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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Regeln der Axialbewegung
einer Trägerwelle für Schlitz-und Rillwerkzeuge in Abhängigkeit von der Kante einer
zu bearbeitenden Materialbahn, z. B. aus Papier, mit einer Stellvorrichtung für
die Trägerwelle und mit einem diese Stellvorrichtung steuernden Bahnkantenfühler.
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Derartige Vorrichtungen dienen dazu, bei Arbeiten an einer bewegten
Materialbahn, beispielsweise aus Papier, Wellpappe oder Textilwaren, senkrecht zur
Förderrichtung der Materialbahn gerichtete sogenannte Auswanderungsbewegungen auszugleichen,
die sich in der Regel nicht vermeiden lassen.
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Beispielsweise werden bei der Verarbeitung von Wellpappe mittels
einer Schlitz- und Rillmaschine die Kanten der längsbewegten Bahn beschnitten und
gleichzeitig Falzrillen erzeugt, die für die anschließende Verarbeitung der Bahn
erforderlich sind, wenn aus ihr z. B. Schachteln hergestellt werden sollen.
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Die lange Wellpappenbahn hat die Neigung, sich bei ihrer Längsbewegung
geringfügig seitlich zu bewegen, was auf Bearbeitungseinflüsse sowie auf die Länge,
das Gewicht und die Wegstrecke zurückzuführen ist, welche die Pappe in den für die
Pappenverarbeitung erforderlichen Arbeitsstationen durchläuft. Durch Regelvorrichtnugen
der eingangs erwähnten Art werden die Schlitz- und Rillwerkzeuge in Abhängigkeit
von der Materialbahnkante gesteuert, um den Abfall so klein wie möglich zu halten.
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Bei einer bekannten Vorrichtung (vgl. USA.-Patentschrift 2 675 437)
wird von einem Bahnkantenfühler ein Elektromotor gesteuert, der die Trägerwelle
für die Schlitz- und Rillwerkzeuge zu einer Axialbewegung, also zu einer Bewegung
senkrecht zur Förderrichtung der Materialbahn, antreibt, und zwar entsprechend den
jeweiligen Auswanderungsbewegungen der von dem Bahnkantenfühler abgetasteten Materialbahn.
Mit der Trägerwelle und in gleicher Axialrichtung wie diese wird eine senkrecht
zur Förderrichtung der Materialbahn liegende Quertraverse angetrieben, an der der
Bahnkantenfühler befestigt ist, wobei die Axialbewegung des Bahnkantenfühlers der
Axialbewegung - der Trägerwelle entspricht. Auf diese Weise bleibt stets die gleiche
Relativstellung zwischen Trägerwelle und Bahnkantenfühler aufrechterhalten. Der
Nachteil dieser bekannten Vorrichtung besteht darin, daß keine im wesentlichen automatisch
arbeitenden Einrichtungen vorhanden sind, welche eine Anpassung an die jeweilige
Lage der Materialbahn ermöglichen, wobei außerdem auch keine im wesentlichen automatische,
jeweils unabhängige Einstellung von Bahnkantenfühler und Werkzeugen möglich ist,
so daß eine Umstellung von einer Materialbahn gegebener Breite auf eine andere Materialbahn
anderer Breite nicht oder nur sehr schwer durchgeführt werden kann.
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Bei einer anderen bekannten Schlitz- und Rillmaschine (vgl. USA.-Patentschrift
3 036 483) für eine Materialbahn aus Papier, Pappe od. dgl. sind in Abhängigkeit
von einem Bahnkantenfühler axial verschiebbare Träger für die Werkzeugwellen vorgesehen;
bei dieser bekannten Vorrichtung ist der Fühler jedoch auf seinem Führungssteg für
eine bestimmte Materialbahn vorgegebener Breitenabmessung festgelegt. Bei dieser
bekannten Vorrichtung muß der Fühler vor Inbetriebnahme der Maschine so eingestellt
werden, daß sein Taster sich gerade in Anlage an der Bahnkante befindet, wobei der
Taster-
arm eine bezüglich der die Bewegung der Werkzeugwellen steuernden Schalter
neutrale Mittelstellung einnimmt. Vor Inbetriebnahme der Maschine ist ein Walzenpaar
des Werkzeugsatzes durch Drehen eines Handrades so einzustellen, daß die Werkzeuge
eine bezüglich der Mitte der Breite der zu bearbeitenden Materialbahn symmetrische
Lage einnehmen. Erst dann kann die bekannte Maschine in Betrieb gesetzt werden,
wobei die axial verschiebbaren Träger für die Werkzeugwellen in Abhängigkeit von
dem Bahnkantenfühler axial verschoben und die Werkzeuge entsprechend der Abweichung
der Bahnkante von ihrer Normallage, auf welche der Fühler eingestellt worden ist,
nachgeführt werden.
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Auch mit dieser bekannten Vorrichtung ist somit eine einfache, hauptsächlich
automatische Inbetriebnahme einer Schlitz- und Rillmaschine nicht möglich, was insbesondere
bei häufigerem Wechsel der Bahnbreiten des auf der Maschine zu verarbeitenden Bahnmaterials
außerordentlich nachteilig ist, da dadurch verhältnismäßig große Tot- bzw. Stillstandszeiten
bedingt sind.
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Es sind weiterhin bereits grundsätzlich von einem Bahnkantenfühler
gesteuerte hydraulische Verstellvorrichtungen (vgl. USA.-Patentschrift 2735 630)
bekannt, um ein seitliches Auswandern der Materialbahn zu verhindern, d. h., um
die Materialbahnkanten stets in im wesentlichen der gleichen Linie zu halten.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Regeln
der Axialbewegung einer Trägerwelle für Schlitz- und Rillwerkzeuge zu schaffen,
welche nicht mit den Nachteilen der bekannten Vorrichtungen behaftet ist, wobei
es insbesondere darum geht, eine äußerst einfache, hauptsächlich automatische Inbetriebnahme
einer Schlitz- und Rillmaschine zu erzielen, was insbesondere bei häufigerem Wechsel
der Bahnbreiten des auf der Maschine zu verarbeitenden Bahnmaterials von wesentlicher
Bedeutung ist, um die Stillstandszeiten so gering wie möglich zu halten.
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Zur Lösung der der Erfindung zugrunde liegenden Aufgabe wird eine
Regelvorrichtung der eingangs erwähnten Art vorgeschlagen, die dadurch gekennzeichnet
ist, daß die hydraulische Stellvorrichtung außer einer ersten, vom Bahnkantenfühler
gesteuerten Kolben-Zylinder-Einheit eine mit dieser starr verbundene zweite Kolben-Zylinder-Einheit
größerer Wirkfläche zur zeitweisen Feststellbarkeit der Trägerwelle in einer Mittelstellung
aufweist und daß der Bahnkantenfühler mittels einer dritten Kolben-Zylinder-Einheit
parallel zur Trägerwelle verschiebbar und an die Bahnkante anstellbar ist. Der Vorteil
der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht im wesentlichen darin, daß ein parallel
zur Werkzeugträgerwelle verschiebbarer Bahnkantenfühler vorhanden ist, welcher eine
Anpassung an die jeweilige Lage der Materialbahn ermöglicht, wobei außerdem die
Anordnung mehrerer, zur jeweils unabhängigen Einstellung von Fühler und Werkzeugen
dienender Kolben-Zylinder-Einheiten von Bedeutung ist.
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Infolge der zeitweisen Feststellbarkeit der Trägerwelle in einer
Mittelstellung bei gleichzeitiger Möglichkeit zur Verstellung des Bahnkantenfühlers
wird durch die erfindungsgemäße Vorrichtung schnell und ohne größere Schwierigkeiten
ein Wechsel von z. B. breiten zu schmalen Materialbahnen möglich. Auf diese Weise
wird eine sehr geringe Stillstandszeit erzielt.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
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Im folgenden ist an Hand der Zeichnungen eine mögliche Ausführungsform
der Erfindung näher beschrieben. Es zeigt Fig. 1 teilweise schematisch in perspektivischer
Darstellung eine herkömmliche Schlitz- und Rillmaschine, die mit der Regeleinrichtung
nach der Erfindung versehen ist, F i g. 2 im Aufriß die Frontansicht des bei der
Maschine nach F i g. 1 verwendeten Fühlers, F i g. 3 eine Seitenansicht der Anordnung
nach Fig. 2, Fig.4 ein schematisches Schaltbild der elektrischen Regeleinrichtung
und F i g. 5 eine schematische Darstellung der hydraulischen Regeleinrichtung.
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In den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand in Verbindung mit
einer herkömmlichen Schlitz- und Rillmaschine veranschaulicht. Entsprechend Fig.
1 sind zwei im Abstand voneinander angeordnete Rahmenteile 11 und 13 an Ständern
15, 17 drehbar angebracht. Die Rahmenteile sind im wesentlichen dreieckförmig ausgebildet
und tragen drei Trägerwellenpaare 19. Jede dieser Wellen ist mit Paaren von Messern
und Rillwerkzeugen versehen, wie sie beispielsweise bei 21 gezeigt sind. Diese Anordnung
ist bekannt. Dabei können, wenn beispielsweise entsprechend F i g. 1 Messer- oder
Rillwerkzeugpaare 19 a mit der Materialbahn 14 im Eingriff stehen, die weiteren
Messerpaare 19 e für den nächsten Arbeits--vorgang eingestellt werden. Die Rahmenteile
11 und 13 werden in üblicher Weise um die Schwenkwelle 20 gedreht, so daß die jeweiligen
Arbeitswellen 19 in die Stellung gebracht werden, in der sie mit der Materialbahn
14 zusammenwirken. Die Trägerwellen 19 werden zusammen mit den daran angebrachten
Schlitz- und Rillwerkzeugen in bekannter Weise über einen Motor und eine Antriebseinrichtung
(nicht veranschaulicht) angetrieben.
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Der neuartige Bahnkantenfühler30 (F i g. 2) spricht auf die Kante
der Pappe an. Der Fühler 30 ist auf einer Schiene 31 gleitend gelagert, die ihrerseits
an der Oberseite der Rahmen der Schlitz- und Rillmaschine angebracht ist. Wie aus
Fig.3 hervorgeht, ist der Fühler mit Nuten 33 versehen, die mit der Schiene 31 im
Eingriff stehen. Ein in bekannter Weise aufgebauter hydraulischer Zylinder 35 ist
ebenfalls an der Schiene31 angebracht und mittels einer Stange 32 mit dem Fühlerkopf
30 verbunden, um den Kopf auf der Schiene einzustellen. Das andere Ende der Stange
32 ist mit einem Kolben 37 (F i g. 5) innerhalb des Zylinders 35 verbunden. Bei
Einleiten von hydraulischem Medium in das eine oder andere Ende des Zylinders 35
wird der Kolben 37 nach rechts oder nach links verschoben. Auf diese Weise kann
der Fühler 30 entlang der Schiene 31 nach rechts oder nach links verschoben werden.
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Der Fühler 30 weist einen Kopf 41 auf, innerhalb dessen eine Welle
43 drehbar gelagert ist. Auf der Welle 43 ist ein halbkreisförmiger Nocken 45 befestigt,
an dem ein weiterer Nocken 47 angebracht ist. Um die beiden Nocken miteinander zu
verbinden, stehen von den Nocken Ansätze 48 bzw. 49 vor, die mittels einer Kopfschraube
51 und einer Mutter 53 zusammengezogen werden. Durch Drehen der Mutter53 auf der
Kopfschraube 51 kann die Stellung der Nocken 45 und 47 geändert werden. Eine
Feder
55 umfaßt die Kopfschraube 51 und drückt die Ansätze 48, 49 auseinander.
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In dem Kopf bzw. Gehäuse 41 sind drei Endschalter 61, 62 und 63 angebracht.
Die Schalter 61 und 62 dienen der Änderung der Axialstellung der Wellen der Schlitz-
und Rillmaschine, während der Schalter 63 dazu dient, den Fühler aus der Sicherheitsstellung
heraus in Eingriff mit der Materialbahn zu bringen, und ferner die Geschwindigkeit
bestimmt, mit welcher der Fühler sich an die Materialbahn heranbewegt.
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In der gezeigten Lage befindet sich der Fühler in seiner Nullstellung;
die Schalter 61, 62 und 63 sind alle geöffnet.
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Von dem Nocken 45 steht ein Finger 65 nach unten, der sich an die
Kante der Materialbahn 14 anlegt. Vorzugsweise hat der Finger rechteckigen Querschnitt.
Er kann beispielsweise in den Nocken 45 eingeschraubt sein. Ein Gegengewicht 67
am Nocken 45 sucht den Finger 65 entgegen dem Uhrzeigersinn zu drehen, so daß dieser
mit der Materialbahn 14 in Eingriff kommt. Legt sich im Betrieb der Finger 65 an
die Kante der Materialbahn 14 an, befinden sich die Nocken 45 und 47, wie veranschaulicht,
in einer Neutralstellung. Dabei stehen die Schalter 61 und 62 gerade außer Eingriff
mit den Kanten 64, 66 der Nocken. Bei Drehung in der einen oder anderen Richtung
infolge einer Verschiebung des Fingers durch die Kante der Materialbahn wird einer
der Schalter 61, 62 geschlossen. Durch die Stellung der Schalter 61 und 62 wird
auf diese Weise die Lage der Kante der Materialbahn 14 mit Bezug auf eine vorbestimmte
Neutralstellung ermittelt.
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Bewegt sich z. B. die Pappe nach rechts, läuft der Finger 65 der Pappe
folgend nach rechts. Dabei kommt der Schalter 62 in Eingriff mit der Nockenfläche
66 des Nockens 47. Der Schalter 61 bleibt außer Eingriff mit dem Nocken 45.
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Der Nocken 47 weist außerdem eine weitere Nockenfläche 69 auf, die
mit dem Schalter 63 zusammenwirkt. Ist keine Materialbahn vorhanden, an welche sich
der Finger 65 anlegt, bewegt sich der Finger unter der Wirkung des Gegengewichtes
67 entgegen dem Uhrzeigersinn und kommt nach einem bestimmten Bewegungsbetrag die
Nockenfläche 69 in Eingriff mit dem Schalter 63. Dies ist der Fall, wenn der Fühler
bei einer Anderung des Arbeitsprogramms von der Bahn weg in die Sicherheitsstellung
bewegt wurde.
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Die Lage der Kante der Materialbahn wird abgefühlt, und bei einer
Betätigung des Schalters 61 oder des Schalters 62 wird die Schlitz- und Rilleinrichtung
derart verschoben, daß sie der Bahnkante folgt. Um die Bewegung der Schlitz- und
Rilleinrichtung zu ermöglichen, ist die Schwenkwelle 20, mit Hilfe derer die Rahmenteile
11 und 13 in den Ständern 15 und 17 gelagert sind, in den Ständern durch Axialwälzlager
bekannter Ausführung abgestützt. Die Schwenkwelle 20 kann auf diese Weise eine Axialbewegung
mit Bezug auf die Lager ausführen. Wird die Schwenkwelle 20 axial verschoben, dann
werden auch die Rahmenteile 11 und 13 axial bewegt, wobei die Wellen 19 und die
Schlitz- und Rillwerkzeuge axial mitgenommen werden. Die Bewegung der Schwenkwelle
20 erfolgt mit Hilfe eines hydraulischen Zylinders 85, der in bekannter Weise an
einem Auflager befestigt ist, das seinerseits an einem der Ständer, beispielsweise
dem Ständer 15, angebracht ist. Ein Ende des dem Zylinder 85 zugeordneten Kolbens
87
(Fig. 5) ist mit der Schwenkwelle 20 verbunden.
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Durch Zuführen von hydraulischem Medium zur einen oder anderen Seite
des Kolbens 87 werden die Schwenkwelle20 und damit die Rahmenteile 11 13 axial verschoben.
Ein zweiter hydraulischer Zylinder 88 ist an dem Auflager 89 befestigt und derart
angeordnet, daß das eine Ende der Stange 90 des Kolbens 91 dem Ende der Betätigungsstange
94 des Kolbens 87 axial ausgerichtet gegenüberliegt.
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Die Fläche des Kolbens 91 des Zylinders 88 ist erheblich größer als
die Fläche des Kolbens 87 des Zylinders 85. Bei gleichem Leitungsdruck übersteuert
infolgedessen der Kolben 91 den Kolben 87 und verschiebt diesen nach rechts. Außerdem
beträgt der Hub des Kolbens 91 nur die Hälfte des Hubs des Kolbens 87. Da der Kolben
91 den Kolben 87 übersteuert, führt er seinen vollen Hub aus und bringt dabei den
Kolben 87 in seine Mittelstellung im Zylinder 85, wo er ihn festhält. Der Kolben
87 sucht sich unter dem Einfluß des Leitungsdrucks in Richtung auf den Kolben 91
zu bewegen, dies wird jedoch infolge der größeren Oberfläche des Kolbens 91 verhindert,
und der Kolben 87 wird in seine Mittelstellung im Zylinder 85 gebracht. Dabei werden
außerdem die Schlitz- und Rillwellen in eine Mittelstellung mit Bezug auf die Ständer
15 und 17 gebracht.
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Der elektrische Teil der Steuerung, die bewirkt, daß die Schlitz-
und Rilleinrichtung der Bahnkante folgt, ist schematisch in F i g. 4 wiedergegeben,
während die dadurch gesteuerte hydraulische Anordnung in F i g. 5 gezeigt ist.
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In dem schematischen Schaltbild der Fig. 4 sind die zur Verwendung
kommenden Relais mit CR 1 bis CR 8 bezeichnet. Die jeweilig zusätzlich erscheinenden
Ziffern verweisen auf die Kontakte, welche jeweils beim Erregen des betreffenden
Relais betätigt, also geöffnet oder geschlossen werden. Wird beispielsweise das
Relais CR8 erregt, so werden die Kontakte CR 8-1, Cl? 8-2, CR 8,3 und CR 8-4 geschlossen
bzw. geöffnet, je nachdem, ob es sich um normalerweise geöffnete oder normalerweise
geschlossene Kontakte handelt. In gleicher Weise werden die den übrigen Relais durch
Zusatzziffern zugeordneten Kontakte betätigt. In der nachfolgenden Beschreibung
ist nicht für jeden einzelnen Kontakt beschrieben, daß dieser bei Erregung des zugeordneten
Relais betätigt wird, da dies sich aus der Zeichnung als selbstverständlich ergibt.
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In Fig.4 bezeichnen die Angaben »ein« und »aus« die beiden Stellungen
des Schalters 100 zum Einschalten und Abschalten des Stromkreises. Die Angaben »von
Hand« und »automatisch« betreffen die beiden Stellungen des Schalters 110, über
welchen der Bahnkantenfühler 30 in der einen oder anderen Weise wirksam ist. Weiter
bezeichnen die Angaben »Betrieb« und »gesichert« die beiden Stellungen des Wählschalters
115. In der gesicherten bzw. Sicherheitsstellung befindet sich der Fühler 30 in
seiner äußersten Stellung, so daß Änderungen in den Schlitz- und Rilleinrichtungen
vorgenommen werden können. In der Betriebsstellung tastet der Fühler 30 die Kante
der durch die Vorrichtung laufenden Materialbahn ab.
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Die elektrische Speisung kann über Leitungen L1 und L2 beispielsweise
von einer üblichen 110-V-Leitung aus erfolgen. Wenn der Ein-Aus-Schalter 100 die
Kontakte 101 überbrückt, wird eine Hydraulik-
pumpel03 bekannter Bauart eingeschaltet,
um an die verschiedenen hydraulischen Bauteile Druckmittel zu liefern, und leuchtet
eine grüne Lampe 105 auf, um zu zeigen, daß sich die Anlage im Betriebszustand befindet.
Wenn der Schalter 110 aus der Hand-Stellunglll in die Automatik-Stellung 112 bewegt
wird, wird das der Automatik-Stellung zugeordnete Relais CR1 erregt und schließt
die Kontakte CR 1-1, wodurch die Schalter 61, 62 und 63 des Fühlers 30 angeschaltet
werden, während der Wählschalter 115, der den Sicherheitsbetriebsschalter bildet,
über die Kontakte CR1-2 an Spannung gelegt wird. Die Schalter 61, 62 und 63 werden
durch den Finger 65 des Fühlers 30 betätigt. Befindet sich der Wählschalter 115
in der Sicherheitsstellung im Eingriff mit den Kontakten 116, lassen die Schalter
62 und 63 die Relais CR3 und CR4 4 anziehen. Die Überbrückung der Kontakte 116 durch
den Schalter 115 bringt das Relais CR 5 zum Anzug, das die Kontakte CR 5-4 schließt,
so daß das Relais CR 6 unter Strom kommt.
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Dadurch werden die Ventile B, C, D, E, F, G und H betätigt. Entsprechend
Fig. 5 läßt das Ventil B Druckmittel aus der Leitung 198 über Leitungen 200 zu dem
Zylinder 37 gelangen. Das Ventil H trennt durch Sperrung der Leitung 201 die in
Reihe geschalteten Kreise, so daß das Druckmittel über die Leitung 202 und das Ventil
D in den Behälter 180 zurückkehrt. Das Ventil G läßt Druckmittel aus der Leitung
204 über die Leitung 206 zu dem Schwenkwellenzylinder 85 gelangen, wodurch die Schwenkwelle
20 in Richtung auf die Mitte des Abstandes zwischen den Ständern 15, 17 bewegt wird.
Das Druckmittel fließt über die Leitung 208 und das Ventil F zu dem Behälter 180
ab. Das Ventil E läßt Druckmittel aus der Leitung 210 über die Leitung 212 zu dem
Zylinder 88 gelangen, wodurch die Bewegung des Kolbens 87 begrenzt wird. Da der
Kolben 91 größer als der Kolben 87 ist, übt der Kolben 91 eine größere Kraft aus
und hält den Kolben 87 in Mittelstellung im Zylinder 85.
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Am Ende dieses Arbeitsspiels wird der Fühler 30 in die von der Materialbahn
am weitesten wegliegende Stellung gebracht. Der Kolben 87 befindet sich in der Mitte
des Zylinders 85; entsprechend werden die Schlitz- und Rilleinrichtungen mittig
mit Bezug auf die Ständer 15, 17 gehalten. Nunmehr kann die Materialbahn angesetzt
werden oder können andere Korrekturen oder Änderungen in der Stellung der Schlitz-
oder Rillköpfe auf den Wellen vorgenommen oder weitere erforderliche Arbeiten oder
Änderungen der Einrichtung durchgeführt werden.
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Wenn die Einrichtung wieder in Betrieb genommen werden soll, wird
der Schalter 115 in die Betriebsstellung gebracht, wo er im Eingriff mit den Kontakten
114 steht. Dadurch wird der Speisestromkreis des Relais CR 5 geöffnet. Dieses Relais
fällt ab.
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Die RelaisCR3 und CR4 4 können jedoch weiterhin durch den Fühler erregt
werden. Das RelaisCR6 bleibt über den über die Kontakte CR 3-3 und CR 6-1 führenden
Haltestromkreis angezogen. Es werden nunmehr die Ventile A, C, E, F und G betätigt.
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Druckmittel wird über die Leitung 204 zum Ventil G geleitet und gelangt
über die Nebenleitung 214 sowie die Leitung 202 zum Zylinder 35, wodurch der Fühlerkopf
30 in Richtung auf die Materialbahn verschoben wird. Der Fühler 30 wird infolgedessen
mit großer Geschwindigkeit auf die Materialbahn zubewegt. Der Kolben 87 im Zylinder
85 wird jedoch durch den
Kolben 91 noch immer in der Mittelstellung
festgehalten.
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Wenn der Fühlerfinger 65 an die Kante der Materialbahn 14 anstößt,
bewegt sich der Fühler 30 weiter und werden die Nocken 45, 47 im Uhrzeigersinn gedreht.
Nach einer vorbestimmten geringfügigen Bewegung aus der entgegen dem Uhrzeigersinn
verschobenen Stellung wird der Schalter 63 geöffnet, weil der Schalter von der Nockenfläche
69 herunterläuft. Infolge des Öffnens des Schalters 63 fällt das Relais CR 4 ab.
Auf diese Weise werden das Relais CR 6-4 und das Ventil C entregt, so daß das Druckmittel
durch die in bekannter Weise aufgebaute Drosselstelle 117 hindurchströmt.
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Dementsprechend sucht der Fühler dann seine Nullstellung bei niedriger
Geschwindigkeit. Wenn die Nullstellung erreicht ist. werden alle Ventile entregt.
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Der Kolben 91 im Sperrzylinder 88 fährt zurück, da das Druckmittel
aus der Leitung 210 und der Leitung 220 in den Zylinder 88 einströmt; über die Leitung
212 gelangt das Druckmittel in den Behälter 180 zurück. Das Ventil H sorgt für einen
Reihenanschluß zwischen den Zylindern 35 und 85, so daß diese in Abhängigkeit von
dem Schalter 61 oder dem Schalter 62 des Fühlers 30 gemeinsam verschoben werden.
Keiner der Arbeitsgänge wird nunmehr mit hoher Geschwindigkeit durchgeführt, bis
der Wählschalter 115 wieder in die Sicherheitsstellung gebracht wird, um den Fühlerkopf
30 von der Papier bahn wegzubewegen und die Schneid- und Rilleinheiten in Mittellage
zwischen die Ständer 15 und 17 zu bringen. In diesem Zeitpunkt befindet sich die
Regelanlage im Ruhezustand.
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Bei einer Abweichung der Materialbahn 14 aus dieser Ruhestellung
wird einer der Schalter 61, 62 betätigt, so daß die die Schlitz- und Rillwerkzeuge
tragende Welle verschoben wird, um der Lage der Materialbahn 14 zu folgen. Beispielsweise
wird bei einer Bewegung des Fingers 65 in solcher Richtung, daß der Schalter 61
geschlossen wird (d. h. wenn die Bahnkante den Finger 65 im Uhrzeigersinn gedreht
hat), das Relais CR 2 unter Strom gesetzt. Dadurch wird das Ventil B betätigt, so
daß Druckmittel über die Leitung 200 zu dem Kolben 37 gelangt. Das abströmende Druckmittel
fließt dann über-- die Lei tungen 202 und 201, das Ventil H und die Leitung 206
zu dem Zylinder 85. Von dem Zylinder 85 strömt das Druckmittel über die Leitung
208, das Ventil F, die Leitung 223, das Ventil B und das Drosselventil 117 zum Behälter
180 ab. Wenn umgekehrt der Schalter 62 dadurch betätigt wird, daß sich die Materialbahn
vom Finger 65 wegbewegt, kommt das Relais CR3 unter Strom und wird das Ventil A
betätigt. Druckmittel strömt über die Leitung 198, das Ventil A, die Leitung 223,
das Ventil F und die Leitung 208 zum Zylinder 85. Vom Zylinder 85 gelangt Druckmittel
über die Leitung 206, die Nebenleitung 214 sowie die Leitungen 201 und 202 zum Zylinder
35. Von dem Zylinder 35 strömt das Druckmittel über die Leitung 200, das Ventil
A und die Drosselstelle 117 zum Behälter 180 ab.
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Es kann vorkommen, daß von einer Seite der Pappe mehr als von der
anderen Seite abgeschnitten werden soll oder die Pappe selbst nicht mittig durch
die Ständer 15, 17 hindurchläuft. In diesem Fall kann die Relativlage des Fühlers
30 und der Welle 19 mit den Schlitz- und Rillwerkzeugen geändert werden.
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Eine Einstellung kann leicht dadurch erfolgen, daß
entweder die Brücke
120 von den Kontakten 121 auf die Kontakte 122 umgeschaltet oder die an den Kontakten
126 anliegende Brücke 124 mit den Kontakten 128 in Eingriff gebracht wird. Beispielsweise
kommt bei einem Eingriff der Brücke 120 mit den Kontakten 122 das Relais CR 7 unter
Strom. Das Relais CR 7 erregt seinerseits die Ventile F, G, H, J.
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Das Ventil J blockiert das von der Pumpe kommende Druckmittel und
bewirkt, daß dieses für ein Arbeiten mit niedriger Geschwindigkeit über das einstellbare
Drosselventil zu dem Ventil G strömt. Das Ventil H ist geschlossen, so daß das Druckmittel
zu dem Zylinder 85 geleitet und die Schwenkwelle 20 verschoben wird.
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Das Ventil F ist geöffnet, so daß das Druckmittel zum Behälter zurückfließen
kann. Wenn die Schwenkwelle 20 um ein ausreichendes Stück verschoben ist, wird die
Brücke in Eingriff mit den Kontakten 121 gebracht, so daß das Relais CR 7 abfällt
und die Ventile F, G, H, J wieder stromlos werden. In ähnlicher Weise wird, wenn
die an den Kontakten 126 anliegende Brücke 124 in Eingriff mit den Kontakten 128
gebracht wird, das Relais CR 8 erregt. Dieses bringt seinerseits die Ventile A,
1V, J unter Strom.
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Das Ventil J übt die gleiche Funktion wie oben aus, d. h. beschränkt
die Geschwindigkeit der Schwenkwelle 20. Das Ventil A leitet das Druckmittel zum
Zylinder 85. Das Ventil D wird geöffnet, um das Druckmittel in den Behälter 180
abströmen zu lassen.
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Wenn die Einrichtung von Hand betätigt, jedoch eine hydraulische
Steuerung der Schwenkwelle 20 aufrechterhalten werden soll, wird der Schalter 110
aus der Stellung Automatik in die Stellung Hand betrieb gebracht, so daß er die
Kontakte 111 überbrückt. Das Relais CR 1 fällt ab, so daß der Fühler 30 und der
Schalter 115 stromlos werden. Bei einer Betätigung des Schalters 120 oder des Schalters
124 wird jedoch die Schwenkwelle 20 in der oben beschriebenen Weise nach Wunsch
nach rechts oder links verschoben.
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Die beschriebene Anordnung ist an die jeweiligen Betriebsbedürfnisse
in hohem Maße anpassungsfähig.
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Bei der anfänglichen Inbetriebnahme befindet sich der Fühler 30 in
der äußersten Außerbetriebsstellung.
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Die Schwenkwelle 20, welche die Schlitz- und Rillwerkzeuge trägt,
nimmt ihre Mittelstellung ein. Nachdem der Schalter 110 in die Automatik-Stellung
gebracht wird, in welcher er an den Kontakten 112 anliegt, ist die Anlage für einen
automatischen Betrieb bereit. Soll die Arbeit aufgenommen werden, wird der Schalter
115 in die Betriebsstellung in Eingriff mit den Kontakten 114 gebracht. Sofort bewegt
sich der Fühler mit großer Geschwindigkeit, um mit der Kante der Materialbahn 14
in Eingriff zu kommen. Nachdem der Fühler an der Materialbahn angelangt ist, werden
die Fühlerschalter 62 und 63 wirksam und setzen die Geschwindigkeit herab, mit der
die Nullstellung des Fühlers erreicht wird. Dies verhindert jede Übersteuerung der
Anlage. Bei Erreichen einer Nullstellung wird die Sperrwirkung des Kolbens 91, der
die Schwenkwelle 20 der Schlitz-und Rilleinrichtung in einer Mittellage gehalten
hat. aufgehoben und kann die Schlitz- und Rilleinrichtung unmittelbar der Kante
der Materialbahn folgen.
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Wenn die Relativlage der Schlitz- und Rilleinrichtung mit Bezug auf
den Fühler 30 verändert werden soll, kann die Welle 20 durch Betätigung des Schalters
120 oder des Schalters 124 verschoben werden. Soll
in irgendeinem
Zeitpunkt die Folgewirkung des Fühlers 30 unterbrochen werden, wird der Schalter
110 in die Hand-Stellung in Eingriff mit den Kontakten 111 gebracht. Nunmehr ist
die Stellung der Schlitz- und Rilleinrichtung, d. h. die Stellung der Schwenkstellung
20, festgelegt; wenn jedoch die hydraulische Anlage zur Anderung dieser Stellung
benutzt werden soll, brauchen nur die Schalter 120 oder 124 betätigt zu werden,
um die Welle in die gewünschte Lage zu bringen.
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Im vorstehenden ist eine neuartige Anlage zur Regelung der Lage einer
Einrichtung mit Bezug auf eine Bahnkante beschrieben. Die Fühleranlage ist einfach
im Aufbau, weist nur wenige bewegte Teile auf und ist leicht zu warten. Von erheblichem
Vorteil ist, daß sämtliche Einstellungen von einer Mittelstellung aus erfolgen.
Wenn beispielsweise eine Umstellung von einer Materialbahn mit verhältnismäßig geringer
Breite auf eine Materialbahn mit verhältnismäßig großer Breite erfolgen soll, wird
der Fühler aus der Mittelstellung heraus rasch von der Materialbahn wegbewegt. Die
Schlitz- und Rilleinrichtung oder andere Vorrichtungen werden sofort mittig ausgerichtet,
und sämtliche Einstellungen erfolgen von dieser Mittelstellung aus.