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Photographische Kamera mit Blendenregler Zusatz zum Patent 636 497
Die Erfindung betrifft photographische Kameras mit Blendenregler, bei welchen die
Einstellvorrichtung der Objektivblende mit einem durch eine Feder bewegten Glied
gekuppelt ist, welches die Stellung des Zeigers eines Belichtungsmessers abtastet;
während dieser durch einen mit dem Verschlußauslöser in der Auslöserichtung gekuppelten
Zahnbügel festgehalten wird.
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Die Erfindung bezweckt eine Verbesserung und weitere Ausgestaltung
dieser den Gegenstand des Patentes 636 497 bildenden Kameras. Wird nämlich
die Anordnung nach dem Hauptpatent ohne Änderungen auf photographische Standbildkameras
übertragen, so wird beim Drücken des Auslösers zunächst der Zahnbügel über den Meßzeiger
geschwenkt und dann wird das Abtastorgan freigegeben, so daß dieses bis zum Anschlag
mit dem festgestellten Zeiger gelangt. Wird nunmehr der Auslöser losgelassen, so
hehren die Teile wieder in umgekehrter Reihenfolge in ihre Ruhelage zurück.
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Sollen nun aber bei phQtograpliischen Kameras lange Momentaufnahmen
gemacht werden, bei welchen das eingebaute Hemmwerke des Verschlusses in Tätigkeit
tritt, so kann es bei vorzeitigem Loslassen des Verschlußauslösers vor Beendigung
der Belichtung vorkommen, daß die Belichtungsreglerteile ebenfalls wieder in ihre
Ruhelage zurückkehren, und die Folge ist eine Fehlbelichtung trotz Ausstattung der
Kamera mit einem Belichtungsregler.
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Zur Vermeidung dieses Mißstandes wird in weiterer Ausbildung des Gegenstandes
des Hauptpatents die Anordnung so getroffen, daß das Abtastglied beim Spannen des
Verschlusses oder beim Schalten des Films selbsttätig in seine Anfangslage verstellt
wird, in der dieses durch einen mit dem Zahnbügel verbundenen Riegel festgestellt
wird.
Zusätzlich kann ein von Hand an Hand einer Skala einstellbarer
Anschlag für da: Abtastorgan angeordnet sein, der innerhält seines Wirkungsbereiches
ein Schwenken des Zahnbügels gegen den Zeiger verhindert.
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Die Erfindung ist auf der Zeichnung in einer Ausführungsform dargestellt,
und zwar zeigt Abb. i die schaubildliche Gesamtdarstellung einer photographischen
Kamera, Abb. 2 eine schaubildliche Darstellung des Blenden- und Verschlußspanntriebwerkes,
Abb. 3 eine Teildarstellung zu Abb. 2 bei einer etwas anderen Stellung der einzelnen
Teile, Abb:4 eine Darstellung der wesentlichen Teile des Belichtungsmessers, Abb.
5 eine Seitenansicht des Objektivträgers, Abb. 6 eine Vorderansicht der Blende und
Abb.7 eine Teilanslicht der optischen Anzeigevorrichtung für die Verschlußspannung.
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An dem Kamerakörper i ist der Klappdeckel 2 in der üblichen Weise
angelenlt. Die Lamellen des Objektivverschlusses und der Blende nebst dem Objektiv
6 befinden sich in dem Gehäuse 3, welches durch die Spreizen 4 und den Balgen 8
mit dem Kameragehäuse i verbunden ist.
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Der Klappdeckel 2 ist mit besonderen Streben 5 versehen. Der Antrieb
der Verschlußlamellen, d. h. die Spanneinrichtung, Auslöge-und Zeiteinstellteile
des Verschlusses befinden sich in einem besonderen Gehäuse 7, das als zweiter Klappdeckel
oberhalb des Balgens 8 am Kameragehäuse angelenkt ist. Dieses Geliäuse 7 ist durch
eine Führung 48 mit dein Verschlußgehäuse 3 derart verbunden, so daß es beim Herein-
und Hinausbewegen des Objektivgehäüses 3 in die Bereitschaftslage und umgekehrt
gebracht wird.
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Die photoelektrische Zelle 9 ist am Kameragehäuse angeordnet und in
der üblichen Weise durch Gitter abgedeckt. Das Kameragehäuse springt zweckmäßig
in Form einer Kappe io über die Zelle hervor, um unerwünschtes Oberlicht von der
Zelle fernzuhalten. Die Zelle ist mit der Drehspule ri des Instrumentes verbunden,
dessen Magnet zweckr iißig kreisförmig um die Belichtungsöffn. Z,
nungA und
die Objektivblende angeordnet ist. Der Zeiger 13 nimmt in der Ruhestellung die ausgezogen
dargestellte Stellung (Abb. 4.) und bei stärkster Belichtung die gestrichelt dargestellte
Lage ein; in beiden Fällen liegt er aber außerhalb des Strahlengangs der Be-Lichtungsöffnung
A.
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Der Blendeneinstellring 14 ist konzentrisch li zur Belichtungsöffnung
A drehbar. Bei einer Drehung des Ringes i4 irn entgegengesetzten Uhrzeigersinrie
(Abb. 2) wird die Blende geöffnet und umgekehrt geschlossen, da an ihm die Blendenblätter
15 mittels der Zapfen 16 angelenkt sind und sich um die festen Zapfen i j
drehen.
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Der Ring 14 besitzt einen Ausleger 18 (Abb. 3) mit einem Schrägschlitz
i9, in welchem der Mitnehmer 2o am freien Ende des Hebels 21 gleitet. Dieser Hebel
ist am Gehäuse 3 um den Zapfen 22 gleichachsig zur Drehspule i i des Meßinstrumentes
drehbar. Dieser Hebel, der Abtast- oder Blendenhebel, wird durch eine Feder 23 im
Uhrzeigersinne gespannt, so daß er ständig die kleinste Blendenöffnung einzustellen
sucht, und trägt einen Stift 24., der mit einem Längsschlitz 25 versehen ist und
gegen den Zeiger 13 zur Anlage kommt.
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Der Instrumentenzeiger 13 liegt im Bereich eines Zahnbügels 26, welcher
am Ende eines waagerechten Hebels 27 angeordnet ist, der um den Stift 28 am Ansatz
29 des Gehäuses 3 schwenkbar ist. Dieser Zahnbügel liegt im Schlitz 25 des Stiftes
24. Um den Zapfen 28 ist ein weiterer Hebel 30 schwenkbar, dessen Ansatz
31 über eine Feder 32 mit dem Hebel 27 und dem Zahnbügel 26 gekuppelt ist,
so daß beim Pückwärtsschwenken des Hebels 30 die Feder 32 ein Abbrechen des Zeigers
13
verhindert, wenn er nicht zufällig einer Lücke des Zahnbügels 26 gegenübersteht.
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Diese Schwenkung des Hebels 30 wird ent-' gegen seiner Feder 33 durch
einen Schieber 34 herbeigeführt, der mittels eines Hakens 35 am Stift 36 des Hebels
3o angreift. Der Schieber 34 wird durch eine Feder 37 nach vorwärts gedrückt, so
daß er mit seiner -Nase 72 am Auslösehebel 63 anliegt. Ein Riegel 38 ist um den
Zapfen 39 drehbar und tragt eine Aussparung4o an der oberen Hälfte4i, in welche
das Ende 42 des Hebels 30 einschnappen kann. Dieser Riegel trägt ferner einen Ansatz
4.3, dessen Schräge-[4 auf dem Ansetz 45 aufliegt.
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Wird nun der Riege138 mit seinem unteren Ende .43 nach vorn
geschwenkt, so drückt seine abgeschrägte Kante :1._E auf den Ansatz 45 des Blendenhebels
21 nach unten. Dadurch wird der Blendenhebel 21 in seine obere Grenzstellung geschwenkt,
in der der geschlitzte Stift 24 am oberen Ende des Zahnbügels 26 liegt und die Blende
voll geöffnet ist.
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Das Verschlußtriebwerk ist an der Platte 46 angeordnet, die mittels
eines Scharniers 47 am Kameragehäuse angelenkt ist. Das Betäti-'ungsglied S für
die Verschlußlamellen ragt aus dem Gehäuse 3 heraus und kann bei geöffneter Kamera
mit dem Kupplungsglied 49 des Verschlußantriebs in Eingriff kommen.
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Der Verschlüßantrieb ist in Abb. 2 dargestellt. Auf der Platte 46
ist ein Ring 5o drehbar
gelagert, dessen Stift 51 in den Weg des
Schiebers 52 ragt. Dieser Schieber 54. ist etwa mittels einer Kette 53 mit der Filmwindekurbel
verbunden, welche am Kameragehäuse gelagert und mit einem Griff 56 versehen. ist.
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Der Ring 50 wird durch eine Feder 57 in Pfeilrichtung gespannt.
Wenn die Aufwindekurbel 14 in Pfeilrichtung gedreht wird, so zieht sie mittels der
Kette 53 den Schieber 52 nach dem Kameragehäuse zu, wobei dessen ase 58 den Ring
5o am Stift 51 im Uhrzeigersinne mitnimmt, bis der Vorsprung 59 hinter die Sperrklinke
6o schnappt.
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Diese Sperrklinke steht unter dem Einfluß einer Feder 61 und ist um
den Zapfen 62 des Hebels 63 schwenkbar, der seinerseits um den Zapfen 64 der Platte
4.6 beweglich ist. Der Auslösegriff 65 ragt mit seiner Nase in die Gabel 66.
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Wurde der Verschluß zusammen mit der 1-, ilinschaltung gespannt, so
wird auch das Antriebsglied 67 durch Verzahnungseingriff mit dem Rin950 in
die Spannstellung gebracht, aus der es der Schubklinke 49 beim Ablauf eine Hinundherbewegung
erteilt, bei der sie den Stift S mitnimmt und die Belichtung - ausführt.
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Während des letzten Teiles der Spannbewegung des Schiebers 52 hat
dessen Ansatz 68 den Teil 69 eines anderen Schlittens 7o erfaßt, der auf
der Platte .:16 geführt ist. Der nach unten abgebogene Teil ;71 dieses Schlittens
7o ragt durch die Platte 4.6 nach unten und steht mit dem oberen Ende da des Rie=
l;els 38 (Abb. 3) in Eingriff. Gegen Ende der Spannbewegung wird infolgedessen dieser
h.iegel38 gedreht, wobei die Blende in der beschriebenen Weise voll geöffnet ist.
Alsdann springt das Ende 42 des Hebels 30 unter dem rinfluß der Feder 33
in die Aussparung 4.o ein, wodurch die Rückbewegung des Riegels 38 verhindert wird.
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Wird nun der Verschlußauslöser 65 gegen (las Scharnier 47 zu bewegt,
so wird zunächst der Schieber 3.4 an der Abbiegung 72 nach der Kamera zu gezogen,
wobei der Ansatz 42 des 1-Iebels 3o aus der Aussparung .I0 des Riegels 38 ausgehoben
wird und der Zahnbügel unter Vermittlung der Feder 32 in den 2ereich des Zeigers
13 geschwenkt wird.
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Nun kann auch der Riegel 38 durch die Feder 73 nach oben geschwenkt
werden, wobei sein Ansatz 43 den Ansatz 45 des Hebels 21 freigibt, so claß dieser
im Uhrzeigersinne durch die Feder 23 geschwenkt. wird, bis der Stift 24. an den
durch den Zahnbügel 26 festgelegten Zeiger 13 anstößt. Dadurch wird die Blende aus
ihrer vollen Öffnung so weit geschlossen, wie es der Stellung des Zeigers 13 des
f3elichttiiigsinessers entspricht. Bei (leg weiteren Bewegung des Griffes 65 wird
die Sperrklinke 6o aus dem Bereich der Nase 59 ausgehoben, so daß der Verschluß
ablaufen kann.
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Beim Schließen der Kamera, d. h. beim Hineindrücken des Obj ektivgehä
tises 3 und beim Darüberklappen des Gehäuses 7, stößt ein Nocken 7,4 (Abb. 2) gegen
eine Nase 75 der Klinke 76 und schwenkt diese vor den Absatz 77 der Kurbelscheibe
55, so daß deren Betätigung bei geschlossener Kamera verhindert wird.
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Die bisher beschriebene Ausführungsform ist für eine bestimmte festgelegte
Belichtungszeit beschrieben. Soll beispielsweise mit einer anderen Belichtungszeit
gearbeitet werden, so kann die Blende von Hand eingestellt werden. Zu diesem Zwecke
ist ein Schieber 78 an der einen Seitenwand des Gehäuses 3 angeordnet, dessen Griff
79 durch einen Schlitz 8o nach außen ragt. Eine Abbiegung 8i, die in einem Schlitz
82 sichtbar ist, dient als Zeiger für eine Blendenskala 83 (Abb. i und 5). Die Platte
78 wird an der Bewegung nach oben durch eine Klinke 85 gehindert, 'die durch eine
Feder 86 im Bereich einer Abbiegung 87 der Platte 78 gehalten wird.
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Diese Sperrklinke 85, die um den Zapfen 88 schwenkbar ist,
besitzt einen oberen waagerechten Ansatz 89, der in den Weg eines I-Iakens cgo ragt,
der von dem Ausleger 18 des Blendenringes 14. gebildet ist.
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Eine Einstellung der Blendenöffnung von Hand kann unter gewissen Umständen
erwünscht sein, wenn durch die besonderen Lichtbedingungen oder andere Einflüsse
die selbsttätige Belichtungsregelung unwirksam ist. Während des letzten Teiles der
Spannbewegung berührt der Haken 9o (las Ende 89 der Klinke und schwenkt deren anderes
Ende 84 entgegen der Wirkung der Feder 86 aus dem Bereich des Ansatzes 87. Wird
nun der Schieber 78 mittels des Griffes 79 nach oben geschoben, bis der Zeiger 81
die gewünschte Objektivöffnung anzeigt, so liegt der Vorsprung 9i vor dem Zahnbügel,
so daß dieser nicht in den Bereich des Zeigers 13 schwingen kann.
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Wenn nun der Verschluß ausgelöst wird, so schwingt der Blendenhebel
nach unten und der Stift 24. nimmt den Zeiger 13 mit, bis beide auf den Vorsprung
9i qufsetzen. 1n diesem halle wird die Blende auf den Punkt eingestellt sein, der
auf der Skala 83 angegeben ist.
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Die Platte 78 muß zwecks Wiedereinschaltens der selbsttätigen Belichtungsregelung
wieder in ihre untere Grenzstellung bewegt werden. Wenn die Platte 78 nach unten
geschoben wird, so gleitet der Ansatz 87 auf dein Rücken der Sperrklinke 85 entlang,
bis
diese über den Ansatz 87 schnappen kann, wodurch der Schieber
78 wieder so lange gegen Aufwärtsbewegung gesperrt bleibt, bis die Blende wieder
voll geöffnet ist, d. h. die V erschlußspannung wieder vollzogen ist. Die Platte
78 ist natürlich mit reibungserhöhenden Einrichtungen versehen, so däß sie nicht
durch das Aufsetzen des Stiftes 24 aus ihrer eingestellten Lage gebracht wird.
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Bei einer Kamera der obigen Art ist es erwünscht, daß jederzeit feststellbar
ist, ob der Verschluß gespannt ist und ob der Film . weitergeschaltet ist oder ob,
zuletzt eine Belichtung ausgeführt worden ist. Aus diesem Grunde ist an dem Deckel
7 eine Anzeigeeinrichtüng angeordnet, die durch ein Fenster 92 sichtbar ist (Abb.
i und 7). Diese Anzeigevorrichtung besteht aus einem konzentrisch um den Ring 5o
beweglichen segmentartigen Teil 93 mit einem Kreisbogenschlitz 94, in welchen Führungsstifte
95 ragen.
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Durch eine Feder 96 wird- das Segment 93 in entgegengesetztem Uhrzeigersinne
gespannt, wodurch eine Fahne 97 am Ende des Armes 98 hinter dem Fenster 92 erscheint.
Ein Ansatz 99- liegt so, daß der Stift 5 1 des Ringes 5o an ihn stößt, so
daß beim Spannen des Verschlusses das Segment 93 so weit gedreht wird, daß die Fahne
97 hinter dem Fenster 92 fortgezogen wird. Nach dem Auslösen des Verschlusses wird
das Segment durch die Feder 96 wieder in die ursprüngliche Stellung zurückgezogen,
in welcher die Fahne 97 hinter dem Fenster 92 erscheint.
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Ferner trägt dieses Segment 93 noch einen Ansatz mit einem Haken ioo,
durch welchen es beim Ablauf des Verschlusses zwangsläufig durch den Stift
51 in die Ruhelage zurückgezogen wird, wenn beispielsweise die Feder
96 reißen oder klemmen sollte.