DE2621902C3 - Verfahren und Vorrichtung zum Biegen erwärmter Glasscheiben - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Biegen erwärmter Glasscheiben

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DE2621902C3
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Hans-Peter Dr. 5100 Aachen Siemonsen
Heinz 5120 Herzogenrath Ueberwolf
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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Biegen von auf Biegetemperatur erwärmten Glasscheiben, die in horizontaler Lage über ein zunehmend gewölbtes Formbett laufen, dem sie sich unter Wirkung des Eigengewichts anpassen (DE-AS 14 96 007). Bei dem bekannten Verfahren wird mit einem zunehmend gebogenen Bett aus poröser Keramik odeir dergleichen gearbeitet
Zudem ist aus der DE-PS 16 79 961 bekannt, als Biegeform eine Reihe von gebogenen um ihre jeweiligen Achsen verschwenkbaren Rundstäben zu verwenden, deren Achsen durch die jeweiligen beiden Enden der Rundstäbe verlaufen und in einer gemeinsamen horizontalen Ebene angeordnet sind. Jeder dieser Rundstäbe ist an einen Kurbelarm angeschlossen und die verschiedenen Kurbelarme sind an eine gemeinsame Steuerstange angelenkt; die Rundstäbe bilden somit ein um so stärker gewölbtes Bett, je mehr man sich die Rundstäbe mit Hilfe der Steuerstange aufrichten läßt. Ferner ist jeder Rundstab von einer torsionssteifen, in axialer Richtung biegsamen Hülse umgeben, die in Rotationsrichtung angetrieben ist und somit den Transport von Glasscheiben zu gewährleisten in der Lage ist.
Der Biegevorgang wird folgendermaßen durchgeführt: Die gebogenen Rundstäbe, die sich anfänglich in der horizontalen Ebene ihrer Schwenkachsen befinden, nehmen die in dieser Ebene von einem Förderer zugeführte Platte auf. In diesem Augenblick wird die Steuerstange durch Translation verschoben und läßt über die Steuerkurbelarme gleichzeitig die gebogenen Rundstäbe verschwenken und bringt sie in ihre Neigungsstellung gegenüber der Transportebene, was der gewünschten Krümmung entspricht, wobei die Rundstäbe mittels einer Hydraulik in dieser Stellung gehalten werden.
Die durch Wärmeeinwirkung erweichte Glasscheibe nrmmt nun die von den Rundstäben vorgegebene neue Form an. Man kann also mit ein und der gleichen Vorrichtung durch einfache Wahl des Neigungswinkels der g«wölbten Rundstäbe gegenüber der horizontalen Transportebene die verschiedensten Wölbungen bei Glasscheiben erzielen.
Unter Beibehaltung der oben angegebenen Vorteile soll nun dieses Verfahren wesentlich vereinfacht werden.
Erreicht wird dies überraschend einfach dadurch, daß beim Verfahren zum Biegen von auf Biegetemperatur
erwärmten Glasscheiben, die in horizontaler Lage über ein zunehmend gewölbtes Formbett laufen, dem sie sich unter Wirk'ing des Eigengewichts anpassen, zu einem Formbett gebogene, von angetriebenen Tmnsporthülsen umgebene Rundstäbe verwendet werden, die in Transportrichtung aus der Transportebene fortschreitend weiter herausragen.
Eine vorzugsweise Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens wird mit einem beheizten Kanal mit horizontal angeordneten angetriebenen zylindrischen Transportwaizen und einem sich daran anschließenden Formbett aus aus der horizontalen Transportebene herausschwenkbaren, von angetriebenen Transporthülsen umgebenen gebogenen Rundstäben zeichnet sich dadurch aus, daß die gebogenen Rundstäbe in unterschiedlichen Neigungsstellungen einstellbar und arretierbar sind.
Haltevorrichtungen für die einstellbaren arretierbaren Rundstäbe bestehen zweckmäßig aus Spannschlössern, deren einer Gewindebolzen am Rahmen der Vorrichtung fest angeordnet ist und deren anderer Gewindebolzen an auf den Schwenkachsen der Rundstäbe festgeklemmten Klemmbacken angreift
Zweckmäßig ist die Länge der Steuerkurbelarme gleich der Durchbiegung der gewölbten Rundstäbe. Hierdurch kann die Höhe der oberen Bereiche der Rundstäbe allein durch Festlegen des Niveaus des Bezugsträgers bestimmt werden.
Günstig ist es, wenn die Schwenkachsen der Rundstäbe in einem Rahmen angeordnet sind, der um eine quer zur Transportebene verlaufende Achie verschwenkbar ist
Unter »Transportebene« wird die Ebene verstanden, in der die Scheibe vor Eintritt in die Biegevorrichtung sich bewegt
Die Maßnahmen nach der Erfindung gewährleisten eine Reihe von Vorteilen:
Die Neigung jedes Rundstabes für die gewünschte Krümmung wird einmal festgelegt und während des Betriebs nicht mehr verändert Es ist keine Steuermechanik erforderlich, um die gewölbten Rundstäbe ständig zu schwenken und anschließend wieder in die Ebene des Zuführungsförderers zurückzubringen.
Eine beachtliche Vereinfachung ergibt sich dadurch, daß sämtlichen gebogenen Rundstäben die gleiche Krümmung verliehen wird und lediglich ihre Neigungswinkel verändert zu werden brauchen.
Im allgemeinen ist es von Vorteil, die Scheitel der Rundstäbe in stromaufwärtiger Richtung der Vorrichtung auszurichten und sie derart nach oben zu neigen, daß sie ein fortschreitend konvexes Förderbett erzeugen.
Bei einer ersten vorteilhaften Ausführungsform sind sämtliche Schwenkachsen der Rundstäbe fest und beispielsweise in der gleichen horizontalen Ebene angeordnet Die stromaufwärts der Vorrichtung ausgerichteten Scheitel der Rundstäbe bilden somit eine fortschreitende Rampe, längs der die Neigungswinkel der einzelnen Rundstäbc nacheinander in der Weise einzustellen sind, daß der Niveauunterschied zwischen den Scheitelpunkten zweier aufeinanderfolgender gebogener Rundstäbe wesentlich kleiner als der Radius der die Platten tragenden biegsamen Hülsen bleibt. Die Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, daß im Biegebereich der Anlage an den Enden der gebogenen Rundstäbe angreifende EinsteMeinrichtungen angeordnet sind, mit denen die Rundstäbe in den gewünschten Neigungsstellungen einstellbar und festlegbar sind. Bei den Einstelleinrichtungen handelt es sich vorteilhafterweise um Spannschlösser mit angeschlossenem Gewindebolzen, von denen der eine Gewindebolzen fest am Rahmen der Anlage angeschlossen ist, während der andere Gewindebolzen jeweils an eine an einem Ende der Schwenkachse des jeweiligen gebogenen Rundstabes festgeklemmten Klemmbacke angreift.
Bei einer zweiten Ausführungsform werden die
ίο Scheitel der gebogenen Rundstäbe unter Verwendung eines gemeinsamen Bezugsträgers in einer vorgegebenen Linie, insbesondere einer horizontal verlaufenden Linie gehalten. Der Bezugsträger kann fest angeordnet sein, und in diesem Falle ist die Vorrichtung dadurch gekennzeichnet daß die jeweilige Stellung der Schwenkachsen der Rundachse einstellbar ist so daß die Schwenkachsen von einem Rundstab zum anderen auf fortschreitend unterschiedliche Niveaus bringbar sind. Vorteilhafterweise zeichnet sich eine erfindungsgemäße Vorrichtung weiterhin dadurch aus, daß die Schwenkachsen an einem ebenen Rahmen angebracht sind, der um eine senkrecht zur Achse des Förderrades verlaufende Achse beweglich ist und daß die Rundstäbe Trägerwellen von Steuerkurbel-Arme sind, die sich mit ihren Enden auf dem Bezugsträger abstützen. Vorzugsweise besitzen die Steuerkurbelarme eine Länge, die ebenso groß wie die Bogenhöhe der gebogenen Rundstäbe ist während der Bezugsträger in einer horizontalen Ebene angeordnet ist oder seinerseits eine einstellbare und im Falle einer Biegung auf einem konvexen Förderbett leicht ansteigende Neigung aufweist
Gemäß einem weiterbildenden Merkmal der Erfindung werden die Glasscheiben nach Durchlaufen des Biegebereiches, der von einem Förderbett mit fortschreitend sich änderndem Profil gebildet wird, über ein Förderbett mit konstantem Profil geführt, das aus einer Gruppe von gebogenen Rundstäben besteht, welche sämtlich unter dem gleichen, der endgültigen Wölbung entsprechenden Neigungswinkel geneigt sind. Auf diese Weise erhält man eine Stabilisierung der Form und vermeidet die Gefahr von Deformationen vor dem vollständigen Erstarren infolge der Abkühlung.
Weiterbildenden Merkmale und Vorteil des erfin-
■r> dungsgemäßen Verfahrens und der Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens sollen im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen und anhand der Zeichnungen näher erläutert werden. Die Zeichnungen zeigen in
")» F i g. 1 einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße Biegeanlage in schematischer Darstellung längs der Linie II der F ig. 2;
F i g. 2 eine Draufsicht auf die Anlage längs der Linie IMl der F ig. 1;
■>5 F i g. 3 eine Seitenansicht längs des Pfeiles III-III der Fig.4 zur Erläuterung der Einrichtungen zur Einstellung der Neigung der gebogenen Rundstäbe;
Fig.4 eine Teilansicht längs der Linie IV-IV der F i g. 3 zur Darstellung der Enden der Schwenkwellen der gebogenen Rundstäbe;
Fig.5 eine schematische, perspektivische Darstellung einer einzigen Steuereinrichtung, bei der die Scheitel sämtlicher Rundstäbe in der gleichen horizontalen F.bene verlaufen; und in
F i g. 6 eine Darstellung der Steuerhebel für die Rundstäbe der Vorrichtung nach F i g. 5.
Eine Biegeanlage zur Durchführung des neuen Verfahrens weist einen Aufwän.iofen 1, in dem die
Glasscheiben 4 bis auf die Biegetemperatur erwärmt werden, eine an den Ofen anschließende Biegezone 2, in der den Glasscheiben die gewünschte Wölbung verliehen wird, sowie eine Kühlstrecke 3 auf, in der die gebogenen Glasscheiben abgekühlt werden, wobei diese Abkühlung gegebenenfalls unter Verwendung von Luftstrahlen schlagartig erfolgen kann, um den Glasscheiben eine thermische Vorspannung zu verleihen. Die Glasscheiben werden innerhalb der gesamten Anlage in horizontaler Lage transportiert, wobei die noch planen Glasscheiben im Aufwärmofen 1 mit in Umlauf versetzten, zylindrischen Rollen 13 transportiert werden.
Im übrigen Teil der Anlage bestehen die Transportrollen aus gebogenen Rundstäben 5, die an beiden Enden drehbar im Rahmen 6 des Biegebereiches auf Achsen gelagert sind, die in einem Abstand von ungefährt 60 mm bis 150 mm voneinander angeordnet sind. Die gebogenen Rundstäbe 5 sind mit biegsamen, aber torsionssteifen schlauchartigen Hülsen 7 mit einem Durchmesser zwischen 40 mm und 60 mm überzogen. Die Hülsen 7 sind mit Zahnrädern 8 versehen, die an einem ihrer Enden festgeklemmt und von einem Motor 9 über Ketten 10,11 und 12 angetrieben sind, welche mit den Zahnrädern in Eingriff stehen. Sämtliche Rundstäbe 5 weisen die gleiche Bogenhöhe, biespielsweise von 120 mm auf. Sie sind in stromaufwärtiger Richtung ausgerichtet und nach oben geneigt, wobei ihre Neigung im Biegebereich derart eingestellt ist, daß sie von links nach rechts in der Zeichnung von einem Rundstab zum nächsten zunimmt. Der erste Rundstab 5a ist beispielsweise in der Transportebene gehalten, d. h. seine Berührungslinie liegt in der Ebene der Unterseite der aus dem Ofen 1 austretenden planen Glasscheibe 4. Der folgende Rundstab 5b ist in seiner Neigung so eingestellt, daß sein Scheitelpunkt in der Achse des Ofens sich zwischen 0 mm und 10 mm, vorzugsweise
4 mm und 7 mm oberhalb des entsprechenden Punktes des Rundstabes 5a befindet Der nächste Rundstab 5c weist eine etwas stärkere Neigung auf und überragt somit in seinem mittleren Bereich das Niveau des vorhergehenden Rundstabes erneut um ungefähr 4 mm bis 7 mm. Das gleiche gilt ebenso für die anschließenden Rundstäbe 5d bis 5m, die jeweils etwas stärker gegenüber dem jeweils vorhergehenden Rundstab geneigt sind.
Im Biegebereich schwankt der gegenseitige Abstand der gebogenen Rundstäbe somit zwischen 6 cm und 16 cm. Nach Überschreiten des ersten gebogenen Rundstabes 5a läuft die aus dem Ofen 1 austretende Glasscheibe 4 in Richtung des Pfeiles F über den zweiten Rundstab 5b und wird somit leicht angehoben, und zwar im wesentlichen in ihrem mittleren Bereich, während sie in ihren seitlichen Randbereichen wesentlich weniger angehoben wird. Die Glasscheibe bewegt sich somit stromabwärts, wobei ihre Vorderkante und damit die gesamte Glasscheibe praktisch stufenweise bis auf eine Höhe angehoben wird, die der Neigung der gebogenen Rundstäbe am anderen Ende des Biegebereiches entspricht und die von der endgültigen Krümmung abhängt, die man den Glasscheiben erteilen will. Die Anzahl der gebogenen Rundstäbe, deren Neigung fortschreitend von einem Rundstab zum anderen zunimmt, liegt in der Größenordnung von etwa
5 bis 15 Rundstäben und hängt vom Krümmungsgrad ab. Beispielsweise erhält man gute Resultate für einen Krümmungsradius von 1000 mm bis 1500 mm, wenn der eigentliche, in der Zeichnung dargestellte Biegebereich aufeinanderfolgende gebogene Rundstäbe 5£>bis 5m mit zunehmend stärkerer Neigung aufweist.
Für eine beabsichtigten Krümmungsradius von 2000 mm erhält man bereits gute Resultate, insbesondere, was die optischen Eigenschaften der gebogenen Scheibe anbetrifft, wenn man statt zwölf Rundstäben nur acht gebogene Rundstäbe mit zunehmener Neigung verwendet. Die Transportgeschwindigkeit, mit der die Glasscheiben im Biegebereich über die die Biegung
ίο bewirkenden gebogenen Rundstäbe geführt werden, kann entsprechend erhöht werden, wenn die Glasscheiben eine geringere Dicke aufweisen.
Auf diese Weise kann man z. B. die Transportgeschwindigkeit von 6 m/min auf 18 m/min erhöhen, wenn die Dicke der Glasscheiben von 8 mm auf 3 mm abnimmt. Für Glasscheiben mit 4 mm Dicke erhält man beispielsweise gute Resultate, wenn man Transportgeschwindigkeiten in der Größenordnung von 12 m/min bis 14 m/min verwendet. Die Temperatur der Glasscheiben liegt im Biegebereich vorteilhafterweise in der Größenordnung von 620° C.
Im Anschluß an dem mit A bezeichneten Biegebereich, in dem die gebogenen Rundstäbe 5a bis 5m eine von einem Rundstab zum darauffolgenden zunehmende Neigung aufweisen, ist eine Gruppe von gebogenen Rundstäben 5n angeordnet, die sämtlich die gleiche, der Neigung des letzten gewölbten Rundstabes 5m des Biegebereiches A entsprechende Neigung besitzen.
Die Anzahl dieser Rundstäbe 5/7. deren Neigung dem endgültigen gewünschten Krümmungsradius der Glasscheiben entspricht, kann in der Größenordnung von fünf bis fünfzehn Rundstäben liegen. Der entsprechende Bereich B, in dem die gebogenen Rundstäbe alle die gleiche Neigung aufweisen, dient zur Stabilisierung der den Glasscheiben erteilten Kürmmung. In diesem Bereich passen sich die Glasscheiben während ihres Transportes immer besser dem Krümmungsradius des von den gewölbten Rundstäben gebildeten Mantels an Die gewölbten Rundstäbe weisen in diesem Bereich ebenfalls einen gegenseitigen Abstand zwischen 60 mm und 160 mm auf, und die Glasscheiben rücken in diesem Bereich vorteilhafterweise mit der gleichen Geschwindigkeit wie im eigentlichen Biegebereich vor.
In den F i g. 3 und 4 sind die Einrichtungen dargestellt
v-, die zur Einstellung der Neigung der gewölbten Rundstäbe dienen. Der Klarheit halber sind die unterschiedlichen Neigungen von einem Rundstab zum anderen übertrieben dargestellt Jeder gebogene Rundstab 5 ist an einem Ende mit einer Klemmbacke 15
so versehen, die mit einer Schraube 16 an der Welle 14 des gebogenen Rundstabes festgeklemmt ist Jede Klemmbacke 15 weist ferner ein Auge 17 auf, in dessen öffnung das an einen Gewindebolzen 18 angeschweißte Ende angelenkt ist Der Gewindebolzen 18 bildet zusammen mit der Spannmutter 19 und dem an den Rahmer angeschlossenen Gewindebolzen 20 ein Spannschloß mit dem der Abstand zwischen den beiden Gewindebolzen 18 und 20 mit entgegengesetzten Gewinderichtungen in an sich bekannter Weise durch einfaches
wi Verdrehen der Mutter 19 verändert werden kann.
Der Gewindebolzen 20 ist am Träger 22 des Rahmen; 6 der Biegeanlage mit einem Auge 21 angelenkt Aufgrund der verhältnismäßig engen Anordnung, die aus der Nähe der Schwenkwellen 14 der aufeinanderfol
,.'■ genden gebogenen Rundstäbe resultiert, sind die Klemmbolzen 15 abwechselnd versetzt in Richtung dei Achse der Rundstäbe 5 angeordnet, wie es besonders deutlich in F i g. 4 dargestellt ist
Bei der in Fig.5 schematisch wiedergegebenen Vorrichtung befinden sich sämtliche Scheitel der Rundstäbe auf dem gleichen Niveau, und zwar unabhängig von der Neigungsebene der jeweiligen Rundstäbe, wobei dieses Niveau dasjenige Niveau ist, auf dem die stromaufwärtige Vorrichtung, im vorliegenden Fall der Aufwärmofen 1 für Glasscheiben, die zu biegende Scheibe anliefert. Sämtliche Rundstäbe sind dabei tatsächlich an ihren jeweiligen Enden von zwei parallel zueinander verlaufenden Trägern gehalten, wie z. B. von den Trägern 23 bei den Rundstäben im Bereich A und von den Trägern 24 bei den Rundstäben des Bereiches B.
Die Träger 23 sind an eine quer verlaufende Achse 25 am Eingang der Biegemaschine auf dem Niveau des Ofenausganges oder der stromaufwärtigen Vorrichtung angelenkt An ihrem gegenüberliegenden Ende bilden die Lager der letzten, von den Trägern 23 gehalterten gebogenen Rundstäbe 5 eine Achse 26, mit der sie mit einem gewissen Spiel in longitudinaler Richtung an die Träger 24 angelenkt sind. Die Träger 24 sind ihrerseits von Hydrauliken 27 und 28 gehaltert und bleiben ständig in horizontaler Lage und beide auf dem gleichen Niveau. Die Träger 23 können somit mehr oder weniger geneigt gegenüber der Horizontalen angeordnet sein und bleiben beide bei Absenken oder Anheben der Hydrauliken 27 und 28, welche die Träger 24 haltern, in der gleichen Ebene.
Die beiden ausgefluchteten Enden 29 und 30, die die Achse jedes gebogenen Rundstabes bilden, wie z. B. die Achse der Rundstäbe 5a oder 5/7, sind drehbar in Rollenlagern 31a bis 31/7 gelagert, die innerhalb des Bereiches A jeweils auf den Trägern 23 und innerhalb des Bereiches B jeweils auf den Trägern 24 angeordnet sind. Die verschiedenen Lager 31 sind in regelmäßigen Abständen über die gesamte Länge der Träger 23 und 24 verteilt Auf der anderen Seite der Lager 31 ist mindestens eines der Enden 29 oder 30 gebogenen Rundstäbe in die Bohrung des Kopfes eines Steuerkurbelarmes 32 eingesetzt, wie es deutlich in Fig.6 erkennbar ist Um die Montage und Demontage zu erleichtern, kann der Kopf des Kurbelarmes 32 durch eine Keilverbindung oder aber mit Hilfe von Schrauben an der Welle befestigt sein.
Das gegenüberliegende Ende des Kurbelarmes 32 trägt eine Achse 33, die parallel zu der von den beiden Enden 29 und 30 eines gebogenen Rundstabes gebildeten Achse verläuft und auf der sich eine Rolle 34 dreht Sämtliche zum gleichen gebogenen Rundstab, wie z. B. 5a oder 5n. gehörigen Elemente, d. h. der gebogene Rundstab selbst, die an einem seiner Enden sitzenden Kurbelarme 32 und die Achsen 33 befinden sich alle in der gleichen Ebene, die in F i g. 5 mit ß bezeichnet ist und quer zur Vorschubrichtung der zu biegenden Platte verläuft, wobei ihre Neigung gegenüber der Horizontalen durch Schwenken um die durch die Enden 29 und 30 verlaufende Achse verändert werden kann. Die nützliche Länge des Kurbelarmes 32, d. h. der Abstand zwischen der durch die Enden 29 und 30 eines gebogenen Rundstabes verlaufenden Achse und der die Rolle 34 tragenden Achse 33 ist ebenso groß wie die Bogenhöhe des gebogenen Bereiches des gewölbten Rundstabes. Sämtliche Rollen 34 laufen auf einer horizontalen seitlichen Führungsrampe 35, die auf demjenigen Niveau befestigt ist, auf dem der Ofen oder die stromaufwärts der Biegestation gelegene Vorrichtung die zu biegende Platte zuführt
Die Einstellung der Vorrichtung zur Erzielung der gewünschten Biegekrümmung erfolgt, indem man die vier Hydrauliken 27 und 28 betätigt. Bei Betätigen dieser Hydrauliken senkt man gleichzeitig die beiden Träger 24 ab, wobei sich die beiden an jeweils eines ihrer Enden angeschlossenen Träger 23 ein wenig gegenüber der Horizontalen zu neigen beginnen, indem sie um ihre feste Achse 25 auf dem gegenüberliegenden Ende geschwenkt werden. Auf diese Weise werden auch die an diese Träger angeschlossenen Lager 31 automatisch
ίο mit abgesenkt.
Aufgrund der Ausfluchtung der die Rollen 34 tragenden Achsen mit dem Zentrum der gebogenen Rundstäbe auf dem Scheitel ihrer Krümmung bleibt dieser Scheitel stets auf dem von der Rampe 35 vorgegebenen Niveau, das demjenigen Niveau entspricht, auf dem der Ofen die zu biegende Scheibe zuführt. Die zwischen den Rundstäben 5a und 5/7 angeordneten Rundstäbe haben gleichzeitig eine zwischen den Neigungen der beiden Rundstäbe 5a und 5/7 liegende Neigung erreicht. Tatsächlich ist es so, daß die Kurbelarme 32 von fester Länge gezwungen sind, eine senkrechtere Stellung einzunehmen, indem sie mit ihren Rollen 34 auf der horizontalen Führungsrampe 35 rollen und bei ihrer Aufrichtung die starr an ihnen angeschlossenen gebogenen Rundstäbe mitnehmen.
Die Lager des gebogenen Rundstabes 5a werden nur sehr wenig abgesenkt, so daß sich der Rundstab 5a selbst nur wenig aufrichtet. Bei den aufeinanderfolgenden Rundstäben im Bereich A werden die jeweiligen Lager 31a bis 31/n fortschreitend immer mehr abgesenkt und infolgedessen die dazugehörigen Rundstäbe immer mehr aufgerichtet. Auf diese Weise erfolgt die Einstellung der Biegekrümmung lediglich durch Veränderung des Niveaus der Hydrauliken 27 und 28.
Das bedeutet für die Kurbeiarme 32, daß sie eine Form aufweisen müssen, die ihnen eine Neigung ohne gegenseitige Beeinträchtigung ermöglicht.
Sobald die Biegekrümmung eingestellt worden ist, bleibt die Vorrichtung während des Biegevorganges sämtlicher zur gleichen Serie gehörigen Platten fest eingestellt. Die Krümmung des so gebildeten Formbettes nimmt fortschreitend in stromabwärtiger Richtung zu, wobei die auf dem Formbett vorrückenden Platten an ihren seitlichen Rändern fortschreitend abgesenkt werden und die maximale Absenkung bei Passieren des gewölbten Rundstabes 5m erreicht wird. Die Glasscheibe setzt anschließend ihre Vorschubbewegung stoßfrei auf dem zylindrischen Bett der Rundstäbe im Bereich B fort.
Da die gebogenen Rundstäbe mit aufgeschobenen, schiauchartigen Hülsen versehen sind, die häufig genug ausgetauscht werden müssen, ist es angebracht und bequem, einen leichten Zugriff zu den Rundstäben zu haben. Auch wenn eine symmetrischere Lösung ebenfalls möglich ist ist es daher vorteilhaft, die gesamte Anordnung der gebogenen Rundstäbe mit einer einzigen Reihe von Kurbelarmen zu steuern, die alle auf der gleichen Seite angeordnet sind.
Ferner braucht die Bahn, auf deren Scheitelpunkten die Platten vorrücken sollen, nicht unbedingt horizontal zu sein. Vielmehr kann die Bahn auch ansteigend oder abfallend angeordnet sein; das Formbett kann ferner auch in gewissen Fällen konkav ausgebildet sein und braucht nicht unbedingt eine konvexe Krümmung zu besitzen.
Um es den stromabwärts der Biegestation angeordneten Vorrichtungen zu ermöglichen, die gebogenen Platten unabhängig von deren Krümmung aufzuneh-
men, ist es im allgemeinen erforderlich, die Rahmen dieser Vorrichtungen mit Hydrauliken beweglich in ihrer Höhe auszustatten. Gegebenenfalls können dies die Hydrauliken 27 und 28 sein, die eine derartige Veränderung der Höhe des Rahmens der stromabwärtigen Vorrichtung erzeugen und gleichzeitig die Höhe der
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Träger 24 verändern.
Weiterhin erscheint es einsichtig, daß die Rampe 35 nicht unbedingt geradlinig und horizontal angeordnet zu sein braucht, sondern auch einstellbar sein und aus aneinander anschließenden angelenkten Teilabschnitten bestehen kann.
Hierzu 5 Blatt Zeichnungen

Claims (14)

1 Patentansprüche:
1. Verfahren zum Biegen von auf Biegetemperatur erwärmten Glasscheiben, die in horizontaler Lage über ein zunehmend gewölbtes Formbett laufen, dem sie sich unter Wirkung des Eigengewichts anpassen, dadurch gekennzeichnet, daß als Formbett gebogene, von angetriebenen Transporthülsen umgebene Rundstäbe verwendet werden, die in Transportrichtung aus der Transportebene fortschreitend weiter herausragen.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit einem beheizten Kanal mit horizontal angeordneten angetriebenen zylindrischen Transportwalzen und einem sich daran anschließenden Formbett aus aus der horizontalen Transportebene herausschwenkbaren, von angetriebenen Transporthülsen umgebenen gebogenen Rundstäben, dadurch gekennzeichnet, daß die gebogenen Rundstäbe (5a—5n) in unterschiedlichen Neigungsstellungen einstellbar und arretierbar sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltevorrichtungen für die einstellbaren und arretierbaren Rundstäbe Spannschlösser sind, deren einer Gewindebolzen (20) am Rahmen der Vorrichtung fest angeordnet ist, und deren anderer Gewindebolzen (18) an auf den Schwenkachsen (14) der Rundstäbe (5) festgeklemmten Klemmbacken (15) angreift.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Rundstäbe höhenverstellbar sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Rundstäbe (5) mit Schwenkachsen (29, 30) in einem Rahmen (23, 24) angeordnet sind, der um eine quer zur Transportebene verlaufende Achse (25) verschwenkoar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheitelpunkte der gebogenen Rundstäbe in der horizontalen Transportebene gehalten sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheitelpunkte der gebogenen Rundstäbe auf einer in bezug auf die horizontale Transportebene ansteigenden oder abfallenden Linie gehalten sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß das aus den Rundstäben bestehende Formbett konvex ausgebildet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch so gekennzeichnet, daß das aus den gebogenen Rundstäben bestehende Formbett konkav ausgebildet ist.
10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß sich an die das Formbett bildenden gebogenen Rundstäbe (5a bis 5m) mit steigendem Neigungswinkel eine Stabilisierungszone anschließt, in der die gebogenen Rundstäbe (5n) mit gleichbleibender Neigung eingestellt sind. wi
11. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 10, gekennzeichnet durch an wenigstens eine der Schwenkachsen jedes gebogenen Rundstabes (Sa-Sn,) gesteckte Steuerkurbelarme (32), die sich mit dem einen Ende gegen einen ""> Bezugsträger (35) abstützen und mit dem anderen Ende an einem Träger (23) angeordnet sind, wobei Träger (23) und Bezugsträger (35) gegeneinander durch Verschwenken um eine horizontale zur Scheibenbewegungsrichtung senkrechte Achse (25) neigbar sind
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß Bezugsträger und Träger (23) Ebenen bilden.
13. Vorrichtung nach Anspruch Π oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerkurbelarme (32) und die gebogenen Rundstäbe (5a—5n) sich in ein und der gleichen Ebene (P) senkrecht zur Bewegungsrichtung der zu wölbenden Scheiben befinden.
14. Vorrichtung nach Anspruch 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge der Steuerkurbelarme (32) gleich der Durchbiegung der gewölbten Rundstäbe (5a—Sn^ ist
DE2621902A 1975-05-30 1976-05-17 Verfahren und Vorrichtung zum Biegen erwärmter Glasscheiben Expired DE2621902C3 (de)

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FR7606266A FR2342947A1 (fr) 1976-03-05 1976-03-05 Procede et dispositif pour le bombage de feuilles de verre

Publications (3)

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