DE2415453A1 - Verfahren zur entwicklung latenter fingerabdruecke - Google Patents

Verfahren zur entwicklung latenter fingerabdruecke

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DE2415453A1
DE2415453A1 DE19742415453 DE2415453A DE2415453A1 DE 2415453 A1 DE2415453 A1 DE 2415453A1 DE 19742415453 DE19742415453 DE 19742415453 DE 2415453 A DE2415453 A DE 2415453A DE 2415453 A1 DE2415453 A1 DE 2415453A1
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DE19742415453
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John Robert Morris
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    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61BDIAGNOSIS; SURGERY; IDENTIFICATION
    • A61B5/00Measuring for diagnostic purposes; Identification of persons
    • A61B5/117Identification of persons
    • A61B5/1171Identification of persons based on the shapes or appearances of their bodies or parts thereof
    • A61B5/1172Identification of persons based on the shapes or appearances of their bodies or parts thereof using fingerprinting

Description

DR. BEKG DIPL.-ING. STAPF DIPL.-ING. SCHWABE DR. DR. SANDMAIR
PATENTANWÄLTE
8 MÜNCHEN 86, POSTFACH 86 0245
Dr. Berg DiplHng. Stapf und Partner, 8 München 86, P. O. Box 86 02 45
Ihr Zeichen
Your ref.
Unser Zeichen
Ourref. 24 923
8 MÜNCHEN 80
Mauerkircherstraße45 2 9. ΜλΙ 1974
Anwaltsakte-'Nr. : 24 923
UNITED KINGDOM ATOMIC ENERGY AUTHORITY London S.W.I / England
"Verfahren zur Entwicklung latenter Fingerabdrücke"
Die Erfindung betrifft Verfahren zur Entwicklung latenter Fingerabdrücke auf Papier und anderen Oberflächen.
Die britische Patentschrift 767' 34l beschreibt ein Verfahren zur Entwicklung latenter Fingerabdrücke auf einer Oberfläche, wobei die Oberfläche mit einer angesäuerten Lösung von in einem organischen Lösungsmittel., wie beispielsweise Aceton 3
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Z/dr .
(0811)9882 72 Telegramme: BERGSTAPFPATENT München
<089>98 7043 TELEX: 05 24 560 BERG d
98 33 10
Banken: Bayerische Vereinsbank München 453 100
Hypo-Bank München 389 2623
Postscheck München 653 43 -808
Pats 24/10871/10
gelöstem Ninhydrin behandelt wird. Das Ninhydrin mit den Arai-· nosäuren und gewissen anderen Substanzen., die in irgendwelchen Fingerabdrücken vorhanden sind, und liefert Abdrücke-, die in der Farbe zwischen karminrot und bläulich violett variieren. Leider hat dieses Verfahren manche liachteile. Das Entwicklungsverfahren ist relativ langsam (für optimale Ergebnisse können mehrere Stunden erforderlich sein) und es ist eine Wärmebehandlung zur Durchführung der Reaktion erforderlich. Ferner enthalten viele Papiere Substanzen, einschließlich Ammoniak, die mit dem liinhydrin unter Bildung einer ziemlichen Untergrundverfärbung reagieren 3 wodurch die Abdrücke schwierig zu unterscheiden sind.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird eine Oberfläche s von der angenommen wird,, daß sie Fingerabdrücke aufweist, mit einer Lösung behandelt, welche ein Reagens enthält, das mit Harnstoff unter Bildung einer gefärbten Verbindung reagiert 3 v/o bei das Reagens so ausgewählt ist, daß es in ausreichendem Maße für Harnstoff empfindlich und imstande ist, einen Fingerabdruck im wesentlichen sichtbar zu machen.
Es wurde gefunden, daß latente Fingerabdrücke ausreichend Harnstoff enthaltens um eine Sichtbarmachung zu ermöglichen,, wenn man ein für Harnstoff in ausreichendem I-Iaße empfindliches Reagens verwendet. Ferner wurde gefunden^ daß Harnstoff-
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j "~
Heagenzien von adäquater Empfindlichkeit existieren., weiche einen latenten Abdruck rasch (in einer Zeit von lediglich Hinuten) und ohne die Notwendigkeit einer Wärmebehandlung ent-wiekeln.
Ein zusätzlicher Vorteil liegt darin, daß die meisten Papiere sehr wenig Harnstoff enthalten, so daß das Untergrundproblem reduziert ist5 obwohl ein sehr hoher Ammoniakspiegel-Unter" ^rund noch eine Störung verursachen kann.
Das Reagens kann ein Aldehyd der allgemeinen Formel
X-A-(CY? CY-)n-CHO
sein worin A ein Phenylrest. ein vielkerniger aromatischer oder heteroeyclischer Ring ist5 X ein Auxochrom bedeutet und Y Wasserstoff j eine Halogengruppe oder eine Ilitrogruppe darstellt, wobei die Lösung ferner eine inerte., nicht-wässerige Flüssigkeit von niederer Polarität enthält und auf die Oberfläche in Anwesenheit einer starken Säure aufgebracht wird. Der Ring A ist vorzugsweise ein Phenylring der allgemeinen Formel " Y
Y . Y
worin Y in jeder Ringstellung Wasserstoff;, eine Ealogengruppe
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oder eine Kitrogruppe bedeutet.
Das Auxoehrom X -ist vorzugsweise die Gruppe
C1I3"\
(Ein Auxoehrom ist eine farbintensivierende bzw. farbverstärkende Gruppe, wie dies aus der Farbenchemie bekannt ist). η hat vorzugsweise einen Wert im Bereich von ITuIl bis 3-Der Aldehyd kann ein Dimethylaminoaldehyd sein und ist vorzugsweise 4 -Dimethylaminecinnamaldehyd (nachfolgend D^äC genannt )5 dessen Formel man erhält, wenn man in der vorstehenden aligemeinen Formel jedes Y durch I" ersetzt und der Index η = 1 gemacht wird.
Der Dimethylaniinoaldehyd kann wahlweise ein Benzaldehyd.s vorzugsweise 4 -Dimethylamine -2--chlorbenzaldehyd sein. Obwohl der letztere weniger empfindlich als DIiAC ist3 fluoresziert er jedoch wie üiiAL und kann für starke Fingerabdruck-Ablagerungen eingesetzt werden.
DIIAC ist das bevorzugte Reagens fur die Verwendung in dem er finaungsgemäßen Verfahren. Die J-JiG harnstoff-Reaktion wurde zwar bereits beschrieben, jeciocu nicni. für die Entwicklung von Fingerabdrucke!! una lediglich lYi- ,Ί-lv-enciungszwecke, cei öeneu eine viel gcrir.jere Empfindlichkeit erforderlich wa-r3 a^.- bei uer Zntdeckung von FingeraöärlicLei=.
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Die starke Säure kann eine :'iinej-alsuure;. Trig oder eine aromatische Suifonsäure sein, Geeignete .iineralbäuren umfassen Schwefelsäure und Chlorwasserstoffsäure. Geeignete Sulfonsäuren umfassen Benzolsulfonsäuren Toluoisulfonsäure und 3ulfosalicylsäure; vorzugsweise 5"'Sulfo-3alicylsäure. Die starke Säure kann in der Lösung, welche das Reagens enthält 3 enthalten sein-"oder sie kann auf die Oberfläche als getrennte Lösung aufgebracht werden.
Geeignete inerte nicht-wässerige Flüssigkeiten von niederer Polarität urafassen Aceton Toluol und Benzol, jedoch wird es vorgezogen, einen nichtentflammbaren fluorierten Kohlenwasserstoff zu verwenden, der vorzugsweise auch chloriert ist. Ein derartiger geeigneter Kohlenwasserstoff ist lJl,2--Trifluor~ tr i-chlor äthan.
Die Lösung kann ebenso einen Alkohol mit 2 oder 3 .kohlenstoff atoraen enthalten, nämlich Äthanol oder Isopropanol. Wahlweise kann ein derartiger Alkohol, oder eine schwache organische Base auf die Oberfläche nach ihrer Behandlung mit dem Reagens und der starken Säure aufgebracht v/erden. Äthanol ist der bevorzugte Alkohol.
Di-IAC und die Klasse der Reagenzien, deren allgemeine Formel oben angegeben ist, reagieren mit Harnstoff in Gegenwart einer
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starken Gäure unter Di!dung von gefärbten Verbindungen (was auch Komplexe einschließt). DIiAC selbst liefert einen iua farbenen Komplex. In tier Abwesenheit von Harnstoff ist DZ-IAC in saurem Hilieu rosa und in alkalischem Milieu"heilgelb (fluoreszierend-geib in UV-Licht bei 356 nm).
Die raeisten Papieroberflächen sind in variierendem Ausmaß alkalisch. Um die gewünschte saure Umgebung für die Reaktion des Harnstoffes mit dem DMAC (oder einem anderen Reagens) zu schaffen, muß zusätzliche Säure in ausreichendem Maße verfügbar sein, um die Alkalinität der Papieroberfläche auszugleichen.
Die inerte, nicht-wässerige Flüssigkeit von niederer Polarität kann zum Teil als ein Lösungsmittel für das Reagens, z. B-DHAC3 und als ein Verdünnungsmittel für diesen, und die anderen vorhandenen Substanzen wirken. Die Lösung, welche die inerte 3 nicht-wässerige Flüssigkeit und irgend Vielehe andere anwesenden Flüssigkeiten^ z. B. Alkohol, enthält, sollte keine hohe Polarität aufweisen, und sie sollte daher z. B. keine Dielektrizitätskonstante besitzen, die höher ist als die von Isopropanol (annähernd 23), weil sonst die Substanzen in den Fingerabdrücken dazu neigen, in die Lösung zu diffundieren. Ferner ist die Reaktion mit Harnstoff mit der obenumrissenen Klasse von Reagenzien, z. B. mit DKAC, in einer Lösung von niederer
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Polarität verstärkt. Die Flüssigkeit sollte keinen basischen Charakter aufweisen, da dies dazu führt, den Komplex mit Harnstoff zu zerstören, und so ist z. B. Pyridin (Dielektrizitätskonstante % 12,3)' aus diesem Grunde ungeeignet. Ss ist wünschenswert, daß die Flüssigkeit aus Sicherheitsgründen nicht entflammbar ist, insbesondere deshalb, da ein Verfahren zum Behandeln einer Oberfläche, von der angenommen wirdsdaß sie Fingerabdrücke enthält, darin besteht, daß man die Lösung aufsprüht .
'Wie bereits erwähnt, sind die meisten Papieroberflächen alkalisch. Der Grad der Alkalinität variiert, jedoch hat ein Überblick über'einen Sortenbereich von Papieren eine Verteilung der Alkalinität en gezeigt, die einen Peak auf v/eist. Ss ist möglich^ eine Standard-Lösung herzustellen, Vielehe das Reagens und die Säure enthält, deren Säurekonzentration diesem Peak entspricht, d.h. eine Lösung, welche ausreichend Säure enthält, um diesen Alkalinitätsgrad zu neutralisieren, plus einer x-jeiteren Menge, die für den Ablauf der Harnst of f-MAC-Reaktion benötigt wird. Diese Säurekonzentration ermöglicht es, Papieroberflächen mit einer Alkalinität von weniger als oder gleich derjenigen die dem Verteiiungspeak entspricht, durch eine einzelne Behandlung mit dieser Lösung zu bearbeiten. Papieroberflächen mit einer höheren Alkalinität können eine zweite behandlung notwendig machen. Die Säure PJase-Indikator-Eigenschaften
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von DMAC (hellrosa in Säure und hellgelb in Alkali) zeigen es an, wann diese Alkalinität bei Oberfläche mit höherer Alkalinität durch eine derartige weitere Behandlung in ausreichendem Γ-Iaße herabgesetzt ist; d.aß es der Harnstoff--DMAC-Reaktion ermöglicht wird, abzulaufen und hierdurch irgendwelche latente Abdrücke, die zugegen sein können, zu entwickeln. Wenn die Alkalinität des Papiers absinkt, verändert sich die Untergrundfarbe in zunehmendem Maße von hellgelb nach schwach blaßgelb 3 die letztere Farbe stellt die Bedingung für eine optimale Empfindlichkeit für die Entwicklung eines latenten Abdrucks dar.
Der Alkohol mit 2 oder 3 Kohlenstoffatomen kann in der Lösung aus zwei Gründen enthalten sein. Zunächst kann er als Lösungsmittel für die starke Säure wirken: dies ist der Fall, wenn die Säure beispielsweise 5-Sulfosalicylsäure ist. Sr wirkt jedoch auch bei irgend einem Säureüberschuß, der nach Ablauf der DMAC-Harnstoff-Reaktion zurückbleibt, in einer Weise, daß der nicht umgesetzte DMAC in die fluoreszierende gelbe Form zurück^geführt wird, ohne den Di-IAC--Harnstoff-Komplex zu zerstören. Dies läßt die dunklen, (magentafarbenen) Leisten auf dem entwickelten Fingerabdruck unbeeinflußt3 jedoch sieht man bei der Betrachtung in UV-Licht diese klarer gegen einen fluoreszierenden gelben Untergrund« wodurch der Kontrast verbessert wird.
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Die das Reagens enthaltende Lösung kann auf die Oberfläche, auf der man Fingerabdrucke vermutet, durch Eintauchen, Aufbürsten oder Sprühen aufgebracht werden·. Wie bereits erwähnt, kann diese Lösung die starke Säure und einen Alkohol enthalten oder sie kann diese auch nicht enthalten. Wenn sie die starke Säure nicht enthält, kann eine Lösung dieser letzteren, normalerweise in der gleichen Lösungsmittel/Verdünnungsmittelflüssigkeit;, wie sie für das Reagens verwendet wurde, getrennt in einer ähnlichen Weise aufgebracht werden. Die beiden Lösungen können in getrennten Aerosol-Behälterns beispielsweise in ihrem üblichen Lösungsmittel/Verdünnungsmittel., das geeignet er Xf ei se einen Alkohol enthält,, geliefert werden.
Wenn der Alkohol nicht als Lösungsmittel für die starke Säure verwendet wird (z. B. wo die inerte, nicht-wässerige Flüssigkeit Aceton ist, das DMAC und Schwefelsäure darin gelöst enthält), kann der Alkohol auf die Oberfläche z. B. als Sprühstrahl 3 nach dem Aufbringen des Reagenses und der Säure, und lediglich wenn es erforderlich ist, aufgebracht werden. Dieses Verfahren kann brauchbar sein, wenn man stark alkalische Oberflächen., wie z. B. verputzte wände, behandelt. (Dies kann unter Verwendung von 1,1 .,2-Trifluortrichlord.than und 5"SuIfo~ salicylsäure nicht erfolgen, weil die letztere sich nicht in der erstgenannten Verbindung- sondern in dem Alkohol löst), üs ist weiterhin raöglich, eine schv/ache organische 3a.se- ;.ie
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- i.
beispielsweise Pyridindampf an die Stelle des Alkohols in einem derartigen nachfolgenden Spray-zu setzen.
Ss ist daher offensichtlich, daß die "in das erfindungsgemäße Verfahren einbezogenen aktiven Substanzen^ näralich ein Reagens. eine starke Säure und (gegebenenfalls, jedoch üblicherweise) ein Alkohol, auf die Oberfläche in verschiedenen Kombinationen oder Sequenzen aufgebracht werden können, wobei uan die tatsächlich verwendeten Substanzen, die iiatur der Oberfläche und die Bequemlichkeit und die Vorliebe des Anwenders in Rechnung zu stellen hat.
Zusammenfassend betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren., wobei eine Oberfläche, von der man annimmt, daß sie Pin · gerabdrücke darauf enthält, mit einer Lösung behandelt, das ein Reagens enthält^, welches mit dem Harnstoff, der in dem Abdruck zugegen ist, eine gefärbte Verbindung bildet- Eine spezifische Klasse von Aldehyden liefert geeignete Reagenzien, von denen die bevorzugte Verbindung 4-Dinethylamiriocinnaniaidehyd (Di-IAC) ist. Die Reaktion erfolgt in Anwesenheit einer starken Säure, wobei die bevorzugte Säure für die Anwendung mit Di-IAC 5-Sulfosaiicylsäure ist. £>iese Substanzen werden in einer Ixischung einer nichtentflamnbaren fluorierten i-Iohien'./as·- serstoff-Flüssigkeit (geeigneterv/eise 1^1,2-r^ifiuorcricnicr ■ äthan) ulic einen Alkohol »uit 2 oder 3 iloiilenstoffatonen, vor ■
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weise ilthanoj.., gelöst. Außer seinen Lösungsmitteleigenschäften wirkt der Alkohol zur Verbesserung des Kontrastes des entwickelten Abdruckes.
Iiu Anschluß wird ein. Beispiel einer Standard-Lösung beschrieben s die für eine Anwendung in dem erfindungsgeinäßen Verfahren geeignet ist.
A. Herstellung von Lösungsmittel/Verdünnungsmittel
Zur Herstellung von 1 Liter werden 350 ml absolutes iithanol zu 65O ml ljla2-Trifluortrichloräthan (kommerziell als Fluorisol oder Freon 113 verfügbar) zugegeben. Diese Mischung wird unter Verwendung eines I-Iolekularsiebes vom Typ A3 oder A4 getrocknet.
B. Herstellung einer stark sauren Basislösung (erste Basislösung)
Zu 1 Liter der vorstehenden Flüssigkeit A werden 20 g 5~Sulfosalicylsäure zugegeben, wobei man solange rührt- bis uie gesamte Säure in dein vorhandenen Alkohol gelöst ist.
C. Herstellung von DMAC-Basislösung (zweite Basislösung) Zu 1 Liter der vorstehenden B1IUssigkeit A werden 5 g DiIAC-Kristalle zugegeben., bis zur vollständigen Auflösung gerührt, (DMAC ist in beiden Bestandteilen der Flüssigkeit A löslich)
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oder bis lediglich nur sehr wenige Kristalle auf der Oberfläche schwimmend zurückbleiben. Diese Lösung wird vor dem Gebrauch durch Filterpapier filtriert.
D. Herstellung der Arbeitslösung
Gleiche Volumina der Basislösungen B und C werden miteinander gemischt. Diese Mischung ist für ein Eintauchen, Bürsten oder Sprühen auf Oberflächen., auf denen man Fingerabdrücke vermutet , geeignet. Ein Fingerabdruck-Entwicklungsbehälter kann in getrennten Behältern Vorratsmengen der Lösungen B und C enthalten.
Die Lösung D wurde als geeignet für etwa 80 % von Papieren eines weiten Bereiches gefunden. Die restlichen 20 %3 die von höherer Alkalinität waren (wie dies durch die hellgelbe DMAC-Farbe angezeigt wird) waren entweder durch ein zweites Aufbringen der Lösung D behandelbar, oder durch Modifizieren der Lösung D auf einen höheren Säuregehalt. Papiere von sehr niedriger Alkalinität können nacheinander mit der Lösung C zur Herabsetzung der Acidität behandelt werden; eine überschüssige Acidität wird durch den DMAC-Harnstoff-Komplex angezeigt, der dazu neigt s seine Farbe von magenta nach blau zu ändern.
Entwickelte Fingerabdrücke werden sichtbar, wenn das Papier (oder irgend eine andere Oberfläche) trocknet, und sie sind
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normalerweise fertig für eine Aufzeichnung, z. B. für ein Photographieren auf orthochromatischem Film, innerhalb 2 bis 5 Min. bei Innenraum-Temperaturen. An einer außenliegenden Oberfläche, bei Umgebungstemperaturen von annähernd 0 0C, kann die Entwicklung innerhalb von etwa 10 Hin. nach dem Aufbringen durch Sprühen beendet sein.
Das Verfahren ist nicht nur allein auf absorbierende Oberflächen, wie beispielsweise von Papier, anwendbar. Das Verfahren kann auch, zumindest wenn hochflüchtige Lösungsmittel/Verdünnungsmittel-Flüssigkeiten, .wie beispielsweise 1,1,2-Trifluortrichloräthan, eingesetzt werden. Abdrücke auf nichtabsorbierenden Oberflächen, wie beispielsweise auf glänzenden Anstrichen und Kunststoffilmen, entwickeln, wenn es als Sprühnebel aufgebracht wird. Dies ist möglich, weil der Hauptanteil des Gehaltes an Flüchtigem dann nicht die Oberfläche erreicht und daher eine geringere Tendenz besteht, die Abdrücke wegzuwaschen.
Der Vorteil der Herstellung einer sauren Basislösung und von Reagens-Lösungen, z. B. der Lösungen B und C, und das Mischen, derselben zur Herstellung einer Lösung D nur dann, wenn die letztere benötigt wird, besteht darin, daß die ersteren Lösungen eine beträchtlich längere Lebensdauer als die letztere besitzen. In dem obigen Beispiel haben die Lösungen B und C
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typischerweise eine Lagerdauer von etwa zwei Monaten, während die Lösung D typischerweise eine Lagerdauer von lediglich einigen wenigen Tagen unter den Arbeitsbedingungen besitzt.
Anstelle der Herstellung einer Lösung D ist es ebenso möglich, die Lösungen B und C nacheinander auf eine Oberfläche, z. B. durch Sprühen, aufzubringen (wobei die Reihenfolge unwesentlich ist). Für diese Anwendungsmöglxchkeit können die Lösungen in getrennten Aerosol-Behältern geliefert werden. Jedoch kann eine derartige nacheinander erfolgende Aufbringung für die Routxneverwendung weniger bequem sein, da die relativen Verhältnisse der aktiven Substanzen nicht langer fixiert werden. Andererseits kann diese .Anwendung eine visuelle Optimierung der Entwicklung ermöglichen, indem man die zwei Sprühstrahlen alterniert.
In dem vorstehenden Beispiel für eine geeignete Lösung ist das verwendete Reagens DMAC. Jedoch ist DMAC lediglich ein Beispiel eines, in dem erfindungsgemäßen Verfahren brauchbaren Reagenses. Wie bereits früher erläutert, ist es ein Glied einer geeigneten Klasse von Reagenzien, die durch die oben angegebene allgemeine Formel umrissen sind. Ein anderes brauchbares Glied dieser Klasse ist ^-Dimethylamino^-chlorbenzaldehyd. Wie bereits erwähnt, ist letztere Verbindung weniger empfindlich als DMAC, jedoch ist sie fluoreszierend und hat
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den Vorteilj daß die Säure weniger stark als bei IMAC zu sein braucht3 wodurch es ermöglicht wirds eine einzige gemischte Standard-Reagens/Säure-Lösung sogar über einen größeren Bereich von Papieralkalinitäten zu verwenden. Andere Reagenzien3 die imstande sind., eine stabile sichtbare Verbindung mit Harnstoff -zu bilden5 und die eine ausreichende Empfindlichkeit zur"Aufspürung des Harnstoffgehaltes eines Pingerabdruckes besitzen und die imstande sind, das Leistenmuster des Abdruckes festzuhälten, können verwendet werden.
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Claims (6)

Patentansprüche
1.) Verfahren zur Entwicklung latenter Fingerabdrücke 3 da, durch gekennzeichnet, daß man eine Oberfläche 3 von der man annimmt, daß sie Fingerabdrucke aufweist j mit einer Lösung behandelt, welche ein Reagens enthält 3 das mit Harnstoff unter Bildung einer gefärbten Verbindung reagiert s wobei das Reagens so ausgewählt ist, daß es für Harnstoff empfindlich und imstande ist, einen Fingerabdruck im wesentlichen sichtbar zu machen.
2. Verfahren nach Anspruch I3 dadurch gekennzeichnet s daß das Reagens ein Aldehyd der allgemeinen Formel
X-A-(CY= CY-) -CHO yn
ist j worin A einen Phenylrest, einen vielkernigen aromatischen oder einen heterocyclischen Ring bedeutet. X ein Auxochrom darstellt und Y ein viasserstoffatom; eine Halogengruppe oder eine liitrogruppe bedeutet 3 und die Lösung ferner eine inerte3 nicht-wässerige Flüssigkeit von niederer Polarität enthält und auf die Oberfläche in Anwesenheit einer starken Säure aufgebracht wird.
3· Verfahren nach Anspruch 2^ dadurch gekennzeichnet j daß der Ring A ein Phenyiring
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der allgemeinen Formel
ist, worin Y in jeder Ringstellung Wasserstoff5 eine Kalogengruppe oder eine Nitrogruppe darstellt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 und 3S dadurch gekennzeichnet., daß das Auxochrom X die Gruppe
5- Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet j daß η einen Wert im Bereich von KuIl bis 3 aufweist.
6. Verfahren nach Anspruch Z3 dadurch gekennzeichnet j daß das Reagens 4--Dimethylaminocinnamaldehyd ist.
J. Verfahren nach Anspruch 2 3 d a ei u r c "h Gekennzeichnet j ciail das Reagens 4-üimethylamino 2-chlorbenzalaenyd ist.
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δ. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis S3 d a du r c h gekennzeichnet, daß die Lösung sowohl die starke Säure und das Reagens enthält.
9· Verfahren nach einem der Ansprüche 6 und 73 dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung sowohl die starke Säure und das Reagens enthält.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß die starke Säure eine Mineralsäure, Trichloressigsäure oder eine aromatische Sulfonsäure ist.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet , daß die aromatische Sulfonsäure 5"Sulfosalicylsäure ist.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 6, 1J und 9 3 dadurch gekennzeichnet, daß die starke · Säure Schwefelsäure, Chlorwasserstoffsäure. Benzolsulfonsäuren Toluolsulfonsäure, Sulfosalicylsäure oder Trichloressigsäure ist.
13· Verfahren nach einen der Anspräche 2 bis 12, da ■-durch gekennzeichnet, da£ die i'ohlen ■
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wasserstoff-Flüssigkeit ein nichtentfiarambarer, fluorierter Kohlenwasserstoff ist.
14. Verfahren nach Anspruch 13* dadurch gekennzeichnet , daß die Kohlenwasserstoff-Flüssigkeit I3I52-Trifluortrichlorathan ist.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung ferner einen Alkohol mit 2 oder 3 Kohlenstoffatomen enthält.
J.6. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 a 7 s 9 und 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche nachher mit einem Alkohol mit 2 oder 3 Kohlenstoffatomen oder einer schwachen Base behandelt wird.
17. Verfahren nach Anspruch 15 j dadurch gekennzeichnet j daß es die Herstellung einer ersten Basislösung, enthaltend die inerte, nicht-wässerige riüssigkeitj den Alkohol und die Säure, das Herstellen einer zweiten Basis-Lösung, enthaltend die inerte, nicht-wässerige Flüssigkeit j, den Alkohol und das Reagens, und entweder das Aufbringen einer Mischung der zwei Basislösungen auf die Oberfläche oder das nacheinander folgende Aufbringen der zwei Basislösungen auf die Oberfläche, umfaßt.
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18. Pingerabdruckentwicklungsbehälter für eine Verwendung in dem Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet , daß er in getrennten Behältern eine Menge der ersten Basis-Lösung und eine Menge der zweiten Basis-Lösung enthält.
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