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Vorrichtung zum Geradeführen von fortlaufenden Bahnen Die Erfindung
betrifft eine Vorrichtung zum Geradeführen einer fortlaufenden Bahn mit zwei parallelen,
im Abstand voneinander angeordneten Fiihrungswalzen.
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Es ist bereits eine Reihe von Vorrichtungen bekanntgeworden, die
ein seitliches Auswandern einer sich bewegenden Bahn aus Gewebe, Folie, Papier od.
dgl. biegsamen Material verhindern und die Bahn selbsttätig auf den vorgeschriebenen
Weg zurückführen sollen. Diese bekannten Vorrichtungen enthalten durchweg eine Tastvorrichtung,
beispielsweise einen die Gewebekante berührenden, bei seitlicher Auswanderung der
Bahn ansprechenden Fühler oder eine photoelektrische oder sonstige Abtasteinrichtung
und eine von der Abtasteinrichtung gesteuerte Regelvorrichtung, die die Bahn auf
den vorgeschriebenen Weg zurückführt. Die bekannten Regelvorrichtungen benutzen
eine oder mehrere Walzen, deren Neigung - oder Schrägstellung eine Änderung des
Bahnlaufes in der gewünschten Richtung bewirkt, wobei durch die Schrägstellung dieser
Walze oder Walzen keine unmittelbare Rückführung der Bahn auf den vorgeschriebenen
Weg erfolgt, sondern lediglich eine allmähliche Rückführung der Bahn auf den vorgeschriebenen
Weg erreicht wird.
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Diese Regelung hat den Nachteil, daß sie zu langsam erfolgt, so daß
entweder zu starke seitliche Ahweichungen von dem vorgeschriebenen Weg erfolgen
oder, wenn man die Regelvorrichtung sehr empfindlich macht, ein dauerndes Pendeln
der Bahn um ihre vorgeschriebene Richtung die Folge ist.
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Die Erfindung will diese Nachteile beseitigen und eine Regelvorrichtung
schaffen, die bei der Schwenkbewegung der Walze auf die Bahn einwirkt und diese
unmittelbar im ganzen verschiebt.
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Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die schwenkbare Walze
gleichzeitig axial verschiebbar angeordnet ist. Vorzugsweise ist dabei die Walze
in einem schwenkbaren Gestell fest gelagert, dessen zur Bahnebene senkrechte Schwenkachse,
in Bahnlaufrichtung gesehen, hinter der ersten Führungswalze und im Abstand der
Bahnbreite vor der Schwenkwalze angeordnet ist.
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Die Zeichnung zeigt einige Ausführungsbeispiele der Erfindung.
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Fig. 1 zeigt schematisch den Grundriß einer Führungsvorrichtung nach
der Erfindung mit einem schwenkbaren, eine Führungswalze tragenden Gestell in strichpunktierter
Stellung, in der sie mit einer ausgewanderten Bahn in Eingriff kommt, die in gestrichelten
Linien dargestellt ist; die ausgezogenen Linien zeigen die Stellung der Bahn und
der Führungsvorrichtung nach der Korrektur der Auswanderung;
Fig. 2 ist ein Längsschnitt
der Anordnung nach Fig. 1 mit Darstellung der Lagerung des Walzengestells und der
Antriebsvorrichtung desselben; Fig. 2 a ist ein Teilschnitt einer abgeänderten Ausführungsform
des oberen Teiles des Walzengestells, bei der zwei parallel zueinander angeordnete
Walzen zur Anwendung gelangen; Fig. 3 ist ein Schaltbild der Steuerung für ein Walzengestell
nach Fig. 1 und 2; Fig. 4 ist ein Grundriß einer abgeänderten Ausführungsform der
Führungsvorrichtung; Fig. 4a ist eine schematische Darstellung einer Druckflüssigkeitssteuerung
für die Verschiebung der Führungswalze nach Fig. 4 unter Steuerung eines Fühlerfingers
od. dgl.; Fig. 5 ist ein Grundriß einer weiteren Abänderung einer Führungsvorrichtung
nach der Erfindung mit einer gekrümmten Führungswalze; Fig. 6 ist ein Längsschnitt
der Anordnung nach Fig. 5; Fig. 7 ist ein Grundriß einer weiteren Abänderung des
Erfindungsgegenstandes, bei dem einige Teile abgebrochen dargestellt sind.
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In den Zeichnungen bedeutet das Bezugszeichen 10 die Bahn aus biegsamem
Material, beispielsweise Gewebe, Papier, Folie od. dgl., die von einer (in der Zeichnung
nicht dargestellten) Vorratsrolle oder einer Verarbeitungsmaschine in Richtung des
eingezeichneten Pfeiles einer Vorrichtung 12, die irgendeine Verarbeitungsvorrichtung
sein kann, zugeführt wird, wobei sie an der Unterseite einer feststehenden Führungswalze
14 entlang läuft. Von dort läuft sie über eine bewegliche Führungswalze 16 und danach
unter
einer zweiten feststehenden Führungswalze 18 hindurch zu der
Verarbeitungsvorrichtung 12, welche beispielsweise, wenn es sich um eine Gewebebahn
handelt, eine Spannmaschine sein kann.
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Die bewegliche Walze 16 ist an ihren Enden in Endstücken der Arme
20' und 20" drehbar in einem Gestell 20 gelagert, welches im wesentlichen eine V-Form
aufweist, wie aus Fig. 1 zu ersehen. Der Rahmen ist bei 22 um eine Achse schwenkbar
gelagert, die zur Hauptebene der Bahn 10 senkrecht steht. Die Drehachse des Rahmens
liegt etwa in der Mittellinie des vorbestimmten Weges der Bahn. Die Arme des Rahmens
erstrecken sich von der Drehachse 22 aus in Richtung auf die Verarbeitungsvorrichtung
12, sind jedoch sowohl nach oben gegen die Bahn 10 geneigt als auch zueinander nach
entgegengesetzten Richtungen schräg gestellt. Zwischen den Endstücken der Arme 20'
und 20" ist eine Walze 16 angeordnet, deren Länge erheblich größer ist als die Breite
der Bahn 10. Die feststehenden Führungswalzen 14 und 18 sind ebenfalls erheblich
breiter als die Bahn 10.
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Fig. 1 zeigt, mehr oder weniger schematisch, einen Betriebszustand,
bei dem die Bahn 10 aus irgendeinem Grund der Verarbeitungsvorrichtung 12 nicht
in Übereinstimmung mit deren Mittellinie zugeführt wird. Diese verschobene Stellung
der Bahn 10 ist in Fig. 1 mit gestrichelten Linien dargestellt und mit dem Bezugszeichen
10' bezeichnet. Der Schwenkrahmen 20 ist in seiner Stellung vor der Korrektur der
Auswanderung der der Verarbeitungsvorrichtung 12 zugeführten Bahn, d. h. vor der
Rückführung in die Mittelstellung, strichpunktiert dargestellt.
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Die ausgezogenen Linien der Fig. 1 zeigen die Bahn 10 und den Rahmen
20 nach Schwenkung des letzteren im Uhrzeigersinn um seinen Schwenkzapfen in eine
Stellung, in welcher der zwischen der Walze 16 und der Vorrichtung 12 befindliche
Teil der Bahn 10 durch die Walze 16 in die vorgeschriebene Stellung zurückgeführt
wurde.
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Die Verschwenkung des Gestells 10 kann durch irgendeine Vorrichtung
unter Steuerung durch eine Tastvorrichtung erfolgen, die derart ausgebildet ist,
daß sie eine Schwenkung des Rahmens 20 in die richtige, die Bahn korrigierende Richtung
ausführt, wenn die abgetastete Kante der Bahn von ihrem vorgeschriebenen Wege abweicht.
Fig. 2 zeigt, wie das Schwenkgestell 20 am oberen Ende einer Welle 22 befestigt
ist, die in einem feststehenden Lager 26 gelagert ist. Das untere Ende der Welle
22 trägt ein Zahnrad 28, welches mit einem Zahnrad 30 auf der Welle eines umkehrbaren
Elektromotors 32 kämmt, der in dem festen Gestell 34 gelagert ist. Die Einschaltung
des Motors in der einen Drehrichtung bewirkt eine Verschwenkung des Gestells 20
im Uhrzeigersinn um seine Achse, während die Betätigung des Motors in der entgegengesetzten
Drehrichtung bewirkt, daß das Gestell 20 entgegen dem Uhrzeigersinn um seine Achse
verschwenkt wird.
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Die Abtast- und Steuerungsmittel können in bekannter Weise eine photoelektrische
Einrichtung enthalten, bei der ein Lichtstrahl durch die fortlaufende Bahn so lange
unterbrochen wird, als die Bahn auf dem vorgeschriebenen Wege läuft, bei der der
Lichtstrahl jedoch freigegeben wird, wenn die Bahn von dem vorgeschriebenen Wege
seitlich auswandert. Der Motor 32 wird durch die photoelektrische Zelle in bekannter
Weise derart gesteuert, daß er die Bahn auf den vorgeschriebenen Weg zurückführt.
Zum Zwecke der Erläuterung sei der Einfachheit halber angenommen, daß die Abtastvorrichtung
eine mechanische
Vorrichtung mit einem Fühler 24 ist, der von der Kante der Bahn
berührt und nach der einen oder anderen Seite abgelenkt wird, wenn die Bahn seitlich
auswandert.
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Das Schaltbild der Fig. 3 zeigt eine Möglichkeit, wie der Motor 32
durch den Fühler 24 in der einen oder anderen Richtung gesteuert werden kann. Der
Fühler ist bei 36 schwenkbar gelagert; sein oberer Arm legt sich gegen die Kante
der Bahn 10. Sein unterer Arm 24' legt sich gegen eine Feder 38, die den Finger
24 um seine Achse 36 im Uhrzeigersinn zu drehen sucht. Der Finger 24 bildet den
beweglichen Kontakt eines Schalters mit den festen Kontakten 40 und 42 zu beiden
Seiten des oberen Armes des Fühlers.
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Wenn die Bahn 10 die richtige Stellung hat, wird der Finger 24 durch
die Bahn 10 in der in Fig. 3 dargestellen neutralen Stellung gehalten, in welcher
er keinen der beiden festen Kontakte 40 und 42 berührt.
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Eine Abweichung der Bahn 10 nach rechts der Fig. 3 läßt den Finger
unter Einwirkung der Feder 38 in Kontakt mit dem festen Gegenkontakt 42 kommen.
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Eine Auswanderung der Bahn 10 nach links der Fig. 3 bringt den Finger
entgegen der Wirkung der Feder 38 in Kontakt mit dem festen Gegenkontakt 40.
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Der Dreiphasenmotor 32 erhält seinen Strom vom Netz 44 (Fig. 3) über
die normalerweise geöffneten Hiqfsschalter 46 bzw. ;28. Wird die Spule 50 gespeist,
so schließt sie den Motorschalter 46 und speist dadurch den Motor 32 zum Antrieb
in der einen Drehrichtung. Wird die Spule 52 gespeist, so schließt der Motorschalter
48 den Stromkreis für den Antrieb des Motors 32 in der entgegengesetzten Richtung.
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Die Spule 50 wird gespeist, wenn der Fühler 24 den festen Kontakt
40 berührt; die Spule 52 wird gespeist, wenn der Fühler 24 den festen Kontakt 42
berührt.
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Der Motor kann beispielsweise mit 220 Volt betrieben werden, während
der Steuerkreis vorzugsweise mit einer geringeren Spannung arbeitet, die von der
Niederspannungsseite eines Transformators 54 geliefert wird.
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Der Motor 32 kann in bekannter Weise mit einer Einrichtung versehen
sein, die ihn rasch zum Stillstand - bringt, wenn sein Speisestromkreis durch Öffnen
eines ~ der Schalter 46 oder 48 unterbrochen wird. Ein Kontaktstück 56 ist derart
lose auf der Motorwelle angeordnet, daß die Reibung das Glied 56 in Richtung der
Motordrehung mitzunehmen sucht.
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Zwei Kontaktpaare 58 und 60 sind zu beiden Seiten des Kontaktgliedes
56 angeordnet. Die Kontakte 58 werden durch das Glied 56 geschlossen, wenn das letztere
im Uhrzeigersinn der Fig. 3 gedreht wird, und die Kontakte 60 werden durch das Glied
56 geschlossen, wenn es entgegen dem Uhrzeigersinn der Fig. 3 gedreht wird. Es sei
nun angenommen, daß die Bahn 10 so weit nach rechts in der Fig. 3 auswandert, daß
der Fühler 24 den Kontakt 42 berührt; es wird dann die Spule 52 gespeist und dadurch
der Hilfsschalter48 geschlossen, so daß der Motor im Gegenuhrzeigersinn der Fig.3
zu laufen beginnt. Diese Drehung der Motorwelle bewirkt, daß das Kontaktglied 56
die Kontakte 60 schließt. Hierdurch wird ein Stromkreis geringer Spannung geschlossen,
der die Spule 50 speist, sobald der Schalter 48 geöffnet hat. Sobald also der Speisestromkreis,
der den Motor im Uhrzeigersinn antrieb, geöffnet wird, wird die Spule 50 gespeist;
diese schließt den Schalter 46 und damit den Stromkreis zum Antrieb des Motors im
Uhrzeigersinn. Die beginnende Drehung der Motorwelle im Uhrzeigersinn entfernt nun
das Kontaktglied 56 von den Kontakten 60, macht die Spule 50 stromlos
und
öffnet den Schalter46; das Kontaktglied56 hat jetzt mit keinem der beiden Kontaktpaare
58 oder 60 mehr Berührung. Dieses Abbremsen des Motors verhindert in wirksamer Weise
ein Weiterlaufen desselben unter dem Einfluß der Massenträgheit, sobald der Speisestromkreis
für den Motor unterbrochen wird. Ein ähnliches kurzzeitiges Umkehren der Antriebsrichtung
des Motors erfolgt bei Drehung desselben im Uhrzeigersinn; in diesem Fall werden
die Kontakte 58 kurzgeschlossen und dadurch die Spule 52 kurzzeitig gespeist, wenn
der Schalter 46 geöffnet wird.
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Wird die Bahn 10 im ganzen verschoben und auf den vorgeschriebenen
Weg zurückgebracht, beispielsweise von der gestrichelten in die ausgezogene Stellung
der Fig. 1, so tritt keine nennenswerte Verzögerung auf zwischen dem Zeitpunkt,
zu dem der Fühler 24 das Auswandern der Bahn durch Schließen eines der Kontakte
anzeigt, und dem Zeitpunkt der Korrektur oder Rückführung der Bahn. Hierin liegt
ein wesentliches Merkmal der Erfindung. Vielleicht noch wichtiger ist jedoch die
Tatsache, daß die Walze 16 bei der Rückführung der Bahn 10 gleichzeitig mehr oder
weniger in der allgemeinen Ebene der Bahn schräg gestellt wird, wobei die Größe
der Schrägstellung von der Größe der erforderlichen Korrektur abhängt. Würde die
Walze 16 bei der Korrektur einer Auswanderung lediglich in axialer Richtung verschoben
werden, so würde die Bahn wieder in ihre vorherige, ausgewanderte Stellung zurückwandern.
Bei der Anordnung nach Fig. 1 führt jedoch die Bewegung der Walze 16 die Bahn im
ganzen auf den richtigen Weg zurück, wobei gleichzeitig eine Schrägstellung der
Walze 16 bewirkt wird, wodurch die Bahn auf dem vorgeschriebenen Weg geh alten wird.
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Ist die Schrägstellung der Walze nach der Korrektur nicht die richtige,
um die Bahn jetzt auf dem vorgeschriebenen Weg zu halten, so wandert die Bahn von
neuem aus. Dies bewirkt eine zweite geringere Korrekturbewegung der Walze und verringert
daher weiter die Tendenz der Bahn, aus der vorgeschriebenen Lage aus zuwandern.
Schneidet die Achse des Zapfens 22 die Achse der Walze 14, so wird der verhältnismäßig
große Schwenkbogen der Walze im allgemeinen bewirken, daß eine Auswanderung der
Bahn durch eine einzige Schwenkbewegung der Walze korrigiert wird. Sind diese Achsen
verhältnismäßig weit voneinander entfernt, d. h. ist der Zapfen 22 näher an der
Walze 16, so können zwei oder mehr aufeinanderfolgende kleinere Schwenkungen erforderlich
sein, bis die Maschine zur Ruhe kommt, was auf die kleinere Schwenkbewegung der
Walze zurückzuführen ist. Diese allmählich kleiner werdenden Korrekturbewegungen
sind nicht mit dem dauernden Hin-und Herpendeln der Bahn bei den bisher bekannten
Einrichtungen zu verwechseln. Dieses charakteristische Hin: und Herwandern bei den
vorbekannten Führungsvorrichtungen wird durch die jenen innewohnende Verzögerung
und die daraus sich ergebende überkorreldur hervorgerufen. Die Einrichtung nach
der Erfindung ergibt keine nennenswerte Verzögerung und daher kein dauerndes Hin-
und Herwandern der Bahn.
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Fig. 1 und 2 zeigen eine einfache Ausführungsform mit einer Korrekturwalze.
Es empfiehlt sich jedoch oft, den Schwenkrahmen 20, wie in Fig. 2 a dargestellt,
mit zwei Walzen zu versehen, wobei die Bahn beispielsweise zunächst unter die Walze
16 und dann über die Walze 17 geführt wird, wie aus der Zeichnung zu ersehen. Im
Gegensatz zu der Ausführungs-
form mit einer einzigen Walze ergibt diese Anordnung
eine größere Oberflächenberührung der Walzen mit der Bahn 10 und daher einen größeren
Widerstand gegen Gleiten oder Schliipi-en der Bahn in Längsrichtung der Walzen.
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Fig. 4 zeigt eine abgeänderte Ausführungsform der Führungsvorrichtung.
Die Wirkung ist im wesentlichen die gleiche wie bei der Ausführungsform nach Fig.
1 und 2. Bei Fig. 4 tragen zwei schwenkbare Hebel 62 die Walze 16 oder zwei Walzen
in del Anordnung nach Fig. 2 a. Die Hebel 62 sind schräg zueinander angeordnet;
ihre äußeren Enden sind bei 64 an einem feststehenden Gestell 66 angelenkt. Je ein
Lager 68 ist gelenkig mit dem freien Ende des zugehörigen Hebels verbunden; die
Walze 16 dreht sich in den Lagern 68. Wird der eine der beiden Hebel 62 verschwenkt,
so folgt der andere dieser Schwenkbewegung in der gleichen Richtung. Infolge der
Schrägstellung der Hebel wird die Walze 16 jedoch nicht parallel zu sich selbst
verschoben, sondern gleichzeitig mit ihrer Verschiebung erfolgt eine Schrägstellung.
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Die Verschwenkung der Hebel 62 der Fig. 4 kann durch irgendwelche
geeignete Mittel unter Steuerung durch eine Abtastvorrichtung, beispielsweise einen
Fühler 24, erfolgen. Die Verstellung erfolgt beispielsweise durch eine vom Motor
32 angetriebene Schnecke 76, die in ein Schneckenrad?0 eingreift, an welchem eine
Verstellstange 72 bei 74 exzentrisch angelenkt ist. Das freie Ende der Stange 72
ist an einen der beiden Hebel 62 angelenkt. Der Motor kann ein solcher mit umkehrbarer
Drehrichtung sein, wie in Verbindung mit Fig. 1 bis 3 beschrieben. Die Schaltung
kann die gleiche sein, wie in Fig. 3 dargestellt.
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Die Motorwelle trägt, wie aus Fig. 4 zu ersehen, die in das Schneckenrad
70 eingreifende Schnecke 76.
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Fig. 4a zeigt schematisch, wie die Hebel 62 der Fig. 4 hydraulisch
gesteuert werden können. Ein Zylinder 78 ist an seinem einen Ende an einem festen
Gestell 80 angelenkt. Der Kolben 82 kann sich in dem Zylinder verschieben. Eine
Kolbenstange 84 tritt aus dem Zylinder heraus und ist mit dem Hebel 62 gelenkig
verbunden. Die beiden Enden des Zylinders 78 sind durch Leitungen 86 und 88 mit
einem Ventilgehäuse 90 verbunden. Ein Ventilschieber 92 in dem Gehäuse 90 wird normalerweise
durch die Federn 94 in der in der Zeichnung dargestellten mittleren Stellung gehalten.
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Die Zuführung von Druckflüssigkeit aus irgendeiner Quelle zum Ventilgehäuse
90 erfolgt durch das Rohr 96, das sich in die beiden Äste 96' und 96" gabelt. Die
in den Zylinder 78 mündenden Leitungen 86 und 88 sind gegenüber den Leitungen 96'
und 96" an das Ventilgehäuse90 geführt. Eine Querbohrung 98 des Ventilschiebers
92 steht in der Mitte zwischen den Leitungen 86 und 88, wenn das Ventil sich in
der in Fig. 4 a dargestellten neutralen Stellung befindet.
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Zu beiden Seiten der Querbohrung 98 enthält der Ventilschieber 92
je eine rechtwinklig verlaufende Bohrung 100 bzw. 102. Die Bohrung 100 verbindet
die Leitung 86 mit der Auslaßleitung 104, wenn der Schieber nach unten in Fig. 4a
verschoben wird; die Bohrung 102 verbindet die Leitung 88 mit der Auslaßleitung
106, wenn der Schieber nach oben in Fig. 4 a verschoben wird. Die Abwärtsbewegung
des Schiebers bringt die Querbohrung 98 in Verbindung mit der Leitung 88 und der
Leitung96", so daß die Druckflüssigkeit an der Unterseite des Zylinders 78 unter
den Kolben 82 tritt, während der Zylinderraum über dem Kolben über die Leitung 86,
die Winkelbohrung
100 und die Abflußleitung 104 mit der Atmosphäre
verbunden wird. Eine Aufwärtsbewegung des Ventilschiebers 92 bringt die Querbohrung
98 in Verbindung mit der Leitung 86 und der Leitung 96', so daß Druckflüssigkeit
oberhalb des Kolbens 82 in den Zylinder 78 eintritt, während der Zylinderraum unterhalb
des Kolbens über die Leitung 88, die Bohrung 102 und die Auslaßleitung 106 mit der
Atmosphäre verbunden wird.
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Die Verschiebung des Ventilkörpers 92 erfolgt durch irgendwelche
Mittel unter Steuerung durch den Fühler 24. Wie in Fig. 4a schematisch dargestellt,
dienen hierzu beispielsweise zwei zu beiden Seiten des Ventils angeordnete Elektromagnete
108 und 110. Der Ventilschieber trägt auf beiden Seiten einen metallischen Kern
112, der gleitend durch den Deckel des Ventilgehäuses 90 hindurchtritt. Hierdurch
wird der Schieber nach der einen Richtung bewegt, wenn der Magnet 108 gespeist wird,
und nach der entgegengesetzten Richtung, wenn der Magnet 110 gespeist wird. Es sind
Federn 94 vorgesehen, die das Bestreben haben, den Schieber in der dargestellten
neutralen Stellung zu halten, wenn beide Magnete stromlos sind. Der Fühler 24 kann
in gleicher Weise ausgebildet sein wie derjenige nach Fig. 3, wobei er durch eine
Feder 38 dauernd in Richtung auf den Kontakt 42 und die Bahn 10 gedrückt wird. Befindet
sich die Bahn in ihrer vorgeschriebenen Stellung, so befindet der Finger 24 sich
in einer Mittelstellung zwischen den Kontakten 42 und 40. Kommt der Finger 24 in
Eingriff mit dem Kontakt 40, so wird der Magnet 108 gespeist; berührt der Finger
den Kontakt42, so erhält der Magnet 110 Strom.
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In Fig. 5 und 6 ist eine abgeänderte Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
dargestellt. Die Bahn 10 läuft über die Unterseite der Fiihrungswalzen 14 und 18
und über die Oberseite einer gekrümmten Walze 114. Dies kann eine durchbohrte Walze
aus elastischem Material sein, welche drehbar auf eine starre, gekrümmte Achse 118
aufgesetzt ist.
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Die Enden der Achse 118 sind in den Stützen 120 eines Gliedes 122
gelagert, welches um eine senkrechte Achse 124 schwenkbar auf einem Wagen oder Schlitten
126 angeordnet ist. Der Wagen oder Schlitten 126 kann auf einer Gleitstange 128
verschoben werden, die quer zur Laufrichtung der Bahn 10 ange ordnet ist. Die Enden
der Gleitstange sind an den Querstücken 130 befestigt, die durch eine weitere Querstange
132 in paralleler Stellung zueinander gehalten werden.
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Zwei in ähnlicher Weise ausgebildete, jedoch entgegengesetzt angeordnete
Steuerplatten 134 und 136 sind mit den Querstücken 130 verbunden. Die Querstücke
130 tragen eine weitere Schiene 138; an beiden Enden des schwenkbaren Gliedes 122
sind Rollen 140 angeordnet, die mit den schrägen Flächen der Steuerplatten 134 und
136 in Eingriff kommen. Die Anordnung und die Schrägstellung der Steuerplatten sind
derart, daß jede seitliche Verschiebung des Wagens 126 seine Verschiebung der Rollen
140 in der einen oder anderen Richtung, je nach der Verschiebung des Wagens, bewirkt,
so daß die Führungswalze 114 bei Verschiebung aus der Mittelstellung nach der einen
oder anderen Richtung verschwenkt wird. Wie aus Fig. 6 zu ersehen, trägt der Wagen
126 in der Nähe des Zapfens 124 eine Rolle 142, die auf einer Querschiene 144 geführt
wird.
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Wie aus dem Vorstehenden hervorgeht und aus Fig. 5 ersichtlich ist,
bewirkt jede Verschiebung des Wagens 126 eine Schrägstellung der Walze 114 um
den
Drehzapfen 124 des schwenkbaren Gliedes 122.
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Die Verschiebung des Wagens kann durch irgendwelche Mittel unter Steuerung
durch einen Fühler 24' erfolgen, der dem Finger 24 der vorstehend beschriebenen
Ausführungsformen ähnelt. Beispielsweise kann der Finger24' an der Querstange 132
derart angelenkt sein, daß er mit der Kante der Bahn 10 in Eingriff kommt. Zu beiden
Seiten des Fingers 24' können feste Kontakte 40' und 42' an der Schiene 132 befestigt
sein. Eine Feder, ähnlich der Feder 38 in Fig. 3, sucht den Finger gegen den Kontakt42'
zu drücken. Befindet die Bahn 10 sich in der vorgeschriebenen Stellung, so steht
der Finger in einer Mittelstellung zwischen den Kontakten 40' und 42'. Der Finger
24' kann eine mechanische oder Flüssigkeitssteuerung zur Verschiebung des Wagens
betätigen.
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Wie in Fig. 5 dargestellt, ist beispielsweise ein Zylinder 78' vorgesehen,
dessen Kolbenstange 84' mit dem Wagen verbunden ist. Der Zylinder hat Leitungen
86' und 88' zur Zu- und Abführung der Flüssigkeit zu und von einem (in der Zeichnung
nicht dargestellten) Ventilgehäuse, das ähnlich ausgebildet sein kann wie das Ventilgehäuse
90 der Fig. 4a. Der Schieber dieses Ventils kann, ähnlich wie in Fig. 4 a dargestellt,
durch den Finger 24' gesteuert werden.
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Außer der beschriebenen seitlichen Verschiebung und der Schrägstellbewegung
der Walze 114 bei Steuerung durch den Fühler 24' der Fig. 5 und 6 ist es erwünscht,
eine Verstellmöglichkeit der Walze 114 durch Schwenkung der gekrümmten Achse 118
um die Verbindungslinie ihrer Endlager (also etwa der Verbindungslinie der beiden
Punkte 120 der Fig. 5) zu ermöglichen, um dadurch die Ausbreitwirkung der Walze
114 auf die fortlaufende Bahn zu ändern oder unter bestimmten Umständen ein Zusammenschieben
der Bahn zu ermöglichen und um diese Wirkung zu steuern. Wie aus Fig.S und 6 zu
ersehen, ist mit einem Ende der gekrümmten Achse 118 ein Zahnrad 146 fest verbunden,
welches mit einem Zahnrad 148 auf der Welle eines umkehrbaren Elektromotors 32'
kämmt, der ähnlich ausgebildet sein kann wie der Motor 32 der Ausführungsform nach
Fig. 1 bis 3.
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Dieser Motor kann in der bei Fig. 3 beschriebenen Weise durch einen
Fühler 24" gesteuert werden, der mit festen Kontakten 40" und 42" der Schiene 132
zusammenarbeitet. Während der Finger 24' durch die seitlichen Abweichungen der einen
Kante der Bahn 10 gesteuert wird, um die Bewegungen des Wagens 126 zu steuern, wird
der Finger 24" durch Abweichungen des anderen Bahnrandes gesteuert, um seinerseits
den Motor 32 zu steuern, der die Ausbreit- oder Streckwirkung der Walze 114 auf
die Bahn 10 steuert.
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Die in Fig. 7 dargestellte Führungsvorrichtung ist ähnlich ausgebildet
wie die Ausführungsform nach Fig. 5 und 6. Sie hat jedoch eine gerade Walze 114',
die in dem Gestell 122' gelagert ist, welches bei 124 schwenkbar auf dem Wagen 126
angeordnet ist. Der Wagen kann längs der Führung 128 in der gleichen Weise wie bei
der Ausführungsform nach Fig. 5 und 6 in Seitenrichtung verschoben werden. Die Schrägstellung
der Walze 114' wird jedoch durch irgendwelche Mittel, unabhängig von der seitlichen
Verschiebung des Wagens 126, unter Steuerung durch einen Fühler 150 bewirkt, der
schwenkbar an der Querschiene 132 befestigt ist. Der Finger 150 wird durch eine
Feder 151 dauernd gegen eine Rolle 142 des Wagens 126 gedrückt und befindet sich
in einer Zwischenstellung zwischen den festen Kontakten 152 und 154, wenn der Wagen,
wie in der Zeichnung dargestellt, sich in seiner neutralen Stellung befindet.
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Wird der Wagen unter Steuerung durch den Finger 24' oder 24" (Fig.
5) so weit in Seitenrichtung verschoben, daß der Finger 150 den Kontakt 152 oder
154 berührt, so wird ein elektrischer Stromkreis geschlossen, der die Walze 114'
nach der einen oder anderen Seite schräg stellt, je nach Richtung der seitlichen
Verschiebung des Wagens. Wie in Fig. 7 dargestellt, ist ein Zylinder 156 schwenkbar
an dem Wagen 126 befestigt; seine Kolbenstange 158 ist neben dem Drehzapfen 124
an das Schwenkgestell 122' angelenlçt. Leitungen 160 und 152 führen zu den beiden
Enden des Zylinders 156. Sie können mit einem Ventilgehäuse verbunden sein, das
ähnlich ausgebildet ist wie das Ventilgehäuse 90 der Fig. 4 a; das Ventil kann,
ähnlich wie bei Fig. 4 a, unter Steuerung durch den Fühler 150 der Fig. 7 betätigt
werden. Beispielsweise sei angenommen, daß ein Fühler 24' oder 24" ähnlich demjenigen
der Fig. 5 und 6 eine seitliche Verschiebung der Walze 114' der Fig. 7 bewirkt;
der zugehörige Kontakt 152 oder 154 wird also durch den Finger 150 berührt und schließt
einen Stromkreis zur Speisung des Elektromagnets, welcher die Walze 114' derart
schräg stellt, daß die Bahn weiter nach derjenigen Richtung geführt wird, nach welcher
die Walze 114' in Seitenrichtung verschoben wurde.
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Wenn die seitliche Verschiebung der Walze zusammen mit der seitlichen
Ablenkwirkung der schräg gestellten Walze die Bahn weit genug in Seitenrichtung
verschiebt, so daß der Finger iiber seine neutrale Stellung hinaus verschwenkt wird
und den anderen Kontakt 152 oder 154 berührt, wird der die Walze tragende Wagen
wieder in seine neutrale Stellung wandern; die Schrägstellung der Walze bleibt jedoch
bestehen und übt weiter ihre Wirkung auf die Bahn aus, wobei sie diese auf dem richtigen
Weg zu halten sucht, wenn der Wagen sich in seine neutrale Stellung verschiebt.
Es können zwei oder mehr seitliche Verschiebungen der Walze und zwei oder mehr Korrekturen
der Schrägstellung erforderlich sein, bevor die Maschine zur Ruhe kommt und die
Bahn gleichmäßig auf dem korrigierten Wege läuft; der die Walze tragende Wagen wird
sich jetzt wieder in oder nahe seiner neutralen Stellung befinden, bereit für eine
etwa erforderlich werdende weitere seitliche Verschiebung der Bahn. Der Winkel der
Schrägstellung der Walze wächst so lange weiter an, als der Finger 150 sich in Kontakt
mit einem der festen Kontakte 152 oder 154 befindet; die Schrägstellung der Walze
bewirkt eine seitliche Verschiebung der Bahn zusätzlich zu derjenigen Seitenverschiebung,
die auf die seitliche Querverschiebung der Walze zurückzuführen ist. Die Bahn setzt
daher ihre Wanderung in Seitenrichtung auf der schräg gestellten Walze fort, nachdem
die seitliche Verschiebung der Walze aufgehört hat, bis einer der Fühler 24' oder
24" einen Stromkreis schließt, der eine seitliche Verschiebung der Walze 114' in
der entgegengesetzten Richtung bewirkt und der Finger 150 einen der Kontakte 152
oder 154 verläßt und sich zum anderen dieser Kontakte hin verschiebt.
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Aus der vorstehenden Beschreibung und den Zeichnungen geht hervor,
daß durch die Erfindung eine Führungsvorrichtung geschaffen ist, durch welche eine
fortlaufende Bahn als Ganzes rasch in Seiten-
richtung verschoben werden kann, um
sie ohne nennenswerte Verzögerung zwischen dem Zeitpunkt der Anzeige der Auswanderung
und der tatsächlichen Korrektur derselben auf ihren vorgeschriebenen Weg zurückzuführen.
Die beschriebene Querverschiebung der Bahn kann von einer Schrägstellung der Walze
oder der Walzen um einen geeigneten Betrag und in geeigneter Richtung begleitet
sein, welche die Bahn auf dem vorgeschriebenen Weg hält. Diese Führungsvorrichtung
ermöglicht es, die Bahn im wesentlichen dauernd auf dem vorgeschriebenen Weg laufen
zu lassen, ohne daß ein nachteiliges Hin- und Herpendeln der Bahn zwischen zwei
Grenzstellungen zu beiden Seiten des vorgeschriebenen Weges auftritt. Im vorstehenden
wurde beispielsweise ein Motorantrieb und ein Flüssigkeitsantrieb zur Seitenverschiebung
und Schrägstellung der Führungswalze oder -walzen und zur Änderung der (bei Anwendung
einer gekrümmten Walze) auf die Bahn ausgeübten Ausbreitungs- und Streckwirkung
beschrieben; es versteht sich, daß die Mittel zur Bewegung der Führungswalze oder
-walzen auch andere sein können, die in verschiedener Weise durch Fühleinrichtungen
beliebiger Art gesteuert werden können. Die Erfindung bezieht sich also nicht lediglich
auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele, sondern umfaßt auch
alle Abländerungen, die im Rahmen des dargelegten Erfindungsgedankens liegen.