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Kamera mit automatisch gesteuerter Einstellung der Zeitbildungs-und
Blendeneinrichtungen Zusatz zur Patentanmeldung Z 7081 IX a / 57 a (Auslegeschrift
1 107 071) Die Erfindung geht von einer den Gegenstand eines älteren Vorschlages
bildenden Kamera aus, bei der nach der Patentanmeldung Z70811X/57a die für eine
Belichtung maßgeblichen Zeit- und Blendenwerte automatisch entsprechend den von
einem Belichtungsmesser ermittelten Belichtungswerten gebildet und eingestellt werden.
Hierdurch wird bezweckt, dem Photographierenden einen nach Zeit und Blende grundsätzlich
vollautomatisch arbeitendes Gerät an Hand zu geben, bei dem keine Möglichkeit einer
willkürlichen Beeinflussung und Wählbarkeit dieser Belichtungsgrößen besteht und
das deshalb zum Bedienen weder besondere übung noch Denkarbeit verlangt.
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Die vorgeschlagene Kamera sieht grundsätzlich vor, daß die Zeitbildungseinrichtung
und die Blendeneinrichtung der Kamera, vornehmlich in einem Objektivverschluß, über
einen gemeinsamen Einstellbereich hinweg derart miteinander gekuppelt sind, daß
beim Einstellen im einen Sinne die Zeit und die Blendenwerte verkleinert, beim gegensinnigen
Einstellen beide vergrößert werden, daß ferner beim Spannen der Kamera (Filmtransport
und Verschlußaufzug) die Zeitbildungs- und die Blendeneinrichtung in die eine Bereichsendlage
gebracht werden und daß sie beim Auslösen der Kamera den Bereich in Richtung auf
die andere Endlage bis zum Auftreffen auf ein von einem elektrischen Belichtungsmesser
gesteuertes Fangglied durchlaufen, worauf selbsttätig der Verschluß ausgelöst wird.
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Vorteilhaft ist die dem Vorschlag zugrunde liegende Anordnung so gestaltet,
daß sich die Zeitbildungs- und die Blendeneinrichtung bei gespannter Kamera in der
Bereichsendlage ihrer Größtwerte befinden und beim Auslösen der Kamera in Richtung
einer Verkleinerung ihrer Werte ablaufen. Dann läßt sich die Kamera auch als einäugige
Spiegelreflexkamera mit selbsttätiger Spiegelsteuerung ausbilden, vorzugsweise als
solche mit einem Objektivverschluß, der eine gesteuerte Einrichtung zum Öffnen des
Verschlusses zur Zwischenbeobachtung hat. Auch ist vorgesehen, die Einrichtung zur
automatischen Belichtungssteuerung von der Zeitbildungs- und der Blendeneinrichtung
abschaltbar zu haben, um Sonderverhältnissen Rechnung tragen zu können, beispielsweise
in Fällen einer Blitzlichtbenutzung.
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Die beim Auslösen der Kamera den Rücklauf der Zeitbildungs- und Blendeneinrichtung
aus der einen Bereichsendlage in die andere, begrenzende Fangeinrichtung besteht
bei der vorgeschlagenen automatischen Kamera aus einer bei der Kameraauslösung ebenfalls
zum Ablauf gebrachten Anschlagtreppe, welche mit einem vom elektrischen Belichtungsmesser
gesteuerten Fangglied zusammenarbeitet. Je nach den vorherrschenden Belichtungsverhältnissen
erhält dieses Fangglied vom bei der Abtastung festgeklemmten Zeiger des Belichtungsmessers
verschiedene Stellungen zur Anschlagtreppe, auf die es dann, sobald der Rücklauf
der Blenden- und Zeitbildungseinrichtungen und der damit verbundenen Anschlagtreppe
freigegeben ist, früher oder später aufschlägt und damit Blendengröße und Belichtungszeit
festlegt.
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Ebenso automatisch wird durch einen beim Rücklauf der Blenden- und
Zeitbildungseinrichtungen und der Anschlagtreppe gleichfalls in Gang gesetzten Ring
die Verschlußauslösung bewirkt. Um die richtige zeitliche Aufeinanderfolge von Kameraeinstellung
und Verschlußauslösung sicherzustellen, sind zweckmäßig den Ablauf des Verschlußauslöseringes
verlangsamende oder diesen zum Ablauf der Einrichtungen für die Herstellung der
automatischen Aufnahmebereitschaft der Kamera in bestimmte zeitliche Beziehung setzende
Hilfsmittel vorgesehen, die nicht den Gegenstand der Erfindung bilden und daher
nur nebenbei erwähnt seien.
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Gegenstand der Erfindung ist eine zusätzliche Einrichtung an der automatischen
Kamera der vorbeschriebenen
Art, die es ermöglicht, außer dem Automatik-
und Blitzlichtbetrieb auch noch Zeitaufnahmen beliebig langer Dauer durchführen
zu können. Zu diesem Zweck ist an der Kamera ein Umschalter vorgesehen, durch dessen
Betätigung der Verschlußmechanismus auf »B«, d. h. also auf eine Offenhaltung der
Sektoren während der Zeit des Verharrens des Kameraauslösers in der heruntergedrückten
Stellung, umgestellt wird. Die Umstellbarkeit der handelsüblichen Verschlüsse von
»Moment«-Zeiten, innerhalb deren der Verschluß beim Herunterdrücken des Auslösers
und unabhängig von der Dauer des Herunterdrückens seine Sektoren öffnet und wieder
schließt, auf »B«, innerhalb deren der Verschluß seine Sektoren ebenso lange geöffnet
hält, wie der Verschlußauslöser herabgedrückt bleibt, ist bekannt und nicht Gegenstand
der Erfindung.
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Die zusätzliche Einrichtung der Erfindung zur Einstellung auf »B«
besteht vorzugsweise aus einem umsteuerbaren Hebel, der aus einer während des Automatikbetriebes
eingenommenen unwirksamen Stellung in eine mit »B« bezeichnete wirksame Stellung
umgelegt werden kann. Dieser Hebel ist mit einem Steueransatz zur Umsteuerung des
Verschlusses von Momentzeiten auf »B« versehen. Um die Belichtungsautomatik gleichzeitig
unwirksam zu machen und beliebige Blendwerte wählen zu können, ist außerdem noch
ein an der Kamera vorgesehene Abschalteinrichtung zu betätigen, durch welche die
Belichtungsautomatik nebst Blenden- und Zeitbildungseinrichtungen blockiert und
die freie Wahl der Blendengröße durch einen zweiten drehbaren Blendenkäfig ermöglicht
wird.
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Der Anhaltung des auch nach der Blockierung der Automatik frei ablaufenden
Verschlußauslöseringes dient eine vom Kameraauslöser betätigte Federanordnung, die
mit einem Rastvorsprung in Form eines axial sich erstreckenden Stiftes am Verschlußauslösering
zusammenarbeitet. Beim Niederdrücken des Kameraauslösers beginnt dann in jedem Falle
der Verschlußauslösering abzulaufen; durch die vom Kameraauslöser ausgelenkte und
ihm entgegenbewegte Federanordnung und den an ihm befindlichen Rastvorsprung wird
der Verschlußauslösering zugleich mit der von ihm bewirkten Betätigung des Verschlußauslöseorgans
angehalten. Der auf Momentzeiten eingestellte Verschluß läuft unbeeinträchtigt hiervon
ab; der auf »B« eingestellte Verschluß hält dagegen seine Sektoren so lange geöffnet,
wie der Kameraauslöser in der niedergedrückten Stellung gehalten wird. Erst beim
Loslassen des Kameraauslösers und dem dadurch bewirkten Wiederzurückweichen der
Feder wird die Verriegelung des Verschlußauslöseringes aufgehoben. Dieser vollendet
seinen Rücklauf, und der auf »B« gestellte Verschluß geht mit der Schließung seiner
Sektoren wieder in seine Ausgangsstellung (entspannte Lage) zurück.
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Erfindungsgemäße Einzelheiten sind an Hand der gezeichneten Ausführungsbeispiele
erläutert, wobei funktionsgleiche Teile in den Ausführungsbeispielen mit den gleichen
Bezugszeichen versehen sind. Es zeigen Fig. 1 und 2 den grundsätzlichen Aufbau der
der Erfindung zugrunde liegenden automatischen Kamera im seitlichen Schnitt und
und von der Rückseite gesehen, Fig. 3 das Schema eines Ausführungsbeispiels der
Zeit- und Blendenbildungseinrichtung nebst Antrieb von der Seite gesehen, welches
mit den erfindungsgemäßen Mitteln zur Einstellung des Verschlusses auf »B« bei Wahl
einer beliebigen Blende versehen ist, Fig. 4 dasselbe in Ansicht von vorn, Fig.
4 a ein Detail von Fig. 4 in Seitenansicht, Fig. 5 eine Teileinrichtung der Fig.
3 und Fig. 6 eine bereits in Fig. 4 angedeutete Teileinrichtung des Ausführungsbeispiels
in vergrößertem Maßstab.
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Nach Fig. 1 und 2 ist um die Objektivöffnung 1 ein Zentralverschluß,
etwa handelsüblicher Bauart mit Spannwelle und Auslöser sowie Belichtungswertring,
gelagert. Sein Zeitbildungsring 94 und sein Blendenbildungsring 95 sind durch
den Belichtungswertring 96 derart miteinander verbunden, daß bei langen Zeiten große
Blendenöffnungen und bei kurzen Zeiten kleine Blendenöffnungen eingestellt werden.
Der die Blendenlamellen tragende Käfig 97 ist im Verschluß verankert. Der Belichtungswertring
96 ist zur Berücksichtigung der Filmempfindlichkeit mit Aussparungen
98 versehen, in die ein mit einer Scheibe 10 verbundener Hebel 99
einrasten kann. Dadurch ist die ebenfalls um die optische Achse drehbare Scheibe
10 mit dem Belichtungswertring 96 in unterschiedlichen Drehlagen kuppelbar.
Die Intervalle entsprechen den Empfindlichkeitsintervallen der Filme. Die Scheibe
10
ist mit einer in axialer Richtung gestuften Anschlagtreppe 12 versehen.
Im Bewegungsbereich der Anschlagtreppe 12 ist der Arm 36 eines um
die Achse 31 schwenkbaren Hebels in axialer Richtung als Fangglied beweglich.
Der andere Arm 30 des Hebels legt sich unter der Wirkung einer Feder
32 gegen eine Kurvenscheibe 29 an, die mit der Drehspule des Instruments
27 eines Belichtungsmessers verbunden ist. Die Kurvenscheibe 29 stellt sich entsprechend
dem Befichtungswert ein, den das Instrument 27 für die jeweils herrschenden
Lichtverhältnisse aus dem Strom einer nicht dargestellten Photozelle ermittelt.
Der abtastende Arm 30 des Hebels 30, 36 übernimmt diese Stellung und teilt sie dem
Fangarm 36 mit.
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Die Fig. 1 und 2 stellen die Kameraeinrichtung nach einer Auslösung
im abgelaufenen Zustand dar; die Scheibe 10 ist noch in der Fangstellung
der vorigen Aufnahme gehalten. Zum Spannen der Kamera wird der Filmtransportknopf
102 gedreht. Über die Zahnstange 72 und deren Vorsprung
71, der mit einem Arm 103 der Scheibe 10 zusammenarbeitet,
erhält diese eine Drehung entgegen dem Uhrzeigersinn (Fig. 2) und entgegen der Wirkung
einer Rückholfeder 11, bis bei 88, 121 eine die Scheibe
10 gegen Rückkehr sperrende Verklinkung eingetreten ist. In diesem Spannzustand
befindet sich die Anschlagtreppe 12 mit ihrer niedrigsten Stufe, die dem
im Verschluß darstellbaren kleinsten Belichtungswert entspricht, im Ausschlagbereich
des frei gewordenen Fanggliedes 36. Der Belichtungswertring 96, der Zeitbildungsring
94 und der Blendenbildungsring 95 haben zufolge der Kupplung mit der Scheibe
10 der Spannbewegung mitgemacht. Die Blende ist jetzt voll geöffnet und der
Verschluß auf die längste Zeit eingestellt. Außerdem wurde in an sich bekannter
Weise von der Zahnstange 72 über das Ritzel 105 das Verschlußlaufwerk
gespannt. Am Ende des Spannweges wird die gesamte Mechanik durch eine den Vorsprung
121 an der Zahnstange 72 hintergreifende Klinke 88 in gespannter
Stellung gehalten, wobei die Klinke 88 sich im Bewegungsbereich des Kameraauslösers
17
befindet. Mit 121' ist gestrichelt die Lage des Vorsprunges in der Spannstellung
angedeutet.
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Für eine Aufnahme wird der Kameraauslöser 17
gedrückt. Er zieht
die Klinke 88 von dem Vorsprung 121 ab. Die Scheibe 10 wird
frei und kehrt im Uhrzeigersinn zurück. Das läßt den Zeitbildungsring
94
und den Blendenbildungsring 95 unter Verkleinern ihrer Werte mitlaufen,
bis eine Stufe der Anschlagtreppe 12 auf den Fangarm 36 trifft und
das ablaufende System 10, 12, 94, 95, 96 in einer Stellung angehalten wird, die
die Blendenöffnung und Belichtungszeit unter Berücksichtigung der bei
98, 99
eingestellten Filmempfindlichkeit automatisch entsprechend dem vom
Instrument 27 gelieferten Belichtungswert einstellt.
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Beim Ausführungsbeispiel nach den Fig. 3 bis 6 ist sowohl die automatische
Belichtungssteuerung abschaltbar als auch sind Mittel vorgesehen, um Zeitaufnahmen
mit »B«-Stelung unter beliebiger Blendenwahl durchführen zu können. Zu den wesentlichen,
bereits im vorstehenden erläuterten Einzelelementen ist als hauptsächlicher Erfindungszuwachs
ein Umschalthebel 150 hinzugetreten, der einen in den Verschluß 153 eingreifenden
Steueransatz 152 aufweist. Der Umschalthebel 150 kann nun entweder
in seine Wirkstellung auf die Gehäusemarke 151 (zweckmäßig mit dem Buchstaben
»B« bezeichnet) eingestellt, in welcher der Verschluß entsprechend »B« gesteuert
ist, oder in die mit 150' angedeutete Ausrückstellung gebracht werden, in
der der Verschluß mit den selbsttätig gesteuerten Zeiten arbeitet. Zwecks beliebiger
Blendenwahl ist außerdem noch der Ring 114 so umzustellen, daß seine Handhabe
116 mit ihrem Index 118 die »A«-Stellung (Automatikstellung) verläßt
und dem gewünschten Blendenwert der anschließenden Blendenskala 119 gegenübergestellt
ist. Einzelheiten hierzu werden im nachstehenden erläutert.
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Die Fig. 3 bis 6 stellen die Kameraeinrichtung im aufgezogenen Zustand
dar. Zuvor war dazu die Zahnstange 72 in der in Fig. 4 angegebenen Pfeilrichtung
entgegen der Wirkung einer Rückholfeder 106 bewegt worden und hatte über
das Ritze1105 den um die optische Achse drehbaren Auslösering 6 im Uhrzeigersinn
entgegen der Wirkung der Feder 7 verstellt. Der Verschlußauslösering
6 seinerseits hatte beim Spannen über eine lösbare Verbindung einen weiteren
Ring 107 mitgenommen und dieser wiederum die mit ihm fest verbunden Blenden-
und Zeitbildungsringe 95 und 94, so daß wie beim voraufbeschriebenen
Ausführungsbeispiel die Blende voll geöffnet und der Verschluß auf die längste Zeit
eingestellt ist. Außerdem hatte ein am Ring 107 befestigter Stift 108 die mit der
Anschlagtreppe 12 versehene Scheibe 10 entgegen der Wirkung der Feder
11 mitgenommen. Ferner war über das Ritze1105 das Verschlußlaufwerk gespannt
worden. Den aufgezogenen Zustand hält eine Klinke 88 aufrecht, die die Zahnstange
72
hintergreift und damit gegen Rückkehren sperrt.
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Die lösbare Mitnahmeverbindung zwischen dem Auslösering
6 und dem Ring 107 beim Aufziehen besteht darin, daß eine Schulter
109 (Fig. 6) des Auslöserings 6 gegen die Nase 110 einer am
Ring 107 gelagerten Klinke 111 läuft und den Ring 107 mitnimmt.
Eine Feder 112 hält die Klinkennase 110 in der Bahn der Schulter
109. Das Widerlager der Feder 112 kann sich am Ring 107 befinden
oder gehäusefest sein. Im letzten Falle wirkt die Feder 112 zugleich zurückholend
auf den Ring 107. Jedoch kann in der Stellung der Teile bei aufgezogener
Kamera eine Rippe 113, die an dem um die optische Achse drehbaren Stelring
114 (Fig. 3) sitzt, derart auf die Klinke 111, etwa auf ihr Ende
115 (Fig. 6), wirken, daß ihre Nase 110
aus der Bahn der Schulter
109 des Rings 6 herausschwenkt und hinter einem gehäusefesten Vorsprung
139 oder in einer Gehäuseaussparung einrastet. Dann ist durch Trennen der
Zeit- und Blendenbildungseinrichtung, unter der hier die miteinander verbundenen
Teile 94, 95, 107, 108, 10, 12 verstanden seien, vom Aufzugsgetriebe
70, 105, 6 und durch Gesperrthalten der Zeit- und Blendenbildungseinrichtung
in der aufgezogenen Stellung die automatische Belichtungssteuerung abgeschaltet.
Zum Drehen des Stellrings 114, der mittels der Rippe 113 die Klinke 111 steuert,
dient der um den Verschluß gelegte Ring 116. Eine Rasteinrichtung
117 oder sonst geeignete Sperre hält ihn in seinen Einstellagen fest. Die
Ringanordnung 114, 116 ist über die Aufgabe, als Umschalter vom Automatikbetrieb
auf Blitzlichtbetrieb zu wirken, hinaus weiterhin zum Einbringen von Belichtungsfaktoren
für Sonderzwecke ausgenutzt, beispielsweise zum Blendenstellen für Blitzlichtbenutzung.
Hierzu ist der Stellring 114 noch mit dem bei diesem Ausführungsbeispiel
drehbaren zweiten Blendenkäfig 97 verbunden. Es wird also beim Handbetätigen
der Kamera für das Bilden der Zeit- und Blendenwerte wesentlich die Anordnung mitbenutzt,
die beim automatischen Arbeiten der Kamera die Belichtungswerte bildet. Der Betätigungsring
116 ist mittels seiner Marke 118 (Fig. 5) gegenüber einer Reihe ortsfester
Kennzeichen einstellbar. Die Kennzeichen bestehen aus der Bezeichnung »A« (Automatik)
und einer Skala 119. Die Skala kann mit Blendenwerten, wie dargestellt, oder/und
mit Leitzahlen für Blitzlichtaufnahmen (Leitzahl = Entfernung in Metern X Blendenwert)
beziffert sein. Bei der Bezifferung mit Leitzahlen ist eine konstante Aufnahmeentfernung
vorausgesetzt.
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Die Einstellung des Betätigungsringes 116 auf »A« gilt für
die normale Verwendung der Kamera unter Wirkung der automatischen Belichtungssteuerung.
Dabei nimmt die Rippe 113 des Stellrings 114 eine Lage ein, in der
sie die Nase 110 der Klinke 111 aus der Gehäusesperre 116 ausgerückt
hält und in den Bereich der Schulter 109 des Auslöserings 6 hat eintreten
lassen. Der Ring 107 macht jetzt die Spannbewegungen und die dazu gegensinnigen
Ablaufbewegungen des Auslöserings 6 mit, und ein gleiches tun die Scheibe
10 mit ihrer Anschlagtreppe 12 sowie der Zeitbildungsring
95.
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Für Blitzlichtaufnahmen wird bei aufgezogener Kamera der Betätigungsring
116 mit seiner Marke 118
auf den jeweils in Betracht kommenden Wert
der Skala 119 eingestellt. Mit dem Übergang aus der Einstellung »A« auf den
ersten Skalenwert steuert dabei die Rippe 113 die Klinkennase 110
aus dem Bereich der Schulter 109 des Auslöserings 6 in die Gehäusesperre
139 um. Jetzt nimmt der Ring 107 an weiteren Ablauf- und Spannbewegungen
des Auslöserings 6
nicht teil. Er verharrt nebst den ihm nachgeordneten Gliedern
10, 12, 94, 95 in der aufgezogenen Stellung. Die Zeit- und Blendenbildungsringe
94, 95 behalten ihre Grundstellung, die die längste Zeit und die größte Blendenöffnung
bewirken. Die bei Blitzlichtbenutzung jeweils geeignete Blendenöffnung wird von
Hand eingestellt durch Betätigen des Rings 116 entlang der Skala
119, was den zweiten Blendenkäfig 97
gegenüber dem
jetzt ständig in derselben Stellung verharrenden ersten (95) verstellt. Die
Zeit bleibt stets die gleiche, z. B. 1/3o Sekunde. Beim Auslösen der Kamera durch
Ausrücken der Klinke 88 laufen die Spannglieder 72, 105 nebst dem Auslösering
6 allein ab, der am Ende der Ablaufbewegung durch Einwirken seines Vorsprungs
18 auf das Auslöseglied 21
des Verschlusses über das Hebelpaar
20 die Belichtung bewirkt. Das erneute Aufziehen, wodurch das Verschlußlaufwerk
wieder gespannt wird, macht der Auslösering 6 ebenfalls allein mit. Den notwendigen
Freigang gegenüber dem Ring 107 ergibt eine nur einsinnig in der Spannrichtung
wirkende Mitnahmeverbindung, indem beispielsweise der Kupplungsstift 108 zwischen
den Ringen 107 und 10 zugleich Verbindungsmittel mit dem Auslösering
6 ist und in einer entsprechend langen Ausnehmung 120 (Fig. 4) des Auslöseringes
6 läuft.
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Soll vom Automatikbetrieb auf »B«-Betrieb der Kamera unter Handwahl
der Blende gegangen werden, dann bedarf es lediglich zweier einfacher Umsteuermaßnahmen.
Zunächst ist der Hebel 150
unter die Indexmarke 151 zu stellen, wodurch
der Verschluß auf »B«-Zeiten geht, und es ist an der Handhabe 116 der Index
118 der gewünschten Blendenzahl gegenüberzustellen. Damit ist dann, wie bei
dem vorstehend behandelten Blitzlichtbetrieb, die Automatik blockiert, und die Blende
wird durch Verdrehen des zweiten drehbaren Blendenkäfigs 97 gebildet.
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Der Automatikbetrieb der Kamera wird durch Rückstellung des Umschalthebels
150 in die Stellung 150' und Rückdrehen der Handhabe 116 in
die Ausgangslage, in der der Index 118 auf »A« zeigt, wiederhergestellt.
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Wie aus Fig. 4 und 4 a hervorgeht, dient zum Anhalten des Verschlußauslöserings
6 in der »B«-Zwischenstellung folgende Anordnung: Der Kameraauslöser 17,
dessen Schaft 155 mit einem Entsperrorgan 154 für die Klinkenverbindung
88, 121 versehen ist, steht mit der an 158, 159 gehäusefest gehaltenen
Federanordnung 156, 157 in Verbindung, derart, daß beim Herunterdrücken des
Kameraauslösers das obere Federende von 156 als Sperranschlag gegen den Verschlußauslösering
6 bewegt wird. Dieser ist mit einem als Gegenanschlag wirkenden Stift
160
versehen.
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Vor der Kameraauslösung befinden sich die Teile in der in Fig.4 dargestellten
Lage zueinander. Mit der Auslösung wird die Verriegelung zwischen 88 und
121 durch Druck auf das rückseitige Ende des Hebels 88 mittels des
Entsperrorgans 154 aufgehoben, und der damit zum Rücklauf freigegebene Verschlußauslösering
beginnt abzulaufen. Durch das Herabdrücken des Kameraauslösers 17 ist über
dessen Schaft 155
die Federanordnung 156, 157 gegen den Verschlußauslösering
6 bewegt worden, derart, daß das obere Federende von 156 als Anschlag
in die Bahn des am Verschlußauslösering 6 angebrachten Stiftes
160 gestellt worden ist. Beim Ablauf von 6 kommt durch Anschlag von
160, der, wie in Fig. 4 a insbesondere dargestellt, inzwischen in die Stellung
160' gelangt sei, eine Blockierung des Verschlußauslöseringes 6 zustande,
die so lange andauert, wie der Kameraauslöser 17 gedrückt ist. Gleichzeitig
ist durch den in die gestrichelte Lage gelangten Vorsprung 18 über das Hebelpaar
20 das Verschlußauslöseglied niedergedrückt und damit der Verschluß ausgelöst
worden, der, da »B«-Stellung des Verschlusses vorausgesetzt, seine Sektoren ebenso
lange geöffnet hält, wie dieser Zustand aufrechterhalten wird. Erst nach Loslassen
des Kameraauslösers werden die Sektoren geschlossen und vom Verschluß die Ausgangsstellung
wieder eingenommen.