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Einäugige Spiegelreflexkamera mit eingebautem Belichtungsmesser Die
Erfindung betrifft eine einäugige Spiegelreflexkamera mit Rückschwingspiegel und
mit eingebautem Belichtungsmesser und hat zum Ziel, diesen besonderen Kameratyp
unter Berücksichtigung der ün allgemeinen Kamerabau beschrittenen neuen Wege zu
verbessern und zu vervollkommnen.
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Im allgemeinen Kamerabau hat sich in neuerer Zeit die automatische
Steuerung der Belichtung mit Hilfe eines eingebauten Belichtungsmessers in immer
stärkerem Maße durchgesetzt. Von besonderer Bedeutung sind dabei die sogenannte
vollautomatische Programmsteuerung und daneben die Kupplung der Blende mit dem Belichtungsmesser
nach dem Abtastverfahren, wobei nach manueller Zeitvorwahl während der Kameraauslösung
eine selbsttätige Blendeneinstellung gemäß dem vom Belichtungsmesser festgestellten
Belichtungswert erfolgt. Bei einem Teil dieser Kameras mit automatischer Belichtungssteuerung
ist zusätzlich die Möglichkeit einer manuellen, von der Zeiteinstellung unabhängigen
Blendeneinstellung vorgesehen, einesteils zum Durchführen von Blitzlichtaufnahmen
und Dauerbelichtungen und andererseits, um mit diesen Kameras auch besonderen Aufnahmebedingungen
gerecht werden zu können. Für einäugige Spiegelreflexkameras, die für fotografisch
versiertere Abnehmerkreise bestimmt sind, erscheint die Kupplung von Blende und
Belichtungsmesser nach dem Abtastverfahren mit zusätzlicher Möglichkeit einer freien
Blendenwahl am besten geeignet. In der Praxis hat sich jedoch gezeigt, daß die übertragung
der selbsttätigen Blendensteuerung auf einäugige Spiegelreflexkameras große Schwierigkeiten
bereitet. Dies liegt vor allem in dem gegenüber anderen Kameratypen wesentlich komplizierteren
Vorgang bei und nach Verschlußauslösung begründet. Weitere Schwierigkeiten ergeben
sich durch die neuerdings meist verwendeten Springblenden sowie die in allerletzter
Zeit aufgekommenen Rückschwingspiegel, die sich sofort nach der Aufnahme wieder
in Beobachtungsstellung zurück, d. h. vor den Film bewegen. Aus diesen Gründen
schien es bisher nicht möglich, ohne unverhältnismäßig großen Aufwand eine einäugige
Spiegelreflexkamera zu schaffen, die einerseits allen an moderne Spiegelreflexkameras
zu stellenden Anforderungen genügt und andererseits eine Belichtungsautomatik aufweist.
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Aufgabe der Erfindung ist deshalb eine einäugige Spiegelreflexkamera
relativ unkomplizierten Aufbaus, die eine ausschaltbare automatische Blendensteuerung
mit Berücksichtigungsmöglichkeit für Filmempfindlichkeit und Filterfaktoren, eine
als Springblende wirkende manuelle Blendensteuerung und einen Rückschwingspiegel
aufweist. Vorzugsweise soll dabei das Objektiv auswechselbar sein.
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Die Erfindung geht aus von einer einäugigen Spiegelreflexkamera mit
Rückschwingspiegel und mit eingebautem Belichtungsmesser, der nach dem Abtastverfahren
einen ersten Blendensteller selbsttätig einstellt, wobei die Zeit manuell vorwählbar
ist und die Filmempfindlichkeit und weitere Korrekturfaktoren berücksichtigt sind,
und mit einem zweiten Blendensteller für unabhängiges, manuelles Einstellen der
Blende, wobei die Blendenlamellen von zwei gegeneinander verdrehbaren Antriebsringen
betätigt sind. Nach der Erfindung wird diese Kamera nunmehr derart weiter ausgebildet,
daß der erste, in Schließstellung federbelastete Antriebsring über einen ersten
Steuerarm durch den ebenfalls in Schließstellung federbelasteten ersten Blendensteller
betätigbar ist, dessen Drehweg in Schließrichtung über eine Zahnradgetriebekette
und eine lösbare Kupplung von dem als Stufenplatte ausgebildeten Abtastorgan des
Belichtungsmessers begrenzt ist, daß der zweite, in Offenstellung federbelastete
Antriebsring über einen zweiten Steuerarm von dem zweiten Blendensteller betätigbar
ist und daß die Kupplung zwischen dem ersten Blendensteller und der Stufenplatte
von einer Steuerkurve des zweiten Blendenstellers über eine Schaltstange aus- und
einrückbar ist.
Damit wird auf einfache Weise eine einäugige Spiegelreflexkamera
geschaffen, bei der die Blende wahlweise manuell oder selbsttätig einstellbar ist
und bei der, außer während der Aufnahme, stets eine Objektbeobachtung bei voll geöffneter
Blende möglich ist, und zwar unabhängig davon, ob die Kamera gespannt ist oder nicht
und ob die Blende manuell eingestellt bzw. vorgewählt oder automatisch gesteuert
wird.
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Vorzugsweise ist der zweite Steuerarm mit dem zweiten Antriebsring
durch einen federbelasteten, beweglichen Anschlag verbunden, der einen Überweg des
zweiten Antriebsringes zuläßt.
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Bei Kameras mit auswechselbarem Objektiv können zum vom jeweiligen
Einstellvorgang unabhängigen Objektivwechsel die beiden Antriebsringe mit den aus
dem Kameragehäuse hervorstehenden Steuerarmen der ersten und zweiten Blendensteller
lösbar ün Eingriff stehen.
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In der Zeichnung sind Ausführungsformen der Erfindung beispielsweise
dargestellt, und zwar zeigt F i g. 1 eine Explosionsskizze des erfindungsgemäßen
Verschlusses, F i g. 2 eine Vorderansicht auf eine Ausführungsform der Erfindung
in Anwendung auf eine einäugige Spiegelreflexkamera mit auswechselbarem Objektiv,
F i g. 3 eine Rückansicht der Ausführungsform nach F i g. 2, F i
g. 4 eine Draufsicht der Ausführungsform nach F i g. 2, F i
g. 5 eine Ansicht im Schnitt nach einer durch die optische Achse der Ausführungsform
nach F i g. 2 verlaufenden senkrechten Ebene.
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Die Hauptmerkmale der Erfindung werden nachfolgend in Verbindung mit
F i g. 1 erläutert. Ein Verschlußlamellenöffnungsglied 1 ist, wie
gezeigt, in einer rückwärtigen Lage angeordnet. Ein erster Blendensteller
3, dem ein Drehmoment im Uhrzeigersinn durch eine Feder 6 mitgeteilt
wird, ist an seiner Oberseite mit einer Mitnahmestufe 4 versehen, an welche sich
eine sich nach vorn erstreckende Lasche 2 des Verschlußlamellenöffnungsgliedes
1 anlegt. Am vorderen Teil des Mechanismus weist ein erster Antriebsring
7, dem durch eine Feder 9 ein Drehmoment im Uhrzeigersinn erteilt
wird, eine Stufe 8 auf, an welche sich ein sich nach vom erstreckender Steuerarm
5 des Blendenstellers 3 anlegt. Der erste Antriebsring 7 und
ein zweiter Antriebsring 10 tragen zusammen zwischen sich mehrere nicht gezeigte
Blendenlamellen in der Weise, daß diese durch die Relativbewegung der Ringe geöffnet
und geschlossen werden können. Der zweite Antriebsring 10 ist ebenfalls mit
einer Feder 13 versehen, durch die ihm ein Drehmoment im Uhrzeigersinn erteilt
wird. Das mit 11 bezeichnete Element ist eine Klin e, die so angeordnet ist,
daß sie mit Bezug auf den zweiten Antriebsring10 eine Gleitbewegung von einem bestimmten
Betrag ausführen kann. Sie wird dabei durch eine Feder 12, welche stärker ist als
die Feder 13 für den zweiten Antriebsring 10, in ihre Ruhestellung
gezogen. Die Betätigung der Blende ergibt sich aus den nachfolgenden Erläuterungen.
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Hinter dem ersten Antriebsring 7 ist ein zweiter Blendensteller
14 angeordnet, der mit einem sich nach vorn erstreckenden Steuerarm 15 versehen
ist, welcher durch das Zusammenwirken mit der Klinke 11 des zweiten Antriebsringes
10 die durch die Feder 13 desselben verursachte Drehung begrenzt.
Auf dem zweiten Blendensteller 14 ist unmittelbar anschließend an die Blendenskala,
und zwar neben dem der kleinsten Blendenöffnung zugeordneten Blendenwert eine Marke
A für die Wahl der selbsttätigen Blendenregelung vorgesehen. Für die Blendenskala
und für die Marke A ist ein gemeinsamer Index 16 a vorgesehen.
Zwischen dem Blendensteller 14 und dem Steller 3 ist ein Zeiteinstellring
17 für die Wahl der Belichtungszeit angeordnet, dessen Skala an einem Index
16 b abgelesen wird. Dieser Index 16 b hat ebenso wie der Index
16 a eine Doppelfunktion. Ein Korrekturring 18 zur Beeinflussung eines
eingebauten Belichtungsmessers entsprechend den verschiedenen photographischen Faktoren
ist zwischen dem Verschlußlamellenöffnungsglied 1 und dem ersten Blendensteller
3 angeordnet. Zur Berücksichtigung dieser erwähnten Faktoren, zu denen die
Filmempfindlichkeit und der Eilterfaktor gehören, wird die Kupplung dieses Korrekturringes
18 mit dem Zeiteinstellring 17 durch die Verstellung des Eingriffs
einer Einrastfeder 19 verändert, die am Korrekturring 18
befestigt
und mit Einstellkerben im Ring 17 in Eingriff gebracht werden kann. Ein Übertragungshebel
21, der an dem einen Ende einer Welle 22 befestigt ist und der der Wirkung eines
durch eine Feder aufrechterhaltenden Drehmomentes ausgesetzt ist, welches das Bestreben
hat, ihn entgegen dem Uhrzeigersinn zu drehen, ist an seiner Spitze mit einem Stift
versehen, der elastisch in Anlage an einer Steuerkurve 20 des Korrekturringes
18 gehalten wird. Der Übertragungshebel 21 bewegt sich daher entsprechend
den Korrektureinstellungen, welche beispielsweise für die Empfindlichkeit des verwendeten
Films und des Filterfaktors und ferner entsprechend der Belichtungszeitwahl durch
den Zeiteinstellring 17 vorgenommen werden. Diese Bewegung des Übertragungshebels
21 wird über die Welle 22 auf einen Rädersatz 23, 24, 25 und
26 übertragen, wodurch das Gehäuse des Belichtungsmessers 27 gedreht
wird, ohne daß dies eine Veränderung des Ausschlagwinkels des Zeigers
28 gegenüber dem Gehäuse zur Folge ha4 weil der Ausschlagwinkel unabhängig
-,on der Stellung des Belichtungsmessers 27 entsprechend der Helligkeit des
aufzunehmenden Objektivs hervorgerufen wird. Mit einem verzahnten Teil des ersten
Blendenstellers 3 steht ein Kupplungszahnrad 30 im Eingriff, welches
eine Kupplungswelle 31, auf der es befestigt ist, dreht. Am anderen Ende
der Kupplungswelle 31
wird deren Bewegung über einen Rädersatz 32, 33,
34,
36 und 38, der mit dieser durch eine lösbare Kupplung 37 gekuppelt
ist, und über eine Zahnstange 39 zur Bewegung einer gestuften Abtastplatte
40 übertragen, welche mit dem Belichtungsmesserzeiger 28 zusammenarbeitet.
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Auf der Rückseite des zweiten Blendenstellers 14 ist ein nicht gezeigtes
Kurvenelement mit einer Kurvenwirkung in der Richtung der optischen Achse vorgesehen.
Das eine Ende einer Schaltstange 42, die in der Richtung der optischen Achse beweglich
ist, wird mit dem erwähnten Kurvenelement elastisch in Anlage gehalten, während
das andere Ende der Schaltstange elastisch an einem Hebel 43 in Anlage gehalten
wird. Das eine Ende des Hebels 43, der um einen Gelenkzapfen 44 schwenkbar ist.
liegt gegen die Schaltstange 42 an, während das andere Ende ein Kupplungshebel ist,
welcher die lösbare
Kupplung 37 im Rädersatz 36 und
38 einrückt und ausrückt. Der Hebel 43 ist durch eine Feder 35 so
belastet, daß das eine Ende der Schaltstange 42 ständig in Anlage an der erwähnten
Kurvenfläche auf der Rückseite des zweiten Blendenstellers 14 gehalten wird. Daher
wird, wenn die Blendenskala des Blendenstellers 14 auf den Index 16 a eingestellt
ist, die Schaltstange 42 durch das Kurvenelement auf der Rückseite nach hinten gedrückt,
welche Bewegung durch den Kupplungshebel 43 übertragen wird, wodurch die Kupplung
37 ausgerückt wird. Dieses Ausrücken der Kupplung 37 trennt die Verbindung
des ersten Blendenstellers 3 mit der gestuften Abtastplatte 40, die dann
durch ihre eigene Feder 41 in ihre Ausgangsstellung in Bereitschaft für eine nachfolgende
Betätigung zurückgeführt wird.
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In F i g. 2 bis 5, welche eine Ausführungsform der Erfindung
in Anwendung auf eine einäugige Spiegelreflexkamera mit auswechselbarem Objektiv
zeigen, bezeichnet die Bezugsziffer 50 die Stirnplatte der Kamera, auf deren
Stirnfläche ein Verschlußgehäuse 51, mit welchem die Vorgänge ausgeführt
werden können, die für eine einäugige Spiegelreflexkamera erforderlich sind, angeordnet
und eine Bajonettfassung 53 unter Zwischenschaltung eines Zwischenringes
52 befestigt ist. Eine Verbindungsklemme, d. h. ein Stift 54 für den
elektrischen Stromkreis für Blitzlichtaufnahmen ist ebenfalls auf der Stirnplatte
50 angeordnet.
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Das Verschlußlamellenöffnungsglied 1 wird im Uhrzeigersinn
federbelastet. Auf der Außenseite des Kameragehäuses ist ein Auslöseknopf
56 vorgesehen. Wenn dieser Knopf 56 gedrückt wird, wird seine Bewegung
durch sein verlängertes Ende über einen Zwischenhebel 57 übertragen, so daß
ein zweiarmiger Hebel 58 die Sperrklinke 55, welche das Verschlußlamellenöffnungsglied
1 in seiner gespannten Stellung sichert, außer Eingriff mit dem Ausschnitt
bzw. der Einkerbung 1 b bringt. Wenn ein Auslösehebel 59,
der gleichachsig
zur Sperrklinke 55 angeordnet ist, durch einen vorstehenden Zahn
10 am Verschlußlamellenöffnungsglied 1 ausgelöst wird, wird er in
die dargestellte Stellung` zurückgedrückt und löst in dieser Stellung den Verschluß
aus, wodurch das öff-
nen und Schließen der Verschlußlamellen zur Belichtung
eingeleitet wird.
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In F i g. 4 und 5 deutet die strichpunktierte Linie
den Umriß eines auswechselbaren Objektivs 60 an, das an der Kamera durch
den Eingriff einer Bajonettnase 61 an der Objektivseite mit der Bajonettfassung
53 an der Kameraseite befestigt wird. Nähere Einzelheiten und die Verhältnisse
zum Zeitpunkt des Objektivwechsels ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung.
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Unter Zugrundelegung der vorstehenden Beschreibung der verschiedenen
Teile wird die Arbeitsweise der erfindungsgemäßen Kamera am besten aus der nachfolgenden
Beschreibung in Verbindung mit F i g. 1 bis 5 verständlich, welche
das Wesen der Erfindung und eine Ausführungsfonn derselben in Anwendung auf eine
einäugige Spiegelreflexkamera mit auswechselbarem Objektiv zeigen.
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Wenn sich der Blendenskalenbereich des zweiten Blendenstellers 14,
gegenüberliegend dem Index 16 a,
in dem Zustand befindet, bei welchem
die Wahl der Blendeneinstellung durchgeführt werden kann, so ist die Kamera eine
handbetätigbare Kamera, bei welcher die Blende und die Belichtungszeit unabhängig
voneinander eingestellt werden können. Wenn der Blendensteller 14 dagegen auf die
Marke A auf dem Index 16 a eingestellt ist, arbeitet die Kamera mit
selbsttätiger Blendeneinstellung, entsprechend der durch die Einstellung des Zeiteinstellringes
17 am Zeiger 16 b gewählten Belichtungszeit.
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Bei der in F i g. 1 gezeigten Anordnung wird, wenn die Marke
A für die selbsttätige Arbeitsweise des Blendenstellers 14 auf den Index
16 a eingestellt ist, die Schaltstange 42 durch das nicht gezeigte Kurvenelement
auf der Rückseite des Blendenstellers 14 verschoben, wodurch die Kupplung
37 der Kupplungszahnräder 36 und 38 eingerückt wird. Wenn dann
das Verschlußlamellenöffnungsglied 1 entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht und
damit gespannt wird, so wird seine Bewegung über eine nicht gezeigte Zwischenvorrichtung
übertragen, um die Verschlußlamellen voll zu öffnen und gleichzeitig den ersten
Blendensteller 3 mitzubewegen. Der Steller 3 verursacht durch seinen
sich nach vorn erstreckenden Steuerarm 5 eine gleichzeitige Bewegung des
ersten Antriebsringes 7, durch dessen Betätigung die Blendenlamellen 64 voll
geöffnet werden. Auf diese Weise kann bei der einäugigen Spiegelreflexkamera die
Bildschärfe eingestellt werden. Gleichzeitig wird die Drehung des Blendenstellers
3 über das Kupplungszahnrad 30, das mit dem verzahnten Teil des Stellers
3 im Eingriff steht, die Kupplungswelle 31,
welche die Drehwelle des
Zahnrades 30 ist, über den Rädersatz 32, 33, 34, 36 und
38 und dann auf die Zahnstange 39 übertragen, wodurch die gestufte
Abtastplatte 40 in ihre Bereitschaftsstellung gebracht wird. In diesem Fall darf
jedoch der überweg zwischen dem kleinsten Blendenwert F: 22 und der zur Umschaltung
der Kamera auf selbsttätige Regelung notwendigen Marke A die Grenzstellung
des bereits eingestellten zweiten Antriebsringes 10 nicht ändern. Zu diesem
Zweck wird die diesem überweg entsprechende Bewegung des sich nach vom erstreckenden
Armes 15 überhaupt nicht auf den zweiten Antriebsring 10 übertragen,
sondern bewirkt nur eine Bewegung der Klinke 11. Bei selbsttätiger Blendenregelung
erfolgt die Veränderung der Blendenöffnung ausschließlich durch die Drehbewegung
des ersten Antriebsringes 7.
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Andererseits, wenn der zweite Blendensteller 14 von der Marke
A für die selbsttätige Betätigung auf einen beliebigen Wert der Blendenskala
zurückgestellt wird, um von der selbsttätigen Regelung der Blende auf Handregelung
zu schalten, dann kehrt die Klinke 11, welche der Bewegung des sich nach
vorn erstreckenden Armes 15 gefolgt war, zu der in der Zeichnung angegebenen
Stellung unabhängig vom zweiten Antriebsring 10 zurück und bewegt sich gemeinsam
mit diesem entsprechend der Wahl der Blendeneinstellung.
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Aus dem vorangehenden ergibt sich, daß, wenn die Marke A für
die selbsttätige Betätigung des zweiten Blendenstellers 14 gegenüberliegend dem
Index 16 a gebracht wird und das Verschlußlamellenöffnungsglied
1 entgegen dem Zeigersinn gedreht wird, um es zu spannen, sich das in F i
g. 1 dargestellte System in folgendem Zustand befindet. Die gestufte Abtastplatte
40 wird in ihre Ausgangsstellung gebracht und der zweite Antriebsring
10 in der Grenzstellung für die kleinste Blendenöffnung festgehalten, während
die Blendenlamellen 64 durch den ersten Antriebsring 7 voll geöffnet gehalten
werden
und die Verschlußlamellen 59 in ähnlicher Weise durch
das Verschlußlamellenöffnungsglied 1 voll
offengehalten werden. Wenn unter
diesen Bedingungen der erste Antriebsring 7 im Uhrzeigersinn gedreht wird,
so werden die Blendenlamellen erst zur Ruhe kommen, wenn sie am Ende ihrer Bewegung
zum ersten Mal die Stellung der kleinsten Blendenöffnung erreichen. Es ist aber
durch das Anhalten des ersten Antriebsringes 7 an einer beliebigen Stelle
dieser Bewegung möglich, jede gewünschte Blendenöffnung zu erzielen.
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Sodann wird durch die Einrastfeder 19 auf der Skala des Zeiteinstellringes
17 die Filmempfindlichkeit des verwendeten Films eingestellt und der Zeiteinstellring
17 zur Wahl der Belichtungszeit gedreht; beide Einstellungen werden gemeinsam
durch die Einrastfeder 19 auf den Korrekturring 18 gedreht und von
diesem über den übertragungshebel 21, welcher mit der Kurvenfläche 20 des Ringes
18 elastisch in Berühru ng gehalten wird, und die Welle 22 an den Rädersatz
23, 24, 25 und 26 weitergegeben, um das Gehäuse des Belichtungsmessers
27 zu drehen.
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Wenn nun der Kameraverschluß durch den Auslöseknopf 56 ausgelöst
wird, so wird die Bewegung des Knopfes 56 über den Zwischenhebel
57 auf den Auslösehebel 58 übertragen, womit sich die Sperrklinke
55 aus der Kerbe 1 b des Verschlußlamellenöffnungsgliedes
1 löst. Das Verschlußlamellenöffnungsglied 1 beginnt sich daraufhin
im Uhrzeigersinn zu drehen. Damit werden zuerst die Verschlußlamellen geschlossen.
Dann erfolgt eine Drehbewegung des durch die Feder 6 belasteten ersten Blendenstellers
3 im Uhrzeigersinn, wobei diese Bewegung über das Zahnrad 30, die
Welle 31, den Rädersatz 32, 33, 34, 36 und 38 und die
Zahnstange 39 auf die Abtastplatte 40 übertragen wird, und zwar so lange,
bis die Abtastplatte 40 durch den Zeiger 28 des Belichtungsmessers angehalten
wird. Auf diese Weise wird auch die im Uhrzeigersinn erfolgende Drehung des ersten,
durch die Feder 9 belasteten Antriebsringes 7 begrenzt, derart, daß
die Blendenlamellen 64 in einer vom Belichtungsmesser bestimmten Blendenstellung
festgehalten werden. In anderen Worten, es erfolgt eine selbsttätige Blendenregelung
durch den Belichtungsmesser. Ferner erfolgt ein selbsttätiges öffnen und Schließen
der Verschlußlamellen, und zwar dann, wenn nach bekanntem Anheben des Spiegels und
der den Film abdeckenden Filmabdeckplatte der Verschlußauslösehebel 59 durch
die Wirkung des Vorsprunges 1 c am Verschlußlamellenöffnungsglied
1 ausgelöst wird, der mit diesem in seine Anfangsstellung zurückbewegt wird.
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Soll dagegen die Blende von Hand eingestellt werden, so wird der zweite
Blendensteller 14 gedreht, bis die gewünschte Blendeneinstellung erreicht ist. Da
diese Drehung zur Folge hat, daß das nicht gezeichnete Kurvenelement auf der Rückseite
des Blendenstellers 14 die Schaltstange 42 nach unten drückt, dreht sich der Kupplungshebel
43 entgegen der Kraft der Feder 35 gegen den Uhrzeigersinn. Die Kupplung
37 wird daher ausgerückt und die Kupplung zwischen dem Zahnrad
36 und dem Zahnrad 38 unterbrochen, So ist dann, wenn der Kameraverschluß
ausgelöst wird, die im Uhrzeigersinn erfolgende Drehung des ersten Blendenstellers
3, welcher durch die Feder 6
gedreht wird, nicht mehr durch den Zeiger
28 des Belichtungsmessers begrenzt. Der Blendensteller 3
führt also,
zusammen mit dem ersten Antriebsring 7,
eine volle Drehbewegung aus.
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Andererseits jedoch bestimmt der sich nach vorn erstreckende zweite
Steuerarm 15 des zweiten Blendenstellers:14 die Drehfreiheit des von der
Feder 13
belasteten zweiten Antriebsringes 10. Somit steuert also in
diesem Fall der Antriebsring 10 die Blendenlamellen 64, und zwar derart,
daß die Blendenlamellen in einer Blendenstellung festgehalten werden, welche dem
gewählten Blendenwert entspricht. Diese Bewegung der Blendenlamellen 64 wird durch
eine an sich bekannte Anordnung erreicht, bei welcher jede Lamelle an der einen
Seite einen Stift 65
und auf der anderen Seite einen Stift 66 aufweist,
wobei der Stift 65 in eine kreisförinige öffnung 10 b
des zweiten
Antriebsringes 10 und der Stift 66 in einen Kurvenschlitz
7 b des ersten Antriebsringes 7
eingreift, der in Form eines stumpfwinkligen
V ausgebildet ist, derart, daß der eine Teil des Schlitzes 7 b
sich im wesentlichen
längs eines Kreisbogens konzentrisch zum Antriebsring erstreckt, während der andere
Teil des Schlitzes 7 b sich in einer Richtung erstreckt, die zur Mittelöffnung
des Antriebsringes im wesentlichen tangential verläuft.
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Wenn das Verschlußlamellenöffnungsglied 1 gespannt wird, so
wird dessen Bewegung über eine nicht gezeichnete übertragungseinrichtung übertragen,
derart, daß die Verschlußlamellen sich voll öffnen, ebenso wie im Fall der selbsttätigen
Belichtungsregelung. Gleichzeitig wird diese Bewegung auf den ersten Blendensteller
3 übertragen, so daß sich dieser gemeinsam mit dem ersten Antriebsring
7 dreht und die Blendenlamellen 64 sich voll öffnen, wodurch die Einstellung
der Bildschärfe in üblicher Weise ermöglicht wird.
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In diesem Fall einer Belichtungsregelung von Hand wird dann, wenn
der Kameraverschluß durch den Auslöseknopf 56 ausgelöst ist, das Verschlußlamellenöffnungsglied
1 im Uhrzeigersinn gedreht, ähnlich wie dies bei der selbsttätigen Belichtungsregelung
der Fall ist, und dann werden der erste Blendensteller 3 sowie der erste
Antriebsring 7 durch ihre jeweiligen Belastungsfedern 6 und
9 gezwungen, dieser Bewegung zu folgen, um so eine Rückführbewegung im Uhrzeigersinn
durchzuführen. Dies hat zur Folge, daß die Verschlußlamellen zunächst vorbereitend
geschlossen und die Blendenlamellen in der gewählten Blendenstellung festgehalten
werden. Hierauf erfolgt der weitere Verschlußablauf in der bekannten Weise, bestehend
aus dem öffnen und Schließen der Verschlußlamellen für die eigentliche Belichtung.
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Wenn die Spannbewegungen der Hauptantriebsvorrichtung und des Verschlußlamellenöffnungsgliedes
1 derart gekuppelt sind, daß sie gleichzeitig erfolgen, ist es möglich, die
Kamera mit einem auswechselbaren Objektiv üblicher Bauart zu versehen, bei welcher
durch die Betätigung des Verschlußlamellenöffnungsgliedes 1 die Blendenlamellen
ähnlich wie die Verschlußlamellen voll geöffnet werden und die Schärfeneinstellung
durch das optische Sy-
stem nur zu dem Zeitpunkt möglich ist, wenn der Verschluß
gespannt ist. Erfolgt andererseits die Kupplung der Hauptantriebsvorrichtung mit
dem Verschlußlamellenöffnungsglied 1 in der Weise, daß die jeweilige Spannbewegungen
unabhängig voneinander sind und das Spannen des Lamellenöffnungsgliedes
1 unmittelbar nach dem öffnen und Schließen
der Verschlußlamellen
erfolgt, wobei die zum Zeitpunkt des Spannens des Verschlusses gespeicherte Energie
für ein erneutes Öffnen der Blendenlamellen ausgenutzt wird, so ist es möglich,
eine Kamera mit Rückschwingspiegel zu erhalten, d. h. eine Kamera, bei welcher
eine Beobachtung durch das optische System, außer während der eigentlichen Belichtung,
ständig möglich ist, unabhängig von dem Spannen des Verschlusses.
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Wird die Erfindung bei einer Kamera angewendet, deren Objektiv nicht
auswechselbar ist, so ergibt sich die Möglichkeit einer weiteren Vereinfachung.
Beispielsweise kann die Kamera dann so gebaut werden, daß im Verschluß die zwei
Antriebsringe 7 und 10
und die Blendenlamellen 64 zusammengebaut sind,
der Blendensteller 3 und der erste Antriebsring 7 einstückig sind
oder der sich nach vorn erstreckende Arm 5 des Stellers 3 mit einer
an der Außenkante befindlichen Aussparung des Ringes 7 im Eingriff steht
bzw. der sich nach vom erstreckende Arm 15
des Stellers 14 in einen Ausschnitt
der Klinke 11 des zweiten Antriebsringes 10 eingreift und die Klinke
8
des Blendenstellers 7 sowie die Federn 9 und 13 der
Antriebsringe weggelassen sind. Die einzelnen Steuervorgänge entsprechen dabei völlig
den oben beschriebenen, jedoch ist die Konstruktion wesentlich vereinfacht.