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Photographische Kamera mit einer lichtempfindlichen Zelle Die Erfindung
betrifft eine photographische Kamera mit einer lichtempfindlichen Zelle, deren bei
Belichtung abgegebenen Spannung eine von einer Hilfsbatterie gelieferte, in Abhängigkeit
von der Stellung der Blenden- und Zeiteinstellung geregelten Spannung als Kompensationsspannung
entgegenarbeitet.
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Es sind bereits zahlreiche Einrichtungen bekannt bzw. vorgeschlagen
worden, die Belichtungseinstellung in Verbindung mit einer lichtempfindlichen Zelle
zu automatisieren. Mehrere Lösungen dieser Art benutzen ein vom Photozellenstrom
gesteuertes Meßinstrument, dessen Zeiger abgetastet wird, wobei die jeweilige Stellung
des Zeigers mechanisch auf die Belichtungseinstellglieder übertragen wird.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ohne eine mechanische Abtastung
des Meßinstrumentes die Belichtungseinstellung zu automatisieren. Es ist bekannt,
die Spannung einer Photozelle, zweckmäßig mittels eines oder mehrerer Transistoren
verstärkt, an eine elektromagnetische Verstelleinrichtung, z. B. an einen Motor,
anzulegen, der wenigstens einen der Einstellringe für die Blende und die Belichtungszeit
betätigt. Dabei wird dem Drehmoment des Motors, wie bei jedem Meßinstrument üblich,
ein Rückdrehmoment entgegengesetzt, das mechanisch oder elektromagnetisch erzeugt
wird. Es bereitet Schwierigkeiten, dieses Rückdrehmoment in gewünschter Abhängigkeit
von der Photozellenspannung zu gestalten.
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Es ist ferner bereits bekannt, der Photozellenspannung eine in Abhängigkeit
von dem Blenden-und Belichtungszeitwert geregelte Spannung eines von einer Hilfsbatterie
gespeisten Potentiometers entgegenzusetzen, wobei die Werte für Zeit und Blende
entweder von Hand über Potentiometer mit ortsfester Wicklung mit Hilfe eines Nullinstrumentes
eingereget werden oder aber bei einer Sonderausführung ein durch die Konstruktion
festgelegter Faktor, etwa die Zeit, über ein Potentiometer mit ebenfalls ortsfester
Wicklung von Hand vorgegeben und danach der andere Faktor, das wäre in diesem Fall
der Blendenwert, über ein Magnetsystem selbsttätig eingestellt wird.
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Die bekannte Anordnung erlaubt aber nicht, mit einer Einrichtung wahlweise
die Zeit oder die Blende vorzuwählen. Wenn der selbsttätig einstellbare Steller
am Ende seines Bereichs angekommen ist, ohne die Voraussetzung für die richtige
Belichtung geschaffen zu haben, so erfolgt bei Betätigung des Auslösers zudem eine
Fehlbelichtung.
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Diese Nachteile werden durch die Erfindung vermieden, die es sich
zur Aufgabe macht, eine Einrichtung zu schaffen, mit der nach Belieben Zeit oder
Blende vorgewählt werden kann. In einer besonderen Ausführung soll zudem die Einrichtung
so getroffen sein, daß bei Erreichen des Endwertes des zur Regelung bestimmten Faktors
ohne besonderes Eingreifen des Photographierenden nunmehr der vorgewählte Faktor
bis zur richtigen Belichtungseinstellung verstellt wird. Wird der zuletzt genannte
Steller auch bis zu seinem Endwert verstellt, ohne die richtige Belichtung erreicht
zu haben, so soll eine Auslösung des Verschlusses nicht erfolgen können.
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Um eine solche auf der Grundlage einer Kompensationsspannung automatisch
arbeitende Einrichtung zu erzielen, erfolgt gemäß der Erfindung die Regelung der
Kompensationsspannung durch ein Potentiometer, dessen Widerstandswicklung mit einem
der beiden Einstellringe für Blende und Zeit und dessen Schleifer mit dem anderen
Einstellring fest verbunden ist, wobei das Potentiometer über ein auf die Differenzspannung
zwischen der Photozelle und der Hilfsbatterie ansprechendes Relais unter Zwischenschaltung
eines an sich bekannten Ausgleichsgetriebes motorisch betätigt wird.
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Da die Differenzspannung zwischen der Photozellenspannung und der
am Potentiometer abgegriffenen Hilfsspannung, die auf das Relais einwirkt, sich
in kleinen Dimensionen bewegt, müßten entsprechend empfindliche Relais benutzt werden,
was vermeidbar ist, wenn eine Verstärkung dieser Differenzspannung durch einen ein-
oder mehrstufigen Transistorenverstärker erfolgt.
Die Verwendung
einer Hilfsbatterie wirft die Frage ihres jeweiligen Ladezustandes auf. Um auf zusätzliche
Kontrollmittel hierfür verzichten zu können, wird in Ausgestaltung der Erfindung
das zur Steuerung der für die Belichtungswertbildung benötigten Enstellorgane vorgesehene
Relais mit einer zweiten, entgegengesetzt zu der Hauptwicklung arbeitenden Zusatzwicklung
versehen, die in einem parallel zu dem Relaiskreis liegenden Stromkreis liegt, der
auch das Potentiometer enthält.
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In weiterer vorteilhater Ausgestaltung der Erfindung können für jeden
Einstellring von Blende und Zeit Rastmittel derart vorgesehen sein, daß die Einstellautomatik
die Rastkraft dieser Rastmittel zum automatischen Verstellen des Vorwahlwertes dann
überwindet, wenn dieser mit sämtlichen automatisch durchfahrbaren Werten des korrespondierenden
Belichtungsfaktors eine belichtungswertgerechte Kombination nicht ergibt. Weiterhin
kann die Einrichtung so getroffen sein, daß nach Erreichen der Endanschläge beider
Einstellringe (Zeit und Blende) der Auslöser gegen eine weitere, der Verschlußauslösung
dienende Bewegung gesperrt ist.
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Die Merkmale der Erfindung werden nachfolgend an Hand einer Systemdarstellung
und eines Ausführungsbeispiels erörtert. Es zeigen F i g. 1 und 2 den Antrieb des
Blenden- und Zeiteinstellgliedes mittels eines Differentialgetriebes, F i g. 3 und
4 die Rasterungen dieser beiden Einstellringe, F i g. 5 den Zusammenbau der Automatik
schematisch in einem Kameragehäuse, F i g. 6 und 8 die Schaltskizzen der elektrischen
Einrichtung für die Automatik, F i g. 7 die Potentiometersteuerung mittels eines
Zeit- oder Blendensteuerringes, F i g. 9 die Anordnung des Potentiometers in bezug
auf diese Steuerringe, F i g. 10 bis 17 Einzelheiten eines Ausführungsbeispiels.
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Da die Schaltskizzen der F i g. 6 und 8 das Wesentliche der Erfindung
enthalten, sollen diese zuerst erläutert werden.
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Die Photozelle 27 liefert eine der herrschenden Beleuchtung
im wesentlichen proportionale Spannung. Diese wird mit ihrem positiven Pol nach
F i g. 6 an die Basis des Transistors 28 angeschlossen. Der negative Pol
ist mit dem Schleifer 29 des Potentiometers 30 verbunden. Der Emitter 31 des Transistors
28 steht mit dem einen Ende des Potentiometers 30 in ; Verbindung, dessen anderes
Ende über den Schutzwiderstand 32 mit dem Minuspol der Hilfsbatterie 33 in Verbindung
steht, während der Pluspol dieser Hilfsbatterie einerseits mit dem Emitter 31 des
Transistors 28 verbunden ist und damit, wie oben beschrieben, auch mit dem
einen Ende des Potentiometers 30. In der Leitung 34, die den Minuspol
der Hilfsbatterie 33 mit dem Kollektor des Transistors 28 verbindet, ist
das Relais 35 angeordnet, das die Kontakte 36 und 37 steuert. Durch Anlegen des
Relaisankers an den Kontakt 36 wird die Stromquelle 39 an den Motor
38 angelegt, durch Betätigen des Kontaktes 37 die Stromquelle
40, so daß der Motor 38, je nachdem, welcher der beiden Kontakte 36
und 37 betätigt wird, in der einen oder anderen Richtung dreht. Der Motor
38 verstellt über das schematisch angedeutete Gestänge und Getriebe 15, 13,
14 und 7 in Abhängigkeit der Belichtung der Photozelle das gemäß F i g. 9 mit dem
Einstellring 4 verbundene Potentiometer 30 und den Schleifer 29, der, wie
ebenfalls aus F i g. 9 ersichtlich, mit dem anderen Einstellring 3 verbunden ist.
Der An- und Abtrieb des Differentialgetriebes zur Steuerung der beiden Einstellringe
3 und 4 und damit zur Regelung des Potentiometers 29, 30 ist aus den F i
g. 1, 2 und 5 zu entnehmen. In F i g. 6 ist die Differentialwelle 7 der einfachen
Darstellung halber nur mit dem Schleifer 29 verbunden. In Wirklichkeit gabelt
sich die Getriebewelle 7, so daß durch sie auch das Potentiometer 30 verstellbar
ist.
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Die Funktion dieser Prinzipschaltung ist folgende: Die Photozelle
werde belichtet. Dann fließt durch ihre EMK in dem Stromkreis Photozelle 27, Basis
des Transistors 28, Emitter 31, unteres Ende des Potentiometers 30,
Schleifer 29 und Photozelle 27 ein Strom. Dieser Strom hat zur Folge, daß in dem
Kollektorstromkreis, gebildet aus Kollektor 34 und Relais 35, Batterie 33 und Emitter
31, sich ein relativ viel stärkerer Strom einstellt als in dem ersteren. Bei üblichen
Transistoren beträgt der Stromverstärkungsfaktor etwa 30; d. h., fließen im Emitterkreis
z. B. 0,03 mA, dann fließen im Kollektorkreis 1 mA. Die Schaltzunge des Relais 35
arbeitet mit zwei Kontakten 36 und 37 zusammen und ist mit einem dieser Kontakte
stets in Anlage. Das Relais 35 hat ferner einen ganz bestimmten Ansprechstrom und
einen bestimmten Abfallstrom. Diese beiden Ströme unterscheiden sich etwas. Für
die Prinzipschaltungsskizze sei jedoch angenommen, daß der Ansprechstrom und der
Abfallstrom gleich groß sind. Jedes Ansprechen des Relais 35 bewirkt, daß der Motor
38 den Schleifer des Potentiometers derart bewegt, daß die durch die Belichtung
erfolgte Stromänderung durch die am Potentiometer abgegriffene Spannung immer mehr
kompensiert wird.
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Wenn wir annehmen, daß eine stärkere Beleuchtung eine größere EMK
an der Photozelle erzeugt, dann wird der Motor den Schleifer nach oben in Richtung
des Widerstandes 32 verschieben, weil dann eine größere Gegen-EMK zur Kompensation
automatisch abgegriffen wird. Vorteilhaft ist es dabei, den Emitterstrom nie vollkommen
verschwinden zu lassen, da sonst der Arbeitspunkt des Relais nicht eingehalten werden
kann. Wir haben in unserem Beispiel angenommen, daß der Arbeitspunkt des Relais
bei 1 mA liegt. Dieser Strom von 1 mA wird also nach jeder Kompensation stets erhalten
bleiben. Das Relais wird nun, da der Schleifer durch den Motor verschoben wird,
umschlagen. Das bewirkt, daß der Motor nach der anderen Richtung läuft und der Schleifer
sich jetzt nach der anderen Richtung wieder in Bewegung setzt. Nach einer Weile
ist durch Unterkompensation wiederum der Punkt erreicht, bei dem das Relais von
neuem anzieht und umschaltet. Das Spiel geht so lange hin und her, bis der Strom
durch den Schalter 25 (F i g. 5) beim Weiterdrücken des Auslöseknopfes 22 unterbrochen
wird. Es muß hier noch dargelegt werden, wie trotz der Trägheit des Relais die Blende
derart betätigt wird, daß sie den richtigen Wert erhält, während das Relais infolge
seiner Trägheit stets zu früh oder zu spät schaltet. Das geschieht erfindungsgemäß
folgendermaßen: Das Relais hat eine bestimmte Anzugsstromstärke, z. B. 1,2 mA. Beim
sinkenden Strom wird das Relais aber erst bei 0,8 mA abfallen. Dieser Differenzbetrag
würde eine Fehleinstellung von ein bis zwei Blendenwerten
hervorrufen,
wenn nicht, wie in F i g. 7 schematisch gezeigt, zwischen dem Schleifer 29 des Potentiometers
und der mit diesem Schleifer zu betätigenden Blendenskala 3 ein freies Spiel, dargestellt
durch den Pfeil 44, eingeschaltet sein würde. Wir haben oben in der Funktionsbeschreibung
der Prinzipschaltung gesehen, daß der Motor und damit der Schleifer des Potentiometers
durch das Umsteuern des Relais eine Pendelbewegung ausführt, deren Betrag von der
Trägheit des Relais abhängt. In unserem Beispiel wird ein Umsteuern des Relais immer
dann stattfinden, wen der Strom um ± 0,2 mA von seinem mittleren Wert abgewichen
ist. Diese ±0,2 mA im Relaisstromkreis werden aber durch einen ganz bestimmten Schleiferweg
des Potentiometers hervorgerufen. Ist nun das freie Spiel 44 (F i g. 7) so
groß wie die Verschiebung, die der Potentiometerschleifer 29 für die ± 0,2 mA, die
die Trägheit des Relais darstellen, braucht, dann wird sich die Blende, nachdem
sie einmal einen festen Stand eingenommen hat, nicht mehr bewegen, solange der Schleifer
des Potentiometers, getrieben vom Motor, sich innerhalb des freien Spieles bewegt.
Ändert sich die Beleuchtung der Photozelle auch nur um ein Geringes, dann wird sofort
die Blendenskala 3 nach der entsprechenden Richtung nachgeschoben, auch wenn es
sich nur um kleine Bruchteile eines Blendenintervalls handelt. Die mechanische Ausführung
dieser Einzelheit ist weiter unten beschrieben.
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Die in F i g. 6 gezeigte Prinzipschaltung kann wesentlich verbessert
werden, wenn nach der Schaltung gemäß F i g. 8 gearbeitet wird. Es stellt darin
27 die Photozelle dar, die mit ihrem Plusende an den Transistor 28 angeschlossen
ist. Der Emitter dieses Transistors geht zur Basis 45 eines zweiten Transistors
46; dessen Emitter wiederum geht zur gemeinsamen Leitung, welche Potentiometer 30
und Batterie 33 verbindet. Diese Hintereinanderschaltung von zwei Transistoren stellt
einen Gleichstromverstärker dar. Die Kollektoren beider sind gemeinschaftlich zu
der Spule 47a des Relais 47 geführt. Das andere Ende der Relaisspule 47a liegt an
der Batterie 33. Um eine Überlastung des ersten Transistors 28 zu verhindern, ist
ein Widerstand 48 von etwa 0,1 M52 in die Kollektorleitung eingeschaltet. Das andere
Ende des Potentiometers 30 geht über einen Widerstand 32 an eine zweite Wicklung
47 b des Relais 47.
Beide Wicklungen sind auf demselben Kern aufgebracht
und betätigen die Schaltzunge 47c. Die Spule 47a des Relais, welche im Kollektorstromkreis
liegt, und die Spule 47b, die im Potentiometerstromkreis liegt, sind einander entgegengeschaltet.
Es fließt also durch die eine Spule des Relais stets ein gewisser Strom, der danach
trachtet, das Relais abfallen zu lassen, während durch die andere Spule ein Strom
fließt, der das Relais anziehen möchte. Diese Vorsorge dient zur Kompensation auftretender
Batteriespannungsschwankungen. Um das zu erläutern, gehen wir von der ersten, beim
Arbeiten des Gerätes entstehenden EMK, nämlich von der EMK der Photozelle aus. Diese
EMK der Photozelle 27 ist weitestgehend unabhängig von der Temperatur und von der
Zeit, d. h., die Photozelle ist als konstantes Glied der Anordnung anzusehen, so
daß einer vorgegebenen Beleuchtungsstärke der Photozelle eine bestimmte Spannung
und damit ein bestimmter Strom entspricht. Dieser genau definierten Spannung bzw.
diesem Strom wird mit einer Gegenspannung am Potentiometer 30 die Waage gehalten,
bis auf den Reststrom, der zum Umschlagen des Relais dient. Sinkt nun die Batteriespannung
33 erheblich ab, dann würde nach Schaltung gemäß F i g. 6 der Schleifer ein weit
größeres Spannungsgefälle am Potentiometer abgreifen müssen, um wiederum einer bestimmten
EMK der Photozelle Gleichgewicht zu halten, d. h., daß bei einer schon verbrauchten
Batterie sich stets andere Blendenwerte einstellen würden als bei neuen Batterien.
In der Schaltung der F i g. 8 wird der Abfall der Batteriespannung dadurch kompensiert,
daß der Potentiometerstrom, der durch die Wicklung der Relaisspule 47 b geht, bei
abnehmender Batteriespannung ebenfalls kleiner wird, so daß jetzt, d. h. bei alter
Batterie, das Relais leichter anspringt. Die Verhältnisse sind nun so abgestimmt,
daß bei alter Batterie der Schleifer nicht die EMK abgreift wie bei neuer Batterie,
trotzdem er sich an der richtigen Meßstellung befindet, aber die schwächere EMK
am Ausgangsstromkreis einen schwächeren Strom in der Spule 47a verursacht, der schon
zum Umschlagen des Relais ausreicht.
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Nun ist aber das Funktionieren der automatischen Blendeneinstellung
nicht nur von der Batteriespannung abhängig, sondern auch von der Temperatur. Die
Transistoren haben einen großen Temperaturkoeffizienten, und zwar derart, daß sie
bei Erwärmung einen stärkeren Strom liefern als bei Abkühlung. Um diesem ungewollten
Temperatureinfluß die Waage zu halten, wird parallel zu der Relaisspule 47a ein
Widerstand 148 geschaltet, der einen negativen Temperaturkoeffizienten hat. Derart
kompensiert ist der Verstärker sowohl bei einer alten als auch bei einer neuen Batterie
brauchbar und unabhängig von den herrschenden Außentemperaturen.
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Der Antrieb des Motors 38 über das Relais erfolgt gemäß F i g. 8 derart,
daß mit Hilfe der Widerstände 50 und 51 ein künstlicher Mittelpunkt geschaffen wird,
an dem der eine Pol des Motors 38 liegt. Der andere Pol des Motors 38 geht an die
Kontaktzunge 47c des Relais 47, während die Kontakte 36 und 37 an die Batterie 33
und die zu ihr parallelliegenden Widerstände 50, 51 führen. Je nachdem nun
die Kontaktzunge 47c des Relais an dem einen oder anderen Kontakt anliegt,
wird der Motor in der einen oder anderen Richtung laufen und dabei den Schleifer
29 des Potentiometers 30 entsprechend verschieben.
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Der Anlauf bzw. das Stehenbleiben des Motors 38 sowie der damit verbundene
Schutz der Kontakte des Relais wird durch die Kondensatoren 52 und 53 oder durch
ähnliche Mittel gewährleistet.
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Das Potentiometer 30 hat bei den gewählten Verhältnissen mit Rücksicht
auf den Eingangswiderstand der Transistoren und die Kontaktübergangswiderstände
eine Größenordnung zwischen 1000 und 5000 Ohm. Da eine Spannungskompensationsschaltung
der Photozelle gewählt wurde, ist der auftretende Kontaktwiderstand zwischen dem
Schleifer und der Potentiometerbahn unwichtig. Die Widerstände, welche hinter dem
Schleifer liegen und aus Photozelle und den beiden Eingangswiderständen der Transistoren
bestehen, sind um viele Größenordnungen höher als der zu erwartende übergangswiderstand
am Schleifer. Als Beispiel sei gesagt, daß der Widerstand der Photozelle im unbelichteten
Zustand bis zu 0,1 M52 betragen kann, während die Eingangswiderstände der Transistoren
zusammen etwa 2000 Ohm
betragen. Demgegenüber fällt ein übergangswiderstand
des Schleifers von einigen Ohm nicht mehr ins Gewicht. Die Spannung der Antriebsbatterie
33 wird zweckmäßig so gewählt, daß sie auch zum Betrieb eines Blitzgerätes benutzt
werden kann.
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Besonders hervorzuheben ist noch, daß, wie aus der F i g. 8 hervorgeht,
der Schleifer 29 des Potentiometers und eine Seite der Photozelle 27 geerdet sein
können.
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Die Temperaturkompensation des Transistorverstärkers erfolgt in der
vorliegenden Schaltung mittels des Widerstandes 148. Diese Temperaturkompensation
kann auch an anderer Stelle innerhalb des Transistorverstärkers vorgenommen werden.
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Die mechanische Anordnung der einzelnen Teile wie Verstärker, Motor,
Relais und Batterie geht aus F i g. 5 schematisch hervor. Darin bedeuten 1 ein an
die Kamera angesetztes Unterteil, welches die Batterie 33, den Motor 38, den Verstärker
54 und das Relais 47 enthält. Darüber hinaus befinden sich noch der Schalter
25 und die zur Halterung von den Bauteilen nötigen Bestandteile in dem Unterteil
1. Im Oberteil der Kamera ist die Photozelle 27, das Potentiometer 30 mit
seinem Schleifer 29 angebracht. Von der Auslösetaste 22 im Oberteil
der Kamera führt die Auslösestange 26 bis an das Unterteil 1, um dort den Schalter
25 zu betätigen, der beim Niederdrücken der Taste 22 nach der ersten
Teilbewegung geschlossen wird und damit die oben beschriebene Automatik zur Einstellung
der Belichtungsfaktoren in Gang setzt. Im weiteren Verlauf des Schaltweges der Stange
26 wird, nachdem der freie Weg 24 zurückgelegt ist, der Schalter 25 wieder geöffnet,
wobei sich der Kontaktarm in der gestrichelten Stellung befindet. Erst nach Ausschaltung
der Automatik wird also der Auslöser 23 am Kameraverschluß betätigt.
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Der Auslöseknopf 22 arbeitet also in drei unterschiedlichen
Schaltstufen. Der erste Schaltweg endet mit dem Einschalten der Automatik und wird
durch einen fühlbaren Druckpunkt begrenzt, den z. B. eine Feder erzeugt, gegen die
der Schalter geschlossen werden muß. Der zweite Schaltweg, an dessen Ende die Stromzuführung
der Automatik unterbrochen wird, wird durch den Anschlag auf die Verschlußauslösetaste
23 begrenzt. Der letzte Schaltweg dient zur Auslösung des Verschlusses. Durch
eine besondere, hier nicht näher zu beschreibende Vorrichtung wird der Auslöseknopf
22 mit seiner Stange 26 gesperrt, wenn die Blenden- und Zeiteinstellringe 3 und
4 (F i g. 4) ihre Endlagen erreicht haben, d. h., daß unter den Lichtverhältnissen,
die gerade herrschen, und bei dem gerade eingelegten Film eine Aufnahme zu keinem
befriedigenden Ergebnis führen würde.
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Das Unterteil 1, das die obengenannten Bauteile enthält, ist
mit Hilfe der Befestigungslaschen 55 am oberen Teil des Kameragehäuses befestigt.
In dem Unterteil 1 können auch noch das Stativgewinde und eventuell Einrichtungen
für die Kamerabedienung, wie beispielsweise der Rückspulknopf, der Entriegelungsknopf
u. a. m., enthalten sein.
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F i g. 9 zeigt abgewickelt die Zeitenskala 56 auf dem Zeiteinstellring
4, die gegenüber einem kamerafesten Index 57 eingestellt werden kann. An
diesem Zeiteinstellring ist das Potentiometer 30 befestigt, dessen Enden mit dem
Verstärker 54 verbunden sind. i Auf der Wicklung des Potentiometers gleitet sein
Schieber 29, der ebenfalls zu dem Verstärker 54 geführt ist. Der Schleifer 29 des
Potentiometers ist an dem Blendeneinstellring 3 befestigt, der die Blendenskala
58 trägt, die mittels des Index 59 ablesbar ist. Der Index 59 kann ortsfest sein.
In dem gezeigten Ausführungsbeispiel der Fi g. 9 sind die Blendenlamellen 80 in
an sich bekannter Weise sowohl in dem Blendeneinstellring 3 als auch in einem nicht
dargestellten zweiten Blendenring beweglich gelagert. Dieser nicht dargestellte
zweite Blendenring trägt den Indix 64, der längs einer ortsfesten Filmempfindlichkeitsskala
65 verschoben werden kann. Der Index 59 könnte aber auch auf dem zweiten Blendenring
angeordnet sein, der den Index 64 trägt.
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Die F i g. 1 bis 4 erläutern schematisch die von der Automatik zu
bedienende mechanische Einrichtung. Der symbolisch als Rechteck dargestellte Motor
38 treibt über die Welle 15 und die Kegelräder 13 und 14 ein Differentialgetriebe
an, das aus den Zahnrädern 5 und 6 besteht, die im Eingriff mit den Einstellringen
3 und 4 stehen und sich um den Zentralverschluß 2 gruppieren. Der Antrieb der Zahnräder
5 und 6 erfolgt über ihre Innenverzahnung 8 und 9 in bekannter Weise durch die Zahnräder
10 und Il, die auf der Welle 12 gelagert sind. Letztere ist auf der Welle 7 befestigt.
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Man kann nun einerseits die Blende auf einen bestimmten Wert einstellen
und über einen Rasthebel 16, der am Punkt 17 gelagert ist (F i g. 1), festhalten.
Dann wird bei der Funktion der automatischen Einstellung die Zeit nach der Beleuchtung
eingestellt. Hält man dagegen andererseits mit einem zweiten Hebel 18 den Zeitring
fest auf eine Zeit eingestellt, dann wird sich die Blende so lange verstellen, bis
die richtige Belichtung erreicht ist. Man hat es so wahlweise in der Hand, entweder
die Blende oder die Zeit frei vorzuwählen. Die Hebel 16 und 18 sind Rasthebel und
nicht Sperrhebel, d. h., diese Hebel halten den betreffenden Zeit- oder Blendenring
nur mit einem bestimmten Moment fest und gestatten es trotzdem, Eingriffe zu unternehmen,
indem dann die Spitzen der Verzahnungen an 3 und 4 (F i g. 3 und 4) über die Spitzen
der Hebel 16 und 18 hinwegratschen. Da man stets einen dieser Werte, nämlich
Blende oder Belichtungszeit, vorwählen wird, kann die Ausbildung der Hebel 16 und
18 vornehmlich so sein, daß beide Teile eines einzigen Hebels 19 sind (F i g. 4).
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Nach F i g. 4 bedeuten 4 den Zeiteinstellring, 3 den Blendeneinstellring,
der in einer anderen Ebene liegt als 4. Der Hebel 19 hat zwei Rastköpfe und
ist gehäusefest auf der Achse 20 gelagert. Eine Feder 21 ist derart angeordnet,
daß sie jeweils den Hebel in der einen oder anderen Endlage festhält. Die beiden
Einstellringe 3 für die Blende und 4 für die Zeit haben ganz bestimmte Verstellbereiche.
Sind die Enden dieser Bereiche erreicht, dann werden die Ringe 3 und 4 an Endanschläge
anschlagen. Das wird bei einem bekannten, handelsüblichen Verschluß für den Zeiteinsteller
dann der Fall sein, wenn einerseits 1 Sekunde, andererseits 1/soo Sekunde erreicht
ist. Für die Blende werden die Anschläge erreicht werden, wenn einerseits die größte
Blende, z. B. »2«, andererseits die kleinste, z. B. »22«, erreicht ist. Der durch
eine entsprechende Vorwahl der Belichtungszeit oder des Blendenwertes jeweils durch
eine Raste festgehaltene Ring, entweder 3 oder 4, wird, wenn die Verstellung des
freien Ringes nicht ausreicht, um eine belichtungswertgerechte Aufnahme zu erzielen,
durch den Motorantrieb unter Überwindung der Rastkraft
verstellt.
Sind beide Ringe in ihre Endlagen gekommen, was eintritt, wenn A@!-na h rAen unter
Lichtverhältnissen gemacht werden sollen, die zu keinem befriedigenden Ergebnis
führen, dann kann der Aus-, , lc.-ei;ae@i' 2:@ (-ig. 5 ) oder nuengescnaaete
G-üeder durc:, eine Picht näher beschriebene Vorrichtung gesperrt werden.
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Die photographischen Belange machen es erwünscht, daß die Messung
möglichst im Zuge der Handhabung der Kamera geschieht, ohne zusätzliche Bedienungsgriffe
zu erfordern. Es muß also die Betätigung der Automatik so in den Handhabungsablauf
für eine Aufnahme eingebaut werden, daß die Einstellung der Blende bzw. der Zeit
unmittelbar vor der Aufnahme erfolgt, ohne die Aufmerksamkeit des Photographen in
Anspruch zu nehmen.
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Deshalb wird erfindungsgemäß die Einschaltung der Automatik durch
den Auslöseknopf derart vorgenommen, daß dieser in zwei Stufen betätigt werden kann.
Die erste Stufe, die mit einer relativ kleinen Kraft bewältigt werden kann und an
ihrem Ende einen deutlichen Druckpunkt hat, schaltet die Automatik ein. In dieser
Lage verbleibt der Finger des Photographen eine kurze Zeit, ehe durch völliges Niederdrücken
des Auslösers der Verschluß zum Ablauf freigegeben wird.
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Im folgenden ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
F i g. 10 zeigt von vorn den Aufbau des Verschlusses, der mit dem beschriebenen
Potentiometer versehen ist. Darin bedeuten: 60 einen Blendeneinstellknopf, 61 einen
Zeiteinstellknopf, 62 einen sogenannten Vorwählknopf, der es gestattet, entweder
Knopf 60 oder Knopf 61 vorläufig festzuhalten, worauf dann die Automatik
den jeweils frei bleibenden Belichtungsfaktor einstellt. Dadurch ist es möglich,
eine beliebige Zeit oder eine beliebige Blende voreinzustellen, die nur dann verändert
werden, wenn der Einstellbereich des anderen Einstellers bis zum Ende automatisch
durchfahren wurde, ohne daß der erforderliche Belichtungswert erreicht wurde. 63
bedeutet einen bekannten Blitzlichtumschalter. 64 ist der einstellbare Index der
Empfindlichkeitsskala 65, die fest am Gehäuse 66 angebracht ist.
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F i g. 11 zeigt die Draufsicht auf das Verschlußgehäuse. Darin bedeuten
67 die Welle des Verschlußaufzugs, 68 die Verschlußauslöserwelle,15 den Antrieb
des Differentialgetriebes durch den Motor. Im Fenster 70 erscheint die Zeit- und
Blendenskala gegenüber den Indizes 57 und 59.
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In F i g. 12 ist die Vorderplatte des Verschlußgehäuses abgenommen.
Es bedeutet darin 71 das Objektivbrett, auf welchem der Verschluß 2 sitzt. Mit 72
wird die Gesamtheit des Differentialgetriebes schematisch bezeichnet, das in F i
g. 14 im einzelnen dargestellt ist. 73 ist ein Zahnrad zur Blendeneinstellung, wie
weiter unten bei F i g. 13 beschrieben. 74 ist eine Wippe, die die Aufgabe des Rasthebels
19 übernimmt und in F i g. 16 noch einmal dargestellt ist. 75 bedeutet eine Schlingfeder,
deren beide Arme sich -an den Stift 76 anlegen oder sich an dem halbrunden Schaft
77 des Vorwählknopfes 62 (F i g. 10) abstützen können. In der gezeigten Stellung
stützt sich der untere Federarm gegen den halbrunden Schaft, während der andere
Arm der Feder sich an den Stift 76 legt. Dadurch wird die Wippe 74 zum Eingriff
in das obere Zahnrad 73 gebracht. Dreht man den Vorwählknopf 62 (F i g. 10) um 180°,
dann wird die Wippe 74 in das untere Zahnrad des Differentials 72 eingreifen und
dieses vorläufig sperren. Damit wird bestimmt, ob Zeit oder Blende vorgewählt sind.
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In der Mittelstellung des Vorwählknopfes 62 wird die Batterie abgeschaltet,
so daß die gesamte Automatik außer Tätigkeit ist. Dies geschieht in einfacher, hier
nicht dargestellter Weise dadurch, daß die Vorwählknopfachse 77 an ihrem unteren
Ende einen im Stromkreis der Batterie 33 liegenden Schalter trägt, der in der Mittelstellung
des Knopfes geöffnet ist.
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F i g. 13 zeigt einen Schnitt A -B durch das Verschlußgehäuse
gemäß F i g. 10. Darin bedeuten 73 das o'oenerwähnte Zahnrad für die Blende, 60
den in F i g. 10 erwähnten Blendeneinstellknopf, bei dessen Drehung vom Zahnrad
73 der Blendeneinstellring 3 mitgenommen wird. Dieser Blendenring 3 trägt den Schleifer
29 für das Potentiometer 30, welches am Zeiteinstellring 4 befestigt ist.
Die Anordnung von Schleiter und Potentiometer ist aber außerdem noch aus F i g.
12 zu entnehmen, wo nach Abnahme des Gehäuses zunächst oben auf dem Verschluß der
Zeitenring 4 sichtbar wird, der das Potentiometer 30 trägt, während von dem Schleifer
lediglich das schleifende Ende 29 zu sehen ist.
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In F i g. 12 ist ferner 78 der Träger des Index 64 (F i g. 9 und 10),
der mit dem obenerwähnten zweiten Blendenring verbunden ist.
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In F i g. 17 bedeutet 3 den Blendeneinstellring, der mit dem Potentiometerschleifer
29 verbunden ist; in diesem Ring sind die Lagerbohrungen 79 für das eine Ende der
Blendenlamellen 80. Das andere Ende der Blendenlamellen ist mit dem zweiten
Blendenring 81
gelagert, so daß man an dem Indexfortsatz 78 dieses Ringes
81 die Blendenlamellen in eine bestimmte Öffnung voreinstellen kann und dadurch
an der Skala 65 (F i g. 10) die Empfindlichkeit des verwendeten Filmes berücksichtigen
kann.
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F i g. 14 zeigt einen Schnitt C-D gemäß F i g. 10. Darin sind erkennbar
unter dem Gehäuse 66 der Verschluß 2 mit seinem Blendenring 3 und seinem Zeitenring
4. Diese beiden kämmen mit den Differentialrädern 5 und 6, während die Planetenräder
10 und 11 (F i g. 2) mit der Antriebswelle 7 verbunden sind. Der Einstellknopf 61
ist mit dem Zahnrad 5 verbunden, das mit dem Zeitenring 4 kämmt und, wie
vorhin für die Blendeneinstellung beschrieben, durch Drehen des Knopfes 61 die Einstellung
einer bestimmten Zeit gestattet. Der Ring 3 für die Blende und 4 für die Zeit tragen
nach F i g. 15 an ihrem oberen Ende die Skalen 58 für die Blendeneinstellung und
56 für die Zeiteinstellung und erscheinen in F i g. 11 am Fenster 70.
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F i g. 16 zeigt den Kipphebel 74, der wechselweise in eines von zwei
in unterschiedlichen Ebenen gelagerten Zahnrädern rastet, nämlich einmal in das
Zahnrad 5 (F i g. 14) und im anderen Fall in das Zahnrad 73 (F i g. 13).
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Die in F i g. 14 gezeigte Antriebswelle 7 für das Differential enthält
eine hier nicht gezeigte Rutschkupplung, um bei falschen Bedienungsgriffen die Getriebeteile
nicht zu beschädigen.
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Die Tatsache, daß das mechanische Gesamtgetriebe, angefangen von dem
Antrieb durch den Motor über seine Welle im Differential, den Zeit- und Blendenringen
bis zu den Lamellen einen beträchtlichen toten Gang besitzt, der fabrikatorisch
bedingt ist, kann vorteilhaft dazu benutzt werden, um mit dem
freien
Getriebespiel die Trägheit des Relais zu kompensieren. Das geschieht erfindungsgemäß
dadurch, daß man den Anzugs- bzw. Abfallstrom des Relais durch Ändern der Kontaktabstände
derart beeinflußt, daß die richtige Arbeitsweise der Belichtungssteuerung gewährleistet
ist.