DE2342308C3 - Vorrichtung zur Herstellung von Streckmaterial, insbesondere Streckmetall - Google Patents
Vorrichtung zur Herstellung von Streckmaterial, insbesondere StreckmetallInfo
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Description
Stand der Technik
Es ist eine Vorrichtung zur Erzeugung von Streckmaterial
bekannt (FR-OS 20 98 460), mit der Streckmaterialplatten großer struktureller Festigkeit hernestellt
werden können. Zur Erhöhung dieser Festigkeit wird das geschlitzte Material ohne Kontraktion quer zur
Streckrichtung gestreckt, so daß die Rippen des Streckmaterials plastisch verformt werden. Hierzu
werden die parallel zur Streckrichtung Üej;enden
Plattenränder in der Streckvorrichtung festgehalten. Für eine solche Streckung der einzelnen Rippen in ihrer
Längsrichtung sind insbesondere bei Rippen mit starken μ Querschnittsausbildungen erhebliche Kräfte notv/endig.
Die Übertragung dieser Kräfte von den seillichen Klemmbacken und dgl. der Streckvorrichtung auf die
inneren Rippen des Streckmaterials erfolgt über dazwischenliegende Rippen, die somit eine zur plastischen
Reckung einer Rippe ausreichende Kraft übertragen sollen. Eine derartige Kraftübertragung, bei
der unter Zugbelastung die Elastizität der Rippen überschritten wird, ist zwar nur schwer möglich,
zumindest aber mit großen Unsicherheiten behaftet, weil bereits die kraftübertragende Rippe überlastet ist
und statt einer Kraftübertragung selbst so weit gestreckt werden kanu, daß örtliche Einschnürungen
oder gar Brüche auftreten. Bereits bei geringen Festigkeitsschwankungen in den einzelnen Rippen wird
eine Schwachstelle unter den auftretenden, in den plastischen Formungsbereich führenden Zugkräften
bevorzugt verformt und dadurch gegebenenfalls bis zum Bruch geschwächt werden, ohne daß in diesem
Bereich noch wesentliche Kräfte auf die in Streckverbindung dahinterliegenden Rippen zu deren plastischer
Verformung übertragen werden können.
Wegen der schwierigen Übertragung hoher Kräfte über die im Randbereich liegenden Rippen ist es
schwierig, mit der bekannten Vorrichtung Streckmetall
von gleichmäßiger Musterung zu erhalten. Abgesehen von dem dadurch beeinträchtigten ästhetischen Eindruck
wird die Festigkeit der Streckmaterialplatte infolge der unregelmäßigen Musterung unter Bildung
ausgeprägter Schwachstellen vermindert. Darüberhinaus ist eine komplizierte Klemmbackenkonstruktion für
die Krafteinleitung in den Randbereichen des Streckmaterials
notwendig, um bereits dort punktförmige Spannungsspitzen zu vermeiden, die infolge der
erforderlichen hohen Kräfte oberhalb der Elastizitätsgrenze des im Bereich des Kraftangriffs befindlichen
Materials liegen und dieses somit plastisch bis zum Bruch verformen können.
Aufgabe
Der im Anspruch 1 angegebenen Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine Vorrichtung zur Erzeugung von
Streckmaterial, insbesondre voc Streckmetall, aus einem Strangpreßwerkstück mit Rippen und zwischen
den Rippen angeordneten Stegen so auszubilden, daß auf anlagentechnisch möglichst einfache und damit
wirtschaftliche Weise eine hohe Gleichmäßigkeit der Musterung des erzeugten Streckmaterials erreicht
werden kann.
Vorteile
Mit der Vorrichtung nach der Erfindung wird bei einfacher Ausbildung der Vorrichtung eine völlig
gleichmäßige Musterung des Streckmaterials erreicht. Infolge der Nachordnung einer Spreizvorrichtung für
eine Aufweitung der seitlichen Randschlitze im Anschluß an die Schlitzvorrichtung wird ohne wesentlichen
zusätzlichen baulichen Aufwand eine Aufweitung der Randschlitze erzielt, so daß die als Zughaken ausgebildeten
Halteglieder der Streckvorrichtung ohne Behinderungen in diese aufgeweiteten Randschlitze eingreifen
können. Die Verwendung einfacher Zughaken als Halteglieder der Streckvorrichtung ist dadurch möglich,
daß in die Rippen keine über die Elastizitätsgrenze hinausgehenden Kräfte eingeleitet werden, weil sie im
wesentlichen nur ausgebogen werden, so daß durch Zug an den seitlichen Randschlitzen bzw. deren Begrenzungsrippen
die Krafteinleitung auf diese einfache Weise erfolgen kann. Wegen der einfachen Ausbiegung
der Rippen ohne gleichzeitige Streckung oder Reckung erfolgt eine entsprechende Querkontraktion des Werk-
Stückes bei einem Streckvorgang, dem die seillichen Zughaken ohne weiteres folgen können, weil sie mit den
Lagerblöcken an den seitlichen Führungsschienen der Streckvorrichtung frei in Längsrichtung der Schlitze
beweglich gelagert sind. Ohne Einleitung von in Längsrichtung der Schlitze wirkenden Kräften können
die Zughaken damit der Querkontraktion des Werkstückes folgen. Infolge der unvermeidlichen Schwankungen
in der Festigkeit der einzelnen Rippen können auch die einfachen Biegungen nicht völlig gleichmäßig
durchgeführt werden. Um dennoch ein völlig gleichmäßig gemustertes Werkstück zu erhalten, ist der
Bewegungsweg der Zughaken bei ihrer Bewegung in Richtung zueinander während des Streckvorganges
durch gegenseitige Anschläge begrenzt Dadurch erreichen die Zughaken am Ende des Streckvorganges
vorbestimmte, definierte Relativlagen, in denen eine letzte Nachstreckung durch die Zughaken vorgenommen
werden kann, um so auch letzte, im Streckmaterial noch vorhandene Unregelmäßigkeiten einwandfrei zu
beseitigen.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben. Bei einer Ausgestaltung
gemäß Anspruch 2 können die Schlitze der jeweils äußersten Schlitzreihen in herstellungstechnisch einfacher
Weise für die nachfolgende Streckung des Materials aufgeweitet werden. Infolge der drehend
angetriebenen Schlitzrollen und der drehend angetriebenen Spreizfingerwelle kann das Werkstück in
vorteilhafter Weise im Durchlaufverfahren geschlitzt und die Schlitze der jeweils äußersten Schlitzreihen
aufgeweitet werden. Zweckmäßig sind hierbei die Spreizfinger auf der Spreizfingerwelle gemäß Anspruch
3 angeordnet. Dadurch ist die für die einwandfreie Herstellung des Streckmaterials notwendige genaue
Zuordnung der Spreizfinger zu den äußersten Schlitzrollen gewährleistet.
Bei einer Ausbildung gemäß Anspruch 4 können die Lagerblöcke bei ihrer Bewegung in Längsrichtung der
Schlitze genau geführt werden. Das biegeelastische Verbinduntsseil legt die Lage der Haken zueinander
fest, so daß sie sicher in die aufgeweiteten Schlitze des Werkstückes eingreifen können.
Weiterer Stand der Technik
Es ist bekannt (DE-PS 2 75 842), die Spreizvorrichtung
zum Aufweiten der seitlichem Randschlitze im Anschluß an die Schlitzvorrichtung anzuordnen. Die in
die aufgeweiteten Randschlitze eingreifenden Halteglieder der Streckvorrichtung sind als Haken ausgebildet,
die in vorgegebenen Abständen an entgegengesetzt zueinander drehenden Streckrädern vorgesehen sind.
Da die Haken starr an den Streckrädern angeordnet sind, isi die Stellung der Haken zu jedem Zeitpunkt des
Streckvorganges starr vorgegeben, so daß in die seitlich auszubiegenden Kandwände der Schlitze unkontrolliert
bis in den plastischen Bereich gehende Zugspannungen eingeleitet werden können, die eine ungleichmäßige
Musterung des fertigen Streckmaterials zur Folge haben.
Es ist auch bekannt, die Randschlitze eines geschlitzten Materials mit Aufweitdornen aufzuweiten (DE-PS
4 24 213). Allerdings wird das Material anschließend
nicht gestreckt, sondern die einzelnen Schlitzreihen werden mit solchen eingreifenden Aufweitdornen über
die gesamte Brei'e des geschlitzten Materials fortschreitend
aufgeweitet.
Bei einer anderen Li.kannten Vorrichtung (AU-PS
32 591) sind die Haltegiieder der Streckvorrichtung als
zughakenähnliche Backen ausgebildet, die in nicht aufgeweitete Randschlitze eingreifen und mit Lagerblöcken
in seitlichen Führungsschienen der Streckvorrichtung
in Längsrichtung der Schlitze im wesentlichen frei beweglich gelagert sind. Die Zughaken bzw. deren
Lagerblöcke sind durch ein scherenartiges Führungsgitter untereinander verbunden. Die Schenkel dieses
scherenartigen Führungsgitters sind zwar mit Anschlägen versehen, jedoch sind diese Anschläge lediglich bei
der Auseinanderbewegung der Zughaken bzw. ihrer Lagerblöcke wirksam, um so eine definierte Anfangsverteilung der Zughaken zu Beginn der Streckung zu
erreichen. Innere Anschläge zwischen den Zughaken bzw. ihren Lagerblöcken, die bei ihrer Bewegung in
Richtung zueinander während des Streckvorganges wirksam würden, sind nicht vorgesehen, so daß die
Endstellungen der Zughaken bei Beendigung des Streckvorganges ausschließlich von den erfolgten
Verformungsbewegungen des Bleches oder Streckmaterials abhängen und dabei ausgebi! .'cte Unregelmäßigkeiten
in der Musterung des Streckmatena's nicht mehr
ausgeglichen werden können.
Es ist schließlich eine Vorrichtung bekannt (DE-PS 40 543), bei der die Zughaken einfach frei verschieblich an auf Schienen laufenden Rollen gelagert sind. Anschläge zur Begrenzung der Auseinanderbewegung der Zughaken in Vorbereitung des nächsten Streckvorganges sind nicht vorgesehen.
Es ist schließlich eine Vorrichtung bekannt (DE-PS 40 543), bei der die Zughaken einfach frei verschieblich an auf Schienen laufenden Rollen gelagert sind. Anschläge zur Begrenzung der Auseinanderbewegung der Zughaken in Vorbereitung des nächsten Streckvorganges sind nicht vorgesehen.
Ausführungsbeispiel der Erfindung
Die Erfindung wird anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert Es
zeigt
F i g. 1 im Querschnitt ein stranggepreßtes Werkstück mit gleichbleibender Querschnittsform,
F i g. 2 eine Draufsicht auf das Werkstück gemäß Fig. 1,
F i g. 3 im Querschnitt das Werkstück nach der· F i g. 1 •to und 2 nach Herstellung der Schlitze, jedoch vor der
Aufweitung der Schlitze der äußersten Schlitzreihen,
ν i g. 4 eine Draufsicht auf das geschlitzte Werkstück
gemäß F i g. 3,
Fig.5 eine Draufsicht auf das Werkstück gemäß
F i g. 4, jedoch nach Aufweitung der Schlitze der jeweils äußersten Schlitzreihen,
F i g. 6 in schematischer Darstellung eine Schlitzvorrichtung und eine Spreizvorrichtung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung,
5(i Fig.7 in Explosivdarstellung eine Schlitzrolle der
Schlitzvorrichtung gemäß F i g. 6,
F i g. 8 einen Schnitt durch die Schlitzvorrichtung mit
zusätzlichen Spreizfingern zur Aufweitung der Schlitze der icweils äußersten Schlitzreihen des Werkstückes,
.■> Fig.9 in vergrößerter Darstellung einen Träger mit daran befestigten Spreizfingern der Spreizvorrichtung, Fig. 10 einen Schnitt längs der Linie !0-10 in Fig. 9,
.■> Fig.9 in vergrößerter Darstellung einen Träger mit daran befestigten Spreizfingern der Spreizvorrichtung, Fig. 10 einen Schnitt längs der Linie !0-10 in Fig. 9,
Fig. 11 einen Schnitt längs der Linie 11-11 in Fig. 9,
Fig. 12 in perspektivischer Darstellung einen Tei1
w) einer Streckvor. ichtung mit einer Einrichtung zur
Ausrichtung von Haken einer Hakenreihe zueinander,
Fig. 13 in schematischer Darstellung und in Draufsicht
das Werkstück gemäß F i g. 5 vor d^m Streckvorgang,
wobei die Haken der Streckvorrichtung in die aufgeweiteten Schlitze der jeweils äußersten Schlitzreihe
des Werkstückes eingreifen,
Fig. 14 in schematischer Darstellung und in Draufsicht eine Teilansicht der Haken der Streckvorrichtung
in ihrer gegenseitigen Lage nach dem Streckvorgang,
Fig. 15 in Draufsicht einen Teil einer Schiene der Streckvorrichtung mit der gegenseitigen Lage von
Laufwagen für die Haken der Streckvorrichtung nach dem Streckvorgang,
Fig. 16 in vergrößerter Darstellung einen Schnitt längs der Linie 16-16 in Fig. 15.
Die Fig. I und 2 zeigen ein stranggepreßtes Werkstück 20 aus duktilem und strangpreßbarem
Material, das Metall oder auch ein Thermoplast sein kann. Im Ausführungsbeispiel besteht das Werkstück 20
aus Aluminiumlegierungen. F.s hat eine Vielzahl von Rippen 21 und zwischen diesen liegende Stege 22. In den
F i g. J bis 5 ist das Werkstück 20 nach der Schlitzbildung dargestellt. In den Stegen 22 sind
Schlitzreihen 24 vorgesehen, deren Schlitze in bezug auf die jeweils benachbarte Schlitzreihe in Längsrichtung
derart versetzt angeordnet sind, daß die Schlitze benachbarter Reihen, quer zu den Schlitzreihen
gesehen, einander überlappen. Die einander gegenüberliegenden Enden benachbarter Schlitze 24 jeder Reihe
sind lediglich durch einen kurzen Abschnitt des Steges 22 voneinander getrennt (F i g. 5 und 5). In F i g. 5 sind
die Schlitze 24 der jeweils äußersten Schlitzreihen aufgeweitet, wobei die jeweils äußerste Rippe 21
zwischen den Stegabschni'"·" ?2 zwischen den Schlitzen
24 nach außen gebogen ist.
Die Vorrichtung hat eine Schlitzvorrichtung mit in einer Reihe angeordneten Schlitzrollen 29 (F ig. 6 und
7). an denen das zu schlitzende Werkstück vorbeigeführt wird. Hierfür hat die Vorrichtung eine Antriebskette 27
mit einer Vielzahl von herausragenden zapfenförmigen Mitnehmern 28. mit denen das stranggepreßte Werkstück
20 zur Schlitzvorrichtung transportiert wird. Zum Schlitzen wird das Werkstück in Längsrichtung an der
Reihe der Schlitzrollen 29 vorbeigeführt.
Jede Schlitzrolle 29 hat am Umfang zwei diametral einander gegenüberliegende Ausnehmungen 30. zwischen
denen radial nach außen ragende und sich über den Umfang der Schlitzrolle 29 erstreckende Vorsprünge
31 vorgesehen sind (F i g. 7). Mit den Vorsprüngen 31 werden die Schlitze 24 in den Stegen 22 des
γα: _ r.Li:.
sind durch Distanzringe 23 a'jf Abstand voneinander
gehalten (Fig. 7) und durch Schrauben 34 mit ihnen verbunden, die durch entsprechende Bohrungen 35
ragen. Die Schlitzrollen sind auf einer Welle 36 aufgekeilt (Fig. 8). Die Distanzringe 33 werden von
Halteplatten 38 aufgenommen (Fig. 7). die Verwindungen des Werkstückes bei der Herstellung der Schlitze 24
verhindern.
In Transportrich-.ang des Werkstückes 20 hinter den Schlilzrollen 29 ist ein Spreizkopf 40 einer Spreizvorrichtung
am Maschinengestell gelagert. Der Spreizkopf 40 trägt ein Paar von (nicht dargestellten) Lagern, die
mit einer Stellschraube 41 höhenverstellbar sind und in denen eine Spreizfingerweile 42 drehbar gelagert ist.
Ein die Schlitzrollen 29 und die Welle 36 enthaltender Schlitzkopf 44 kann ebenfalls durch eine Stellschraube
43 in der Höhe eingestellt werden. Dadurch können die beiden Wellen 36 und 42 relativ zueinander höhenverstellt
werden, um eine Anpassung an unterschiedliche Rippenhöhen zu ermöglichen, die von Werkstück zu
Werkstück verschieden sein kann. Beide Wellen 46, 42 sind durch eine Antriebskette 46 miteinander antriebsverbunden,
so daß sie mit gleicher Geschwindigkeit rotieren. Der Abstand zwischen den beiden Wellen läßt
sich verändern, so daß der Spreizkopf 40 so eingestellt
werden kann, daß seine Sprei/fingcr 47 genau synchror
mit den Schlitzrollen 29 umlaufen und störungsfrei in die im Werkstück gebildeten Schlitze eingreifen.
Der Spreizkopf 40 ist mit zwei diametral einandei
-, gegenüberliegenden Spreizfingern 47 versehen (Fig.c
bis II). Die Zahl der .Spreizfinger sollte der Zahl der
radial nach außen ragenden Vorsprünge 31 dct Schlitzrollen 29 entsprechen, wenn die Wellen 36 und 42
gleiche Drehzahl haben. Allerdings kann die Zahl dei
ίο Spreizfinger 47 des Spreizkopfes 40 geändert werden
Dazu sind die Spreizfinger 47 mit Schrauben 50 lösbai befestigt, deren Köpfe in einen ringförmigen T-Schlity
51 eingreifen, der sich längs des Umfanges auf dei
Vorderseite eines Tragkörpers 52 für die Spreizfingei
erstreckt. Der Tragkörper 52 ist in der in F i g. 8 tiähei
dargestellten Weise auf die Sprcizfingerwellc 4i aufgekeilt. F.r kann jedoch auch mit als Madenschraubcr
ausgebildeten Preßzapfen 53 auf der Sprei/.fingerwelle 42 befestigt sein, mit denen er in jeder Lage auf dei
Spreizfingerwelle befestigt werden kann. Die Spreizfin ger 47 sollen mit den jeweiligen äußersten Schlitzen 2Ί
im Werkstück fluchten. Da zwei jeweils äußerste Schlitzreihen vorhanden sind, sind auch zwei einandei
gegenüberliegende Spreizköpfe vorgesehen. Die Spreizfinger 47 sind axial fluchtend zueinander ausge
richtet, wenn die Schlitze in den äußersten Schlitzreiher auf gleicher Höhe liegen, was bei den üblicher
Schlitzkonfigurationen gewöhnlich der Fall ist.
Gemäß Fig. 10 hat jeder Spreizfinger 47 irr
jo wesentlichen Rechteckform. Er hat abfallende Obersei
ten 55. die das Eindringen des Spreizfingers in der jeweiligen Schlitz 24 der äußersten Schlitzreihe
ermöglichen.
Nach dem Schlitzen des Werkstückes und den·
j-, Aufweiten der Schlitze der äußersten Schlitzreihen wird
das Werkstück durch die Mitnehmer 28 der Antriebskette 27 einem Rollengang 56 an der Entnahmeseite der
Vorrichtung zugeführt.
Die Vorrichtung hat ferner eine Streckvorrichtung (Fig. 12 bis 16). die seitliche, in Richtung voneinander
bewegbare Führungsschienen 60 aufweist. |ede Führungsschiene 60 ist mit einer Laufbahn 61 für Laufrollen
als Lagerblock ausgebildet und weist einen Zughaken 65 auf. mit dem das Werkstück erfaßt wird, wie dies am
besten in Fig. 16 zu erkennen ist. Die Laufwagen 63
sind mit einem biegeelastischen Verbindungsseil 66 miteinander verbunden, das in gespannter Lage die
Zughaken 65 in ihrer ungefähren gegenseitigen Lage sichert, so daß sie in die aufgeweiteten Schlitze 24 des
Werkstückes eingreifen können. Es ist jedoch wichtig, daß die Zughaken genau in die aufgeweiteten Schlitze
eingreifen und darin zentriert sind. Um diese Genauigkeit zu erreichen ist eine hin und her bewegliche Lehre
67 vorgesehen, die Ausschnitte 68 aufweist, welche die Zughaken übergreifen und genau positionieren, wenn
die Lehre 67 nach unten geschwenkt wird. Wenn die Zughaken ihre genaue Lage einnehmen, wird das
Werkstück auf die Zughaken aufgelegt, wobei die bewegliche Lehre 67 entfernt wird.
Nach dem Herausschwenken der Lehre 67 aus der Bahn der Zughaken werden die seitlichen Führungsschienen
60 voneinander wegbewegt. Gegebenenfalls kann eine der beiden Führungsschienen festgelegt sein.
Das Werkstück wird dann durch Biegen der Metallstreifen zwischen benachbarten Schlitzen gestreckt, wie in
den Fig. 14 und 15 dargestellt ist. Bei diesem Streckvorgang, bei dem die Rippen des Werkstückes
lediglich gebogen, jedoch kaum selbst gestreckt werden, bewegen sich die Laufwagen 63 in Richtung zueinander,
bis sie schließlich aneinanderstoßen. Diese Anschlagbegrenzung des Weges der Laufwagen 63 sichert eine
exakte Teilung in der Konfiguration über die gesamte j
Länge des Werkstückes. Gegebenenfalls kann nach der Anlage der Laufwagen 63 aneinander noch eine
zusätzliche Streckung der bereits ausgebogenen Stege vorgeri-<nmen werden, um Unregelmäßigkeiten im
Muster zu beseitigen.
Mit der Vorrichtung lassen sich durchbrochene Blenden oder ähnliche Abdeckungen, wie Gitter, Zäune,
Siebflächen u. dgl. herstellen. Die Rippen des hergestell-Ien Streckmaterials weisen im wesentlichen identische
Querschnittsausbildungen über ihre gesamte Länge auf, wobei die Rippen nur geringfügig oder überhaupt nicht
spannungsbelastet oder deformiert und an den Knotenpunkten der Rippen keine Querrippen vorgesehen sind.
Dadurch kann Streckmaterial in einer großen Zahl von
Formen hergestellt werden, die ästhetisch befriedigen können, weil die Querschnittsausbildung der Rippen
selbst variiert werden kann.
Mit der Vorrichtung kann das Werkstück mit lediglich drei eine Bedienungsperson benötigenden Stationen
hergestellt werden, nämlich einer an der Strangpreßstufe (Fig. I), einer an der Schlitzbildungs- und Aufweitungsstufe
(Fig. 5) und einer an der abschließenden Streckstufe (F i g. 14). Dadurch kann das Streckmaterial
wirtschaftlich und preisgünstig hergestellt werden. Insbesondere können Streckmaterialien unterschiedlicher
Konfigurationen schnell und einfach mit einem Minimum an Richtzeit für die Streckvorrichtung
hergestellt werden. Dabei können die äußersten Schlitzreihen ohne einen separaten Arbeitsschritt
aufgeweitet werden, der eine Handhabung des Werkstückes erfordern würde. Mit der Vorrichtung lassen
sich insbesondere nichtrostende Metalle als Streckmaterialien bearbeiten.
Claims (4)
1. Vorrichtung zur Erzeugung von Streckmaterial,
insbesondere Streckmetall, aus einem Strangpreßwerkstück mit Rippen und zwischen den Rippen
angeordneten Stegen, mit einer aus einer Reihe von axial im Abstand voneinander angeordneten Schlitzrollen,
die auf einer Welle aufgekeilt sind, welche ihrerseits in Lagern eines Maschinengestells umläuft,
bestehenden Schlitzvorrichtung zur Erzeugung to versetzt zueinander liegender, einander überlappender
Einschnitte in benachbarten Stegen zwischen den Rippen und einer Streckvorrichtung mit
seitlichen Haltegliedern, die zur Streckung des Werkstückes quer zur Schlitzrichtung auseinander \ϊ
bewegbar sind, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schlitzvorrichtung eine Spreizvorrichtung für eine Aufweitung der seitlichen Randschlitze
nachgeordnet ist, daß die Halteglieder der Streckvorrichtung als Zughaken (65) ausgebildet sind, die in
die aufgeweiteten Randschlitze eingreifen und mit Lagerblöcken (53) an seitlichen Führungsschienen
(60) der Streckvorrichtung frei in Längsrichtung der
Schlitze beweglich gelagert sind, und daß der Bewegungsweg der Zughaken (65) bei ihrer
Zueinanderbewegung im Zuge des Streckvorganges durch gegenseitige Anschläge begrenzt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Spreizvorrichtung eine Spreizfingerwelle (42) im Maschinengestell parallel zur
Welle (36) für die Schlitzrollen (29) gelagert ist und ein Paar ven radial herausragenden Spreiitfingern
(47) aufweist, die beim Vorbeiführen des Wcrkstükkes
(20) an den drehend angetriebenen Schlitzrollen (29) und der drehend angetriebenen Spreizfingerwelle
(42) in Schlitze (24) dir jeweils äußersten
Schlitzreihen, deren Aufweitung herbeiführend, eindrückbar sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Spreizfinger (47) auf der Spreizfingerwelle
(42) mit den äußersten Schlitzrollen (29) der die Schlitzrollen tragenden Welle (36) fluchten.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche I bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerblöcke (63) als Laufwagen ausgebildet sind, die mit Laufrollen
(62) in Laufbahnen (61) der Führungsschienen (60) laufen, und daß der Maximalabstand der Laufwagen
durch ein biegeelastisches Verbindungsseil (66) festgelegt ist.
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