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Photographische Kamera mit selbsttätiger Blendeneinstellung bei
Tageslicht- und Blitzlichtaufnahmen
Die Erfindung bezieht sich auf eine photographische Kamera mit selbsttätiger Blendeneinstellung bei
Tageslicht- und Blitzlichtaufnahmen, wobei die Blende in Abhängigkeit von der Stellung des Messwerk- zeigers eines elektrischen Belichtungsmessers eingestellt wird.
Es sind bereits Einrichtungen zur selbsttätigen Blendeneinstellung bei Blitzlichtaufnahmen bekannt, wobei die Blende in Abhängigkeit von der Voreinstellung der Leitzahl sowie des Entfernungswertes vor der eigentlichen Auslösung des Verschlusses eingestellt wird. Hiebei wird jedoch stets davon ausgegangen, dass das Blitzlicht für die Belichtung der Aufnahme allein bestimmend ist, d. h. dass kein nennenswerter
Tageslichtanteil bei der Aufnahme wirksam wird. Aufnahmen mit Mischlicht, bei denen nicht nur das
Tageslicht oder ein starkes Dauerkunstlicht, sondern auch das Blitzlicht einen wesentlichen Anteil an der Belichtung des Negativs haben, erfordern bei den bekannten Einrichtungen nach wie vor eine komplizier- te Rechenarbeit.
Man kennt auch schon eine Einrichtung, bei welcher für Mischlichtaufnahmen eine selbsttätige Belichtungsregelung, d. h. eine automatische Einstellung der Belichtungszeit erfolgt. Ausschlaggebend für die Länge der Belichtungsdauer ist die Beleuchtungsdichte der Aufnahmeszene, als dasjenige Licht, welches vom Aufnahmegegenstand und seiner unmittelbaren Umgebung reflektiert und vom Photowiderstand der Kamera aufgenommen wird. Im Falle der Verwendung von Blitzlicht zusätzlich zum Tageslicht ergibt sich somit eine grössere Beleuchtungsdichte, wodurch eine kürzere Belichtungszeit erzielbar ist. Die Berücksichtigung des Blitzlichtanteils an der Belichtung ist jedoch nur dann möglich, wenn relativ grosse Reflexionsflächen in der Aufnahmeszene vorhanden sind, wie dies beispielsweise und meist nur bei Zimmeraufnahmen der Fall ist.
Bei Blitzlichtaufnahmen im Freien hingegen, wobei grosse Reflexionsflächen üblicherweise fehlen und das Blitzlicht meistenteils nur der Schattenaufhellung dient, wird der Blitzlichtanteil nicht oder nur unzureichend berücksichtigt.
Die mit dem Erfindungsgegenstand zu lösende Aufgabe besteht darin, die Mängel der bekannten Einrichtungen zur selbsttätigen Belichtungsregelung zu vermeiden, d. h. eine Anordnung für kombinierte Ta- geslicht-und Blitzlichtautomatik zu schaffen, welche für Kameras mit Belichtungsmesser und Drehspulmesswerk geeignet und somit bei den heute gebräuchlichen Kameras mit Blendenautomatik anwendbar ist.
Zur Lösung dieses Problems wird gemäss der Erfindung im wesentlichen vorgeschlagen, dass das Messwerk des Belichtungsmessers als Doppelmess\'18rk ausgebildet ist und zwei Wicklungen I-I' und II-II' auf- weist, die von den ihnen zugeordneten Strömen im gleichen Sinne durchflossen werden, und dass die eine der beiden Wicklungen im Stromkreis eines dem Belichtungsmesser zugeordneten Photoelements bzw.
Photowiderstandes liegt, während die andere mit einem einschaltbaren Batteriestromkreis verbunden ist, in dem sich einstellbare Widerstände zur Berücksichtigung der Intensität von Blitzlichtquellen und der eingestellten Aufnahmeentfernung befinden.
Auf diese Weise können richtig belichtete Blitzlichtaufnahmen sowohl bei ausschliesslicher Beleuchtung durch Blitzlicht als auch bei Mischlicht erreicht werden. Die Bedienungsperson ist damit jeglicher Rechenarteit enthoben und braucht nach einmal getroffenerVoreinstellung der Intensität der zur Verwendung gelangenden Blitzlichtquelle (entweder Leitzahl oder Richtzahl) nur noch die Entfernung zu dem
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aufzunehmenden Objekt einzustellen, um sodann ohne weiteres Zutun eine aus der Leitzahlgleichung und dem Tageslichtanteil bestimmte, sämtliche sonstigen Voreinstellungen, wie Filmempfindlichkeit und Be- lichtungszeit berücksichtigende, richtige Blendeneinstellung zu erhalten.
Gleichgültig ob eine Blitzlampe oder ein Elektronenblitz zur Durchführung einer Blitzlichtaufnahme benutzt wird, lassen sich gleich gute
Ergebnisse erreichen, da die Berücksichtigung des abgestrahlten Lichtes der Blitzlichtquelle nicht durch Licht- messung während der Aufnahme, sondern durch die erwähnte nur einmal vorzunehmende Intensitätsein- stellung der Kamera erfolgt.
Auch bei Aufnahmen im Freien lässt sich eine richtige, den vorherrschenden Beleuchtungsverhältnissen angepasste Belichtung erzielen, da die Bemessung des Blitzlichtanteiles unabhängig vom Vorhanden- sein bzw. Nichtvorhandensein von Reflexionsflächen erzielt wird.
Die Erfindung ist in der nachstehenden Beschreibung und den Zeichnungen an Hand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert. Fig. 1 zeigt das Schaltschema zweier Stromkreise, von denen der eine ein Photoelement, der andere eine Batterie als Spannungsquelle einschliesst, Fig. 2 die Anordnung der sowohl zur Durchführung von Tageslichtaufnahmen als auch bei Blitzlichtaufnahmen der Berücksichtigung der einzel- nen Belichtungsfaktoren dienenden Einstellorgane einer Kamera in schematischer Darstellung, Fig. 3 die Ansicht eines mit Einstellorganen gemäss Fig. 2 ausgestatteten Zentralverschlusses.
In der nachfolgenden Beschreibung ist zum Zwecke der Erläuterung der Erfindung beispielsweise auf eine nicht weiter veranschaulichte Kamera Bezug genommen, bei der die Blende nach Vorwahl der Belichtungszeit vor dem eigentlichen Belichtungsvorgang, u. zw. sowohl bei Durchführung von Tageslichtals auch bei Blitzlichtaufnahmen durch Abtastung des Zeigers eines in das Kameragehäuse eingebauten Belichtungsmessers vollautomatisch eingestellt wird. Die Bezugnahme auf eine mit Blendenvollautomatik versehene Kamera schliesst nicht aus, dass die Erfindung auch bei Kameras anwendbar ist, die mit einer dem Belichtungsmesser zugeordneten Nachführeinrichtung ausgestattet sind und eine Einstellung der Blende auf halbautomatischer Basis ermöglichen.
Erläuterungen der Erfindung im Zusammenhang mit einer derartigen Ausführungsform einer Kamera dürften sich indessen schon deshalb erübrigen, da der wesentliche funktionelle Unterschied zwischen den beiden vorerwähnten Kameratypen eigentlich nur darin besteht, dass im Falle der vollautomatischen Blendeneinstellung die Lamellen in Abhängigkeit vom Betätigen des Kameraauslösers durch eine Abtasteinrichtung selbsttätig eingestellt werden, während bei einer Kamera mit Nachführeinrichtung die Einstellung der Blende dadurch erfolgt, dass der Messwerkzeiger vermittels des manuell betätigbaren Blendenstellers stets so lange bewegt wird, bis er mit einer ortsfesten Marke in Koinzidenz gebracht ist.
Die Erfindung ist überdies nicht auf Kameras beschränkt, deren Belichtungsmesser zum Zwecke der Eingabe von Belichtungszeit und Filmempfindlichkeit mit einem in der Grundeinstellung veränderbarem Messwerk ausgestattet ist. Vielmehr sind die erfindungsgemässen Vorschläge grundsätzlich an sämtlichen Drehspulmesswerken für Belichtungsmesser realisierbar, insbesondere auch an solchen, bei denen die Faktoren Belichtungszeit und Filmempfindlichkeit durch Abschatten eines Photoelementes bzw. eines Photowiderstandes oder auch auf elektrische Weise durch Verändern von Widerständen berücksichtigt werden.
Da die selbsttätige Blendeneinstellung sowohl im Tageslichtbereich als auch im Blitzlichtbereich unter Zuhilfenahme des Messwerkes 1 eines Belichtungsmessers erfolgt, ist die Kamera mit zwei Spannungsquellen, beispielsweise mit einem Photoelement 2 sowie einer Batterie 3 versehen. Jede dieser beiden Spannungsquellen 2 und 3 hat ihren eigenen Stromkreis, innerhalb derer das Messwerk 1 liegt. Dieses Messwerk ist, wie insbesondere aus Fig. 1 ersichtlich, als Doppelmesswerk ausgebildet, d. h. mit einer Drehspule ausgestattet, die im wesentlichen aus einer Wicklung I-I' für den Tageslichtstromkreis und einer weiteren Wicklung II-HL für den Blitzlichtstromkreis besteht.
Sind beide Spannungsquellen 2 und. 3 an das Messwerk 1 bzw. an die jeweilige in ihrem Stromkreis liegende Wicklung I-I'
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die bei ausreichender natürlicher Beleuchtung vorgenommen werden, braucht lediglich das Photoelement 2 an das Messwerk 1, d. h. die dem Photoelement zugeordnete Wicklung I-I' des Messwerkes mit Strom beaufschlagt werden.
Für jene Fälle hingegen, wo offensichtlich das Tageslicht zur Durchführung einer automatischen Belichtungseinstellung nicht ausreichend ist, kann vor Durchführung der Aufnahme zusätzlich die Batterie 3
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das Messwerk l angelegt werden, so dass auch die innerhalb des Stromkreises der Batterie liegendedem Schaltschema gemäss Fig. 1 ersichtlich, ein Einschalter 4 im Stromkreis der Batterie 3 vorgesehen, der eine mit einem Blitzsymbol versehene Kontaktstellung "Auto" hat. Sobald also die Schaltzun-
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ge des Schalters 4 mit dem Schaltkontakt "Auto" Berührung hat, liegt die Spannung der beleuchtungunabhängigen Spannungsquelle, u. zw. der Batterie 3 am Messwerk 1 an, wodurch in der Wicklung II-j, l- ein Magnetfeld aufgebaut wird.
Dieses Feld kann durch dasjenige der Wicklung 1-11 noch überlagert werden, jedoch nur dann, wenn ein entsprechender Tageslichtanteil vorhanden ist. Dieser Tageslichtan-
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kann unter Umständen aber so gering sein, dass der Ausschlag des Messwerkzeigers laTageslichtanteil, wobei das Magnetfeld der Wicklung II-II' durch das Magnetfeld der Wicklung 1-11 über- lagert wird, so dass das aus beiden Wicklungen I-I' und II-II' resultierende Magnetfeld für den Zeigeraus- schlag massgebend ist. Für die Belichtung eines bestimmten, mit Mischlicht aufzunehmenden Objekts werden somit beide Lichtanteile, also Tages- und Blitzlicht berücksichtigt und dem Messwerk 1 ein einziger, die richtige Belichtung des Objekts gewährleistender Belichtungswert übermittelt.
Wie aus dem in Fig. l gezeigten Schaltschema ferner ersichtlich, befindet sich im Stromkreis des
Photoelements 2 neben einem Vorwiderstand 5 ein der Regelung der Spannungsverhältnisse dienen- der Eichwiderstand 6. Der Stromkreis der Batterie 3 weist demgegenüber ausser einem derartigen, zum gleichen Zweck vorgesehenen Eichwiderstand 7 zwei in ihrer Grösse veränderbare Widerstände 8 und 9 auf, von denen der eine der Berücksichtigung der eingestellten Entfernung und der andere der Be- rücksichtigung der Intensität der jeweiligen Blitzlichtquelle dient.
Beide Widerstände 8 und 9 können zweckmässig als Potentiometer ausgebildet und hintereinander geschaltet sein. Die Abgriffe der Potentiometer 8 und 9, denen der Spannungsteiler 10,11 vorge- schaltet ist, liegen am Messwerk 1 an, so dass dieses jeweils eine Spannung anzeigt, die das Ergebnis aus der Summe der beiden am jeweiligen Potentiometer 8 und 9 abgegriffenen Teilspannungen ist. In den beiden Stromkreisen des Photoelements 2 und der Batterie 3 ist ausser den vorgenannten Bauele- menten ein Dreifach-Schalter angeordnet, der mit drei durch eine Querverbindung (gestrichelte Linie) miteinander gekoppelten Schaltzungen 12-14 versehen ist, welche dem Zwecke der Durchführung einer Eichkontrolle mit denjenigen Schaltkontakten in Berührung zu bringen sind, die die Bezeichnung "E"tragen.
Näheres über die spezielle Ausbildung der beiden vorerwähnten Potentiometer 8 und 9, ihre Cha- rakteristik, Ausbildung u. dgl. ist im Zusammenhang mit den Erläuterungen über die in Fig. 2 und 3 ver- anschaulichten Einstellorgane eines Zentralverschlusses für Kameras vorstehend genannter Gattung ausge- führt. Aus Fig. 2 im besonderen ist ersichtlich, dass das Potentiometer 8 wirkungsmässig einem der Ob- jektiveinstellung dienenden Entfernungseinsteller 16, das Potentiometer 9 hingegen einem Steller
17 zugeordnet ist, mittels dessen die Eingabe eines bestimmten, der Blitzlichtquelle entsprechenden Wertefaktors in den Blitzlichtstromkreis möglich ist.
Zu diesem Zweck ist sowohl am Entfernungseinsteller 16 als auch am Steller 17 je ein relativ zum jeweiligen Potentiometer 8 bzw. 9 in seiner Lage veränderbarer Schleifkontakt 18 bzw. 19 angeordnet. Der Entfernungseinsteller 16 ist, wie in Fig. 2 und 3 dargestellt, mit einer Einstellskala 16a versehen, die mit einer, beispielsweise auf der Frontplatte 20 des Kameraverschlusses angeordneten, ortsfesten Marke 20a zusammenarbeitet. Der Steller 17, der mittels einer lösbaren Kupplungshandhabe 21 in verschiedenen Relativlagen mit dem Belichtungszeiteinsteller 22 verbindbar ist, weist eine Richtzahlskala 17a auf, die zur Berücksichtigung des jeweiligen Richtzahlwertes mit Bezug auf eine am Belichtungszeiteinsteller vorgesehene Marke 22a einzustellen ist.
Unter Blitzrichtzahl ist im allgemeinen die Leitzahl bei einer bestimmten Filmempfindlichkeit zu verstehen. So kann im Ausführungsbeispiel davon ausgegangen werden, dass die Richtzahl der Leitzahl bei 18 entspricht. Damit stellt die Richtzahl einen einzigen, unveränderbaren Wert für die Intensität der Blitzlichtquelle dar.
An Stelle der Richtzahl könnte auch eineBlitzlampentypenskala vorgesehen sein, die z. B. die Bezugswerte PF1, PF5, XM1, XM5 usw., enthält. Da jedoch Blitzlampen verschiedener Intensität unter gleichen Handelsnamen auf dem Markt erscheinen, ist es für die Praxis nicht zweckmässig, auf eine derartige Typenskala zu gehen, sondern schon aus diesem Grunde der Richtzahlskala den Vorzug zu geben. Verwendet man zur Durchführung von Blitzlichtaufnahmen eine Blitzlichtquelle (Blitzlampe oder Elektronenblitz), die beispielsweise für eine Filmempfindlichkeit von 180 die Leitzahl "20" besitzt, so ist der Richtzahlsteller 17 auf den Wert "20" einzustellen. Damit ist ein für allemal, d. h. unabhängig von den verschiedenen Filmempfindlichkeiten, die Intensität der verwendeten Blitzlichtquelle an der Kamera eingestellt.
Eine Änderung der Richtzahl braucht somit nur noch zu erfolgen, wenn eine von der voreingestellten Beleuchtungsintensität abweichende Blitzlichtquelle, also eine andere Blitzlampe oder ein anderer Elektronenblitz, zur Anwendung kommt.
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Wie aus Fig. 2 ferner ersichtlich, trägt der Belichtungszeiteinsteller 22 ausser der üblichen Belichtungszeitskala 22b eine Filmempfindlichkeitsskala 22c. Während die Belichtungszeitskala 22b auf eine, meist am Kameratubus 23 (Fig. 3) angebrachte ortsfeste Marke 23a einzustellen ist, erfolgt die Berücksichtigung der Filmempfindlichkeit durch einen mit einer ortsfesten Marke 24a versehenen Steller 24, der mit dem Belichtungszeiteinsteller 22 in verschiedenen Relativlagen mittels einer lösbaren Kupplungshandhabe 25 drehfest verbindbar ist.
Der Steller 24, der zur Berücksichtigung der Filmempfindlichkeit vorgesehen ist, weist eine Verzahnung 24b auf, die ihrerseits über ein in den Zeichnungen lediglich durch Ritzel 26 und 27 sowie eine strichpunktierte Linie angedeutetes Zahnradgetriebe mit einem Zahnsegment 15a in Wirkungsverbindung steht, welches seinerseits am Grundrahmen 15 des Messwerkes l befestigt sein kann.
Bekanntlich ist der Grundrahmen 15 zum Zwecke der Eingabe bestimmter Belichtungsfaktoren, wie Belichtungszeit und Filmempfindlichkeit, in seiner Grundstellung veränderbar angeordnet. So z. B. bei der Mehrzahl von Kameras, mit vollautomatischer oder halbautomatischer Blendeneinstellung, auf die vorstehend Bezug genommen wurde, denn dort kann eine den Beleuchtungsverhältnissen entsprechende, zugleich die Voreinstellung von Belichtungszeit und Filmempfindlichkeit berücksichtigende Blendenöffnung nur zustande kommen, wenn diese Faktoren in das Messwerk 1 eingegeben worden sind.
Aus Fig. 2 ist ferner ersichtlich, dass die Drehspule des Messwerkes 1 einen Zeiger la trägt, der gegenüber einer mit Blendenwerten versehenen Skala 28 spielt. Den Extremwerten"2, 8"und"22" ist jeweils ein Warnfeld 29 bzw. 30 angeschlossen, die, sobald der Eintritt des Messwerkzeigers la in das jeweilige Feld erfolgt, zu erkennen geben, dass auf Grund der vorliegenden Beleuchtungsverhält- nisse brauchbare Aufnahmen wegen Über- oder Unterbelichtung nicht mehr erwartet werden dürfen. Zweckmässig kann hiebei die Anordnung der Blendenskala 28, ferner die der beiden ihr zugeordneten Wamfelder 29 und 30 und des Messwerkes 1 so getroffen sein, dass das Messergebnis in einem Gehäusefenster sichtbar bzw. mittels Prismen in den Sucher eingespiegelt wird.
Mit 31 ist eine mit dem Messwerkgehäuse verbundene Eichmarke bezeichnet, mit deren Hilfe die Spannungsverhältnisse im Blitzlichtstromkreis, nachprüfbar sind.
Wie vorstehend bereits angedeutet, ist in Fig. 3 das Ausführungsbeispiel eines Zentralverschlusses veranschaulicht. Die'Anordnung der einzelnen Einstellorgane stimmt im wesentlichen mit der schemati- schenDarstellung gemäss Fig. 2 überein, weicht jedoch insoweit in baulicher Hinsicht geringfügig von dieser ab, als hier der Einsteller 24 zur Berücksichtigung der Filmempfindlichkeit zwischen dem Blitzrichtzahlsteller 17 und dem Belichtungszeiteinsteller 22 liegend angeordnet ist.
Alle Teile, die funktionsmässig den vorbeschriebenen Bauelementen entsprechen, haben in Fig. 3 die gleichen Bezugszeichen wie in Fig. 2 erhalten. Darüber hinaus ist in Fig. 3 noch ein weiterer zur manuellen Einstellung der Blende vorgesehener Einsteller 32 veranschaulicht, der ausser einer mit der zusätzlichen Bezeichnung "Manuell" versehenen Blendeneinstellskala 32a zusätzlich noch je eine durch ein Blitzlichtsymbol bzw. durch ein Sonnensymbol näher gekennzeichnete Einstellage aufweist. Diese Einstellagen, die mit der gemeinsamen Bezeichnung"Auto"versehen sind, dienen der Ein- bzw. Umstellung der Kamera vom einen Automatikbereich auf den andern (Tageslicht- und Blitzlichtautomatik, die bei Mischlicht zusätzlich den Anteil des Tageslichtes berücksichtigt).
Gemäss der in Fig. 3 gegebenen Darstellung wäre die Kamera auf Blitzlichtautomatik eingestellt, u. zw. insofern, als hier die mit dem Blitzsymbol und wegen des eventuellen Tageslichtanteiles zusätzlich mit Sonnensymbol in der Klammer versehene"Auto"-Einstellmarke der ortsfesten Marke 23a gegen- übergestellt ist. Zum Zwecke der einfacheren Handhabung des Ein- bzw. Umstellers 32 sind Griffhand- haben 33 vorgesehen, die einander gegenüberliegend an dessen Umfang fest angeordnet sind. Ausserdem sind dem Ein- bzw.
Umsteller 32 an sich bekannte Mittel, beispielsweise in Form einer nicht weiter dargestellten Steuerkurve sowie mit dieser zusammenarbeitender Übertragungsglieder zugeordnet, mittels derer die Blende im Einstellbereich "Manuell" entsprechend beeinflussbar ist. Überdies besteht zwischen dem Ein-bzw. Umsteller 32 und dem Schalter 4 eine Wirkungsverbindung, da die Schal- terbetätigung in Abhängigkeit von der Umstellung dieses Stellers 32 von Tageslicht- auf BlitzlichtAutomatik und umgekehrt erfolgen muss.
Auf Fig. 2 geht hervor, dass zwischen dem Messwerk 1 einerseits und dem Einsteller 24 für Filmempfindlichkeit sowie dem mit letzterem in verschiedenen Relativlagen kuppelbaren Belichtungszeiteinsteller 22 anderseits eine getriebliche Verbindung 26, 27'besteht, die sowohl bei Tageslicht-als auch bei Blitzlichtautomatik vorhanden ist.
Auch bei Durchführung von Blitzlichtaufnahmen wird somit das Messwerk 1 bei Lageänderung der beiden miteinander gekuppelten Einsteller für Belichtungszeit und FilmempfindJ. lcl1kcit 22 bzw. 24 in
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gleichem Masse gedreht, wie bei Durchführung von Tageslichtaufnahmen, was wieder zur Folge hat, dass der Grundrahmen 15 des Messwerkes 1 sowohl bei Einstellung der Belichtungszeit als auch der Filmempfindlichkeit eine Lageänderung erfährt.
Da für Blitzlichtaufnahmen eine Änderung der Belichtungszeit jedoch keine Änderung des Schwärzung des Negativs zur Folge hat, sofern keine nennenswerte Tageslicht- leuchtdichte (Mischlicht) vorhanden ist, bei Blitzlichtaufnahmen jedoch auch kürzere Belichtungszeiten als 1/30 sec wählbar sein sollen, ist vorgesehen, dass das dem Belichtungszeiteinsteller 22 zugeordnete Potentiometer 9 als einstellbarer Widerstand ausgebildet ist, mittels welchem die durch eine Lageänderung des Belichtungszeiteinstellers bewirkte Drehung des Messwerkes elektrisch kompensiert wird.
Dies bedeutet, dass eine sich durch Drehung des Messwerkes 1 ergebende Lageänderung des Messwerkzeigers la gegenüber der ortsfesten Blendenskala 28 elektrisch wieder rückgängig gemacht wird, u. zw. derart, dass in zwangsläufiger Abhängigkeit von der Einstellbewegung des Belichtungszeiteinstellers 22 mittels des Potentiometers 9 eine Änderung der Spannungsverhältnisse im Stromkreis des Messwerkes 1 herbeigeführt wird.
Die vor der Lageänderung des Belichtungszeiteinstellers 22 am Messwerk anliegende Spannung wird hiebei proportional zur Einstellbewegung des Stellers 22 bzw. zur Drehbewegung des Messwerkes 1 entweder erhöht oder vermindert.
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quelle dienende Potentiometer 9 ist gegenüber einer Skala, d. h. der Richtzahlskala 17a einstellbar, welche die Intensität der Blitzlichtquelle in für eine bestimmte Filmempfindlichkeit geltenden Werten angibt.
Nachstehend wird im einzelnen noch kurz die Handhabung einer Kamera mit Tageslicht- und Blitzlichtautomatik im jeweiligen Arbeitsbereich erläutert :
Tageslichtautomatik
Zur Durchführung von Aufnahmen mit selbsttätiger, beleuchtungsabhängiger Blendeneinstellung im Tageslichtbereich ist nach Vorwahl einer bestimmten Belichtungszeit zunächst der Ein- bzw. Umsteller 32 des Kameraverschlusses auf die mit dem Sonnensymbol gekennzeichnete Einstellage "Auto" zu überführen.
In dieser Stellung befindet sich der Schalter 4 in einer Einstellage, wobei die Schaltzunge keine Berührung mit dem Schaltkontakt "Autoblitz" hat. Das Messwerk 1 wird hiebei ausschliesslich durch beleuchtungsabhängigen Strom beaufschlagt und dem Messwerkzeiger la ein bestimmter, vom Magnetfeld in der Wicklung I-Ii abhängiger Ausschlag vermittelt, der beim nachfolgenden Auslösevorgang der Kamera im Zusammenwirken mit der an sich bekannten Abtastvorrichtung massgeblich für die beleuchtungsabhängige Einstellung der Blende ist.
Blitzlichtautomatik
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weiterhin der Belichtungszeiteinsteller 22 auf eine bestimmte Belichtungszeit einzustellen. Im Falle von Blitzlampenaufnahmen wäre die Zeit 1/30 sec zu wählen, während für Elektronenblitzaufnahmen jede andere kurze Belichtungszeit, so auch z. B. 1/500 sec einstellbar ist. Je nach Abgriffstellung des Potentiometers 9 sowie der Einstellung des die Entfernung berücksichtigenden Potentiometers 8 wird in der Wicklung II-III des Messwerkes 1 ein Magnetfeld bestimmter Grösse aufgebaut. Dieses Magnetfeld der Wicklung II-III kann in seiner Wirkung noch durch dasjenige der Wicklung 1-11 unterstütZt werden, sofern das Tageslicht derart intensiv ist, dass durch das Photoelement 2 Strom an die Wicklung 1-11 weitergegeben wird.
Die Stellung des Messwerkzeigers la wird in gleicher Weise wie bei Tageslichtautomatik abgetastet, so dass bei Betätigen des Kameraauslösers selbsttätig eine Blendenöffnung gemäss dem angezeigten Blendenwert sich einstellt.
"Manuell"- Einstellung
Hiezu ist der Ein- bzw. Umsteller 32 so zu bewegen, dass einer der Werte der Blendenskala 32a, u. zw. der erwünschte Blendenwert, der ortsfesten Marke 23a gegenübersteht. Nach erfolgter Einstellung der Belichtungszeit und der Entfernung kann die Auslösung des Zentralverschlusses der Kamera in an sich bekannter Weise erfolgen.