DE1037851B - Verfahren zur Herstellung photographischer Emulsionen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung photographischer EmulsionenInfo
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Description
DEUTSCHES
Die Erfindung betrifft das Gebiet der Photographie und genauer ausgedrückt ein Verfahren zur Herstellung
verbesserter Halogensilberemulsionen.
Bei der Herstellung photographischer Emulsionen war es üblich, das Silberhalogenid in einer ein polymeres
Söhutzkolloid als Bindemittel enthaltenden wäßrigen Lösung auszufällen und dann zur Verbesserung
der photographischen Qualität der erhaltenen Emulsion bestimmte Sensibilisatoren u. a. Hilfsmittel
einzubringen. Gelatine wurde als Bindemittel in photographischen Emulsionen weitgehend verwendet,
da sie viele günstige Eigenschaften besitzt, und zwar insbesondere einen günstigen Einfluß auf das Kristallwachstum
des Silberhalogenids und außerdem eine sensibilisierende Wirkung. Die erzielte hohe Empfindlichkeit
von Gelatinehalogenidemulsionen ist wahrscheinlich zum Teil auf die Anwesenheit flacher,
geometrisch gut ausgebildeter Silberhalogenidkristalle in der Emulsion zurückzuführen.
Gelatine besitzt jedoch auch einige ungünstige Eigenschaften. So ist sie z. B. brüchig, instabil, neigt
zur Schimmelbildung und begünstigt das Bakterienwachstum usw., insbesondere in einer sehr feuchten
Atmosphäre. Da sie ein Naturprodukt ist, schwanken auch ihre Eigenschaften weitgehend. Es wurden daher
Versuche unternommen, die Gelatine durch andere Arten polymerer Kolloidbindemittel, einschließlich
wasserlöslicher Cellulosederivate, Polycarbonamide und synthetischer, hydroxylhaltiger Polymerer, z. B.
Polyvinylalkohol und Polyvinylacetale, zu ersetzen. Die letzteren haben sich in vieler Beziehung als geeignet
erwiesen und besitzen nicht die vorerwähnten Nachteile von Gelatine. Es erwies sich jedoch als
schwierig, Silberhalogeniddispersionen in synthetischen, polymeren Kolloidbindemitteln herzustellen,
in denen die gleichen flachen wohlausgebildeten Silberhalogenidkristalle wie in Gelatineemulsionen vorhanden
sind. Die erhaltenen Emulsionen besitzen infolgedessen nicht die für bestimmte Typen photographischer
Filme und Papiere gewünschte hohe Empfindlichkeit.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhält man nun photographische Emulsionen mit einem synthetischen
Bindemittel, deren photographische Eigenschaften, insbesondere die Empfindlichkeit, verbessert
sind. Dieses Verfahren umfaßt eine Reihe von fünf Verfahrensstufen.
1. Bildung von Silberhalogenidkörnern in Abwesenheit jeglichen Schutzkolloids.
2. Ausreifen des Silberhalogenids in Abwesenheit von polymerem Bindemittel, bis sich Halogenidkörner
der gewünschten Größe und Gestalt gebildet haben.
3. Frei wasch en der Silberhalogenidkörner von löslichen
Salzen.
4. Einbringung a) eines Korndispergierungsmittels
Verfahren zur Herstellung
photographischer Emulsionen
photographischer Emulsionen
Anmelder:
E. I. du Pont de Nemours and Company, Wilmington, Del. (V. St. A.)
Vertreter:
Dipl.-Ing. E. Prinz und Dr, rer. nat. G. Hauser,
Patentanwälte, München-Pasing, Bodenseestr.Sa
Patentanwälte, München-Pasing, Bodenseestr.Sa
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 6. April 1956
V. St. v. Amerika vom 6. April 1956
Clay Weaver, Wilmington, Del. (V. St. A.)T
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
zur Verhinderung von Kornzusammenballungen und/ oder b) eines Allgemein-Sensibilisators. Dispergiermittel
und Sensibilisator können getrennt in beliebiger Reihenfolge oder auch gleichzeitig zugegeben werden,
wobei die gewählte Reihenfolge in jedem besonderen Fall von dem jeweils verwendeten Dispergiermittel
und Sensibilisator sowie von der Verwendung der Emulsion abhängig ist. Vorzugsweise werden sowohl
ein Sensibilisator als auch ein Dispergiermittel verwendet, und zweckmäßig setzt man den Sensibilisator
zuerst zu.
5. Einbringung einer solchen Menge eines polymeren Bindemittels, daß man eine zum Aufgießen auf
übliche Träger geeignete photographische Emulsion erhält.
Ein wesentliches und charakteristisches Merkmal der Erfindung besteht darin, daß diese fünf Verfahrensstufen
auf jeden Fall in der vorstehend angegebenen Reihenfolge durchgeführt werden. Wenn eine
andere Reihenfolge angewendet wird, besitzt die erhaltene photographische Emulsion nicht die gewünschte
hohe Empfindlichkeit und Qualität.
Ein Vorteil der Erfindung ist, daß sie ein praktisches
und zuverlässiges Verfahren zur Herstellung photographischer Silberhalogenidemulsionen mit hoher
Empfindlichkeit liefert. Vorteilhaft ist ferner, daß man gemäß der Erfindung hochempfindliche Silberhalogenidemulsionen
in nicht aus Gelatine bestehenden
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3 4
Bindemitteln, besonders in synthetischen hydroxyl- organischen Dispergiermittels mischt. Bei Verwenhaltigen
Polymeren, erhalten kann. Nach dem erfin- dung äußerst verdünnter Lösungen erhält man bei
dungsgemäßen Verfahren können den Emulsionen an Ausfällung des Silberhalogenids in Abwesenheit eines
bestimmten Stellen des Verfahrensganges weitere Dispergiermittels, wenn man während des Mischens
Hilfsstoffe zur Erzielung spezifischer Eigenschaften 5 kräftig durchrührt, zur Verwendung in photograzugesetzt
werden, ein Ergebnis, das bisher nur schwer, phischen Emulsionen geeignete Silberhalogenidkörner.
wenn überhaupt mit den bekannten Verfahren zu
erzielen war, welche Gelatine als primären Bestandteil 2. Reifung der Silberhalogenidkörner
bei der Herstellung der Emulsionen verwendeten. Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren brauchen keine io Nachdem die Lösungen des löslichen organischen
Silberhalogenide in Gelatine dispergiert und die Halogenids, des löslichen Silbersalzes und des Kon-Emulsion
braucht nicht abgekühlt, in Streifen ge- densationsproduktes von Poly-(alkylenoxyd) (wenn
schnitten und von löslichen Salzen freigewasdhen zu dieses verwendet wird) miteinander gemischt wurden,
werden, was alles zeitraubende Operationen sind. läßt man die Mischung bei gewöhnlicher oder leicht
Die einzelnen Stufen des erfindungsgemäßen Ver- 15 erhöhter Temperatur, z. B. 10 bis 80° C, reifen, bis
fahrens können wie folgt durchgeführt werden: die Silberhalogenidkörner die gewünschte Größe und
Form entwickelt haben. Das Kornwachstum kann
1. Bildung von Silberhalogenidkörnern mikroskopisch beobachtet werden. In der Regel sind
Reifungszeiten von 10 bis 15 Minuten bis zu 4 Stunden
Die erste Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens 20 in Anwesenheit eines Poly-(alkylenoxyd)-kondensaumfaßt
vorzugsweise die Ausfällung von Silberhalo- tionsprodukts zur Erzielung von Silberhalogenidgeniden
in einer wäßrigen Lösung, welche kein schicht- körnern ausreichend, welche zu einem beträchtlichen
bildendes Kolloid und als einzigen organischen Be- Anteil aus den gewünschten flachen, geometrisch
standteil 1 bis 30 Gewichtsprozent (bezogen auf die regelmäßigen Körnern bestehen. In der Regel erzielt
Menge der Silberhalogenide) eines wasserlöslichen 25 man bei den längeren Reifungszeiten die größeren
nichtionischen oberflächenaktiven Dispergiermittels Kristalle, welche sich für hochempfindliche photomit
mindestens sechs intralinearen Oxyalkylengruppen graphische Emulsionsschichten besonders eignen,
mit 2 bis 3 Kohlenstoffatomen und einer hydrophoben
mit 2 bis 3 Kohlenstoffatomen und einer hydrophoben
Gruppe einschließlich einer Kohlenwasserstoffgruppe 3. Auswaschen der Silberhalogenidkörner
mit mindestens 8 Kohlenstoffatomen mit einem Alkyl- 3°
radikal mit mindestens 4 Kohlenstoffatomen enthält. Nachdem man die Silberhalogenidkörner bis 2ur
Geeignete Mittel dieser Art sind die Kondensations- Entwicklung der gewünschten Größe und Form reifen
produkte aus einem Alkylenoxyd oder einem Poly- ließ, werden sie zur Entfernung löslicher Salze aus-(alkylenoxyd),
worin das Alkylenradikal 2 bis 3 Koh- gewaschen. Dies erfolgt am besten so, daß man sich
lenstoffatome enthält, mit einer wasserunlöslichen 35 die Silberhalogenidkörner absetzen läßt und dann die
organischen Verbindung, welche an einem anderen überstehende Flüssigkeit abdekantiert. Es ist wichtig,
Atom als Kohlenstoff, z. B. an Sauerstoff, Schwefel daß hierbei die Menge des in der fertigen Emulsion
oder Stickstoff, ein aktives Wasserstoffatom oder ein bei den Silberhalogenidkörnern verbleibenden, übersubstituiertes
Wasserstoffatom gebunden hat. Für das schüssigen Bromids geregelt wird, da die Bromiderfindungsgemäße
Verfahren besonders geeignete Di- 40 konzentration die Schleierbildung und die photospergiermittel
sind die Kondensationsprodukte nus graphische Empfindlichkeit beeinflußt. Bei zu niedrieinem
Fettalkohol mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen mit gem Bromidgehalt ist die Schleierneigung hoch, und
Äthylenoxyd, welche mindestens zehn intralineare bei zu hohem Bromidgehalt nimmt die photographische
Oxyäthylengruppen enthalten, wobei diese Konden- Empfindlichkeit ab. Nach Abtrennung der Silbersationsprodukte
über das Sauerstoffatom des Alkohols 45 halogenidkörner aus der Mischung durch Dekantierung
verbunden sind; bevorzugt werden die aus 1 Mol können sie mit Wasser weiterdekantiert oder ein-Oleylalkohol
und etwa 20 Mol Äthylenoxyd erhaltenen oder zweimal zur Erzielung einer vollständigeren
Produkte. Die Ausfällung erfolgt am einfachsten Auswaschung zentrifugiert werden. Der Waschlösung
durch Mischen einer wäßrigen Lösung löslicher können Natrium- oder Ammoniumsulfat, Ammoniumanorganischer Halogenide, z. B. Ammoniumbromid, 5° nitrat oder andere lösliche Salze zugegeben werden,
Kaliumiodid und Kaliumchlorid oder Mischungen um während des Auswaschens ein rascheres Absetzen
einiger dieser Halogenide und des vorstehend definier- der Silberhalogenidkörner zu fördern. Der Grad der
ten Poly-(alkylenoxyd)-kondensationsproduktes, mit Auswaschung der gereiften Silberhalogenidkörner
einer wäßrigen Lösung eines wasserlöslichen Silber- wird durch die spezifische Leitfähigkeit der Dispersion
salzes, z. B. Silbernitrat, Silbersulfat, Silbersulfamat, 55 dieser Körner in Wasser oder in der fertigen Emulsion
Silberzitrat, Silberacetat, oder einer Mischung von bestimmt. Die spezifische Leitfähigkeit fertiger Emulzwei.
drei oder mehreren dieser Salze. sionen, welche mit nur durch Dekantierung gereinigten
Gegebenenfalls können die Fällungslösungen 1 bis Körnern erhalten wurden, liegt für gewöhnlich unter
20 Gewichtsprozent des Wassers eines mit Wasser 400 Mikrosiemens. Andererseits besitzen fertige
mischbaren, organischen Lösungsmittels, z.B. eines 60 Emulsionen, die mit durch Dekantierung und anschlie-Alkohols,
wie Methanols, Äthanols oder Glyzerins, ßende Dekantierungswaschung gereinigten Silberenthalten,
halogenidkörnern erhalten wurden, in der Regel Leit-
Eine weitere Methode zur Herstellung von Silber- fähigkeitswerte von weniger als 200 Mikrosiemens.
halogenidkörnern in Abwesenheit eines als Bindemittel
halogenidkörnern in Abwesenheit eines als Bindemittel
verwendeten polymeren Schutzkolloids besteht darin, 65 4 »Aktivierung« der Silberhalogenidkörner
daß man eine verdünnte wäßrige Lösung eines löslichen,
anorganischen Halogenids oder eine Mischung Zur Entwicklung optimaler photographischer Eigensolcher
Halogenide, wie sie vorstehend beschrieben schäften in der fertigen Emulsion müssen die aussind,
mit einer verdünnten wäßrigen Lösung eines gewaschenen Silberhalogenidkörner vor Zugabe des
wasserlöslichen Silbersalzes in Abwesenheit eines 70 polymeren Bindemittels eine »Aktivierung« erfahren.
Diese Behandlung der Silberhalogenidkörner vor ihrer
Mischung mit dem Bindemittel bildet eine kritische Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens. Diese Aktivierung
besteht darin, daß man die Silberhalogenidkörner mit einem Dispergiermittel oder einem photographischen
Allgemeinsensibilisator oder beiden versetzt. Das Dispergiermittel besitzt die Aufgabe, die
Sdileierneigung in der fertigen Emulsion zu verringern
und die gleichmäßige Verteilung der einzelnen Silberhalogenidkörner während der Zugabe des Bindemittels
und der Beschichtung zu erhalten sowie die physikalische und photographische Qualität des fertigen
Films zu verbessern.
Das Sensibilisierungsmittel verleiht der fertigen Emulsion verschiedene günstige Eigenschaften, z. B.
eine verbesserte Empfindlichkeit, günstigen Gammawert und Bildton. Obwohl es wesentlich ist, daß
sowohl das Dispergiermittel, wenn ein solches verwendet wird, als auch der photographische Sensibilisator
den Silberhalogenidkörnern vor der Mischung mit polymeren Bindemitteln unter Bildung der fertigen
Emulsion zugegeben werden, kann doch die Reihenfolge der Zugabe des Dispergiermittels und des
Sensibilisators variiert werden. So kann entweder der Sensibilisator oder das Dispergiermittel zuerst oder
beide können gleichzeitig zugegeben werden, wobei die jeweilige Reihenfolge in jedem Falle von dem
gewählten Dispergiermittel und Sensibilisator abhängt. Vorzugsweise wird der Sensibilisator zuerst
zugegeben.
In dieser Verfahrensstufe kann eine Vielzahl von Dispergiermitteln verwendet werden. Beispiele für die
bevorzugten Emulgatoren sind unter anderem aminmodifizierte Polyvinylalkohole aus Mischpolymeren
von hydrolysierten Vinylestern mit Glycidyläther und Polyvinylacetat von eine Betaingruppe enthaltenden
Aldehyden. Andere hierfür brauchbare Mittel umfassen trimethylaminmodifiziertes Polyglycidylmethacrylat,
polymeres /J-Dimethylaminoäthylmethacrylat,
modifiziert durch Reaktion mit /J-Methyl-y-propansulton,
Polyvinylacetat von mittel- bis niedrigmolekularem Polyvinylalkohol mit N-(3-Diäthylamino-2-oxypropyl)
-N-methylaminopropionaldehyd, N-Betain-polyacrylamide
und Gelatine (die letztere in einer Menge von nicht über 10%» der in der fertigen Emulsion
als Bindemittel benötigten Menge). Die Menge des verwendeten polymeren Dispergiermittels kann
zwischen 0,5 und 15 Gewichtsprozent der zu behandelnden Silberhalogenide liegen. Das Dispergiermittel
wird in der Regel in Form einer 1- bis 10%igen wäßrigen Lösung zugegeben. Die aminmodifizierten
Polyvinylalkohole und -acetale sind für das erfindungsgemäße Verfahren besonders geeignete Dispergiermittel,
da sie nicht nur die Zusammenballung der Silberhalogenidkörner verhindern, sondern auch die
Lichtempfindlichkeit der erhaltenen Emulsion verbessern und die Neigung zur Schleierbildung herabsetzen.
Diese bevorzugten Dispergiermittel setzen auch das photometrische Äquivalent (das Verhältnis
von entwickeltem Silber zu der optischen Dichte) herab und verbessern die Orientierung der Silberhalogenidkörner
in der Emulsionsschicht (festgestellt durch Röntgenstrahlmessungen). Die aminmodifizierten
Polyvinylalkohole sind auch in Emulsionen mit Polyvinylalkohol oder einem Polyvinylacetal als
Bindemittel besonders geeignet. Wird bei dieser Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens Gelatine als Dispergiermittel
verwendet, so kommen nicht mehr als etwa lOfl/o und in der Regel 1 bis 2% der gesamten
als Bindemittel für eine photographische Emulsion erforderlichen Gelatinemenge als Dispergiermittel zur
Verwendung.
In dieser Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens kann eine große Vielzahl von Sensibilisatoren verwendet
werden. Einige besonders geeignete Typen sind z. B. labilen Schwefel enthaltende Verbindungen,
wie Natriumthiosulfat, Allylthiocarbamid und N-Allylthioharnstoff,
weiterhin Verbindungen wie GoIdrhodanid und Ammoniumchlorplatinat. Sie werden in
Mengen von 0,005 °/o oder weniger (bezogen auf das Gewicht der Silberhalogenide in der Emulsion) verwendet,
wobei die jeweilige Menge von dem gewählten Sensibilisator abhängt.
Die Dauer und die Temperatur der Aktivierung besitzen einen ausgeprägten Einfluß auf nach dem.
erfindungsgemäßen Verfahren erhaltene Emulsionen. Diese Behandlung wird vorzugsweise bei etwa 45° C
durchgeführt, da diese Temperatur fertige Emulsionen
mit der größten photographischen Empfindlichkeit ergibt. Niedrigere Temperaturen erfordern lange
Nachreifungszeiten, und höhere Temperaturen neigen dazu, die Schleierbildung ungünstig zu verstärken.
Eine Dauer der Aktivierung über 5 bis 10 Minuten bringt keinen weiteren Vorteil. Diese Zeit ist zur
Erzielung der optimalen Aktivierung erforderlich. Es können jedoch gegebenenfalls auch längere Zeiten als
40 Minuten zur Anwendung kommen.
In der Regel umfaßt diese Stufe bevorzugt zunächst die Behandlung der gewaschenen Körner mit dem
Sensibilisierungsmittel und anschließend den Zusatz eines aus einem polymeren Amin bestehenden Dispergiermittel.
Diese besondere Kombination eines polymeren Amins als Dispergiermittel mit einem Sensibilisator
und die Reihenfolge der Operationen ergibt Emulsionen mit der maximalen photographischen
Empfindlichkeit. In diesem Verfahrensstadium kann nach Zugabe des Allgemeinsensibilisators und des
Dispergiermittels auch noch ein optischer Sensibilisator zugegeben werden.
5. Zusatz des polymeren Bindemittels
Nachdem die Silberhalogenidkörner erneut dispergiert und aktiviert wurden, wie in Verbindung mit
dem vorstehenden Verfahrensgang erläutert ist, wird die Dispersion mit einem polymeren Schutzkolloidbindemittel,
z. B. Polyvinylalkohol, einem Polyvinylacetal oder Gelatine, versetzt, wobei man eine photographische
Emulsion mit der zum Auftragen auf eine Unterlage, z. B. einen transparenten Film, eine Glasplatte
oder Papier, geeigneten Viskosität und anderen gewünschten Eigenschaften erhält. Die Mischung des
polymeren Bindemittels mit der in Stufe 4 angefallenen Silberhalogeniddispersion kann bei einer Temperatur
zwischen 30 und 80° C durchgeführt werden und dauert so lange, bis das Bindemittel gleichmäßig
in der ganzen Emulsion verteilt ist. Zeiten von 5 Minuten bis zu 30 Minuten sind in der Regel ausreichend.
Die erhaltene Emulsion kann mit Netzmitteln, die Sdhleierbildung verhindernden Mitteln oder sensibilisierenden
Farbstoffen vor Aufbringung auf einen üblichen Träger behandelt werden. Gegebenenfalls
können sensibilisierende Farbstoffe auch der Silberhalogeniddispersion vor Zusatz des Bindemittels zugegeben
werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird im einzelnen in den folgenden Beispielen näher erläutert, in welchen
die Mengenanteile Volumteile sind, sofern nicht anderes angegeben ist. Das in diesen Beispielen beschriebene
Verfahren wird ferner in Abwesenheit von aktinischem
Licht und bei Raumtemperatur von 20 bis 30° C durchgeführt, sofern nicht anderes angegeben ist.
Beispiel I Stufe 1 — Ausfällung von Silberhalogeniden
Eine aus 46 Teilen 3normalem, wäßrigem NH4Br,
2,5 Teilen 0,5normalem, wäßrigem Kaliumjodid, 50 Teilen Wasser und 25 Teilen einer 10%>igen wäßrigen
Lösung eines Kondensationsprodukts aus 1 Mol Oleylalkohol
und etwa 20 Mol Äthylenoxyd zusammengemischte Lösung wird bei 30° C unter Zugabe einer
20Teile 3normales wäßriges Silbernitrat in 200 Teilen Wasser enthaltenden Lösung gerührt. Das Silbernitrat
war mit NH4OH in den löslichen Komplex übergeführt worden. Man erhält dabei eine Dispersion
von Silberhalogenidkörnern.
Stufe 2 — Reifung
Die, wie vorstehend beschrieben, erhaltene Dispersion von Silberhalogeniden wird 30 Minuten bei 30° C
durchgerührt. Man läßt sie dann ohne Rühren 30 Minuten stehen, wobei sich Silberhalogenidkristalle
absetzen.
Stufe 3 — Auswaschen
Borax 14 g
Kaliumbromid 0,5 g
Wasser bis auf 1 1
Man erhält Negative mit guter Qualität. Diese Emulsion besitzt etwa die 40- bis 80fache Empfindlichkeit
einer auf die übliche Weise aus ausgefällten und in Anwesenheit des gelbfärbenden Polyvinylacetals
gereiften Silberhalogeniden erhaltenen Emulsionen. Die Gamma- und Sohleierwerte für den nach
diesem Beispiel erhaltenen Film betragen 0,70 bzw. 0,27.
Das ganze Verfahren von Beispiel 1 wird wiederholt, nur mit der Ausnähme, daß der mit Triäthylamin
modifizierte Polyvinylalkohol in Stufe 4 durch eine gleiche Menge des Polyvinylacetals von N-(3-Diäthylamino-2-oxypropyl)
-N-merhylaminopropionalde-
ao hyd ersetzt wird. Die erhaltene Emulsion besitzt eine verbesserte photographische Qualität, eine verbesserte
Korndispersion und -orientierung.
Die vorstehend erhaltenen Silberhalogenidkristalle werden von der überstehenden Flüssigkeit durch Dekantierung
abgetrennt. Hierbei werden nahezu alle löslichen Salze und überschüssiges NH4Br mit der
überstehenden Flüssigkeit entfernt.
Stufe 4 ·— Aktivierung
Die in der vorigen Verfalhrensstufe isolierten Silberhalogenidkristalle
werden in 25 Teilen Wasser dispergiert und mit 3 Teilen einer Lösung eines Schwefelsensibilisators
(mit 0,046 Gewichtsteilen labilem Schwefel in 1000 Teilen Äthanol) und 10 Teilen einer
5°/oigen wäßrigen Lösung von mit Triäthylamin modifiziertem
Polyvinylalkohol behandelt. (Der letztere wurde durch Aminierung eines Mischpolymeren aus
Vinylacetat und Allylglycidyläther mit Triäthylamin und Hydrolyse mit Natriummetlhylat erhalten.) Die
Dispersion wird 15 Minuten bei 40° C durchgerührt.
Stufe 5 — Mischung mit dem Bindemittel
Die, wie vorstehend beschrieben, erhaltene »aktivierte« Silberhalogeniddispersion wird mit 150 Gewichtsteilen
einer 5°/oigen wäßrigen Äthanollösung des eine Gelbfärbung ergebenden Polyvinylacetals von
m-(BenzoyIacetamido)-benzaldehyd und dem Natriumsalz von Benzaldöhyd-o-sulfonsäure versetzt. Dann
wird die Emulsion 15 Minuten bei 50° C gerührt.
Die Viskosität der erhaltenen Emulsion wird durch Zugabe von 20°/oigem wäßrigem Äthanol so eingestellt,
daß man beim Vergießen die gewünschte Silberhalogenidmenge pro Flächeneinheit des Films erhält.
Man gibt dann 4 Teile einer 3%>igen Lösung von C-Cetylbetain (Netzmittel) unter Rühren zu. Darauf
wird die Emulsion auf einen durchsichtigen Film gegossen. Auf diesen wird mit Blaulicht eine Vorlage
kopiert und der Film in einer Lösung der folgenden Zusammensetzung entwickelt:
N-Methyl-p-aminophenolhydrosulfat 2,5 g
Hydrochinon 2,5 g
Natriumsulfit 50 g
Natriumcarbonat (Monohydrat) 24,8 g
Beispiel III Stufe 1 — Ausfällung von Silberhalogeniden
Eine aus 46 Teilen 3normalem, wäßrigem NH4Br,
2,5 Teilen 0,5ncxrmalem, wäßrigem Kaliumjodid, 50Teilen
Wasser und 25 Teilen einer lO°/oigen wäßrigen
Lösung des Kondensationsprodukts von 1 Mol Oleylalkahol
mit etwa 20 Mol Ätihylenoxyd zusammengemischte Lösung wird bei 30° C durchgerührt. Dabei
gibt man innerhalb etwa 30 Sekunden ein aus 32 Teilen 3normaler wäßriger Silbernitratlösung und 200 Teilen
Wasser bestehendes Gemisch zu, in welchem das Silbernitrat mit 20%igem wäßrigem NH4OH in
den löslichen Komplex übergeführt worden war.
Stufe 2 — Reifung
Die obige Emulsion wird langsam 1Zi Stunde bei
30° C gerührt, worauf man sie ohne Rühren noch 1It Stunde stehenläßt. Während dieser Zeit setzen sich
die Silberhalogenidkörner am Boden des Behälters ab.
Stufe 3 — Waschung
Die, wie vorstehend beschrieben, erhaltenen Silberhalogenidkörner werden durch Dekantierung von der
überstehenden Flüssigkeit abgetrennt. Man versetzt sie dann mit 50 Teilen einer 0,01normalen NH4Br-Lösung
und rührt die Mischung rasch 10 Minuten bei 30° C unter erneuter Dispergierung der Körner
durch.
Stufe 4 — Aktivierung
25 Teile der vorstehend erhaltenen Dispersion werden in einen Behälter gebracht und die Temperatur
auf 45° C erhöht. Dann setzt man 2 Teile einer O,5°/oigen wäßrigen Lösung von Natriumthiosulfat
(hydratisiert) zu und digeriert die Mischung 1 Minute. Weiterhin gibt man 2 Teile einer GoIdrhodanidlösung
zu, welche durch Vermischen von Teilen l°/oigem Ammoniumrhodanid mit 3 Teilen
l%igem Aurichlorid erhalten wurde, und digeriert die Lösung 5 Minuten bei 45° C. Die erhaltene Dispersion
versetzt man mit 10 Teilen einer 5°/oigen wäßrigen Lösung eines aminmodifizierten Polyvinylalkohole
(hergestellt durch Aminierung eines Mischpolymeren aus Vinylacetat und Allylglycidyläther
mit Trimethylamin und Hydrolyse mit Natriummethylat) und digeriert weitere 35 Minuten bei 45° C.
Stufe 5 — Zusatz des Bindemittels
Die wie vorstehend beschrieben aktivierte Dispersion wird mit 85 Teilen einer 5%>igen Lösung von
Polyvinylalkohol versetzt und weitere 10 Minuten bei 35° C gerührt. Der pH-Wert der Emulsion wird mit
verdünnter, wäßriger NaOH auf 9,0 und ihre Viskosität auf einen zum Aufbringen auf einen Trägerfilm
geeigneten Wert eingestellt, worauf man 2 Teile einer l%igen wäßrigen handelsüblichen Lösung von
C-Cetylbetain zugibt. Die fertige Emulsion wird auf einen durchsichtigen Film aufgezogen und getrocknet.
Graukeilaufnaihmen mit Blaulicht zeigen für diesen Film eine annehmbare Schleierbildung, Dichte in den
Spitzenlichtern und einen brauchbaren Kontrast. Die Gamma- und Schleierwerte betragen für diesen Film
1.30 bzw. 0,21. Die photograpliische Empfindlichkeit
der Emulsion beträgt etwa das lofache einer dieselben Bindemittel und Sensibilisatoren enthaltenden Emulsion,
die jedoch nach der üblichen Methode hergestellt wurde, bei welcher die Silberhalogenide in Anwesenheit
von Polyvinylalkohol ausgefällt und gereift wurden und wobei das Polyäthylenoxyd-Oleylalkohol-Kondensationsprodukt
nicht vor Ausfällung, Reifung, Auswaschung und erneuter Dispergierung der Silberhalogenidkörner
in Polyvinylalkohollösung zugegeben wurde.
Beispiel IV
Stufen 1. 2 und 3
Stufen 1. 2 und 3
Silberhalogenide werden ausgefällt, gereift und ausgewaschen,
wie in Stufe 1 bis 3 von Beispiel III beschrieben ist, mit dem einzigen Unterschied, daß in
Stufe 3 zur erneuten Dispergierung der Silberhalogenidkörner 50 Teile 0.004normale wäßrige NH4Br-Lösung
anStelle von 50 Teilen 0.01 normaler NH4Br-Lösung
verwendet werden.
Stufe 4 —· Aktivierung
25 Teile der erhaltenen Dispersion von Silberhalogenidkörnern
werden auf 45° C erhitzt, dann gibt man 2 Teile einer 0,5%igen wäßrigen Lösung von
Xatriumthiosulfat (hydratisiert) zu und digeriert 1 Minute. Weiterhin versetzt man sie mit 2 Teilen
einer Goldrhodanidlösung (hergestellt durch Vermischen von 25 Teilen einer Woigen wäßrigen Ammoniumrhodanidlösung
mit 3 Teilen einer l%igen wäßrigen Aurichloridlösung) und digeriert die
Mischung 5 Minuten bei 45° C. Schließlich gibt man 5 Teile einer 2°/oigen wäßrigen Lösung des im Beispiel
III beschriebenen aminmodifizierten Polyvinylalkohole zu und digeriert weitere 35 Minuten
bei 45° C.
Stufe 5 — Zusatz des Bindemittels
Nach Abkühlung der Emulsion auf etwa 3° C versetzt man sie mit 110 Teilen einer lO°/oigen wäßrigen
Lösung von inerter Gelatine und rührt die Mischung 10 Minuten durch. Der pH-Wert der Emulsion wird
dann durch Zugabe verdünnter, wäßriger NaOH auf 8 2 und i'hre Viskosität durch Zugabe von Wasser auf
einen zum Vergießen geeigneten Wert eingestellt. Man gibt dann 2 Teile einer l°/oigen wäßrigen Lösung von
handelsüblichem C-Cetylbetain (als Netzmittel) zu, gießt die erhaltene Emulsion auf einen durchsichtigen
Film auf und trocknet sie. Auf diesen wird mit Blaulicht ein Graukeil kopiert und gemäß Beispiel I entwickelt.
Die Blauempfindlichkeit dieser Emulsion ist etwa doppelt so groß wie die eines hochempfindlichen,
handelsüblichen panchromatischen Films, wenn dieser unter den gleichen Bedingungen beiiahtet und entwickelt
wird. Gamma- und Schleierwert für diesen Film sind 2,1 bzw. 0,19. Die Blauempfmdlichkeit dieser
Emulsion ist etwa 13mal so groß wie die einer auf übliche Weise hergestellten Emulsion, d. h. einer
durch Ausfällung der Silberhalogenidkörner in An-Wesenheit von Gelatine, anschließende Reifung, Koagulation
und Auswaschung, erneute Dispergierung in wäßriger Gelatinelösung, gefolgt von einer Zugabe
von Natriumthiosulfat und Goldrhodanid als Sensibilisatoren und Polyäthylenoxyd-Oleylalkohol-Kondensationsprodukt
als Dispergiermittel erhaltenen Emulsion.
Beispiel V
ao Stufe 1 ■— Ausfällung von Silberhalogeniden
ao Stufe 1 ■— Ausfällung von Silberhalogeniden
Zu einer wäßrigen Lösung, die aus 46 Teilen 3normaler NH4Br, 5 Teilen 0,5normalem Kaliumjodid
und 75 Teilen Wasser zusammengemischt ist, werden bei 30° C unter raschem Rühren eine Lösung
von 32 Teilen 3normalem Silbernitrat, zur Überführung des Silbers in den löslichen Komplex ausreichend
wäßrige 2O°/oige NH4OH und 20 Teile
Wasser zugegeben.
Stufe 2 — Reifung
Die Dispersion von Stufe 1 wird rasch 15 Minuten bei 30° C durchgerührt, worauf man die Körner
10 Minuten lang absetzen läßt.
Stufe 3 — Auswaschung
Die klare, überstehende Flüssigkeit wird von dem vorstehend erhaltenen Silberhalogenid abdekantiert,
man fügt 30 Teile Wasser zu und rührt die gebildete Dispersion rasch 10 Minuten bei 30° C durch.
Stufe 4 — Aktivierung
Zu der in Stufe 3 angefallenen Dispersion gibt man 2 Teile einer O.5°/oigen wäßrigen Lösung von Natriurnfhiosulfat
(hydratisiert) zu und erhitzt die Di-
K spersion 1 Minute auf 45° C. Sie wird dann mit
2 Teilen einer wäßrigen Goldrfiodanidlösung (hergestellt,
wie in Beispiel III beschrieben), versetzt und 15 weitere Minuten bei 45° C digeriert. Dann kühlt
man die Dispersion auf 30° C ab und trägt 20 Teile einer 100/oigen wäßrigen Lösung von inerter Gelatine
ein. rührt die Mischung 5 Minuten durch und mischt dann weitere 5 Minuten in einem Hochtouren-Mischwerk.
Stufe 5 — Zusatz des Bindemittels
Der in Stufe 4 angefallenen Emulsion setzt man weitere 80 Teile lOVoige wäßrige Lösung von inerter
Gelatine zu und stellt auf die im Beispiel IV beschriebene Weise dann eine lichtempfindliche Schicht
her.
Auf den vorstehend beschriebenen photographischen Filmen durch Kopie mit Blaulicht und Entwicklung
in der Lösung vom Beispiel 1 erhaltene Graukeilaufnaihmen ergaben, daß diese Emulsion die vierfache
Empfindlichkeit wie eine auf die gleiche Weise hergestellte Emulsion besitzt, bei deren Herstellung
jedoch 20 % der gesamten als Bindemittel verwendeten Gelatinemenge unmittelbar nach dem Auswaschen
und vor Zugabe eines Sensibilisators zugegeben wurden.
809 599/503
10
Stufen 1, 2 und 3 — Ausfällung,
Reifung und Auswaschung
Reifung und Auswaschung
Silberhalogenide werden auf die im Beispiel III beschriebene Weise ausgefällt, gereift und gewaschen
nur mit der Ausnahme, daß die Silberhalogenidkörner in Stufe 3 in 50 Teilen Wasser (anstatt in 50 Teilen
wäßriger XH4Br-Lösung) erneut dispergiert werden.
Stufe 4 — Aktivierung
25 Teile der in den vorangehenden Stufen angefallenen Silberhalogeniddispersion werden auf 45° C
erhitzt, worauf man 2 Teile einer 0,5%igen wäßrigen Lösung von Natriumthiosuifat (hydratisiert) zugibt
und die Mischung 5 Minuten digeriert. Sie wird dann mit 2 Teilen einer Goldrhodanidlösung (hergestellt
wie im Beispiel III) versetzt und 15 Minuten bei 45° C digeriert. Der Dispersion fügt man dann 10 Teile
einer lO°/oigen wäßrigen Lösung einer inerten Gelatine zur Unterstützung der Dispergierung der
Silberhalogenidkörner zu und digeriert die Dispersion 10 Minuten bei 45° C.
Stufe 5 — Zusatz des Bindemittels 2_
Die gemäß der vorangegangenen Verfahrensstufe aktivierte Dispersion wird langsam bei 30° mit
100 Teilen einer 8fl/oigen wäßrigen Lösung des gelbfärbenden
Polyvinylacetat von m-(Benzoylacetamido)-l>enzaldehyd
verrührt, und man gibt das Natriumsalz von Benzaldehyd-o-sulfonsäure zu. Nach etwa
10 Minuten langem Rühren wird der pH-Wert der Emulsion durch Zugabe von wäßriger NaOH auf
9,0 und die Viskosität auf einen Wert eingestellt, bei welchem sie in der gewünschten Schichtdicke aufgebracht
werden kann. Zwei Teile einer lfl/oigen wäßrigen
Lösung von handelsüblichem C-Cetylbetain werden als Netzmittel zugegeben. Die fertige Emulsion
wird dann auf einen durchsichtigen Film aufgebracht und getrocknet.
Eine auf dem obigen Film mit Blaulicht kopierte und in der Lösung von Beispiel I entwickelte Graukeilaufnahme
zeigt, daß die Empfindlichkeit dieser Emulsion etwa das Fünffache derjenigen der Emulsion
von Beispiel III betrug.
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung photograpiiischer
Emulsionen, wobei Silberhalogenid in einer wäßrigen Lösung ausgefällt, die erhaltene Silberhalogeniddispersion
ausgereift wird, die löslichen Salze ausgewaschen und die ausgewaschenen Silberhalogenidkörner unter Zugabe eines Sensibilisators
aktiviert werden, dadurch gekenn-
40
45 zeichnet, daß die Ausfällung des Silberhalogenids in Abwesenheit jedes kolloidalen Bindemittels erfolgt,
die erhaltene Dispersion anschließend gereift und von löslichen Salzen freigewaschen wird, die
gebildeten Silberhalogenidkörner (durch Zugabe eines Allgemeinsensibilisators und bzw. oder Dispergiermittels)
aktiviert werden, worauf man das aktivierte Halogensilber mit einer wäßrigen Lösung
eines zur Erzielung einer photographischen, schichtbildenden Emulsion ausreichenden polymeren
Sdiutzkolloidbindemittels mischt, wobei die genannten Verfahrensstufen in der angegebenen
Reihenfolge durchgeführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Silberhalogenid in einer Lösung ausgefällt wird, die als einzigen organischen, polymeren
Bestandteil 1 bis 30 Gewichtsprozent, bezogen auf die Menge des Silberhalogenids, eines
wasserlöslichen, nichtionischen, oberflächenaktiven Dispergiermittels mit mindestens sechs intralinearen
Oxyalkylengruppen mit 2 bis 3 Kohlenstoffatomen enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Dispergiermittel verwendet wird, das mindestens sechs intralineare Oxyalkylengruppen
mit 2 bis 3 Kohlenstoffatomen enthält, wobei diese Gruppen über ein O-, N- oder S-Atom
an eine hydrophobe Gruppe gebunden sind, welche eine Kohlenwasserstoffgruppe mit mindestens
8 Kohlenstoffatomen und mit einem Alkylradikal mit mindestens 4 Kohlenstoffatomen enthält.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß als nichtionisches Dispergiermittel
ein Kondensationsprodukt aus 1 Mol Oleylalkohol und 20 Mol Äthylenoxyd verwendet wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Reifung
der Silberhalogeniddispersion 10 Minuten bis 4 Stunden lang bei 10 bis 80° C durchgeführt
wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl
ein Allgemeinsensibilisator als auch ein Dispergiermittel für das Silberhalogenid in der angegebenen
Reihenfolge eingebracht werden.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Sensibilisator
eine labilen Schwefel enthaltende Verbindung verwendet wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Dispergiermittel
ein aminmodifizierter Polyvinylalkohol oder ein ami.nmodifiziertes Palyvinylacetal
verwendet wird.
© 809 599/503 8.58
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US1173517XA | 1956-04-06 | 1956-04-06 |
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
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ID=22372435
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BE (1) | BE556473A (de) |
DE (1) | DE1037851B (de) |
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4070530A (en) * | 1975-10-30 | 1978-01-24 | Monsanto Company | Catalytic amination of polymeric polyols and resulting amino substituted polymers |
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1957
- 1957-04-05 FR FR1173517D patent/FR1173517A/fr not_active Expired
- 1957-04-06 DE DEP18296A patent/DE1037851B/de active Pending
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4070530A (en) * | 1975-10-30 | 1978-01-24 | Monsanto Company | Catalytic amination of polymeric polyols and resulting amino substituted polymers |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR1173517A (fr) | 1959-02-26 |
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