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Krankentransportfahrzeug mit einer Vorrichtung zur Aufnahme von Krankentragen
Die Erfindung betrifft ein Krankentransportfahrzeug mit einer Vorrichtung zur Aufnahme
von Krankentragen, bestehend aus einer unteren und oberen Tragenbühne, welch letztere
zum Zwecke des Be- und Entladens teilweise nach hinten aus dem Transportraum unter
gleichzeitiger Absenkung ausschwenkbar und bei Nichtgebrauch um eine seitliche Längsachse
hochklappbar ist.
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Es ist bekannt, bei mit einer hinteren Ladetür, welche nicht eine
die gesamte Breite der Fahrzeughinterwand entsprechende Öffnung freigibt, die die
Krankentragen aufnehmenden Tragenbühnen parallel zur Längsachse des Fahrzeugs anzuordnen,
wobei es jedoch nicht möglich ist, die Kranken oder Verletzten während des Transportes
zu betreuen.
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Es ist auch bekannt, das Beladen von Krankenwagen, bei denen die
hintere Ladetür nicht die ganze Breite des Wagenkastens einnimmt, dadurch zu erleichtern,
daß die an die seitlichen Wagenwände hochschwenkbaren unteren und oberen Tragenbühnen
auf den vorderen Auslegern um eine senkrechte Achse schwenkbar und auf den hinteren
Auslegern querverschiebbar gelagert sind. Auf diese Weise können die rückwärtigen
Tragenbühnenenden in waagerechter Ebene in den Bereich der Ladetür geschwenkt werden.
Dabei können jedoch die oberen Tragenbühnen mit ihren Enden nicht aus der Ladeöffnung
herausgeschwenkt und abgesenkt werden, wie es zur weiteren Erleichterung des Ladevorganges
wünschenswert wäre.
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Bei einer weiteren bekannten Krankenwageneinrichtung sind nur zwei
Tragenbühnen in einer Ebene vorgesehen, die beide an dem vorderen Ende auf einer
Tragsäule in waagerechter Ebene schwenkbar und im übrigen auf mit Rollen versehenen
Beinen gelagert sind, so daß ebenfalls die rückwärtigen Bühnenenden, die im übrigen
herausziehbar sind, in dem Bereich der Ladetür geschwenkt werden können.
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Weitere Tragenbühnen in einer höheren Ebene fehlen bei dieser bekannten
Krankenwageneinrichtung.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik zielt die Erfindung auf die
Schaffung einer Einrichtung von Krankentransportfahrzeugen ab, die es trotz Verwendung
von Fahrzeugen mit einer hinteren, nicht über die ganze Breite des Wagenkastens
reichenden Ladetür ermöglicht, die in einer zweiten, höher gelegenen Ebene angeordneten
Tragenbühnen mit ihren Enden durch diese enge Ladetür zum Beladen heraus und nach
unten zu schwenken und die zudem zwischen den Tragenbühnen noch ausreichenden Raum
für die ärztliche Betreuung der Patienten läßt.
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Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht,
daß die Längsachse
der oberen Tragenbühne in Transport- und Beladestellung mit der Fahrzeuglängsachse
einen Winkel bildet. Dadurch verbleiben die rückwärtigen Tragenbühnenenden dauernd
im Bereich der Ladetür, so daß sich beim Be- und Entladen besondere Verschwenkungen
der Tragenbühnen in waagerechter Ebene erübrigen. Die im Winkel zur Fahrzeuglängsachse
ausgerichteten oberen Tragenbühnen lassen dabei noch einen keilförmig sich verengenden
Mittelgang frei.
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Dieser Mittelgang, der von der üblicherweise bei modernen Krankentransportfahrzeugen
vor den Tragenbühnen eingebauten Begleitersitzen aus zugänglich ist, zu denen eine
weitere seitliche Tür den Zugang bildet, ermöglicht eine Betreuung der auf dem Transport
befindlichen Kranken oder Verletzten, ohne die Tragenbühnen hierzu aus ihrer Gebrauchsstellung
bewegen zu müssen.
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Eine weitere vorteilhafte Ausbildung der Erfindung besteht darin,
daß die obere Tragenbühne unter gleichzeitiger Parallelstellung zur Fahrzeuglängsachse
in eine Nichtgebrauchsstellung an die Fahrzeugwand schwenkbar ist. Auf diese Weise
ist es möglich, die obere Tragenbühne in eine aufrechte, zur Fahrzeugwand parallele
Nichtgebrauchsstellung hochzuklappen, ohne sie zuvor in einer waagerechten Ebene
mit ihrem hinteren Ende an die Fahrzeugwand herandrehen zu müssen. Hierzu kann die
obere Tragenbühne auf dem Tragegestell wagenwandseitig in Schwenklagern ruhen, von
denen das der Beladetür
zunächst angeordnete Lager um den Betrag
der seitlichen Versetzung des Tragenbühnenendes in Gebrauchsstellung gegenüber dem
vorn angeordneten Lager nach unten versetzt ist. Im einzelnen kann die eine Schwenkung
der oberen Tragenbühne in zwei zueinander senkrechten Ebenen bewirkende Vorrichtung
auf die Weise verwirklicht werden, daß der das hintere Ende der oberen Bühne haltende
abgewinkelte Arm mit seinem waagerechten Schenkel gegenüber einem festen, vorzugsweise
als Hülse ausgebildeten Rohr um eine waagerechte Achse drehbar ist und mit seinem
abgewinkelten Schenkel an der Bühne befestigt ist.
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Um die Be- und Entladung der oberen Tragenbühne zu erleichtern, ist
diese in an sich bekannter Weise mittels Schwenkstützen sowie einem Schwenkbügel
aus dem Fahrzeuginnern nach hinten herausschwenkbar. Um dieses bewährte und vorteilhafte
Prinzip auch auf den der Erfindung zugrunde liegenden Vorschlag anzuwenden, kann
das vorzugsweise als Hülse ausgebildete Rohr an dem der Fahrzeugwand zugekehrten
Schenkel eines an sich bekannten, im oberen Querjoch mit einem Gelenk versehenen
Tragbügels für die obere Bühne befestigt sein, an dessen wageninnerem Schenkel eine
lösbare Befestigungsvorrichtung für die in Gebrauchsstellung befindliche obere Bühne
angebracht ist. Auf diese Weise wird erreicht, daß die obere Tragenbühne unmittelbar
aus ihrer Gebrauchsstellung, in der die Bühnenachse einen Winkel mit der Fahrzeuglängsachse
bildet, durch die hintere Ladetür heraus und nach abwärts bzw. umgekehrt geschwenkt
werden kann, sich die obere Tragenbühne jedoch gleichzeitig bei Nichtgebrauch in
aufrechter Stellung flach an die Fahrzeugwand anlegt und der nach dem Fahrzeuginnern
zu gelegene Schwenkbügelteil des hinteren Schwenkbügels nach hinten auf dem äußeren
Bügel geschwenkt werden kann.
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Die vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten des erfindungsgemäßen Vorschlages
können schließlich noch dadurch erweitert werden, daß die untere, in Nichtgebrauchsstellung
parallel an die Fahrzeugwand geschwenkte Tragenbühne eine in an sich bekannter Weise
von der Fahrzeugwand abklappbare Sitzbank abstützt.
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Ein Ausführungsbeispiel gemäß der Erfindung wird nachstehend an Hand
der Zeichnung näher erläutert.
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Es zeigt Fig. 1 die Vorrichtung in der Seitenansicht, Fig. 2 eine
Draufsicht auf die unteren Tragenbühnen der Vorrichtung, wobei die (in Fahrtrichtung
gesehen) linke untere Tragenbühne als Auflage einer herabklappbaren Sitzbank dargestellt
und am Beispiel der rechten unteren Tragenbühne die seitliche Bewegbarkeit des hinteren
Bühnenendes gezeigt ist, Fig. 3 eine Draufsicht auf die oberen Tragenbühnen der
Vorrichtung, wobei die linke obere Tragenbühne an die Fahrzeugseitenwand geklappt
dargestellt ist, so daß die untere Tragenbühne mit der herabgeklappten Sitzbank
sichtbar wird, während die rechte obere Tragenbühne in Gebrauchs stellung gezeigt
ist, Fig. 4 eine Ansicht der Vorrichtung von hinten, in der die rechte obere Tragenbühne
in Gebrauchslage, die linke obere Tragenbühne an die Seitenwand geklappt und die
untere linke Bühne nach der Fahrzeugwand geschwenkt dargestellt ist, wobei sie eine
heruntergeklappte Sitzt an abstützt,
Fig. 5 das vordere Drehlager der rechten oberen
Tragenbühne nach Fig. 3 in der Ansicht von oben und Fig. 6 das hintere Drehlager
der rechten oberen Tragenbühne nach Fig. 3 in der Ansicht von oben.
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Wie insbesondere in Fig. 1 dargestellt ist, besteht die Vorrichtung
aus einer unteren Tragenbühne 1, welche in an sich bekannter Weise an ihrem hinteren,
der Ladetür zugekehrten Ende auf Rollen 2 quer zur Fahrzeuglängsachse verschoben
werden kann. An ihrem vorderen Ende ruht die untere Tragenbühne, wie an sich bekannt,
auf einem am Fahrzeugboden befestigten Drehzapfen 3. An der Fahrzeugseitenwand ist
eine Sitzbank 14 klappbar angebracht, welche sich in herabgeklapptem Zustand auf
der unteren Tragenbühne 1 abstützt.
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Auf den quer verlaufenden Drehrohren 4 und 5 ist die obere Tragenbühne
6 mittels Drehhülsen7 und Befestigungswinkeln 8 drehbar zwischen Distanzringen 9
gelagert. Die Verbindung zwischen dem am hinteren Ende des Fahrzeugs gelegenen Drehrohr
5 und der in der Nähe der Fahrzeugwand angeordneten Schwenkbügelstütze 12 besteht
aus einem abgewinkelten Rohr, dessen abwärts verlaufender Schenkel 15 am Drehrohr
befestigt ist und dessen waagerecht verlaufender Schenkel 16 in einer Drehhülse
17 mittels Innenrohr 18 an der Schwenkbügelstütze 12 gelagert ist. Hierdurch ist
die Bühne 6 um eine waagerechte Achse drehbar.
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Das die obere Tragenbühne 6 stützende Gestell besteht ferner aus
dem in der Nähe der Ladetür angeordneten wageninneren Tragbügel 13 und den am vorderen
Ende der oberen Tragenbühne 6 angelenkten Schwenkstützen 19 und 25. Die hinteren
Tragbügel 12 und 13 sind in den am Fahrzeugboden befestigten Halterungen 28 und
29 um eine waagerechte Achse schwenkbar. Eine entsprechende Halterung für die Schwenkstützen
19 und 25 ist ebenfalls vorgesehen.
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Die Länge des in Gebrauchs stellung der oberen Tragenbühne nach abwärts
verlaufenden Schenkels 15 entspricht dem Betrag, um den das hintere Ende der oberen
Bühne in Gebrauchs stellung gegenüber Nichtgebrauchsstellung zur Fahrzeugmitte hin
verlagert ist. An dem zur Wagenmitte hin gelegenen Schenkel der Schwenkbügelstütze
13 ist eine lösbare Befestigungsvorrichtung 31 angebracht, welche die zur Wagenmitte
hin gelegene hintere Ecke der oberen Tragenbühne 6 in Gebrauchs stellung ab stützt.
Auf dem vorderen Drehrohr 4 ist auf dem zur Wagenmitte hin gelegenen Ende die Schwenkstütze
19 mittels Hülse 20 drehbar gelagert. Das der Fahrzeugwand zugekehrte Ende des Drehrohres
4 besteht im wesentlichen aus einem nach vorn verlaufenden Schenkel 21, welcher
mit Drehhülse22, Distanzring 23 und Abschlußplatte 24 versehen ist. Die Schwenkstütze
25 ist mit dem oberen horizontal abgewinkelten Teil 26 und mit der Drehhülse 22
fest verbunden. Der untere horizontal nach hinten abgebogene Teil 27 der Schwenkstütze
25 ist ebenso wie die Schwenkbügelstütze 12 mittels Lagerschuhen am Fahrzeugboden
drehbar befestigt. Die nach der Fahrzeugmitte zu gelegene Schwenkstütze 19 und Schwenkbügelstütze
13 sind in auf dem Fahrzeugboden angebrachten Lagerschuhen 29 drehbar und lösbar
angeordnet. Die lichte Weite zwischen den beiden parallel verlaufenden Schwenkbügelstützen
12 und 13 ist so bemessen, daß die Tragenbühne 1 beim Herausziehen durch die hintere
Fahrzeugtür
zwischen den Schenkeln hindurchgehen kann. Die Schwenkbügelstützen 12 und 13 sind
ferner außerhalb des Bewegungsbereiches des hinteren Endes der Tragenbühnel angeordnet.
Etwa in der Mitte ist das obere Querjoch der Schwenkbügelstützen 12 und 13 in an
sich bekannter Weise unterteilt und mit einem Gelenk 30 versehen, so daß der wageninnere
Schenkel 13 nach Lösen der Befestigung 29 am Fahrzeugboden um eine im wesentlichen
senkrechte Achse neben die andere Schwenkbügelstütze 12 nach Art der Abbildung der
unteren Hälfte der Fig. 3 geschwenkt werden kann und somit die hintere Türöffnung
freigibt.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist wie folgt: In Gebrauchs stellung
verlaufen alle Tragenbühnen schräg zur Fahrzeuglängsachse, wie dies in Fig. 2 in
gestrichtelten Linien angedeutet ist. In dieser Stellung können die unteren Tragenbühnen
1 ohne weiteres durch die hintere Ladetür des Fahrzeugs be- oder entladen werden.
Um die oberen Tragenbühnen 6 entsprechend zu beladen, werden sie mit Hilfe des aus
den Schwenkstützen 19 und 25 sowie den Schwenkbügelstützen 12 und 13 bestehenden
Gestells auf bekannte Weise nach hinten und unten geschwenkt.
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Auf Grund der gegenüber der Fahrzeugachse vorliegenden Schrägstellung
der oberen Tragenbühne stören hierbei die die hintere Ladetür begrenzenden seitlichen
Karosserieteile nicht. Darüber hinaus bleibt zwischen den seitlichen Tragenbühnenordnungen,
wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, ein von vorn zugänglicher Mittelgang, der die Betreuung
der Kranken und Verletzten während des Transportes ermöglicht.
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Wenn die Tragenbühnen nicht benötigt werden und der Transportraum
für andere Zwecke benutzt werden soll, wird die Befestigung 29 der Schwenkstütze
19 am Fahrzeugboden gelöst. Desgleichen wird die Befestigungsvorrichtung 31 am wageninneren
Schwenkbügel 13 geöffnet und die obere Tragenbühne 6 hochgeklappt. Hierbei bewegt
sie sich auf Grund der besonderen Ausbildung ihrer Schwenklagerung aus der in Fig.
3 oben gezeigten Stellung in diejenige nach dem unteren Teil der gleichen Zeichnung.
Nunmehr kann die Befestigung 29 am Fußpunkt des wageninneren Schwenkbügels 13 gelöst
und der Schenkel um das im oberen Querjoch angeordnete Gelenk 30 geschwenkt werden,
so daß der Tragrahmen in die im unteren Teil der Fig. 3 gezeigte Stellung gelangt,
in der die hintere Beladetür völlig frei von störendem Gestänge ist. Nachdem die
untere Tragenbühne aus der Gebrauchsstellung, wie sie in Fig. 2 in strichpunktierter
Linie gezeigt ist, in die in der gleichen Figur in ausgezogene Linien dargestellte
Nichtgebrauchslage geschwenkt worden ist, kann die z. B. mittels Scharnieren an
der Fahrzeugwand schwenkbar gelagerte Sitzbank 14 herabgeklappt werden, wobei die
untere Tragenbühne als Abstützung der Sitzbank dient.