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Zünder für Fallgeschosse. Gegenstand der Erfindung ist. ein Ziind;
r für Fallgeschosse (Fliegerbomben usw.), insbesondere für Verwendung über Wasser--3ächen.
Zu diesem Zweck ist der Zünder so ausgebildet, claß beim Berühren des Bodens oder
irgendeines festen Gegenstandes die Aufschlagziindung, beim Berühren einer Wasserfläche
die Zeitzündung in Tätigkeit tritt. Nach der Erfindung wird der Aufschlagzünder
selbsttätig und zwangläufig gesperrt, wenn der Zeitzünder in Tätigkeit tritt, so
daß Zündung nicht schon erfolgt, wenn die Bombe die Wasseroberfläche berührt.
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Vorzugsw, ise wird der Zünderstellring dazu benutzt, auch den Aufschlagzünder
in Tätigkeit zu setzen. Der Zünderstellring ragt über das Ende der Bombe heraus
und dringt glatt in das Wasser ein, wird dagegen beim Aufschlagen auf Grund eingetrieben
und betätigt den Aufschlagzünder. Der Zeitzünder wird von einem Kolbes: betätigt,
wenn die Bombe auf Wasser auftrifft. Der Stellring wird durch eine Sicherheitskappe
eingestellt, die während des Flugs der Bombe durch Schraubenflügel selbsttätig abgeworfen
wird. Die Flügel fallen ebenfalls ab und legen den Stellring frei.
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Der Zünder wird erst vor dem Abwerfen durch eine Drehung der Schutzkappe
und des Stellrings scharf gemacht, der eine weitere Drehung zur Einstellung der
Zündungsverzögerung folgt.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt. Abb. r ist ein Längsschnitt, Abb. 2 eine Seitenansicht des Zünders;
Abb. g ist ein Querschnitt, Abb.:I ein Längsschnitt des Stellrings; Abb.5 und 6
sind ein Grundriß und ein Querschnitt des Rings für den Zeitzünder, und Abb. 7 ist
ein Längsschnitt einer in den Zeitring eingesetzten Brille.
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Zas Zündergehäuse A ist in der üblichen Weise mit einem Gewindestutzen
a in die Bombe eingeschraubt. Der Stellring B ist in das Gehäuse eingesetzt und
wird am unteren Stirnende von der Sicherheitskappe C abgedeckt. Die Schraubenflügel
D zum Abwerfen der Kappe sind auf einer Welle d befestigt, die in den Schlagbolzen
E des Zeitzünders eingeschraubt ist. Am oberen Stirnende des Zeitrings springt der
Stellbolzen des Aufschlagzünders F vor.
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Auf diesem Ende liegt der Flansch einer Brille B1 (Abb.7), die in
den Stellring nach unten vorspringt und im Zündergehäuse durch Abscherdrähte oder
Stifte b1 gehalten wird. Auf das untere Ende der Buchse ist eine i`:Iutter b" geschraubt,
die sich gegen den 'Träger b, des Zeitsatzes j5 legt. Dieser stützt sich auf einen
Innenflansch des Stellrings B ab, gegen den sich von außen der Flansch der Brille
B1 anlegt. So ist die Brille im Zeitring verankert und hält den Ring gegen Aufwärtsbewegung,
solange die Drähte b1 nicht abgeschert werden, während er sich auf der Brille drehen
kann. Der Stellring B stützt sich mit einem Flansch B' gegen eine Schulter eines
auf das Gehäuse A ges2hraubten, durch eine Packung a4 abgedichteten Schließrings
a'. Der Schließring a' läßt dem Flansch B' Freiheit für die Aufwärtsbewegung des
Stellrings B.
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Aufschlagzündung tritt ein, wenn der Stellring B, der nach dem Abwerfen
der Kappe C an der Spitze des Zünders vorspringt, auf den Grund oder einen festen
Körper aufschlägt. Der Stellring ist an der unteren Stirnkante b zugeschärft, so
daß er leicht und ohne Stoß in das Wasser eindringt, dagegen beim Auftreffen auf
festen Boden zurückgestoßen wird und dabei die Abscherdrähte b1 zerschneidet, die
ihn halten. Nun tritt der Zeitzünderbolzen, wenn die Bombe durch Drehung der Schatzkappe
C mittels eines Zahnkranzes c scharf gemacht ist, in Tätigkeit. Die Drehung der
Kappe kann selbsttätig beim Abwurf der Bombe durch eine mit der Abwurfvorrichtung
verbundene Klinke o. dgl. bewirkt
werden. In dieser Weise wird
d:e Bombe beire Abwurf selbsttätig scharf gemacht und Teichzeitig der Zeitzünder
eingestellt.
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Abb. r zeigt den Zünder gesichert. In dieser Stellung trifft der Aufschlagbolzen
1' nicht das Zündhütchen f, sondern dringt wirkungslos in eine Aussparung a, im
Boden des Zündergehätrses ein.
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Die Kappe C ist dornförmig und aLrs zwei Hälften zusammengesetzt.
Sie greift reit ihrer Kante- cl in eine Ringnut a1 des auf den Zünder geschraubten
Schließrings a' ein, während sie sich mit inneren Ansätzen c° in Einschnitte in
der -Nähe der Kante b des Rings P legt. Der- Zahnkranz r der Schutzkappe wird, wie
erwähnt, durch einen Schaltrnechanisrnus der Abwurtorrichtung g2-dreht. um den Zünder
scharf zu machen und einzustellen. Das Scharfmachen des Ziinders erfolgt dadurch,
daß die Schutzkappe C und niit ihr der Stellring B zunächst von der Stellung _r
(»gesichert«) in die Stellung (»scharf«) gedreht wird, wie 2111). 2 zeigt, beispielsweise
durch eine Drehung um während die Verzögerung der Zündung durch eine weitere Drehung
um go oder iSo@ von o bis auf eine beliebige Zeit verstellt wird.
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In der Brille BI ist der Träger I des Zündhütchen:. j des Zeitzünders
und Aufschlagbolzens F verschiebbar gelagert. Eine Feder j-' sticht ihn in die Stellung
zu bringen, in der das Zündhütchen j dem Zeitzünder-@>olzen E gegenübersteht. Der
Träger wird jedoch bei gesichertem Zünder durch einen in der Brille BI verschiebbaren
Stift j3, der gegen einen Anlauf b2 (Abb. 3) des Zeitringes B abgestützt ist, so
eingestellt, daß die Aussparung j' dem Zeitzünderbolzen E gegenübersteht.
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Wenn der Stellring B von _r nach :il gedreht wird, gibt der Anlauf
b= die Stange j3 frei, so daß der Träger J von seiner Feder j= nach links in Abb.
i geschoben wird, und das "Zündhütchen j (lern Zeitzünderbolzen E gegenübertritt.
Gleichzeitig tritt der Aufschlagzünderbolzen F dem Zündhütchen f gegen-
über.
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Die Kappe C wird selbsttätig abgeworfen, wenn die Bombe eine gewisse
Strecke durchfallen hat. Hierzu dient die Welle d reit den Schrauberrfliigeln D.
Die Welle c1 ist in einer -Nabe der -- Schutzkappe C gelagert und am anderen Ende
in den Bolzen E des Zeitzünders eingeschraubt. Ein Splint I_, der die Welle gegen
Drehung im Bolzen E sichert, wird beim Scharfmachen herausgenommen. Ein Kegel dl
der grelle d dringt unmittelbar vor dem Freigeben der Schutzkappe in einen Hohlkegel
cl der -Nabe e3 ein, die inzwischen von der achsial verschobenen Nahe P' <Ivr
`chraubenflügel D freigegeben worden ist, und treibt die beiden Hälften der Kappe
auseinander. Infolgedessen kann die Außenluft in die Kappe eindringen, so daß diese
nicht durch einseitigen Luftdruck festgehalten wir .1. Inzwischen ist die Welle
vollständig aus dein Zeitzünderbolzen E ausgeschraubt, die Flügel D samt der Schutzkappe
fallen ab, und der Zünder ist arbeitsbereit.
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Die Abscherdrähte hl gehen, wie erwähnt, durch den Flansch der Brille
B', halten den Stellring in achsialer Richtung in seiner Lage, hindern aber seine
Drehung nicht. Wenn der Stellring B auf Grund oder auf einen festen Körper trifft,
«-erden die Scherdrähte durchschnitten.
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Ein Ring b3 ist in den Stellring B eingelegt und greift mit den Ausschnitten
b31 über Zähne b3= der -Brille B1, wie Abb. ; und j zeigen, so elaß er gegen Drehung
auf der Brille gesichert ist. Der obere Zündsatz j:i ist in eine Aussparung des
Rings b3 eingelegt. Ein Kanal b' (Abb. 3) in dein Anlauf b= des Stellrings B verbindet
den oberen Zündsatz f' mit dem unteren Zündsatz j1, der im Flansch der Brille B'
liegt. Die Stellung des Kanals b' bestimmt die Zünclv erzögerung in der üblichen
`'reise.
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Die Teile des Zünders werden in dem Gehüuse .1 durch den Schließring
a2 gehalten, der mit der Dichtung a' zum wasserdichten Abschluß versehen ist. Bei
gesichertem Zünder «-erden die Teile durch die Spindel d der Schraubenfliigel D
gehalten, die durch den Splint I_ gegen Ausschrauben gesichert ist. Vor dem Einsetzen
der Bombe in die Abwurfvorrichtung wird der Splint herausgenommen. Weder der Zeitzünder
noch der Aufschlagzünder kann in Tätigkeit treten, solange der Zünder nicht scharf
Beinacht ist, selbst wenn die Abscherdrähte b1 zerstört oder vergessen sein sollten.
Alle im Innern des Zünders liegenden Teile sind wasserdicht abgeschlossen; mit Ausnahme
der Sicherheitskappe C sind keine beweglichen Teile der Außenluft ausgesetzt.
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Der Zeitzünderbolzen E wird beire Aufschlag der Bombe auf Wasser durch
einen auf der Unterseite schalenförmig ausgebildeten Kolben G zurückgetrieben, über
dein eine doppelte Membran H liegt. Die Membran wird an eine Einlage lz in dem Stellring
B angelötet und bildet einen wasserdichten Abschluß. Beim Auftreffen auf Wasser
drückt der Kolben G die Membran Il zusammen- und treibt den Zeitzünderbolzen E in
das Zündhütchen j, das jetzt. dein Bolzen gegenübersteht. In der Stellung nach Abb.
i dringt jedoch der Bolzen in eine Aussparung j1 des Zündhütchenträgers T ein. Das
Zündhütchen zündet den Zeitsatz j, der, wenn die Flamme
den Kanal
b4 im Stellring B erreicht hat, den Zündsatz j5 zündet.
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Beim Zurückgehen treibt der Zeitzünderbolzen E zwei Ouerstifte K nach
außen, die in Bohrungen des Stellrings B gelagert sind und in Aussparungen a3 des
Zündergehäuses eingreifen. Dadurch wird der Stellring B gesperrt und verhindert,
daß der Aufschlagzünderbolzen F in Tätigkeit tritt.
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Wenn durch Zufall der Zeitzünderbolzen E vor dem Scharfmachen des
Zünders verschoben «-erden sollte, trifft er nur die Aussparung j4 des Trägers J.
Ebenso trifft der Aufschlagzünderbolzen F nur die Aussparung a5. Wenn dagegen der
Träger J durch die Feder j2 so weit verschoben wird, daß das Zündhütchen j dem Zeitzünderbolzen
E und der Aufschlagzünderbolzen F dem Zündhütchen f gegenübersteht, so trifft beim
Auftreffen auf '\N'asser der Zeitzünderbolzen E das Zündhütchen j " und setzt dadurch
den Zeitsatz in Brand, indem ein Kanal in der Brille BI die Flamme an das Ende j6
des Zeitsatzes j5 herantreten läßt. Wenn der Stellring B dagegen auf Grund oder
einen festen Körper trifft, so dringt der Aufschlagzünderbolzen F in das Zündhütchen
fein und zündet die Bombe unmittelbar.