DE10334525A1 - Bipolares Hochfrequenz-Behandlungsinstrument für ein Endoskop - Google Patents

Bipolares Hochfrequenz-Behandlungsinstrument für ein Endoskop Download PDF

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Abstract

Ein bipolares Hochfrequenz-Behandlungsinstrument (100) umfasst ein flexibles, elektrisch isolierendes Rohr (106), das durch einen Instrumentenkanal eines Endoskops führbar ist. Das Rohr (106) hat zwei Führungskanäle (120), die sich über die Rohrlänge erstrecken. Durch die Führungskanäle (120) sind zwei elektrisch leitende Drähte (108) geführt. Am distalen Ende des Rohrs (106) ist ein Behandlungsteil (110) angebracht. Der Behandlungsteil (110) umfasst zwei Elektroden (110a), die sich nach Art einer Zange öffnen und schließen lassen. Die beiden Elektroden (110a) sind mit den beiden Drähten (108) verbunden, so dass sie mit elektrischer Hochfrequenzenergie gespeist werden können.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein bipolares Hochfrequenz-Behandlungsinstrument, das durch den Instrumentenkanal eines Endoskops in den menschlichen Körper einführbar ist.
  • Ein typisches bipolares Hochfrequenz-Behandlungsinstrument ist beispielsweise in der Japanischen Patentanmeldung P2000-271128 offenbart. Das dort beschriebene Behandlungsinstrument hat zwei Elektroden, die am distalen Ende einer flexiblen Hülle montiert sind und sich nach Art einer Zange öffnen und schließen lassen.
  • Die beiden Elektroden sind mit zwei Drähten verbunden. Indem diese Drähte innerhalb der Hülle vom proximalen Ende des Behandlungsinstrumentes her vorgeschoben und zurückgezogen werden, können die beiden Elektroden fernbetätigt, d.h. geöffnet und geschlossen werden. Die Drähte dienen auch dazu, die Elektroden mit Hochfrequenzenergie zu speisen. Die Drähte sind demnach so angeordnet, dass sie eine der Elektroden mit dem positiven Pol und die andere Elektrode mit dem negativen Pol einer Hochfrequenz-Spannungsversorgung verbinden. Um Kurzschlüsse zwischen den in der Hülle nebeneinanderliegenden Drähten zu vermeiden, sind diese jeweils mit einer Isolierschicht überzogen. Die Isolierschichten der Drähte können jedoch nicht beliebig dick sein, da die Drähte in ihrer Gesamtdicke infolge des kleinen Innendurchmessers der Hülle beschränkt sind. Wird eine starke Hochfrequenzspannung an die Drähte angelegt, so ist deshalb nicht für eine ausreichende elektrische Isolierung zwischen den Drähten gesorgt.
  • Aufgabe der Erfindung ist es, ein bipolares Hochfrequenz-Behandlungsinstrument für ein Endoskop anzugeben, bei dem die einen Behandlungsteil mit elektrischer Hochfrequenzenergie speisenden Drähte gut voneinander isoliert sind.
  • Die Erfindung löst diese Aufgabe durch das Behandlungsinstrument mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
  • Bei dem Behandlungsinstrument nach der Erfindung sind die elektrisch leitenden Drähte in dem elektrisch isolierenden Rohr gut voneinander isoliert, da sie durch verschiedene Führungskanäle geführt sind. Daher ist es nicht erforderlich, die Drähte jeweils mit einer dicken Isolierschicht zu überziehen. So können auch zwei blanke Drähte als elektrisch leitende Drähte verwendet werden. Dadurch werden die Gesamtkosten für das Behandlungsinstrument verringert.
  • Die Erfindung wird im Folgenden an Hand der Figuren näher erläutert. Darin zeigen:
  • 1 ein Behandlungsinstrument nach der Erfindung, das an eine Hochfrequenz-Spannungsversorgung angeschlossen ist,
  • 2 einen Längsschnitt durch das distale Ende des in 1 gezeigten Behandlungsinstrumentes,
  • 3 einen Schnitt durch das distale Ende des Behandlungsinstrumentes in Blickrichtung des in 2 gezeigten Pfeils A, und
  • 4 einen Schnitt durch den Einführteil des Behandlungsinstrumentes entlang der in 2 gezeigten Linie IV-IV.
  • Im Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezugnahme auf die Figuren beschrieben.
  • 1 zeigt ein bipolares Hochfrequenz-Behandlungsinstrument 100 nach der Erfindung, das an eine Hochfrequenz-Spannungsversorgung 200 angeschlossen ist.
  • Das Behandlungsinstrument 100 umfasst einen Bedienteil 102 und einen Einführteil 104, der mit dem distalen Ende des Bedienteils 102 verbunden ist.
  • Der Einführteil 104 ist in Form und Größe so ausgebildet, dass er durch einen Instrumenten- oder Zubehörkanal eines nicht gezeigten Endoskops in eine Körperkavität eingeführt werden kann. Der Einführteil 104 umfasst ein langgestrecktes, flexibles Rohr 106 und ein Paar Leitungsdrähte 108, die verschiebbar durch das Rohr 106 geführt sind und von denen in 1 nur einer gezeigt ist. Das Rohr 106 besteht aus einem isolierenden Material wie Polytetrafluorethylen (PTFE) oder Silikonharz. In diesem Ausführungsbeispiel ist das Rohr 106 etwa 1 m bis 2 m lang und hat einen Außendurchmesser von etwa 2 mm bis 3 mm.
  • An dem distalen Ende des Einführteils 104 ist eine Elektrodenanordnung 109 montiert. Die Elektrodenanordnung 109 umfasst einen Behandlungsteil in Form von zwei Elektroden 110, die mit den leitenden Drähten 108 verbunden sind.
  • Der Bedienteil 102 umfasst einen zylindrischen Teil 112 und einen verschiebbar in diesen eingesetzten Stabteil 114.
  • Der zylindrische Teil 112 hat an seinem proximalen Ende eine umlaufende Nut 112a. Der Benutzer des Behandlungsinstrumentes 100 hält den Bedienteil 112, indem er ihn an der Nut 112a mit seinem Zeigefinger und seinem Mittelfinger greift.
  • Der Stabteil 114 hat eine Ring 114a, in den der Benutzer seinen Daumen stecken kann, um den Stabteil 114 in dem zylindrischen Teil 112 vor und zurück zu schieben.
  • Der Stabteil 114 ist mit den beiden Drähten 108 in dem zylindrischen Teil 112 so verbunden, dass diese durch Vor- und Zurückbewegen des Stabteils 114 gegenüber dem zylindrischen Teil 112 vorgeschoben und zurückgezogen werden können.
  • Die elektrisch leitenden Drähte 108 sind über zwei Anschlüsse 116, die an der Seitenwand des zylindrischen Teils 112 angeordnet sind, lösbar mit Speiseleitungen der Hochfrequenz-Spannungsversorgung 200 verbunden. Einer der beiden Drähte 108 ist mit dem positiven Anschluss und der andere mit dem negativen Anschluss der Spannungsversorgung 200 verbunden.
  • 2 zeigt das distale Ende des in 1 dargestellten Behandlungsinstrumentes 100 im Längsschnitt. 3 zeigt das distale Ende des Behandlungsinstrumentes 100 in Blickrichtung des in 2 gezeigten Pfeils A. 4 zeigt den Schnitt durch den Einführteil 104 des Behandlungsinstrumentes 100 entlang der in 2 gezeigten Linie IV-IV. Die 2 und 3 zeigen jeweils eine zusammengesetzte Ansicht, in der auf verschiedene Positionen bezogene Schnittansichten miteinander kombiniert sind.
  • Wie oben angegeben, ist das Rohr 106 ein langgestrecktes, flexibles und aus einem isolierenden Material bestehendes Rohr. Wie in 4 gezeigt, hat das Rohr 106 zwei Führungskanäle 120, die sich über die Länge des Rohrs 106 erstrecken. Die Drähte 108 sind vom proximalen Ende zum distalen Ende des Rohrs 106 durch jeweils einen der beiden Führungskanäle 120 geführt. Die Drähte 108 sind so in dem Rohr 106 elektrisch voneinander isoliert.
  • Die Führungskanäle 120 sind bezüglich der mit 106a bezeichneten Längsmittelachse des Rohrs 106 symmetrisch zueinander ausgebildet und in einem Abstand von etwa 0,5 mm voneinander angeordnet. Diese Anordnung gewährleistet eine gute elektrische Isolation zwischen den Drähten 106.
  • Die elektrisch leitenden Drähte 106 sind blanke, verdrillte Edelstahldrähte. Die Drähte 106 sind also gänzlich unbeschichtet, d.h. sie weisen keine elektrisch isolierenden Schichten auf. Die Verwendung solcher blanker Drähte macht das Behandlungsinstrument 100 kostengünstiger.
  • Die Führungskanäle 120 des Rohrs 106 haben Innendurchmesser, die etwas größer als die Außendurchmesser der Drähte 106 sind, so dass letztere reibungsarm in den Führungskanälen 120 gleiten können. Jedoch sind die Innendurchmesser der Führungskanäle 120 klein genug, um zu verhindern, dass sich die Drähte 106 in ihnen ausbeulen oder knicken, wenn sie in den Führungskanälen 120 vorgeschoben und zurückgezogen werden. In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel haben die Führungskanäle 120 jeweils einen Innendurchmesser, der etwa 0,1 bis 0,3 mm größer als der Außendurchmesser des zugehörigen Drahtes 106 ist.
  • Wie in den 2 und 3 gezeigt, ist am distalen Ende des Rohrs 106 ein Halte- oder Gabelelement 130 angebracht. Das Halteelement 130 besteht aus einem isolierenden Material, z.B. einem starren Kunststoff oder einer Keramik. Das Halteelement 130 hat einen Spalt oder einen Schlitz 132 konstanter Breite.
  • Zwei Metallstifte 134 z.B. aus Edelstahl sind am distalen Teil des Halteelementes 130 so befestigt, dass sie den Spalt 132 durchsetzen. Die Stifte 134 sind parallel voneinander beabstandet. Sie sind so angeordnet, dass die Längsmittelachse 130a den Raum zwischen ihnen durchsetzt.
  • Die beiden langgestreckten Elektroden 110 sind schwenkbar an den beiden Stiften 134 montiert, so dass sie sich nach Art einer Zange öffnen und schließen lassen. Dabei ist eine der Elektroden 110 an einem der Stifte 134 und die andere Elektrode 110 an dem anderen Stift 134 montiert, um einen Kurzschluss zwischen den Stiften 134 zu verhindern.
  • Der mit 110a bezeichnete distale Teil der jeweiligen Elektrode 110 ist außerhalb des Spaltes 132 angeordnet und becherförmig ausgebildet. Werden die beiden Elektroden 110 geschlossen, so kommen sie nur an ihren becherförmigen Abschnitten 110a in Kontakt miteinander, wobei die konkaven Seiten dieser Abschnitte einander zugewandt sind.
  • Die Form des distalen Teils 110a der jeweiligen Elektrode 110 ist nicht auf die vorstehend angegebene Form beschränkt. So kann der distale Teil 110a auch eine beliebige andere Form, z.B. die Form einer Stange, haben.
  • Ein elektrisch isolierendes Abstandselement 140 ist in dem Spalt 132 des Halteelementes 130 zwischen den beiden Elektroden 110 angeordnet, um letztere in dem Spalt 132 elektrisch voneinander zu isolieren. Das Abstandselement 140 hat zwei Durchgangslöcher 142, von denen in den 3 und 4 nur eines gezeigt ist. Das Abstandselement 140 ist an den Stiften 134 gehalten, die durch die ihnen zugeordneten Durchgangslöcher 142 geführt sind.
  • Die Elektroden 110 haben jeweils in der Nähe ihres proximalen Endes ein Durchgangsloch 110c. Die Drähte 106 sind jeweils mit ihrem distalen Ende durch das Durchgangsloch 110c der ihnen zugeordneten Elektrode 110 geführt und so an dieser gekoppelt.
  • Der proximale Teil 110b der jeweiligen Elektrode 110 ist etwas gebogen, so dass die Elektrode 110 einfach um den zugehörigen Stift 134 schwenken kann, wenn der zugehörige Draht 108 durch Betätigen des Bedienteils 102 in dem jeweiligen Führungskanal 120 des Rohrs 106 vorgeschoben und zurückgezogen wird.
  • Der Einführteil 104 des Behandlungsinstrumentes 100 wird durch ein Endoskop in eine Körperkavität, z.B. den Magen, eingeführt. Die Elektroden 110 werden dann in der Nähe des Zielbereichs der Schleimhaut angeordnet.
  • Dann wird der Bedienteil 102 des Behandlungsinstrumentes 100 so betätigt, dass die beiden Drähte 108 in der Hülle 106 nach vorne gleiten und die Elektroden 110 in die geöffnete Stellung schwenken. Die Elektroden 110 werden dann zusammen mit dem Endoskop so bewegt, dass der Zielbereich der Schleimhaut zwischen die Elektroden 110 kommt.
  • Die beiden Drähte 108 werden dann eingezogen, indem der Stabteil 114 gegenüber dem zylindrischen Teil 112 zurückgezogen wird. Dadurch bewegen sich die Elektroden 110 in ihre geschlossene Stellung und greifen den Zielbereich der Schleimhaut.
  • Anschließend werden die Elektroden 110 über die elektrisch leitenden Drähte 108 mit elektrischer Hochfrequenzenergie aus der Spannungsversorgung 200 gespeist. Infolgedessen fließt ein elektrischer Hochfrequenzstrom durch die zwischen den Elektroden 110 angeordnete Schleimhaut und koaguliert diese.

Claims (11)

  1. Bipolares Hochfrequenz-Behandlungsinstrument (100) für ein Endoskop, umfassend ein flexibles, elektrisch isolierendes Rohr (106), das durch einen Instrumentenkanal des Endoskops führbar ist und zwei Führungskanäle (120) hat, die sich über die Rohrlänge erstrecken, einen am distalen Ende des Rohrs (106) angeordneten Behandlungsteil (110) und zwei elektrisch leitende Drähte (108), von denen der eine durch den einen Führungskanal (120) und der andere durch den anderen Führungskanal (120) geführt ist und die mit dem Behandlungsteil (110) verbunden sind, um diesen mit elektrischer Hochfrequenzenergie zu speisen.
  2. Behandlungsinstrument (100) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das elektrisch isolierende Rohr (106) aus Polytetrafluorethylen besteht.
  3. Behandlungsinstrument (100) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das elektrisch isolierende Rohr (106) aus Silikonharz besteht.
  4. Behandlungsinstrument (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungskanäle (120) symmetrisch zur Längsmittelachse des Rohrs (106) angeordnet sind.
  5. Behandlungsinstrument (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen mit dem proximalen Ende des Rohrs (106) verbundenen Betätigungsteil (102), durch den die Drähte (108) in den Führungskanälen (120) zum Betätigen des Behandlungsinstrumentes (100) vor und zurück bewegbar sind.
  6. Behandlungsinstrument (100) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungskanäle (120) jeweils einen Innendurchmesser haben, der etwas größer als der Außendurchmesser des ihnen jeweils zugeordneten Drahtes (108) ist.
  7. Behandlungsinstrument (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Behandlungsteil (110) zwei Elektroden umfasst (110a), die am distalen Ende des Rohrs (106) schwenkbar gehalten und so nach Art einer Zange zu öffnen und zu schließen sind, wobei die eine Elektrode (110a) mit dem einen Draht (108) und die andere Elektrode (110a) mit dem anderen Draht (108) verbunden ist.
  8. Behandlungsinstrument (100) nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch ein am distalen Ende des Rohrs (106) angebrachtes Gabelelement (130), zwei Stifte (134), die so an dem Gabelelement (130) gehalten sind, dass sie voneinander beabstandet sind und einen in dem Gabelelement (130) ausgebildeten Spalt in Querrichtung durchsetzen, wobei die eine Elektrode (110a) schwenkbar an dem einen Stift (134) und die andere Elektrode schwenkbar an dem anderen Stift (134) gehalten ist.
  9. Behandlungsinstrument (100) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Stifte (134) aus Metall bestehen.
  10. Behandlungsinstrument (100) nach Anspruch 8 oder 9, gekennzeichnet durch einen elektrisch isolierenden Abstandshalter (140), der an den beiden Stiften (134) zwischen den beiden Elektroden (110a) gehalten ist.
  11. Behandlungsinstrument (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrisch leitenden Drähte (108) blanke Drähte sind.
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