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Zusatzaggregat für ein Lichtbildaufnahmegerät
Bei bekannten Lichtbildaufnahmegeräten, insbesondere bei Kleinbildkameras hat sich die Bauart mit eingebautem Belichtungswertmesser und einem Steller zur Belichtungswerteinstellung in der Praxis sehr gut bewährt. Bei diesen Aufnahmegeräten mit sogenannter halbautomatischer Einstellung wird nach der Vorwahl des einen Aufnahmefaktors, in der Regel der Belichtungszeit, der Steller beispielsweise so weit von Hand verstellt, bis ein Nachführzeiger mit dem Zeiger des Belichtungswertmessers in Deckung gebracht oder der Belichtungswertmesserzeiger auf Null-Stellung geregelt wird. Dabei wird zugleich der andere Aufnahmefaktor, also die Blendenöffnung, durch Relativverstellung des Blendeneinstellgliedes gegenüber dem Zeiteinstellglied eingestellt.
Bei dieser Gattung der Aufnahmegeräte sind somit zwei Bedienungsgänge erforderlich, nämlich einerseits die Voreinstellung der Belichtungszeit und anderseits die Handnachführung der Blende.
Es sind zwar auch vollautomatische Lichtbildaufnahmegeräte bekannt, bei denen eine vorwiegend photoelektrisch gesteuerte Automatik im Aufnahmegerät selbst eingebaut ist, so dass sich nach Vorwahl des einen Aufnahmefaktors eine Handnachführung und somit ein zweiter Bedienungsgang erübrigt. Es führen somit die bekannten Automatiken die Einstellung der Belichtungswertfaktoren nach der Auslösung zwar durch, doch kann man in den meisten Fällen vor der Auslösung, also während der die Aufnahme vorbereitenden Vorgänge nicht feststellen, welche Werte durch diese Automatik später während der Aufnahme eingestellt werden. Es kann der Bedienende demzufolge auch nicht überprüfen, ob er die Aufnahme mit diesen Werten durchführen will, oder ob eine Korrektur vorgenommen werden muss.
Eine freie Auswahl der Aufnahmefaktoren nach der Belichtungswerteinstellung ist hier nämlich nicht durchführbar. Ausserdem besitzen Aufnahmegeräte mit eingebauter Vollautomatik vielfache Störungsquellen, grössere Abmessungen und höhere Anschaffungskosten, so dass sich Geräte dieser Art in der Praxis bisher nicht durchsetzen konnten.
Die Erfindung hat zur Aufgabe, die Nachteile der bekannten Bauarten zu vermeiden und ein Zusatzaggregat für Lichtbildaufnahmegeräte zu schaffen, welches nicht nur mit geringstem Aufwand an Denkund Bedienungsarbeit einstellbar ist, sondern auch wahlweise von Hand oder vollautomatisch zur Belichtungswerteinstellung betrieben werden kann.
Diese Aufgabe wird durch das erfindungsgemässe Zusatzaggregat für Lichtbildaufnahmegeräte mit einem handbetätigten Steller zur Belichtungswerteinstellung insbesondere einem die relative Lage zwischen dem Zeiteinstellglied und dem Blendeneinstellglied nach Angaben eines Belichtungswertmessers steuernden Stellers dadurch gelöst, dass das Zusatzaggregat mit einem elektrischen Antriebsmotor und einem von diesem betätigten Antriebsglied ausgerüstet ist, das beim Ansetzen des Zusatzgerätes mit dem Steller des Lichtbildaufnahmegerätes in Eingriff kommt, und dass im Stromkreis des Antriebsmotors ein vom Belichtungsmesser gesteuerter, die Drehrichtung des Motors bestimmender Umschalter vorgesehen ist, wobei der Belichtungswertmesser durch mit dem Motor gekuppelte Regelelemente in seine Ruhestellung rückführbar ist.
Weitere Merkmale der Erfindung sind in der nachstehenden Beschreibung an Hand einiger Ausführungsbeispiele erläutert. Es zeigen : Fig. l die erste Bauart des Zusatz-Aggregates in Verbindung mit einer photographischen Kamera in Ansicht mit teilweisem Schnitt, die Fig. 2-4 Einzelheiten der Bauart nach Fig. l, Fig. 5 das Schaltschema der elektrischen Ausrüstung des Zusatzaggregates, die Fig. 6 und 7 eine
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zweite Bauart des Zusatzaggregates ebenfalls in Ansicht mit teilweisem Schnitt, und Fig. 8 ist das Schaltschema der elektrischen Ausrüstung für die Bauart nach Fig. 6.
In den Fig. 1-4 ist eine photographische Kamera 200 dargestellt, welche einen Drehknopf 202 zum Filmtransport und gleichzeitigen Verschlussspannen sowie einen Filmrückspulknopf 204 besitzt. In dieser Kamera ist eine Belichtungswerteinstell-Anordnung eingebaut, wie sie beispielsweise in der Patentschrift Nr. 207237 im einzelnen erläutert und dargestellt ist.
Das Zeiteinstellglied des Objektivverschlusses 18 und das Einstellglied der innerhalb desselben untergebrachten Blendeneinrichtung sind mittels eines Zahnrad-Differentials gekuppelt. Jeder der Einsteller ist mit einem Sonnenrad des Differentials verbunden, während das Planetenrad von einem um die optische Achse verdrehbaren Steller 40 getragen wird, welcher durch den kameraseitigen Stellknopf 264 verstellbar ist. Dabei ist der äussere, mit Griffmitteln versehene Zeiteinsteller 27 mittels einer Rastung bekannter Art in seiner jeweiligen Stellung einrastbar, so dass beim Verdrehen des Stellknopfes 264 nur die Blende bei konstanter Zeit verändert wird und dabei der jeweilige Belichtungswert eingestellt wird.
Wenn dagegen bei konstantem Belichtungswert eine neue Paarung von Zeit- und Blendenwert gewählt werdensoll, so wird man den Zeiteinsteller 27 verdrehen, wobei sich der Blendeneinsteller infolge des Differentials im gleichen Winkelbetrag in umgekehrter Richtung verstellt und die Blendenöffnung entsprechend einstellt. Zur Berücksichtigung verschiedener Filmempfindlichkeiten ist die Verbindung zwischen dem Steller 40 und dem kameraseitigen Stellknopf 264 mittels einer federnden Kupplungszunge 48 hergestellt.
Diese Kupplungszunge kann dabei in eine der verschiedenen, an Hand einer Schichtempfindlichkeitsskala 49 gekennzeichneten Rasten 46 des Stellers 40 eingekuppelt werden.
Die Kamera 200 besitzt noch einen eingebauten, photoelektrischen Belichtungsmesser mit zugehöriger Ausrüstung bekannter Art. Wenn zur an der Kamerafrontseite liegenden Photozelle 66 das Licht vom Aufnahmegegenstand gelangt, so erfährt der Zeiger 64 des Belichtungswertmessers einen entsprechenden Ausschlag. Der kameraseitige Steller 264 ist nun über ein Zwischengetriebe mit einem Nachführzeiger 60 gekuppelt, welcher mit dem Zeiger 64 des Belichtungswertmessers zusammenspielt. Dabei ist die Belichtungswerteinstellung dann richtig, wenn der Nachführzeiger 60 mit dem Zeiger 64 in Deckung gebracht ist.
Die beschriebene Belichtungswerteinstellung setzt eine Voreinstellung der Belichtungszeit und eine Handnachführung der Blende voraus. Es handelt sich also um eine sogenannte h-tlbautomatischeBelich- tungswerteinstellung der Kamera. Wenn an Stelle einer halbautomatischen eine vollautomatische Einstellung gewünscht wird, so wird erfindungsgemäss an die Kamera ein Zusatzaggregat angesetzt, welches einen über photoelektrische Mittel automatisch regelbaren elektrischen Antriebsmotor und ein von demselben betätigtes Antriebsglied umfasst, das beim Ansetzen des Zusatzaggregates mit dem Steller, also dem Stellknopf 264, in Eingriff kommt und ihn zur automatischen Belichtungswerteinstellung antreibt.
Ein solches Zusatzaggregat ist in Fig. 1-4 in an der Kamera angesetzter Stellung dargestellt. Das Schaltschema der elektrischen Ausrüstung des Zusatzaggregates ist aus der bereits erwähnten Fig. 5 entnehmbar.
Das Zusatzaggregat ist in einem eine in sich geschlossene Einheit bildenden, erforderlichenfalls mehrteiligen Gehäuse 460 untergebracht. Dieses Gehäuse besitzt auf seiner Unterseite zwei parallel zur optischen Achse verlaufende Führungsschienen 460a, welche in entsprechend verlaufende Führungsklauen 200a des Kameragehäuses 200 eingeschoben werden. Die Teile 200a und 460a bilden dadurch eine Art Steckschuh-Kupplung. Wenn man also das Zusatzaggregat 460 an die Kamera 200 ansetzen will, so sind die Kupplungsschienen 460a (beispielsweise von der Kamerarückseite) in die Gegenkupplungsteile 200a einzuschieben. In der angesetzten Stellung wird das Gehäuse 460 durch eine Sicherungsfeder 462 gehalten, welche am Kameragehäuse 200 befestigt ist und mit einem Rastvorsprung 462a in eine entsprechende Kerbvertiefung 460b des Gehäuses 460 eingreift.
Die Sicherungsfeder 462 besitzt einen frontal hervorste- henden Griff 462b, welcher zur Entsperrung des Gehäuses 460 nach unten gedrückt werden muss.
Im Innern des Zusatzaggregates ist-wie vorstehend bereits erwähnt-die photoelektrische Ausrüstung und ein Servomotor zum automatischen Abgleich eingebaut. Diese Automatik ist im Prinzip nach Art der bekannten Kompensationssteuerung gestaltet. Im Gehäuse 460 des Zusatzaggregates ist eine frontale Öffnung vorgesehen, hinter welcher sich eine lichtempfindliche Zelle bzw. Photoelement 401 befindet. Der bei Lichteinfall von diesem Photoelement erzeugte Strom wird über einen Vorwiderstand 406 einem aus dem Belichtungsmesserbau bekannten Drehspulinstrument 403 zugeleitet, dessen Zeiger 419 dabei einen
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Der Kompensationsstromkreis umfasst die Batterie 414 und den Regelwiderstand 407. Es sind ferner zwei Kontakte 410 und 411 dem Zeiger 419 zugeordnet, von denen einer je nach Stellung des Zeigers 419 einen Servostromkreis schliesst.
Dieser Stromkreis umfasst die Batterie 414 und einen Servomotor 430, der
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mit dem Regelglied 407 des Kompensationsstromkreises über eine mechanische Verbindung 431 in Eingriff steht und es verstellt. Der Servomotor 430 besitzt zwei Feldwicklungen 412 und 413, von denen die eine bei Stromfluss eine Linksdrehung und die andere umgekehrt eine Rpchtsdrehung des Servomotors einleitet.
Die Kontakte 410,411 bestimmen im Zusammenwirken mit dem Zeiger 419, welche von den beiden Feldwicklungen in den Servomotorstromkreis eingeschaltet wird.
Das mit dem Rotor des Servomotors 430 verbundene Zahnritzel 430a treibt über ein Zahnradgetriebe 464,466 ein Zahnrad 468 an, an dem ein Flansch mit einem herausragenden Kupplungszahn 468a vorgesehen ist. Das Zahnrad 468 ist dabei entgegen der Wirkung einer Feder 468b ohne Unterbrechung des Antriebes verstellbar. Es ist ein doppelarmiger Hebel 470 vorgesehen, welcher innerhalb des Gehäuses 460 bei 470a drehbar gelagert ist, u. zw. derart, dass sein Arm 470b mit der Sicherungsfeder 462 zusammenarbeitet, während sein anderer Arm 470c auf der unteren Seite des Zahnrades 468 aufliegt. Dabei ist die Anordnung so getroffen, dass beim Niederdrücken der Sicherungsfeder 462 der Hebel 470 so verschwenkt wird, dass das Zahnrad 468 nach oben, also in das Innere des Gehäuses 460, eingeschoben wird.
Das Rad 468 ist ferner so gelagert, dass seine Drehachse mit der Drehachse des kameraseitigen Stellknopfes 264 zusammenfällt. Die Klaue 468a kann somit in einen entsprechenden Kupplungsschlitz 264a des Stellknopfes 264 eingreifen und diesen Steller auf Drehbewegung mitnehmen. Die Feder 468b, welche auf das Zahnrad 468 einwirkt, wird zweckmässig so stark bemessen, dass sich im Hinblick auf die vom kameraseitigen Steller264 herrührenden Widerstände das Zahnrad 468 nicht unerwünscht axial verschieben und somit der Kupplungseingriff der Teile 468 und 264 lösen kann.
Beim Einschieben des Zusatzaggregates 460 an die Kamera 200 ist das Zahnrad 468 so zu stellen, dass sein Kupplungszahn 468a parallel zu der Einschieberichtung, also parallel zur optischen Achse liegt. In entsprechende Stellung ist auch der Schlitz 264a des Stellers 264 zu stellen. Auf diese Art und Weise schiebt sich der Zahn 468a automatisch in denKupplungsschlitz 264a ein. Damit die Teile 264a und 468a auch in die zum Kuppeln richtige Winkelstellung gestellt werden, ist an der Kamera 200, der Kupplungsklaue 468a und am Schlitz 264a eine entsprechende Strichmarkierung 472 anzubringen.
Beim Lösen des Zusatzaggregates 460 von der Kamera wird nach Niederdrücken der Sicherungsfeder 462 der Hebel 470 so verstellt, dass der Kupplungszahn 468a aus dem Kupplungsschlitz 264a abgehoben wird, so dass das Herausschieben des Zusatzaggregates in jeder Winkelstellung der Teile 468 und 264 möglich ist.
Man kann aber auch die Abschrägungen bzw. Facetten 264f und 468f an den Stirnseiten der Teile 264 und 468 so bemessen, dass beim Einschieben des Zusatzaggregates infolge der Facetten das Rad 468 selbsttätig zurückgedrückt wird, ganz gleich wie derKupplungsschlitz 264a steht. Beim Drehen des Stellers 364 in die beiderseits markierte Kupplungsstellung wird das Rad 468 dann einschnappen. Dabei kann auch die
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hebt.
Der vorstehend erwähnte regelbare Widerstand 407 im Kompensationskreis ist, wie in Fig. l dargestellt, isoliert auf dem Zahnrad 464 angebracht und arbeitet mit einem Schleifer 422 zusammen, der vom Gehäuse 460 isoliert an den Kompensationsstromkreis angeschlossen ist. Man kann den Schleifer in verschiedene Relativstellungen einstellbar gestalten, indem man ihn beispielsweise mittels eines Stellknopfes 422a verdrehbar lagert, so dass auf diese Weise z. B. die Filmempfindlichkeit im Stromkreis des Zusatzaggregates berücksichtigt werden kann.
Es sei noch erwähnt, dass der Schalter 408, welcher die Automatik im Zusatzaggregat 460 in Betriebsstellung, also unter Strom setzt, vorteilhaft so angeordnet ist, dass sein unteres Ende 408a im bestimmten Abstand oberhalb des Kameraauslösers 201 liegt. Die Zuordnung zwischen dem Schalter 408 und dem Kameraauslöser 201 ist dabei vorzugsweise derart getroffen, dass beim Niederdrücken des Schalters 408 bis zurAuflage auf demKameraauslöser201 dieAutomatik imZusatzaggregat eingeschaltet wird, der Kameraauslöser aber hiebei noch nicht betätigt und die Kamera selbst somit noch nicht zur Auslösung freigegeben ist. Erst beim weiteren Niederdrücken des Schalters 408 wird auch der Kameraauslöser 201 betätigt und die Kamera ausgelöst.
Beim anfänglichen Niederdrücken des Schalters 408 wird also zunächst nur die Automatik in Betrieb geschaltet und die Einsteller für Zeit und Blende hiebei automatisch auf entsprechende Stellung gebracht. Damit sich der Bedienende überzeugen kann, dass die Automatik im Zusatzaggregat tatsächlich arbeitet und die. kameraseitigen Einsteller auf die richtige Lage gebracht sind, ist auf der Oberseite 400 des Gehäuses 460 eine Schauöffnung 400a vorgesehen, durch welche eine farbige Markierung 430b an der Stirnseite des Antriebsritzels 430a des Servomotors 430 beobachtet werden kann. Wenn die Markierung 430b nach Betätigung des Schalters 408 rotiert, so hat die Automatik angesprochen und nimmt die Kameraeinstellung vor.
Da die durch die Automatik durchgeführten Einstellvorgänge meist nur eine sehr kurze
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Zeitspanne in Anspruch nehmen, kann es vorkommen, dass der Bedienende in das Schaufenster 401 erst dann blickt, wenn die Einstellung bereits beendet ist. Er kann sich aber auch noch zu diesem Zeitpunkt überzeugen, dass die Automatik gearbeitet und die erforderliche Kameraeinstellung durchgeführt hat, u. zw. dadurch, dass er beispielsweise die Lichteinfallöffnung zur Photozelle 401 mit der Hand abdeckt und somit die Lichtverhältnisse am Zusatzaggregat verändert. Die Automatik muss hiebei sofort ansprechen und in Tätigkeit treten. Wenn er nun die Hand wieder wegnimmt, tritt die Automatik erneut in Tätigkeit und stellt die Kamera auf die den alten Lichtverhältnissen entsprechende Einstellung zurück.
Es wird vielleicht bei besonderen Kamerabauarten vorteilhaft sein, die zur Anzeige des Arbeitszustandes der Zusatzautomatik dienende Markierung nicht in einer besonderen Schauöffnung beobachten zu müssen. In solchen Fällen kann beispielsweise durch bekannte Mittel ein Bild der Markierung 430b in das Sucherbild des an der Kamera vorgesehenen Suchers 203 eingespiegelt werden. Durch ein rotierendesbzw. stillstehendes Schattenbild der Anzeigemarkierung im Sucherbild kann sich der Bedienende davon überzeugen, ob die Automatik arbeitet oder nicht. In diesem Zusammenhang sei zugleich noch erwähnt, dass diese Anzeige nicht nur durch visuelle Kontrolle durchführbar ist, sondern dass man zu diesem Zweck beispielsweise auch akustische Signale oder aufleuchtende Kontrollampen od. dgl. verwenden kann.
Es ist vorausgesetzt, dass die Automatik im Zusatzaggregat den gleichen Lichteinwirkungen ausgesetzt ist, wie die photoelektrische Ausrüstung in der Kamera. Unter Einhaltung dieser Voraussetzung sind die elektrischen und mechanischen Teile des Zusatzaggregates noch so zu bemessen und anzuordnen, dass eine Änderung des Belichtungswertes von einem Wert auf den andern die gleiche Winkelverdrehung am Zahnrad 468 ergibt, die auch am Stellknopf 264 zur Veränderung des Belichtungswenes am Objektivverschluss von einem Wert auf den andern erforderlich ist. Zum Ankuppeln der Teile 468, 264 müssen ausserdem sowohl die Automatik im Zusatzaggregat als auch die Steuereinrichtung im Verschluss auf gleicher Basisstellung stehen, also beispielsweise auf Stellung für Belichtungswert 1 oder 18. Diese Basisstellung wird dabei durch die Markierung 472 angezeigt.
Der Bedienende hat hiebei nur noch zu beachten, dass die Filmempfindlichkeitseinstellung an der Kamera mit der Filmempfindlichkeitseinstellung am Zusatzaggregat übereinstimmt.
Vorstehend wurde bereits die Hand-Belichtungswerteinstellung der Kamera beschrieben, welche zwei Bedienungsvorgänge voraussetzt, nämlich die Vorwahl einer bestimmten Belichtungszeit und die Nachführung der Blende bei Betätigung des Stellknopfes 264. Wenn man zur Vereinfachung der Bedienung die Einstellung automatisieren will, also auch eine Hand-Nachführung der Blende entsprechend der vorgewählten Zeit sparen will, so wird der Bedienende das beschriebene Zusatzaggregat 460 an die Kamera 200 ansetzen und in der erläuterten Weise mit dem Stellknopf 264 kuppeln. Er wählt auch die gewünschte Zeit durch Verdrehen des Zeiteinstellers 27 vor und überprüft, ob die Filmempfindlichkeitseinstellung am Zusatzaggregat und an der Kamera übereinstimmt.
Wenn der Bedienende dann den Schalter 408 niederdrückt und die Automatik im Zusatzaggregat 460 in Betrieb setzt, so erfährt der Zeiger 419 des Instrumentes 403 einen der jeweiligen Helligkeit des Aufnahmegegenstandes entsprechenden Ausschlag, so dass einer von den Kontakten 410 bzw. 411 in Tätigkeit tritt und der Servomotor-Stromkreis dadurch geschlossen wird.
Der Servomotor 430 beginnt in einem entsprechenden Drehsinn zu laufen und über die mechanische Verbindung 431 wird der Widerstand 407 so lange verändert, bis der Ausschlag des Zeigers 419 wieder auf die Null-Marke 404 einspielt und die Automatik zum Stillstehen kommt. Während dieser Kompensation wird durch das Zahnrad 468 der kameraseitige Stellknopf 264 um entsprechenden Betrag verstellt, so dass sich gegenüber dem voreingestellten und in der Einstellage gerasteten Zeiteinsteller 27 eine dem augenblicklichen Belichtungswert entsprechende Blende ergibt. Im Darstellungsfalle wird nur die eingestellte Belichtungszeit auf einer Belichtungszeitskala angezeigt.
Die Blendenöffnung tritt dagegen als unmittelbare Grösse nicht auf, sondern wird nur über eine mit dem Blendeneinstellglied gekuppelte Tiefenschärfeanzeige-Einrichtung mit zwei beweglichen Anzeigern 29 angezeigt, die sich entlang der Entfernungsskala des Entfemungseinstellgliedes 31 bewegen. Wenn dem Bedienenden der angezeigte Tiefenschärfenbereich und somit auch die eingestellte Blendenöffnung nicht entsprechen, so kann er nun, wie bereits erwähnt, bei konstanter Belichtungswerteinstellung, also bei konstanter Stellung des kameraseitigen Stellknopfes 264 den Zeiteinsteller 27 von Hand verstellen, wobei sich die Blendeneinstellung verändert und somit auch der durch die Zeiger 29 angezeigte Tiefenschärfenbereich.
Bei der in den Fig. 1-5 dargestellten und vorstehend erläuterten Bauart ist das Zusatzaggregat als eine in sich geschlossene Einheit mit vollständiger elektrischer Ausrüstung ausgebildet. Sie besitzt also eigene Photozelle, Drehspule mit Anzeiger, Batterie usw. Dieser Umstand verteuert natürlich die Herstellungskosten des Zusatzaggregates. Um dies zu vermeiden, wird gemäss einem weiteren Merkmal der Erfindung bei Kamerabauarten, die bereits eine eingebaute, zur Belichtungswerteinstellung von Hand dienende
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aufweist und somit billig hergestellt werden kann.
Die Arbeitsweise dieser Bauart ist praktisch die gleiche wie die derjenigen nach den Fig. 1-5, nur mit dem Unterschied, dass in diesem Falle eine doppelte Berücksichtigung der Filmempfindlichkeit, nämlich am Zusatzaggregat und an der Kamera entfällt, weil es genügt, die Filmempfindlichkeit mit dem photoelektrischen Stromkreis in der Kamera zu berücksichtigen.
Im Zusatzaggregat 460'ist dabei ein Schalter 508'untergebracht, welcher beim Ansetzen des Zusatzaggregates bei 508" am kameraseitigen Schalter 508 aufliegt und anderseits bei 508'" oberhalb des kameraseitigen Auslösers 502 zu liegen kommt. Es wird also-wie bei der ersten Bauart - bei anfängli- chem Niederdrücken des Schalters 508'zunächst nur der Schalter 508 betätigt und dadurch die Automatik in der Kamera in Tätigkeit gesetzt. Beim weiteren Niederdrücken des Schalters 508'wird auch der Kameraauslöser 502 betätigt und die Kamera ausgelöst.
Es könnte bei dieser Bauart ebensogut die vorstehend erwähnte Markierung zur Anzeige der Arbeitsbereitschaft des Zusatzaggregates vorgesehen sein.
Das Ansetzen des Aggregates an die Kamera ist durch entsprechende Versetzung derStecker490a-490c nur in der zum Kuppeln der Teile 468'und 264'richtigen Stellung möglich. Ein Entkupplungshebel, ähn-
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deneinstellglied 574 nach Fig. 7 ergibt sich, dass der Regelbereich der Automatik begrenzt ist durch den
Verstellbereich des Blenden-bzw. Zeiteinstellgliedes. Bei der praktischen Durchführung wird man des- halb diesen Regelwiderstand an eine andere, unbegrenzte Regelung ermöglichende Stelle der Kamera le- gen, z. B. (bei Verwendung einer Differential-Kupplung der Zeit- und Blendeneinsteller nach Fig. 2) dem
Ring 40 des Räder-Differentials zuordnen.
Zudem besteht die Möglichkeit, den Regelwiderstand auch an beliebige Glieder des Übertragungsgetriebes zwischen den Verschluss und den kameraseitigen Steller 264 zu legen. Auch kann man zusätzlich noch Sicherheitsschalter an den Endstellungen des Ringes 40 anbringen, um zu vermeiden, dass beim Versagen der Steuerung Dauerstrom fliesst.
Es sei noch erwähnt, dass selbstverständlich das Zusatzaggregat nicht nur an der Oberseite der Kame- ra angebracht sein muss, sondern je nach der Lage des Belichtungswertstellknopfes auch an ändern Stellen derselben ansetzbar sein kann. Man konnte beispielsweise das Aggregat auch an der unteren Schmalseite der Kamera (z. B. unter Zuhilfenahme der Stativgewindeöffnung derselben) anbringen und zur Befestigung auch andere bekannte Mittel, beispielsweise lösbare Scharniere od. dgl. verwenden.
Es lässt sich auch das
Zusatzaggregat bei andern als beschriebenen Kamerabauarten und unter Benutzung anderer Bauelemente in sinngemässer Weise verwenden, aber immer derart, dass es einen über photoelektrische Mittel regelba- ren, elektrischen Antriebsmotor und ein von demselben betätigtes Antriebsglied umfasst, das beim Anset- zen des Zusatzaggregates mit dem Steller am Aufnahmegerät in Eingriff kommt und ihn zur automati- schen Belichtungswerteinstellung antreibt.
**WARNUNG** Ende DESC Feld kannt Anfang CLMS uberlappen**.