DE1171102B

DE1171102B - Einbrennlack

Info

Publication number: DE1171102B
Application number: DEP23422A
Authority: DE
Inventors: Joseph Anthony Vasta
Original assignee: EI Du Pont de Nemours and Co
Current assignee: EIDP Inc
Priority date: 1958-08-25
Filing date: 1959-08-25
Publication date: 1964-05-27
Also published as: BE581943A; FR1237966A; GB872139A; US2967162A

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Internat. Kl.: C09d

Deutsche Kl.: 22h-3

Nummer: 1 171102

Aktenzeichen: P 23422 IVc / 22 h

Anmeldetag: 25. August 1959

Auslegetag: 27. Mai 1964

Es ist bekannt, Mischpolymerisate aus einem Maleinsäurehalbester, Styrol und Methacrylsäuredodecylester zur Verbesserung von Lacken zu verwenden. Es ist weiter bekannt, Mischpolymerisate aus Vinylestern aliphatischer Säuren und Maleinsäureanhydrid als Granulierungsmittel und Wasserverdickungsmittel sowie in Klebstoffen zu verwenden. Man hat auch schon einen Einbrennlack hergestellt, welcher eine Mischung aus 10 bis 90% Harnstofformaldehydharz und 90 bis 10% eines flüssigen oxydierten Polymerisats oder Mischpolymerisats eines konjugierten Diolefins enthält.

Es wurde nun gefunden, daß man einen besonders brauchbaren Einbrennlack, insbesondere für elektrische Ausrüstungen und Geräte, auf der Grundlage eines Filmbildners in einem organischen Lösungsmittel und gegebenenfalls eines Pigments erhält, wenn der Filmbildner von einem verträglichen Gemisch

(1) eines Mischpolymeren aus 30 bis 80 Molprozent Styrol, 15 bis 65 Molprozent Acrylsäureäthylester und 5 bis 25 Molprozent eines Halbesters von Maleinsäure und mindestens einem primären und/oder sekundären einwertigen Alkohol, der von nicht benzoidartig ungesättigten Bestandteilen frei ist, nur Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff, bis zu 18 Kohlenstoffatome und als einzigen funktionellen Substituenten Hydroxyl enthält,

(2) mindestens einer der folgenden Verbindungen: Kondensate aus Melamin, Formaldehyd und einwertigem Alkohol, Kondensate aus Harnstoff, Formaldehyd und einwertigem Alkohol, Epoxydharze und epoxydierte Pflanzenöle

Einbrennlack

Anmelder:

E. I. du Pont de Nemours and Company,
Wilmington, Del. (V. St. A.)

Vertreter:

Dr.-Ing. W. Abitz, Patentanwalt,

München 27, Pienzenauer Str. 28

Als Erfinder benannt:

Joseph Anthony Vasta, Sharon Hill, Del.

(V. St. A.)

Beanspruchte Priorität:

V. St. v. Amerika vom 25. August 1958 (757 108)

gebildet wird.

Die neuen Einbrennlacke eignen sich besonders für Kühlschränke, Gefriermaschinen, Waschmaschinen, Wäschetrockner und verwandte Einrichtungen, wie Küchenschränke. Der erfindungsgemäße Einbrennlack hat besonders günstige Gebrauchseigenschaften, eine Härte, Flexibilität, Haftfestigkeit, Glanz, Dauerhaftigkeit und Beständigkeit gegen eine nachteilige Auswirkung von Abrieb (Verschleiß), gegen Einwirkung von Fetten, Dämpfen, Nahrungsmitteln, Seifen, Waschmitteln und anderen Chemikalien und hoher Temperaturen. Der neue Einbrennlack läßt sich nach herkömmlichen Methoden auftragen und unter technischen Bedingungen unter Erzielung fehlerfreier Überzüge brennen.

Die erfindungsgemäßen Einbrennlacke sind pigmentierte oder klare (nicht pigmentierte) flüssige Massen, deren organischer Filmbildner vorzugsweise von einem Gemisch aus 30 bis 95, insbesondere 60 bis 90 Gewichtsprozent der Komponente (1) und 70 bis 5, insbesondere 40 bis 10 Gewichtsprozent der Komponente (2) gebildet wird. Bewährt haben sich auch Filmbildner, welche 40 bis 85 Gewichtsprozent der Komponente (1) und 60 bis 15 Gewichtsprozent der Komponente (2) aufweisen. In einer besonderen Ausführungsform enthält der Filmbildner 80 bis 90 Gewichtsprozent der Komponente (1), 0 bis 10 Gewichtsprozent epoxydiertes Pflanzenöl und 10 bis 15 Gewichtsprozent Epoxydharz. Bekannte Modifizierungsmittel, wie Härtungsbeschleuniger, Mahlhilfen, oberflächenaktive Stoffe, wachsartige Substanzen und Weichmacher, können in den üblichen geringen Mengenanteilen anwesend sein.

Die neuen Einbrennlacke brauchen kein Wasser zu enthalten. Die Wassermenge, welche mit den Bestandteilen in den Lack gelangt, soll möglichst gering gehalten werden.

Bei einem Styrolgehalt von wesentlich weniger als 30 Molprozent haben Härte, Glanz und Wasser- und Chemikalienbeständigkeit der fertigen Überzüge häufig nicht die erwünschte Höhe. Mit zunehmendem

409 597/410

Styrolgehalt leidet die Flexibilität; oberhalb etwa 80% sind die fertigen Überzüge zu wenig flexibel oder zu spröde, um allgemein brauchbar zu sein. Der Acrylsäureäthylester ist in einer Menge von mindestens 15 Molprozent erforderlich, um das Mischpolymere weichzustellen und die Verträglichkeit mit den anderen filmbildenden Komponenten des Einbrennlacks zu fördern. Acrylsäureäthylestermengen oberhalb etwa 65 %> bieten keinen die erhöhten

Alkohole, wie Cyclohexyl-, Methylcyclohexyl- und Cyclopentylalkohol, sowie Phenol und substituierte Phenole, z. B. tert.-Butylphenol, Octylphenol und Phenylphenol.

Die bevorzugten Mischpolymeren haben nach Abtrennung von dem Lösungsmittel, in dem ihre Herstellung erfolgte, eine relative Viskosität von 1,07 bis 1,17. Die in diesen Bereich fallenden Mischpolymeren eignen sich besonders gut für die erfindungs-

Kosten ausgleichenden Vorteil. Der Maleinsäurehalb- io gemäßen Einbrennlacke, weil ihr Polymerisationsester ist in den Mischpolymeren in einer Menge von grad (1) ausreicht, um den gewünschten Feststoffmindestens 5 Molprozent erforderlich, damit die fertigen Überzüge inert und unlöslich sind. Bei Mengen

des Maleinsäurehalbesters oberhalb etwa 25% wird

gehalt und die gewünschte Viscosität des flüssigen Einbrennlacks, bei üblichen Auftragemethoden einen glatten Überzug erwünschter Dicke und in den ge-

bei der Herstellung des Mischpolymeren eine uner- 15 trockneten Überzügen eine günstige Zähigkeit, wünscht hohe Viscosität, eine schlechte Reproduzier- Dauerhaftigkeit, Einheitlichkeit des Überzuges und

barkeit und manchmal eine Gelbildung erhalten, die sich ergebende höhere Azidität des flüssigen Einbrennlacks führt zur Instabilität, die anderen Film

andere physikalische und chemische Eigenschaften zu ergeben, und (2) nicht so hoch ist, um zu den unerwünschten Erscheinungen der Gelbildung, Unlösbildner sind in größeren Mengenanteilen erforderlich, 20 Hchkeit in gewöhnlichen Lösungsmitteln, Unverträg- und die zusätzlichen Kosten werden nicht von wei- lichkeit mit den anderen filmbildenden Komponenten teren Vorteilen aufgewogen. des flüssigen Einbrennlacks und zu unwirtschaftlich

Mischpolymere mit einem Gehalt an 40 bis dünnen Überzügen zu führen, die sich aus einem 70 Molprozent Styrol, 20 bis 50 Molprozent Acryl- niedrigen Feststoffgehalt bei praktischen Anwensäureäthylester und 10 bis 20 Molprozent Malein- 25 dungsviskositäten für die flüssigen Einbrennlacke säurehalbester ergeben Einbrennlacke, die wirtschaft- ergeben.

lieh und besonders ausgeglichene Eigenschaften be- Die für die erfindungsgemäßen Zwecke geeigneten

sitzen. epoxydierten Pflanzenöle sind im Handel erhältlich.

Die hiermit beanspruchte Herstellung der Misch- Sie können andererseits auch nach bekannten Verpolymeren erfolgt im allgemeinen in zwei Stufen. In 30 fahren, z. B. nach der USA.-Patentschrift 2 569 502, der ersten Stufe wird unter Verwendung der oben- hergestellt werden, indem man die natürlich vorkomgenannten molaren Anteile ein Mischpolymeres aus menden (oder entsprechenden synthetischen) Ester Styrol, Acrylsäureäthylester und Maleinsäureanhydrid des Glycerins (oder anderer mehrwertiger Alkohole, hergestellt, wobei die molare Menge des Maleinsäure- z.B. des Sorbits) und die C₈ _ ₂₂-Pflanzenölsäuren, anhydrides der in dem schließlich herzustellenden 35 von denen mindestens eine ungesättigt ist, epoxydiert. Mischpolymeren gewünschten Menge des Malein- Beispiele für dieser Klasse ungehörende, natürlich säurehalbesters äquivalent ist. Das dabei erhaltene
Mischpolymere wird dann bei milden Veresterungsbedingungen mit einem einwertigen Alkohol der oben
beschriebenen Art behandelt und dadurch der Ma- 40
leinsäureanhydridbestandteil des vorgebildeten Polymeren in den entsprechenden Maleinsäurehalbester
umgewandelt.

Die Ausgangsmischpolymeren (der ersten Stufe)

werden im allgemeinen hergestellt, indem man ein 45 phenylolpropan, mit einem Epihalogenhydrin oder Gemisch der angegebenen Anteile an Styrol, Acryl- einer Polyepoxyverbindung, vorzugsweise Epichlorsäureäthylester und Maleinsäureanhydrid in Gegen- hydrin, kondensiert. Die Epoxydharze sind Epoxywart von etwa 25 bis 400 °/o, vorzugsweise 33 bis hydroxypoläther; von ihnen werden diejenigen be-100%, vom Gewicht des Gemisches an einem aro- vorzugt, die im Durchschnitt mehr als eine Epoxymatischen Kohlenwasserstofflösungsmittel für das 5° gruppe im Molekül enthalten.

Gemisch auf eine Temperatur von 125 bis 200° C, Die Harnstoff-Formaldehyd-Alkohol- und MeIa-

vorzugsweise 130 bis 170° C, erhitzt, bis im wesent- min-Formaldehyd-Alkohol-Kondensate, die hier auch liehen das gesamte monomere Gut polymerisiert ist. als Harnstoff- und Melaminkomponenten bezeichnet Die Polymerisation wird vorzugsweise in Gegenwart sind, gehören der gewöhnlich in organischen Eineiner üblichen Menge, z. B. von etwa 0,1 bis 2% vom 55 brennlacken verwendeten Art an. Geeignete Herstel-Gewicht des Gemisches, eines Vinylpolymerisations- lungsmethoden sind z. B. in den USA.-Patentschriferregers ausgeführt, der in dem angegebenen Tempe- ten 2 191 957 und 2 197 357 beschrieben, raturbereich wirksam ist; Beispiele hierfür sind Beispiele für geeignete Pigmente sind Metalloxyde,

Di-tert.-butylperoxyd, Benzaldehydperoxyd, 2,2-Bis- -hydroxyde, -chromate, -silicate, -sulfide, -sulfate (tert-butylperoxy)-butan, tert-Butyl-peracetat, Di- 60 _Und -carbonate, Gasruße, organische Farbstoffe und azoaminobenzol oder Cumolhydroperoxyd. Übliche gedeckte Farbstoffe aus denselben sowie Metall-Polymerisationshilfsstoffe, wie Aktivatoren, Inhibi- schuppenpigmente, wie Aluminium. Da die Mischtoren, oberflächenaktive Stoffe und Kettenabbrecher, polymeren freie Carboxylgruppen enthalten, werden können anwesend sein. säureempfindliche und stark basisch reagierende

Beispiele für geeignete Alkohole sind die gesättig- 65 Pigmente vorzugsweise nicht verwendet. Die Pigmentten aliphatischen einwertigen C₁^₁₈-AIkOhOIe, ein- menge ist nicht kritisch. Sie liegt gewöhnlich im Beschließlich alkylsubstituierter Homologe, wie des reich von 1 bis 200% vom Gewicht des gesamten 2-Äthyl-hexylalkohols; cycloaliphatische einwertige organischen Filmbildners.

vorkommende öle sind Sojaöl, Leinsamenöl, dehydratisiertes Rizinusöl, Perillaöl, Baumwollsamenöl. Epoxydiertes Sojaöl wird bevorzugt.

Die für die erfindungsgemäßen Zwecke geeigneten Epoxydharze können auch nach bekannten Methoden hergestellt werden (vgl. z. B. USA.-Patentschriften 2 503 726, 2 528 985, 2 592 560 und 2 694 694), indem man ein mehrwertiges Phenol, vorzugsweise Di-

Beispiele für geeignete Lösungsmittel und für Verdünnungsmittel, die im Gemisch mit Lösungsmitteln verwendet werden können, sind aromatische und aliphatische Kohlenwasserstoffe, Alkohole, Ketone und Ester. Gemische von aromatischen Kohlenwasserstoffen, wie Xylol, und aliphatischen einwertigen Alkoholen, wie Butanol, werden bevorzugt. Die Menge des Lösungsmittels zuzüglich gegebenenfalls Verdünnungsmittels ist nicht kritisch. Sie liegt gewöhnlich im Bereich von 10 bis 85 <Vo des gesamten Einbrennlacks.

Die Aufbringung der erfindungsgemäßen Einbrennlacke kann durch alle herkömmlichen Methoden, wie Spritzen, Streichen, Tauchen, Verlaufenlassen oder Aufwalzen, erfolgen. Die Aufbringung durch Spritzen wird bevorzugt. Die Überzüge werden nach üblichen Methoden gebrannt, um sie zu härten und in unlösliche Form zu überführen. Die Einbrennzeiten und -temperaturen sind nicht kritisch. Zur Erzielung der besten Ergebnisse verwendet man eine Brenndauer von 45 bis 60 Minuten bei etwa 121° C bis zu 10 bis 20 Minuten bei etwa 204° C, während die günstigste Brenndauer gewöhnlich 25 bis 30 Minuten bei etwa 138° C bis 15 bis 20 Minuten bei 177° C beträgt.

Wenn nicht anders angegeben, beziehen sich Teil- und Prozentangaben auf das Gewicht.

Beispiel 1

Man stellt aus den Monomeren ein Mischpolymeres aus 51,3 Molprozent Styrol, 35,6 Molprozent Äthylenacrylat und 13,1 Molprozent saurem 2-Äthylhexylmaleat mit einer relativen Viskosität von 1,120 her.

Zur Bestimmung der relativen Viskosität werden zuerst etwa 2 bis 3 cm³ der Mischpolymerlösung in einer Schale aus Aluminiumfolie über eine Fläche von etwa 19,4 cm² ausgebreitet. Um ein im wesentlichen lösungsmittelfreies Mischpolymeres zu erhalten, wird die so zubereitete Probeschale in einem Ofen 3 Stunden auf etwa 120° C erhitzt. Aus dem erhaltenen trockenen Mischpolymeren wird eine Lösung hergestellt, die 500 mg des Polymeren in 50 cm³ Äthylendichlorid enthält. Dann wird nach ASTM-Prüfnorm D-445-53 T die Abflußzeit der Lösung bei 25° C bestimmt, wobei man die Lösung in Art des in der Prüfnorm genannten »Öls« einsetzt. Dabei wird gemäß Anhang A der Prüfnorm ein (abgeändertes Ostwaldsches) Viskosimeter nach Cannon—Fenske für transparente Flüssigkeiten der Größe Nr. 100 verwendet. In gleicher Weise wird dann die Abflußzeit einer Probe des Äthylendichlorides bestimmt, das bei der Herstellung der Lösung verwendet wurde. Die relative Viskosität, N_n des Mischpolymeren errechnet sich dann aus der Gleichung:

_M _ Abflußzeit der Polymerlösung
Abfiußzeit des Äthylendichlorides

Teil A

Lackherstellung

Teile

Titandioxydpigment 2667

Butanol 700

Aromatischer Kohlenwasserstoff 109

In der oben beschriebenen Weise hergestellte Mischpolymerlösung 969

Teil B Teile In der oben beschriebenen Weise hergestellte Mischpolymerlösung 3879

Epoxydiertes Sojaöl 333

Epoxydharz (Epoxydäquivalent ungefähr

190, flüssig) 333

Butanol 209

Isopropanol 800

ίο Die organischen Filmbildner sind in diesem Lack im Verhältnis von Mischpolymeren zur Gesamtmenge der Epoxydkomponenten von 80:20 bzw. von Mischpolymerem zu epoxydiertem Öl zu Epoxydharz von 80 :10 :10 enthalten.

Zur Herstellung des Lacks werden die Bestandteile von A nach dem Sandmahlverfahren der USA.-Patentschrift 2 581414 bis zur Erzielung einer glatten, gleichmäßigen Dispersion vermählen, worauf man mit ihnen die Bestandteile von B vermischt.

Der entstehende Lack eignet sich besonders gut als in einem Arbeitsgang aufbringbarer Decklack für ungrundierte Kühlschrankabteile. Um ihn für diesen Zweck zu prüfen, werden 1,89 1 des Lacks auf Spritzkonsistenz verdünnt, indem man sie mit 0,47 1 Toluol vermischt, das als Brennbeschleuniger 4,5 g saures Octadecyltrimethylammoniumphthalat enthält. Der entstehende verdünnte Lack wird in der technisch üblichen Weise in einer solchen Menge auf gesonderte Stahlplatten für Kühlschrankabteile gespritzt, daß man vollständige und zusammenhängende Überzüge mit einer Trockendicke von etwa 0,038 mm erhält. Die auf diese Weise überzogenen Platten werden dann 30 Minuten bei 149° C eingebrannt. Nach Abkühlen auf Raumtemperatur wird der auf den Platten befindliche Lack in Prüfungen mit einem beispielhaften, kommerziell verwendeten, für die Aufbringung in einem Arbeitsgang bestimmten Kühlschranklack auf Grundlage eines Gemisches von Alkydharz, Harnstoff-Formaldehyd-Alkohol-Kondensat und Melamin-Formaldehyd-Alkohol-Kondensat verglichen. Der erfindungsgemäße Lack dieses Beispiels ist dem bekannten Lack in Bezug auf Härte, Abriebfestigkeit und Beständigkeit gegen Verfärbung und/oder Verschlechterung durch Fett, alkalische Seifen und Waschmittel, Nahrungsmittel, Küchendunst und Wärme überlegen und in Bezug auf Aussehen, Flexibilität, Stoßfestigkeit und Schutzwirkung bei Prüfungen, die unter Besprühen mit Salzwasser sowie bei hoher Temperatur und Feuchtigkeit durchgeführt werden, im wesentlichen gleichwertig.

Beispiele 2 bis 5

Es werden vier Lacke hergestellt, die sich besonders gut für in einem Arbeitsgang aufzubringende Decküberzüge für Kühlschränke, Wäschewaschmaschinen oder Trocknungsabteile eignen, indem man zuerst die folgenden Bestandteile in einer üblichen Farbmahlvorrichtung bis zur Erzielung einer glatten gleichmäßigen Dispersion vermahlt:

Teile

Titandioxydpigment 600

Butanol 158

Aromatischer Kohlenwasserstoff 25

Mischpolymerlösung des Beispiels 1 218

Die entstehende Dispersion wird in einen Lack übergeführt, indem man sie nach den folgenden Rezepturen mit den angegebenen Bestandteilen vermischt:

Beispiel	I ³	4	5
445	445	445
418	443	418
17	—	—
33	33	—
_		50
		25
—	—	25
85	90	85
15	10	15
(5)	—	—
(10)	(10)	(is:

In der vorstehenden Weise hergestellte Dispersion

Mischpolymerlösung gemäß Beispiel 1

Epoxydiertes Sojaöl (wie im Beispiel 1)

Epoxydharz (wie im Beispiel 1)

Epoxydharz (Epoxydäquivalent ungefähr 490, F. etwa

70° C, Durran-Quecksilbermethode)

Toluol

Butanol

Anteile

Mischpolymeres

Epoxydkomponente

Öl

Harz

445
418

50

85
15

(15)

Die entsehenden Lacke werden auf Spritzviskosität verdünnt, indem man jeweils mit 1,89 1 Lack 0,471 Toluol vermischt, das 4,0 g Cetyl-dimethylamin als Brennbeschleuniger enthält. Jeder Lack wird in einer solchen Menge auf verschiedene parkesierte Stahlplatten aufgespritzt, daß man vollständige und ununterbrochene Überzüge mit einer Trockendicke von etwa 0,038 mm erhält. Die überzogenen Platten werden dann 30 Minuten bei 149° C gebrannt.

Die Eigenschaften der erhaltenen Überzüge sind ausgezeichnet und mit Ausnahme einer etwas geringeren Flexibilität im wesentlichen gleich denjenigen des Produktes von Beispiel 1.

Beispiel 6

Man stellt eine Lösung eines Mischpolymeren aus 66,5 Molprozent Styrol, 20,5 Molprozent Äthylacrylat und 13 Molprozent saurem Butylmaleat her, welche etwa 55 Gewichtsprozent Farbstoff aufweist. Das Polymere hat eine relative Viskosität von etwa 1,09.

Die erhaltene Lösung wird in einem klaren Einbrennlack übergeführt, indem man sie nach der folgenden Rezeptur mit höhermolekularen Epoxyverbindung vermischt:

Teile

Mischpolymerlösung dieses Beispiels .... 524 Gemisch von epoxydiertem Sojaöl und

dehydratisiertem Rizinusöl 27

Epoxydharz (Epoxydäquivalent ungefähr 1800, F. etwa 130° C, Durran-Queck-

silber-Methode) 24

Anteile

Mischpolymeres 85

Epoxykomponente 15

Öl (8)

Harz (7)

Der in dieser Weise zubereitete klare Einbrennlack wird auf gereinigte polierte Verchromung, Aluminium und Messing aufgebracht, indem man es für die Aufbringung durch Tauchen mit Xylol verdünnt und nach dem Auftragen die überzogenen Gegenstände 30 Minuten bei etwa 204° C brennt. Es werden klare, glänzende, glatte, festhaftende Überzüge erhalten, die eine ausgezeichnete Beständigkeit gegen Verfärbung und Verschlechterung durch Einwirkung von Fett, Nahrungsmitteln, Küchendunst, Seife und Wärme haben.

Die Anwendbarkeit des Einbrennlacks nach der vorstehenden Rezeptur ist nicht auf klare Überzüge beschränkt, sondern der Lack kann in den üblichen Anteilen und in der üblichen Weise mit herkömmlichen Pigmenten pigmentiert werden.

Beispiel 7

Man stellt eine 55 Gewichtsprozent Farbstoffe enthaltende Lösung eines Mischpolymerisates her, welches 39,5 Molprozent Styrol, 55,2 Molprozent Äthylacrylat und 5,3 Molprozent saures (p-t-Butylphenyl)-maleat enthält.

Herstellung einer Grundierung Teil A Teile

Titandioxyd 250

Baryte, im »Micronizer« strahlgemahlen,

Pigmentsorte 250

Butanol 67

Xylol 67

Mischpolymerlösung dieses Beispiels .... 180

Teil B

Mischpolymerlösung dieses Beispiels 184

Harnstoff- Formaldehyd-Butanol-Konden-

sat in Butanol (Feststoffgehalt 60%) .. 500 Xylol 103

Die organischen filmbildenden Stoffe liegen in diesem Lack in einem Mengenverhältnis von Mischpolymerem zu Harnstoffkondensat von 40:60 vor.

Die Grundiermasse wird hergestellt, indem man die Komponenten von A in einer herkömmlichen Farbmahlvorrichtung mahlt und die Komponenten von B mit der entstehenden glatten Dispersion vermischt.

Der entstehende flüssige Lack eignet sich hauptsächlich als Grundierung oder Grundüberzug für die Metallgehäuse elektrischer Geräte. Er wird auf seine Eignung für diesen Verwendungszweck geprüft, indem man ihn mit einem Gemisch von 4 Teilen Xylol und 1 Teil Butanol auf Spritzkonsistens verdünnt, auf eine Überzugsdicke (trocken) von etwa 0,018 mm auf Stahlplatten spritzt und 30 Minuten bei 204° C

65 brennt.

Nach Abkühlung erhalten die so grundierten Platten einen Decküberzug mit dem Produkt des Beispiels 1, das mit der Ausnahme in der dort be-

schriebenen Weise aufgebracht und gebrannt wird, daß der trockene Überzug eine Dicke von etwa 0,025 mm anstatt 0,038 mm hat. Im Vergleich mit herkömmlichen Grundierungs-Decküberzug-Systemen für die Oberflächenbehandlung von Geräten unter Verwendung von Harnstoff-Formaldehyd-Butanol-Kondensat—Alkydharz-Überzügen ist das System dieses Beispiels in allen wichtigen, d. h. den im Beispiel 1 bestimmten Eigenschaften gleich oder überlegen.

Beispiel 8

Man stellt eine 55 Gewichtsprozent Farbstoffe enthaltende Lösung eines Mischpolymersates her, welches 75,1 Molprozent Styrol, 16,2 Molprozent Äthylacrylat und 8,7 Molprozent saures Stearylmaleat enthält.

Nach der im Beispiel 7 beschriebenen Arbeitsweise wird ein Lack folgender Zusammensetzung hergestellt: ao

Teü A

Teile

Titandioxyd 900

Butanol 149

Xylol 149

Mischpolymerlösung dieses Beispiels .... 409

Teil B

861

Mischpolymerlösung dieses Beispiels ....

Melamin - Formaldehyd - Butanol-Kondensat in 5 :1-Toluol—Butanol (Feststoffgehalt 50%) 400

Melamin-Formaldehyd-Methanol-Kondensat in 7 :1-Toluol—Butanol (Feststoffgehalt 60%) 167

Xylol 132

Mengenanteile der Filmbildner

Mischpolymeres 70

Melaminkomponente 30

Butanolkondensat (20)

Methanolkondensat (10)

35

40

45

Bei Verdünnung auf Spritzkonsistenz mit Xylol, Aufspritzen auf Stahlplatten in herkömmlicher Weise und 20 Minuten Einbrennen bei 177° C ergibt der Lack dieses Beispiels Überzüge, deren Eigenschaften denjenigen der Produkte nach Beispiel 1 im 5<> wesentlichen gleich sind.

Beispiel 9

Man stellt eine etwa 55 Gewichtsprozent Farbstoffe enthaltende Lösung eines Mischpolymersates her, welches 61,4 Molprozent Styrol, 18,3 Molprozent Äthylacrylat und 20,3 Molprozent saures Cyclohexylmaleat enthält.

Nach der im Beispiel 7 beschriebenen Arbeitsweise wird ein Lack folgender Zusammensetzung hergestellt:

Teile

Titandioxyd 800

Butanol 132

Xylol 132

Mischpolymerlösung dieses Beispiels .... 364

Teü B Teile

Mischpolymerlösung dieses Beispiels 1181

Melamin - Formaldehyd - Butanol-Kondensat in 5 :1-Butanol—Toluol (Feststoffgehalt 50%) 100

Harnstoff - Formaldehyd-Butanol-Kondensat in Butanol (Feststoffgehalt 60%) .. 166

Xylol 125

Anteile der Filmbildner

Mischpolymeres 85

Melaminkomponente 5

Harnstoffkomponente 10

Bei Verdünnung auf Spritzkonsistenz mit einem Gemisch aus 3 Teilen Toluol und 1 Teil Isopropanol, Aufspritzen auf Stahlplatten in herkömmlicher Weise und 30 Minuten Einbrennen bei 149° C ergibt der Lack dieses Beispiels Überzüge, deren Eigenschaften denjenigen des Produktes nach Beispiel 1 im wesentlichen gleich sind.

Claims

Patentansprüche:

1. Einbrennlack, insbesondere für elektrische Ausrüstungen und Geräte, auf der Grundlage eines Filmbildners in einem organischen flüchtigen Lösungsmittel und gegebenenfalls eines Pigments, dadurch gekennzeichnet, daß der Filmbildner von einem verträglichen Gemisch

(1) eines Mischpolymeren aus 30 bis 80 Molprozent Styrol, 15 bis 65 Molprozent Acrylsäureäthylester und 5 bis 25 Molprozent eines Halbesters von Maleinsäure und mindestens einem primären und/oder sekundären einwertigen Alkohol, der von nicht benzoidartig ungesättigten Bestandteilen frei ist, nur Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff, bis zu 18 Kohlenstoff atome und als einzigen funktioneilen Substituenten Hydroxyl enthält,

gebildet wird.

2. Einbrennlack nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Filmbildner von einem Gemisch aus 30 bis 95, insbesondere 60 bis 90 Gewichtsprozent der Komponente (1) und 70 bis 5, insbesondere 40 bis 10 Gewichtsprozent der Komponente (2) gebildet wird.

3. Einbrennlack nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Filmbildner 80 bis 90 Gewichtsprozent der Komponente (1), 0 bis 10 Gewichtsprozent epoxydiertes Pflanzenöl und 10 bis 15 Gewichtsprozent Epoxydharz enthält.

4. Einbrennlack nach Ansprüchen 1 bis 3, enthaltend als Mischpolymerisat des Filmbildners, das Produkt der gegebenenfalls in Gegenwart eines Vinylpolymersationserregers durchgeführten Umsetzung von Styrol, Acrylsäureäthylester und Maleinsäureanhydrid in dem gewünschten Molverhältnis in Gegenwart von, bezogen auf das Gewicht des Gemisches, etwa 25 bis 400"/O, vorzugsweise 33 bis 100%, eines aromatischen Kohlenwasserstofflösungsmittels für das Gemisch

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11 12

bei 125 bis 200° C, vorzugsweise 130 bis 170° C, In Betracht gezogene Druckschriften:

bis im wesentlichen alle Monomeren polymerisiert Deutsche Auslegeschriften Nr. 1 020 427,

sind, und der anschließenden Überführung des 1 002 947;

Maleinsäureanhydrids im Polymerisat in den USA.-Patentschrift Nr. 2 562 852;

Halbester durch Veresterung mit dem Alkohol. 5 britische Patentschriften Nr. 794 636, 783 677.