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Belichtungsregler mit Vorwahl einer Blendenbasis Es sind Belichtungsregler
für fotografische Kameras bekannt, die mit einem Differentialgetriebe oder einer
funktionsgleichen Anordnung versehen sind. Derartige Anordnungen bestehen im allgemeinen
aus mindestens drei Einzelgliedern., die aufeinander einwirken. Das eine von diesen
ist mit der Blenideneins.tellvorrichtung am Objektiv, ein anderes mit der Verschlußzeiteinstellung
gekuppelt, während. das .dritte Glied mit einem Nachstellzeiger versehen ist, um
den vom Belichtungsmesser ermittelten Lichtwert auf die Regelanordnung zu übertragen.
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Beii dieser Art von Belichtungsreglern muß also eine Ko,inzi,denz
zwischen zwei Zeigern, nämlich dem des Meßinstrumentes und dem des Differentialgetriebes,
durch Nachstellen des letzteren. herbei-,geführt werden. Ist dies geschehen, sind
die richtigen Belichtungswerte an: der Kamera eingestellt, Die Koinzidenz .der beiden
Zeiger kann. sowohl durch Verstellen der Verschluß- wie auch der Blendunwerte erfolgen;
es steht also :dem Fotografen völlig frei, unter den Möglichkeiten der Beziehung
Blende-Zeit, bezogen auf den gemessenen Lichtwert, .die ihm entsprechendste auszuwählen.
In den Extrem:stellungen von Blende und Versehlußzeit gibt es jeweils nur eine @derartige
Möglichkeit, während es bei den Mittelstellungen deren mehrere gibt.
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Bel-ichtungsre@gler dieser Art haben große Nachteile. Der Fotograf
hat zwar die Freiheit, innerhalb der ihm durch den ermittelten Lichtwert gebotenen
Möglichkeiten zu wählen, .muß sich .aber auf Schätzungen verlassen, da er keine
genauen Werte leennt. War seine Schätzung falsch, muß er eine neue Einstellung vornehmen.
Dies tritt .dann ein, wenn bei der vorgewählten Blende auch die
kürzeste
Belichtung noch zu lang oder :die längste Belichtungszeit noch zu kurz ist oder
umgekehrt, wenn .bei der vorgewählten Belichtungszeit auch die größte Blendenöffnung
noch nicht genügt oder auch die kleinste Blende noch zu groß ,ist und infolgedessen
eine Koinzidenz der beiden Zeiger nicht erreicht werden kann.. Abgesehen davon,
.daß dieses Neueinstellen; umständlich ist, führt es auch bei Ungeübten zu weiteren
Fehleinstellungen.
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Um diesem an und für sich bekannten Übelstande abzuhelfen, wurde versucht,
die freie Wahl vollständig zu beseitigen und sich auf jeweils nur eine Möglichkeit
der Blenden-Zeit-Zuordnung zu beschränken. Zu diesem Zweck wurde eine Vorrichtung
vorgeschlagen, bei welcher Blenden- und Verschlußring mit zwei Zahnsegmenten im
Eingriff stehen, wobei diese Zahnsegmente auf einer gemeins.amen Achse sitzen und
nötigenfalls gegeneinander verstellbar sind. Eine derartige Anordnung arbeitet so,
daß der durch den Belichtungsmesser ermittelte Lichtwert auf einer Skala angezeigt
wird; ein zweiter Zeiger, der über ein Getriebe mit der Achse ;der Zahnsegmente
verbunden ist, kann: dann auf diesen Werteingestellt werden. Istdiese Einstellung
erfolgt, dann ist auch entweder die der größtmöglichen Blende entsprechende Belichtungszeit
oder die der kürzestmöglichen Belichtungszeit endsprechende Blende eingestellt.
Bei ;dieser Konstruktion wird also bewußt auf ein Differentialgetriebe zugunsten
einer starren Kupplung zwischen Blende und Verschluß verzichtet. Die Kupplung selbst
ist so eingerichtet, daß der größtmöglichen; Blende jeweils die; kürzestmögliche
Verschlußzeit entspricht. Damit ist also zu jeder B:lendenöffnung stets nur eine
zugehörige Verschlußzeit festgelegt, und zwar so, daß der Fotograf entsprechend
:dem ermittelten Lichtwert nur mit der größtmöglichen Blende und: der kürzestmöglichen
Belichtungszeit fotografieren: kann.
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Diese Anordnung hat wiederum den Nachteil, daß dem Fotografen jede
Möglichkeit entzogen ist, die Aufnahmebedingungen im erforderlichen Rahmen der Aufnahmeszene
selbst zu bestimmen. Insbesondere wird ibei einer :derartigen Anordnung die Landschaftsaufnahme
sehr erschwert, da die notwendige Tiefenschärfe nur .ausnahmsweise erreicht werden,
kann, da der Fotograf gezwungen ist, immer mit der größtmöglichen Blende zu arbeiten.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist nun ein Belichtungsregler,
bei :dem die genannten Nachteile dadurch in Fortfall kommen, daß durch eine Vorrichtung
zur Einstellung einer Vorwahl des Blendenbereiches, innerhalb dessen gearbeiitet
werden soll, die Bewegung eines Differentials wahlweise so begrenzt wird, @daß innerhalb
:des vorgewählten Blendenbereiches eine derartige Blenden-Zeit-Zuordnung eingeregelt
wird, daß sich für den gemessenen Lichtwert die- kürzeste der möglichen Belichtungszeiten
und mithin. die größte der möglichen Blenden ergibt.
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In der Zeichnung ist ein Belichtungsregler gemäß der Erfindung schematisch
dargestellt. Die Vorwähleinrichtung 2, 3, 4 dient zur Einstellung jener Blendenöffnung,
die gerade noch ausreicht, um diegewünschte Tiefenschärfe zu erhalten. Diese gerade
noch ausreichende Blendenöffnung wird als Blendenbasis bezeichnet, weil nicht nur
eine Blendenöffnung vorgewählt wird, sondern ein Blendenbereich, also alle jene
Blenden, die kleiner oder höchstens so groß sind wie die Blendenbasis.
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Auf der linken. Seite der Blendenskala i rastet das federnde Glied
2 des beweglichen Vorwahlschiebers 3 ein und zeigt die gewählte Blendenbasis an.
Der Ansatz q, des Schiebers 3 begrenzt die Bewegung der Zahnstange 5 an ihrem Anschlagende
6. Auf Grund der Federspannung 8 hat .die Zahnstange 5 das Bestreben, sich in Richtung
des Pfeilgis. 7 zu bewegen. Sie ist mit dem hier nicht näher dargestellten Blendeneinstellglied
des Objektivs so gekuppelt, daß durch sie die Blende eingestellt wird. Der am Objektiv
eingestellte Blendenwert wird dabei durch ;den Zeiger g auf der rechten Seite der
Blendenskala i angezeigt.
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Die andere Zahnstange io dies Differentials, die durch .die Feder
i i in Richtung des Pfeiles i2 gezogen wird, -ist in nicht dargestellter Weise mit
dem Einstellglied für .die Verschlußgeschwindigkeit gekuppelt. Die jeweils eingestellte
Verschlußzeit wird durch den Zeiger 13 an der Skala 14 angezeigt. Die beiden Zahnstangen
5 und io sind durch ,das Zahnraid, i5 miteinander gekuppelt. Dieses Zahnrad sitzt
am oberen Ende der Schubstange 16, an ;deren unterem Ende der Nachstellzeiger 17
an einer Skala verschoben und durch Bewegung der Schubstange 16 dem Zeiger 18, des
Meßwerkes nachgeführt werden: kann. Das Nachführen des Zeigers 17 bzw. der Schubstange
16 geschieht mit Hilfe .des nicht mitgezeüchneten Handgriffes am Zahnrad ig, das
mit der Schubstange 16 im Eingriff steht. Eine Federroste 2o sorgt -dafür, daß die
Schubstange 16 in ihrer jeweiligen Stellung festgehalten wird.
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Das Meßinstrument, durch den Zeiger 18 und die. Kanalskala 21 angedeutet,
;ist zwecks Einstellung der Filmempfindlichkeit zusammen mit der Marke 22 längs
der Skala der Filmempfindlichkeiten 2:3 verschiebbar. Als Variante kann man zu dem
gleichen Zweck aber auch vorsehen, daß der Zeiger 17 am Ende der- Schubstange, 16
stufenweise entsprechend der Reihe der Filmempfindlichkeiten verschiebbar angeordnet
ist; in. diesem Falle wäre dann das Anzeigeinstrument i8, 21 fest einzubauen und
der Zeiger 2'2 und die Skala 23 fortzulassen.
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Die Wirkungsweise dieses neuen Belichtungsreglers ist nun folgende:
Der Fotograf stellt die vorzuwählende Blendenbasis ;durch Einrasten: .des Rastgliedes
2 in die entsprechende Rast der Vorwahleinrich.tung ein. Dadurch wenden die Anschläge
q. und 6 gegeneinander in bestimmte Weise verstellt. Durch Drehung am Handgriff
.des Zahnrades ig wird über :die Schubstange 16 das Zahnrad 15 betätigt, das seinerseits
die Zahnstangen 5 und io in Bewegung setzt. Dabei wird durch Federn 8 und i i die
Bewegung der Zahnstange 5 erleichtert und die der Zahnstangei ioi erschwert.
Die
Bewegung der Zahnstange 5 wird durch -den Anschlag 4 begrenzt. Ist dieser Anschlag
erreicht und die Koinzidenz der beiden Zeiger 17 und 18 noch nicht herbeigeführt,
dann nimmt bei weiterer Drehung des Zahnrades 19 das Zahnrad, 15 ,die Zahnstange
io entgegen der Wirkung der Feder i i mit und stellt damit die der vorgewählten
Blendenbasis entsprechende Verschl:ußgeschwdn:digkeit ein, vorausgesetzt, daß die
Blendenbasis nicht auch für die größte Verschlußgeschwindigkei.t eine zu weite Blenderöffnung
bedeutet. In, diesem letzteren Falle nämlich tritt, wie in der Zeichnung an.-ge:nommen,
die Koinzidenz der 'beiden Zeiger 17 und 18 bereits ein, bevor der Anschlag 6 den,
Anschlag 4 erreicht; damit :bleibt also die Blende auf d,ie Öffnung eingestellt,
d.ie ihr durch die erreichte Stellung der Zahnstange 5 gegeben ist.
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Mit Hilfe dieser Vorrichtung kann aber auch derselbe Effekt erzielt
werden, wie mit der oben. geschilderten starren: Kupplung von Blende und Verschluß.
Dazu muß der Vorwähler den ganzen Blend;enbereich freigeben und. mithin, auf die
offenste der an der Kamera vorhandenen. Blenden eingestellt werden.
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Durch die vorstehend beschriebene neue Anordnung sind also sämtliche
Nachteile der eingangs beschriebenen beiden anderen Geräte ausgeglichen:: Der Fotograf
wählt die offenste Blende, die er ge,-gebene:n.fal.ls noch benutzen will, und, legt
dadurch einen Blendenbereich fest, innerhalb dessen er arbeiten will. Dieser Blendenbereich
reicht von der kleinsten am Apparat vorhandenen Blende bis zur Blendenbasis. Das
Gerät regelt dann selbst jene besondere Blenden - Belichtungszeit - Kombination
ein, bei der sich für den gegebenen, Lichtwert die kürzeste der möglichen Belichtungszeiten
und mithin .die offenste Ader möglichen Blenden des vorgewählten Bereiches ergibt.
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Außer diesen Möglichkeiten kann aber auch eine völlig freie Wahl zwischen
sämtlichen, innerhalb des gegebenen Lichtwertes möglichen, richtigen Kombinationen
zwischen Blende und Zeit getroffen werden.
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Mit Hilfe des Zahnrades ig wird ,die Koinzidenz zwischen den beiden
Zeigern. 17 und 18 herbeigefiihrt, damit also der Lichtwert eingestellt. Der Schieber
3 wird mit der Zahnstange 5 durch: die beiden, Anschläge 4 und 6 in kraftschlüssige
Verbindung gebracht. Nun wird der Schieber in der der Richtung des Zeigers. 7 entgegengesetzten:
Richtun- auf die. gewünschte Blende eingestellt, womit über das Zahnrad 15 die Zahnstange
io. automatisch mitverschoben und,damit@.die der gewählten. Blende jeweils entsprechende
richtige Belichtungszeit automatisch eingestellt wird.
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Außerdem ist auch eine freie Wahl einer Einstellung möglich, die nicht
dem ermittelten Lichtwert entspricht, und zwar sowohl bei der Regelung mit Vorwahl
der Blen.denhasis als auch in: dem im vorhergehenden Absatz beschriebenen Falle.
Diese an, sich fehlerhafte Einstellung kann notwendig werden, .um einen gewollten
künstlerischen. Effekt durch Über- bzw. Unterbelichtung zu erreichen. Die, falsche,
Einstellung erfolgt durch die im ge.-wünschten Grade nicht herbeigeführte Koinzidenz
der beiden Zeiger 17 und 18 mit Hilfe des Zahnrüdes i g. Vorbedingung des klaglosen
Funktionierens der Vorrichtung ist in allen Fällen, daß ,die Felderkräfte der Raste
2o genügend stark sind, um dem Zug der beiden Federn 8 und i i stan.d.-zuhalten,
aber nicht so. stark, um die Drehung des Zahnrades ig zu behindern.