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Drallgeschosszünder Die Erfindung betrifft eine Verbesserung des im Hauptpatent beschriebenen Drallgeschosszünders, und zwar dient sie dem Zweck, die Sicherungseinrichtung für die Sprengkapsel zu verbessern. Es ist vom Erfinder bereits vorgeschlagen worden, zur Verbesserung der Sprengkapsel-Sicherheit eine Zeitsteuerung vorzusehen, und zwar derart, dass diese Sprengkapsel-Zeitsteuerung in Wirkungsverbindung steht mit einem Getriebeelement, dessen Aufgabe es ist, einen Sperriegel für die Zündnadel zu steuern. Dieses Getriebeelement seinerseits wird gesteuert von einem Zahnstangen-Fliehbolzen, der in ein gezahntes Element des Zünderlaufwerkes eingreift.
Die vorliegende Erfindung löst die gleiche Aufgabe mit einfacheren Mitteln, indem bei ihr die Zeitsteuerung für die Sprengkapselsicherung unmittelbar von dem vorerwähnten Zahnstangen-Fliehbolzen abgeleitet wird.
Die Erfindung wird in der nachfolgenden Beschreibung an Hand des gezeichneten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Es zeigen unter Weglassung der für das Verständnis der Erfindung nicht erforderlichen Bauteile: Fig. 1 eine Längsschnitt-Abwicklung des Zünders nach der Schnittebene 1-I durch Fig. 2, Fig. 2 einen Querschnitt durch den Zünder nach Fig. 1 nach der Schnittebene II-Il, Fig. 3 einen Querschnitt durch den Zünder der Fig. 1 nach der Schnittebene 111-11I.
Zum besseren Verständnis der Erfindung sei vorausgeschickt, dass zur Sicherung der Zündnadel 13 während einer vorbestimmten Zeit (der sog. Maskensicherheitszeit) an der Zündnadel 13 ein Bund (nicht gezeichnet) vorgesehen ist, unter welchen der Zündnadel-Sicherungsriegel 39 mit seinem radial nach innen gerichteten Arm greift. Der Riegel 39 ist auf dem Stift 28 schwenkbar gelagert. An der Unterseite des Riegels 39 ist ein Arm 39b vorgesehen, der durch Durchbrechungen in den dazwischenliegenden Platten bis zu einem Steuerstift 38 greift, der an der Oberseite des Hebels 100 angebracht ist. Der Hebel 100 ist um den Stift 101 schwenkbar gelagert und besitzt die Arme 100a und 100b'.
Der Arm 100a, auf dem der Stift 38 angeordnet ist, weist die grössere Masse auf und liegt derart zur Rotationsachse des Zünders, dass bei sich drehendem Geschoss ein Drehmoment in Richtung der Peripherie des Zünders wirkt, das heisst in der Fig. 2 ein Drehmoment entgegen dem Uhrzeiger. Der Arm 39b des Riegels 39 liegt seitlich am Stift 38 an, und zwar von seiner Rückseite gesehen in Bewegungsrichtung des Stiftes 38 nach beendeter Zeitsicherung. Der Arm 100b' des Doppelhebels 100 liegt mit seiner Spitze seitlich an dem Fliehgewicht 102 an, das auf die Zahnstange 104 aufgenietet ist.
Die Zahnstange 104 greift in die Verzahnung des dem Zeitsicherungs- laufwerk angehörenden Ritzels 23 ein und zu ihrer Führung sind entsprechende Gleitbahnen in den Platten vorgesehen. Die Länge der seitlichen Stützfläche am Gewicht 102 entspricht der vorbestimmten Zeitsicherungsstrecke und am Ende der Stützfläche kann die Hebelspitze 100b' abfallen und der Hebel 100 sich drehen. Die Drehung erfolgt, wie erwähnt, gegen den Uhrzeiger, und zwar unter der Wirkung des am Hebel 100 selbst wirkenden Drehmomentes (sein Arm 100a ist schwerer als der Arm 100b) und ferner unter der Wirkung des am Ringel 39 in gleicher Richtung wirksamen Fliehkraft-Drehmomentes.
Während nun bei der Konstruktion nach dem Hauptpatent der Sicherungsschieber für die Sprengkapsel zeitlich ungesteuert ist, mit andern Worten lediglich unter der Wirkung von Rückdruck und Reibung während der Beschleunigungsphase des Ge-
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Schosses in seiner Sicherungsstellung verharrt und sie verlässt, sobald das Geschoss das Rohr verlassen hat, ist bei einer vorhergehenden Verbesserung dieser Konstruktion eine zeitliche Steuerung für den Sprengkapsel-Sicherungsschieber von dem Hebel 100 abgeleitet.
Die vorliegende Erfindung verlässt diese Konstruktion wiederum und leitet die zeitliche Steuerung für das Sprengkapsel-Sicherungselement unmittelbar vom Zahnstangen-Fliehbolzen 102/104 ab. Im einzelnen dient zur Sperrung des Feuerkanals 300 zwischen dem von der Zündnadel 13 anzustechenden Detonator 301 und einer Tetryl-Sprengkapsel 302 der Rotor 303; er ist auf der Welle 304 gelagert und mit einer Ausbohrung versehen, in der eine Schwermetalleinlage 305 untergebracht ist, derart, dass die bei der Geschossdrehung wirkende Fliehkraft den Rotor so weit dreht, dass der Detonator 301 unter die Zündnadelspitze gelangt.
Um die Endstellung genau zu bestimmen, ist am Rotor eine Anschlagfläche angebracht und an einer feststehenden Platte ein Anschlagstift 306.
Im Rotor 303 ist ferner eine Sackbohrung 303b angebracht, die (Fig.l) in der Ruhestellung der Funktionsteile unter der Zündnadelspitze steht, zum Zweck, die Zündnadel abzufangen und mit dem Rotor zu verstauchen, wenn das Geschoss ungewollt auf seine Spitze fallen und die Zündnadel 13 durchgeschlagen werden sollte.
Zur Steuerung des Rotors ist im Unterschied zu dem früheren Vorschlag nicht der Fliehhebel 100 herangezogen, sondern unmittelbar der Zahnstangen- Fliehbolzen 102, 104. Er ist an seinem Gewichtsteil 102 mit einer seitlichen Aushöhlung oder Kulisse 102a versehen, in die das gerundete Ende 307a des Steuerhebels 307 eingreift, derart, dass der bei ablaufendem Zeitlaufwerk nach aussen gehende Fliehbolzen 102, 104 den Hebel 307 in die in Fig. 2 in unterbrochenen Linien gezeichnete Lage überführt.
Der Steuerhebel 307 ist fest verkeilt mit der Welle 308, die in Platten des Zünders gelagert ist und an ihrem untern Ende eine seitliche Anfräsung 308a aufweist. Diese Anfräsung wirkt als Riegelfläche mit dem Riegelstift 309 am Rotor 303 zusammen, derart, dass in der Sicherungsstellung (Fig. 1 und 3) die Riegelfläche in Drehrichtung des Rotors vor dem Stift 309 steht, während sie in der Ent- sicherungsstellung (vgl. Fig. 1 und 3, die Teile 308 und 308a in unterbrochenen Linien gezeichnet) den Stift 309 vorbeilässt.
Das Zusammenwirken der Funktionsteile ist folgendes: Wenn nach Ablauf der vorbestimmten Zeitsicherungsstrecke der Fliehbolzen 1021104 seine äussere Stellung erreicht hat, verliert nicht nur der Hebel 100 mit seinem Hebelarm 100b' seine Unterstützung an dem Fliehgewicht 102, wodurch der Zündnadel-Sicherungsriegel 39 freigegeben wird, es wird vielmehr auch der Steuerhebel 307 in eine Lage überführt (vgl. Fig. 2, unterbrochene Linien), in welcher die seitliche Anfräsung 308a (Fig.3) an der Riegelwelle 308 den Riegelstift 309 am Rotor 303 vorbeilassen kann.
Die an der Schwermetalleinlage 305 wirkende Fliehkraft vermag alsdann den Rotor im Uhrzeigersinn zu drehen, derart, dass der Deto- nator 301 in die Zündermitte, das heisst unter die Spitze der Zündnadel 13 bewegt wird. Die End- stellung des Rotors 303 wird dabei bestimmt durch den Anschlag der seitlichen Fläche 303a des Rotors am Anschlagstift 306.
Ungewollte Zündung könnte bei einem Geschoss mit einem Zünder gemäss der vorliegenden Erfindung dann eintreten, wenn der Zünderkopf mitsamt dem Uhrwerk und der Zündnadel vom Unterteil, das heisst vom Zündersockel und dem Geschoss, in das dieser eingeschraubt ist, abgerissen würde. Um hiergegen eine Sicherung zu schaffen, ist in eine Querbohrung des Zündersockels der Sicherungsbolzen 310 eingelagert; er weist eine Durchbrechung für den Durchgang der Zündnadel 13, die in der Ruhestellung mit der Spitze bereits in diese Unterbrechung hineinragt, auf.
Am Zünderkopf ist der Stift 311 befestigt, derart, dass er am Boden des Zünderkopfes vorsteht und in die Querbohrung für den Bolzen 310 eingreift, derart, dass er in der Ruhestellung (Fig. 1) unmittelbar hinter dem Bolzen 310 steht und diesen am Ausfliehen verhindert. Wenn nun durch irgendeinen Unfall der Zünderkopf vom Geschoss abgerissen wird, geht mit dem Kopf auch der Stift 311 weg und gibt den Bolzen 310 frei. Da mit dem Zünderkopf auch die Zündnadel 13 vom Zündersockel entfernt wurde, kann der Bolzen 310 ungehindert ausfliehen. Zwar ist der Rotor 303 dadurch entsperrt worden, dass die Riegelwelle 308, 308a sich im weggerissenen Zünderkopf befindet.
Es bestünde nun die Gefahr, dass durch die Luftstauung oder Fremdkörper der Detonator 301 gezündet würde. Dazu kann es dank der Sicherung 310 nun nicht mehr kommen, weil sie den Detonator 301 abdeckt. Selbstverständlich sind bei dem beschriebenen Beispiel auch sämtliche Merkmale des Patentanspruches des Hauptpatentes vorhanden.