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Sport- und Touristenkocher Die Erfindung bezieht sich auf einen Sport-
oder Touristenkocher, dessen Kochbehälter bei Nichtgebrauch als Aufbewahrungsraum
für einen Feuerungsuntersatz und weitere Geschirr- und Feuerungsteile dient.
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Derartige Sport- und Touristenkocher sind in mannigfachen Ausführungen
bekannt. Bei einer bekannten Ausführungsform befindet sich der Feuerungsuntersatz
bei Nichtgebrauch unten in dem Kochbehälter in seiner Gebrauchslage und bildet innerhalb
des Kochbehälters eine Aufstellfläche für einen großen Kocheinsatz, in den kleinere
Kochtöpfe hineingestellt sind. Auf den Kocheinsatz ist als oberer Abschluß eine
Bratpfanne aufgesetzt, die durch einen Deckel des Kochbehälters, über den ein Spannband
greift, festgehalten wird. Hierbei ist der Raum in dem Kochbehälter schlecht ausgenutzt.
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Ferner ist ein Feldkochgerät bekannt, bei dem ein mit einem klappbaren
Ständer versehener Grundbehälter als Verschluß zwei ineinanderpassende, nach entgegengesetzten
Seiten ausklappbare Kochgefäße trägt, die in ihrer ausgeklappten Lage mit dem Grundbehälter
drei Kochstellen bilden. Für die einzelnen Kochstellen sind Brennstoffschalen vorgesehen,
die bei Nichtgebrauch in dem Hohlraum des durch die eingeklappten Kochgefäße geschlossenen
Grundgefäßes im ineinandergesteckten Zustand Aufnahme finden. Dieses Gerät ist als
Sport- oder Touristenkocher nicht geeignet.
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Gemäß der Erfindung findet der Feuerungsuntersatz in zwei Kocheinsätzen
des Kochbehälters Platz, wobei sich der untere Kocheinsatz in Gebrauchsstellung
befindet, während der obere Kocheinsatz in umgekehrter Lage über den Feuerungsuntersatz
gestülpt ist. Hierdurch ist der Feuerungsuntersatz ohne zusätzlichen Platzbedarf
in dem Kochbehälter untergebracht.
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Es ist auch bekannt, in einem Kochbehälter neben weiterem Geschirr
einen Teekessel aufzubewahren, und zwar in der Weise, daß der Teekessel in einem
in den Kochbehälter hineingestellten Kochtopf untergebracht ist. In weiterer Ausgestaltung
der Erfindung findet ein Teekessel in dem Feuerungsuntersatz zusammen mit einem
auf ihn lose aufgelegten Brennstoffteller Aufnahme. In diesem Zusammenhang ist bevorzugt
der den Feuerungsuntersatz bildende Blechmantel in an sich bekannter Weise etwa
in halber Höhe mit einer nach innen gerichteten Sicke versehen, auf die der Brennstoffteller
sowohl von der einen Seite als auch von der anderen Seite her auflegbar ist, so
daß der Feuerungsuntersatz auch in umgekehrter Lage benutzt werden kann. Dabei hat
der Rand des Blechmantels für das Aufstellen des im Durchmesser kleineren Teekessels
einen nach innen gerichteten Flansch. Zum Hindurchbewegen auf die andere Seite seiner
Auflagesicke hat der Brennstoffteller an zwei einander gegenüberliegenden Stellen
seines Kreisumfanges segmentartige Abflachungen.
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Die Erfindung wird unter Hinweis auf ein in der Zeichnung dargestelltes
Ausführungsbeispiel beschrieben, wobei sich weitere kennzeichnende Merkmale ergeben.
Es zeigt Fig. 1 eine Ansicht des Kochers in der Transportstellung, Fig. 2 einen
Achsschnitt des Kochers und des Feuerungseinsatzes in der Kochstellung, Fig. 3 einen
Achsschnitt des Kochers mit sämtlichen Einsatzteilen in der Transportstellung, Fig.
4 einen Schnitt nach Linie IV-IV der Fig. 1 in größerem Maßstab, Fig. 5 den Teekessel
in der Kochstellung auf dem Feuerungseinsatz, teilweise im Schnitt, Fig.6 einen
Teilschnitt eines Dampfkochtopfeinsatzes, Fig. 7 eine Ansicht des Brennstofftellers,
Fig. 8 einen Schöpflöffel mit Stiel, Fig. 9 den Stiel allein.
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Der vorzugsweise aus dünnem Aluminiumblech aus einem Stück gezogene
Kochtopf 1 ist mittels eines aus dem gleichen Werkstoff hergestellten Deckels 2
abschließbar. Der Deckelsitz ist in Fig. 4 größer dargestellt. Der obere Rand 3
des Topfmantels ist zur Bildung einer Dichtungsfläche und zur Versteifung nach außen
herausgerollt. An dem stark nach oben gewölbten Deckel 2 ist im Anschluß an eine
in den Topfmantel passende Zentrierfläche 4 eine Sicke 5
herausgedrückt,
mit der sich der Deckel unter Zwischenlage eines sich elastisch an seiner Zentrierfläche
4
festhaltenden Dichtungsringes 6 auf dem Topfrand 3 abstützt. Mittels eines aus Flachstahl
bestehenden Federbügels 7, der beim Ausführungsbeispiel an einer Seite an den Topfmantel
mit einem Scharnier 8 angelenkt ist, kann der Deckel mit einer gewissen Kraft auf
den Topfrand gepreßt werden. An seinem freien Ende hat der Federbügel 7 eine Nase
9, mit der er beim Einschwenken in die Haltestellung (Fig. 1 bis 3) hinter die nach
außen gerichtete Wulst des Topfrandes einrasten kann. In der Mitte drückt der Federbügel
7 auf den Deckel 2, und zwar beim Ausführungsbeispiel mittels eines an seine Innenseite
nur an einem Ende angenieteten Druckbügels 10, der es ermöglicht, den Spannbügel
auch in seiner Wirkungslage bei aufgesetztem Deckel als Tragbügel zu benutzen, und
in der Gebrauchstellung ein Ausweichen in der Längsrichtung des nicht angenieteten
Federendes ermöglicht. Die Andrückkraft des Federbügels 7 ist so bemessen, daß sie
einem kleinen überdruck im Kessel das Gleichgewicht halten kann, so daß also eine
Dampfbildung im Topf möglich ist und erst nach Überschreiten eines gewissen überdruckes
zwischen Deckel und Topfrand Dampf abbläst. Der Deckel 2 hat an zwei einander gegenüberliegenden
Stellen Handgriffe 11 (Fig. 1). Der Deckel kann auch gegebenenfalls mit einer Pfeife
versehen sein.
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Einige Zentimeter über dem Topfboden ist der Topfmantel bei 12 und
13 zweimal abgesetzt. Hierdurch wird an der Außenseite eine Zentrierfläche 14 für
den Topf an der noch zu beschreibenden Feuerstelle und an der Innenseite eine Schulter
zum Abstützen eines unteren Dampfkochtopfeinsatzes 15 erzielt. Die Böden des Kochtopfes
1 und des Einsatzes 15 grenzen den Dampfentwicklungsraum 16 ab. Zur Zentrierung
im Kochtopf ist der Mantel des Einsatzes 15 in der Nähe seines Bodens bei 17 auf
einen kleineren Durchmesser abgesetzt. Ein zweiter Einsatzbehälter 15' von gleicher
Form, jedoch mit perforiertem Boden, kann in der Kochstellung (Fig. 2) auf den Einsatz
15 aufgesetzt werden, wobei er sich mit seinem Absatz 17' am oberen Rand des Einsatzes
15 abstützt. Beide Einsätze, übereinandergestellt, reichen annähernd bis zum oberen
Rand des Kochtopfes 1.
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Zum Heizen ist ein Feuerungseinsatz in Gestalt eines zylindrischen
Blechmantels 18 vorgesehen. In etwa halber Höhe hat der Blechmantel 18 eine nach
innen gerichtete Rundsicke 19, auf die ein Brennstoffteller 20 mit einem ebenen
verstärkten Rand 21 aufgelegt werden kann. Der lichte Durchmesser des Feuerungseinsatzes
18 entspricht dem Durchmesser der Zentrierfläche 14 am Übergang vom Topfboden zum
Topfmantel. Ein Rand 23 des Blechmantels 18 des Feuerungseinsatzes ist nach außen
gerollt, so daß dort der volle lichte Durchmesser des Blechmantels vorhanden ist.
Wird der Feuerungseinsatz, wie Fig. 2 zeigt, so aufgestellt, daß sein Rand 23 oben
ist, dann kann auf ihn der Kochtopf 1 aufgesetzt werden, der sich hierbei mit seiner
Schulter 12 auf dem Rand 23 abstützt und mit seiner Fläche 14 in dem Blechmantel
18 zentriert.
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Am gegenüberliegenden Rand 24 bildet der Blechmantel einen nach innen
gerichteten Flansch 25 und hat daher hier eine kleinere lichte Weite. Wird der Feuerungseinsatz
so aufgestellt, daß sein Rand 24 oben ist (Fig. 5), so kann er zum Aufstellen eines
Gefäßes 26 mit kleinerem Durchmesser benutzt werden. Bei dem Ausführungsbeispiel
ist dieses Gefäß ein Teekessel, der weiter unten näher beschrieben ist. Die beidseitige
Verwendbarkeit des Feuerungseinsatzes 18 ist dadurch berücksichtigt, daß der Brennstoffteller
20 lose eingelegt ist und sowohl von der einen als auch von der anderen Seite her
auf die Mantelsicke 19 aufgelegt werden kann. Von der Seite des den vollen lichten
Durchmesser des. Blechmantels 18 aufweisenden Randes 23 her läßt sich der Brennstoffteller
20 ohne weiteres auf die Mantelsicke 19 aufsetzen. Da der Brennstoffteller aber
von der anderen, durch den Flansch 25 in der lichten Weite verengten Seite her nicht
eingebracht werden kann, muß er für die Benutzung auf dieser Seite (Fig. 5) ebenfalls
von der Seite des Randes 23 eingeführt werden, und zwar in umgekehrter Lage. Um
richtig zu liegen, muß der Brennstoffteller 20 außerdem durch die Auflagesicke 19
hindurchbewegt werden. Um dies zu ermöglichen, hat der Brennstoffteller 20 an zwei
einander gegenüberliegenden Stellen segmentartige Abflachungen 27 (Fig. 7), die
bei entsprechender Verkantung des Brennstofftellers an der Sicke vorbeigehen.
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Die notwendige Verbrennungsluft wird der Brennstelle durch Luftzuführungsöffnungen
28 und 29 des Blechmantels 18 und durch Öffnungen 30 des Brennstofftellers 20 zugeführt.
Zwischen den Luftdurchtrittsöffnungen 28 und 29 sind in dem Blechmantel 18 größere
Öffnungen 31 und 32 vorgesehen, durch die hindurch Brennstofftabletten nachgelegt
werden können (Fig. 2 und 5).
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Der Feuerungseinsatz 18 hat einen solchen Durchmesser, daß er für
den Transport des Kochers innerhalb des Kochtopfes 1 in den in Gebrauchslage befindlichen
unteren Dampfkochtopfeinsatz 15 hineingestellt werden kann (Fig. 3). Der obere Dampfkochtopfeinsatz
15' wird dann über den Feuerungseinsatz 18 von oben her in umgekehrter Lage gestülpt.
Die beiden Einsatzbehälter 15 und 15' umschließen also den Feuerungseinsatz innerhalb
des Topfes 1 nach Art einer Dose, wobei die Absätze 17 und 17' der Einsätze mit
den Rändern 23 und 24 des Blechmantels 18 des Feuerungseinsatzes zur Anlage kommen.
Der oberhalb des umgekehrt auf den Feuerungseinsatz 18 aufgesetzten Einsatzbehälters
15' unter dem Topfdeckel 2 verbleibende Raum ist beim Ausführungsbeispiel mit Tellern
34 ausgefüllt. Diese werden in umgekehrter Lage auf den Einsatz 15' aufgelegt und
greifen mit ihren Rändern in den zwischen der Topfwand und dem durch den Absatz
17' im Durchmesser verkleinerten Mantelteil des Einsatzes 15' gebildeten Ringraum
hinein. Im übrigen füllen die Teller weitgehend die Wölbung des Deckels 2 aus.
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Der Hohlraum des Feuerungseinsatzes 18 ist zur Unterbringung weiteren
Geschirres ausgenutzt, und zwar ist hier der bereits erwähnte Teekessel 26 untergebracht.
Hierbei ist der Brennstoffteller 20 oben über den eingestellten Teekessel gelegt
(Fig. 3). Der Feuerungseinsatz ist so in dem Topf 1 bzw. den Einsätzen 15 und 15'
angeordnet, daß sein den Flansch 25 aufweisender Rand 24 unten liegt. Der Teekessel
26 stützt sich also auf dem Flansch 25 ab und greift mit seinem zur Zentrierung
an dem Flansch abgesetzten Bodenteil 36 durch den Flansch hindurch, wie in der in
Fig. 5 gezeigten Kochstellung, nur von der anderen Seite her.
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Der Teekessel 26 ist ein zylindrischer Behälter, der dem lichten Durchmesser
des Feuerungseinsatzes 18 im Bereich seiner Auflagesicke 19 entspricht. Oben ist
der Behälter des Teekessels mit kegeligem übergang
auf ein zylindrisches
Halsstück 37 kleineren Durchmessers reduziert. Von oben her ist in den Teekessel
26 ein Siebbehälter 39 für die Aufnahme von Tee oder auch Kaffee eingehängt.
Dieser Siebbehälter stützt sich mit einem oberen Flansch 40 zusammen mit dem darübergesetzten
Deckel 41 auf dem oberen Rand des Halses 37 ab. Der Deckel 41 hat in einer mittleren
Vertiefung einen in diese einschwenkbaren Handgriff 42. Ferner ist an den Hals 37
des Teekessels ein Tragbügel 43 angelenkt, der in der heruntergeschwenkten Lage
mit seinem Griffteil 44 auf dem Übergang vom Mantelteil zum Halsteil des Kessels
aufliegt (Fig. 3) und in dieser Lage bei der Unterbringung des Teekessels im Feuerungseinsatz
18 nicht stört. Am Übergang vom Mantelteil zum Halsteil ist auch ein Ausgußstutzen
45 vorgesehen (Fig. 5), der praktisch keinen Raum beansprucht.
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Beim Ausführungsbeispiel ist noch ein Schöpflöffelkopf 46 vorgesehen,
der zum Anbringen eines Stieles an seiner Außenseite eine Lasche 47 hat. In die
Lasche 47 wird der aus Flachmaterial hergestellte Stiel 48 in der aus Fig.8 ersichtlichen
Weise mit einem abgewinkelten Ende 49 (Fig. 9) eingesteckt. Für den Transport
ist vorgesehen, den Schöpflöffelkopf 46 im Siebeinsatz 39 des Teekessels 26 unterzubringen
(Fig. 3).
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Der Schöpflöffelstiel 48 kann zusammen mit einem gleich oder
ähnlich ausgebildeten Teil als Ausheber für die Dampikochtopfeinsätze 15 bzw. 15'
verwendet werden. Das geschieht in der aus Fig. 6 ersichtlichen Weise dadurch, daß
die abgewinkelten Enden 49 an dicht unter dem oberen Rand der Einsätze 15 bzw. 15'
vorgesehenen Ausnehmungen 50 od. dgl. angesetzt werden. Die beiden Stiele oder Ausheber
48 können für den Transport des Kochers in dem zwischen den Böden des unteren Einsatzes
15 und des Topfes 1 gebildeten Dampferzeugungsraum 16 untergebracht werden (Fig.
3), ebenso die nicht dargestellten, vorzugsweise zusammenlegbaren Eßbestecke.