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Belichtungsregler für Lichtbildgeräte mit Voreinstellung von Blende
und Zeit Es sind bereits Belichtungsregler für Lichtbildgeräte bekanntgeworden,
bei denen eine wahlweise Voreinstellung der Stellglieder für Blendenöffnung oder
Belichtungszeit möglich ist. Die beiden Stellglieder sind dabei durch eine Differentialkupplung
derart verbunden, daß' bei gegebener Stellung der letzteren gleichwertige Einstellkombinationen
zwischen Blende und Zeit möglich sind, und die Differentialkupplung ist ihrerseits
nach einem photoelektrischen Belichtungsmesser einregelbar. Die Voreinstellung des
einen Faktors wird also bei der mit der Einregelung auf die Belichtungsanzeige erfolgenden
Einstellung des anderen Faktors berücksichtigt. Bei den Kameras dieser Art muß'
aber die Einregelung auf die Belichtungsanzeige von Hand erfolgen, z. B. indem eine
Marke dem Zeiger des Belichtungsmessers nachgeführt wird. Eine vollselbsttätige
Einstellung der Belichtung, die z. B. lediglich die Auslösung einer Einstelltaste
erfordert, ist also bei diesen bekannten Anordnungen nicht gegeben.
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Nun ist zwar andererseits eine vollselbsttätige Belichtungseinstellung
nach einem photoelektrischen Belichtungsmesser auch bekannt. Solche Anordnungen
arbeiten so, daß die Stellung des Zeigers des Photometers mechanisch abgetastet
wird, entweder unmittelbar, indem der Zeiger selbst als Anschlag
für
das Abtastorgan dient, oder mittelbar, indem der Zeiger z. B. einen Anschlag in
die Bewegungsbahn des Abtastorgans schiebt. Der Abtastkörper, der als Einstellorgan
für Blende und Zeit dient, ist dann entweder mit dem Blendensteliglied oder dem
Verschlußstellglied gekuppelt, so daß- er einen der beiden Einstellfaktoren beherrscht,
im allgemeinen meist die Blendenöffnung: Der andere Faktor; z. B. die Belichtungszeit,
kann voreingestellt werden, und diese Voreinstellung veranlaß:t durch optische Mittel
oder durch Widerstandsänderung eine solche Schwächung des Photozellenströmes, daß
die Voreinstellung des einen Faktors bei der selbsttätigen Einstellung des andern
Faktors berücksichtigt wird. Bei diesen Einrichtungen kann aber notwendigerweise
nur einer der beiden Faktoren, Blende oder Zeit, voreinstellbar sein, weil das Stellglied
des andern Faktors sich immer in fester Zuordnung zu der Abtasteinrichtung befindet.
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Die im vorstehenden erwähnten bekannten Belichtungsregler sind durchweg
für Handkameras geeignet und erfordern auch nur einen mäßigen Aufwand an Mitteln.
Bei Atelierkameras hingegen ist meist ein größerer Aufwand an Mitteln zulässig.
Eine solche selbsttätige Atelierkamera, bei der wahlweise entweder die Blendenöffnung
oder die Verschlu3zcit voreingestellt werden kann, ist an sich ebenfalls bekannt.
Hierbei ist aber ein ziemlicher Aufwand an Mitteln erforderlich, insbesondere sind
elektrische Mittel nötig, und außer der Voreinstellung des einen Stellgliedes muß
eine manuelle Umschaltung des Antriebsmotors je nach der gewählten Voreinstellung
erfolgen. Aus diesen und anderen Gründen ist eine Anwendung dieser bekannten Mittelbei
Handkameras nicht angängig.
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Die Erfindung sieht nun -eine mit einfachen mechanischen Mitteln arbeitende
Handkamera vor, die eine vollselbsttätige Belichtungseinstellung zuläßt bei beliebiger
wahlweiser Voreinstellung von Blende oder Zeit. Diese wahlweise Möglichkeit ist
für Handkameras besonders erwünscht. Oft wird zwar die längste mögliche Belichtungszeit
durch die Bewegung des Objekts vorgeschrieben sein, aber es kann ebensoleicht vorkommen,
insbesondere bei Nahaufnahmen, daß wegen der Tiefenschärfe die richtige Wahl der
Blendenöffnung für das Gelingen der Aufnahme entscheidend ist und daher die Blende
voreingestellt werden muß, während die Belichtungszeit dann selbsttätig eingestellt
wird. Eine solche wahlweise Voreinstellung des einen oder anderen Faktors ermöglicht
eben die vorliegende- Erfindung. .-Die Erfindung geht von den Handkameras der eingangs
genannten Gattung aus, bei denen eine wählweise Vöreinstellung möglich ist, indem
die Differentialkupplung nach dem photoelektrischen Belichtungsmesser eingeregelt
wird. Die Einregejung selbst kann mit beliebigen- Mitteln erfolgen. Die Erfindung
besteht nun darin, daß das Einregelorgan mit der Differentialkupplung der beiden
Stellglieder durch eine Mitnehmerverbindung, mechanisch gekuppelt ist, in der entgegen
der Wirkung einer zwischen den beiden Teilen der Mitnehmerverbindung vorgesehenen
Feder der mit der Differentialkupplung verbundene Teil gegenüber dem mit dem Einregelorgan
verbundenen Teil der Mitnehmerverbindung verschiebbar ist. Dadurch kann eine wahlweise
feste Voreinstellung eines der beiden Stellglieder erfolgen, und bei der Belichtungseinstellung
wird bei der darüber hinausgehenden Verstellung des anderen Teils der Mitnehmerverbindung
die Differentialkupplung mitgenommen, so daß das nicht voreingestellte Stellglied
selbsttätig nach Maßgabe der Belichtungsanzeige unter Berücksichtigung der Voreinstellung
eingestellt wird. Die Mitnehmerverbindung besteht vorzugsweise aus einem Kolben
und einem Zylinder, der mit einem Anschlag an seinem offenen Ende den Kolben mitnimmt
und in dem sich eine den Kolben an diesen Anschlag drängende Druckfeder befindet;
die Antriebsfeder für das Einregelorgan kann dann um den Zylinder herum angeordnet
sein.
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Vorzugsweise wird eine Feststellvorrichtung vorgesehen, durch die
zwangsläufig .wahlweise immer nur eines der beiden Stellglieder einer Voreinstellurig
unterworfen werden kann. Besonders vorteilhaft ist es auch, wenn nach einer bevorzugten
Ausführungsform der- Erfindung der Verschluß selbsttätig unmittelbar nach der Einstellung
des nicht voreingestellten Stellglieds ausgelöst wird: Da die Kamera nach der Erfindung
die beliebige Voreinstellung und selbsttätige Einstellung des nicht voreingestelltenFaktors
mit selbsttätiger Verschlußauslösung gestattet, eignet sie sich auch besonders für
Fernsteuerung. Bei einer bevorzugten Ausführungsform kann daher die Freigabe des
Einregelorgans durch einen ferngesteuerten Auslösemagneten erfolgen.
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Das in den Zeichnungen veranschaulichte Ausführungsbeispiel der Erfindung
kann natürlich mannigfach abgeändert werden. Statt der veranschaulichten unmittelbaren
Abtastung des Photometerzeigers kann natürlich auch irgendeine andere Belichtungseinstellung
gewählt werden. Die Differentialkupplung ist im Ausführungsbeispiel als Spindel
mit zwei gegenläufigen Gewinden ausgebildet, sie kann jedoch ebensogut in irgendeiner
bekannten Weise ausgestaltet sein, z. B. als verstellbarer Kranz mit Planetenrädern,
die mit den die Sonnenräder bildenden Stellgliedern für Blende und Zeit im Eingriff
stehen. Schließlich kann natürlich die Erfindung ebensögut wie für Handkameras auch
für Atelier- und Kinokameras angewandt werden: Fig. x zeigt die Kamera von der Seite,
wobei gewisse Teile, insbesondere der Oberteil der Kamera, im Schnitt dargestellt
sind; Fig. 2 ist eine Draufsicht auf die Kamera nach Fig: r mit abgeschnittener
Deckplatte, wobei verschiedene Teile ebenfalls im Schnitt dargestellt sind; Fig.3
veranschaulicht die Kamera von vorn, wobei, im Oberteil ein Stück gebrochen dargestellt
ist; um das Getriebe sichtbar zu machen; Fig: ¢ zeigt in einer Einzeldarstellung
die Führung des Abtastkörpers; -
Fig. 5 zeigt in einer Einzeldarstellung
die Anordnung, die es gestattet, den Verschluß von Hand auszulösen oder selbsttätig
wirksam werden zu lassen; Fig. 6 zeigt die Anordnung des ferngesteuerten Auslösemagneten.
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An dem Kameragehäuse io (mit Aufzugswelle 12 für den Film ii) sitzt
der Träger 20 für das Objektiv2i. Auf dem Träger2o sind drehbar gelagert der Stellring
22' für die Zeiteinstellung; der Stellring 23 für die Blendeneinstellung und der
Stellring 24 für die Entfernungseinstellung. An dem Halter 16 sitzt die mit zwei
Schneiden (Fig. i) versehene Feststellklinge 17, die von der Feder 18 in ihrer jeweiligen
Einstellage gehalten wird. Wird der Griff 117 der Klinge nach oben geschwenkt, so
greift die linke Schneide (Fig. i) in die Randverzahnung des Stellrings 22 ein,
und die Feder 18 hält das rechte Ende der Klinge in der unteren -Lage. In entsprechender
Weise kann das rechte Ende der Klinge 17 in die Randverzahnung des Stellrings 23
eingreifen, wenn der Griff 117 nach unten gelegt wird. Auf diese Weise kann die
Voreinstellung des Zeitrings 22 oder des Blendenrings 23 gesichert werden, wobei
zwangsläufig jeweils nur eine der beiden Einstellungen möglich ist, wenn die Klinge
17 nicht in der in Fig. i veranschaulichten Lage steht. Der Entfernungsring 24 stellt
den photoelektrischen Belichtungsmesser so ein, daß sich die optische Achse seines
Objektivs i9 in einer Entfernung mit der optischen Achse des Kameraobjektivs 2i
schneidet, die der Einstellung des Entfernungsrings entspricht. Zu diesem Zweck
ist das die lichtelektrische Zelle enthaltende Gehäuse 14 um seitliche Zapfen schwenkbar
gelagert und unten mit zwei Stiften versehen, zwischen die ein Leitblech 2,5 am
Entfernungsring 24 greift, wodurch das Objektiv i9 bei der Entfernungseinstellung
um das richtige Ausmaß' geschwenkt wird. Das Verhältnis bzw. die Lage der Zeit-
und Blendenmarken ist aus Fig. 3 ersichtlich. Die Marken sind gleich weit voneinander
entfernt, und die jeweils benachbarte Marke bedeutet die doppelte bzw. halbe Belichtungszeit
oder Blendenöffnung. (Statt 1/,2 sec muß es genau 1/12,5 und statt 1/0 genau 1/0,25
sec heißen.) Die am Objektiv träger 20 feste Marke 27 zeigt die am Zeitring 22 markierte
Zeit an, die eingestellt ist (die Zeiten sind t = 1/100 Sec, 1/100 Sec, 1/50 SeC,
1/25 Sec, 1/12.5 Sec, 1/025 sec). Der mit dem Blendenring 23 verbundene Blendenanzeiger26
zeigt bei den am Objektivträger vorgesehenen Blendenmarken an, welche Blende eingestellt
ist. (Die Blenden sind F = i : 16, 1 : i i, i : 8, 1 : 5,6, 1 :.4, 1 : 2,8.) Gleichen
Drehwinkeln entspricht also jeweils eine Verdoppelung bzw. Halbierung der Belichtung,
zu welchem Zweck natürlich die Teilung der Blendenmarken und Zeitmarken gleich groß
ist. Werden bei der getroffenen Anordnung Zeitring und Blendenring von der Grundstellung
(nach Fig. 3) aus in entgegengesetztem Sinne gedreht, so wird sowohl die Zeit als
auch die Blendenöffnung vergrößert, und zwar bis zur jeweils nächsten Marke auf
das Doppelte der vorhergehenden Marke. Durch Drehung von Zeitring und Blendenring
gegeneinander kann also die einfallende Lichtmenge, d. h. die Belichtungseinstellung,
geändert werden. Werden dagegen beide Stellringe 2@2, 23 miteinander, d. h. im gleichen
Sinne, gedreht, so kann zwar eine Auswahl von Blende und Zeit erfolgen, jedoch bleibt
die einfallende Lichtmenge, d. h. also wiederum die Belichtungseinstellung, konstant:
In dem gleichen Maße, in dem sich z. B. die Zeit verkleinert oder vergrößert, wird
die Blendenöffnung vergrößert oder verkleinert, und da das Produkt aus Belichtungszeit
und Blendenöffnung eben die einfallende Lichtmenge ergibt, bleibt diese konstant.
Marke 27 und Zeiger 26 liegen in Fig. 3 so weit vor der niedrigsten Marke, als der
noch zu beschreibenden Bewegung der Stellringe bis zur automatischen Auslösung des
Verschlusses entspricht, so daß also z. B. bei t = 1/20o sec und F = 1/1s
die Marken 27, 26
gerade im Augenblick der Verschluß-auslösung an der richtigen
Stelle sind.
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Die Stellringe 22,23 stehen mit Zahnrädern 30, 31 im Eingriff,
die um den Führungszylinder 28 drehbar gelagert sind, und die Räder 30, 31 stehen
ihrerseits mit den Zahnrädern 32, 33 im Eingriff. Die beiden Zahnräder 32, 33 sitzen
auf einer Spindel 13o, die mit den entgegengesetzt verlaufenden Gewindegängen 34,
35 versehen ist und die an ihrem rechten Ende (Fig. i) mit dem Abtastkörper für
die Zeigernadel des Belichtungsmessers verbunden ist. Am linken Ende ist fest ein
Knopf 230 vorgesehen, durch dessen Drehung die Blende-Zeit-Auswahl bei konstanter
Belichtungseinstellung erfolgen kann: Die Gewinde 34, 35 schrauben sich durch die
Naben der Zahnräder 32, 33. Da diese Zahnräder in Schlitzen des Blocks 13 axial
unverschiebbar gelagert sind, müssen: sie sich drehen, wenn die Spindel eine Axialbewegung
ausführt, und zwar in entgegengesetztem Drehsinne wegen der entgegengesetzt verlaufenden
Gewindegänge 34, 35. Die Einstellagen und Übersetzungsverhältnisse sind nun wie
folgt bemessen: In der Ausgangsstellung nehmen alle Teile die aus Fig. 1, 2 und
3 ersichtliche Lage ein, in der die Räder 32, 33 an den rechten Enden (Fig. i und
2) der Gewinde 34, 35 sitzen. Es ist dann die kleinste Zeit und die kleinste Blendenöffnung
eingestellt, es liegt also die kleinstmögliche Belichtungseinstellung vor. Bewegt
sich nun die Spindel axial bis in ihre äußerste rechte Lage, in der die Räder 32,
33 am linken Ende der Gewinde 34, 35 sitzen, so dreht sich der Zeitring 22 im Uhrzeigersinne
(Fig. 3) bis zur größten Zeiteinstellung (1/s sec), und gleichzeitig damit dreht
sich der Blendenring 23 mit Zeiger 26 entgegen dem Uhrzeigersinne bis zur größten
Blendeneinstellung (F = i : 2,8)._ In diesem Falle ist also die überhaupt mögliche
größte Belichtungseinstellung erreicht. Es ist ohne weiteres ersichtlich, daß es
dazwischen eine Reihe von Zwischenwerten der Belichtungseinstellung gibt und daß
bei gleicher Belichtungseinstellung verschiedene Wählmöglichkeiten von Blende und
Zeit bestehen. Das wird, wie bereits erwähnt, erreicht, wenn sich Zeitring und Blendenring
zusammen im gleichen Sinne drehen, und in diesem Falle darf die Spindel 34, 35 keine
Axialbewegung,
sondern nur eine Drehbewegung ausführen. Es ist also
ersichtlich, daß die Belichtungseinstellung, d. h. die einfallende Lichtmenge, nur
durch die lineare axiale Bewegung der Spindel bestimmt ist, während ihre Drehbewegung
für die Belichtungseinstellung belanglos und nur zur Blende-Zeit-Auswähl dienlich
ist.
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Für die wahlweise Yoreinstellmöglichkeit von Blende oder Zeit ist
zwischen Tragrahmen für die Abtastplatte und Spindel 13o die nachfolgend erläuterte
Mitnehmerkupplung vorgesehen: Der Kugelkopf 36 ist in dem Zapfen am rechten Ende
(Fig. i) der Spindel 130 formschlüssig so gehalten, daß sich die Spindel drehen
kann; andererseits ist der Kugelkopf 36 fest mit dem Kolben 37 verbunden. An der
Endplatte 53 des Tragrahmens sitzt der Zylinder 38,
in dem der Kolben 37 leicht
gleitbar ist und durch eine Feder 3g nach dem linken Zylinderausgang hin gedrängt
wird und damit Blenden- und Zeitring dauernd -in ihre Grundstellung drängt.
An diesem Ende besitzt der Zylinder 38 einen Flansch, der in der Lage nach Fig.
i einen Anschlag für den Kolben bildet, jedoch als Mitnehmer für den Kolben wirkt,
wenn sich der Zylinder 38 nach rechts bewegt. Die sich am Block 13 abstützende Feder
40 sucht den Tragrahmen für die Abtastplatte nach rechts (Fig.i und :2) zu drücken.
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Die Anzeigeanordnung des Belichtungsmessers mit der Spule 6o und der
rechtwinklig abgekröpften Zeigernadel 61, 62 ist gesondert von der Photozelle in
dem Gehäuse 15 untergebracht. Die noch zu beschreibende Abtastanordnung ist zwischen
der oberen Führungsplatte 63 und der unteren Führungsplatte 64 geführt, die durch
die seitlichen Distanzblöcke 65, 66 miteinander verbunden sind. In Fig. a ist die
obere Platte 63 abgenommen, um die einzelnen Teile besser erkennen zu lassen. Jede
der beiden Führungsplatten hat einen ganz schmalen, kreisbogenförmigen Führungsschlitz
67 für das Zeigernadelende 6:z. Die beiden Schlitze liegen natürlich genau übereinander.
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Die Abtastplatte und ihr Tragrahmen sind in der aus Fig.4 ersichtlichen
Weise in Längsrichtung gleitbar zwischen den Führungsplatten 63, 64 geführt. Der
Tragrahmen besteht aus den seitlichen Führungsleisten 5i, 52, und den Querstücken
53, 54. Die Führungsleisten 51, 5:2! haben an ihrer inneren Fläche Führungsnuten,
in denen die Abtastplatte 55 leicht gleitbar gelagert ist. Sie wird durch die in
Federhülsen geführten Federn 57 in die aus Fig. 2 ersichtliche Lage am Tragrahmen
gedrängt. Die Abtastplatte hat einen Ausschnitt mit einer gekerbten Abtästkurve
56. Bei der Abtastbewegung der Platte 55 nach .rechts (Fig. 2) bildet das Nadelende
62 einen Anschlag für die Platte, wobei es sich in eine Kerbe derselben legt: Der
Abtastrahmen kann sich bei seiner Bewegung nach rechts durch einen Schlitz ifo des
Gehäuses bewegen. Die Abtastplatte ist mit einem Ansatz 58 versehen, der an dem
federnden Auslöseknopf 59 des Verschlusses anliegt. Wenn die Abtästplatte bei ihrer
Bewegung nach rechts vom Nadelende 62 aufgehalten wird, kann der Tragrahmen unter
Überwindung der Federn 57 noch ein kleines Stück nach rechts sich bewegen, wodurch
der Auslöseknopf 59 gedrückt und der Verschluß über die noch zu beschreibende Kupplung
103, 104 (Fig. 5) selbsttätig ausgelöst wird. Diese kurze Verstellung entspricht
gerade der bereits erwähnten Versetzung zwischen den Marken 26, 27 und dem kleinsten
Blenden- bzw. Zeitwert.
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Der Tragrahmen besitzt zwei Verlängerungsleisten q:5, 46, die als
Zahnstangen ausgebildet sind und deren an der Unterseite vorgesehene Verzahnungen
in die fest auf der Welle 41 sitzenden Zahnräder 42, 43 eingreifen. Die Winkel 47,
48 verhindern das Ausweichen der Zahnstangen nach oben. Die Welle 41 trägt an ihrem
Ende außerhalb des Kameragehäuses den Drehknopf 44. Durch Drehen desselben kann
der Abtastrahmen aufgezogen, d: h. nach links (Fig. i und 2) bewegt und damit die
Feder4o gespannt werden. In der Ausgangsstellung; wie sie Fig. i und :2 darstellen
und in der sich die Anordnung vor jeder Aufnahme befinden maß, wird der Abtastrahmen
durch die Klinke 70 unter der Wirkung der Feder 72' verriegelt. Wird die
Klinke 7o@ durch Betätigen der Taste 7i zurückgezogen, so kann sich der Abtastrahmen
unter dem Druck der Feder 4o nach rechts bewegen.
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Die Grundstellung der Zeigernadel 61 ist in Fig. 2 angedeutet. Einem
ganz kleinen Ausschlag (der die Nadel kaum bewegt) entspricht also eine sehr geringe
Beleuchtung des Objekts, während bei der stärksten Beleuchtung des Objekts sich
die Nadelspitze 62 in dem Schlitz 67 (Fig. 2) ganz nach oben bewegt. Wenn wir also
zunächst annehmen, daß der Kolben 37 und der Zylinder 38 in der aus Fig. i ersichtlichen
gegenseitigen Lage fest verbunden wären, so ist folgendes festzustellen, wenn wir
den Abtastrahmen auslösen: Ist die Zeigerspitze 62 im Schlitz 67 ganz oben, so kann
die Abtastplatte 55 fast keine Bewegung ausführen, und nur der Rahmen bewegt sich
in bezug auf die Abtastplatte etwas bis zur selbsttätigen Auslösung des Verschlusses.
Dadurch wird die Zeit t = 1/20o sec auf die Marke 27 (Fig: 3) und der Blendenzeiger
26 auf die Blende F = i/1, gedreht. Wir haben also die geringste Belichtungseinstellung,
wie es auch richtig ist für die stärkste Beleuchtung des Objekts. Bewegt sich dagegen
die Zeigerspitze 62 fast nicht aus ihrer Grundstellung, so kann sich die Abtastplatte
um den längsten Weg nach rechts bewegen, bis die Abtastkurve an der Zeigerspitze
anschlägt; der Rahmen bewegt sich dann wieder ein kleines Stück weiter. Mit dieser
Bewegung der Abtastanordnung bewegt sich die Spindel 130 so weit nach rechts, daß'
die Zahnräder 32, 33 dann äm linken Ende der Schraubengänge 34, 35 stehen. Damit
haben sich aber die Räder 32, 33 so weit gedreht, daß nun der Blendenring auf die
größte Blendenöffnung F = i :2,8 und der Zeitring auf die größte: Zeit t
= 1/E,25 sec eingestellt ist. Wird die Abtastplatte in irgendeiner Zwischenstellung
aufgehalten, so werden Blendenring und Zeitring gleich weit aus ihrer Ausgangsstellung
herausgedreht, und durch Drehen am Knopf 230 kann die gewünschte Blende-Zeit-Auswahl
erfolgen.
Die Belichtungsanzeige braucht keinem besonderen Gesetz
zu folgen, da die Abtastkurve so gestaltet und damit gewissermaßen geeicht werden
kann, daß bei jeweiliger Verdoppelung der das Photometer treffenden Lichtstärke
sich die Bewegungsbahn des Abtastschiebers halbiert. Bei Fig.2 ist angenommen, daß
sich der Zeigerwinkelausschlag bei doppelter Objektbeleuchtung ebenfalls verdoppelt,
woraus sich die gewählte Form der Abtastkurve ergibt. Wie gesagt, kann aber die
Kurvenform ohne weiteres dem Zeigerausschlag angepaßt werden.
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Für die Voreinstellung von Blende oder Zeit mit Hilfe der Mitnehmerkupplung
ergibt sich folgende Wirkungsweise:.
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Angenommen, es soll eine Aufnahme mit der längstmöglichen Momentbelichtung
der Kamera, im Beispiel also mit t = 1/6,2s sec, gemacht werden. Dann wird die t-Marke
6 des Zeitrings 22 auf den Zeiger 27 gedreht und der Zeitring durch Anheben des
Griffs i17 in dieser Stellung festgehalten. Das Verdrehen des Zeitrings erfolgt
gegen den Druck der Feder 3-9. Wird der Zeitring, wie angenommen, im Uhrzeigersinne
(Fig.3) gedreht, so dreht sich auch das Rad 32 im Uhrzeigersinne (Fig. 3). Es wird
dabei versuchen, die Spindel 130 mitzudrehen. Da aber auf der Spindel 13o auch das
Rad 33 sitzt und dieses mit Rad 23 im Eingriff steht, müßte auch das Rad 23 im Uhrzeigersinne
gedreht werden. Das ist aber nicht möglich, weil es nicht über seine Endstellung
(Zeiger 26 in Fig. 3) hinausgedreht werden kann. Infolgedessen schraubt sich das
Gewinde 35 in das Rad 33 hinein, d. h. die Spindel dreht sich gegenüber dem feststeenden
Rad 33. Sie dreht sich also zwar mit dem Rad 32 weiter, wird aber gleichzeitig mit
dem Gewindegang 34. gegenüber dem Rad 32 zurückgedreht. Bei rein axialer Bewegung
der Spindel entspricht ungefähr der vollen Länge des Gewindeganges 34 die Verstellung
des Zeitrings von der kleinsten zur größten Zeiteinstellung, was ungefähr einer
Umdrehung des Rades 32 entspricht. Wenn also der Zeitring von der kleinsten auf
die größte Zeit eingestellt wird und demnach das Rad 32 eine Umdrehung ausführt,
könnte man meinen, daß sich das Gewinde 34 vollständig durch das Rad 32 hindurchschraubt.
Das ist aber nicht der Fall, sondern es schraubt sich nur um die halbe Länge hindurch:
Weil sich nämlich die Spindel 130, um überhaupt eine axiale Bewegung ausführen
zu können, durch das Rad 33 hindurchschrauben muß, so bleibt sie gegenüber der Drehung
des Rades 32 zurück, weil sie sich in diesem Rad rückwärts, also axial nach links,
schraubt. Bei einer Umdrehung des Rades 32 macht das eine halbe Umdrehung der Spindel
aus. Nach einer Umdrehung des Rades 32 wird also der Gewindegang 34 nur bis zur
Mitte in das Rad 32 hineingeschraubt sein, und dasselbe gilt vom Gewinde 35 gegenüber
dem Rad 33. Bei dieser Längsverschiebung der Spindel wird also der Kolben 37 im
feststehenden Zylinder 38 verschoben und dabei die Feder 39 zusammengedrückt, die
sonst normalerweise Zeit- und Blendenring in der aus Fig. i und 3 ersichtlichen
Lage hält. Wenn die Zeit eingestellt und die Kamera auf das Objekt gerichtet ist,
kann die Aufnahme erfolgen. Wird die Taste 7 1 gedrückt,-so wird der Abtastrahmen
freigegeben und bewegt sich unter dem Druck der Feder 4.o nach rechts. Dabei nimmt
der Zylinder seinen Kolben durch die Mitnehmerkupplung erst mit, wenn der Flansch
den Kolben erreicht. Nehmen wir nun an, die Zeigernadel 62 habe sich fast kaum (wegen
geringer Beleuchtung) aus ihrer Grundstellung bewegt. Dann wird sich der Abtastrahmen
um seinen vollen Weg nach rechts bewegen, jedoch wird erst in der zweiten Hälfte
dieser Bewegung der Zylinder 37 mitgenommen und dadurch auch die andere Hälfte der
beiden Gewinde durch ihre Räder 3''. 33 geschraubt. Nach unseren Voraussetzungen
müßte aber bei der angenommenen Anzeige des Belichtungsmessers nicht nur die Zeit
t = 14,25 sec, sondern auch die größte Blendenöffnung F = i ::2,8 eingestellt sein,
was aber nun durch die Längsbewegung der Spindel 130 um nur die halbe Länge der
Gewindestumpfen 3.4, 35 erreicht werden muß'. Das tritt auch tatsächlich ein. Wenn
nämlich bei jetzt feststehendem Rad 3:2 (infolge der Feststellung bei 17)
die Spindel axial verschoben wird, kann sie dies nur unter gleichzeitiger Drehbewegung
gegenüber dem Rad 32. Bei dieser Verschiebung der Gewindegänge um die zweite Hälfte
dreht sich also einerseits das Rad 33 um eine halbe Umdrehung gegenüber der Spindel
130; andererseits dreht sich aber die Spindel im gleichen Sinne gegenüber dem Rad
32 um eine halbe Drehung, wobei sie natürlich das Rad 33 mitnimmt. Das letztere
führt also eine volle Umdrehung aus und dreht sich gewissermaßen bei nur halbem
Spindelweg doppelt so schnell als vorher. Es wird demnach der Blendenzeiger 26 auf
die größte Blende F = i ::2,8 eingestellt. Es ist ohne weiteres ersichtlich, daß
sich die Vorgänge in ähnlicher Weise abspielen würden, wenn nicht die Zeit, sondern
die Blende voreingestellt würde. Würde die Blende F = i : 2,8 voreingestellt, so
würde sich in obigem Falle selbsttätig die Zeit t = 14,25 sec einstellen.
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Würde die kleinste Zeit t = 1/2o6 sec voreingestellt sein und die
Zeigernadel den größten Ausschlag machen, so würde sich der Abtastrahmen nur gerade
so weit verschieben können, daß die Blende auf F = i : 16 eingestellt ist.
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Es ist nun ohne weiteres klar, daßi jedes Stellglied auf einen Zwischenwert
eingestellt werden kann und daß das andere Stellglied dann durch das Einregelorgan
auf denjenigen Wert eingestellt wird, der sich aus der Belichtungsanzeige und dem
voreingestellten Stellglied ergibt. Hat sich z. B. die Zeigerspitze 62 gerade bis
zu zwei Fünftel ihrer Bahn bewegt, so würde das bei der Abtastung ohne Voreinstellung
eine Einstellung von t = 1/."" sec und F = i :5,6 ergeben. Diese Einstellung
kann durch Drehen des Knopfes 230 in die gleichwertige Einstellung t = 1/12,s
sec und F = i : 8 bis zu t = 1/s sec und F = i : 16 einerseits umgewandelt werden
und andererseits von t = 1/5o sec und F = i : .4 bis t = 1/16o sec und F = i : 2,8.
Da eine größere Blendenöffnung nicht verfügbar ist, kann also eine
kleinerd
Zeit nicht eingestellt worden. Ist also nuri eine Voreinstellung gewählt worden,
z. B. 1/10o sec, sb würde selbsttätig -die Blende F = r ::2,8 eingestellt werden.
Die Vorgänge im Getriebe lassen sieh ohne- Weiteres auf Grund' der bereits gegebenen
Er-Läuterungen verfolgen.
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Die Bedienungsperson darf natürlich keine Voreinstellungen'vornehmen,
die mit den Bereichen der Kamera nicht vereinbar sind. Wenn Beleuchtungsverhältnisse
vorliegen, die den Zeiger bis -über die Mitte ausschlagen lassen, so weiß man ohne
weiteres, daß' man eine kleinere Zeit als 1/0;25 sec wählen muß, weil bei 'dieser
Zeiteinstellung -und nur halbem Zeigerausschlag schon die kleinste Blende eingestellt
wäre, also eine noch kleinere Blendeneinstellung nicht möglich ist. Im übrigen werden-
solche Fälle verhältnismäßig selten vorkommen, da man meist versuchen. wird, mit.:
möglichst kleinen Belichtungszeiten auszukommen. Ist der Zeigerausschlag so, daß
bei gegebener Voreinstellung des einen Stellgliedes' das andere so weit verstellt
wird, daß, es die Endstellung erreicht, bevor- die Abtastplatte am Zeiger anschlägt,
so wird der Abtastrahmen zurückgehalten, und es .° kommt kein Anschlag an der Nadel
zustande. Das ist dann das Zeichen dafür, daß) die Voreinstellung,-also z.- B. die
Zeit, zu klein gewählt wurde. Um die Beobachtung des Anschlags der Abtastplatte
am Zeiger zu ermöglichen, kann im Deckel ein Fenster vorgesehen sein, und die obere
Führungsplatte kann aus durchsichtigem Material- hergestellt werden.
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Die Fzg: 5 zeigt, wie der Verschluß' selbsttätig oder von Hand betätigt
werden kann. Der Bowdenzug ioi -(an dessen Anfang der Aüslöseknopf 59 sitzt) endigst
in dem Halter rot und der Drahtzug in der Platte 1o3, die an dem Auslöseknopf 104
des zum Verschluß, führenden Bowdenzuges 107 liegt. Der letztere endigt in
einem Bund 1o5, der herausnehmbar zwischen zwei Federn 1o6 sitzt. Bei der in Fig.
5 ggzeichneten Anordnung wird der Verschluß selbsttätig ausgelöst. Ist Handauslösung
notwendig oder erwünscht, so wird der Bund vor der Auslösung des Abtastrahmens-
"aus den Federn 1o6 herausgenommen, und die Auslösung erfolgt von Hand durch Drücken
des Knopfes 104.
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Die Kamera gemäß' der Erfindung kann auch ohne weiteres als ferngesteuerte
Kamera Anwendung finden. Die" Auslösung des Abtastrahmens erfolgt dann, wie die-Ab'änderüng
nach Fig-. 6'veranschaulicht, durch einen Elektromagneten 8o, der im Ranrn des Gehäuses
oberhalb der Abtastplatte anggordaet ist, Sein Anker 8-i ist mit der nach
unten ragenden Nase 82_ versehen, die hinter einen Ansatz des Klinkenhebels 7o greift,
so daß bei der Erregung des Magnetender Abtastrahmen ausgelöst wird. Die Kamera
ist durch Kabel 83 mit der Fernsteüerstelle verbunden, die lediglich die Stromquelle
86, die Auslösetaste 84 und den Auslöseköntakt 85 enthält.