DE2635778C2 - - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein automatisch gesteuertes
kontinuierliches Verfahren zur
Diazotierung und Tetrazotierung aromatischer Amine.
Die Diazotierung aromatischer Amine ist eine wesentliche
Stufe der Herstellung von Azopigmenten. Im gewöhnlichsten
Diazotierungsverfahren wird ein primäres aromatisches
Amin mit einem anorganischen Nitrit, gewöhnlich Natrium
nitrit, in saurer wäßriger Lösung umgesetzt, wobei man
eine meistens in Lösung vorliegende Diazoniumverbindung
erhält. Die Reaktion kann folgendermaßen dargestellt
werden
RNH₂ + 2 HCL + NaNO₂ → RN⁺ ≡ N Cl- + NaCl + H₂O
wobei R einen gegebenenfalls mit Halogenatomen oder mit
Alkyl-, Alkoxy-, Nitro-, Acylamino-, Carboxyl-, Cyan-,
Sulfo- oder Sulfonamidgruppen substituierten aromatischen
Rest bedeutet.
Die Diazotierung in saurem wäßrigem Medium kann satz
weise oder kontinuierlich ausgeführt werden. Verfährt
man satzweise, so wird das Amin mit Wasser und Salz
säure in einem Rührkessel zu einer weichen Paste ver
mischt, in der man eine wäßrige Natriumnitritlösung
zufließen läßt. Die Reaktion verläuft praktisch
quantitativ.
Zwei wichtige Parameter variieren beim handgesteuerten
satzweisen Verfahren:
Mit schnell reagierenden Aminen, so z. B. 3,3′-Dichlor
benzidin, setzt sehr rasch eine große Wärmeentwicklung
ein und da Diazoniumverbindungen wärmeempfindlich sind,
muß die freiwerdende Wärme absorbiert werden. Dies
geschieht gewöhnlich durch vorlegen von Eis in das Reak
tionsgemisch, so daß die Temperatur bei ungefähr 0°C
gehalten werden kann. Diese Methode ist wohl sehr wirk
sam, sie erfordert jedoch sehr große Mengen Eis. Außer
dem muß der Betriebstechniker die richtige Menge Eis
schätzen, die zugegeben werden muß, denn bei einer zu
geringen Zugabe an Eis steigt die Temperatur zu hoch
und es bilden sich unerwünschte Nebenprodukte, welche
die Qualität der Diazoniumverbindung beeinträchtigen.
Die Natriumnitritlösung wird der Amin/Säure Mischung
in der Weise zugegeben, daß durchwegs ein deutlicher
Überschuß an Natriumnitrit vorhanden ist. Dies wird
durch Tüpfeln auf Kaliumjodidstärkepapier festgestellt.
Wenn Überschuß an Natriumnitrit im Reaktionsgemisch
vorhanden ist, entsteht ein blauer Fleck und die Zugabe
von Natriumnitrit soll so eingestellt werden, daß im
mer ein dunkelblauer Fleck auf dem Kaliumjodidstärke
papier entsteht. Die genaue Einstellung der Reaktion
von Hand, damit in jedem Ansatz die erforderlichen Reak
tionsbedingungen reproduziert werden, erfordert große
Erfahrung da
- a) wenn das Natriumnitrit nicht rasch genug zugegeben wird, der Überschuß an Nitrit nicht gewährleistet ist, so daß mit gewissen Aminen eine Nebenreaktion einsetzen kann, bei der sich diazotiertes Amin mit undiazotiertem Amin zu einer Diazoaminoverbindung umsetzt und
- b) wenn das Natriumnitrit zu schnell zugegeben wird und ein zu großer Überschuß an Nitrit vorhanden ist andere Nebenreaktionen einsetzen, die eher zur Oxidation als zur Diazotierung führen.
Diese Nebenprodukte verursachen Schwankungen in der
Qualität der Azopigmente, die aus den entsprechenden
Diazoniumlösungen erhalten werden.
Kontinuierliche Diazotierungsverfahren sind entwickelt
worden, bei denen die Temperatur und die Dosierung des
Natriumnitrits automatisch eingestellt werden. Diese
Verfahren sind in den beiden britischen Patenten
8 12 368 und 8 44 062 beschrieben. In beiden Ver
fahren wird eine potentiometrische Methode mit Redox-
Elektrodensysteme, wie ein Platin/Calomel-Elektroden
system bzw. ein Gold/Calomel-Elektrodensystem angewendet,
um die Dosierung der Natriumnitritlösung einzustellen.
In der Zeitschrift für analytische Chemie, Bd. 186, S. S.
154-160, ist die Anwendung der Polarovoltrie auf die Diazo
tierung aromatischer Amine für rein analytische Zwecke be
schrieben. Dabei wird bei batch-weisen Diazotierungen, die
in Bromwasserstoffsäure durchgeführt werden, der Endpunkt
der Diazotierungsreaktion bestimmt.
Es wurde nun gefunden, daß durch die Verwendung der
polarovoltrischen Methode zur Dosierung der Natriumnitrit
lösung im technischen Maßstab die Empfindlichkeit des
Systems merklich erhöht wird, verglichen mit der in beiden
genannten Patenten beschriebenen Redox-Methode.
Die vorliegende Erfindung betrifft somit ein automatisch
gesteuertes kontinuierliches Verfahren zur Diazotierung und
Tetrazotierung von Aminen, dadurch gekennzeichnet, daß man
die Dosierung des zuzuleitenden anorganischen Nitrits in
die salzsaure wäßrige Lösung oder Aufschlämmung des Amins
auf polarovoltrischem Wege einstellt, wobei man die Zugabe
des anorganischen Nitrits durch ein Paar mit konstantem
Strom polarisierte Platinelektroden steuert.
Ein Beispiel eines polarovoltrischen Steuersystems zur
Dosierung des zuzuleitenden anorganischen Nitrits be
steht in zwei mit Hilfe von beispielsweise einer 6-Volt-
Batterie und hintereinander geschalteten Widerständen
mit konstantem Strom polarisierten Platinelektroden.
Die Polarisationsspannung wird mit Hilfe eines Milli
voltmeters gemessen. Ist Nitrit im Überschuß vorhanden,
so werden die Elektroden depolarisiert mit entsprechendem,
scharfem Spannungsabfall. Dieser Spannungsabfall kann
zur Steuerung des Ventils ausgenützt werden, welches
der Zuleitung der Nitritlösung in den Reaktionskessel
dient. Dies kann einfach durch vollständiges Öffnen oder
Schließen der Ventilklappe oder durch entsprechende
kontinuierliche Einstellung der Ventilöffnung geschehen.
Das Millivoltmetersteueraggregat kann auf einen be
liebigen Punkt des scharfen Spannungsabfalles eingestellt
werden, so daß die Nitritzugabe vermindert oder abge
stellt wird, sobald die Spannung unter den Sollwert
sinkt, gesteigert oder eingeschaltet, wenn die Spannung
über den Sollwert ansteigt.
Um eine stärkere Empfindlichkeit am Endpunkt der Reaktion
zu erhalten, ist es wünschenswert mindestens zwei Reak
tionskessel hintereinander zu schalten, wobei der Inhalt
von einem in den nächsten Kessel überläuft. Jeder Kessel
ist mit einem polarovoltrischen Steuergerät ausgerüstet.
Im Fall von schnellreagierenden Aminen, wie 3,3′-Di
chlorbenzidin, genügen zwei Kessel, da die Reaktion
größtenteils im ersten Kessel stattfindet; in diesem
Falle kann der zweite Kessel zur Feineinstellung des
Reaktionsendpunktes dienen, indem das entsprechende
Steueraggregat aufs günstigste eingestellt wird. Mit
schwach basischen Aminen, wie 3-Nitro-4-aminotoluol, die
ziemlich langsam reagieren, ist es vorteilhaft, 3 oder
sogar 4 Kessel hintereinander zu schalten, wiederum mit
der Feineinstellung im letzten Kessel.
Wenn erwünscht, kann ein automatisches Kühlsystem zur
Einstellung der Temperatur des Reaktionsgemisches ein
gesetzt werden. Das Reaktionsgemisch kann beispielsweise
durch einen externen, mittels Salzwasserkühlsystem
arbeitenden, Wärmeaustauscher zirkulieren. Wenn zwei
oder mehr Reaktionskessel verwendet werden, ist die
Wärmeentwicklung im zweiten und in den folgenden Kesseln
so gering, daß genügende Kühlung gewährleistet ist
entweder durch Einführung einer Kühlschlange in den
Reaktionskessel oder durch Verwendung von mantelgekühl
ten Reaktionskessel.
Das Verfahren der vorliegenden Erfindung kann für alle
in saurem wäßrigem Medium diazotierbare Amine ange
wendet werden. Solche diazotierbare Amine sind beispiels
weise primäre aromatische Amine oder Polyamine, die von
Benzol oder Biphenyl, von kondensierten benzenoiden
Strukturen, wie Naphthalin und Anthracen, oder von Struk
turen bei welchen Benzol mit einem heterocyclischen
Ring kondensiert ist, abgeleitet sind, wobei der car
bocyclische oder der heterocyclische aromatische Ring
gegebenenfalls mit einer oder mehreren Halogenatomen,
Alkyl-, Alkoxy-, Nitro-, Cyan-, Acylamino-, Sulfon
amid-, Carbonsäure und Sulfosäuregruppen substituiert
ist. Folgende diazotierbare Amine seien als Beispiel
genannt:
2,5-Dichloranilin, 3,3′-Dichlorbenzidin, 5-Nitro-2-
aminoanisol, 3-Nitro-4-aminotoluol, 4-Chlor-2-nitro
anilin, 4-Aminotoluol-3-sulfosäure, 4-Chloranilin,
2 : 4 Dichloranilin, 4-Nitroanilin, 3-Nitro-4-aminoanisol,
2-Chlor-4-nitroanilin, 2-Aminoanisol-4-sulfodiethylamid,
5-Chlor-2-amino-toluol, 4-Chlor-2-amino-toluol, 4-Nitro-
2-amino-toluol, 5-Nitro-2-amino-toluol, 4-Nitro-2-amino
anisol, 3,3′-Dimethoxybenzidin, 3,3′-Dimethoxy-6,6′-di
chlorbenzidin, Anthranilsäuremethylester, 2-Chlor-4-
aminotoluol-5-sulfosäure, 2-Chlor-5-aminotoluol-4-sulfo
säure, 4-Chloranilin-3-sulfosäure, Anilin-2,5-disulfo
säure, 2-Chlor-5-aminoethylbenzol-4-sulfosäure, 5-Amino-
6-methyl-benzimidazolon, 4-Methyl-6-chlor-7-amino
chinolon, 4(-2′-Methoxy-4′-amino-5′-chlorphenylamino)-
chinazolin, 3-Amino-dibenzofuran, 6-Methyl-7-amino-
phenylmorpholon(3).
Als Diazotierungsmittel verwendet man gewöhnlich ein
anorganisches Nitrit wie Natriumnitrit, zusammen mit
Salzsäure.
Die Diazoniumlösung kann in einem Vorratsbehälter ge
lagert oder kontinuierlich analysiert und danach ohne
Zwischenlagerung mit einer geeigneten Kupplungskomponente
zum Azopigment umgesetzt werden.
Die Erfindung soll mit Hilfe der Zeichnungen
näher erläutert werden.
Abb. 1 stellt schematisch
die Anlage für das kontinuierliche Verfahren dar.
Abb. 2 zeigt den prinzipiellen Aufbau der Schaltung
eines polarovoltrischen Steuersystems und
Abb. 3 ist ein Diagramm, in welchem die Spannungsänderungen
bei Verwendung der polarovoltrischen und der Redox-Me
thode in einer typischen Diazotierung von Anilin neben
einander aufgezeichnet sind.
In Abb. 3 ist deutlich zu sehen, daß die Redox-
Methode bedeutend weniger empfindlich ist als die
polarovoltrische Methode der vorliegenden Erfindung.
Es ist in der Tat aus der gestrichelten Kurve ersicht
lich, daß am Umschlagspunkt die Spannung von ca. 500 mV
auf ca. 700 mV ansteigt, ein bedeutend geringerer Aus
schlag als bei der polarovoltrischen Methode, deren
ausgezogene Kurve am Umschlagspunkt einen deutlichen
Spannungsabfall von ca. 700 mV auf 100 mV anzeigt.
Die Anlage umfaßt drei Vorratsbehälter (10, 11 und 12).
Der Vorratsbehälter (10) enthält diazotierbares Amin
vermischt mit Wasser und eine für die Reaktion genügende
Menge Salzsäure, Vorratsbehälter (11) enthält Wasser
und Vorratsbehälter (12) enthält Natriumnitritlösung.
Die Reaktion findet in den zwei hintereinander
geschalteten Reaktionskesseln (13) und (14) statt.
Die Aufschlämmung des diazotierbaren Amins aus Vorrats
behälter (10) und das Wasser aus Vorratsbehälter (11)
werden mittels der Dosierpumpen (15) bzw. (16) in den
Reaktionskessel (13) übergeleitet. Die Überleitung
wird normalerweise so gesteuert, daß eine Verweilzeit
im Reaktionskessel von 30 Minuten gewährleistet ist.
Dies kann jedoch nach Bedarf variiert werden. Die Natrium
nitritlösung aus Vorratsbehälter (12) wird gleichzeitig
mit Hilfe des Ventils (17) mit der Geschwindigkeit in
den Reaktionskessel (13) geleitet, daß stets ein geringer
Überschuß an Nitrit im Reaktionsgemisch vorhanden ist.
Dies wird durch ein polarovoltrisches System gesteuert,
das in ein paar mit Hilfe einer 6-Volt Batterie (19)
und hintereinander geschalteten Widerständen (20) mit
konstantem Strom polarisierten Platinelektroden (18)
besteht. Die Polarisationsspannung wird mittels eines
Millivoltmeters (21) gemessen.
Die Temperatur im Reaktionskessel (13) wird dadurch
eingestellt, daß man den Inhalt mit Hilfe einer Pumpe (22)
durch einen externen, mittels Salzwasserkühlsystem ar
beitenden Wärmeaustauscher (23) leitet. Der Durchfluß
des Salzwassers im Kühlsystem wird durch den Temperatur
regler (33) geregelt, der das entsprechende Ventil (24)
steuert. Das Reaktionsgemisch läuft durch eine Sieb
vorrichtung (25), welche größere, nicht umgesetzte Teil
chen zurückhält, vom ersten Reaktionskessel (13) in den
zweiten (14) über. Die Diazotierung wird im mantelge
kühlten Reaktionskessel (14) beendet, in welchem die
Natriumnitritlösung aus Vorratsbehälter (12) durch das
Ventil (26) so zugeleitet wird, daß stets ein geringer
Überschuß an Nitrit im Reaktionsgemisch vorhanden ist.
Dies geschieht in der gleichen Weise wie es schon für
den Reaktionskessel (13) beschrieben wurde mittels eines
polarovoltrischen Systems bestehend aus einem Paar mit
konstantem Strom polarisierten Platinelektroden (18).
Die Polarisationsspannung wird mit Hilfe eines Milli
voltmeters (21) gemessen. Die Kühlung des Reaktions
kessels (14) wird mittels der durch Temperaturregler (34)
und Ventil (28) gesteuerten Durchleitung einer Salz
wasserkühlmischung durch den Mantel bewerkstelligt.
Die Diazoniumlösung wird mit Hilfe der Pumpe (29) aus
dem Reaktionskessel (14) durch die parallelgeschalteten
Filter 30 und 31 (die Parallelschaltung gestatttet einen
Filter zu reinigen, während der andere in Betrieb ist)
in den Vorratsbehälter (32) geleitet. Der Füllstand im
Reaktionskessel (14) wird durch den Füllstandregler (35)
eingestellt. Wenn der Füllstand zu niedrig ist, wird
das Ventil (36) geöffnet, damit die Lösung in den Kessel
zurückfließen kann.
Wenn der Füllstand zu hoch ansteigt schließt sich das
Ventil (36) und die Lösung fließt durch die Filter in
den Vorratsbehälter.
Folgende Beispiele sollen die vorliegende Erfindung
noch näher erläutern:
In der oben beschriebenen Anlage enthält ein Vorratsbe
hälter mit Wasser und mit einer für die Reaktion ge
nügende Menge Salzsäure vermischtes 3,3′-Dichlorbenzidin.
Dies ist eine pumpbare Aufschlämmung, die ungefähr 20
Gewichtsprozent 3,3′-Dichlorbenzidin enthält. Ein Vor
ratsbehälter enthält Wasser und der dritte eine 40ge
wichtsprozentige wäßrige Natriumnitritlösung.
Die 3,3′-Dichlorbenzidinaufschlämmung wird mit Hilfe
einer Dosierpumpe in den ersten Reaktionskessel überge
leitet, und zwar so, daß eine Verweilzeit im Reaktions
kessel von 30 Minuten gewährleistet ist. Gleichzeitig
wird Natriumnitritlösung in der Weise zugeleitet, daß
stets ein geringer Überschuß an Nitrit im Reaktions
gemisch vorhanden ist. Dies wird durch das oben be
schriebene und in Abb. 2 dargestellte polarovoltrische
System gesteuert. Das Ausmaß der Spannungsänderung ist
in Abb. 3 graphisch dargestellt. Wenn kein nicht
umgesetztes Nitrit vorhanden ist, bleibt die Spannung
konstant bei 600 bis 700 Millivolt. Ein Überschuß an
Nitrit hingegen, depolarisiert die Elektroden und die
Spannung fällt scharf auf ca. 100 Millivolt ab. Ein
Millivoltmeter-Steueraggregat wird auf einen Punkt des
scharfen Spannungsabfalles eingestellt, beispielsweise
zwischen 700 und 300 Millivolt, damit die Nitritzu
gabe abgestellt wird, sobald die Spannung unter den Soll
wert sinkt, und eingeschaltet, wenn die Spannung über
den Sollwert ansteigt.
Die Temperatur im ersten Reaktionskessel wird dadurch
eingestellt, daß man den Inhalt durch einen externen,
mittels Salzwasserkühlsystem arbeitenden Wärmeaustauscher
leitet. Das Reaktionsgemisch läuft durch eine Siebvor
richtung, welche größere nicht umgesetzte Teilchen
zurückhält in einen zweiten Reaktionskessel über, wo
die Diazotierung mit dem genau gleichen Steuermechanis
mus wie es für den ersten Reaktionskessel beschrieben
worden ist zu Ende gesteuert wird. Die Kühlung ist ge
währleistet durch Anwendung eines mantelgekühlten
Reaktionskessels, durch dessen Mantel eine Salzwasser
kühlmischung geleitet wird. Die Diazoniumlösung wird
dann durch Filter in einen Vorratsbehälter geleitet.
Bezugnehmend auf Abb. 1 enthält der Vorratsbe
hälter (10) eine mit Wasser auf 1000 Teile aufgefüllte
Aufschlämmung von 100 Teilen 5-Nitro-2-aminoanisol,
181 Teilen Salzsäure (Dichte 1,18) und 3 Teilen
ETHOMEEN®C 25.
Der Vorratsbehälter (12) enthält eine mit Wasser auf
100 Teile aufgefüllte Lösung von 41,1 Teilen Natrium
nitrit.
Die Aufschlämmung wird in der Weise in den Reaktions
kessel (13) übergeleitet, daß eine Verweilzeit im
Reaktionskessel von 100 Minuten gewährleistet ist. Die
Zugabe der Natriumnitritlösung aus Vorratsbehälter (12)
in den Reaktionskessel (13) wird mit Hilfe des in Bei
spiel 1 beschriebenen polarovoltrischen Systems so ge
steuert, daß stets ein geringer Überschuß im Reak
tionsgemisch vorhanden ist. Die Temperatur im Reaktions
kessel wird durch das Kühlsystem automatisch auf 0,2°C
gehalten. Das Reaktionsgemisch läuft durch die Siebvor
richtung (25) vom Reaktionskessel (13) in den Reak
tionskessel (14), wo die Reaktion während einer Verweil
zeit von 15 Minuten, wiederum durch Steuerung mit dem
polarovoltrischen System, beendet wird. Die erhaltene
Diazoniumlösung wird filtriert und entweder in einen
Vorratsbehälter oder direkt zur weiteren Reaktion ge
leitet.
Eine mit Wasser auf 4000 Teile aufgefüllte Aufschlämmung
von 210 Teilen 2,5-Dichloranilin und 460 Teilen Salz
säure wird vom Vorratsbehälter (10) in der Weise in den
Reaktionskessel (13) übergeleitet, daß eine Verweil
zeit im Reaktionskessel von einer Stunde gewährleistet
ist. Gleichzeitig wird in den Reaktionskessel (13) die
Natriumnitritlösung geleitet, und zwar mit Hilfe des
polarovoltrischen Systems so gesteuert, daß stets ein
Überschuß im Reaktionsgemisch vorhanden ist. Das
Reaktionsgemisch fließt dann durch die Siebvorrichtung
in den Reaktionskessel (14), in welchem während einer
Verweilzeit von einer Stunde, wiederum durch Steuerung
mit dem polarovoltrischen System, die Diazotierung be
endet wird. Die Temperatur wird automatisch zwischen
0 und 2°C eingestellt. Die Diazoniumlösung wird filtriert
und entweder in einen Vorratsbehälter oder zur weiteren
Reaktion, z. B. Azokupplung, geleitet.
Claims (2)
1. Automatisch gesteuertes kontinuierliches Verfahren zur
Diazotierung und Tetrazotierung von Aminen, dadurch gekenn
zeichnet, daß man die Dosierung des zuzuleitenden anorga
nischen Nitrits in die salzsaure wäßrige Lösung oder Auf
schlämmung des Amins auf polarovoltrischem Wege einstellt,
wobei man die Zugabe des anorganischen Nitrits durch ein Paar
mit konstantem Strom polarisierte Platinelektroden
steuert.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man mindestens zwei Reaktionskessel so hintereinander schal
tet, daß der Inhalt von einem in den nächsten Kessel über
läuft, wobei jeder Reaktionskessel mit einem polarovoltri
schen Steuergerät versehen ist.
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