langlöchern
38 der Seitenwangen des Gestelles 39
des Bandförderers 32 verstell-
und feststellbar angeordnet. Hierdurch ist es möglich, die Krümmung des oberen Trumes
32a zu ändern und durch Auswechseln des Einwell-Saugkastens 1, der
seitlichen Saugkästen 23, der Überbrückungsflächen 30 a sowie der Verankerungsleisten
22a für die Zugglieder 21
gegen Teile mit entsprechend gekrümmten Oberflächen
die Anlage für die Erzeugung bombierter Wellplatten 6a mit jedem gewünschten Krümmungsradius
in kurzer Zeit herzurichten. Die Vorrichtung kann auch für das Einwellen konkav
gekrümmter Faserzementplatten ausgebildet sein.