DE1070379B - Verfahren zur Herstellung von gelösten, chlorierten Niederdruck-Polyäthylenen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von gelösten, chlorierten Niederdruck-PolyäthylenenInfo
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-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08F—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
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- C08F8/18—Introducing halogen atoms or halogen-containing groups
- C08F8/20—Halogenation
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
KLJ9C.
INTERNAT. KL. C 08 f
• ί ff*
r Ο-.
F22985IVb/39c
ANMELDETAG: 7. MAI 1957
BEKANNTMACHUNG
DERANMELDUNG
it UND AUSGABE DER
')(,,.( AUSLEGESCHRIFT:
3. DEZEMBER 1959
Nach einigen älteren, nicht zum Stand der Technik gehörenden,. Vorschlägen wird Niederdruck-Polyäthylen1
entweder in'. Gegenwart von Wasser oder einem Lösungsmittel chloriert. Eine Chlorierung in
Lösung erfordert wegen der ,schlechten Löslichkeit des Nidderdruck-Polyäthylens höhere Temperaturen
und bei: Verwendung von niedrigsiedenden Lösungsmitteln
ein geschlossenes Gefäß. Hierdurch entstehen relativ hohe Drücke, da sich zu dem Dampfdruck des
Lösungsmittels der Druck des bei der Chlorierung frei ίο
werdenden, in dem Lösungsmittel unlöslichen Chlorwasserstoffs addiert. Das Auftreten hoher Drücke
macht die Anschaffung von kostspieligen Spezialapparaturen notwendig.
Es ist weiter schon bekannt, in bestimmter Weise hergestellte, sehr feine wäßrige Emulsionen von
Äthylenpolymerisaten, die in Wirklichkeit meistens keine Polyäthylene, sondern Schwefelsäureester hochmolekularer
Fettalkohole darstellen, zu chlorieren und dieser Emulsion eventuell noch Lösungsmittel, wie
halogenierte Kohlenwasserstoffe, zuzusetzen. Bei diesem Verfahren werden aber feine Emulsionen erhalten,
die in komplizierter Weise getrennt werden müssen. Die Übertragung dieses Verfahrens auf
Niederdruck-Polyäthylen scheitert aber daran, daß die Herstellung solch feiner Emulsionen aus Niederdruck-Polyäthylen
nicht möglich und auch überflüssig ist.
Es wurde gefunden, daß man Lösungen von chlorierten Polyäthylenen in einfacher Weise herstellen
kann, wenn man Niederdruck-Polyäthylen bei höheren Temperaturen bei gleichzeitiger Gegenwart von
Lösungsmittel und Wasser chloriert. Dadurch kann man die Drucksteigerung, die durch den bei der Reaktion
gebildeten Chlorwasserstoff verursacht wird, vermeiden und trotzdem einheitliche Chlorierungsprodukte
erhalten.
Als Lösungsmittel kommen alle Stoffe in Frage, die mit Chlorgas unter den angegebenen Bedingungen
praktisch nicht reagieren, wie z. B. Tetrachlorkohlenstoff, Chloroform, Methylenchlorid, Nitrobenzol oder
ähnliche Verbindungen, bei denen Chlor ganz oder teilweise durch Brom oder Fluor ersetzt ist.
Die Chlorierung kann ohne Druck vor sich gehen, wenn das Lösungsmittel relativ hoch siedet. Sie wird
zweckmäßig unter Druck durchgeführt, da bei höheren Temperaturen die Umsetzungsgeschwindigkeit größer
ist. Die Anwendung von Druck ist vor allem bei Verwendung von niedrigsiedenden Lösungsmitteln zweckmäßig.
Vorteilha'ft arbeitet man bei Drücken zwischen 0,5 und 6 atü sowie bei Temperaturen von 100 bis
15O0C.
Neben dem Vorteil des niedrigeren Reaktionsdruckes bietet das vorliegende Verfahren weiter die Möglich-Verfahren
zur Herstellung
von gelösten, chlorierten
Niederdruck-Polyäthylenen
Anmelder: ^ ■■;.:':
Farbwerke Hoechst Aktiengesellschaft
vormals Meister Lucius & Brüning, Frankfurt/M., Brüningstr. 45
Dr. Friedrich Nolte, Stadtbergen bei Augsburg, Dr. Helmut Klug, Gersthofen über Augsburg,
Dr. Ludwig Orthner, Frankfurt/M.
und Dr. Horst Herzberg, Frankfurt/M.-Höchst,
sind als Erfinder genannt worden
keit, daß der Chlorgehalt des Polyäthylens sehr rasch und genau bestimmt werden kann, indem man den
Salzsäuregehalt des Wassers durch Titration feststellt. Insbesondere, wenn es darauf ankommt, einen in engen
Grenzen festgelegten Chlorgehalt zu erreichen, ist diese Möglichkeit außerordentlich wertvoll. Beim Chlorieren
ohne Wasser erfordert die Feststellung des Chlorgehaltes Stunden, während sie beim vorliegenden Verfahren
in Minuten durchgeführt werden kann.
Durch die Anwesenheit von Wasser bei der Chlorierung wird die Qualität des Endproduktes nicht
beeinträchtigt. Es finden auch bei Temperaturen über 100° C keine unerwünschten Nebenreaktionen statt.
Die erfindungsgemäß hergestellten Produkte eignen sich besonders zur Weichmachung von Polyvinylchlorid.
Überraschenderweise werden die an sich schon sehr guten Eigenschaften von Polyvinylchlorid, das
mit in Lösung chloriertem Polyäthylen weichgemacht ist, bei Verwendung von chloriertem Polyäthylen, das
nach dem vorliegenden Verfahren erhalten worden ist, noch weiter verbessert, z.B. steigt dieThermostabilität
des veredelten Polyvinylchlorids.
10 Gewichtsteile Niederdruck-Polyäthylen werden in 500 Gewichtsteilen Tetrachlorkohlenstoff (oder
Chloroform bzw. Methylenchlorid und 100 Gewichts-
...... 909 687/437
teilen Wasser (oder 20%ige Chlorkalziumlösung) suspendiert.
' .
Das Gemisch wird zur Verdrängung der Luft bei Atmosphärendruck zum Sieden erhitzt. Der Kessel
wird geschlossen und unter Druck auf etwa 110° C geheizt. Innerhalb von 30 Minuten werden etwa
14,8 G^wichtsteile Chlor unter Rühren eingeleitet, daraufhin läßt man die Lösung des chlorierten Polyäthylens
in Tetrachlorkohlenstoff absetzen und zieht diese daraufhin ab, wodurch eine Trennung von der
wäßrigen Salzsäure erzielt wird.
Die so erhaltene Lösung eines etwa 43%igen Chlor-Pölyäthylens
ist (eventuell nach Neutralisation) ohne Isolierung des Chlor-Polyäthylens für eine weitere
Verarbeitung brauchbar.
>..·■ Beispiel 2
20Gewichtsteile Niederdruck-Polyäthylen mit einem
Molgewicht von etwa 70 000 werden in 1501 Gewichtsteilen Wasser und 900 Gewichtsteilen Chloroform suspendiert.
Das Gemisch wird zur Verdrängung der Luft bei Atmosphärendruck zum Sieden erhitzt. Der Kessel
wird geschlossen und unter Druck auf etwa 1150C geheizt. Innerhalb 30 Minuten werden etwa 40 Gewichtsteile
Chlor eingeleitet.
' Man erhält die Lösung eines chlorierten Polyäthylens,
das etwa 50 Gewichtsprozent chemisch gebundenes Chlor enthält.
. ' B e i s ρ i e 1 3
5 Gewichtsteile Niederdruck-Polyäthylen mit einem Molgewicht von etwa 60 000 werden in 125 Gewichtsteilen Wasser und 125 Gewichtsteilen Tetrachlorkohlenstoff
suspendiert. Das Gemisch wird zur Verdrängung der Luft bei Atmosphärendruck zum Sieden
erhitzt. Der Kessel wird geschlossen und unter Druck auf etwa 105° C geheizt. Innerhalb von 90 Minuten
werden 7,4 Gewichtsteile Chlor eingeleitet.
Man erhält eine Lösung eines etwa 42%igen Chlor-Polyäthylens.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH:Verfahren zur Herstellung von gelösten, chlo-. rierten Niederdruck-Polyäthylenen, dadurch gekennzeichnet, daß man bei erhöhter Temperatur, vorzugsweise zwischen lOOünd 1500C, in Gegenwart von Wasser und Lösungsmittel chloriert.In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 862 681.909 687/437 11.59
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEF0022985 | 1957-05-07 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1070379B true DE1070379B (de) | 1959-12-03 |
Family
ID=7090670
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT1070379D Pending DE1070379B (de) | 1957-05-07 | Verfahren zur Herstellung von gelösten, chlorierten Niederdruck-Polyäthylenen |
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Country | Link |
---|---|
AT (1) | AT213620B (de) |
CH (1) | CH375525A (de) |
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FR (1) | FR1195730A (de) |
GB (1) | GB889108A (de) |
IT (1) | IT596567A (de) |
NL (2) | NL227589A (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1262592B (de) * | 1963-09-20 | 1968-03-07 | Solvay | Thermoplastische Formmasse |
DE1266969B (de) * | 1960-07-16 | 1968-04-25 | Hoechst Ag | Thermoplastische Masse zur Herstellung schlagfester Formkoerper |
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0
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1958
- 1958-05-05 AT AT322158A patent/AT213620B/de active
- 1958-05-05 CH CH5913258A patent/CH375525A/de unknown
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- 1958-05-07 GB GB1468158A patent/GB889108A/en not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1266969B (de) * | 1960-07-16 | 1968-04-25 | Hoechst Ag | Thermoplastische Masse zur Herstellung schlagfester Formkoerper |
DE1262592B (de) * | 1963-09-20 | 1968-03-07 | Solvay | Thermoplastische Formmasse |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
AT213620B (de) | 1961-02-27 |
FR1195730A (fr) | 1959-11-19 |
NL99998C (de) | |
NL227589A (de) | |
CH375525A (de) | 1964-02-29 |
IT596567A (de) | |
GB889108A (en) | 1962-02-07 |
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