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Belichtungsregler für photographische oder kinematographische Kameras
Die Erfindung betrifft einen Belichtungsregler für photographische oder kinematographische
Kameras mit einem mittels einer besonderen Handhabe beliebig oft spannbaren Laufwerk,
durch dessen Ablauf bis zum Anschlag mit dem feststellbaren Zeiger eines photoelektrischen
Belichtungsmessers die meßwertgerechte Einstellung mindestens eines der zwei Belichtungsfaktoren
Belichtungszeit und Blende erfolgt.
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Bei bekannten Belichtungsreglem dieser Art wirkt die ganze für die
Betätigung der Kameraeinsteller notwendige Stellkraft des Laufwerkes auch auf das
jeweilige Anhalteorgan ein, so daß dieses entsprechend stabil ausgebildet und in
der jeweiligen Haltestellung entsprechend gesichert werden muß. Das erfordert eine
Sonderausbildung der Reglermeßwerke, die dementsprechend teurer sind, und zusätzliche
mechanische Einrichtungen, welche mit Rücksicht auf die aufzunehmenden erheblichen
Kräfte reichlich bemessen sein müssen und in Verbindung mit der Sonderausführung
der Meßwerke diese Belichtungsregler relativ unempfindlich machen.
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Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, Belichtungsregler
der eingangs erwähnten Art in der Feinfühligkeit ihrer Regelungsfunktion zu verbessern.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, das Laufwerk des Belichtungsreglers
so auszubilden, daß es in jeder Ablaufstellung durch eine so kleine Anhaltekraft
angehalten werden kann, daß hierfür die Stabilität der Instrumentenzeiger der sonst
nur in den Zeigerinstrumenten verwendeten Meßwerke photoelektrischer Belichtungsmesser
ausreicht.
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Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß das Laufwerk ein
um eine ortsfeste Achse drehbares, unter Federwirkung stehendes Zahnrad oder Zahnsegment
aufweist, auf dem ein Rüderhemmwerk gelagert ist, dessen letztes Glied z. B. ein
Flügelrad ist und dessen Treibrad mit der koaxial zum Zahnrad oder Zahnsegment angeordneten
Verzahnung eines ortsfesten Zahnrades oder Zahnsegments im Eingriff steht, und das
ein um die Achse gegenüber dem Zahnsegment in gewissen Grenzen schwenkbar gelagertes
Anschlagglied besitzt, das mit einem Anschlagarin durch einen den möglichen Schwenkweg
des Anschlaggliedes gegenüber dem Zahnsegment begrenzenden Ausbruch des Zahnsegmentes
ragt, bei Auflaufen des Anschlaggliedes auf den Instrumentenzeiger zur Einwirkung
auf das letzte bewegte Glied - z. B. das Flügelrad -- des Räderhemmwerkes
gebracht wird und dadurch das Anhalten des Laufwerkes bewirkt, In zweckmäßiger Ausführung
der Erfindung ist das Anschlagglied in an sich bekannter Weise niit einer gegebenenfalls
aufgerauhten, z. B. feinverzahnten Kurvenflanke als Ausgleichsmittel zwischen Meßwerk-und
Einstellercharakteristik versehen, die als Anschlagfläche mit dem abgebogenen Ende
des Instrumentenzeigers zusammenwirkt. Das Spannen des Laufwerkes erfolgt durch
ein Spannglied, mittels dessen Verzahnung und Zahnrad die Laufwerkfeder gespannt
und über ein weiteres Zahnrad das drehbare Zahnsegment des Laufwerkes in seine Spannstellung
gebracht wird.
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In weiterer Ausführung der Erfindung ergibt sich eine besonders zweckmäßige
Zuordnung des Belichtungsreglers bzw. seiner Getriebeglieder zu den Kameraeinstellern
für Belichtungszeit und Blende dadurch, daß das Spannglied mit Kegelrädern versehen
ist, die mit Verzahnungen der beiderseits angeordneten Einsteller für Blende und
Belichtungszeit im Eingriff stehen und mit diesen ein Ausgleichsgetriebe bilden.
Da bei dieser Ausbildung das Spannglied in seiner Ablaufstellung den Belichtungswert
charakterisiert, kann es in Verbindung mit einer Skala und einer Zeigermarke dazu
dienen, den der jeweiligen Ablaufstellung des Laufwerkes entsprechenden Belichtungswert
anzuzeigen.
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In weiterer zweckmäßiger Ausführung der Erfindung können dem Belichtungszeiteinsteller
und/oder dem Blendeneinsteller Vorwahlglieder zugeordnet sein, welche den jeweilig
möglichen Weg des zugehörigen, vom Laufwerk angetriebenen Einstellers begrenzen.
Diese Ausbildung hat den Vorteil, daß auch
beliebig vorgewählte
Belichtungszeit-Blende-Kombinationen außerhalb des vom Meßwerkzeiger charakterisierten
Belichtungswertes mittels des Laufwerkes zum Einlaufen gebracht werden können, wobei
dann die Endanschläge des Laufwerkes die Vorwahlanschläge der Vorwahlglieder sind.
Diese Einstellmöglichkeit kommt z. B. in Frage bei Blitzlichtaufnahmen.
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In weiterer zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung ist das Spannglied
des Laufwerkes mit der Klemmvorrichtung für den Instrumentenzeiger dadurch in Beziehung
gebracht, daß das Spannglied mit seiner Handhabe oder deren Anschlagfläche mit einer
Schaltstange der Klemmvorrichtung für den Instrumentenzeiger derart zusammenwirkt,
daß die Schaltstange als Endanschlag für die Spannstellung des Spanngliedes dient
und in Anschlagstellung für die Dauer der Anschlagverbindung die Freigabe des sonst
stets durch die Klemmvorrichtung festgehaltenen Instrumentenzeigers bewirkt.
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Schließlich kann auch zur Kenntlichmachung der Grenzen der selbsttätig
einregelbaren Belichtungsfaktoren ein beispielsweise in das Sucherfenster ein-und
ausschaltbares Schauzeichen vorgesehen sein, daß durch ein mit einem der Einsteller
für Belichtungszeit oder Blende verbundenes Schaltglied betätigt wird.
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Einzelheiten der Erfindung seien an Hand der Zeichnung, in der zwei
Ausführungsbeispiele dargestellt sind, näher erläutert. Es zeigt Fig.
1 das Bruchstück einer photographischen Kamera mit Objektiv, teilweise aufgeschnitten
zur Sichtbarinachung der Regelvorrichtung, Fig. 2 die entsprechende Vorderansicht,
teilweise geschnitten, Fig. 3 das Laufwerk der Regelvorrichtung in Seitenansicht,
Fig. 4 eine Seitenansicht der übertragungsmittel zwischen Regelvorrichtung und Kameraeinstellem,
Fig. 5 eine weitere Ausführungsform der Erfindung in Ansicht, mit gemeinsamem
Spannglied für die Regelvorrichtung, den Verschluß und gegebenenfalls den Filmtransport
und mit einem in den Sucher einschaltbaren Schauzeichen zur Anzeige der Endstellungen
der am Kameraverschluß einstellbaren Belichtungszeiten, Fig. 6 die zugehörige
Draufsicht.
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Gemäß Fig. 1 ist im Gehäuse 1 einer photographischen
Kamera mit dem Objektiv 2 an zweckentsprechender Stelle das Galvanometer
3 eines photoelektrischen Belichtungsmessers angeordnet, das seinen Strom
von einer zweckentsprechend angeordneten - in der Zeichnung nicht dargestellten
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Photozelle erhält. Der Zeiger 3 a des Galvanometers
3
besitzt ein an seinem freien Ende hakenförmig abgebogenes Ende
3 b. Er kann über einem ortsfesten Auflagesegment 4 spielen (Fig.
2). Oberhalb des Instrumentenzeigers 3 a und um eine Achse 5 schwenkbar
ist ein Bügel 6 angeordnet, mit dessen Hilfe der Instrumentenzeiger
3 a gegen das Segment 4 gedrückt und mit diesem verklemmt werden
kann.
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In der Nachbarschaft des Instramentenzeigers 3 a
ist
ein ortsfestes Zahnsegment 7 angeordnet. Im Bereich des Zahnsegmentes
7 und gleichachsig mit diesem ist ein weiteres, um eine Achse 8a schwenkbares
Zahnsegment 8 angeordnet, das über ein Kegelrad 9
und eine Feder
10 antreibbar ist (Laufwerk). Auf dem schwenkbaren Zahnsegment
8 sind die Zahnräder lla, 11 eines Hemmwerkes gelagert, dessen letztes
Glied z. B. durch ein Flügelrad 12 gebildet wird. Da5 Antriebsglied des Hemmwerkes,
das Zahnrad lla, ist stets im Eingriff mit der Verzahnung des ortsfesten Zahnsegmentes
7.
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Gleichfalls um die Achse 8 a des Zahnsegmentes
8
schwenkbar, außerdem aber auch noch in gewissen Grenzen gegenüber dem Zahnsegment.
8 verschwenkbar, ist ein Anschlagglied 13 gelagert, das mit einer
aufgerauhten, z. B. feiriverzahnten Kurvenflanke 13 a
versehen ist
(Fig. 1). Die Kurvenfonn der Flanke dient dabei in an sich bekannter Weise
zur Anpassung der notwendigen Einstellwege der Einsteller für die Belichtungsfaktoren
an die Charakteristik des Meßinstrumentes. Das Anschlagglied 13 ist mit einem
abgebogenen Anschlagann 13 b versehen, der durch einen Fensterausbruch
8 b des Zahnseginentes 8 in den Drehbereich des Flügelrades
12 ragt (Fig. 1
und 3). Eine auf das Anschlagglied 13a wirkende Feder
14 hat das Bestreben, den Anschlagann 13 b
aus dem Drehbereich des
Flügelrades 12 zu halten. Der Schwenkbereich des Anschlaggliedes 13 gegenüber
dem Zahnsegment 8 ist durch die Größe der Fensteröffnung 8 b des Zahnsegmentes
8 und die Breite des Anschlagannes 13 b begrenzt.
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Auf der Achse 9 a des Kegelrades 9 ist das Zahnrad
15 angeordnet. das mit dem Zahnsegrnent 16 a
eines am Kameragehäuse
drehbar gelagerten Spanngliedes 16 für die Feder 10 kämmt (Fig.
1 bis 3). Der größtmögliche Spannhub des Spanngliedes 16 entspricht
dem größtmöglichen Schwenkbereich des Zahnsegmentes 8. Das Spannglied
16 ist mit einer Handhabe 16 b versehen, mit dessen Anschlagfläche
16c es am Ende des Spannhubes auf eine unter Federwirkung17-stehende Schaltstange18
für den Klemmbügel 6 wirkt. Die Feder 17 hat das Bestreben, mittels
des Klenunbügels 6 den Instrumentenzeiger 3 a mit dem Auflagesegment
4 zu verklemmen.
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Am Spannglied 16 sind Kegelräder 19 angeordnet, die
mit entsprechenden Verzahnungen 20, 21 eines Blendeneinstellers 22 und eines Belichtungszeiteinstellers
23 der Kamera zusa mmenwirken (Fig. 1, 2 und 4). Spannglied
16 mit seiner Verzahnung 16a, die Kegelräder 19 und die Verzahnungen
20, 21 der Einsteller 22, 23 für Blende und Belichtungszeit bilden zusammen
ein Differentialgetriebe. Der Blendeneinsteller 22 ist mit einem Ausbruch
25 versehen, der in seiner Länge dem möglichen Blendeneinstellbereich entspricht
(Fig. 1). In diesen Ausbruch 25 ragt die Anschlagnase 26a eines Blendenvorwahlgliedes
26 hinein, wobei das Blendenvorwahlglied in seinen Einstellungen durch Rasten
in üblicher Weise gesichert ist.
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Die Auslösun- des Verschlusses erfolgt unabhängig von der die Belichtungsfaktoren
einstellenden Regelvorrichtung. Der Belichtungszeiteinsteller 23 könnte daher
ebenfalls als reines Vorwahlglied ähnlich dem Blendenvorwahlghed 26 ausgebildet
sein, wobei er dann dazu dient, den Ablaufweg eines am Verschlußablauf teilnehmenden
Gliedes zu begrenzen. Als mittelbarer Belichtungszeiteinsteller kann er aber auch
- wie in Fig. 1 dargestellt - mit einem die Belichtungszeitregelung
steuernden Stellglied 24 des Verschlusses lösbar gekuppelt sein, wobei die lösbare
Kupplung dazu dient, weitere Belichtungsfaktoren, wie Filmempfindlichkeit, Filterfaktoren
od. dgl., zusätzlich einzustellen. Da die Kameraeinsteller, nämlich der Blendeneinsteller
22 und der mittelbare
Belichtungszeiteinsteller 23, mit dem
Spannglied 16
und dem schwenkbaren Zahnsegment 8 in ständiger Getriebeverbindung
stehen, ergeben sich je nach der Vorwahl eines der Kameraeinsteller verschieden
große Regelwege bzw. Ablaufwege für das Spannglied 16 unter der Wirkung der
Feder 10.
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Die Funktion der Vorrichtung ist wie folgt- Es sei angenommen, daß
ein Blendenwert gemäß der Stellung des Blendenvorwahlgliedes 26 in Fig.
1 vorgewählt und eine Filmempfindlichkeit gemäß der Stellung des mittelbaren
Belichtungszeiteinstellers 23
gegenüber dem Verschlußstellglied 24 (Fig.
1) eingestellt ist. Die Ruhestellung des Spanngliedes 16 entspreche
der in Fig. 2 strichpunktiert eingezeichneten Stellung der Handhabe 16
b.
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Für die Inbetriebnahme der Regelvorrichtung wird nun die Handhabe
16 b aus ihrer in Fig. 2 strichpunktiert dargestellten Ruhestellung in Pfeilrichtung
nach unten bewegt, wobei gleichzeitig die Feder 10
gespannt und das Zahnseg:ment
8 mit dem Hemmwerk 11 bis 14 in die aus Fig. 1 ersichtliche
Stellung gebracht wird. Am Ende dieser Spannbewegung gelangt die Anschlagfläche
16 c der Handhabe 16 b des Spanngliedes 16 zur Einwirkung
auf die Schaltstange 18. Die Schaltstange 18 wird hierdurch entgegen
der Wirkung der Feder 17 verschoben und dadurch der Klemmbügel
6 vom Zeiger 3 a und Segment 4 abgehoben. Der Galvanometerzeiger
3 a, 3 b kann sich nun frei einstellen entsprechend
dem vom Photoelement abgegebenen Zellenstrom.
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Wird die Handhabe 16b des Spanngliedes 16 losgelassen,
dann läuft das Spannglied 16 unter der Wirkung der Feder 10 zurück.
Diese Rücklaufbewegung wird mittels der Getriebeglieder 16 a,
15,
9a, 9 auf das Zahnsegment 8 übertragen. Die Geschwindigkeit
der Ablaufbewegung des Zahnsegmentes 8 und damit die Rücklaufbewegung des
Spanngliedes 16 wird beeinflußt durch das auf dem Zahnsegment 8 angeordnete
Hemmwerk 11, 12, dessen Flügelrad 12 durch das auf dem ortsfesten Zahnsegment
7 abrollende Zahnrad lla in schnelle Umdrehung versetzt wird. Mit Beginn
der Rücklaufbewegung des Spanngliedes 16 wird auch die Wirkverbindung zwischen
der Anschlagfläche 16c des Spanngliedes 16 und der Schaltstange
18 aufgehoben, so daß unter der Wirkung der Feder 17 der Klemmbügel
6 wieder auf den Zeiger 3 a einwirkt und diesen mit dem Auflagesegment
4 verklemmt.
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An der Ablaufbewegung des Spanngliedes 16
nehmen über das Differentialgetriebe
19, 20, 21 auch der Blendeneinsteller 22 und der mittelbare Belichtungszeiteinsteller
23 teil, der Blendeneinsteller 22 aber nur so lange, bis die entsprechende
Begrenzung des Ausbruches 25 auf die Anschlagnase 26a des Blendenvorwahlgliedes
26 trifft. Von da ab nimmt nur noch der mittelbare Belichtungszeiteinsteller23
und das mit ihm gekuppelte Verschlußstellglied 24 an der Ablaufbewegung teil. Nach
mehr oder weniger langer Ablaufdauer des Spanngliedes 16 und damit des Zahnsegmentes
8 kommt das an der Ablaufbewegung ebenfalls teilnehmende Anschlagglied
13
mit seiner cezahnten Kurvenflanke 13 a früher oder später zum Anschlag
gegen das abgebogene Ende 3 b
des in seiner Meßstellung durch die Klemmvorrichtung
4, 6 festgehaltenen Instrumentenzeigers 3 a. Das Anschlagglied
13 wird hierdurch angehalten, während das Zahnsegment 8 sich noch
so lange weiterbewegt, bis der Arm 13 b des Anschlaggliedes
13 in den Bereich des Flügelrades 12 kommt und dieses anhält. Hiermit sind
gleichzeitig die Ablaufbewegung des Zahnsegmentes 8 und des Spanngliedes
16 und damit die Einstellbewegungen des Blendeneinstellers 22 und des mittelbaren
Belichtungszeiteinstellers 23 beendet. Die erreichte Stellung des Zahnsegmentes
8 und des mit ihm getrieblich verbundenen Spanngliedes 16 entspricht
dem durch die Stellung des Instrumentenzeigers 3 charakterisierten Belichtungswert.
Sowohl das Spannglied 16 als auch das Zahnsegment 8 haben also den
Charakter eines Belichtungswertanzeigers, was auch an Hand einer entsprechend geeichten
Skala in Verbindung mit einer Ablesemarke numerisch sichtbar gemacht werden könnte.
Mittels des Differentialgetriebes 19, 20, 21 zwischen dem Spannglied
16, dem Blendeneinsteller 22 und dem mittelbaren Belichtungszeiteinsteller
23 wird dieser Belichtungswert unter Berücksichtigung der vorgewählten Einstellgröße
als einander zugeordnete Blenden- und Belichtungszeitwerte auf die Einsteller 22,
23 verteilt.
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Mit der erreichten Stellung der Regelvorrichtung ist eine dem Belichtungswert
entsprechende Blenden-und Belichtungszeiteinstellung erzielt, so daß nunmehr durch
Auslösen des Kameraverschlusses eine dem gemessenen Belichtungswert entsprechende
Belichtung erfolgen kann. Der Regelvorgang läßt sich durch wiederholtes Spannen
und Ablaufenlassen der Regelvorrichtung beliebig oft wiederholen, ohne daß zwischenzeitlich
eine Verschlußauslösung erfolgen muß. Es ist hierdurch ermöglicht, sich ändernde
Lichtverhältnisse durch Wiederholung des Spann- und Regelvorganges zu berücksichtigen.
Es liegt eine bewußte Trennung zwischen Verschlußauslösung und Betätigung des Regelwerkes
für die Einstellung der Belichtungsfaktoren vor, wobei Verschlußauslöser
33
und Handhabe 16 b zwar im Bereich derselben Bedienungshand angeordnet
sind, die räumliche Anordnung der Betätigungsglieder 33, 16 b für die Verschlußauslösung
und die Belichtungsregelung unter Berücksichtigung der vorgesehenen Ablaufgeschwindigkeit
des Regelwerkes aber so gewählt wird, daß die benötigte Zeit für den übergang von
der Handhabe 16 b des Spanngliedes 16 auf den Verschlußauslöser
33 ausreicht, den Ablauf des Regelwerkes zu beenden, ehe die Verschlußauslösung
erfolgen kann. Hierdurch wird verhindert, daß die Verschlußauslösung in den Regelvorgang
hinein erfolgt. Eine weitere Verbesserung und Vereinfachung einer derartigen Regelvorrichtung
läßt sich - in weiterer Ausführung der Erfindung - dadurch erzielen,
daß das Spannen des Verschlusses und das Spannen der Regelvorrichtung durch ein
gemeinsames Spannglied erfolgt. Auch der Filmtransport kann gleichzeitig in an sich
bekannter Weise zusammen mit dem Verschlußaufzug erfolgen. Die Verschlußauslösung
soll jedoch auch in diesem Fall unabhängig von der Inbetriebsetzung des Regelwerkes
bleiben.
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Zu diesem Zweck ist gemäß Fig. 5 und 6 ein Spannglied
30 frei drehbar am Kameragehäuse gelagert, aber wiederum derart, daß seine
Handhabe 30b mit einer Anschlagfläche30c am Ende des Spannweges auf
die Schaltstange18 einwirkt. Nach Loslassen der Handhabe 30 b bewirkt eine
Feder 31
die Rückstellung des Spanngliedes 30 in einer Ruhestellung.
Der Drehweg des Spanngliedes 30 ist hierbei stets gleich groß. In den Wirkungsbereich
der Handhabe 30 b ragt nun ein Spannglied 32 für den Verschlußaufzug
und
gegebenenfalls für den Filmtransport und eine Nase 16e des Spanngliedes
16 für das Regelwerk. Im übrigen entspricht das Spannglied 16
und das
mit ihm in Wirkverbindung stehende Regelwerk in Aufbau und Wirkungsweise dem Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 1 bis 4. Der wesentliche Unterschied gegenüber diesem anderen
Ausführungsbeispiel besteht also in der Anordnung eines besonderen Spanngliedes
30 mit Handhabe 30 b, das zeitweise in Wirkverbindung tritt
mit dem Spannglied16 der Regelvorrichtung und gleichzeitig dazu dient, über das
Spannglied 32 den Verschluß zu spannen und gegebenenfalls den Film um eine
Bildlänge weiterzuschalten. Es ist auch hier wiederholte Betätigung des Regelwerkes
möglich, ohne daß je-
weils eine Verschlußauslösung erfolgen muß. Verschlußauslöser33
und Handhabe 30b sind räumlich getrennt, aber im Bereich derselben Bedienungshand
angeordnet.
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Da bei Kameraverschlüssen nur ein bestimmter Bereich von Belichtungszeiten
einstellbar ist und insbesondere die langen Belichtungszeiten einer besonderen Auszählung
bedürfen, ist es gerade bei derartigen selbsttätigen Regeleinrichtungen erwünscht,
demBenutzer dieGrenzen der an derKamera selbsttätig einstellbaren Belichtungszeiten
erkennbar zu machen. Gemäß Fig. 4 und 5 wird dies dadurch erreicht, daß mit
dem sich selbsttätig einstellenden Belichtungszeiteinsteller 23 eine Schaltkurve
34 verbunden ist, die in den Grenzstellungen auf den Schalthebel 35 eines
in den Sucher 36 einschwenkbaren Schauzeichens 37 einwirkt. Erscheint
dieses Schauzeichen 37 im Sucher, dann weiß der Benutzer, daß ein Grenzwert
erreicht ist, der gegebenenfalls der besonderen Nachprüfung und Einstellung bedarf.
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Die erfindungsgemäße Regelvorrichtung ist anwendbar für Schlitzverschluß-
und Zentralverschlußkameras, auf Kameras, deren Objektive fest mit dem Kameragehäuse
vereinigt sind, und auf Kameras mit Satzobjektiven oder aber auch auf Kameras mit
auswechselbaren Objektiven. Im letzten Falle sind allerdings besondere Vorkehrungen
zu treffen, um die Blende des auswechselbaren Objektivs mit dem Blendeneinsteller
der Regelvorrichtung zu kuppeln. Wie Fig. 6 zeigt, kann zu diesem Zweck der
Blendeneinsteller 22 der Regelvorrichtung mit einer Kupplungsklinke 40 versehen
sein, die mit einem Kupplungsglied 41 des Blendeneinstellers 42 des jeweiligen Auswechselobjektivs
43 zusammenwirkt. Die Verhältnisse sind dabei so gewählt, daß in der Kuppel-Stellung
die Wirkverbindung zwischen den Kupplungsgliedern 40, 41 die richtige Blendenstellung
entsprechend der Einstellung des Blendeneinstellers 42 ergibt.
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Bei Kinokameras tritt an die Stelle der Belichtungszeiteinstellung
die Einstellung der Sektorenblende oder der Gangzahl. Zweckmäßig wird man hierbei
als vorzuwählenden Faktor die Sektoreinstellung oder die Gangzahl vorsehen, während
die selbsttätige Einregelung an der Objektivblende erfolgt.
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Die Ausbildung des Laufwerkes mit einem besonderen, auf das Flügelrad
12 des Hemmwerkes wirkenden Anschlagglied 13 ermöglicht, selbst große Stellkräfte
des Laufwerkes sehr feinfühlig und genau zu steuern. Die notwendige Steuerkraft
ist dabei so klein, daß ein unmittelbares Zusammenwirken zwischen Anschlagglied
13 und dem empfindlichen Instrumentenzeiger3a, 3b ohne weiteres möglich
ist.