DE2018937A1 - Verbesserungen im Hinblick auf kohlenwasserstofflösliche Farbstoffe - Google Patents
Verbesserungen im Hinblick auf kohlenwasserstofflösliche FarbstoffeInfo
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Description
dr. R. poscHENRiEDER 20189 3 /
DR. E. BOETTNER
DIPL-ING. H.-J. MÜLLER Dr.
DIPL-ING. H.-J. MÜLLER Dr.
Patentanwälte
8 MÜNCHEN 80
Lueile-Grahii-Slraileaö
Td«i«i 44 37 55
WILLIAMS (HOUNSLOW) LIMITED, Greville House, Hibernia Road, Hounslow, Middlesex (Großbritannien)
Verbesserungen im Hinblick auf kohlenwasserstofflösliche Farbstoffe
Die Erfindung betrifft kohlenwasserstofflösliche Farb-.stoffe.
Erfindungsgemäß werden kohlenwasserstofflösliche Farbstoffe oder ein Gemisch aus kohlenwasserstofflöslichen
Farbstoffen der Formel:
1R-R
/ A Vf^N C-B I R
bereitgestellt, worin die Reste R Wasserstoff oder Äthyl sind, jeder der Ringe A und B durch andere als hydrophile
Substituenten weiter substituiert sein kann und worin pro Molekül Farbstoff durchschnittlich etwa 1,5·
bis etwa 4 Äthylgruppen enthalten sind, wobei jede dieser Äthylgruppen entweder als Rest R oder als Substituent
an den Kohlenstoffatomen der Ringe A und B erscheint.
0098A5/ 1805
Die Äthylgruppen können entweder vor oder nach der Kupplung oder aber teilweise vor und teilweise nach
der Kupplung eingeführt werden.
Ein Verfahren zur Herstellung der neuen Farbstoffe besteht
folglich im Einführen von durchschnittlich etwa 1,5 bis 4 Äthylgruppen in ein substituiertes oder unsubstituiertes
Benzol-1,3-diamin, welches keine hydrophilen Substituenten enthält und zur Ausbildung der Kupplungskomponente
einer Azokupplungsreaktion imstande ist, und in der Kupplung des äthylierten Produktes mit
einem diazotierten, substituierten oder unsubstituierten Anilin, welches keine hydrophilen Substituenten
enthält.
Ein weiteres Herstellungsverfahren besteht im Einführen von etwa 1,5 bis etwa 4 Äthylgruppen in den beim Kuppeln
von diazotiertem, substituiertem, jedoch von hydrophilen Substituenten freiem oder unsubstituiertem Anilin
und eines substituierten, jedoch von hydrophilen Substituenten freien oder unsubstituierten, damit kuppelbaren
Benzol-1,3-diamins erhaltenen Azofarbstoff.
Vorzugsweise erfolgt die Einführung von Äthylgruppen durch Umsetzung des Diamins am Azofarbstoff mit etwa
1,5 bis etwa 4 Äquivalenten Diäthylsulfat in alkalischem
Medium.
Das diazotierte Anilin kann unsubstituiertes Anilin selbst oder ein substituiertes Anilin, z. B. Xylidin,
sein, solange keine hydrophilen oder wasserlöslichmachenden Substituenten, z. B. SuIfonsäure-oder Carbon-
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säuregruppen oder Trialkylammoniumgruppen vorhanden sind. Das Benzol-1,3-diamin kann unsubstituiertes
m-Phenylendiamin selbst oder ein substituiertes Derivat, wie beispielsweise 2,4-Diaminotoluol sein, solange
keine hydrophilen Substituenten vorhanden sind und mindestens eine Stellung des Benzolringes zur Azokupplung
zur Verfügung steht. Der beim Kuppeln dieser beiden Bestandteile gebildete Azofarbstoff kein ein reiner
Monoazofarbstoff sein oder geringere Mengen an einem Dis- oder Trisazofarbstoff enthalten.
Das Diäthylsulfat kann mit dem Azofarbstoff oder mit der Diamin-Kupplungskomponente vor der Kupplung in
wäßriger Natriumhydroxidlösung bei einer Temperatur von 20 bis 110°C umgesetzt werden. Gewünschtenfalls
kann ein hydrophobes Lösungsmittel, z. B. ein Kohlenwasserstoff, zur Unterstützung der Reaktion verwendet
werden, da hierdurch die organische Farbstoffphase fließfähiger (fluid) und folglich in dem wäßrigen Alkali
leichter dispergierbar wird. Die Menge an verwendetem Diäthylsulfat liegt innerhalb des Bereiches von etwa
1,4 bis etwa 2 Äquivalenten, vorzugsweise zwischen 2 und 3 Äquivalenten. Innerhalb dieser Grenzen kann
die Menge variiert werden, um bei verschiedenen Azofarbstoff
en optimale Ergebnisse zu erzielen.
Die gebildeten, äthylierten Farbstoffe sind mäßig viskose Flüssigkeiten. Anders als die nicht-Sthylierten
Farbstoffe sind sie in jeder Menge mit üblichen aromatischen Kohlenwasserstofflösungsmitteln, z. B..
Benzol, Toluol und Xylol, mischbar und liefern stabile, gießfähige Farbstoffkonzentrate, wie dies beispielsweise
bei einer 60 Gew.-%igen Lösung des Farbstoffes
009845/1805
in Xylol der Fall ist. Solche Farbstoffkonzentrate können in üblicher Weise zur direkten Färbung von
Kohlenwasserstoffen, beispielsweise von Petroleumkohlenwasserstoff destillaten, die als Kraftstoffe,
Heizöle und Schmiermittel zur Anwendung gelangen, verwendet werden. Sie können ferner zum Anfärben von Fetten,
Wachsen, Druckfarben, organischen Kunststoffen und Oberflächenbeschichtungsmaterialien, eingesetzt
werden.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern.
93 g Anilin, welches in 80 g Chlorwasserstoffsäure enthaltendem
Wasser gelöst war, wurde in üblicher Weise mit einer Lösung von 70 g Natriumnitrit diazotiert.
Die erhaltene Benzoldiazoniumlösung wurde zu einer Lösung von 110 g m-Phenylendiamin, welches in 1250 ml
Wasser gelöst war, zugesetzt. Um die Kupplung zu erleichtern, wurde gleichzeitig mit der Diazoniumlösung
eine Lösung von 48,4 g Natriumhydroxid zugegeben. Die auf diese Weise erhaltene Azofarbstoffsuspension, die,
wenn sie in dieser Stufe isoliert wurde, in Kohlenwasserstoffen fast unlöslich war, wurde auf 60 bis 650C
erwärmt und mit 104 g Natriumhydroxid in wäßriger Lösung versetzt. Daran anschließend wurden innerhalb von
einer Stunde langsam 460 g Diäthylsulfat zugegeben. Die Temperatur wurde weitere 30 Minuten auf 60 bis 650C
gehalten, wobei eine weitere Menge, nämlich 20 g Natriumhydroxid, zugegeben wurde. Die Temperatur wurde
auf 90°C gesteigert und eine weitere Stunde hierbei
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belassen. Die Reaktionsmischung wurde auf O0C abgekühlt,
worauf die wäßrige Schicht von dem flüssigen Farbstoff abdekantiert wurde. Der Farbstoff wurde mit
Wasser gewaschen, die Waschflüssigkeiten abdekantiert und der Farbstoff zur Entfernung von restlichem Wasser
durch Abdestillieren des Wassers getrocknet. Das erhaltene Produkt bestand aus einem dunklen Teer, welcher
vorher ungefärbten Kohlenwasserstoffen eine grünlich-gelbe Färbung verlieh.
125 g Toluol-2,4-diamin wurden bei 550C in 1 1 Wasser
gelöst. Während einer Stunde wurden unter gleichzeitiger Zugabe von 120 g Natriumhydroxid zum Aufrechterhalten
einer permanenten alkalischen Reaktion gegen Phenolphthaleinpapier 450 g Diäthylsulfat zugegeben.
Nach beendeter Zugabe wurde die Mischung eine weitere Stunde bei 550C gerührt, bis das gesamte Diäthylsulfat
verschwunden war. Hierauf wurde eine Chlorwasserstoffsäurelösung
zugegeben, um die wäßrige Lösung gegen Lackmus-Papier neutral zu machen. Nachdea
sich das äthylierte Toluoldiamin, das bis zu ' diesem Zeitpunkt in Form eines hellen Öls vorlag,
zu einer homogenen Lösung, die auf O0C abgekühlt wurde, gelöst hatte, wurden weitere 40 g Chlorwasserstoff
säure zugegeben.
149 g p-n-Butylanilin wurden in 80 g Chlorwasserstoffsäure
enthaltendem Wasser gelöst und bei O0C mit 70 g Natriumnitrit diazotiert. Die erhaltene p-n-Butylbenzoldiazoniumchloridlösung
wurde hierauf mit der
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gekühlten, äthylierten Toluoldiaminlösung gemischt. Zu dieser gerührten Mischung wurde eine Lösung von
Natriumcarbonat zugesetzt, bis eine permanent alkalische Reaktion gegenüber Lackmus-Papier erreicht
war. Das vom Wasser als teerartiger Feststoff abgetrennte Produkt konnte nach Isolieren und Trocknen zum
Hellgelb-Färben ungefärbter Kohlenwasserstoffe verwendet
werden.
125,5 g Orthochloranilin wurden in der in Beispiel 1 für Anilin beschriebenen Weise diazotiert. Das Ortho
chlorbenzoldiazoniumchlorid wurde in entsprechender Weise an 110 g m-Phenylendiamin gekuppelt. Der erhal
tene Farbstoff wurde hierauf in der in Beispiel 1 beschriebenen Weise äthyliert, wobei als Endprodukt
eine dicke,teerartige Substanz anfiel, die vorher ungefärbte
Kohlenwasserstoffe hellgelb anfärbte.
138 g p-Nitroanilin wurden in einer Mischung aus Chlorwasserstoffsäure (250 ml 320TW) und 250 ml Wasser
durch Erhitzen auf 800C gelöst. Die erhaltene Lösung wurde in einem dünnen Stishl auf Eis und Wasser
gegossen, worauf der aus p-Nitroanilinhydrochlorid bestehende Niederschlag durch Zugabe von 70 g
Natriumnitrit diazotiert wurde. Zu der erhaltenen, klaren p-Nitrobenzoldiazoniumchloridlösung wurden die durch
Umsetzung von 110 g m-Phenylendiamin mit 450 g Diäthylsulfat
hergestellte Kupplungskomponente in der in Beispiel 2 beschriebenen Weise zugegeben» Dia Azokupp-
009845/1805
lung erfolgte durch Zugabe einer gesättigten Natriumacetatlösung
in einer solchen Menge, daß mit Kongorot-Papier keine Acidität mehr nachweisbar war. Der isolierte
und getrocknete Farbstoff konnte dazu verwendet werden, nicht-gefärbte Kohlenwasserstoffe rötlichorange zu färben.
Das in Beispiel 1 erhaltene Produkt wurde in warmem Xylol zu einer 60 Gew.-%igen Lösung gelöst. Diese
wurde filtriert und abgekühlt, wobei ein fließfähiges, stabiles Farbstoffkonzentrat erhalten wurde.
Dieses behielt seine Stabilität und Fließeigenschaften während einer 6-mohatigen Lagerung bei -100C.
0,1 g des in Beispiel 5 erhaltenen Konzentrats wurden mit 10 1 eines nicht-gefärbten, handelsüblichen Motortreibstoffes
verdünnt. Es wurde eine stabile, grünlich-gelbe Lösung erhalten, die einer anderen durch
geeignetes Auflösen von 0,15 g Öl-Gelb DEA (Color-Index Solvent-Yellow 56) in 10 1 eines nicht-gefärbten,
handelsüblichen Motortreibstoffes erhalten wurde, entsprach. Anders als die bei Verwendung von Öl-Gelb
DEA erhaltene Lösung war die verdünnte Lösung des Konzentrates nicht nennenswert phototrop.
-8-
009845/ 1 805
1,0 gdes in Beispiel 5 erhaltenen Konzentrates wurde
durch einen Zerstäuber auf 0,454 kg granuliertes Allzweckpolystyrol versprüht. Die erhaltenen, oberflächlich
gefärbten Körnchen konnten nach geeignetem Extrudieren aus einer aufgeschmolzenen Masse und nach
geeigneter Verkürzung zum Gießen von gleichmäßig hell-grünlich-gelb gefärbten Polystyrolartikeln verwendet
werden.
- Patentansprüche -
-9-
Q09845/ 1 805
Claims (14)
1. Kohlenwasserstofflöslicher Farbstoff oder Mischung
aus kohlenwasserstofflöslichen Farbstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß der oder die Farbstoff(e) der
Formel:
A V-M UB I R
entspricht (entsprechen), worin jeder der Reste R Wasserstoff oder Äthyl ist, jeder der Ringe A und
B durch andere als hydrophile Substituenten weitersubstituiert
sein kann und worin pro Farbstoffmolekül durchschnittlich etwa 1,5 bis etwa 4 Äthylgruppen
enthalten sind, wobei gilt, daß diese Äthylgruppen entweder als ein Rest R oder als Substituent
an den Kohlenstoffatomen der Ringe A und B erscheinen.
2. Farbstoff oder Mischung von Farbstoffen gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß pro Farbstoffmolekül
durchschnittlich 2 bis 3 Äthylgruppen vorhanden sind.
-10-
009845/18 0 5
3» Verfahren zur Herstellung eines kohlenwasserstofflöslichen
Farbstoffes über eine Azokupplungsreaktion, dadurch gekennzeichnet, daß das Verfahren in
der Einführung von durchschnittlich etwa 1,5 bis etwa 4 Äthylgruppen in ein substituiertes oder unsubstituiertes
Benzol-1,3-diamin, welches frei von hydrophilen Substituenten und zur Bildung der Kupplungskomponente
einer Azokupplungsreaktion imstande ist, und der Kupplung des äthylierten Produkts mit
einem diazotierten, substituierten oder unsubstituierten Anilin, welches frei von hydrophilen Substituenten
ist, besteht.
4. Verfahren zur Herstellung eines kohlenwasserstofflöslichen
Farbstoffes, dadurch gekennzeichnet, daß man durchschnittlich etwa 1,5 bis etwa 4 Äthylgruppen
in den Azofarbstoff einführt, der durch die Kupplung eines diazotierten, substituierten oder
unsubstituierten Anilins und eines damit kuppelbaren, substituierten oder unsubstituierten Benzol-1,3-diamins
erhalten wurde, wobei sowohl das Anilin als auch das Diamin frei von hydrophilen Substituenten
ist.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Einführung von Äthylgruppen
durch Umsetzung des Diamins oder des Azofarbstoffes mit etwa 1,5 bis etwa 4 Äquivalenten Diäthylsulfat
in alkalischem Medium erfolgt.
6. Verfahren nach irgendeinem dar Ansprüche 3 tia 5,
dadurch gekennzeichnet, daß in das Diamin ofrzv den
Azofarbstoff 2 bis 3 ÄfchyLgruppan eingeführt; w
0 0 9 8 /, 5 / 1 B 0 5
7. Kohlenwasserstofflöslicher Farbstoff oder Mischung
von Farbstoffen,wie beschrieben und durch Beispiele belegt.
8. Verfahren zur Herstellung eines kohlenwasserstofflöslichen Farbstoffes nach Anspruch 3» wie in den
Beispielen 2 oder 4 beschrieben.
9. Verfahren zur Herstellung eines kohlenwasserstofflöslichen Farbstoffes nach Anspruch 4, wie in den
Beispielen 1 oder 3 beschrieben.
10. Kohlenwasserstofflöslicher Farbstoff oder Mischung
von Farbstoffen, hergestellt nach dem Verfahren gemäß irgendeinem der Ansprüche 3 bis 6, 8 oder 9.
11. Gießfähiges Farbstoffkonzentrat mit einem Gehalt an
einem Kohlenwasserstofflösungsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß es einen Farbstoff gemäß irgendeinem
der Ansprüche 1, 2, 7 oder 10 enthält.
12. Gießfähiges Farbstoffkonzentrat nach Anppruch 11,
wie beschrieben in Beispiel 5.
13· Motortreibstoff, gefärbt mtt einem Konzentrat gemäß
Anspruch 11, wie beschrieben in Beispiel 6.
14. Polystyrolartikil, gefärbt mit einem Konzentrat
nach Anspruch 11, wie beschrieben in Beispiel 7.
0098Α5/Ί805
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP0091019A1 (de) * | 1982-04-02 | 1983-10-12 | BASF Aktiengesellschaft | Disazofarbstoffe |
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DE4001662A1 (de) * | 1990-01-22 | 1991-07-25 | Basf Ag | Markierte mineraloele sowie verfahren zum markieren von mineraloelen mittels basischer farbstoffe |
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- 1969-04-22 GB GB1309903D patent/GB1309903A/en not_active Expired
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1970
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GB1309903A (en) | 1973-03-14 |
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