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Vorrichtung zum Herstellen von Wellplatten
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Herstellen von Wellplatten, insbesondere unsymmetri- scher Form, aus noch plastischen Asbestzementplatten, wobei die Platten auf parallel zur Plattenebene gegeneinander verschiebbaren und in der Ausgangslage im Abstand voneinander angeordneten Leitschie- nen ruhen. Es ist eine Vorrichtung zum Herstellen von Wellplatten bekannt, bei der als Ausgangsmaterial plastische Asbestzementtafeln verwendet werden. Die Platten ruhen hiebei allein auf parallel zur Platten- ebene gegeneinander verschiebbaren und in der Ausgangslage im Abstand voneinander angeordneten Leit- schienen.
Die alleinige Benutzung derartiger Vorrichtungen hat jedoch den Nachteil, dass die Umformung der Platten sehr rauh vor sich geht, wobei es oftmals zu Beschädigungen der Plattenoberfläche bzw. so- gar zu einem Zerreissen der Platten kommen kann.
Dieser Nachteil wird erfindungsgemäss vermieden, wenn zwischen zwei benachbarten Leitschienen eine normal und parallel zur Plattenebene verschiebbare, die Platten zusätzlich stützende Formschiene gelagert ist. Durch diese neue Ausbildung ist es möglich, die Verformung der Platten sehr schonend aus- zuführen, so dass man Platten von besonders hochwertiger Oberflächenbeschaffenheit erhält.
Wellplatten werden in weitem Umfang für Bauzwecke insbesondere zur Abdeckung von Dächern verwendet. Ein Schnitt durch die Wellplatte senkrecht zu ihrer Fläche und parallel zum Dachfirst stellt im wesentlichen eine Sinuskurve dar. Für bestimmte Anwendungen wird jedoch bevorzugt, Tafeln mit einem unsymmetrischen Querschnitt zu verwenden. Hierunter versteht man gewellte Tafeln, die Stege aufweisen, zwischen welchen parallele Falten vorhanden sind, wobei die Stege flach oder gekrümmt sein können.
Die vertikale Bewegung der Formschienen kann von der Bewegung der Leitschienen abgeleitet werden. Zu diesem Zwecke sind gemäss einer Weiterbildung der Erfindung an jeder Formschiene mindestens zwei Lenker schwenkbar gelagert. wobei einer dieser Lenker an die eine der der Formschiene benachbarten Leitschienen angelenkt ist, wahrend der andere Lenker mit der andern Leitschiene gekuppelt ist.
Nachdem die Leitschienen und die Formschiene ihre Bewegung beendet haben und die Tafel daher annähernd ihre endgültige Form eingenommen hat, kann ein oberer hohler Formteil, der eine luftdurchlässige, mit der Form der fertigen unsymmetrischen Tafel übereinstimmende Arbeitsfläche hat, auf die Tafel abgesenkt werden, um diese gegen die Schienen zu pressen, welche in dieser Stellung einen unteren Formteil bilden. Durch diese Massnahme werden Ungenauigkeiten in der Form der unsymmetrischen Tafel beseitigt. Darauf wird an den oberen hohlen Formteil ein Unterdruck angelegt, wodurch die Platte angesaugt und gemeinsam mit dem oberen Formteil abtransportiert werden kann.
Die Erfindung kann auf verschiedene Weise verwirklicht werden. Einige beispielsweise Ausführungformen werden nun unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben. In Fig. 1 ist die Seitenansicht einer Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung in schematischer Darstellung in ihrer Anfangs- oder Offenstellung gezeigt. Fig. 2 entspricht Fig. l und stellt die Vorrichtung in einer mittleren Stellung dar.
Fig. 3 veranschaulicht die gleiche Vorrichtung in ihrer End-oder eingerückten Stellung. In Fig. 4 ist eine abgewandelte Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung in einer mittleren Stellung und in Fig. 5 eine weitere abgewandelte Ausführung der erfindungsgemässen Vorrichtung in einer mittleren Stellung gezeigt. Fig. 6 veranschaulicht in vergrössertem Massstab eine Einzelheit der in Fig. 2 dargestellten Vorrichtung, wobei Teile einer Abnahmevorrichtung eingetragen sind, die einen Teil der Vorrichtung bildet.
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In allen Figuren sind entsprechende oder einander gleichwertige Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Zuerst wird auf die in den Fig. 1 bis 3 und Fig. 6 gezeigten Ausführungsformen Bezug genommen. In diesen ist ein stationäres Auflager 1 vorgesehen. das beispielsweise aus zwei oder drei horizontal und im Abstand voneinander angeordneten flachen Schienen besteht, die durch eine Anzahl von Profilträgern2 abgestützt sind, welche senkrecht zu den Schienen angeordnet und auf einer nicht dargestellten Gestellkonstruktion gelagert sind.
Auf dem Auflager 1 ruht eine Anzahl langgestreckter Leitschienen, deren grösste Längsausdehnung senkrecht zur Zeichenebene liegt. Da diese Schienen zusammengenommen eine Art Tisch bilden, können sie als Tischabschnitte oder bloss Abschnitte bezeichnet werden. In der Zeichnung sind fünf derartige Leitschienen gezeigt, die mit AR, AL, BR, BL und C bezeichnet sind und welche für die Herstellung von Tafeln ausreichen, die fünf Stege mit vier dazwischenliegenden Falten haben. Durch die Verwendung von mehr als fünf Leitschienen sind Tafeln mit mehr als fünf Stegen mit dazwischenliegenden Falten erreichbar, und die Erfindung ist nicht auf die Verwendung irgendeiner bestimmten Anzahl von Abschnitten oder Leitschienen beschränkt. Die Indizes R und L bei den Buchstaben bedeuten rechts bzw. links.
Der Abschnitt C ist am Auflager 1 beispielsweise mittels Bolzen 3 befestigt, die von unten durch das Auflager hindurchgehen und in mit Gewinde versehene Bohrungen in der Leitschiene C eingeschraubt sind.
Wenn sich die horizontal beweglichen Leitschienen AR. AL, BR, Bl in der in Fig. l dargestellten Stellung (Anfangsstellung. s. auch Fig. 6 rechts) befinden, sind sie voneinander um einen Abstand x entfernt und auf dem Auflager 1 gegen den mittleren ortsfesten Abschnitt C bewegbar. Die genaue Bewegung wird mittels einer nicht dargestellten Führung, beispielsweise einer Führungsbahn, einer Schwalbenschwanzführung, einer Keilbahnführung od. dgl. festgelegt.
Die genannten Leitschienen bzw. Tischabschnitte haben im wesentlichen rechteckigen Querschnitt, aber, wie ersichtlich, ist eine Ausnehmung von rechteckigem Querschnitt längs den beiden oberen Längskanten jeder Leitschiene vorgesehen, wie bei 4R und 4L angedeutet ist. Die Ausnehmungen in zwei benachbarten Leitschienen bilden zusammen einen'Einschnitt, der schmal oder breit ist, je nachdem ob die Leitschienen voneinander um den Abstand x (in ihrer Anfangs- oder Offenstellung) entfernt sind oder (in ihrer End- oder zusammengeschlossenen Stellung) zusammengeschlossen sind. Im ersten Falle sind die Einschnitte mit 5w (weit) bezeichnet und in letzterem Fall mit 5N. In der Ausgangslage, in der die Leitschienen AL, BL. C. BR. AR aneinandergezogen sind, ruht in den Ausnehmungen 4R. 4Leine Formschiene.
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DL, bzw.
ER, ELbezeichnet.Anfangs- oder Offenstellung gezeigt ist, fluchten die Oberseiten der Leitschienen und der Formschienen.
Auf diese Weise wird eine horizontale Abstützung oder ein Tisch für eine feuchte, plastische, flache Tafel 6 gebildet. - die zur gewünschten unsymmetrischen Tafel verformt werden soll. Die Breite der Vorrichtung, gemessen parallel zur Zeichenebene, stimmt mit der Breite der feuchten Tafel überein, während die Länge der Leitschienen und der Formschienen der Länge der feuchten Tafel entspricht.
Am Ende jeder Leitschiene A, Bj , C, A , B sind zwei Schwenkzapfen 7 vorgesehen und an dem Ende jeder Formschiene DR, DL, ER, EL ist ein einziger Scliwenkzapfen 8 angeordnet. An jedem Schwenkzapfen 8 sind drehbar die Enden von zwei Lenkern F befestigt, deren andere Enden drehbar an den Schwenkzapfen 7 gelagert sind. Die Länge der Lenker F und die Stellung der Schwenkzapfen 7 und 8 an den Enden der Leitschienen und Formschienen sind so gewählt, dass in jener Stellung, in der sich benach- barte Leitschienen berühren, die zwischen diesen Leitschienen liegende Formschiene um eine Strecke angehoben ist, die der Hohe y der Falten in der fertigen unsymmetrischen Tafel entspricht (Fig. 6).
In den Fig.1,2,3 und 6 ist eine Steuerung zur Bewegung der Leitschienen und der Formschienen gezeigt, um die flache feuchte plastische Tafel in die gewünschte unsymmetrische Tafel zu verformen. Bei dieser Steuerung erfolgen die Bewegungen schrittweise, während sie bei der Steuerung gemäss Fig. 4 kontinuierlich vor sich gehen.
Bei der in den Fig. 1, 2, 3 und 6 dargestellten Vorrichtung werden zuerst die äussersten Leitschienen AR bzw. AL von der rechten und der linken Seite der Vorrichtung ausgehend um eine Strecke x in Richtung zum mittleren Abschnitt C geschoben, die gleich der Maximalentfemung zwischen den Leitschienen ist.
Die beiden Seitenränder der flachen Asbestzementtafel 6 nehmen an dieser Bewegung teil und gleiten daher nicht auf den Leitschienen AR und AL. Da der Teil der Tafel, welcher auf den übrigen Leitschienen ruht, sich gegenüber diesen nicht bewegt, müssen Falten in den Teilen der Tafel gebildet werden, welche die Einschnitte 5abdecken. Die Aufwärtsbewegung der Formschienen DR und DL gibt bei der Faltenbildung den beiden Falten Halt und die richtige Form. Die oberen Flächen der Formschienen stimmen
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mit der Form der Unterseite der zu bildenden Falten überein.
Die Fig. 1 und 2 zeigen deutlich, wie diese Vertikalbewegung der Formschienen DR und DL durch die Lenker F bewirkt wird, wenn die Abschnitte AR, AL zu dem mittleren Abschnitt C geschoben und die Abschnitte BR und BL festgehalten werden. Die Pfeile in Fig. 2 zeigen die Richtung der ausgeführten Bewegungen an. Es ist aus dieser Figur ersichtlich, dass die beiden Falten nahe an jeder Seitenkante der Tafel entstehen.
Der nächste Schritt ist aus Fig. 3 ersichtlich. Die Leitschienen AR und AL sind weiter zur mittleren ortsfesten Leitschiene C geschoben worden und haben bei ihren Bewegungen die benachbarten Leitschienen BR und BL infolge der durch den ersten Schritt erreichten Berührung mitgenommen. Der Antrieb, der auf die beiden äussersten Leitschienen AR und AL wirkt, wird stillgesetzt, wenn die Leitschienen BR und BL soweit verschoben sind, dass sie die mittlere ortsfeste Leitschiene C berühren. Mit der Bewegung der Leitschienen BR und 8L beginnen auch die Formschienen ER und EL ihre Aufwartsbewegung, da sie über das Gestänge F mit den Leitschienen gekuppelt sind. Am Ende der Bewegung sind die Schienen ER und EL um eine Strecke angehoben, die der gewünschten Höhe y der Falten entspricht.
Die Tafel wurde somit ohne irgendeine Gleitbewegung fertiggestellt, unabhängig davon, was zwischen der Tafel und ihren verschiedenen Stützteilen geschehen ist. Eine Voraussetzung ist natürlich die richtige Beziehung zwischen der Länge der Gestänge F, dem grösstmöglichen Abstand zwischen den Leitschienen A bis C und der Stellung der Schwenkzapfen 7 und 8 an den Enden der Schienen A bis E.
Die Vorrichtung, die die beschriebenen schrittweisen Bewegungen vermittelt, besteht in der in den Fig. l, 2. 3 und 6 gezeigten Ausführung aus einer Welle 9, die drehbar in Lagern, die nicht dargestellt sind, gelagert ist. Auf der Welle sind zwei Scheiben 10 befestigt, wobei nur eine in den Figuren zu sehen ist. Dies gilt auch für die weiteren Teile der Vorrichtung, die im folgenden zur Bewegung der Abschnitte und der Schienen beschrieben werden. Zwei Bolzen 11 sind auf der Scheibe 10 diametral gegenüberliegend angeordnet. Die inneren Enden einer jeden von zwei Stangen 12 stehen mit einem der Stifte 11 in Eingriff. während ihre äusseren Enden an Stiften 13 gelagert sind, die in den unteren äussersten Ecken der
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Die in Fig. 4 gezeigte Vorrichtung ist für eine kontinuierliche Bewegung der Leitschienen und der Formschienen eingerichtet. Diese kontinuierliche Bewegung wird durch Verdrehung einer Welle 14 bewirkt, die unter und parallel zu dem Auflager 1 vorgesehen ist. Diese Welle läuft in Lagern in Stützen 15, die an der Unterseite des Auflagers 1 befestigt sind. Die Welle hat vier mit Gewinde versehene Abschnitte 16R'16L'17R'17L. Die Gewinde mit dem Zusatz L haben entgegengesetzten Gang zu den Gewinden mit dem Zusatz R und die Gewinde 16 haben die doppelte Steigung der Gewinde 17. An der Unterseite der Leitschienen AR, AL, BR, Bl. sind Muttern 18 befestigt. Bei einer Drehung der Welle inentsprechender Richtungnähern sich die bewegbaren Leitschienen kontinuierlich der ortsfesten Leitschiene C. Die
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wirdBLsein.
Wenn mehr als fünf Abschnitte vorgesehen wären, würde die Geschwindigkeit eines zusätzlichen Satzes äussererAbschnitte dreimal so gross wie die der Abschnitte BR und BL sein. Fig. 4 zeigt die Vorrichtung in der mittleren Stellung. Durch Verdrehung der Welle 14 in der entgegengesetzten Richtung werden die Teile A bis E in ihre Anfangs-oder Offenstellung zurückgebracht.
Die in Fig. 5 gezeigte Vorrichtung stellt eine andereAusführungsform der Erfindung dar und entspricht in einigen Merkmalen der in Fig. 1, 2, 3 und 6 gezeigten und in andern Merkmalen der in Fig. 4 gezeigten. Sie hat aber auch eigene Merkmale. Die Steuerung ist für schrittweise Bewegungen der Leitschienen, wie in den Fig. 1, 2, 3 und 6, vorgesehen, aber die Einrichtungen zur Durchführung dieser Bewegung bestehen aus einer mit Gewinde versehenen Welle, welche der in Fig. 4 gezeigten entspricht, wobei aber nur die beiden äussersten Leitschienen AR und AL positiv von der Welle angetrieben sind. In dieser Hinsicht gleicht somit die in Fig. 5 gezeigte Vorrichtung der in den Fig. 1, 2, 3 und 6 dargestellten. Im Gegensatz zu den soweit beschriebenen Vorrichtungen ist die Vorrichtung in Fig. 5 mit Lenkern F ausgerüstet, die sich kreuzen.
Der Zweck liegt darin, einen günstigeren Winkel zwischen benachbarten Gestängen zu erhalten.
Wenn die Bildung der Falten vollzogen ist, kann eine anschliessende Pressung der Tafel stattfinden, damit geringe Ungenauigkeiten in der Form der roh fertiggestellten und auf dem Tisch liegenden Tafel korrigiert werden. Der Tisch wird von den Leitschienen in der zusammengeschobenen Stellung und von den Formschienen gebildet und stellt somit einen unteren Formteil dar. Die Pressung kann unter Verwen-
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dung eines oberenmit einer Abnahmevorrichtung für die Wellplatte kombinierten Formteiles geschehen, von welchem ein Abschnitt in Fig. 6 über dem Tisch eingetragen ist. Der obere Formteil hat die Form eines hohlen Gehäuses, das eine undurchlässige flache obere Wand 19 und Seitenwände 20 sowie eine untere Arbeitsfläche 21 besitzt, die der Form der herzustellenden Tafel entspricht.
Die Arbeitsfläche 21 ist mit einer grossen Zahl kleiner Öffnungen versehen, welche das Innere des Gehäuses mit der Atmosphäre verbinden. Das Innere des Gehäuses kann an eine Saugpumpe, beispielsweise durch einen nicht dargestellten flexiblen Schlauch, angeschlossen werden, so dass eine undurchlöcherte Tafel, welche eine Form entsprechend der Unterseite dieser Platte 21 hat und an dieser anliegt, an der Arbeitsfläche festgehalten werden kann, wenn an das Gehäuse ein Vakuum angelegt wird. Die Wellplatte kann somit vom Tisch abgehoben werden, sodass der obere Formteil als Abnahmevorrichtung wirkt.
Die kombinierte Abnahme- und Formvorrichtung wird mittels nicht dargestellter Einrichtungen auf die unsymmetrische Tafel, die gerade hergestellt ist, abgesenkt und auf diese Tafel gepresst, um kleinere Ungenauigkeiten in ihrer Form zu beseitigen. Dann wird das Innere der Vorrichtung unter Vakuum gesetzt und danach die Vorrichtung zusammen mit der Tafel abgehoben. Schliesslich transportiert die Abnahmevorrichtung die Tafel an eine benachbarte Stelle zur weiteren Bearbeitung.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Herstellen von Wellplatten, insbesondere unsymmetrischer Form, aus noch plastischen Asbestzementplatten, wobei die Platten auf parallel zur Plattenebene gegeneinander verschiebbaren und in der Ausgangslage im Abstand voneinander angeordneten Leitschienen ruhen, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen zwei benachbarten Leitschienen (AR, AL, BR, BL, C) eine normal und parallel zur Plattenebene verschiebbare, die Platte zusätzlich stützende Formschiene (DR, DL, ER, EI) gelagert ist.