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Bombe mit einer in das Innere eines kurzen Rohres einer Schleuderwaffe
einzuführenden Hülse. Die Erfindung bezieht sich auf eine Bombe oder einen ähnlichen
Gegenstand, der durch einen Bombenwerfer geschleudert wird, der im wesentlichen
aus einem kurzen Rohr ohne besondere ballistische Eigenschaften besteht, in dessen
Boden ein zur Hervorbringung der Zündung der mit dem zu werfenden Gegenstand vereinigten
Treibladung dienender Schlagkörper vorgesehen ist.
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Die Erfindung bezieht sich insbesondere auf eine Bombe von der Ausführung,
bei der eine in das Innere des kurzen Rohres der Waffe einzuführende Hülse aus zwei
ineinandergeschobenen Teilen besteht, zwischen denen die vom Schlagbolzen der Waffe
zu entzündende Treibladung angeordnet ist. Der eine dieser Teile ist auf dem Halse
der Bombe mittels lösbarer Verbindungsmittel angegebracht, die beim Fortschleudern
sich öffnen, um die Bombe freizugeben; der andere Teil der Hülse trennt sich jedoch
von dem ersteren beim Abschleudern sofort.
Das Hauptkennzeichen
der Bombe gemäß der Erfindung besteht darin, daß der lös;:ar auf dem Hals der Bombe
befestigte Teil mit einer vollen Ouerwand versehen ist, die die zwischen den beiden
Teilen der Hülse befindliche Kammer, in der die Gase der Treibladung wirken, von
der den Hals der Bombe lösbar enthaltenden Aussparung trennt, in die das Ende des
Dochtes des Zeitzünders der Bombe ragt, und in der die zugehörige Zündkapsel angebracht
ist. Die Zündung dieser Kapsel wird durch eine Vorkehrung bewirkt, die sie beim
Fortschleudern der Bombe infolge des Rückstoßes ansticht, den die Bombe hei der
Bewegung mit Bezug auf den an ihr lösbar befestigten Teil der Hülse ausführt.
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Einige Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes sind lediglich
als Beispiele in der Zeichnung dargestellt. Abt. i und 2 zeigen in senkrechtem Schnitt
die Gesamtanordnung eines Explosionsgeschosses, und zwar einmal vor und das andere
Mal nach dein Fortschleudern. Abb. 3 und 4. zeigen im senkrechten Schnitt Abänderungen
an der Zündvorrichtung für den Zeitzünder. Abb. 5 und 6 zeigen die beiden voneinander
getrennten Teile der Hülse, die eine Drehung des Geschosses während des Schleuderns
hervorzubringen vermögen. Abb. 7 stellt in senkrechtem Schnitt die beiden miteinander
vereinigten Teile einer anderen Ausführungsform der Hülse dar, die ebenfalls die
Drehung des Wurfkörpers während des Abschleuderns hervorbringen kann.
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In der Ausführungsform nach Abb. i und 2 ist das Sprenggeschoß oder
die Bombe 24. mit einer Hülse ausgerüstet, die einerseits aus dein auf dem Halse
der Bombe lösbar befestigten Teil 22, der mit Hilfe des Dichtungsringes 22 in das
Innere des kurzen Rohres 2 des Bombenwerfers gasdicht eingeschoben werden soll,
und anderseits aus dem Teil 41 besteht, der gasdicht in das Innere einer geschlossenen
Aussparung des unteren Endes des Teils 22 eingesetzt ist. Der Teil 41 enthält die
Treibladung 2o. Diese Treibladung kann die Gestalt einer Gewehrpatrone haben, bei
der die Kugel durch einen Verschlußstopfen ersetzt ist.
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Der Teil 22 der Hülse endigt oben in zwei oder mehr Zungen oder Flügel
4.2, zwischen denen der Hals der Bombe eingeklammert ist, über dem ein Ring 43 in
Gestalt eines Trichters mit umgebördeltem Rand vorgesehen ist.
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Der Docht des Zeitzünders 2.IU endigt in einem Explosionszünder 24e,
der die Explosion der Sprengladung 24.a der Bombe veranlaßt; dieser Docht ist in
der im Halse der Bombe befestigten Zünderhülse 4.4. angeordnet, während die zur
Zündung des Zeitzünders bestimmte Kapse123 in eine gelochte 1'erschlußkappe 4.5
eingesetzt ist, die am Halse der Bombe fest angebracht ist. Durch <len Hals der
Bombe und die Hülse 4.4, sich erstreckende Löcher 44! sollen das freie Entweichen
der aus der Zündkapsel und dem "Leitzünder entwickelten Verbrennungsgase gestatten.
Trotz dieser Löcher können die Zünderteile nicht durch äußere Einflüsse verändert
«-erden, weil die Löcher gewöhnlich durch die darüberliegenden Zungen .I2 geschützt
werden. Auf der den Boden des Teils 22 bildenden Wand ist gegenüber der Kapsel die
zum Anstechen dieser Zündkapsel dienende Spitze 46 vorgesehen.
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Die Wirkungsweise der vorstehend l:eschrie'>enen Bombe ist folgende:
Bei der durch die Wirkung des Schlagkörpers 5 der Waffe veranlaßten Zündung verbreiten
sich die Verbrennungsgase der Treibladung 2o in der Kammer a (Abb. i) zwischen den
beiden Teilen 22 und 41 der Hülse und verursachen die Trennung des Teiles 22 vom
Teil 4.i, der vorläufig im Rohr der Waffe zurückl,leibt, wohingegen der Teil 22
in Verbindung mit der Bombe fortgeschleudert wird. Beim ersten Treibstoß sucht die
Bombe infolge der Trägheit unbeweglich zu bleiben, während der Teil 22- der Hülse
vorwärtsgetrieben wird. Dabei stoßen die Zungen 4.2 gegen den oberen umgekehrt konischen
Teil der Bombe und werden auseinandergedrückt, bis sie auf den umgebördelten Rand
4.3 des aufgesetzten Ringes treffen und dort festgehalten werden (Abb.2). Infolge
der Relativbewegung der Bombe und des Teils 22 trifft das Zündhütchen 23 auf die
Zündspitze 4.6 und explodiert unter Zündung des Zeitzünders 24.b. Infolge des Auseinanderdrängens
der Zungen 4.2 wird die Verbindung zwischen der Bombe und dem Teil 22 der Hülse
aufgehoben, und letztere trennt sich infolgedessen von der Bombe, die auf diese
Weise, von jedem toten Gewicht befreit, allein ihren Schleuderweg fortsetzt.
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Infolge der besonderen Anordnung der Bombe sind die Kammer ä, in der
die Gase der Treibladung entwickelt werden, und die Kammer b, in der der Hals der
Bombe gehalten wird und das Ende des Dochtes 2q.b des Zeitzünders nebst der zugehörigen
Zündkapsel 23 sich befinden, durch die volle Scheidewand 22" der Hülse gänzlich
voneinander getrennt (Abb. i). Jede zufällige Zündung des Zeitzünders der Bombe
durch die Treibgase ist auf diese Weise verhütet, was bei der Handhabung der Bombe
eine große Sicherheit schafft; denn diese kann erst bei ihrem Fortschleudern, d.
h., wenn sie sich schon in größerer Entfernung von dem die Waffe Bedienenden befindet,
gesprengt werden.
In Abb. 3 ist eine Abänderung der Ausführungsform
nach Abb. i dargestellt, bei der der Schlagbolzen 46 für das Zündhütchen 23 1-eweglich
im Innern einer Verlängerung der Endkappe 45 der Bombe angeordnet ist. Abb.4 zeigt
eine weitere Abänderung, bei der das Zündhütchen 23, anstatt fest mit der Bombe
verbunden zu sein, in einem von ihr unabhängigen Zündhütchenträger 47 eingesetzt
ist, der entgegen der Wirkung einer Feder 48 verschiebbar ist und beim Fortschleudern
gegen die Zündspitze 46 gestoßen wird.
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Das Festhalten des Teils 41 der Hülse im Innern des Teils 22 kann
durch Ineinandergreifen in Gestalt einer Schraubverbindung mit steilem Gewinde gesichert
werden, die von einem im Innern der Hülse 22 vorgesehenen Gewindegang 22x und von
einer entsprechenden schraubenförmigen Nut 41x auf dem Teil 41 gebildet wird (Abb.
5 und 6). In diesem Falle erhalten bei der Trennung des Teils 22 von dem Teil 44
der am Boden des Rohrs der Waffe unbeweglich zurückbleibt, unter dem Druck der Gase
der Treibladung die Hülse 22 und die Bombe 24 eine schnelle Drehbewegung, die dazu
dient, die Bombe auf ihrer Flugbahn in der gleichen Lage zu halten. Bei dieser Anordnung
ist es zweckmäßig, den mit der Treibladung 2o versehenen Teil 41 am unteren Teil
geschlossen auszuführen und mit einem Zündstift 5o auszurüsten, auf den der Schlagkörper
5 der Waffe wirkt.
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Bei den vorstehend beschriebenen Ausführungsformen war angenommen,
daß die Treibladung 20 im Teil 41 enthalten ist, der im Rohr der Waffe zurückbleibt.
Dies ist jedoch nicht unumgänglich erforderlich. Vielmehr kann die Anordnung auch
umgekehrt sein, wie in Abb. 7 gezeigt ist, in der die Treibladung 2o in den Teil
22 der Hülse eingesetzt dargestellt ist, der in das Innere des Teils 41 eingeschoben
ist, der seinerseits wieder in das Rohr der Waffe eingesetzt wird. Auch bei dieser
Ausführungsform lassen sich schraubenförmige Verbindungsvorkehrungen zwischen den
Teilen 22 und 41 zu dem Zweck anwenden, die Drehung der Bombe bei ihrem Abschleudern
zu veranlassen.