DE3037590C2 - Vorrichtung zum Biegen von gewellten oder profilierten Blechen - Google Patents
Vorrichtung zum Biegen von gewellten oder profilierten BlechenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Biegen von gewellten oder profilierten Blechen, vorzugsweise
von Trapezprofilen, die Dach-, Boden- und Seitenflächen aufweisen, durch Einkerben der Dach- bzw. Bodenfläche
quer zur Wellen- oder Profilrichtung mit einem Biegeschwert, das an einem der Außenkontur der
Welle oder des Profils angepaßten Oberwerkzeug ausgebildet ist, wobei das zu biegende Blech auf einem
Unterwerkzeug aufliegt, das der Innenkontur der Welle oder des Profils angepaßt ist und wobei Oberwerkzeug
und Unterwerkzeug gegeneinander bewegbar sind.
Aus der DE-OS 21 61 457 ist eine solche Vorrichtung bekannt. Dieser Preßvorgang stellt an die Verformbarkeit
des Materials hohe Ansprüche.
Ferner ist es aus der DE-OS 27 27 287 bekannt, das Blechprofil dadurch zu biegen, daß beim Zusammenfahren
eines oberen und unteren Biegewerkzeugs die Seitenflächen des Blechprofils frei ausgeformt werden. Dadurch
soll erreicht werden, daß nur eine relativ einfache Kantbewegung mit der Maschine auszuführen ist und
das Material in den Seitenflächen frei verdrängt wird.
Allen bekannten Verfahren, die ohne Stauchung oder Streckung Blechprofile quer zur Längsrichtung zu biegen
vermögen, ist gemeinsam, daß durch die unterschiedliche Umfangslänge des Biegeradius von Ober-
und Unterkante des zu biegenden Profilbleches in den Dach- und Bodenflächen und jeweils in den Seitenflächen
Materialausbuchtungen entstehen. Dies tritt insbesondere bei großen Profilhöhen auf. Es hat sich durch
Versuche ergeben, daß ab ca. 45 mm Seitenhöhe eine einwandfreie, definierte Ausbuchtung nicht mehr zu erzielen
ist.
Ferner hat sich herausgestellt, daß bei dem Verfahren mit freier Ausbeulung der Seitenflächen teilweise eine
ungleichmäßige Beulform erhalten wurde. Auch ist bei diesem Verfahren nachteilig, daß die Form der seitlichen
Ausbeulung nicht beeinflußbar ist. Dieses wirkt sich insbesondere dann aus, wenn bei engen Biegeradien
möglichst viel Material in die seitliche Ausbeulung ver
drängt werden muß.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs bezeichneten Gattung so zu gestalten,
daß ein Blechprofil mit gleichmäßig ausgeformten Seitenflächen von beliebiger Form, insbesondere bei
Profilhöhen von mehr als 45 mm gebogen werden kann. Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß das
Oberwerkzeug aus zwei Stegen besteht, zwischen denen das Biegeschwert verläuft, und daß das Unterwerkzeug
ebenfalls aus zwei, mit den Stegen des Oberwerkzeugs fluchtenden Stegen besteht, zwischen denen zwei
Formstücke über scherenartig sich überlappende Hebel an quer zu den Stegen verlaufenden Drehachsen gelagert
sind, wobei die Formstücke durch die vom Oberwerkzeug verformte Dach- bzw. Bodenfläche gegen die
Wirkung von Federn in Richtung der Seitenflächen auslenkbar sind.
Die beim Biegevorgang benötigte Materialraffung in der dem Biegeradius zugewandten Seite des zu biegenden
Profilbleches wird bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung in zwei Richtungen vorgenommen:
In der Dach- bzw. Bodenfläche des Profils wird durch senkrechten Druck eines Biegemittels, beispielsweise einer
Abkantpresse, auf die Werkzeuge die für eine Biegung erforderliche Abkantung erzeugt.
An den Seitenflächen des Profils wirken die zwei in verschiedene Richtungen beweglichen Formstücke, deren
geometrische Wegstrecke in der Biegezone einer von oben nach unten (vertikal) und einer von innen nach
außen (horizontal) verlaufenden Bewegung entspricht. Durch den integrierenden Bewegungsablauf wird die
benötigte Malerialverdrängung erzeugt.
Mit der vorliegenden Erfindung ist es grundsätzlich möglich, jede beliebige Formgebung des Blechprofils
beim Biegen zu erreichen. Man unterscheidet gleichförmig nach innen oder außen gewölbte Ausbuchtungen
(kontinuierlich) und Ausbuchtungen, die in den Dach- und Bodenflächen nach innen und nt den Seitenflächen nach
außen gewölbt sind (diskontinuierlich). Die Form der Ausbuchtungen ist abhängig vom Verfahrensablauf und
zwar dergestalt, daß kontinuierliche Ausbuchtungen durch ein von innen eingesetztes, in horizontaler und
vertikaler Richtung wirkendes Formstück erzeugt werden, während die diskontinuierlichen Ausbuchtungen
durch gleichzeitig wirkende, aber gegenläufige Verformungder Dach- bzw. Bodenflächen undderSeitenflächen
erreichtwerden.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung können
auch diskontinuierliche Wölbungen in den Flächen der Trapezprofile erzeugt werden, die sehr tief ausgebaucht
sind und trotzdem eine gleichmäßige Form aufweisen.
Dieses gilt sogar für relativ weiches Blechmaterial, wie
z. B. Aluminium in weichem Zustand, da die wellige Oberflächenbeschaffenheit durch die Verwendung geometrisch
definierter Werkzeuge vermieden wird.
Andererseits können mit hartem Blechmaterial auch hohe Umformgrade erzeugt werden, da die Beulkraft
variierbar ist und den besonderen Verhältnissen des Materials angepaßt werden kann.
Dieses ist besonders dann von Vorteil, wenn bei hohen Profilen mit mehr als 45 mm Seitenhöhe die Rißbildung
in der Dach- bzw. Bodenfläche vermieden werden muß.
Im Gegensatz zu dem bekannten Verfahren, bei dem die für die Ausbeulung der Seitenflächen erforderliche
Kraft über die Verformung der Dach- bzw. Bodenfläche eingeleitet werden muß, besteht mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung die Möglichkeit, die Seitenflächen
gezielt und mit vorgegebenener Abmessung auszuformen. Die Seitenflächen können kontrolliert nach innen
oder außen gebeult werden, wobei in kritischen Bereichen hohe Belastungen vermieden werden können.
Insgesamt zielt die erfindungsgemäße Vorrichtung darauf hin, im Profilinnenraum des zu verformenden
B.'echprofils einen variablen Gegenhalt zum Preßdruck
des Biegemittels einzusetzen, der durch die Anordnung der Drehachsen und durch die geometrische Ausbildung
des variablen Gegenhalts zu einer definierten Ausbuchtung des Blechprofils bzw. des profilierten Blechs führt
Im folgenden soll die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher erläutert werden. Es
zeigt
F i g. la die Vorrichtung in Seitenansicht, F i g. Ib die Vorrichtung in Draufsicht,
F i g. 2 die Vorrichtung im Querschnitt, F i g. 3 ein mil der Vorrichtung erzeugtes Blechprofil
im Querschnitt,
F i g. 4a, 4b, 5a und 5b mehrere Blechprofile im Querschnitt.
In Fig. la, Ib wird ein fester Gegenhalt im Unterwerkzeug
8 durch zwei parallel zueinander angeordnete und dem Profilinnenraum angepaßte Werkzeugstege
8a, Sb bewirkt. Diese Stege dienen auch der Lagerung von Formstücken 6a, 66, die den variablen Gegenhalt
bewirken.
Die Form der Formstücke 6a, 6b ist beliebig, sie muß nur symmetrisch zu den beiden Drehachsen 11, 12 gewählt
werden. Ferner sollten zur leichten Bewegung der Formstücke. 6a, 6b deren Hebelarme bzw. Hebel 13,14
ausreichend lang bemessen werden, mindestens aus^ eichend
lang, um dem Verhältnis vertikaler gegenüber horizontaler Blechausbuchtung gerecht zu werden.
Zum Auseinanderfahren der Formstücke 6a, 6b muß in der Spitze 15 eine Kerbe oder Einsenkung eingearbeitet
sein. Die geöffneten Formstücke 6a, 6b sind in F i g. 1 a gestrichelt, dargestellt.
Fig. Ib zeigt das Unterwerkzeug der Vorrichtung in
Draufsicht. Man erkennt, daß die Formstücke 6a, 6b pyramidenförmig ausgebildet sind, wodurch die Form
der erzeugten Sicke geometrisch vorbestimmt ist.
Das Oberwerkzeug 9 besteht aus zwei Werkzeugstegen 9a, 9b, in denen die Außenkontur des Profils eingearbeitet
ist. In der Mitte dieser beiden Stege befindet sich das Biegeschwert 7. Aus F i g. 2 geht hervor, wie die
Werkzeugstege 9a, 9b und die Formstücke 6a, 6b zusammenarbeiten. Beim Niederfahren des Oberwerkzeuges
stülpen sich die beiden Werkzeugstege über die in gleicher Flucht darunter liegenden feststehenden Stege
und halten das zu biegende Profil in seiner Form. Das in der Mitte des Oberwerkzeuges angeordnete Biegeschwert
drückt auf das Profil, welches auf den Stegen 8a, Sb liegt. Beim Zusammendrücken der Dach- bzw. Bodenfläche
1,2 werden zwangsläufig die darunter liegenden Formstücke beidseitig nach außen gedrückt; scmit
wird der Biegevorgang gleichzeitig auf der Fläche 1 bzw. 2 und den beiden Seitenflächen 3 ausgeführt.
In F i g. 3 ist ein mit der Vorrichtung erzeugtes Blechprofil dargestellt. Es sind die diskontinuiei liehen Wölbungen
im Knickpunkt des Bleches zu erkennen. Je nach der Form des Unterwerkzeuges können mehr oder weniger
scharfe Knickungen ausgeführt werden. Die Anzahl der Biegevorgänge ist nicht begrenzt, so daß beliebige
Krümmungsradien erzeugt werden können.
Beim Hochfahren des Oberwerkzeuges (F i g. 1) werden die Formstücke 6a, 6b durch Zugfedern 10a, \0b
oder ähnliches wieder in ihre Ausgangsposition gebracht. Das Profil kann nunmehr mechanisch oder manuell
um einen Schritt vorgeschoben werden. Jeder Schritt biegt das Profil um einen bestimmten Winkel,
somit kann durch die Anzahl der Schritte der zu biegende Winkel vorausbestimmt werden.
Bei diesem Vorgehen können natürlich auch Unter- und Oberwerkzeug vertauscht angeordnet werden.
Die F i g. 4a, 4b zeigen ein so hergestelltes Blechprofil mit kontinuierlicher Ausbeulung der Seiten- und Dach-
bzw. Bodenflächen. Dieses Profil wurde durch Einsetzen des Gegenhaltermittels bzw. der Formstücke in den
Profilinnenraum und Auspressen in vertikaler Richtung erzeugt. Man erkennt, daß ähnlich wie bei einem Ofenrohr
mit durchlaufender Rippe eine weiche und abgerundete Übergangszone zwischen Blechprofil und Ausbuchtung
entstanden ist.
Ir: Fig.5a, 5b ist eine diskontinuierliche Profilierung
zu erkennen, wobei die Dach- bzw. Bodenfläche des Blechprofils nach innen gedrückt und die Seitenflächen
nach außen gedrückt sind. Zur Erzielung eines besonders engen Biegewinkels sind die Seitenflächen pyramidenartig
mit scharfen Einkerbungen nach außen gedrückt worden.
Die F i g. 4a, 4b zeigen ein so hergestelltes Blechprofil mit kontinuierlicher Ausbeulung der Seiten- und Dachbzw.
Bodenflächen. Dieses Profil wurde durch Einsetzen des Gegenhaltermittels bzw. der Formstücke in den
Profilinnenraum und Auspressen in vertikaler Richtung erzeugt. Man erkennt, daß ähnlich wie bei einem Ofenrohr
mit durchlaufender Rippe eine weiche und abgerundete Übergangszone zwischen Blechprofil und Ausbuchtung
entstanden ist.
In Fig.5a, 5b ist eine diskontinuierliche Profilierung
zu erkennen, wobei die Dach- bzw. Bodenfläche des Blechprofils nach innen gedruckt und die Seitenflächen
nach außen gedrückt sind. Zur Erzielung eines besonders engen Biegewinkels sind die Seitenflächen pyramidenartig
mit scharfen Einkerbungen nach außen gedrückt worden.
Die vorstehend erwähnte Profilierung kann besonders vorteilhaft dadurch verwirklicht werden, daß die
Scherenbewegung der sich überlappenden Hebel 13,14 in Abhängigkeit vom Biegewinkel der gewellten oder
profilierten Bleche steuerbar ist.
Es ist vorteilhaft, wenn die Länge zwischen Formkante und Drehpunkt des Formstückes 6a, 6b größer ist als
der Abstand zwischen Drehpunkt und Seitenwand des auszubeulenden Blechprofils. Einzelheiten sind vorstehend
beschrieben.
Ein bevorzugtes Verfahren zum Biegen von gewellten oder profilierten Blechen ist in der Weise gekennzeichnet,
daß die Kantung der Dach- bzw. Bodenfläche und die Verformung der Seitenflächen unabhängig von
einem mehrteiligen Werkzeug ausgeführt werden, wobei die Bewegung des Werkzeuges sowohl in horizontaler
als auch in vertikaler Richtung steuerbar ist, daß während des Biegevorgangs die Seitenflächen der Profilierung
kontinuierlich von der Profilkammer her nach außen gedrückt werden, wobei die Andrück-Kraft gegen
die Seitenflächen der Profilierung bis zur vollständigen Ausbeulung in den Seitenflächen variiert werden
kann, und daß die Form der Ausbeulung durch den im wesentlichen kreisförmigen Bewegungsablauf eines innerhalb
der Profilkammer angeordneten Beulwerkzeuges bestimmt wird.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Vorrichtung zum Biegen von gewellten oder profilierten Blechen, vorzugsweise von Trapezprofilen, die Dach-, Boden- und Seitenflächen aufweisen, durch Einkerben der Dach- bzw. Bodenfläche quer zur Wellen- oder Profilrichtung mit einem Biegeschwert, das an einem der Außenkontur der Welle oder des Profils angepaßten Oberwerkzeug ausgebildet ist wobei das zu biegende Blech auf einem Unterwei kzeug aufliegt, das der Innenkontur der Welle oder des Profils angepaßt ist, und wobei Oberwerkzeug und Unterwerkzeug gegeneinander bewegbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß das Oberwerkzeug (9) aus zwei Stegen (9a, 9b) besteht, zwischen denen das Biegeschwert(7)verläuft,unddaßdasünterwerkzeug (P) ebenfalls aus zwei, mit den Stegen des OberwerkzeugE fluchtenden Stegen (8a, Sb) besteht, zwischen denen zwei Formstücke(6a,6A/)überscherenartigsich überlappende Hebel (13,14) an quer zu den Stegen verlaufenden Drehachsen (11,12) gelagert sind, wobei die Formstücke durch die vom Oberwerkzeug verformte Dach- bzw. Bodenfläche (1; 2) gegen die Wirkung von Federn(10a, i0b)'m Richtung der Seitenflächen(3)auslenkbarsind.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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ID=6113629
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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