DE1085278B - Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Azopigmenten - Google Patents
Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von AzopigmentenInfo
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- DE1085278B DE1085278B DEF25204A DEF0025204A DE1085278B DE 1085278 B DE1085278 B DE 1085278B DE F25204 A DEF25204 A DE F25204A DE F0025204 A DEF0025204 A DE F0025204A DE 1085278 B DE1085278 B DE 1085278B
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Description
DEUTSCHES
Unter den Azofarbstoffen spielen die in Wasser unlöslichen Azopigmente eine bedeutende Rolle. Sie
werden in großem Umfang z. B. in der Lackindustrie sowie in zunehmendem Maße zum Färben von Kunststoffen
und im sogenannten Pigmentdruck verwendet. Wegen des steigenden Bedarfs der Praxis an derartigen
Farbstoffen kommt der fabrikatorischen Seite der Azopigmentherstellung eine besondere Bedeutung
zu.
Zur technischen Herstellung der Azopigmente bedient man sich bekanntlich der diskontinuierlichen
Arbeitsweise. Man löst oder suspendiert die betreffenden Azokomponenten, z. B. Naphthole, 2,3-Oxynaphthoesäurearylamide,
Pyrazolone oder Acetessigarylamide, in der erforderlichen Menge Wasser oder
Natronlauge in dem sogenannten Kupplungsbottich tind läßt die in einem anderen Behälter nach bekannten
Verfahren hergestellen Diazoniumverbindungen unter Einhalten bestimmter Reaktionsbedingungen zulaufen,
wobei die Kupplung zum Farbstoff stattfindet. Nach Beendigung der Reaktion rührt man die Reaktionsmischung meist noch etwas nach, erhitzt gegebenenfalls
und läßt anschließend die Farbstoffsuspension auf die Filtriervorrichtung fließen.
Dieses bisher großtechnisch übliche Verfahren weist jedoch einige grundlegende technische Mangel
auf. So muß z. B. der unverhältnismäßig hohe Zeitbedarf dieses Verfahrens als nachteilig angesehen
werden. Es ist bekannt, daß für die Geschwindigkeit des Kupplungsablaufs außer der Natur der verwendeten
Reaktionskomponenten der während der Kupplungsreaktion herrschende pH-Wert eine ausschlaggebende
Rolle spielt. Man kann nun in den meisten Fällen die Reaktionsbedingungen nicht so wählen, daß
der im Verlaufe der Kupplung einzuhaltende pH-Wert eine optimale Geschwindigkeit des Kupplungsablaufs
gewährleistet. So ist z. B. die Reaktionsbereitschaft der meisten Azokomponenten im alkalischen Bereich
am größten, viele Diazoverbindungen unterliegen im alkalischen Bereich jedoch Zersetzungs- oder Umlagerungsreaktionen,
die bei einer alkalischen Kupplung einen nur unvollständigen Reaktionsablauf und eine
Verunreinigung des entstehenden Farbstoffes zur Folge haben würden. Es ist ferner bekannt, daß der
während der Kupplung herrschende pH-Wert neben anderen Faktoren, wie Einfluß der Temperatur, Einfluß
von Verunreinigungen oder oberflächenaktiven Verbindungen, die physikalischen Eigenschaften des
entstehenden Pigments bedingt. Da die physikalischen Eigenschaften, z. B. Deckkraft bzw. Lasierungsvermögen,
Farbstärke und Brillanz,- eines Pigmentfarbstoffes für die Anwendungspraxis von ausschlaggebender
Bedeutung sind, kann man bei der Herstellung der meisten Azopigmente nicht umhin, die
zur kontinuierlichen Herstellung
von Azopigmenten
von Azopigmenten
Anmelder:
Farbwerke Hoechst Aktiengesellschaft
vormals Meister Lucius & Brüning,
Frankfurt/M., Brüningstr. 45
Dr. Herbert Nakaten, Bad Soden (Taunus),
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
Kupplung in einem pH-Bereich vorzunehmen, in dem
die verwendeten Azokomponenten mangels löslichmachender Gruppierungen als Suspensionen vorliegen.
So muß z. B. eine große Anzahl technisch wichtiger Azopigmente in saurem Medium hergestellt werden,
in dem die Kupplung zuweilen sehr langsam verläuft. Man läßt nun die Lösung der Diazoverbindung so langsam
zur Suspension der Azokomponente laufen, daß durch ungekuppelte Diazoverbindung hervorgerufene,
unerwünschte Nebenreaktionen nach Möglichkeit vermieden werden. Diese Verfahrensweise hat jedoch eine
lange Reaktionsdauer zur Folge, die häufig mehrere Stunden pro Ansatz beträgt und es z. B. völlig unmöglich
macht, die Kupplung der Azopigmente kontinuierlich durchzuführen.
Darüber hinaus wird der zur Kupplung benötigte Reaktionsraum während des eigentlichen Kupplungsvorganges schlecht ausgenutzt; die Eigenheit des diskontinuierlichen
Verfahrens bringt es mit sich, daß der gesamte Farbstoff ohne Rücksicht auf den Zeitpunkt
seiner Entstehung bis zur Beendigung des Reaktionsablaufs im Reaktionsraum verbleiben muß und somit
eine unnötige Belastung darstellt, ganz abgesehen von der Tatsache, daß die Qualität des Farbstoffes durch
das lange Verweilen im Reaktionsgefäß unter den Kupplungsbedingungen beeinträchtigt werden kann.
Berücksichtigt man weiter die Tatsache, daß der Kupplungsbottich bereits vor der eigentlichen Kupplung
durch die Vorbereitung der Azokomponente sowie nach der Kupplung durch den Verbleib der fertigen
Farbstoffsuspensioii bis zur beendeten Filtration besetzt ist, so ergibt sich eine unverhältnismäßig
schlechte Raumausnutzung für einen Ansatz. So be-
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nötigt man in der Praxis z. B. für die Kupplung von der Anwendungspraxis geforderten Eigenschaften des
2 t Azopigment einen Kupplungsbottich von etwa 50 Pigments bestimmt. Demzufolge ist die technische
bis 60 cbm, der meistens einen vollen Arbeitstag lang Bedeutung des in der USA.-Patentschrift beschrie-
jeder weiteren Benutzung entzogen ist. benen Verfahrens erheblich eingeschränkt, da nur
Ein weiterer technischer Nachteil des bisherigen 5 wenige technisch wichtige Kombinationen praktisch
Kupplungsverfahrens ergibt sich auch aus folgendem diesem Farbstoffentstehungsprozeß unterworfen wer-
Grunde. Die Anwendungspraxis stellt an die Qualität den können.
eines Pigmentfarbstoffes bekanntlich hohe Anforde- Es wurde nun gefunden, daß man die kontinuierrungen.
So ist es z. B. für die farbstoffverarbeitenden liehe Herstellung von Azopigmenten in pH-Bereichen,
Industriezweige von großer Wichtigkeit, daß der io in denen die Azokomponente praktisch keine löslichen
Hersteller von Azopigmenten Farbstoffe liefert, deren Salze bildet, dadurchc bewerkstelligen kann, daß man
Eigenschaften stets mit denen eines Standardmusters, die Lösung einer Diazoverbindung und die Lösung
des sogenannten Typs, übereinstimmen. Die Fabri- einer Azokomponente gleichzeitig in äquivalenten
kation typgemäßer Azopigmente ist mit erheblichen oder nahezu äquivalenten Mengen, gegebenenfalls in
Risiken verbunden, weil es darauf ankommt, den Her- 15 Gegenwart üblicher Hilfsmittel, kontinuierlich einem
Stellungsprozeß so zu lenken, daß der Farbstoff gleich Reaktionssystem zuführt, das bereits gekuppelte Farbin
der von der Praxis geforderten Form anfällt; denn Stoffsuspension enthält, die dem Zulauf der Kompo-Mängel
der Pigmentfarbstoffe lassen sich nachträg- nenten entsprechende Menge Farbstoffsuspension ablich
nicht beheben, weil ein Reinigen etwa durch Um- führt und dabei die Zuführungsgeschwindigkeit der
lösen — wie bei löslichen Farbstoffen — unmöglich 20 Diazoverbindung und Azokomponente so regelt, daß
ist. Das Risiko ist deshalb besonders groß, weil ge- die abfließende Farbstoffsuspension keine wesentlichen
ringe Verunreinigungen in den Ausgangsmaterialien Anteile nicht umgesetzter Farbstoffkomponenten ent-
oder kaum beachtete kleinste Abweichungen von der hält.
sorgfältig ausgearbeiteten Arbeitsweise den Erfolg in Die für das erfindungsgemäße Verfahren in Frage
Frage stellen (vgl. Ullmanns Enzyklopädie der tech- 25 kommenden Diazoverbindungen und Azokomponenten
nischen Chemie, 3. Auflage, 4. Band, S. 157). Es ist werden in gelöster Form verwendet, wobei wässerig
ferner eine jedem Fachmann bekannte Tatsache, daß saure Lösungen der Diazoverbindung und wässerig
trotz genauester Einhaltung der Vorschriften durch alkalische Lösungen der Azokomponente die größere
unkontrollierbare Einflüsse die Eigenschaften des Rolle spielen. Die Lösungen der Diazoverbindung und
entstandenen Farbstoffes erheblich von denen des 30 Azokomponente können nach den üblichen technischen
Typs abweichen können. Die Eigenheit des bisherigen Methoden diskontinuierlich oder kontinuierlich herge-Kupplungsverfahrens
bedingt nun, daß man während stellt werden. Besonders vorteilhaft erweist sich z. B.
des Kupplungsprozesses keine Möglichkeit hat, die die Verwendung von Diazoverbindungen, die nach dem
Qualität des Farbstoffes zu kontrollieren und gege- in den deutschen Patentschriften 960 205 und 1008 309
benenfalls regulierend in den Kupplungsvorgang ein- 35 beschriebenen Verfahren kontinuierlich hergestellt worzugreifen;
denn vor Beendigung des Reaktions- den sind. Als Diazoverbindungen kommen diazotierte
prozesses enthält der entstandene Farbstoff stets noch Amine in Betracht, die außer der Diazogruppe keine
nicht umgesetzte Azokomponente, deren Vorhanden- weiteren löslichmachenden Gruppen besitzen und für
sein in Form einer Suspension eine Prüfung des be- die Herstellung" von Azopigmenten geeignet sind. Als
reits entstandenen Farbstoffes praktisch ausschließt. 40 Azokomponenten eignen sich z. B. Naphthole, 2,3-Oxy-Daher
kommt es häufig zu wirtschaftlichen Verlusten, naphthoesäurearylamide und analoge Verbindungen,
die besonders schwer wiegen, wenn es sich um große Acetessigsäurearylamide sowie andere, für die Her-Ansätze
handelt. stellung von Azopigmenten verwendbare Verbindun-
Trotz der offensichtlichen Mängel des bisherigen gen, die außer der phenolischen oder enolischen Hydiskontinuierlichen
Kupplungsverfahrens ist bisher 45 droxylgruppe keine weiteren anionogenen Gruppie-
kein technisch allgemein anwendbares Verfahren be- rungen enthalten.
kanntgeworden, das die angeführten Nachteile ver- Man kann die Lösungen der Diazoverbindung und
meidet. Man kann zwar, wie in der USA.-Patent- der Azokomponente gegebenenfalls unter gleichzeiti-
schrift 2 478 767 beschrieben ist, eine bestimmte gem Zufluß von Wasser bzw. weiterer Komponenten
Menge Azokomponente und eine hierzu äquivalente 50 unmittelbar zusammenführen. Zweckmäßig verfährt
oder nahezu äquivalente Menge eines diazotierbaren man jedoch so, daß man die Dizoverbindung und die
Amins in Gegenwart der entsprechenden Menge eines Azokomponente gegebenenfalls unter gleichzeitigem
Alkalinitrits zusammenbringen und Diazotierung und Zufluß von Wasser bzw. weiterer Komponenten in ein
Kupplung in ein und demselben Reaktionsgefäß im Reaktionssystem einlaufen läßt, in dem sich bereits
pH-Bereich 6,0 bis 7,2 vornehmen. Dieses Verfahren 55 gekuppelte Farbstoffsuspension befindet. Als Reak-
weist gegenüber dem bisher in der Praxis üblichen tionssystem kommen mit einer geeigneten Misch-
Kupplungsverfahren den Vorteil auf, daß man die vorrichtung versehene Kupplungsbehälter in Frage,
Farbstoffkupplung kontinuierlich durchführen kann. die jedoch bei gleichem Farbstoffdurchsatz nur einen
Es ist jedoch eine allgemein bekannte Tatsache, daß Bruchteil des Volumens der normalerweise in der
viele technisch wichtige Amine in dem angegebenen 60 Pigmentherstellung üblichen Bottiche aufweisen. Man
pH-Bereich zu wenig wasserlöslich sind bzw. sich nur kann die Durchmischung so einrichten, daß im Rein
stärker saurem Medium befriedigend diazotieren aktionssystem überall die gleiche oder annähernd
lassen. Ferner ist es, wie oben bereits beschrieben, eine gleiche Konzentration aller an der Umsetzung betei-Erfahrungstatsache,
daß man bei der Herstellung fast ligten Komponenten vorhanden ist, man kann aber die
aller Azopigmente auf die Einhaltung eines ganz be- 65 Durchmischung auch so anordnen, daß innerhalb des
stimmten pH-Wertes bzw. pH-Bereiches während der Reaktionssystems ein Konzentrationsgefälle der beKupplung
achten muß. Dieser pH-Bereich ist nicht teiligten Komponenten entsteht. So kann man z. B. die
etwa durch optimale Kupplungsgeschwindigkeit, durch Lösung der Diazoverbindung und die Lösung der
Löslichkeit der Azokomponente oder durch ähnliche Azokomponente getrennt einem in einem Kreislauf
Faktoren ausgezeichnet, sondern wird durch die von 70 fließenden Strom bereits gekuppelter Farbstoffsuspen-
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sion zuführen und dabei den Einlauf der einzelnen elektrode bei Verschiebung des Konzentrationsverhält-
Komponenten so anordnen, daß eine zweckmäßige nisses der beiden Farbstoffkomponenten auftritt.
Durchmischung bewirkt Mnrd. Nach diesen beiden Methoden erhält man sehr rasch
Die kontinuierliche Kupplung kann z. B. in einer die gewünschten Meßwerte, da die Messung ohne vorApparatur
gemäß Zeichnung durchgeführt werden. s herige Filtration unmittelbar in der Farbstoffsuspen-
Durch eine Pumpe P wird bereits gekuppelte Färb- sion vorgenommen werden kann. Bei Verwendung der
Stoffsuspension durch ein Kreislaufsystem geführt. Quecksilbertropf elektrode besteht erfahrungsgemäß j e-Über
die Strömungsmesser 6*2 undvSl laufen die doch die Gefahr, daß sich kleine Farbstoffteilchen an
saure Diazolösung und die alkalische Lösung der Azo- der Kapillare festsetzen und dadurch die Tropfkomponente
räumlich voneinander getrennt in das io geschwindigkeit des Quecksilbers beeinflussen. Hier-MischrohrM
ein. Infolge der raschen turbulenten durch treten Fehlmessungen auf, die die Zuverlässig-Strömung
der Farbstoffsuspension werden die beiden keit der Regelung erheblich beeinträchtigen.
Lösungen schnell durchgewirbelt. Durch ein sich an M Weiter kann man zur Bestimmung der Konzenanschließendes Puffergefäß V werden kleinere even- tration der Diazoverbindung das Redoxpotential tuell auftretende temporäre Schwankungen des Zu- 15 messen, das sich in Gegenwart gewisser Diazoniumfiusses ausgeglichen. Nach dem Durchlaufen der salze an einer Platinelektrode einstellt (J. allg. Chem. Pumpef passiert die Flüssigkeit den Wärmeaus- [Russ], 18, S. 1179 bis 1186 [1948]). Es zeigt sich tauscher K, der je nach Bedarf zur Kühlung oder Er- jedoch, daß die Platinelektrode in dieser Meßanordwärmung eingesetzt wird, und gelangt von da aus in nung einer Dauerbeanspruchung unter den erfindungsdas Ablaufgefäß A. In A stellt sich ein Flüssigkeits- ao gemäßen Bedingungen infolge rasch eintretender Verspiegel ein, der durch die Höhe des Ablaufs gegeben giftung nicht gewachsen ist. Es wurde nun gefunden, ist. Über den Strömungsmesser S3 kann man Wasser daß unter den Bedingungen des vorliegenden Ver- und gegebenenfalls auch weitere Reaktionsteilnehmer fahrens der Kupplungsvorgang dadurch zuverlässig zulaufen lassen. Das Volumen der aus A ablaufenden gesteuert werden kann, daß man nicht das Redox-Farbstoffsuspension entspricht der Volumenzunahme 25 potential der Diazoverbindung an sich, sondern die durch die über Sl, 5* 2 und S 3 zulaufenden Reaktions- Potentialänderung mißt, die sich an einer in einem komponenten. Man kann die Zuführung aller an der anderen geeigneten Redoxsystem befindlichen Elek-Umsetzung beteiligten Stoffe mittels genauer, Dosier- trode durch die Einwirkung der gegebenenfalls in der vorrichtungen so vornehmen, daß die Farbstoffsuspen- Farbstoffsuspension vorhandenen Diazoverbindung sion stets den gewünschten Arbeitsbedingungen ent- 30 einstellt, und das Zulaufverhältnis von Diazoverbinspricht. dung zu Azokomponente nach den erhaltenen Meß-
Lösungen schnell durchgewirbelt. Durch ein sich an M Weiter kann man zur Bestimmung der Konzenanschließendes Puffergefäß V werden kleinere even- tration der Diazoverbindung das Redoxpotential tuell auftretende temporäre Schwankungen des Zu- 15 messen, das sich in Gegenwart gewisser Diazoniumfiusses ausgeglichen. Nach dem Durchlaufen der salze an einer Platinelektrode einstellt (J. allg. Chem. Pumpef passiert die Flüssigkeit den Wärmeaus- [Russ], 18, S. 1179 bis 1186 [1948]). Es zeigt sich tauscher K, der je nach Bedarf zur Kühlung oder Er- jedoch, daß die Platinelektrode in dieser Meßanordwärmung eingesetzt wird, und gelangt von da aus in nung einer Dauerbeanspruchung unter den erfindungsdas Ablaufgefäß A. In A stellt sich ein Flüssigkeits- ao gemäßen Bedingungen infolge rasch eintretender Verspiegel ein, der durch die Höhe des Ablaufs gegeben giftung nicht gewachsen ist. Es wurde nun gefunden, ist. Über den Strömungsmesser S3 kann man Wasser daß unter den Bedingungen des vorliegenden Ver- und gegebenenfalls auch weitere Reaktionsteilnehmer fahrens der Kupplungsvorgang dadurch zuverlässig zulaufen lassen. Das Volumen der aus A ablaufenden gesteuert werden kann, daß man nicht das Redox-Farbstoffsuspension entspricht der Volumenzunahme 25 potential der Diazoverbindung an sich, sondern die durch die über Sl, 5* 2 und S 3 zulaufenden Reaktions- Potentialänderung mißt, die sich an einer in einem komponenten. Man kann die Zuführung aller an der anderen geeigneten Redoxsystem befindlichen Elek-Umsetzung beteiligten Stoffe mittels genauer, Dosier- trode durch die Einwirkung der gegebenenfalls in der vorrichtungen so vornehmen, daß die Farbstoffsuspen- Farbstoffsuspension vorhandenen Diazoverbindung sion stets den gewünschten Arbeitsbedingungen ent- 30 einstellt, und das Zulaufverhältnis von Diazoverbinspricht. dung zu Azokomponente nach den erhaltenen Meß-
Nach einer anderen Verfahrensweise kontrolliert werten regelt. So läßt sich in einfachstem Fall eine
man durch geeignete Meßvorrichtungen die im Re- Antimonelektrode verwenden, die gegen eine geeignete
aktionssystem herrschenden Arbeitsbedingungen und Bezugselektrode geschaltet ist. Gut eignet sich z. B.
bemißt den Zulauf der an der Reaktion beteiligten 35 eine Elektrode aus reinem Gold, die in Verbindung
Stoffe so, daß stets der geforderte Sollwert erhalten mit einer Glaselektrode in Gegenwart geringer Mengen
bleibt. Diese Verfahrensweise ist als besonders günstig Chinhydron einen empfindlichen Nachweis des Dianzusehen,
weil etwaige Fehler bei der Dosierung und azoniumsalzes unter weitgehender Ausschaltung der
gegebenenfalls auch Schwankungen im Prozentgehalt Vergiftungen gestattet. Man nimmt die Messung
der zufließenden Lösungen und Stoffe zwangläufig 40 zweckmäßig in einem Gefäß vor, das gleichmäßig von
durch die Regelung ausgeglichen werden. Die Kon- einem kleinen Teil der Farbstoffsuspension und einer
trolle des pH-Wertes wird zweckmäßig laufend durch Chinhydronlösung durchströmt wird.
die Meßkette Glaselektrode—Kalomelelektrode in Ver- Die Geschwindigkeit des Zuflusses der Lösungen bindung mit einem Verstärker in üblicher Weise der Diazoverbindung und der Azokomponente regelt durchgeführt. Für die Bestimmung des Verhältnisses 45 man so, daß es nicht zu wesentlichen Abscheidungen Diazokomponente zu Azokomponente genügt es der Azokomponente kommt, die im Hinblick auf die meistens, die Konzentration einer der beiden Kompo- Reinheit des anfallenden Farbstoffes sowie aus wirtnenten laufend zu bestimmen, da unter geeigneten Re- schaftlichen Gründen untragbar wären. In den meisten aktionsbedingungen die Konzentration der anderen Fällen ist es für die Brauchbarkeit des herzustellenden Komponente sich zwangläufig einstellt. So kann man 50 Farbstoffes außerdem von entscheidender Bedeutung, z. B. einen Teil der Farbstoffsuspension gegebenenfalls daß darüber hinausgehend während der Kupplung nach Zusatz von Mitteln, die etwa ausgefallene Azo- auch kein merklicher Überschuß an nicht umgesetzter komponente aufzulösen vermögen, nitrieren und im Diazoverbindung auftritt. Man kann die Konzentra-Filtrat die Konzentration einer der beiden Kompo- tion an nicht umgesetzter Diazoverbindung verminnenten nach bekannten optischen Methoden messen. 55 dem, wenn man die Zuflußgeschwindigkeit beider Re-Diese Bestimmungsmethode ist insofern nachteilig, aktionskomponenten in gleichem Maße herabsetzt, als durch den für den Filtrationsprozeß und gegebenen- Durch diese Maßnahmen wird das Verhältnis Kuppfalls auch für das Auflösen der überschüssigen Azo- lungsgeschwindigkeit zu Zersetzungsgeschwindigkeit komponente erforderlichen Zeitaufwand der eigentliche zugunsten der Kupplungsgeschwindigkeit verschoben, Meßvorgang erheblich verzögert und damit die Korn- 60 was von entscheidendem Einfluß auf die Reinheit und pensation plötzlicher Schwankungen in der Zusam- ölechtheit des anfallenden Farbstoffes ist.
mensetzung der Farbstoffsuspension sehr erschwert Man kann die in der sauren Diazolösung enthaltene wird. Im allgemeinen ist es deshalb einfacher, die Säuremenge und die bei der Auflösung der Azo-Konzentration der Diazoverbindung in der, Färb- komponente verwendete Alkalimenge so bemessen, Stoffsuspension nach der polarometrischen Methode 65 daß sich nach der Zusammenführung der beiden Löunter Verwendung einer Quecksilbertropf elektrode zu sungen der für die Reaktion gewünschte pH-Wert einbestimmen, wie sie z. B. im Journal of the electro- stellt. Man kann jedoch die Einstellung auf den gechemical Society, 97, S. 166 bis 177 (1950), beschrie- wünschten pH-Wert auch so vornehmen, daß man dem ben ist. Man kann auch so vorgehen, daß man die Reaktionssystem zusätzlich säure- bzw. alkalibindende Potentialänderung mißt, die an einer Quecksilbertropf- 70 Mittel zugibt.
die Meßkette Glaselektrode—Kalomelelektrode in Ver- Die Geschwindigkeit des Zuflusses der Lösungen bindung mit einem Verstärker in üblicher Weise der Diazoverbindung und der Azokomponente regelt durchgeführt. Für die Bestimmung des Verhältnisses 45 man so, daß es nicht zu wesentlichen Abscheidungen Diazokomponente zu Azokomponente genügt es der Azokomponente kommt, die im Hinblick auf die meistens, die Konzentration einer der beiden Kompo- Reinheit des anfallenden Farbstoffes sowie aus wirtnenten laufend zu bestimmen, da unter geeigneten Re- schaftlichen Gründen untragbar wären. In den meisten aktionsbedingungen die Konzentration der anderen Fällen ist es für die Brauchbarkeit des herzustellenden Komponente sich zwangläufig einstellt. So kann man 50 Farbstoffes außerdem von entscheidender Bedeutung, z. B. einen Teil der Farbstoffsuspension gegebenenfalls daß darüber hinausgehend während der Kupplung nach Zusatz von Mitteln, die etwa ausgefallene Azo- auch kein merklicher Überschuß an nicht umgesetzter komponente aufzulösen vermögen, nitrieren und im Diazoverbindung auftritt. Man kann die Konzentra-Filtrat die Konzentration einer der beiden Kompo- tion an nicht umgesetzter Diazoverbindung verminnenten nach bekannten optischen Methoden messen. 55 dem, wenn man die Zuflußgeschwindigkeit beider Re-Diese Bestimmungsmethode ist insofern nachteilig, aktionskomponenten in gleichem Maße herabsetzt, als durch den für den Filtrationsprozeß und gegebenen- Durch diese Maßnahmen wird das Verhältnis Kuppfalls auch für das Auflösen der überschüssigen Azo- lungsgeschwindigkeit zu Zersetzungsgeschwindigkeit komponente erforderlichen Zeitaufwand der eigentliche zugunsten der Kupplungsgeschwindigkeit verschoben, Meßvorgang erheblich verzögert und damit die Korn- 60 was von entscheidendem Einfluß auf die Reinheit und pensation plötzlicher Schwankungen in der Zusam- ölechtheit des anfallenden Farbstoffes ist.
mensetzung der Farbstoffsuspension sehr erschwert Man kann die in der sauren Diazolösung enthaltene wird. Im allgemeinen ist es deshalb einfacher, die Säuremenge und die bei der Auflösung der Azo-Konzentration der Diazoverbindung in der, Färb- komponente verwendete Alkalimenge so bemessen, Stoffsuspension nach der polarometrischen Methode 65 daß sich nach der Zusammenführung der beiden Löunter Verwendung einer Quecksilbertropf elektrode zu sungen der für die Reaktion gewünschte pH-Wert einbestimmen, wie sie z. B. im Journal of the electro- stellt. Man kann jedoch die Einstellung auf den gechemical Society, 97, S. 166 bis 177 (1950), beschrie- wünschten pH-Wert auch so vornehmen, daß man dem ben ist. Man kann auch so vorgehen, daß man die Reaktionssystem zusätzlich säure- bzw. alkalibindende Potentialänderung mißt, die an einer Quecksilbertropf- 70 Mittel zugibt.
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Es erweist sich in vielen Fällen als zweckmäßig, 2-nitro-4-methylbenzol, die 0,2 Mol/l Diazoniumeinen
zeitlich und/oder örtlich bei der Zusammen- chlorid und 0,13 Mol/i freie Salzsäure enthält, läuft
führung der Reaktionskomponenten auftretenden über den Strömungsmesser 6" 2 und das Einlauf rohr
Überschuß an sauer oder alkalisch wirkenden Ver- in das Mischrohr M ein. Gleichzeitig fließt über 6" 1
bindungen durch puffernd wirkende Hilfsmittel abzu- 5 eine diskontinuierlich hergestellte alkalische Lösung
mildern. Als puffernd wirkende Verbindungen kommen von Acetoacetylaminobenzol hinzu, die etwa 0,2 Mol/l
z. B. Salze der Essigsäure, Ameisensäure, Kohlen- Acetoacetylaminobenzol, 0,236 Mol/l Natronlauge
säure, Phophorsäure sowie Salze anderer schwacher und 0,128 Mol/l Natriumacetat enthält. Die Zulaufoder
mittelstarker Säuren, ferner Salze schwacher geschwindigkeit der Diazolösung wird auf etwa
Basen in Betracht. io 10 1/Std. eingestellt. Die genaue Zulaufgeschwindig-
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Ver- keit der Lösung der Azokomponente wird so geregelt,
fahrens ist es in gewissen Fällen vorteilhaft, die daß gerade noch eine Spur Diazoverbindung nachKupplung
in Gegenwart von Hilfsmitteln, wie Netz-, weisbar ist. Es stellt sich ein pH-Wert von etwa 4,5
Dispergier- oder Emulgiermitteln, vorzunehmen, die bis 4,8 ein. Die aus A abfließende Farbstoffsuspension
den Kupplungsvorgang beschleunigen bzw. die Färb- 15 kann sofort filtriert werden. Der Filterkuchen wird
stoffentstehung in die beabsichtigte Richtung lenken. mit Wasser gewaschen und anschließend getrocknet.
Auch die in den deutschen Patentschriften 889 042 Der stündliche Durchsatz an lOO°/oigem Farbstoff
und 930998 beschriebenen Emulgator-Öl-Mischungen beträgt etwa 0,68 kg. Der anfallende Farbstoff ist
können zur Anwendung gelangen. Als Kupplungs- reiner und deckender als ein unter vergleichbaren
beschleuniger können auch Basen, z. B. Pyridin und 20 Bedingungen nach dem bisherigen Verfahren techanaloge
λ'erbindungen sowie Dimethylformamid und nisch hergestellter Farbstoff. Durch Erhitzen der
ähnliche Verbindungen verwendet werden. noch nicht filtrierten Farbstoffsuspension kann man
Man kann bei der Durchführung des vorliegenden die Deckkraft des Farbstoffs heraufsetzen. Nach dem
Verfahrens auch so vorgehen, daß man aus der ferti- diskontinuierlichen Verfahren benötigt man für die
gen Farbstoffsuspension Farbstoff abtrennt und die 25 Kupplung der bei vorliegendem Versuch in 1 Stunde
vom Farbstoff ganz oder teilweise befreite Lösung anfallenden Farbstoffmenge ein Reaktionsvolumen
bzw. Suspension in das Reaktionssystem zurückführt. von etwa 15 1.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Kupplung Beispiel 2
von Azopigmenten unterscheidet sich von dem bisher
technisch üblichen Kupplungsverfahren für Azopig- 30 Die Kupplung der Diazoverbindung aus 1-Aminomente
dadurch, daß während der Kupplung keine 2-nitro-4-chlorbenzol mit l-Acetoacetylamino-2-chlorwesentlichen
Mengen nicht umgesetzter Farbstoff- benzol läßt sich in der im Beispiel 1 verwendeten
komponenten vorhanden sind, so daß jederzeit eine dem Apparatur analog durchführen. Man wählt das VerZulauf
der Komponenten entsprechende Menge Färb- hältnis von Säure zu Lauge so, daß sich ein pH-Wert
Stoffsuspension kontinuierlich abgeführt werden kann. 35 zwischen 3,9 und 4,2 einstellt. Reaktionstemperatur
Es ist völlig unerwartet und überraschend, daß 15° C. Es darf während der Kupplung keine nicht
man in pH-Bereichen, in denen man bisher mit umgesetzte Diazoverbindung auftreten. Der stünd-Suspensionen
der Azokomponente arbeiten mußte, die Hche Durchsatz an 100%igem Farbstoff beträgt etwa
Kupplung äquivalenter oder nahezu äquivalenter 0,78 kg. Der Farbstoff ist deckender als ein unter
Mengen Diazoverbindung und Azokomponente erfin- 40 vergleichbaren technischen Bedingungen nach dem
dungsgemäß so durchführen kann, daß sie entgegen bisherigen Verfahren hergestellter Farbstoff,
jahrzehntelanger Erfahrung und praktischer Hand- „ . · 1 ο
jahrzehntelanger Erfahrung und praktischer Hand- „ . · 1 ο
habung fast momentan oder sogar momentan verläuft ei spie
und trotzdem zu Farbstoffpigmenten führt, die den Die folgende Kupplung wird in einer analogen
nach den bisher üblichen Verfahren hergestellten in 45 Kupplungsapparatur mit einem Kupplungsvolumen
der Qualität gleichwertig und zum Teil sogar über- von etwa 16 bis 201 durchgeführt. Die Leistung der
legen sind. Pumpe beträgt etwa 4 cbm/Std.
Das Verfahren stellt daher einen erheblichen tech- Eine nach dem in der deutschen Patentschrift
nischen Fortschritt dar. Es zeichnet sich gegenüber 1 008 309 beschriebenen Verfahren kontinuierlich
dem bisher üblichen durch eine höhere Raumzeit- 50 hergestellte Diazoniumsalzlösung aus 1-Aminoausbeute
aus und ermöglicht in einfacher, allgemein 2-nitro-4-methylbenzol wird mit einer wässerig alkaanwendbarer
Arbeitsweise die kontinuierliche Durch- lischen Lösung von /?-Napthol, die durch kontiführung
der Azopigmentherstellung. Der überaus nuierliches Auflösen von /^-Naphthol in verdünnter
rasche Verlauf der Kupplung erlaubt zudem im Natronlauge erhalten wird, in Gegenwart eines
Gegensatz zu dem bisherigen Verfahren, die Qualität 55 Natriumcarbonat-Natriumbicarbonat-Puffers unter
des anfallenden Farbstoffes laufend zu kontrollieren gleichzeitigem Zulauf von etwa 33 g in Wasser ge-
und die Reaktionsbedingungen erforderlichenfalls löstem diisopropylnaphthalinsulfonsaurem Natrium
abzuändern, wodurch das Risiko, das mit der bis- in der Stunde gekuppelt. Der Zufluß der Lösung der
herigen diskontinuierlichen Durchführung der Kupp- Diazokomponente wird so reguliert, daß in der
lung verbunden war, erheblich vermindert wird. 60 Stunde etwa 12 Mol der Diazoverbindung umgesetzt
„ . -I1 werden. Der Zulauf der /J-Naphthollösung wird so
ΰeispiei l geregelt, daß etwa 5% mehr ^-Naphthol, als der
Die Kupplung wird in der in der Zeichnung ange- äquivalenten Menge entspricht, zulaufen. Der pH-Wert
gebenen Apparatur durchgeführt. Die Leistung der wird im Bereich zwischen pH 8,0 bis 8,5 gehalten.
Pumpe beträgt etwa 1 cbm/Std. Das gesamte Volumen 65 Man vermeidet jeglichen Überschuß an Diazodes
Kreislaufsystems beträgt 4 bis 51. verbindung. Zur Kontrolle des überschüssigen
Das Kreislaufsystem wird mit Wasser, das mit ^-Naphthols bzw. gegebenenfalls auftretender nicht
etwas Natriumacetat und Essigsäure auf pH 4,6 ge- umgesetzter Diazoverbindung dient eine Quecksilberpuffert
ist, gefüllt. Eine frische, diskontinuierlich tropfelektrode, die gegen eine Kalomelelektrode gehergestellte
Lösung des Diazoniumsalzes aus 1-Amino- 70 schaltet ist. Man mißt mit einem Verstärker die
Potentialdifferenz zwischen den beiden Elektroden, wobei man die durch das Tropfen des Quecksilbers
verursachten Schwingungen der Anzeige durch eine geeignete Dämpfungsvorrichtung weitgehend unterdrückt.
Reaktionstemperatur: 25° C. Der stündliche Durchsatz an 1000/oigem Farbstoff beträgt etwa
3,6 kg. Der Farbstoff ist etwas farbstärker, reiner und deckender als ein unter vergleichbaren technischen
Bedingungen nach dem bisherigen Verfahren hergestellter Farbstoff.
Als Kupplungssystem dient ein kleiner Kupplungsbehälter, dessen Fassungsvermögen durch einen
Ablaufstutzen in der Seitenwand auf etwa 35 1 begrenzt ist. Die Diazolösung und die Lösung der Azokomponente
laufen an weiter voneinander entfernten Stellen in den Kuppiungsbehälter ein. Die Diazolösung
läuft in konstantem Strahl in den Kupplungsbehälter, der Zulauf der alkalischen Lösung der Azo-
komponente erfolgt über ein gesteuertes Ventil. Gleichzeitig fließt über ein ebenfalls gesteuertes
Ventil zusätzlich Natronlauge in den Kupplungsbehälter ein. Ein kräftiger, schneilaufender Rührer
sorgt für eine rasche Durchwirbelung der Komponenten. Aus dem Reaktionsgefäß wird in raschem
Strom etwas Farbstoffsuspension in eine Vorrichtung geführt, in der die Konzentration der Diazoverbindung
gemessen wird.
Man mißt mittels eines Verstärkers das Potential, das eine Antimonelektrode gegenüber einer Kalomelelektrode
unter normalen Reaktionsbedingungen in Abwesenheit von Diazoverbindungen zeigt. In Gegenwart
von Diazoverbindungen verringert sich dieses Potential. Man kann die Anzeige von Schwankungen
des p£-Wertes weitgehend unabhängig machen, wenn
man die Antimonelektrode gegen eine Glaselektrode schaltet. Zur Messung kann ferner eine Goldelektrode,
die gegen eine Glaselektrode geschaltet ist, verwendet werden. Man mißt zunächst das sich in Gegenwart
von Chinhydron und Abwesenheit von Diazoverbindungen einstellende Potential. Die Abweichungen von
dieser Normallage sind ein Maß für die im Meßgefäß herrschende Konzentration an Diazokomponente.
Nach Möglichkeit wird im Meßgefäß eine konstante Chinhydronkonzentration von etwa 10~3 bis 10~5 Mol/l
gehalten. Zur Messung des pH-Wertes dient eine Glaselektrode
in der üblichen Meßanordnung.
Der Kupplungsbehälter wird bis zum Ablaufstutzen mit Wasser gefüllt. Tn konstantem Strahl
fließen stündlich etwa 2,5 Mol Essigsäure und etwa 701 Wasser hinzu. Eine kontinuierlich hergestellte
Lösung, die etwa 0,6 Mol/l des Diazoniumsalzes aus l-Amino-2-nitro-4-methylbenzol und 0,6 Mol/l Salzsäure
enthält, läuft mit einer Geschwindigkeit von etwa 201/Std. in den Kupplungsbehälter ein. Gleichzeitig
fließt eine kontinuierlich hergestellte Lösung hinzu, die etwa 1 Mol/l Acetoacetylaminobenzol und
etwa 1,2 Mol/l Natriumhydroxyd enthält. Man regelt das Ventil für den Zufluß der Natronlauge so, daß
der pH-Wert der Farbstoffsuspension ständig im Bereich pH 5,0 bis 5,2 bleibt. Der Zulauf der alkalischen
Lösung der Azokomponente wird so geregelt, daß bei der Messung mit der Goldelektrode die Abweichung
von der Normallage des Chinhydronpotentials nicht mehr als 30 mV beträgt. Die abfließende
Farbstoffsuspension wird filtriert. Statt der stündlich zufließenden 70 1 Wasser werden nunmehr
etwa 70 1 des Filtrats stündlich in den Kupplungsbehälter zurückgeleitet. In der Stunde fallen etwa
kg lOO°/oiger Farbstoff an. Der getrocknete Farbstoff
ist etwa 20 %> farbstärker und etwas deckender als der nach dem bisher üblichen Verfahren technisch
hergestellte Farbstoff.
Claims (6)
1. Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Azopigmenten in pH-Bereichen, in denen die
Azokomponente praktisch keine löslichen Salze bildet, dadurch gekennzeichnet, daß man die Lösung
einer Diazoverbindung und die Lösung einer Azokomponente gleichzeitig in äquivalenten oder
nahezu äquivalenten Mengen, gegebenenfalls in Gegenwart üblicher Hilfsmittel, kontinuierlich
einem Reaktionssystem zuführt, das bereits gekuppelte Farbstoffsuspension enthält, die dem
Zulauf der Komponenten entsprechende Menge Farbstoffsuspension abführt und dabei die
Zuführungsgeschwindigkeit der Komponenten so regelt, daß die abfließende Farbstoff suspension
keine wesentlichen Anteile nicht umgesetzter Farbstoffkomponenten enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Diazoverbindung und Azokomponente
getrennt einem in einem Kreislauf fließenden Strom der Farbstoffsuspension zuführt
und dabei den Einlauf der einzelnen Komponenten so anordnet, daß eine zweckmäßige Durchmischung
der beiden Komponenten bewirkt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man den Kupplungsvorgang
dadurch regelt, daß man die Konzentration der Diazoverbindung und/oder der Azokomponente im
Reaktionssystem mißt und das Zulauf verhältnis von Diazoverbindung zu Azokomponente nach
den erhaltenen Meßwerten regelt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man den Kupplungsvorgang
dadurch regelt, daß man die Potentialänderung mißt, die sich an einer in einem Redoxsystem
befindlichen Elektrode durch die Einwirkung der gegebenenfalls im Reaktionssystem vorhandenen
Diazoverbindung einstellt, und das Zulaufverhältnis von Diazoverbindung zu Azokomponente nach
den erhaltenen Meßwerten regelt.
5. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Hilfsmittel für die
Kupplung puffernd wirkende Substanzen verwendet.
6. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Hilfsmittel für die
Kupplung kupplungsfördernde Mittel verwendet.
Bei der Bekanntmachung der Anmeldung sind drei Färbetafeln ausgelegt worden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
©1 009 550/289 7.60
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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ID=7091528
Family Applications (1)
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1958
- 1958-03-08 DE DEF25204A patent/DE1085278B/de active Pending
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
BE576492A (fr) | 1959-09-09 |
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