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Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Herstellung von ebenflächigem Streckmaterial, be- stehend aus einer Schneid- und Streckeinrichtung sowie einer Aufrolleinrichtung, dessen Aus- gangsmaterial eine Folienbahn ist, die zwischen übereinandergelagerten, aus einzelnen oberen glatten und unteren durch wechselweise Ausnehmungen im Schnittbereich die Schnittlänge bilden- de Schneidmesser erstellten Schneidwalzen geführt sind, wobei die Streckeinrichtung über teilwei- se angetriebene Umlenkrollen geführte Zahnriemenpaare, oder dgl. Fördermittel, verfügt, die die Folienbahn an den Rändern festhält und für den Vortrieb sorgt.
Es ist nach US 4 102 024 eine Einrichtung bekannt geworden, die sich mit der Herstellung von Streckmaterial befasst. Hierbei werden eine grosse Anzahl von Stanzmessern auf die Folienbahn gedrückt und gleichzeitig schrittweise nach aussen geführt, so dass ein Streckband entsteht. Ein Führungsrad dient zur Zentrierung des Streckbandes. Nachteilig ist, dass eine Seitenhaltung nicht gegeben ist und damit ebene Lagen infolge der Längendifferenzen mit den Rändern nicht erzielbar sind.
Weiters ist in der US 4 486 927 eine Einrichtung zur Herstellung von Streckmaterial aufgezeigt, aus der Schneidwalzen zur Erzielung der Perforation eingesetzt werden. Eine Streckeinrichtung drückt mit einen Anzahl von Streckrädem die Folienbahn schrittweise nach unten, so dass ein Streckband in V-Form entsteht. Auch hier gilt, dass ein ebenflächiges Materialband nicht herstell- bar ist.
Auch wurde nach EP 0 669 176 ein Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von formbe- ständigen, kugelförmigen Körpern vorgeschlagen, in dem ebenfalls eine Streckeinrichtung vorge- sehen ist, um eine Folienbahn zu einem Streckband auszubilden. Hierbei wird ein korrespondieren- des oberes und unteres Zahnriemenpaar verwendet, das die Folienbahn an den Rändern festhält und transportiert, wobei zwischen den Riemenpaaren ein nach oben gerichteter Bügel vorgesehen ist, der die Streckung der Folienbahn ermöglicht. Da ein solcher Streckbügel den Nachteil hat, Staubteilchen durch Abrieb zu erzeugen, ist man dazu übergegangen, an Stelle des Streckbügels eine bewegliche Rolle einzusetzen. Um ein gleichmässiges Strecken zu erzielen, wurde die Rolle zweigeteilt und axial verstellbar ausgebildet.
Als Mangel wurde empfunden, dass zwar die Abrieb- teilchen reduziert wurden, aber in Mitte des Streckbandes Ungleichheiten entstanden sind, d. h. eine gleichmässige Ausbildung des Streckbandes über die gesamte Breite war nur schwer erziel- bar.
Ferner sind aus den Patentschriften US 4 621 397 A, US 4 305 187 A und US 5 088 170 A ähnliche Einrichtungen zu entnehmen, die jedoch nicht auf den Anmeldungsgegenstand zutreffen.
Ausgehend von diesem Stand der Technik lag der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Ein- richtung zur Herstellung von ebenflächigem Streckmaterial zu schaffen, das eine Streckeinrichtung enthält, die dem Streckband über die gesamte Breite eine gleichmässige Struktur verleiht. Erfin- dungsgemäss wird das Ziel dadurch erreicht, dass die Streckeinrichtung beidseitig der Folienbahn über je ein Zahnriemenpaar verfügt, das die Folienbahn von der Horizontalebene aus, über gelen- kig, gegebenenfalls starr ausgebildete, im Innenbereich der Zahnriemen angeordnete Gleitschuhe, mit einem Seitenrand senkrecht nach oben führt, während der andere Seitenrand der Folienbahn in gleicher Weise senkrecht nach unten, d. h. eine Scherenbewegung bildend, geführt ist und eine Streckung der Folienbahn über die entstandene Diagonale gebildet ist.
Dadurch wird erreicht, dass ein ebenes Streckband herstellbar ist, das frei von inneren Span- nungen ist.
Es ist von Vorteil, wenn die Gleitschuhe Gelenke aufweisen und diese höhenverstellbar sind.
Damit kann man unterschiedliche Streckbreiten einstellen.
Auch ist von Vorteil, wenn der obere Gleitschuh senkrecht zur Zahnriemeninnenseite ver- schiebbar ausgebildet ist. Hierbei ist es möglich, auf die Materialstärke des Streckbandes Rück- sicht zu nehmen.
Auch ist vorteilhaft, wenn die Gleitflächen des oberen Gleitschuhes und des unteren Gleitschu- hes im äquidistanten Abstand als gerade Ebenen, bzw. gegebenenfalls mit einem Radius versehe- ne Flächen ausgebildet sind, die einen allmählichen Übergang in die Strecklage zur Folienbahn bilden. Dies ist insofern wichtig, damit die Zahnriemen den Rand der Folienbahn über die gesamte Länge festhalten.
Anhand eines Ausführungsbeispiels sei die Erfindung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 Einrichtung in Seitenansicht mit Streckeinrichtung
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Fig. 2 Vorderansicht der Streckeinrichtung (Schnitt A - A)
Fig. 3 Ausbildungsvariante der Streckeinrichtung
Fig. 4 Ausbildung der Zahnriemen (Detail B)
Die Fig. 1 zeigt schematisch eine Einrichtung zur Herstellung von Streckbändern, bei der die erfindungsgemässe Streckeinrichtung 10 angeordnet ist. Von einer Vorratstrommel 2, auf der als Ausgangsmaterial ein Folienband 1 aufgewickelt ist, wird dieses zur Schneideinrichtung 3 geführt.
Diese Schneideinrichtung 3 besteht im wesentlichen aus einer übereinandergelagerten oberen Schneidwalze 4 und einer unteren Schneidwalze 5. Die obere Schneidwalze 4 ist als glatte Walze ausgebildet, während die untere Walze 5 wechselweise Ausnehmungen im Schnittbereich, die Schnittlänge bildend, besteht. Nachdem die Folienbahn 1 beim Durchlaufen in gleichmässigen Abständen Schlitze erhalten hat, wird diese an eine Spannvorrichtung 6 geführt. Diese weist über eine eingangs angeordnete Umlenkrollen 7 auf, wobei die Folienbahn 1 nach unten zu einer Spannrolle 6 gebracht und hemach nach oben durch Umlenkrolle 8 wieder in horizontale Lage gebracht wird, um dann in die Streckeinrichtung 10 geführt zu werden.
Die Streckeinrichtung 10 enthält an jeder Seite im wesentlichen ein Zahnriemenpaar 18, 19 das über eine Reihe von Umlenkrollen 11 bis 17 geführt und an den Rändern der Folienbahn 1 positio- niert ist. So ist der obere Zahnriemen 18 um die Umlenkrollen 11,13, und 15 geführt, wobei die Zähne der Zahnriemenseite 20 nach aussen weisen. Die Zahnriemenseite 21 hingegen ist glatt und liegt an der Innenseite. Desgleichen ist der untere Zahnriemen 19 über die Umlenkrolle 12,14 und 16,17 geführt. Auch hier ist der Zahnriemen 19 nach aussen verzahnt, während die Innenseite wiederum glatt ausgebildet ist. Die Zahnriemenpaare 18,19 stehen zwischen den Umlenkwalzen 11, 12 und 13, 14 im Eingriff und halten an den Rändern die Folienbahn 1 fest. An Stelle der Zahn- riemen können auch Zahnketten od. dgl. Fördermittel verwendet werden.
In Mitte der Streckeinrich- tung 10 befindet sich ein oberer Gleitschuh 22 und ein unterer Gleitschuh 23. Der obere Gleitschuh 22 weist eine Führung auf, die mit einer Geraden, gegebenenfalls einem Radius R, den Rand der Folienbahn 1 von der Umlenkrolle 11 zur Umlenkrolle 13 führt.
Im äquidistanten Abstand ist die Führung auch im unteren Gleitschuh 23 derart vorhanden, dass die beiden Zahnriemen 18,19 im Eingriff stehen und dazwischen der Rand der Folienbahn 1 liegt. Eine der Umlenkrollen, z. B. 11, ist als Antriebsrolle ausgebildet.
Vorteilhaft ist auch die untere Umlenkrolle 12 als Antriebsrolle auszubilden, um einen gleich- mässigen Zug der Riemenpaare 18,19 zu gewährleisten. Der obere Gleitschuh 22 hat noch eine Verstelleinrichtung 24, um diesen senkrecht zur Innenseite des Zahnriemens 18 auszurichten und den Anpressdruck variieren zu können.
Der untere Zahnriemen 19 läuft nun über die bereits erwähnte Umlenkrolle 12, die als Antriebs- rolle ausgebildet sein kann und wird über die Umlenkrollen 14,17, 16 geführt. Es ist aber auch möglich, den Antrieb über ein Ritzel 33 auf die Zahnriemenseite 20 zu übertragen, weil man da- durch nur einen Antriebsstrang braucht. Im Bereich des oberen Gleitschuhes 22 ist nun der untere Gleitschuh 23 starr am Maschinenrahmen befestigt.
An der gegenüberliegenden Seite der Streckeinrichtung 10 - in der Zeichnung zum besseren Verständnis strichliert angegeben - ist in gleicher Weise ein Zahnriemenpaar 18,19 angeordnet, das nun an den Rand der anderen Seite der Folienbahn 1 eingreift. Der Unterschied besteht aber darin, dass der Rand der Folienbahn 1 nach unten geführt wird. Die Anordnung der Umlenkrollen ist zwar gleich, jedoch auf den Kopf gestellt. Desgleichen gilt für die Gleitschuhe 22,23. Am Ein- gang der Streckeinrichtung 10 ist die Folienbahn 1 eben, wird durch die Zahnriemen 18,19 ergrif- fen und mit der einen Seite durch die Gleitschuhe 22,23 und die Anordnung der Umlenkwalzen 13, 14 nach oben geführt. An der gegenüberliegenden Seite wird das Zahnriemenpaar 18, 19 durch die Lage der Umlenkrollen 31, 32 nach unten geführt.
Durch den Eingriff der Zahnriemenpaare 18, 19 wird an den Rändern ein zahnartiges Profil erstellt, das bei der seitlichen Dehnung des Folien- bandes 1 die Längenänderung bei der Streckung ausgleicht und somit ein ebenes Streckband ergibt. Die aus der Streckeinrichtung 10 herausgeführte Folienbahn 1a kommt nun auf eine Umlen- kung 25, die aus einem übereinandergelagerten glatten Walzenpaar 26,27 besteht. Diese ist insofern wichtig, damit die Restspannungen eliminiert werden. Hemach kommt die gestreckte Folienbahn 1a auf eine Aufnahmetrommel 28.
Gemäss Schnitt A - A der Fig. 1 ist in Fig. 2 die Vorderansicht der Streckeinrichtung 10 aufge- führt. In der Mitte ist die Folienbahn 1, wie sie in die Streckeinrichtung 10 eingebracht wird, darge-
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stellt. Durch die Anordnung der Zahnriemenpaare 18, 19 und der damit erforderlichen Umlenkrollen sowie der Gleitschuhe 22,23 wird der Rand der Folienbahn 1 nach oben gedrückt und in gleicher Weise an der anderen Seite des Randes nach unten gebracht. Durch diese Breitenänderung werden die in der Folienbahn 1 eingebrachten Schlitze erweitert. Vorteilhafterweise beträgt diese Streckung das 5-fache, vorzugsweise das 3-fache der ursprünglichen Breite. Dies hängt in erster Linie von der Materialbeschaffenheit, aber auch von der gewählten Schnittlänge der Folienbahn 1 ab.
Hierbei sind die Umlenkrollen 13,14, 17 sowie die Gleitschuhe 22,23 für den nach oben ge- führten Rand der Folienbahn 1 angeordnet, während für den nach unten geführten Rand die Um- lenkrollen 31, 32 dienen.
Die Fig. 3 zeigt eine Variante der Streckeinrichtung 10, deren Gleitschuhe 30 durch ein Gelenk 29 gemäss Pfeile beweglich ausgebildet sind. Diese können, sich gut an die Führung der Zahnrie- menpaare 18,19 angleichen. Im übrigen gelten die gleichen Bezugszeichen für die UmlenkroHen wie schon in Fig. 1 erwähnt. Für den oberen Zahnriemen 18 sind die Umlenkrollen 11, 15,13, zuständig, während die Umlenkrollen für den unteren Zahnriemen 19 die Bezugszeichen 12, 14, 17 und 16 in Bewegungsrichtung gesehen, haben. Desgleichen gilt für die andere Seite, der Folien- bahn 1 deren nach unten geführte Rand über die Umlenkrollen 31, 32 läuft. Auch hier ist die ande- re Seite der Streckeinrichtung strichliert angegeben.
Die Fig. 4 zeigt die Ausbildung und Lage der Zahnriemen 18, 19 an der Stelle in Fig. 1 die mit Detail B angegeben ist. Die Zähne sind im gegenseitigen Eingriff und dazwischen liegt die Folien- bahn 1, die nun die Zahnform annimmt. Die äusseren Seiten der Zahnriemen 18, 19 sind mit glatter Zahnriemenseite 21 versehen.
Der wesentliche Vorteil dieser Streckeinrichtung 10 besteht darin, dass diese einfach im Auf- bau ist, variabel anpassbar und darüber hinaus eine gleichmässige Struktur über die gesamte Breite der gestreckten Folienbahn 1a ergibt. Dies ist aber die Voraussetzung für den vielseitigen Einsatz solcher Streckbänder.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Einrichtung zur Herstellung von ebenflächigem Streckmaterial, bestehend aus einer
Schneid- und Streckeinrichtung sowie einer Aufrolleinrichtung, dessen Ausgangsmaterial eine Folienbahn ist, die zwischen übereinandergelagerten, aus einzelnen oberen glatten und unteren durch wechselweise Ausnehmungen im Schnittbereich die Schnittlänge bil- dende Schneidmesser erstellten Schneidwalzen geführt sind, wobei die Streckeinrichtung über teilweise angetriebene Umlenkrollen geführte Zahnriemenpaare, oder dgl.
Fördermit- tel, verfügt, die die Folienbahn an ihren Rändern festhält und durch die Zahnbildung für den Vortrieb sorgt, dadurch gekennzeichnet, dass die Streckeinrichtung (10) beidseitig der Folienbahn (1) über je ein Zahnriemenpaar (18, 19) verfügt, das die Folienbahn (1) von der Horizontalebene aus, über gelenkig, gegebenenfalls starr ausgebildete, im Innenbe- reich der Zahnriemen (18,19) angeordnete Gleitschuhe, {22, 23 oder 30) mit einem Sei- tenrand senkrecht nach oben führt, während der andere Seitenrand der Folienbahn (1) in gleicher Weise senkrecht nach unten, d. h. eine Scherenbewegung bildend, geführt ist und eine Streckung der Folienbahn (1) über die entstandene Diagonale (folienbahn 1 a) gebil- det ist.