DE2953278C2 - - Google Patents
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- Mechanical Engineering (AREA)
- Bending Of Plates, Rods, And Pipes (AREA)
- Shaping Of Tube Ends By Bending Or Straightening (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. 4.
Ein Verfahren und eine Vorrichtung dieser Arten sind in der
DE 27 27 287 A1 beschrieben. Gemäß diesem Stand der Technik ist
es bekannt, ein Well- bzw. Profil-Blech dadurch um eine auf
einer Seite des Bleches quer zu dessen Wellen und parallel zum
Blech verlaufende Biegeachse zu biegen, daß in den Rinnenböden
quer zu den Wellen verlaufende, einen Abstand voneinander
aufweisende Vertiefungen eingedrückt werden. Hierdurch wird das
Blech im Bereich der der Biegeachse zugewandten Seite
zusammengezogen, so daß sich die Biegung aufgrund des
Zusammenzugs einstellt. Die Vertiefungen in den Rinnenböden
werden durch eine Druckschiene gebildet, die von außen gegen
die Rinnenböden gedrückt wird und die Vertiefungen in
Ausnehmungen eines Gegenhalters hineindrückt, der mit Stempeln
gegen die Innenseiten der Rinnenabschnitte bewegt wird und die
Rinnenabschnitte innenseitig stützt. Beim Eindrücken der
Vertiefungen in die Rinnenböden bilden sich im Übergangsbereich
zwischen den Vertiefungen und den Seitenwänden Ausbauchungen in
den Seitenwänden aus. Die Bildung dieser Ausbauchungen erfolgt
aufgrund von Materialspannungen, die sich aus
faltungsähnlichen Materialbeanspruchungen im Übergangsbereich
zwischen den Vertiefungen und den Seitenwänden ergeben.
Hierdurch wird das Blech im Übergangsbereich zwischen den
Vertiefungen und den Seitenwänden sehr stark beansprucht, so
daß Beschädigungen der Materialstruktur, der Oberfläche des
Bleches und - falls vorhanden - auch einer
Oberflächenbeschichtung eintreten können. Aufgrund der
Veränderungen der Materialstruktur ist mit einer Verringerung
der Festigkeit des Bleches zu rechnen, was vermieden werden
soll. Die sich beim Verformen ergebenden Spannungen können auch zu
Rißbildungen führen, wodurch die Festigkeit des Bleches weiter be
einträchtigt wird. Außerdem bilden sich die Ausbauchungen in den
Seitenwänden ungleichmäßig aus, was darauf beruht, daß sich beim
Eindrücken der Vertiefungen in den Rinnenabschnitten die Material
spannungen unkontrolliert fortpflanzen und ungleichmäßige Aus
bauchungen bilden. Hierdurch werden Spannungen im Blech erzeugt.
In der US 38 74 214 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Biegen eines gewählten Bleches zu entnehmen, wobei eine erzwungene
Formgebung in Formen stattfindet, die durch Stempel und Gegen
stempel vorgegeben ist, womit ein erhöhter Herstellungsaufwand
vorliegt.
Die Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine
Vorrichtung der eingangs angegebenen Arten so weiterzubilden, daß
bei Gewährleistung eines geringen Herstellungsaufwandes und einer
guten und sicheren Funktion beim Biegen die Materialbeanspruchun
gen verringert und Oberflächenbeschädigungen vermieden oder
zumindest weitgehend verringert werden.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der Ansprüche 1 bzw. 4 gelöst.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren und bei der erfindungsgemäßen Vor
richtung werden die Ausbauchungen mit am Gegenhalter angeordneten
Vorsprüngen vor oder gleichzeitig beim Eindrücken der Vertiefungen
geformt. Hierdurch wird das Material viel weniger beansprucht, weil
die Ausbauchungen nicht aufgrund von sich fortpflanzenden Material
spannungen entstehen, sondern weil die beiden Formvorgänge gezielt
ablaufen können und auch das Ausbauchen aktiv erfolgt. Dabei können
die Formvorgänge gleichzeitig erfolgen, oder die Ausbauchungen kön
nen wenigstens hinsichtlich ihres Verformungsbeginns vorgeformt
werden. In beiden Fällen sind die Materialspannungen wesentlich re
duziert, der Gefügeaufbau des Materials wird weniger beeinträchtigt
und es werden auch Rißbildungen sowohl im Gefüge als auch an der
Oberfläche des Materials vermieden. Das erfindungsgemäße Verfahren
und die erfindungsgemäße Vorrichtung eignen sich deshalb auch für
oberflächenbeschichtetes Material, was besonders empfindlich ist.
Es läßt sich somit mit einem geringen verfahrensmäßigen und einem
geringen vorrichtungs
mäßigen Aufwand das Formen der Ausbauchungen wesentlich
verbessern. Dabei ist zu berücksichtigen, daß aufgrund der
verringerten Materialspannungen auch das Einformen der
Vertiefungen, insbesondere in deren Endbereichen, erleichtert und
verbessert wird.
Die vorbeschriebenen Vorteile gelten sowohl für das Verfahren
als auch für die Vorrichtung.
Die durch die Erfindung erzielbaren verringerten
Materialspannungen im Blech und die gezielte Formgebung der
Ausbauchungen tragen dazu bei, daß das Blech besser gebogen
werden kann. Vor allen Dingen ist es möglich, Bögen mit
kleineren Krümmungsradien herzustellen, was zwar grundsätzlich
von der Höhe der Wellen abhängig ist, jedoch durch die
Erfindung wesentlich verbessert wird.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung, die das Formen der
Ausbauchungen und darüber hinaus auch der Vertiefungen
verbessern, die das Biegen des Bleches insgesamt
weiterverbessern, und die auch eine einfache und kostengünstige
Herstellung ermöglichen, sind in den Unteransprüchen
beschrieben.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer Zeichnung und
bevorzugter Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 einen Schnitt durch ein schematisch gezeichnetes
Biegewerkzeug nach der Erfindung zum Biegen eines
Trapez-Profilblechs;
Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie II-II in Fig. 1
durch den unteren Teil des als Preßschiene ausgebil
deten Biegewerkzeugs;
Fig. 3 eine Endansicht eines Biegestempels im oberen Teil
des Biegewerkzeugs mit der Wirkung eines Gegenhal
ters;
Fig. 4 eine Seitenansicht des Biegestempels nach Fig. 3;
Fig. 5 bzw. 6 Endansicht bzw. Seitenansicht einer ab
geänderten Ausführungsform des Biegestempels nach
den Fig. 3 und 4;
Fig. 7 bzw. 8 Endansicht bzw. Seitenansicht einer weiteren
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Biege
stempels;
Fig. 9 eine Ansicht in Blickrichtung von der Linie IX-IX
in Fig. 8;
Fig. 10 eine Ansicht zur Verdeutlichung der Anwendung
eines Biegestempels, genauer gesagt des Biegestem
pels nach den Fig. 7 bis 9, an einem Blech;
Fig. 11 einen Schnitt durch ein Biegegestell mit dem
Biegewerkzeug, schematisch dargestellt;
Fig. 12 eine perspektivische, schematische Ansicht
eines erfindungsgemäßen Biegewerkzeugs zum Biegen
eines Sinuswellen-Wellblechs, wobei das obere und
das untere Werkzeugteil durch ein Blech getrennt
sind, das gerade gebogen wird und das nur zwei Rippen
aufweist und sich zwischen den Werkzeugteilen be
findet;
Fig. 13 eine perspektivische, schematische Ansicht
eines erfindungsgemäßen Biegewerkzeugs zum Biegen
eines Profilblechs, das im wesentlichen U-Profil
mit großer Profilhöhe und verstärkten Seitenteilen
hat, wobei das obere und das untere Werkzeugteil von
einander getrennt gezeichnet sind und ein U-Profil,
das gerade gebogen wird, sich zwischen den Werkzeug
teilen befindet.
In Fig. 1 bezeichnet die Bezugszahl 1 ein Profil-Blech mit
Trapezprofil, das in Biegestellung zwischen dem oberen
Werkzeugteil 2 und dem unteren Werkzeugteil 3 eines Biege
werkzeugs liegt. Die Werkzeugteile 2 und 3 lassen sich jeweils zu
einander und voneinander weg bewegen. Sie sind in einem
Biegegestell 4 angeordnet, das Teil einer Biegemaschine
sein kann, die zwei derartige Biegegestelle aufweist,
die relativ zueinander bewegbar sind, um ein Profil-Blech 1
gleichzeitig um zwei zueinander parallele Achsen zu biegen, sie senk
recht zur Längsrichtung des Profils, d. h. der Rippen
1a und der Rinnen 1b, und parallel zu der Blech
ebene verlaufen. Jedes dieser Biegegestelle 4 ist, wie sche
matisch in Fig. 11 angedeutet, um eine Schwenkachse 6, die in dem
Ständer der Biegemaschine (nicht gezeichnet) gelagert
ist, durch elektrisch, pneumatisch oder hydraulisch gesteu
erte Antriebsmittel 5, beispielsweise einen Arbeitszylinder,
verschwenkbar. Die genannte Schwenkachse 6 trägt also das Biege
gestell 4 und verläuft parallel zu der Achse, um die das
Blech 1 gebogen werden soll.
Das obere Werkzeugteil 2 des Biegewerkzeugs enthält eine Anzahl Bie
ge-Stempel 8, die in einem Halter 7 angebracht sind und
mit ihrer Zahl mindestens der Zahl der Rinnen 1b in einem
Blech 1 entsprechen. Die Stempel 8 stehen aus dem Halter 7
um ein Stück vor, das zumindest der Höhe des Blechprofils
entspricht. Sie haben an ihrem unteren Ende eine Form, die
praktisch der zugehörigen Querschnittsform entspricht, in der
Weise, daß für den Fall eines trapezförmigen Blechprofils
das dem Blech 1 gegenüberliegende Ende 9 eine Breite haben
muß, die nicht größer sein darf als die geringste Breite des
Rinnenbodens zwischen den Seitenwänden 1c (vgl. insbesondere
Fig. 10). Jeder Stempel 8 besitzt in dem Querschnitt eine
Ausnehmung 10, die sich über die gesamte Gesenkbreite erstreckt
und deren Tiefe der vorgesehenen Tiefe der Vertiefung in
dem Blech 1 entspricht. Die Auflagerteile 11, die die Ausnehmung 10 vorder-
und rückseitig begrenzen und mit Endprofil ausgestattet sind, sollen das
Blech 1 im Augenblick des Biegens abstützen, wie nachstehend
genauer beschrieben werden soll.
Das untere Werkzeugteil 3 des Biegewerkzeugs soll mit den oberen
Biege-Stempeln 8 zusammenwirken und enthält eine Preßschiene
13, die von einem Halter 12 getragen wird und einen Preß
teil 15 aufweist, das sich zu einem abgerundeten Endprofil
14 verjüngt. Der Preßteil 15 wird in die Ausnehmungen 10 der
Stempel 8 gedrückt, damit in die Unterseite des
dazwischen liegenden Blechs 1, d. h. in die Rinnenböden, Ver
tiefungen drücken, die sich über die gesamte Breite der Rin
nenböden erstrecken und denen Vorsprünge auf der anderen
Seite der Rinnenböden entsprechen. Durch jede auf diese Weise
erzeugte Vertiefung über die Gesamtbreite des Blechs 1 wird
das Blech 1 um einen vorgegebenen definierten Winkel gebogen.
Wenn man einige derartige Vertiefungen der Reihe nach und
in gegenseitigem Abstand anbringt, indem man entweder das
Blech 1 schrittweise relativ zu dem Biegewerkzeug bewegt oder
das Biegewerkzeug relativ zu dem Blech 1 bewegt, kann das Blech 1
um mindestens 180° gebogen werden mit einem Radius bis
herab zu 30 mm, je nach der Profilhöhe und der Tiefe der
Vertiefungen.
Um Dehnungen in dem Blech beim Anbringen jeder derartigen
Vertiefung auch für den Fall zu vermeiden, daß das Blech
auf einer Seite des Biegewerkzeugs fest eingeklemmt ist,
beispielsweise an dem Blechhalter 16 in Fig. 11, wird ge
mäß der Erfindung auf die Seitenwände 1c jeder Rinne 1b vor
oder gleichzeitig mit der Anbringung der Vertiefung ein nach
außen gerichteter Druck ausgeübt. Dieser Druck wird bei
den in den Fig. 1 bis 11 gezeichneten Ausführungsformen
mit Hilfe von Vorsprüngen 17 ausgeübt, die aus jedem Stempel
8 vorstehen und die beim Senken des oberen Werkzeugteils 2
derart mit den Seitenwänden 1c einer Rinne (Fig. 10) in
Kontakt gebracht werden, daß sie die Seitenwände 1c der
Rinne 1b mit einer definierten vorbestimmten Kraft voneinander
weg drücken, spätestens dann, wenn jeder Stempel 8 mit seinen
Auflagerteilen 11 sich gegen das Blech 1 legt und für dieses das Auf
lager bildet. Wenn die Preßschiene 13 in die zwischen den
Auflagerteilen 11 der Stempel 8 befindlichen Blechabschnitte
gedrückt wird, um die genannten Vertiefungen herzustellen,
werden die Seitenwände 1c unter dem Einfluß der genannten
seitwärts gerichteten Kräfte in dem Bereich um die Enden
der Vorsprünge 17, der in der Oberseite des Rinnenbodens
durch die Vertiefung herbeigeführt ist, ausgebaucht und
erhalten dadurch eine ständige, schwach auswärts gewölbte
"natürliche Verformung" in diesem Bereich der Seitenwände
1c, die das bei jedem Eindrücken gebildete Überschußmaterial
aufnimmt, ohne daß scharfe Falten oder Dehnungen erzeugt
würden, die zu Rißbildung oder sonstigen Schäden an einer
etwaigen Oberflächenschicht des Blechs 1 führen könnten.
Bei der Ausführungsform nach den Fig. 3 und 4 haben die
druckausübenden Vorsprünge 17 der Stempel 8 die Form von Ku
geln 20, die drehbar in den dem Ende 9 zugewandten Seitenbereiche 18
angeordnet sind. Bei der Ausführungsform nach den Fig. 5
und 6 haben die genannten Vorsprünge 17 die Form von Stiften 21,
die in den genannten Seitenbereichen 18 der Stempel 8 befestigt sind
und die eine Endfläche 22 aufweisen, die praktisch parallel
zu den Seitenwänden 1c der Rinne 1b verläuft, damit ein Druck
hervorgerufen wird, der praktisch senkrecht zu den genannten
Wänden wirkt. Unabhängig davon, ob sie als Kugeln oder
Stifte ausgebildet sind, sollen die Vorsprünge 17 zentrisch
bezüglich der Ausnehmung 10 angeordnet sein, und ihr tiefster
Punkt soll im gleichen Niveau oder wenig oberhalb des Niveaus
der Ausnehmung 10 liegen. Ebenso wie die Kugeln 20 be
stehen auch die Stifte 21 vorzugsweise aus Kunststoff oder
einem anderen gut gleitfähigen Material, vorzugsweise aus
einem selbstschmierenden Material, was besonders für die
Stifte 21 gilt, weil die Kugeln 20 wegen ihrer Drehbarkeit beim
Kontakt mit den Seitenwänden 1c der Rinnen 1b rollen, wenn der
Stempel angesetzt wird, so daß die Kugeln 20 keine Veranlassung
zu Kratzern oder dergleichen auf einer etwaigen Oberflächen
beschichtung geben, selbst wenn die Schicht aus einem Stahl
werkstoff besteht. Die Vorsprünge 17 der Stempel 8 können auch
als drehbar angebrachte Zylinder ausgebildet sein, was
nicht besonders gezeichnet ist.
Bei der in den Fig. 7-9 wiedergegebenen Ausführungsform
der Erfindung sind die Vorsprünge 17 einteilige Bestandteile des
Stempels 8. Auch bei dieser Ausführung liegt jeder Vor
sprung 17 symmetrisch bezüglich der Ausnehmung 10 des
Stempels 8, und die nach unten weisende Endfläche 24 (vgl.
Fig. 8) ist abgerundet und liegt im gleichen Niveau wie und
praktisch parallel zu der Grundfläche 25 der Ausnehmung 10.
Die Endfläche 24 geht dann gerundet in eine Seitenfläche
26 über und bildet eine gerundete Ecke 27. Die Ecken 27
dieser Vorsprünge 17 bilden den Preßteil des Biege-Stempels 8,
um die genannten seitwärts gerichteten Kräfte gegen die Sei
tenwände 1c einer Rinne 1b auszuüben, wenn der Stempel 8 gegen
das Blech 1 geführt wird, und um dadurch mindestens eine
auswärts gerichtete Vorbeanspruchung dieser Seitenwände
1c herbeizuführen, bevor mit Hilfe der Preßschiene 13 im Zu
sammenwirken mit dem Biege-Stempel 8 die eigentliche Ver
tiefung des Rinnenbodens 1b erzeugt wird.
Bei der in Fig. 11 schematisch dargestellten Biegemaschine
wird das in dem Biege-Gestell 4 angeordnete Biegewerkzeug
zur Herstellung jeder einzelnen Vertiefung schrittweise
relativ zu dem Blech 1 bewegt. Diese Bewegung bei der ge
zeichneten Ausführungsform geschieht in Form einer schritt
weisen Schwenkbewegung um die Schwenkachse 6, ausgehend von einer
im wesentlichen lotrechten Stellung, in der jedoch das Gestell 4
eine gewisse Neigung gegenüber der normalen Ebene des Blechs 1
haben sollte, so daß das Blech 1, d. h. der Abschnitt 28 des
Blechs 1, schon bei der ersten Vertiefung in der richtigen
Richtung, d. h. in Fig. 11 nach unten, gebogen wird. Die Nei
gung des Gestells 4 in der Ausgangslage kann einem Winkel
entsprechen, der gleich dem halben Winkel ist, um den das
Gestell 4 bei jedem Biegeschritt geschwenkt wird, und der ein
Vielfaches des endgültigen Biegewinkels ist.
Wie bereits erwähnt, wird die schrittweise Drehung des
Gestells 4 um die Achse 6 durch einen Antrieb 5 herbeige
führt. Dieser Antrieb 5, der in Fig. 11 als hydraulisch
oder pneumatisch betriebener Arbeitszylinder gezeichnet
ist, wird gemäß der Erfindung so in Abhängigkeit von
dem unteren Werkzeugteil 3 des Biegewerkzeugs gesteuert, daß er ent
weder vollständig ausgekuppelt ist, wenn die Preßschiene 13
des Biegewerkzeugs das Blech 1 berührt, so daß das Gestell
4 im eigentlichen Vertiefungszeitpunkt gegenüber der Achse
6 frei beweglich ist und zu einer kurzen Rückzugsbewegung
veranlaßt werden kann, oder der Antrieb 5 veranlaßt zwangs
weise die Rückzugs- oder Rückschnellbewegung des Biegege
stells von dem Blech 1. Diese Rückzugs- oder Rückschnell
bewegung trägt sehr wirkungsvoll dazu bei, zu verhindern,
daß das Material des Blechs 1 mit zerstörender Wirkung gedehnt
wird.
Fig. 12 zeigt eine Ausbildung des erfindungsgemäßen Biege
werkzeugs, mit dem sinusförmig gewelltes Blech gebogen
werden kann. Das Werkzeug besteht aus einem unteren Werkzeugteil 30,
das nach der gezeichneten Ausführung stationär ausgebildet
ist, beispielsweise auf einem (nicht gezeichneten) Pressen
tisch einer an sich bekannten Presse befestigt, und einem
oberen Werkzeugteil 31, das mit dem beweglichen Werkzeugteil 31 der Presse
verbunden sein und zu dem unteren Werkzeugteil 30 des Werkzeugs hin
und von ihm weg bewegt wird. Dadurch wird im Zusammen
wirken mit dem genannten unteren Werkzeugteil 30 ein Blech 32, das
zwischen den Werkzeugteilen 30, 31 eingeschoben ist, um eine
Biegeachse gebogen, die senkrecht zu dem Profil des Bleches 32
verläuft und in Fig. 12 oberhalb des Blechs 32 liegt. Dabei
werden hintereinandergereihte zueinander parallele Vertiefungen 34 in die
dieser Biegeachse nächstgelegenen Abschnitte 33 des Blechs 32 ge
drückt. Hier wird das Blech 32, und nicht wie oben be
schrieben, das Werkzeug, schrittweise vorwärtsbewegt, aber
das Werkzeug nach Fig. 12 und auch das Werkzeug nach Fig. 13
können in einem von Schritt zu Schritt schwenkbaren Werkzeug
gestell 4 verwendet werden. Es sei noch erwähnt, daß das
untere und das obere Werkzeugteil aus Fig. 12 ihre Plätze
sozusagen tauschen können, so daß das untere Werkzeugteil als obe
res Teil arbeitet und das obere Werkzeugteil als unteres Teil, wo
bei die Biegung jedoch um eine Achse erfolgt, die unterhalb
des Bleches 32 liegt, wie bei der Ausführungsform nach den
Fig. 1 und 11. Diese Möglichkeiten des Platzwechsels zwischen
dem oberen und dem unteren Werkzeugteil gilt allgemein für
das erfindungsgemäße Werkzeug und gilt daher für die Aus
führung nach den Fig. 1 bis 11 ebenso wie für die nach
Fig. 13.
Bei der Ausbildung nach Fig. 12 ist im Unterschied zu der
obenbeschriebenen Ausführung
die Preßschiene 13 im oberen Werkzeugteil 31 vorgesehen, und
die Stempel 8 befinden sich im unteren Werkzeugteil 30. Die
Stempel 8 sind als zusammenhängende Teile ausgebildet, deren
Kontur der Querschnittsgestalt des Blechs 32 entspricht.
Sie bestehen aus zwei Platten 35, die die besagte Kontur
aufweisen und zwischen denen sich ein Abstandsstück 36 be
findet, das die Ausnehmung 10 zwischen den Auflagerteilen 11
bildet, in welche Ausnehmung 10 die Preßschiene 13 die Blechab
schnitte drückt, die sich zwischen den Auflagerteilen
11 befinden, wodurch die Vertiefungen 34 gebildet werden.
Die Tiefe der Ausnehmung 10 wird bestimmt durch die Oberfläche
37 eines Buckels 38, der sich auf dem Abstandsstück 36 zwi
schen den Auflagerteilen 11 jedes Stempels 8 befindet. Die
außerhalb der Kontur der Auflagerteile 11 liegenden Endab
schnitte des Buckels 38 bilden Vorsprünge 39, die ebenso wie die
Vorsprünge 17 bei der Ausführungsform nach den Fig. 7 bis 9
dazu dienen, wenn das obere Werkzeugteil 31 gegen das Blech
32 geführt wird, das von dem unteren Werkzeugteil 30 ge
halten wird, die auf die Seitenwände 32c der Wellen ge
richteten Druckkräfte auszuüben, um in den Seitenwänden 32c
der Wellen nach außen gerichtete Ausbauchungen 40 in der
gleichen Ebene wie die Vertiefungen und an deren Enden
in der Weise hervorzurufen, daß jede Vertiefung 34 an
ihren Enden in eine auswärts gerichtete Ausbauchung 40
übergeht und in gewissem Umfang durch sie hindurch
verläuft.
Jeder Vorsprung 39 liegt symmetrisch zu der Ausnehmung 10
des Stempels 8, und seine Endfläche 41, die eine Fortsetzung
der Grundfläche 37 der Ausnehmung 10 darstellt, ist konvex
abgerundet und führt über eine gut abgerundete Ecke 43
hin zu einer konvex abgerundeten, einwärts geneigten Sei
tenfläche 42.
Bei der Ausführung nach Fig. 12 weist das obere Werkzeug
teil 31 Gegenhalterorgane 44 beiderseits der Preßschiene 13 un
mittelbar voreinander auf. Die Gestalt der Gegenhalterorgane 44
entspricht derjenigen der Wellen, so daß die Gegenhalterorgane 44,
wenn das obere Werkzeugteil 31 gegen das untere Werkzeug
teil 30 geführt wird, das Blech 32 gegen die zwischen den
Auflagerteilen 11 sich erstreckende Fläche 45 der Platten
35 drücken, und dadurch als Gegenhalter für das Blech 32 auf
beiden Seiten der Vorsprünge 39 wirken. Die Gegenhalterorgane 44
können wie die Platten 35 zusammenhängend ausgeführt sein
und eine Kontur besitzen, die der Querschnittsgestalt des
Blechs 32 entspricht.
Die zur Ausbildung der Vertiefungen 34 dienenden Teile
der Preßschiene 13 können konvexe Bogenform haben (vgl.
Fig. 12), und die den Boden der Ausnehmung 10 bildende
Fläche 37 kann eine entsprechende konkave Bogenform haben.
In Fig. 13 ist schematisch veranschaulicht, daß es nach
dem grundlegenden Überlegungen der Erfindung möglich ist,
auch ein Blech 50 mit Trapezprofil zu biegen, das große
Profilhöhe besitzt und mit Versteifungssicken 51 und Ver
stärkungsfalzen 52 versehen ist. Der einfacheren Darstellung
wegen ist in Fig. 13 nur eine einzige Welle gezeichnet.
Ebenso wie in Fig. 12 ist auch in Fig. 13 die Preßschiene 13
im oberen beweglichen Werkzeugteil 54 angebracht, und die
Stempel 8 befinden sich in dem stationären unteren Werkzeug
teil 55, aber auch in diesem Falle ist es möglich, die Preß
schiene 13 im unteren Werkzeugteil 55 und die Stempel 8 im obe
ren Werkzeugteil 54 anzuordnen.
Bei der Ausführung nach Fig. 13 hat jeder Stempel 8 eine
Gestalt, die der inneren Querschnittsform der Wellen des
Blechs 50 entspricht, und besitzt an beiden Seiten vorstehende
Vorsprünge 56, welche Vorsprünge zum Unterschied von den
Vorsprüngen 17 bei vorbeschriebenen Ausführungsformen
sich über die gesamte Höhe des Stempels vom Boden der
Ausnehmung 10 in den einzelnen Stempeln 8 aus erstrecken und die
mit konvex abgerundeten Seitenflächen 57 parallel zu
der nächstgelegenen Seitenfläche 56 des Stempels 8 verlaufen, abge
sehen von dem nächst der Ausnehmung 10 gelegenen Abschnitt,
der zum Boden der Ausnehmung 10 hin abgerundet ist.
Die Vorsprünge 56 vergrößern auf diese Weise die Breite
der Stempel 8, so daß das auf die Stempel 8 in dem unteren
Werkzeugteil 55 gelegtes Blech 50 mit seinen Seitenwänden
50c an den Vorsprüngen 56 anliegt und von ihnen in einem Ab
stand über den Auflagerteilen der Stempel 8 gehalten wird,
die sich beiderseits der Ausnehmung 10 befinden. Um zu ver
hindern, daß die Seitenwände 50c des Blechs 50 ausspringen,
wenn das Blech 50 auf die Stempel 8 des unteren Werkzeugteils 55
hinabgedrückt wird, sind an dem oberen Werkzeugteil 54 Gegen
halterorgane 64 vorgesehen, die die Seitenwände 50c des
Blechs 50 an den einander gegenüberliegenden Seiten jeder die
ser Wände, auf die ein Vorsprung 56 einwirkt, um eine
nach außen gerichtete Ausbauchung 58 in den Seitenwänden 50c
herzustellen, im gleichen Augenblick einwirken, in dem das
obere Werkzeugteil 54 abwärts auf das Blech 50, das auf dem
unteren Werkzeugteil 55 liegt, gedrückt wird, um die Ver
tiefung 59 in denjenigen Abschnitten 60 des Blechs 50 zu
erzeugen, die der Biegeachse am nächsten liegen, um die das Blech 50
gebogen werden soll. Um die Bildung von auswärts gerichte
ten Ausbauchungen 58 möglich zu machen, sind die Gegenhalter
organe 64 mit Ausnehmungen 65 versehen, die in der gleichen Ebene
wie die Preßschiene 13 liegen. Jeder Zwischenraum zwischen
den beiden Gegenhalterorganen 64 ist darüber hinaus so ge
formt, daß die Stützflächen 61 der Gegenhalterorgane 64, die
einander gegenüberstehen und deren Form der Form der Seiten
flächen 66 entspricht, erst dann praktisch vollständig an den
Seitenflächen 66 der Stempel 8 anliegen, wenn die in jedem Zwischenraum zwi
schen den beiden Gegenhalterorganen 64 befindliche Preßschiene
13 um die vorgesehene Strecke eingedrückt ist und eine Ver
tiefung in dem Blech 50 geformt hat, die auch über die auswärts
gerichteten Ausbauchungen reicht, wobei jedoch gewisse
Falten in dem Übergang zwischen der Vertiefung und der aus
wärts gerichteten Ausbauchung 58 gebildet werden.
Die Gegenhalterorgane 64 können vorzugsweise eine Gestalt haben,
die dem Wellenquerschnitt des Blechs 50 entspricht, bei dem
in den Zwischenabschnitten 60 keine Vertiefung vorgenommen
wird. Für die Versteifungssicken 51 dieser Zwischenabschnitte
sind an den Enden jedes Stempels 8 und jedes Gegenhalter
organs 64 Ausnehmungen 62 vorgesehen.
Claims (14)
1. Verfahren zum Biegen eines gewellten Bleches um eine auf einer Seite des
Bleches quer senkrecht zu dessen Wellen parallel zum Blech verlaufende Biegeachse,
wobei die Wellen durch Wellenabschnitte sowie Rinnenabschnitte und diese miteinander
verbindende Seitenwände gebildet sind, bei dem mit einem Werkzeug, das zu beiden
Seiten des Blechs angeordnete Werkzeugteile aufweist, von denen eines eine sich
senkrecht zu den Wellen und parallel zum Blech erstreckende Preßschiene und das
andere ein Gegenhalter mit der Preßschiene zugeordneten Ausnehmungen ist, Teile der
Rinnenabschnitte mit der Preßschiene in die Ausnehmungen eingedrückt werden, wobei
Vertiefungen in den Rinnenabschnitten ausgeformt werden, und bei dem durch freie
Materialverdrängung Ausbauchungen in den Seitenwänden entstehen,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausbauchungen (40, 58) vor oder gleichzeitig beim Eindrücken in den
Teilen (34; 59) des Rinnenabschnitts (1b) mittels an den Seitenflächen des
Gegenhalters (8) angeordneten auf die Seitenwände einwirkenden
Vorsprüngen (17; 39; 56) sich gezielt und definiert bilden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ausbauchungen (40; 58) in den Zwischenraum zwischen an der Preßschiene (13)
angeordneten Gegenhalterteilen (44; 64) hineingeformt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ausbauchungen (40; 58) sich beim Ansetzen der Preßschiene (13) an das
Blech (1; 32; 50) bilden.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
mit einem Werkzeug, das zu beiden Seiten des Bleches angeordnete Werkzeugteile
aufweist, von denen das eine eine sich senkrecht zu den Wellen erstreckende
Preßschiene und das andere ein Gegenhalter mit einer der Preßschiene zugeordneten
Ausnehmung ist, in die hinein Teile des Rinnenabschnitts durch die Preßschiene
drückbar sind, wobei Vertiefungen in dem Rinnenabschnitt ausgeformt werden und
Ausbauchungen in den Seitenwänden entstehen,
dadurch gekennzeichnet,
daß an jeder Seite des Gegenhalters (8; 30; 55) ein die gezielte und definierte Bildung
der Ausbauchungen (40; 58) in den Seitenwänden (1c; 50c) auslösender
Vorsprung (17; 39; 56) angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Vorsprünge (17) einteilig mit dem Gegenhalter (8) ausgebildet sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bodenfläche (37) der Ausnehmung (10) konkav gerundet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Preßschiene (13) an seiner dem Gegenhalter (8) zugewandten Seite im Querschnitt
ein gerundetes Endprofil (14) aufweist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die dem Blech zugewandten Flächen (24; 41) der Vorsprünge (17; 39) mit der
Bodenfläche (25; 37) der zugehörigen Ausnehmung (10) in einer Höhe liegen.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die dem Blech zugewandten Fläche (24; 41) der Vorsprünge (17; 39) im Querschnitt
gerundet sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die von den dem Blech zugewandten Flächen (24; 41) und den Seitenflächen (26; 42)
gebildeten Ecken (27; 43) der Vorsprünge (17; 39) gerundet sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Seitenflächen (22; 42) der Vorsprünge (21; 39) zum Preßteil hin konvergieren.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
den Vorsprüngen (39; 56) Gegenhalterteile (44; 64) zugeordnet sind, die an der
Preßschiene (31; 54) an beiden Seiten angeordnet sind.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 und 6 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Vorsprünge (17) als drehbar angebrachte Kugeln (20),
Stifte (21) oder zylindrische Walzen (2) ausgeführt sind.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorsprünge aus Kunststoffmaterial bestehen.
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