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Einrichtung zum Erzielen des Gleichlaufes der beiden Seiten von auf
zwei Schienen laufenden Hebezeugen Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung
zum Erzielen des Gleichlaufes der beiden Seiten von zwei auf Schienen laufenden,
mittels hydrostatischer Motoren angetriebenen Hebezeugen, wie Laufkrane, Kranportale,
Verladebrücken u. dgl. Es ist bekannt, diesen Gleichlauf durch die Verbindung zweier
auf je einer Schienenseite liegender Laufräder durch eine mechanische oder eine
elektrische Welle zu erreichen. Eine mechanische Welle ist insbesondere bei großen
Spurweiten der Schiene sehr kostspielig, während eine elektrische Welle kostspielige
elektrische Antriebseinrichtungen erforderlich macht.
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Erfindungsgemäß läßt sich ein Gleichlauf in einfacher Weise dadurch
erreichen, daß auf jeder Schienenseite mindestens ein Laufrad durch je einen hydrostatischen
Motor angetrieben wird, wobei die auf verschiedenen Schienenseiten liegenden Motoren
in an sich bekannter Weise hydraulisch hintereinandergeschaltet sind. Durch die
hydraulische Hintereinanderschaltung fließt durch beideAntriebsmotore der gleiche
Flüssigkeitsstrom, so daß die beiden Motore bei gleicher Beschaffenheit notwendigerweise
mit der gleichen Drehzahl laufen müssen. Die erforderliche hydraulische Verbindungsleitung
zwischen den beiden Antriebsmotoren ist wesentlich einfacher und billiger als eine
mechanische oder elektrische Welle.
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Bei einer bekannten Einrichtung werden zwei rotierende hydrostatische
Motore hintereinandergeschaltet zum Antrieb der Schließ- und Haltetrommel einer
Greiferwinde. Die beiden Motore laufen normalerweise aber mit verschiedenen Drehzahlen,
da eine Umgehungsleitung vorhanden ist, durch die ein Teil der aus dem ersten Motor
austretenden Flüssigkeit abgezweigt wird und nicht in den zweiten Motor eintritt.
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Bei anderen bekannten Einrichtungen sind mehrere hydraulische Zylinder
hintereinandergeschaltet, um einen gleichmäßigen Hub der darin geführten Kolben
zu eireichen.
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Alle diese bekannten Einrichtungen sind aber nicht geeignet, als Ersatz
einer mechanischen oder elektrischen Welle beim Laufradantrieb eines Hebezeuges
zu dienen.
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Zur Verbesserung des Reibungsschlusses zwischen den Laufrädern und
den Schienen können auf jeder Schienenseite zwei Laufräder durch je einen hydrostatischen
Motor angetrieben werden. Hierbei können entweder sämtliche vier hydrostatischen
Motoren hydraulisch hintereinandergeschaltet sein, oder es können die beiden hydrostatischen
Motoren je einer Schienenseite hydraulisch parallel geschaltet sein. Im ersteren
Falle ergibt sich bei einem bestimmten Druck und einer bestimmten Fördermenge der
hydraulischen Pumpe eine große Geschwindigkeit bei kleiner Kraft und in letzterem
Falle eine kleine Geschwindigkeit bei großer Kraft.
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Um den Einfluß von Leckverlusten auf den Gleichlauf auszuschalten,
kann weiterhin in dem Fall, daß die beiden hydrostatischen Motoren je einer Schienenseite
hydraulisch parallel geschaltet sind, auf jeder Schienenseite ein hydrostatischer
Motor unmittelbar von der hydraulischen Pumpe gespeist werden.
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Um den Antrieb besser den unterschiedlichen Betriebsbedingungen beim
Anfahren und bei gleichbleibender Fahrt anpassen zu können, kann weiterhin zwischen
die hydraulische Pumpe und die hydrostatischen Motore ein Ventilblock geschaltet
sein, der so ausgebildet ist, daß wahlweise nur die in Laufrichtung vorn liegenden
Laufräder oder alle vier Laufräder angetrieben werden. Beim Anfahren werden dann,
um eine große Beschleunigung zu erhalten, alle vier Laufräder angetrieben. Bei gleichbleibender
Fahrt werden aber nur die in Laufrichtung vorn liegenden Räder angetrieben. Eine
große Antriebskraft ist hierbei nicht erforderlich, und es hat sich durch Versuche
ergeben, daß ein besserer Gleichlauf erreicht wird, wenn der Antrieb ziehend wirkt,
d. h., wenn nur die in Fahrtrichtung vorn liegenden Laufräder angetrieben werden.
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Um den Gleichlauf noch weiter zu verbessern, kann in letzterem Falle
der Ventilblock so ausgebildet sein, daß die beiden nicht antreibenden hydrostatischen
Motore
miteinander hydraulisch kurzgeschlossen werden können. Durch
den hydraulischen Kurzschluß sind die beiden nicht angetriebenen Laufräder gezwungen,
ebenso wie die beiden angetriebenen Laufräder immer mit der gleichen Drehzahl zu
laufen.
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Eine besonders vorteilhafte Anordnung ergibt sich, wenn die hydrostatischen
Motoren in die Laufräder eingebaut sind.
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In der Zeichnung sind verschiedene Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen
Einrichtungen schematisch dargestellt. Es zeigt Fig. 1 den Antrieb der vier Laufräder
mit Hintereinanderschaltung der hydrostatischen Motoren, Fig. 2 den Antrieb der
vier Laufräder mit Hintereinanderschaltung und Parallelschaltung der hydrostatischen
Motoren, Fig. 3 den Antrieb der vier Laufräder mit verbesserter Hintereinanderschaltung
und Parallelschaltung der hydrostatischen Motoren, Fig. 4 den Antrieb über einen
umschaltbaren Ventilblock, Fig. 5 und 6 zwei weitere Schaltstellungen des Ventilblockes
nach Fig. 4.
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Bei der Ausführung nach Fig. 1 ist der Laufkranträger 1 mit
den vier Laufrädern 2 bis 5 und den darin eingebauten hydrostatischen
Motoren 6 bis 9 versehen. Durch einen auf dem Laufkranträger 1 angebrachten
Elektromotor 10 wird eine hydraulische Pumpe 11 angetrieben. Die von
der Pumpe 11 geförderte Druckflüssigkeit fließt über die Leitung
12 zum hydrostatischen Motor 6, von dort über die Leitung 13 zum hydrostatischen
Motor 7, über die Leitung 14
zum hydrostatischen Motor 8, über die Leitung
15 zum hydrostatischen Motor 9 und von dort über die Leitung 16 zur Pumpe
11 zurück. Da alle vier Motoren 6 bis 9 hydraulisch hintereinandergeschaltet sind,
haben sie bei gleicher Bauart alle die gleiche Drehzahl, womit der Gleichlauf gesichert
ist.
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Bei der Ausführung nach Fig. 2 sind die hintereinandergeschalteten
hydrostatischen Motoren 8 und 7 den ebenfalls hintereinandergeschalteten hydrostatischen
Motoren 9 und 6 parallel geschaltet. Hierbei fließt die von der Pumpe 11 geförderte
Druckflüssigkeit über die sich verzweigende Leitung 17 zu den hydrostatischen Motoren
9 und B. Der eine Zweig des Flüssigkeitsstromes fließt von dem hydraulischen Motor
9 über die Leitung 18, den hydrostatischen Motor 6 und die Leitung 19 zurück zur
Pumpe 11. Der andere Zweig des Flüssigkeitsstromes fließt von dem hydrostatischen
Motor 8 über die Leitung 20, den hydrostatischen Motor 7 und die Leitung 19 zurück
zur Pumpe 11.
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Die Fig. 3 zeigt eine Ausführung bei der die hintereinandergeschalteten
hydrostatischen Motoren 9 und 7 den hintereinandergeschalteten hydrostatischen Motoren
6 und 8 parallel geschaltet sind. Diese Ausführung hat gegenüber der Ausführung
nach Fig. 2 den Vorteil, daß auf jeder Schienenseite ein hydrostatischer Motor unmittelbar
von der Pumpe gespeist wird. Hierdurch wird erreicht, daß evtl. Leckverluste auf
den Antrieb jeder Schienenseite den gleichen Einfluß haben, so daß sie den Gleichlauf
nicht störend beeinflussen können. Der eine Zweig des Flüssigkeitsstromes fließt
hier von der Pumpe 11 über die Leitung 21 zu dem hydrostatischen Motor 6
und von dort über die Leitung 22, den hydrostatischen Motor 8 und die Leitung 23
zurück zur Pumpe 11. Der andere Zweig des Flüssigkeitsstromes fließt von der Pumpe
11
über die Leitung 24 zu dem hydrostatischen Motor 9 und von dort
über die Leitung 25, den hydrostatischen Motor 7 und die Leitung 26 zurück
zur Pumpe 11.
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Bei der Ausführung nach Fig. 4 ist zusätzlich ein Ventilblock 27 vorhanden
mit den Abzweigpunkten 28 bis 33. Von der Pumpe 11 fließt die Druckflüssigkeit zu
dem Abzweigpunkt 33. Von dem Abzweigpunkt 28 fließt die Druckflüssigkeit zurück
zur Pumpe 11. Der Verlauf der Druckflüssigkeit ist durch die an die Leitungen
gesetzten Pfeile ohne nähere Erläuterung zu erkennen. In Fig. 4 sind jeweils die
Abzweigpunkte 28 und 31, 29 und 32 sowie 30 und 33 miteinander verbunden. Bei dieser
Schaltung sind die vier hydrostatischen Motoren 6 bis 9 hintereinandergeschaltet.
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Bei der Schaltung nach Fig. 5 sind jeweils die Abzweigpunkte 28 und
31, 29 und 30, 32 und 33 miteinander verbunden. Bei dieser Schaltung sind die beiden
hydraulischen Motoren 6 und 9 antreibend hintereinandergeschaltet, während die beiden
hydrostatischen Motoren 7 und 8 miteinander kurzgeschlossen sind.
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Bei der Schaltung nach Fig. 6 sind jeweils die Abzweigpunkte 28 und
29, 30 und 33 sowie 31 und 32 miteinander verbunden. Bei dieser Schaltung sind die
beiden hydrostatischen Motoren 7 und 8 antreibend hintereinandergeschaltet, während
die beiden hydrostatischen Motoren 6 und 9 miteinander kurzgeschlossen sind.
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Für die Gegenstände der Unteransprüche wird nur im Zusammenhang mit
dem Gegenstand des Hauptanspruches Schutz begehrt.