-
Kamera mit automatischer Belichtungssteuerung nach Zeit und Blende
Die Erfindung betrifft eine Kamera, bei der die für eine Aufnahme maßgeblichen Zeit-
und Blendenwerte automatisch entsprechend dem von einem Belichtungsmesser ermittelten
Belichtungswert gebildet und eingestellt werden. Die Erfindung bezweckt, dem Photographierenden
ein nach Zeit und Blende grundsätzlich vollautomatisch arbeitendes Gerät an Hand
zu geben, bei dem keine Möglichkeit einer willkürlichen Beeinflussung und Wählbarkeit
dieser Belichtungsgrößen besteht und das deshalb zum Bedienen weder besondere Übung
noch Denkarbeit verlangt.
-
Hierzu sieht die Erfindung vor, daß die Zeitbildungseinrichtung und
die Blendeneinrichtung der Kamera, vornehmlich in einem Objektivverschluß, über
einen gemeinsamen Verstellbereich hinweg derart miteinander gekuppelt sind, daß
beim Verstellen im einen Sinn die Zeit- und die Blendenwerte verkleinert, beim gegensinnigen
Verstellen beide vergrößert werden, daß ferner beim Spannen der Kamera (Filmtransport
und Verschlußaufzuh) die Zeitbildungs- und die Blendeneinrichtung in die eine Bereichsendlage
gebracht werden und daß sie beim Auslösen der Kamera den Bereich in Richtung auf
die andere Endlage bis zum Auftreffen auf ein von einem elektrischen Belichtungsmesser
gesteuertes Fangglied durchlaufen, worauf selbsttätig der Verschluß ausgelöst wird.
-
Es ist vorteilhaft, diese grundsätzliche Anordnung so zu gestalten,
daß sich die Zeitbildungs- und die Blendeneinrichtung bei gespannter Kamera in der
Bereichsendlage ihrer Größtwerte befinden und beim Auslösen der Kamera in Richtung
einer Verkleinerung ihrer Werte ablaufen. Dann läßt sich die Kamera auch als einäugige
Spiegelreflexkamera mit selbsttätiger Spiegelsteuerung ausbilden, vorzugsweise als
solche mit einem Objektivverschluß, der eine gesteuerte Einrichtung zum öffnen des
Verschlusses zur Zwischenbeobachtung hat.
-
Es kann nützlich sein, die Einrichtung zur automatischen Belichtungssteuerung
von der Zeitbildungs-und der Blendeneinrichtung abschaltbar zu haben, um Sonderverhältnissen
Rechnung tragen zu können, beispielsweise in Fällen einer Blitzlichtbenutzung. Erfindungsgemäße
Einzelheiten hierzu sind nachstehend an Hand der gezeichneten Ausführungsbeispiele
erläutert. Funktionsgleiche Teile sind in den Ausführungsbeispielen mit den gleichen
Bezugsziffern versehen. Es zeigt Fig. 1 in schematischer Darstellung die in einem
Objektivverschluß untergebrachte Zeit- und Blendenbildungseinrichtung nebst Antrieb
und automatischer Steuerung im Schnitt von der Seite gesehen, Fig. 2 in Ansicht
von hinten, Fig.3 das Schema eines zweiten Ausführungsbeispiels der Zeit- und Blendenbildungseinrichtung
nebst Antrieb von der Seite gesehen, Fig. 4 in Ansicht von vorn, Fig. 5 eine Teileinrichtung
der Fig. 3, Fig. 6 eine Teileinrichtung der Fig. 4 in vergrößertem Maßstab, Fig.
7 eine für das Ausführungsbeispiel der Fig. 3 bis 6 geeignete automatische Steuereinrichtung
in perspektivischer Darstellung.
-
Nach Fig. 1 und 2 ist um die Objektivöffnung 1 ein Zentralverschluß
etwa handelsüblicher Bauart mit Spannwelle und Auslöser sowie Belichtungswertring
gelagert. Sein Zeitbildungsring 94 und sein Blendenbildungsring 95 sind durch einen
Belichtungswertring 96 derart miteinander verbunden, daß zu langen Zeiten große
Blendenöffnungen und zu kurzen Zeiten kleine Blendenöffnungen eingestellt werden.
Der die Blendenlamellen tragende Käfig 97 ist im Verschluß verankert. Der Belichtungswertring
96 ist zur Berücksichtigung der Filmempfindlichkeit mit Aussparungen 98 versehen,
in die ein mit der Scheibe 10 verbundener Hebel 99 einrasten kann. Dadurch
ist die ebenfalls um die optische Achse drehbare Scheibe 10 mit dem Ring 96 in unterschiedlichen
Drehlagen kuppelbar. Die Intervalle entsprechen -den Empfindlichkeitsintervallen
der Filme. Die Scheibe 10 ist mit einer in axialer Richtung gestuften Anschlagtreppe
12 versehen. Im Bewegungsbereich der Anschlagtreppe 12 ist der Arm 36 eines um die
Achse 31 schwenkbaren. Hebels in axialer Richtung als Fangglied beweglich: Der andere
Arm 30 des Hebels legt sich unter der Wirkung einer Feder 32 gegen eine Kurvenscheibe
29 an, die mit der Drehspule des Instrumentes 27 eines Belichtungsmessers verbunden
ist. Die Kurvenscheibe 29 stellt sich entsprechend dem Belichtungswert ein, den
das Instrument 27 für die jeweils herrschenden
Lichtverhältnisse
aus crem Strom Einer nicht dargestellten Photozelle ermittelt. Der abtastende Arm
30 des Hebels 30, 36 übernimmt diese Stellung und teilt sie dem Fangarm 36 mit.
Dieser trägt einen tangential zur Anschlagtreppe 12 beweglichen Schieber 100. Er
steht gegenüber dem Fangarm 36 vor und arbeitet mit einem Vorsprung 101 auf
das Auslöseglied 21 des Verschlusses.
-
Die Fig. 1 und 2 stellen die Kameraeinrichtung nach einer Auslösung
im abgelaufenen Zustand dar; die Scheibe 10 ist noch in der Fangstellung
der vorigen Aufnahme gehalten. Zum Spannen der Kamera wird der Filmtransportknopf
102 gedreht. Über die Zahnstange 72 und deren Vorsprung 71, der mit einem Arm
103 der Scheibe 10 zusammenarbeitet, erhält diese eine Drehung entgegen
dem Uhrzeigersinn (Fig.2) und entgegen der Wirkung einer Rückholfeder 11, bis ein
Hebel 14 hinter einer Nase 104 der Scheibe 10 einrastet und sie gegen Rückkehr
sperrt. In diesem Spannzustand befindet sich die Anschlagtreppe 12 mit ihrer niedrigsten
Stufe, die dem im Verschluß darstellbaren kleinsten Belichtungswert entspricht,
im Ausschlagbereich des frei gewordenen Fanggliedes 36. Der Belichtungswertring
96, der Zeitbildungsring 94 und der Blendenbildungsring 95 haben zufolge der Kupplung
mit der Scheibe 10 die Spannbewegung mitgemacht. Die Blende ist jetzt voll geöffnet
und der Verschluß auf die längste Zeit eingestellt. Außerdem wurde in an sich bekannter
Weise von der Zahnstange 72 über das Ritzel 105 das Verschlußlaufwerk gespannt.
-
Für eine Aufnahme wird der Kameraauslöser 17 gedrückt. Er zieht den
Sperrhebel 14 von der Nase 104 ab. Die Scheibe 10 wird frei und kehrt im Uhrzeigersinn
zurück. Das läßt den Zeitbildungsring 94 und den Blendenbildungsring 95 unter Verkleinern
ihrer Werte mitlaufen, bis eine Stufe der Anschlagtreppe 12 auf den Fangarm 36 trifft
und das ablaufende System 10, 12, 94, 95, 96 in einer Stellung angehalten
wird, die die Blendenöffnung und die Belichtungszeit unter Berücksichtigung der
bei 98, 99 eingestellten Filmempfindlichkeit automatisch entsprechend dem vom Instrument
27 gelieferten Belichtungswert einstellt. Zugleich hatte die anschlagende Stufe
der Treppe 12 den am Fangarm 36 vorstehenden Schieber 100 zurückgestoßen.
Der Arm 101 des Schiebers betätigte das Auslöseglied 21, und zufolge der
Verzugszeit im Verschlußlaufwerk erfolgt die Aufnahme erst, wenn Belichtungszeit
und Blendenöffnung schon entsprechend dem Belichtungswert richtig eingestellt worden
sind.
-
Beim Ausführungsbeispiel nach den Fig. 3 bis 6 ist die automatische
Belichtungssteuerung abschaltbar. Die Figuren stellen die Kameraeinrichtung im aufgezogenen
Zustand dar. Zuvor war dazu die Zahnstange 72 in der in Fig. 4 angegebenen Pfeilrichtung
entgegen der Wirkung einer Rückholfeder 106 bewegt worden und hatte über das Ritze1105
den um die optische Achse drehbaren Auslösering 6 im Uhrzeigersinn entgegen der
Wirkung der Feder 7 gespannt. Der Auslösering 6 seinerseits hatte über eine
lösbare Verbindung einen weiteren Ring 107 mitgenommen und dieser wiederum die mit
ihm fest verbundenen Blenden- und Zeitbildungsringe 95 und 94, so daß wie beim vorauf
beschriebenen Ausführungsbeispiel die Blende voll geöffnet und der Verschluß auf
die längste Zeit eingestellt ist. Außerdem hatte ein am Ring 107 befestigter Stift
108 die mit der Anschlagtreppe 12 versehene Scheibe 10 entgegen der Wirkung der
Feder 11 mitgenommen. Ferner war über das Ritzel 105 das Verschlußlaufwerk
gespannt worden. Den aufgezogenen Zustand hält eine Klinke 88 aufrecht, die die
Zahnstange 72 hintergreift und damit gegen Rückkehren sperrt.
-
Die lösbare Mitnahmeverbindung zwischen dem Auslösering 6 und dem
Ring 107 beim Aufziehen besteht darin, daß eine Schulter 109 (Fig. 6) des Auslöseringes
6 gegen die Nase 110 einer am Ring 107
gelagerten Klinke 111
läuft und den Ring 107 mitnimmt. Eine Feder 112 hält die Klinkennase 110 in der
Bahn der Schulter 109. Das Widerlager der Feder 112 kann sich am Ring
107 befinden oder gehäusefest sein. Im letzten Falle wirkt die Feder 112
zugleich zurückholend auf den Ring 107. Jedoch kann in der Stellung der Teile bei
aufgezogener Kamera eine Rippe 113, die an einem um die optische Achse drehbaren
Stellring 114 (Fig. 3) sitzt, derart auf die Klinke 111, etwa auf ihr Ende 115 (Fig.
6), wirken, daß ihre Nase 110 aus der Bahn der Schulter 109 des Ringes 6 herausschwenkt
und hinter einem gehäusefesten Vorsprung 116 oder in einer Gehäuseaussparung einrastet.
Dann ist durch Trennen der Zeit- und Blendenbildungseinrichtung, unter der hier
die miteinander verbundenen Teile 94, 95, 107, 108, 10, 12 verstanden seien, vom
Aufzugsgetriebe 72, 105, 6 und durch Gesperrthalten der Zeit- und Blendenbildungseinrichtung
in der aufgezogenen Stellung die automatische Belichtungssteuerung abgeschaltet.
Zum Drehen des Stellringes 114, der mittels der Rippe 113 die Klinke 111 steuert,
dient ein um den Verschluß gelegter Ring 116'. Eine Rasteinrichtung 117 oder sonst
geeignete Sperre hält ihn in seinen Einstellagen fest.
-
Die Ringanordnung 114, 116' ist über die Aufgabe, als Umschalter zu
wirken, hinaus weiterhin zum Einbringen von Belichtungsfaktoren für Sonderzwecke
ausgenutzt, beispielsweise zum Blendenstellen für Blitzlichtbenutzung. Hierzu ist
der Stellring 114 noch mit dem bei diesem Ausführungsbeispiel drehbaren zweiten
Blendenkäfig 97 verbunden. Es wird also beim Handbetätigen der Kamera für das Bilden
der Zeit- und Blendenwerte wesentlich die Anordnung mitbenutzt, die beim automatischen
Arbeiten der Kamera die Belichtungswerte bildet. Der Betätigungsring 116' ist mittels
seiner Marke 118 (Fig. 5) gegenüber einer Reihe ortsfester Kennzeichen einstellbar.
Die Kennzeichen bestehen aus der Bezeichnung »A« (Automatik) und einer Skala 119.
Die Skala kann mit Blendenwerten, wie dargestellt, oder/und mit Leitzahlen für Blitzlichtaufnahmen
(Leitzahl = Entfernung in Metern X Blendenwert) beziffert sein.
-
Die Einstellung des Betätigungsringes 116' auf »A« gilt für die normale
Verwendung der Kamera unter Wirkung der automatischen Belichtungssteuerung. Dabei
nimmt die Rippe 113 des Stellringes 114 eine Lage ein, in der sie die Nase 110 der
Klinke 111 aus der Gehäusesperre 116 ausgerückt hält und in den Bereich der Schulter
109 des Auslöseringes 6 hat eintreten lassen. Der Ring 107 macht jetzt die Spannbewegungen
und die dazu gegensinnigen Ablaufbewegungen des Auslöseringes 6 mit, und ein Gleiches
tun die Scheibe 10 mit ihrer Anschlagtreppe 12 sowie die Zeit- und
Blendenbildungsringe 94, 95.
-
Für Blitzlichtaufnahmen wird bei aufgezogener Kamera der Betätigungsring
116' mit seiner Marke 118 auf den jeweils in Betracht kommenden Wert der Skala
119 eingestellt. Mit dem Übergang aus der Einstellung »A« auf den ersten
Skalenwert steuert dabei die Rippe 113 die Klinkennase 110 aus dem
Bereich der Schulter 109 des Auslöseringes 6 in die Gehäusesperre
116
um. Jetzt nimmt der Ring 107 an weiteren Ablauf- und Spannbewegungen des Auslöseringes
6 nicht teil. Er verharrt nebst den ihm nachgeordneten Gliedern 10, 12, 94, 95 in
der aufgezogenen Stellung. Die Zeit- und Blendenbildungsringe 94, 95 behalten ihre
Grundstellung, die die längste Zeit und die größte Blendenöffnung bewirken. Die
bei Blitzlichtbenutzung jeweils geeignete Blendenöffnung wird von Hand eingestellt
durch Betätigen des Ringes 116' entlang der Skala 119, was den zweiten Blendenkäfig
97 gegenüber dem jetzt ständig in derselben Stellung verharrenden ersten, 95, verstellt.
Die Zeit bleibt stets die gleiche, z. B. '/so Sekunde. Beim Auslösen der Kamera
durch Ausrücken der Klinke 88 laufen die Spannglieder 72, 105 nebst dem Auslösering
6 allein ab, der am Ende der Ablaufbewegung durch Einwirken seines Vorsprungs 18
auf das Auslöseglied 21 des Verschlusses über das Hebelpaar 20 die Belichtung bewirkt.
Das erneute Aufziehen, wodurch das Verschlußlaufwerk wieder gespannt wird, macht
der Auslösering 6 ebenfalls allein mit. Den notwendigen Freigang gegenüber dem Ring
107 ergibt eine nur einsinnig in der Spannrichtung wirkende Mitnahmeverbindung,
indem beispielsweise der Kupplungsstift 108 zwischen den Ringen 107 und 10 zugleich
Verbindungsmittel mit dem Auslösering 6 ist und in einer entsprechend langen Ausnehmung
120 (Fig. 4) des Auslöseringes 6 läuft.
-
Die geschilderte Abschaltung der Belichtungsautomatik, zu deren Einrichtung
eine noch weiter unten beschriebene Abtastvorrichtung gehört, bleibt über den ganzen
Skalenbereich 119 gewahrt. Zwar geht in der gezeichneten Anordnung (Fig.3 und 5)
beim Übergehen aus der Stellung »A« auf die Skala 119 für die Blitzlichtbenutzung
die größte Blendenöffnung verloren, die im Verschluß bei automatischer Steuerung
darstellbar ist. Das läßt sich aber gewünschtenfalls unschwer dadurch beseitigen,
daß der zweite Blendenkäfig 97 den Übergangsweg nicht mitmacht, sondern vom Betätigungsring
116' erst im Skalenbereich 119 mitgenommen wird. Die in Fig. 3 angenommene feste
Verbindung zwischen dem Stellring 114 und dem Blendenkäfig 97 kommt dann in Fortfall.
Sie wird beispielsweise durch eine federnde Klammer am Stellring 114 ersetzt, die
beim Einlangen des Betätigungsringes 116' aus der »A«-Stellung heraus in der ersten
Skalenstufe den in definierter Endstellung befindlichen und darin zweckmäßig federverrasteten
Blendenkäfig 97 erfaßt und zusammen mit der Rippe 113 über den Skalenbereich 119
hin- und ebenso zurückbewegt, bis ein Zurückstellen des Betätigungsringes 116' auf
»A« die Klemmverbindung löst, indem der Blendenkäfig 97 durch Anschlagen in seiner
etwas früheren Endstellung angehalten wird.
-
Die gesamte Zeitbildungs- und Blendeneinrichtung 94, 95, 97, 114,
116' für die automatische Steuerung und für die Handeinstellung der Kamera einschließlich
der Aufzugs- und Ablaufmittel 6, 107, 108 für diese Einrichtung sowie für
das Organ 10, 12 (Anschlagtreppe), das mit dem vom Belichtungsmesser gesteuerten
Fangglied zusammenarbeitet, kann, wie dargestellt, in vorteilhafter Weise als Baueinheit
im Objektivverschluß zusammengefaßt sein. Dieser braucht dann als Ausgänge zur Verbindung
mit im Kamerakörper befindlichen Organen nur einen Triebteil, das Ritzel 105, aufzuweisen
sowie ein Glied zur Zusammenarbeit mit der vom Belichtungsmesser gesteuerten Einrichtung.
Dieser zweite Ausgang kann, wie dargestellt, der Kupplungsstift 108 zur Verbindung
mit der Anschlagtreppe 12 sein, wenn diese -im Kamerakörper angeordnet ist, was
sich empfiehlt.
-
Eine das Ausführungsbeispiel der Fig. 3 bis 6 ergänzende Abtastvorrichtung
ist in Fig. 7 zusammen mit weiteren Teileinrichtungen dargestellt, die im Rahmen
der erfindungsgemäßen Kameraausbildung nützlich sind. Der Deutlichkeit wegen sind
in der perspektivischen Darstellung der Fig. 7 einige Einzelheiten nach der Höhe
etwas auseinandergezogen. Die Figur zeigt den aufgezogenen Zustand.
-
In Verbindung mit der eigentlichen Abtastvorrichtung ist eine Einrichtung
vorgesehen, die die Bereitschaft der Kamera für lichtwertrichtige Aufnahmen anzeigt.
Diese Einrichtung befindet sich unter dem Fenster 42 der Kameradeckplatte 43. Sie
enthält die beiden koaxial zur Drehspule 28 des Belichtungsmessers gelagerten Hebel
44 und 45. Die Kante 46 des Hebels 44 und die Kante 47 des Hebels 45 begrenzen das
Anzeigefeld, das sowohl der Breite nach wie lagenmäßig veränderlich ist. Die beiden
Hebel 44 und 45 werden je für sich von einem Hebel 48 gesteuert, der an der Achse
49 eines Drehknopfes 25 befestigt ist. Der Knopf ist mittels einer Marke 50 gegenüber
einer linearen Skala 51 der Filmempfindlichkeiten einstellbar. Neben 50 können,
wie dargestellt, weitere Marken vorgesehen sein, um zusätzliche Faktoren, etwa Filterfaktoren,
berücksichtigen zu können. Zum Steuern der Hebelkante 46 arbeitet der Hebel 48 mit
einer Kurve 52 auf die Nase 53 eines Hebels 54, der um 55 schwenkt und durch die
Feder 56 zur Anlage von 53 an 52 gebracht wird. Ein Zahneingriff 57 überträgt die
Bewegung des Hebels 54 auf den Hebel 44. Zum Steuern der Hebelkante 47 wirkt eine
Nase 58 des Hebels 48 auf eine durch die Feder 59 herangezogene Kurve 60 des Hebels
45.
-
Unter dem Anzeigefeld, das an den Schmalseiten von den beweglichen
Hebelkanten 46, 47 und längsseitig vom Rahmen des Fensters 42 umgrenzt ist, schlägt
als Gegenmarke ein an der Drehspule 28 des Belichtungsmessers befindlicher Zeiger
40 entsprechend den jeweils herrschenden Lichtverhältnissen aus. Die Kurven 52 und
60 erfassen je den vorgesehenen Empfindlichkeitsbereich. Sie steuern unter Berücksichtigung
der nichtlinearen Charakteristik des Meßinstruments die Hebelkanten 46 und 47 so,
daß diese zwischen sich aus dem Ausschlagbereich des Instrumentzeigers 40 jenes
Feld herausschneiden, das der jeweils eingestellten Filmempfindlichkeit zukommt
und dessen Intervalle im Belichtungswertbereich des Verschlusses darstellbar sind.
Die Sichtbarkeit des Zeigers 40 weist auf die Bereitschaft der Kamera für belichtungswertrichtige
Aufnahmen hin. Ist der Zeiger unter einer der Kanten 46, 47 verschwunden, muß mit
Falschbelichtungen gerechnet werden.
-
Bei diesem Ausführungsbeispiel wird für das automatische Steuern der
Belichtung der Instrumentzeiger 40 während des Abtastvorganges arretiert. Die Arretierung
erfolgt in Abhängigkeit von der Bewegung des Kameraauslösers 17'. Wird dieser niedergedrückt,
so schwenkt er zunächst über die Feder 61 und ihre Endscheibe 62 einen um die Achse
63 kippbaren Bügel 64 entgegen seiner Federbelastung 65 derart, daß der Bügel die
Spitze des Instrumentzeigers 40 zu beiden Seiten eines kreisbogenförmigen
Schlitzes 66, der sich in einer festen Platte 67 befindet, gegen untere Zahnungen
68 der Schlitzränder drückt. Der so arretierte Instrumentzeiger 40 kann nun an seinem
zwischen den Klemmstellen befindlichen Teil abgetastet werden, ohne Beschädigungen
zu erleiden und an Empfindlichkeit einzubüßen. Das Abtasten vollzieht
sich
in Folge eines weiteren Niederdrückens des Kameraauslösers 17'. Dabei entsperrt
ein fester Bund 69 an ihm durch Druck auf einen um 13 schwenkbaren Sperrhebel 14'
den Arm 16 einer um die Achse 31 drehbaren Scheibe 70. Diese war zuvor
beim Aufziehen der Kamera, etwa mittels eines Stiftes 71 an der Zahnstange 72, über
den Hebel 73 und die Außenverzahnung 74 durch Drehen entgegen dem Uhrzeigersinn
und entgegen der Wirkung einer Feder 75 in die gezeichnete Lage gebracht worden.
Die durch den Auslöser jetzt entsperrte Scheibe 70 läuft im U hrzeigersinn ab. Sie
nimmt dabei mittels einer Feder 76 ein koaxial zu ihr gelagertes Kurvenstück 77
nachgiebig mit. Dieses wiederum ist mit dem Abtasthebel 30' fest verbunden. Er übernimmt
den vom Belichtungsmesser ermittelten Belichtungswert dadurch, daß er jetzt aus
der gezeichneten einen Endstellung heraus (Spannstellung) unter der Wirkung der
Feder 75 im Ührzeigersinn schwenkt, bis er gegen den in einer Ausschlagstellung
arretierenden Instrumentzeiger 40 läuft und angehalten wird. Gegen das mit dem Abtasthebel
30' fest verbundene Kurvenstück 77 liegt der Zapfen 78 eines doppelarmigen Hebels
79 an, der selbst, um den Zapfen 80 schwenkbar, von einem Hebel 81 getragen
wird. Der Hebel 81 ist um die ortsfeste Achse 82 schwenkbar. Seine Nase 83
liegt an dem Kurvenstück 84 an, das mit dem Einstellknopf 25 fest verbunden ist.
Auf den zweiten Arm des Hebels 79 drückt entgegen dem Uhrzeigersinn der Hebel 33
unter der Federwirkung 85.
-
In dem geschilderten Hebelmechanismus, in dem die Feder 85 ein spielfreies
Zusammenarbeiten der Teile bis zum Kurvenstück 77 sicherstellt, setzt das Kurvengetriebe
77, 78 den abgetasteten und gemäß der Instrumentcharakteristik nichtlinearen Belichtungswert
in einen linearen Wert entsprechend den Intervallen des Verschlusses um. Im anschließenden
Hebeldifferentialgetriebe 79, 80, 81, 82, 83, 84 wird durch das Kurvenstück 84 der
lineare Filmempfindlichkeitswert eingespeist, so daß die Stellung der Nase 36' des
Hebels 33, die das Fangglied für die noch gespannte Anschlagtreppe 12 ist, die Summe
aus der Belichtungsmessung und dem oder den vorgegebenen Einstellfaktoren darstellt.
-
Die nachgiebige Federverbindung 76 zwischen den Teilen 70 und 77 erlaubt
es der gespannten Scheibe 70, wenn sie durch den Auslöser 17' entsperrt wurde, unter
der Wirkung dir Feder 75 den gesamten Verstellbereich des Tasthebels 30' allein
vollends zu durchlaufen, unabhängig davon, in welcher Zwischenstellung der Tasthebel
30' selbst vom Instrumentzeiger 40 angehalten wurde. Dieses Durchlaufvermögen dient
dem zeitgerechten Entsperren der noch in Spannstellung befindlichen Anschlagtreppe
12, d. h., erst nachdem das Fangglied 36 belichtungswert- und filmempfindlichkeitsrichtig
eingesteuert wurde. Hinter der Anschlagtreppe 12, 10 liegend und an sie angeschlossen
hat man sich den Objektivverschluß der Fig. 3 vorzustellen. Ein Stift 86 an der
Scheibe 70 wirkt über einen Hebel 87 auf ein Auslöseorgan 88'. Dieses entspricht
der Klinke 88 der in den Fig.3 und -1 gezeigten Einrichtung bzw. ist mit dieser
Klinke gekuppelt. Das betätigte Organ 88' entsperrt also beim Eintreffen der Scheibe
70 in ihrer Endstellung die Blenden- und Zeitbildungseinrichtung des Verschlusses
nebst der Anschlagtreppe 12 zum Ablaufen, das anschließend die Belichtung herbeiführt.
Der Stift 86 schwenkt bei einer Relativverstellung der Teile 70 und 77 zueinander
in einem kreisbogenförmigen Schlitz 89 des Kurvenstücks 77. Der Schlitz 89 läßt
eine Relativverstellung der Teile 70 und 77 um den vollen, dein Tasthebel 30' zukommenden
Ausschlagbereich zu, der seinerseits den Ausschlagbereich des Instrumentzeigers
40 etwas übersteigt. Beim Spannen der Kamera nimmt der entgegen dem Uhrzeigersinn
bewegte Stift 86 das Kurvenstück 77 nach Anlaufen an dem rechten Ende des Schlitzes
89 in eine Ausgangslage zurück, die der Nullstellung des Instrumentzeigers 40 entspricht.
-
Es ist vorteilhaft, den Abtastsinn des Tasthebels 30' dem Ausschlagsinn
des Instrumentzeigers 40 entgegen verlaufen zu lassen, also, wie gezeichnet, im
Uhrzeigersinnn, wenn der Instrumentzeiger entgegen dem Uhrzeigersinn ausschlägt.
Dann steht bei gespannter Kamera das Kurvenstück 77 mit seinem längsten Hebelarm
am Hebelsystem 78, 79, 81, 84, 33 an, es dreht sich zum Abtasten des Belichtungswertes
im abfallenden Sinn, und seine Antriebsfeder 75 braucht dabei nicht gegen die Kraft
der Feder 85 zu arbeiten. Die Feder 75 kann schwächer Beinessen sein als bei umgekehrten
Verhältnissen, und der Kraftbedarf zum Aufziehen der Kamera ist geringer.
-
Dadurch, daß, wie dargestellt, der Tasthebel 30' denselben Instrumentzeiger
40 und den gleichen Teil von ihm abtastet, der Schauzeichen der Anzeigeeinrichtung
ist, macht diese zugleich den Kamerazustand (aufgezogen oder abgelaufen) kenntlich.
Die Sichtbarkeit des Tasthebels 30' neben dein Instrumentzeiger 40 kennzeichnet
den abgelaufenen Zustand der Kamera. Dieser Zustand kann durch eine besondere Form
oder Farbe, etwa Rot, des Abtastendes des Hebels 30' noch augenfälliger gemacht
sein. Bei aufgezogener Kamera ist der Tasthebel 30' unter die Kante 46 des Anzeigefeldes
42, 46, 47 zurückgewandert, also nicht sichtbar.
-
Beim Niederdrücken des Kameraauslösers 17' schiebt die Schräge eines
Bundes 90 an ihm einen Hebel 91 entgegen einer Federbelastung 92 beiseite. Der Hebel
91 fällt sodann als Sperre über dem Bund 90 wieder ein und verhindert eine Rückkehr
des Auslösers 17' in die Normallage, sofern der Bedienende den Auslöser nicht voll
durchdrückt, sondern vorher wieder losläßt. Dies könnte geschehen, nachdem der Bund
69 des Auslösers 17' über den Hebel 14' schon auslösend auf den Abtasthebel30' wirkte.
Durch den Sperrhebel 91 ist sichergestellt; daß der Instrumentzeiger 40 nur im arretierten
Zustand vom Abtasthebel 30' getroffen werden kann. Der Auslöser 17' kehrt erst beim
erneuten Spannen der Kamera wieder in die Ausgangslage zurück, indem der Vorsprung
71 der Zahnstange 72 auch einen Hebel 93 verschwenkt, der den mit ihm fest verbundenen
Hebel 91 aus dem Bereich des Auslöserbundes 90 ausrückt. Der Bügel 64 gibt
den Instrumentzeiger 40 wieder frei, nachdem zuvor der Tasthebel 30' vom Zeiger
40 weg in seine Spannstellung zurückgeholt worden war.
-
Natürlich könnten die Anschlagtreppe 12 und die Fanggliednase 36'
auch miteinander vertauscht sein. Die Treppe würde dann am Fangglied 33 sitzen und
die Scheibe 10 nur einen einzigen Vorsprung aufweisen.