DE2621902B2 - Verfahren und Vorrichtung zum Biegen erwärmter Glasscheiben - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Biegen erwärmter GlasscheibenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Biegen von auf Biegetemperatur erwärmten Glasscheiben, die in
horizontaler Lage über ein zunehmend gewölbtes Formbett laufen, dem sie sich unter Wirkung des
Eigengewichts anpassen (DE-AS 14 96 007). Bei dem bekannten Verfahren wird mit einem zunehmend
gebogenen Bett aus. poröser Keramik oder dergleichen gearbeitet.
Zudem ist aus der DE-PS 16 79 961 bekannt, als Biegeform eine Reihe von gebogenen um ihre
jeweiligen Achsen verschwenkbaren Rundstäben zu verwenden, deren Achsen durch die jeweiligen beiden
Enden der Rundstäbe verlaufen und in einer gemeinsamen horizontalen Ebene angeordnet sind. Jeder dieser
Rundstäbe ist an einen Kurbelarm angeschlossen und die verschiedenen Kurbelarme sind an eine gemeinsame
Steuerstange angelenkt; die Rundstäbe bilden somit ein um so stärker gewölbtes Bett, je mehr man sich die
Rundstäbe mit Hilfe der Steuerstange aufrichten läßt. Ferner ist jeder Rundstab von einer torsionssteifen, in
axialer Richtung biegsamen Hülse umgeben, die in Rotationsrichtung angetrieben ist und somit den
Transport von Glasscheiben zu gewährleisten in der Lage ist.
Der Biegevorgang wird folgendermaßen durchgeführt: Die gebogenen Rundstäbe, die sich anfänglich in
der horizontalen Ebene ihrer Schwenkachsen befinden, nehmen die in dieser Ebene von einem Förderer
zugeführte Platte auf. In diesem Augenblick wird die Steuerstange durch Translation verschoben und läßt
über die Steuerkurbelarme gleichzeitig die gebogenen Rundstäbe verschwenken und bringt sie in ihre
Neigungsstellung gegenüber der Transportebenc, was der gewünschten Krümmung entspricht, wobei die
Rundstäbe mittels einer Hydraulik in dieser Stellung gehalten werden.
Die durch Wärmeeinwirkung erweichte Glasscheibe nimmt nun die von den Rundstäben vorgegebene neue
Form an. Man kann also mit ein und der gleichen Vorrichtung durch einfache Wahll des Neigungswinkels
der g.ewölblen Rundstäbe gegenüber der horizontalen
Transportebene din: verschiedensten Wölbungen bei Glasscheiben erzielen.
Unter Beibehaltung der oben angegebenen Vorteile soll nun dieses Verfahren wesentlich vereinfacht
werden.
Erreicht wird dies überraschend einfach dadurch, daß beim Verfahren zum Biegen von auf Biegetemperatur
erwärmten Glasscheiben, die in horizontaler Lage über
liin zunehmend gewölbtes Formbett laufen, dem sie sich
unter Wirk mg des Eigengewichts anpassen, zu einem Formbett gebogene, von angetriebenen Transporthülsen
umgebene Rundstäbe verwendet werden, die.· in Transportrichtung aus der Transportebene fortschreitend
weiter herausragen.
Eine vorzugsweise Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens wird mit einem beheizten Kanal mit
horizontal angeordneten angetriebenen zylindrischen Transportwalzen und einem sich daran anschließenden
Formbett aus aus der horizontalen Transportebene herausschwenkbaren, von angetriebenen Transporthülsen
umgebenen gebogenen Rundstäben zeichnet sich dadurch aus, daß die gebogenen Rundstäbe in
unterschiedlichen Neigungsstellungen einstellbar und arretierbar sind.
Haltevorrichtungen für die einstellbaren arretierbaren Rundstäbe bestehen zweckmäßig aus Spannschlössern,
deren einer Gewindebolzen am Rahmen der Vorrichtung fest angeordnet ist und deren anderer
Gewindebolzen an auf den Schwenkachseii der
Rundstäbe festgeklemmten Klemmbacken angreift.
Zweckmäßig ist die Länge der Steuerk'irbelarme
gleich der Durchbiegung der gewölbten Rundstäbe. Hierdurch kann die Höhe der oberen Bereiche der
Rundstäbe allein durch Festlegen des Niveaus des Bezugsträgers bestimmt werden.
Günstig ist es, wenn die Schwenkachsen der Rundstäbe in einem Rahmen angeordnet sind, der um
eine quer zur Transportebene verlaufende Achse verschwenkbar ist.
Unter »Transportebene« wird die Ebene verslanden, in der die Scheibe vor Eintritt in die Biegevorrichtung
sich bewegt.
Die Maßnahmen nach der Erfindung gewährleisten eine Reihe von Vorteilen:
Die Neigung jedes Rundstabes für die gewünschte Krümmung wird einmal festgelegt und während des
Betriebs nicht mehr verändert. Es ist keine Steuermechanik erforderlich, um die gewölbten Rundstäbe
ständig zu schwenken und anschließend wieder in die Ebene des Zuführungsförderers zurückzubringen.
Eine beachtliche Vereinfachung ergibt sich dadurch, daß sämtlichen gebogenen Rundstäben die gleiche
Krümmung verliehen wird und lediglich ihre Neigungswinkel verändert zu werden brauchen.
Im allgemeinen ist es von Vorteil, die Scheitel der Rundstäbe in stromaufwärtiger Richtung der Vorrichtung
auszurichten und sie derart nach oben zu neigen, daß sie ein fortschreitend konvexes Förderbett erzeugen.
Bei einer ersten vorteilhaften Ausführungsform sind sämtliche Schwenkachsen der Rundstäbe fest und
beispielsweise in der gleichen horizontalen Ebene ungeordnet. Die stromaufwärts der Vorrichtung ausgerichteten
Scheitel der Rundstäbe bilden somit eine fortschreitende Rampe, längs der die Neigungswinkel
der einzelnen Rundstäbe nacheinander in der Weise einzustellen sind, daß der Niveauunterschied zwischen
den Scheitelpunkten zweier aufeinanderfolgender gebogener Rundstäbe wesentlich kleiner als der Radius
der die Platten tragenden biegsamen Hülsen bleibt. Die Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, daß im Biegebereich der Anlage an den Enden der gebogener.
Rundstäbe angreifende Einstelleinrichtungen angeordnet sind, mit denen die Rundstäbe in den gewünschten
Neigungsstellungen einstellbar und festlegbar sind. Bei den Einstelleinrichtungen handelt es sich vorteilhafterweise
um Spannschlösser mit angeschlossenem Gewindebolzen, von denen der eine Gewindebolzen fest am
Rahmen der Anlage angeschlossen ist, während der andere Gewindebolzen jeweils an eine an einem Ende
der Schwenkachse des jeweiligen gebogenen Rundstabes festgeklemmten Klemmbacke angreift.
Bei einer zweiten Ausführungsform werden die
Bei einer zweiten Ausführungsform werden die
ίο Scheitel der gebogenen Rundstäbe unter Verwendung
eines gemeinsamen Bezugsträgers in einer vorgegebenen Linie, insbesondere einer horizontal verlaufenden
Linie gehalten. Der Bezugsträger kann fest angeordnet sein, und in diesem Falle ist die Vorrichtung dadurch
gekennzeichnet, daß die jeweilige Stellung der Schwenkachsen der Rundachse einstellbar ist, so daß die
Schwenkachsen von einem Rundstab zum anderen auf fortschreitend unterschiedliche Ni/eaus bringbar sind.
Vorteilhafterweise zeichnet sich eine erfindungsgemäße Vorrichtung weiterhin dadurch aus, daß die Schwenkachsen
an einem ebenen Rahmen -.!gebracht sind, der
um eine senkrecht zur Achse a~.s Förderrades
verlaufende Achse beweglich ist, und daß die Rundstäbe Trägerwellen von Steuerkurbel-Arme sind, die sich mit
2ϊ ihren Enden auf dem Bezugsträger abstützen. Vorzugsweise
besitzen die Steuerkurbelarme eine Länge, die ebenso groß wie die Bogenhöhe der gebogenen
Rundstäbe ist, während der Bezugsträger in einer horizontalen Ebene angeordnet ist oder seinerseits eine
jo einstellbare und im Falle einer Biegung auf einem konvexen Förderbett leicht ansteigende Neigung
aufweist.
Gemäß einem weiterbildenden Merkmal der Erfindung werden die Glasscheiben nach Durchlaufen des
)ϊ Biegebereiches, der von einem Förderbeit mit fortschreitend
sich änderndem Profil gebildet wird, über ein Förderbett mit konstantem Profil geführt, das aus einer
Gruppe von gebogenen Rundstäben besteht, welche sämtlich unter dem gleichen, der endgültigen Wölbung
entsprechenden Neigungswinkel geneigt sind. Auf diese Weise erhält man eine Stabilisierung der Form und
vt.meidet die Gefahr von Deformationen vor dem vollständigen Erstarren infolge der Abkühlung.
Weiterbildenden Merkmale und Vorteil des erfin-
n dungsgemäßen Verfahrens und der Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens sollen im folgenden
anhand von Ausführungsbeispielen und anhand der Zeichnungen näher erläutert werden. Die Zeichnungen
zeigen in
■>o Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße
Biegeanlage, in schematischer Darstellung längs der Linie I-Ider Fi g. 2;
F i g. 2 eine Draufsicht auf die Anlage längs der Linie 11-1!MrF ig. I;
>> F i g. 3 eine Seitenansicht längs des Pfeiles Ill-Ill der
Fig. 4 zur Erläuterung der Einrichtungen zur Einstellung
der Neigung der gebogenen Rundstäbe;
Fig. 4 eine Teilansicht längs der Linie IV-IV der Fig. 3 zur Darstellung der Enden der .Schwenkwellen
der gebogenen Rundstäbe;
F i g. 5 eine schematische, perspektivische Darstellung einer einzigen Steuereinrichtung, bei der die
Scheitel sämtlicher Rundstäbe in der gleichen horizontalen Ebene verlaufen; und in
Fig.6 eine Darstellung der Steuerhebel für die Rundstäbe der Vorrichtung nach F i g. 5.
Eine Biegeanlage zur Durchführung des neuen Verfahrens weist einen Aufwärmofen I, in dem die
Glasscheiben 4 bis auf clic Biegetemperatur erwärmt
werden, eine an dun Ofen anschließende Biegc/one 2. in
der den Glasscheiben die gewünschte Wölbung verliehen wird, sowie eine Kühlstrecke .3 auf. in der die
gebogenen Glasscheiben abgekühlt werden, wobei diese Abkühlung gegebenenfalls unter Verwendung von
l.ultstrahlcn schlagartig erfolgen kann, um den Glasscheiben
eine thermische Vorspannung zu verleihen. Die Glasscheiben werden innerhalb der gesamten
Anlage in horizontaler Lage transportiert, wobei die
noch planen Glasscheiben im Aufwarmofen I mit in I !mlaiif versetzten, zylindrischen Rollen I i transportiert
werden.
Im übrigen Teil der Anlage bestehen die Transport
rollen aus gebogenen Kundstäben 5. die an beiden Fnden drehbar im Rahmen 6 des Biegebercichcs auf
Achsen gelagert sind, die in einem Abstand von
...,.,,,(.UrI (.<>....., K1 1 -,[I ,„„! tir%r\fin;r\Afr .,r,.r..,,r,!il,.|
v'"i-^11
"■■ ■■■■ - · - ■—·-.···- r- -.
sind. Die gebogenen Rundstäbc 5 sind mil biegsamen,
aber torsionssteifen schlauchartigen Hülsen 7 mit einem Durchmesser /wischen 40 mm und 60 nun überzogen.
Die Hülsen 7 sind mn /.ahnrädern 8 versehen, die an
einem ihrer linden festgeklemmt und von einem Motor 9 über Ketten 10, 11 und 12 angetrieben sind, welche mit
den /.ahnrädern in I.ingriff stehen. Sämtliche Rundstäbe
5 ία eisen die gleiche Hogenhohc. biespielswcise von
120 mm auf. Sie sind in stromaufwärtiger Richtung
ausgerichtet und nach oben geneigt, wobei ihre Neigung im Biegcbcrcich derart eingestellt ist. dall sie von links
nach rechts in der Zeichnung von einem Rundstab zum
nächsten zunimmt. Der erste Rundstab 5a isl bei'.piels
weise in der Transportebene gehalten, d.h. seine
Berührungslinie liegt in der F.bene der Unterseite der .ins dem Ofen 1 austretenden planen Glasscheibe 4. Der
folgende Rundstab 5h ist in seiner Neigung so
eingestellt. (IaB sein Scheitelpunkt in der Achse des
Ofens sich zwischen 0 mm und 10 mm. vorzugsweise
-1 mm und 7 mm oberhalb des entsprechenden Punktes
des Rundstabes 5a befindet. Der rächste Rundstab 5c weis: Line etwa1· stärkere Neigung auf und überragt
somit in seinem minieren Bereich das Niveau des ·.orhergehenden Rundstabes erneut um ungefähr 4 mm
bis 7 mm Das gleiche gilt ebenso für die anschließenden
Rundstabe 5d bis 5 m. die jeweils etwas stärker
gegenüber dem jeweils vorhergehenden Rundstab
geneigt sind.
Im Biegebereich schwankt der gegenseitige Abstand
eic·" gebogenen Rund'-i.ibe somit zwischen ft cm und
lfc<_m Nach Überschreiten des ersten gebogenen
Rundstabes 5a ia"f< die au* dem Ofen 1 austretende
Glasscheibe 4 in Rkh'ung des Pfeiles F über den
zweiten Rundstab 5b und wird somit leicht angehoben,
und zwar im wesentlichen in ihrem mittleren Bereich, während sie in ihren seitlichen Randbereichen wesentlich
weniger angehoben wird. Die Glasscheibe bewegt sich somit stromabwärts, wobei ihre Vorderkante und
damit die gesamte Glasscheibe praktisch stufenweise bis auf eine Höhe angehoben wird, die der Neigung der
gebogenen Rundstäbe am anderen Ende des Biegebereiches entspricht und die von der endgültigen
Krümmung abhängt, die man den Glasscheiben erteilen will. Die Anzahl der gebogenen Rundstäbe, deren
Neigung fortschreitend von einem Rundstab zum anderen zunimmt, liegt in der Größenordnung von etwa
5 bis 15 Rundstaben und hängt vom Krümmungsgrad ab.
Beispielsweise erhält man gute Resultate für einen Krümmungsradius von 1000 mm bis 1500 mm, wenn der
eigentliche, in der Zeichnung dargestellte Biegebereich aufeinanderfolgende gebogene Rundstäbc 56 bis 5m mit
zunehmend stärkerer Neigung aufweist.
Für eine beabsichtigten Krümmungsradius von 2000 mm erhalt man bereits gute Resultate, insbesondere,
was die optischen Figcnschaften der gebogenen Scheibe anbetrifft, wenn man statt zwölf Rundstäben
nur acht gebogene Rundstäbc mit z.unchmcner Neigung verwendet. Die Transportgeschwindigkeit, mit der die
Glasscheiben im Biegebercich über die die Biegung bewirkenden gebogenen Rundstäbe geführt werden,
kann entsprechend erhöht werden, wenn die Glasscheiben
eine geringere Dicke aufweisen.
Auf diese Weise kann man /.. B. die Iransportgeschwindigkeit
von b m/min auf 18 m/min erhöhen, wenn
die Dicke der Glasscheiben von H mm auf 3 mm abnimmt. Für Glasscheiben mit 4 mm Dicke erhält man
beispielsweise gute Resultate, wenn man Transportgesrhwindii-'ki-iirn
in drr Größenordnung von I 2 m/min
bis 14 m/min verwendet. Die Temperatur der Glasscheiben liegt im Biegebercich vorteilhafterweise in der
Größenordnung von fi20 ('.
Im Anschluß an dem mit Λ bezeichneten Biegebereich,
in dem die gebogenen Rundstäbe 5a bis 5m eine von einem Rundstab zum darauffolgenden zunehmende
Neigung aufweisen, ist eine Gruppe von gebogenen Rundsläben 5n angeordnet, die sämtlich die gleiche, der
Neigung des letzten gewölbten Rundstabes 5m des Biegcbereichcs Λ entsprechende Neigung besitzen.
Die Anzahl dieser Rundstäbe 5n. deren Neigung dem endgültigen gewünschten Krümmungsradius der Glasscheiben
entspricht, kann in der Größenordnung von fünf bis fünfzehn Rundstäben liegen. Der entsprechende
Bereich Ii. in dem die gebogenen Rundstäbe alle die gleiche Neigung aufweisen, dient zur Stabilisicung der
den Glasscheiben erteilten Kürmmung. In diesem Bereich passen sich die Glasscheiben während ihres
Transportes immer besser dem Krümmungsradius des von den gewölbten Rundstäben gebildeten Mantels an.
Die gewölbten Rundstäbe weisen in diesem Bereich ebenfalls einen gegenseitigen Abstand zwischen 60 mm
und 160 mm auf. und die Glasscheiben rücken in diesem
Bereich vorteilhafterweise mit der gleichen Geschwindigkeit w ic im eigentlichen Biegebereich vor.
In den F" ι g. 3 und 4 sind die Hinrichtungen dargestellt,
die zur Einstellung der Neigung der gewölbten Rundstäbc dienen. Der Klarheit halber sind die
unterschiedlichen Neigungen von einem Rundstab zum anderen übertrieben dargestellt. Jeder gebogene Rundstab
5 ist an einem Fnde mit einer Klemmbacke 15 versehen, die mit einer Schraube 16 ?n der Welle 1' des
gebogenen Rundstabes festgeklemmt ist. Jede Klemmbacke 15 weist ferner ein Auge 17 auf, in dessen öffnung
das an einen Gewindebolzen 18 angeschweißte Ende angelenkt ist. Der Gewindebolzen 18 bildet zusammen
mit der Spannmutter 19 und dem an den Rahmen angeschlossenen Gewindebolzen 20 ein Spannschloß,
mit dem der Abstand zwischen den beiden Gewindebolzen 18 und 20 mit entgegengesetzten Gewinderichtungen in an sich bekannter Weise durch einfaches
Verdrehen der Mutter 19 verändert werden kann.
Der Gewindebolzen 20 ist am Träger 22 des Rahmens
6 der Biegeanlage mit einem Auge 21 angelenkt. Aufgrund der verhältnismäßig engen Anordnung, die
aus der Nähe der Schwenkwellen 14 der aufeinanderfolgenden gebogenen Rundstäbe resultiert, sind die
Klemmbolzen 15 abwechselnd versetzt in Richtung der Achse der Rundstäbe 5 angeordnet, wie es besonders
deutlich in F i g. 4 dargestellt ist
Bei der in F: i g. 5 schematisch wiedergegebenen
Vorrichtung befinden sich sämtliche Scheitel der Rundstäbe auf dem gleichen Niveau, und zwar
unabhängig von der Neigungsebene der jeweiligen Rundstäbe, wobei dieses Niveau dasjenige Niveau ist,
auf dem die stromaufwärtige Vorrichtung, im vorliegenden Fa!1 der Aufwärmofen 1 für Glasscheiben, die zu
biegende Scheibe anliefert. Sämtliche Rundstäbe sind dabei tatsächlich an ihren jeweiligen Enden von zwei
parallel zueinander verlaufenden Trägern gehalten, wie /.. B. von den Trägern 23 bei den Rundstäben im Bereich
A und von den Trägern 24 bei den Rundstäben des Bereiches B.
Die Träger 23 sind an eine quer verlaufende Achse 25 am Eingang der Biegemaschine auf dem Niveau des
Ofenausganges oder der stromaufwärtigen Vorrichtung angelenkt. An ihrem gegenüberliegenden Ende bilden
die Lager der letzten, von den Trägern 23 gehalterten gebogenen Rundstäbe 5 eine Achse 26, mit der sie mit
einem gewissen Spiel in longitudinaler Richtung an die Träger 24 angelenkt sind. Die Träger 24 sind ihrerseits
von Hydrauliken 27 und 28 gehaltert und bleiben ständig in horizontaler Lage und beide auf dem gleichen Niveau.
Die Träger 23 können somit mehr oder weniger geneigt gegenüber der Horizontalen angeordnet sein und
bleiben beide bei Absenken oder Anheben der Hydrauliken 27 und 28, welche die Träger 24 haltern, in
dergleichen Ebene.
Die beiden ausgefluchteten Enden 29 und 30, die die Achse iedes gebogenen Rundstabes bilden, wie z. B. die
Achse der Rundstäbe 5a oder 5n, sind drehbar in Rollenlagern 31a bis 31n gelagert, die innerhalb des
Bereiches A jeweils auf den Trägern 23 und innerhalb des Bereiches B jeweils auf den Trägern 24 angeordnet
sind. Die verschiedenen Lager 31 sind in regelmäßigen Abständen über die gesamte Länge der Träger 23 und
24 verteilt. Auf der anderen Seite der Lager 31 ist mindestens eines der Enden 29 oder 30 gebogenen
Rundstäbe in die Bohrung des Kopfes eines Steuerkurbelarmes 32 eingesetzt, wie es deutlich in Fig.6
erkennbar ist. Um die Montage und Demontage zu erleichtern, kann der Kopf des Kurbelarmes 32 durch
eine Keilverbindung oder aber mit Hilfe von Schrauben an der Welle befestigt sein.
Das gegenüberliegende Ende des Kurbelarmes 32 trägt eine Achse 33, die parallel zu der von den beiden
Enden 29 und 30 eines gebogenen Rundstabes gebildeten Achse verläuft und auf der sich eine Rolle 34
dreht. Sämtliche zum gleichen gebogenen Rundstab, wie z. B. 5a oder 5n. gehörigen Elemente, d. h. der gebogene
Rundstab selbst, die an einem seiner Enden sitzenden Kurbelarme 32 und die Achsen 33 befinden sich alle in
der gleichen Ebene, die in F i g. 5 mit B bezeichnet ist
und quer zur Vorschubrichtung der zu biegenden Platte verläuft, wobei ihre Neigung gegenüber der Horizontalen durch Schwenken um die durch die Enden 29 und 30
verlaufende Achse verändert werden kann. Die nützliche Länge des Kurbelannes 32, d. h. der Abstand
zwischen der durch die Enden 29 und 30 eines gebogenen Rundstabes verlaufenden Achse und der die
Rolle 34 tragenden Achse 33 ist ebenso groß wie die Bogenhöhe des gebogenen Bereiches des gewölbten
Rundstabes. Sämtliche Rollen 34 laufen auf einer horizontalen seitlichen Führungsrampe 35, die auf
demjenigen Niyeau befestigt ist, auf dem der Ofen oder
die stromaufwärts der Biegestation gelegene Vorrichtung die zu biegende Platte zuführt
gewünschten Biegekrümmung erfolgt, indem man die vier Hydrauliken 27 und 28 betätigt. Bei Betätigen dieser
Hydrauliken senkt man gleichzeitig die beiden Träger 24 ab, wobei sich die beiden an jeweils eines ihrer Enden
angeschlossenen Träger 23 ein wenig gegenüber der Horizontalen zu neigen beginnen, indem sie um ihre
feste Achse 25 auf dem gegenüberliegenden Ende geschwenkt werden. Auf diese Weise werden auch die
an diese Träger angeschlossenen Lager 31 automatisch
ίο mit abgesenkt.
Aufgrund der Ausfluchtung der die Rollen 34 tragenden Achsen mit dem Zentrum der gebogenen
Rundstäbe auf dem Scheitel ihrer Krümmung bleibt dieser Scheitel stets auf dem von der Rampe 35
vorgegebenen Niveau, das demjenigen Niveau entspricht, auf dem der Ofen die zu biegende Scheibe
zuführt. Die zwischen den Rundstäben 5a und 5n angeordneten Rundstäbe haben gleichzeitig eine zwischen
den Neigungen der beiden Rundstäbe 5a und 5n liegende Neigung erreicht. Tatsächlich ist es so, daß die
Kurbelarme 32 von fester Länge gezwungen sind, eine senkrechtere Stellung einzunehmen, indem sie mit ihren
Rollen 34 auf der horizontalen Führungsrampe 35 rollen und bei ihrer Aufrichtung die starr an ihnen angeschlossenen
gebogenen Rundstäbe mitnehmen.
Die Lager des gebogenen Rundstabes 5a werden nur sehr wenig abgesenkt, so daß sich der Rundstab 5a
selbst nur wenig aufrichtet. Bei den aufeinanderfolgenden Rundstäben im Bereich A werden die jeweiligen
Lager 31a bis 31m fortschreitend immer mehr abgesenkt und infolgedessen die dazugehörigen Rundstäbe
immer mehr aufgerichtet. Auf diese Weise erfolgt die Einstellung der Biegekrümmung lediglich durch
Veränderung des Niveaus der Hydrauliken 27 und 28.
Das bedeutet für die Kurbelarme 32, daß sie eine Form aufweisen müssen, die ihnen eine Neigung ohne
gegenseitige Beeinträchtigung ermöglicht.
Sobald die Biegekrümmung eingestellt worden ist, bleibt die Vorrichtung während des Biegevorganges
sämtlicher zur gleichen Serie gehörigen Platten fest eingestellt. Die Krümmung des so gebildeten Formbettes
nimmt fortschreitend in stromabwärtiger Richtung zu, wobei die auf dem Formbett vorrückenden Platten
an ihren seitlichen Rändern fortschreitend abgesenkt werden und die maximale Absenkung bei Passieren des
gewölbten Rundstabes 5m erreicht wird. Die Glasscheibe setzt anschließend ihre Vorschubbewegung stoßfrei
auf dem zylindrischen Bett der Rundstäbe im Bereich B fort.
Da die gebogenen Rundstäbe mit aufgeschobenen, sch'auchartigen Hülsen versehen sind, die häufig genug
ausgetauscht werden müssen, ist es angebracht und bequem, einen leichten Zugriff zu den Rundstäben zu
haben. Auch wenn eine symmetrischere Lösung ebenfalls möglich ist, ist es daher vorteilhaft, die
gesamte Anordnung der gebogenen Rundstäbe mit einer einzigen Reihe von Kurbelarmen zu steuern, die
alle auf der gleichen Seite angeordnet sind.
die Platten vorrücken sollen, nicht unbedingt horizontal zu sein. Vielmehr kann die Bahn auch ansteigend oder
abfallend angeordnet sein; das Formbett kann ferner auch in gewissen Fällen konkav ausgebildet sein und
braucht nicht unbedingt eine konvexe Krümmung zu
besitzen.
Um es den stromabwärts der Biegestation angeordneten Vorrichtungen zu ermöglichen, die gebogenen
Platten unabhängig von deren Krümmung aufzuneh-
men, ist es im allgemeinen erforderlich, die Rahmen dieser Vorrichtungen mit Hydrauliken beweglich in
ihrer Höhe auszustatten. Gegebenenfalls können dies die Hydrauliken 27 und 28 sein, die eine derartige
Veränderung der Höhe des Rahmens der stromabwärtigen Vorrichtung erzeugen und gleichzeitig die Höhe der
10
Träger 24 verändern.
Weiterhin erscheint es einsichtig, daß die Rampe 35 nicht unbedingt geradlinig und horizontal angeordnet zu
sein braucht, sondern auch einstellbar sein und aus aneinander anschließenden angelenkten Teilabschnitten
bestehen kann.
Hierzu 5 Blatt Zeichnungen
Claims (14)
1. Verfahren zum Biegen von auf Biegetemperatur erwärmten Glasscheiben, die in horizontaler Lage
über ein zunehmend gewölbtes Formbett laufen, dem sie sich unter Wirkung des Eigengewichts
anpassen, dadurch gekennzeichnet, daß als Formbett gebogene, von angetriebenen Transporthülsen
umgebene Rundstäbe verwendet werden, die in Transportrichtung aus der Transportebene
fortschreitend weiter herausragen.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit einem beheizten Kanal mit
horizontal angeordneten angetriebenen zylindrischen Transportwalzen und einem sich daran
anschließenden Formbett aus aus der horizontalen Transportebene herausschwenkbaren, von angetriebenen
Transporthülsen umgebenen gebogenen Rundstäben, dadurch gekennzeichnet, daß die gebogener! Rundstäbe (5a—5n) in unterschiedlichen
Neigungssidlungen einstellbar und arretierbar sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltevorrichtungen für die
einstellbaren und arretierbaren Rundstäbe Spannschlösser sind, deren einer Gewindebolzen (20) am
Rahmen der Vorrichtung fest angeordnet ist, und deren anderer Gewindebolzen (18) an auf den
Schwenkachsen (14) der Rundstäbe (5) festgeklemmten Klemmbacken (15) angreift.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch )0 gekennzeichnet, daß die Rundstäbe höhenverstellbar
sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rundaäbe (5) mit Schwenkachsen (29, 30) in einem Rahmen (23, 4) angeordnet sind,
der um eine quer zur Transportebene verlaufende Achse (25) verschwenkbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheitelpunkte der gebogenen
Rundstäbe in der horizontalen Transportebene gehalten sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheitelpunkte der gebogenen
Rundstäbe auf einer in bezug auf die horizontale Transportebene ansteigenden oder abfallenden
Linie gehalten sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß das aus den Rundstäben
bestehende Formbett konvex ausgebildet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch ■*·!>
gekennzeichnet, daß das aus den gebogenen Rundstäben bestehende Formbett konkav ausgebildet
ist.
10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß sich ">">
an die das Formbett bildenden gebogenen Rundstäbe (5a bis 5m) mit steigendem Neigungswinkel eine
Stabilisierungszone anschließt, in der die gebogenen Rundstäbe (5n) mit gleichbleibender Neigung
eingestellt sind. '"
11. Vorrichtung nach einem oder mehreren der
Ansprüche 4 bis 10, gekennzeichnet durch an wenigstens eine der Schwenkachsen jedes gebogenen
Rundstabes (5a—5n) gesteckte Steuerkurbelarme (32), die sich mit dem einen Ende gegen einen · ■
Bezugsträger (35) abstützen und mit dem anderen Ende an einem Träger (23) angeordnet sind, wobei
Träger (23) und Bezugsträger (35) gegeneinander durch Verschwenken um eine horizontale zur
Scheibenbewegungsrichtung senkrechte Achse (25) neigbar sind
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß Bezugsträger und Träger (23)
Ebenen bilden.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerkurbelarme
(32) und die gebogenen Rundstäbe (5a—5n) sich in
ein und der gleichen Ebene (P) senkrecht zur Bewegungsrichtung der zu wölbenden Scheiben
befinden.
14. Vorrichtung nach Anspruch 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge der Steuerkurbelarme
(32) gleich der Durchbiegung der gewölbten Rundstäbe (5a—SnJ ist.
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