DE1102611B

DE1102611B - Drallgeschosszerlegerzuender mit Uhrwerkszerlegereinrichtung

Info

Publication number: DE1102611B
Application number: DEJ15491A
Authority: DE
Inventors: Paul Kaiser; Dr Helmut Junghans
Original assignee: Gebr Junghans AG
Current assignee: Gebr Junghans AG
Priority date: 1955-01-31
Filing date: 1958-10-06
Publication date: 1961-03-16
Also published as: FR1144769A; US2967483A; DE1093270B; GB830889A; FR71371E; DE1045285B; CH339094A; FR74493E; GB811397A; CH343852A; GB788628A

Description

Im Anspruch 6 der Zusatzpatentanmeldung J 12342 XI/72i (deutsche Auslegeschrift 1093 270) ist an einem Drallgeschoßzerlegerzünder mit Uhrwerkszerlegereinrichtung, bei welchem auf der axialen Zündnadel außer dem Gangregler noch mindestens ein weiteres Element der Uhrwerksgetriebekette gelagert ist und bei dem eine Zeitsicherung für die Zündnadel von einem der zusätzlich auf ihr gelagerten Getriebeelemente gesteuert wird und eine Zeitsteuerung für den Sprengkapselsicherungsschieber von der Zeit-Steuerung für die Zündnadel abgeleitet ist, unter Schutz gestellt, daß die Zeitsteuerung für den Sprengkapselsicherungsschieber von der Zeitsteuerung für die Zündnadel abgeleitet ist. Als Zeitsteuerung für die Zündnadel dient ein einen Bund der Zündnadel hintergreifender, einen nach hinten zu abstehenden Arm tragender Riegel, dessen Arm bis zu einem Steuerstift greift, der an der Vorderseite eines zweiarmigen Fliehhebels angebracht ist. Ein Arm dieses Hebels liegt an einem Fliehgewicht an, das an einer Zahnstange sitzt, deren Ausfliehen durch das Hemmwerk verzögert wird. Dieser Zweiarm-Fliehhebel sperrt auch die Drehwelle des Sprengkapselsicherungsschiebers, so daß dieser nur in seine Entsicherungslage ausfliehen kann, wenn die Zeitsteuerung für die Zündnadel diese entsichert hat und dem Fliehhebel die Freigabe der Sicherungsschieberwelle nach Ausfliehen des uhrwerksgebremsten Zahnstangen-Fliehgewichts erlaubt.

Die Erfindung löst diese Aufgabe mit einfacheren Mitteln, indem die Zeitsteuerung für den Sprengkapselsicherungsschieber unmittelbar von dem den Zündnadel-Zeitsicherungsriegel, also dem Zweiarm-Fliehhebel steuernden Zahnstangen-Fliehbolzen abgeleitet wird.

Erfindungsgemäß steht der Zahnstangen-Fliehbolzen in Antriebsverbindung zu einer Drehriegelwelle, die zur Freigabe eines bekannten, als Rotor mit Fliehmasse ausgebildeten und als Sprengkapselsicherungsschieber wirkenden Pilleträger-Drehschiebers dient, welcher die Zündpille in bekannter Weise nach seiner Freigabe hinter die Spitze der Zündnadel bringt.

Vorteilhaft ist auf der Drehriegelwelle ein Schwenkarm befestigt, der in eine seitliche Ausnehmung des Zahnstangen-Fliehbolzens eingreift. Im Pilleträger-Drehschieber sitzt parallel zu seiner Drehachse eine bekannte Blindbohrung, welche in Sicherungslage des Drehschiebers hinter der Zündnadel liegt.

Schließlich ist erfindungsgemäß als Sicherung gegen unerwünschte Zündung bei etwaigem Abreißen des Zünderkopfes, z. B. durch einen Unfall, ein zusatzlicher Fliehschieber eingebaut, der in seiner Ruhelage bei normalem Zustand des Zünders durch einen Anschlagstift im Zünderkopf gehalten wird und hierbei ein Durchtrittsloch für die Zündnadel frei läßt, wäh-Drallgeschoßzerlegerzünder
mit Uhrwerkszerlegeremrichtung

Zusatz zur Zusatzpatentanmeldung J 12342XI/72i
(Auslegeschrift 1 093 270)

Anmelder:
Gebr. Junghans A. G._r Schramberg (Württ.)

Beanspruchte Priorität:
Italien vom 18. Oktober 1957

Dr. Helmut Junghans, Schramberg (Württ.)-Sulgen,

und Paul Kaiser, Schramberg (Württ.),

sind als Erfinder genannt worden

rend er im Fall, daß der Zünderkopf abreißt und dann der Anschlagstift seine Fliehlage innerhalb des Zünderkörpers einnimmt, die Zündpille auch in deren Wirkstellung gegenüber der Sprengkapsel von vorn abdeckt.

An sich ist das Problem der unmittelbaren Ableitung der Zeitsteuerung eines Feuerkanalabsperrschiebers von dem den Zündnadel-Sicherungsriegel steuernden Zahnstangenschieber bereits mit andern Mitteln als denen der Erfindung gelöst an einem Aufschlagzünder, insbesondere für drallose Geschosse. Im vorliegenden Fall stellt die gekennzeichnete Lösung eine zusätzliche Weiterausbildung des Zünders des älteren Vorschlages (Zusatzpatentanmeldung J12342 XI/72 i) dar, so daß der Anspruch 1 als echter Unteranspruch zu den Ansprüchen der älteren Zusatzpatentanmeldung J 12342 XI/72 i zu werten ist.

Es zeigen unter Weglassung der für das Verständnis der Erfindung nicht erforderlichen Bauteile

Fig. 1 einen Längsschnitt des Zünders nach der Schnittebene I-I durch Fig. 2,

Fig. 2 einen Querschnitt durch den Zünder nach der Schnittebene H-II in Fig. 1,

Fig. 3 einen Querschnitt durch den Zünder nach der Schnittebene HI-III in Fig. 1.

Zum besseren Verständnis der Erfindung sei vorausgeschickt, daß zur Sicherung der Zündnadel 13 während der Maskensicherheitszeit an der Zündnadel 13 ein Bund (nicht gezeichnet) vorgesehen ist, hinter welchen der Zündnadel-Zeitsicherungsriegel 39 mit seinem radial nach innen gerichteten Arm greift. Der Riegel 39 ist auf dem Stift 28 schwenkbar gelagert.

109 530/75

An der Hinterseite des Riegels 39 ist ein Arm 39 b vorgesehen, der durch Durchbrechungen in den dazwischenliegenden Werkplatten bis zu einem Steuerstift 38 greift, der an der Vorderseite des Hebels 100 angebracht ist. Der Hebel 100 ist um den Stift 101 schwenkbar gelagert und trägt die Arme 100a und 100 b'. Der Arm 100 a, auf dem der Stift 38 angeordnet ist, weist die größere Masse auf und liegt derart zur Rotationsachse des Zünders, daß bei sich drehendem Geschoß ein Drehmoment in Richtung der Peripherie des Zünders wirkt, das ist in der Fig. 2 ein Drehmoment entgegen dem Uhrzeiger. Der Arm 39 b des Riegels 39 liegt seitlich am Stift 38 an, und zwar von seiner Rückseite gesehen in Bewegungsrichtung des Stiftes 38 nach beendeter Zeitsicherung.

Der Arm 100 V des Zweiarmhebels 100 liegt mit seiner Spitze seitlich an dem Fliehgewicht 102 an, das auf dieZahnstange 104 aufgenietet ist. Die Zahnstange 104 greift in die Verzahnung des dem Zeitsicherungslaufwerk angehörenden Triebes 23 ein, und zu ihrer Führung sind entsprechende Gleitbahnen in den Werkplatten vorgesehen. Die Länge der seitlichen Stützfläche am Gewicht 102 entspricht der vorbestimmten Maskensicherungsstrecke, und am Ende der Stützfläche kann die Hebelspitze 100 b' abfallen und der Hebel 100 sich drehen. Die Drehung erfolgt, wie erwähnt, gegen den Uhrzeiger, und zwar unter der Wirkung des am Hebel 100 selbst wirkenden Drehmomentes (sein Arm 100 α hat ein .größeres Trägheitsmoment als der Arm 100 b') und ferner unter der Wirkung des am Riegel 39 in gleicher Richtung wirksamen Fliehkraftdrehmomentes.

Während bei der Konstruktion nach dem Hauptpatent 1045 285 der Sicherungsschieber für die Sprengkapsel zeitlich ungesteuert, mit anderen Worten lediglich unter der Wirkung von Rückdruck und Reibung während der Beschleunigungsphase des Geschosses in seiner Sicherungsstellung verharrt und sie erst verläßt, sobald das Geschoß das Rohr verlassen hat, ist bei einer Verbesserung dieser Konstruktion gemäß der Zusatzpatentanmeldung J 12342 XI/72i eine zeitliche Steuerung für den Sprengkapselsicherungsschieber von dem Hebel 100 abgeleitet. Die vorliegende Erfindung verläßt diese Konstruktion -wiederum und leitet die zeitliche Steuerung für das Sprengkapselsicherungselement unmittelbar vom Zahnstangen-Fliehbolzen 102/104 ab. Im ,einzelnen dient zur Sperrung des Feuerkanals 300 zwischen dem von der Zündnadel 13 anzustechenden Detonator 301 und einer Tetryl-Sprengkapsel 302 der Rotor 303; er ist auf der Welle 304 gelagert und mit einer Ausbohrung versehen, in der eine Schwermetalleinlage 305 untergebracht ist, derart, daß die bei der Geschoßdrehtmg wirkende Fliehkraft den "Rotor so weit dreht, daß der Detonator 301 hinter die Zündnadelspitze gelangt. Um die Endstellung genau zu bestimmen, ist am Rotor eine Anschlagffäche angebracht und an einer feststehenden Werkplatte ein Anschlagstift 3Θ6.

Im Rotor 303 ist ferner eine Sackbohrung 303 b angebracht, die (Fig. 1) in Ruhestellung der Teile hinter der Zündnadelspitze steht zum Zweck, die Zündnadel abzufangen und mit dem Rotor 303 zu verstauschen, wenn das Geschoß ungewollte auf seine Spitze fallen und die Zündnadel 13 durchgeschlagen werden sollte.

Zttr Steuerung des Rotors 303 ist im Unterschied 6g zu dem früheren Vorschlag nicht der Fliehhebel 100 herangezogen, sondern unmittelbar der Zahnstangen-Fliehbolzen 3.02,104. Er ist an seinem Gewichtsteil 102 mit einer seitlichen Aushöhlung oder Kulisse 102a versehen, in die das gerundete Ende 307a des Steuerhebeis 307 eingreift, derart, daß der bei ablaufendem Zeitlaufwerk nach außen gehende Fliehbolzen 102, 104 den Hebel 307 in die in Fig. 2 in unterbrochenen Linien gezeichnete Lage überführt.

Der Steuerhebel 307 ist fest verkeilt mit der Welle 308, die in Werkplatten des Zünders gelagert ist und an ihrem hinteren Ende eine seitliche Anfräsung 308 0 aufweist. Diese Anfräsung wirkt als Riegelfläche mit dem Riegelstift 309 am Rotor 303 zusammen, derart, daß in der Sicherungsstellung (Fig. 1 und 3) die Riegelfläche 308 a in Drehrichtung des Rotors 303 vor dem Stift 309 steht, während sie in der Entsicherungsstellung (vgl. Fig. 2 und 3, die Teile 308 und 308a in ununterbrochenen Linien gezeichnet) den Stift 309 vorbeiläßt.

Das Zusammenwirken der Zünderteile ist folgendes:

Wenn nach Ablauf der vorbestimmten Maskensicherungsstrecke der Fliehbolzen 102/104 seine äußere Stellung erreicht hat, verliert nicht nur der Hebel 100 mit seinem Hebelarm 100 V seine Unterstützung an dem Fliehgewieht 102, wodurch der Zündnadel-Sicherungsriegel 39 freigegeben wird, es wird vielmehr auch der Steuerhebel 307 in eine Lage übergeführt (vgl. Fig. 2, unterbrochene Linien), in welcher die seitliche Anfräsung 308 a (Fig. 3) an der Riegel welle 308 den Riegelstift 309 am Rotor 303 vorbeilassen kann. Die an der Schwermetalleinlage 305 wirkende Fliehkraft vermag alsdann den Rotor 303 im Uhrzeigersinn zu drehen, derart, daß der Detonator 301 in die Zündermitte, d. h. hinter die Spitze der Zündnadel 13 bewegt wird. Die Endstellung des Rotors 303 wird dabei bestimmt durch den Anschlag der seitlichen Fläche 303 α des Rotors 303 am Anschlagstift 306.

Ungewollte Zündung könnte bei einem Geschoß mit einem Zünder gemäß der Erfindung dann eintreten, wenn der Zünderkopf mitsamt dem Uhrwerk und der Zündnadel vom Unterteil, d. h. vom Zündersockel und dem Geschoß, in das dieser eingeschraubt ist, abgerissen würde. Um hiergegen eine Sicherung zu schaffen, ist in eine Querbohrang des Zündersockels der Sicherungsbolzen 310 eingelagert; er weist eine Durchbrechung für den Durchgang der Zündnadel 13, die in der Ruhestellung mit der Spitze bereits in diese Durchbrechung hineinragt, auf. Am Zünderkopf ist der Stift 311 befestigt, derart, daß er am Boden des Zünderkopfes nach hinten zu vorsteht und in die Querbohrung für den Bolzen 310 eingreift, derart, daß er in Ruhestellung (Fig. 1) unmittelbar hinter dem Bolzen 310 steht und diesen am Ausfliehen verhindert.

Wenn nun durch irgendeinen Unfall der Zünderkopf vom Geschoß abgerissen wird, geht mit dem Kopf auch der Stift 311 weg und gibt den Bolzen 310 frei. Da damit im Zünderkopf auch die Zündnadel 13 vom Zündersockel entfernt ist, kann der Bolzen 310 ungehindert ausfliehen. Zwar ist der Rotor 303 dadurch entsperrt worden, daß die Riegel welle 308, 308 α sich im weggerissenen Zünderkopf befindet. Es bestünde nun die Gefahr, daß durch die Luftstauung oder Fremdkörper der Detonator 301 gezündet würde. Dazu kann es dank der Sicherung 310 nun nicht mehr kommen, weil sie den Detonator 310 abdeckt.

Claims

PATENTANSPRÜCHE:

1. Drallgeschoßzerlegerzünder mit Uhrwerkszerlegereinrichtung, bei welchem auf der axialen Zündnadel außer dem Gangregler noch mindestens ein weiteres Element der Uhrwerksgetriebekette gelagert ist und bei dem eine Zeitsicherung für die

Zündnadel von einem der zusätzlich auf ihr gelagerten Getriebeelemente gesteuert wird und eine Zeitsteuerung für den Sprengkapselsicherungsschieber von der Zeitsteuerung für die Zündnadel abgeleitet ist, nach Zusatzpatentanmeldung J12342 XI/72i (deutsche Auslegeschrift 1093 270), dadurch gekennzeichnet, daß die Zeitsteuerung für den Sprengkapselsicherungsschieber (303) unmittelbar von dem den Zündnadel-Zeitsicherungsriegel (39) steuernden Zahnstangen-Fliehbolzen (102, 104) abgeleitet ist.

2. Zünder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zahnstangen-Fliehbolzen (102, 104) in Antriebsverbindung zu einer Drehriegelwelle (308) steht, die zur Freigabe eines bekannten, als Rotor (303) mit Fliehmasse (305) ausgebildeten und als Sprengkapselsicherungsschieber vorgesehenen Pilleträger-Drehschiebers (303; dient, welcher die Zündpille (301) in bekannter Weise nach seiner Freigabe hinter die Spitze der Zündnadel (13) bringt.

3. Zünder nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Drehriegelwelle (308) ein Schwenkarm (307) befestigt ist, der in eine

seitliche Ausnehmung (102 a) des Zahnstangen-Fliehbolzens (102, 104) eingreift.

4. Zünder nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß im Pilleträger-Drehschieber (303) parallel zu seiner Drehachse (304) eine bekannte Blindbohrung (303 b) sitzt, die in Ruhelage des Drehschiebers (303) hinter der Zündnadel liegt.

5. Zünder nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Zündersockel ein zusätzlicher Fliehschieber (310) von derartiger Ausbildung eingebaut ist, daß dieser in seiner durch einen am Zünderkopf sitzenden Anschlagstift (311) bestimmten Ruhelage ein Durchtrittsloch für die Zündnadel (13) frei läßt, während er, wenn er im Falle eines Abreißens des Zünderkopfes mit dem Anschlagstift (311) vom Geschoß seine Fliehstellung innerhalb des Zünderkörpers einnimmt, die Zündpille (301) auch in deren Wirkstellung gegenüber der Sprengkapsel (302) von vorn abdeckt.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 1028 912;
schweizerische Patentschrift Nr. 162 494;
USA.-Patentschrift Nr. 2 664 822.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

1 109 530/73 3.61