DE1115412B - Verfahren zur Herstellung therapeutisch wirksamer Aesculus-Hippocastanum-Auszuege - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung therapeutisch wirksamer Aesculus - Hippocastanum -Auszüge Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung therapeutisch wirksamer Aeskulus-Hippocastanum-Auszüge, die frei von Nebenwirkungen sind und insbesondere keine Hämolyse verursachen.
• Es ist bekannt, daß Extrakte aus Roßkastanien therapeutische Verwendung finden und zur parenteralen Anwendung von den störenden hämolysierend wirkenden Saponinen befreit werden müssen. Zu diesem Zweck hat man bereits vorgeschlagen, das Saponin durch Ausfällung als unlösliche Saponin-Sterin-Additionsverbindung dadurch zu beseitigen, daß zu wäßrigen konzentrierten Auszügen der Roßkastanien Sterine zugesetzt werden, die in mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmitteln gelöst sind, worauf die unlöslichen Verbindungen entfernt werden. Fällungen dieser Art lassen sich jedoch insbesondere wegen der relativen Löslichkeit der Doppelverbindungen Cholesterin, Saponin usw. nur schwer mit ausreichender Vollständigkeit durchführen, so daß man die Gewähr für absolute Hämolysefreiheit des Extrakts, wenn überhaupt, so nur mit einem sehr großen Aufwand erreichen kann.
• Nach einem anderen bekannten Verfahren hat man sich bemüht, therapeutisch wirksame Flavonkörper wie Quercetin oder Rutin aus Roßkastanienextrakten dadurch zu gewinnen, daß man durch Zusetzen wäßriger Lösungen von für die Fällung von Flavonkörpern an sich bekannten Blei- oder Bariumverbindungen zu den Extrakten die Flavone ausfällt oder durch Zusetzen großoberflächiger Stoffe von Al2 03 adsorbiert und die Flavone aus den Niederschläge in Gegenwart von Wasser mit Säuren in Freiheit setzt bzw. aus den Adsorbaten mit schwach angesäuertem Waser eluiert. Auf diese komplizierte, verlustreiche und mit unübersichtlichen Isolierungsmethoden arbeitende Weise lassen sich aber nur Einzelbestandteile des therapeutisch wirksamen Gesamtextrakts der Roßkastanie gewinnen.
• Gegenstand der Erfindung ist im Gegensatz hierzu und zu den sonstigen bekannten Verfahren ein solches, daß außerordentlich einfach in der Anwendung ist, die vorerwähnten Nachteile der bekannten Verfahren nicht aufweist und einen parenteral gut verträglichen Gesamtextrakt ohne komplizierte, verlustreiche und unübersichtliche Isolierungsmethoden gewinnen läßt. Es beruht auf der Feststellung, daß man die an sich in einfacher Weise durchführbare Hydrolyse für diese Zwecke anwenden kann, ohne daß die Gefahr einer Zerstörung wertvoller wirksamer Bestandteile des Extraktes besteht.
• Gemäß der Erfindung hydrolysiert man demgemäß die wäßrigen Lösungen des Aesculus-Hippocastanum-Extraktes mit schwacher Mineralsäure und stellt nach Abtrennen der Niederschläge auf ein gewünschtes PH ein.
• Beispiel 18 g eines aus geschälten Roßkastanien mit 20 bis 50 0/obigem Alkohol hergestellten wäßrig-alkoholischen Extraktes und etwa 600/0 Trockensubstanzgehalt werden in 470 ccm destilliertem Waser aufgelöst und mit 25 ccm 10 0/oiger Salzsäure versetzt. Nach ll/2stündigem Kochen am Rückfluß läßt man auf etwa 15 bis 200 C abkühlen, trennt die ausgeschiedenen Substanzen ab und stellt auf das im Interesse der Erzielung gut verträglicher Injizierbarkeit gewünschte PH ein, indem man z. B. mit Natriumhydroxyd oder anderen geeigneten Basen neutralisiert.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung therapeutisch wirksamer, nebenwirkungsfreier, insbesondere keine Hämolyse verursachender Aesculus-Hippocastanum-Auszüge, dadurch gekennzeichnet, daß man die wäßrigen Lösungen der mit 20- bis 500/oigem Alkohol gewonnenen Extraktstoffe mit verdünnter Mineralsäure erwärmt und nach dem Abtrennen der Niederschläge auf ein gewünschtes PH einstellt.

   In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Auslegeschrift Nr. 1 068 860; Patentschrift Nr. 11 178 des Amtes für Erfindungs-und Patentwesen in der sowjetischen Besatzungszone Deutschlands; britische Patentschrift Nr. 820 788; Naturwissenschaften, 74, S. 83, 1960.