DE2525982C3 - Schneidelektrode für Resektoskope - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine mit Hochfrequenzstrom beschickbare Schneidelektrode für Resektoskope, deren Schneidschlinge in oder etwa in einer Ebene senkrecht zur Längsrichtung der Schneidelektrode liegt.

In der Resektoskopie kommen zum Abtragen des Prostata-Adenoms bisher nur sogenannte unipolare Schneidschlingen zur Anwendung, die in einem sogenannten Elektrotom, über das ein Außenschaft gesteckt wird, mit HF-Strom beschickt werden, und zwar wird die Schneidschlinge mit dem aktiven Pol eines HF-Generators verbunden, während der inaktive Pol des HF-Stromkreises großflächig mit dem Körper des Patienten verbunden wird. Durch Längsbewegung der bügelfürmigen Schneidschlinge in proximale Richtung wird das Proslata-Adcnom streifenförmig abgetragen. Bei solchen unipolaren Schneidschlingcn kann es durch Störungen zu unerwünschten und nicht kontrollierbaren, kapazitativen Stromübergängen zum Außenschaft und damit zu Verletzungen der Hariiröhrenschieimhaut kommen, tue anschließend zu Harnröhrenstrikturen führen. Beim Einführen des Resektoskops werden Gleitmittel verwendet, die eine Isolierschicht zwischen Außenschaft und Harnröhrenwand bilden, welche bei hohem kapazilativem HF-Stromübergang zerreißt, so daß es hier zu ungewollten Koagulationen kommt, die nach einiger Zeit wieder zu Harnröhrenstrikturen führen.

Um bei der Koagulation von Gewebeteilen solche unkontrollierbaren HF-Stromübergänge zu vermeiden, ist es z. B. zur Unterbindung von Eileitern (DT-

'5 OS 2325626), zur Koagulation von Geschwülsten (DT-PS 1 143937) oder von Haarwurzeln (CH-PS 243478) bekannt, den aktiven und den inaktiven Pol einer HF-Stromquelle getrennt an parallele Elektroden anzuschließen, durch die dann eine Koagulation

*o von Gewebeteilen stattfindet (bipolare Koagulation).

Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, mittels

HF-Stromes eine Prostata-Resektion durchführen zu können, um auch hier unkontrollierbare, kapazitative HF-Stromübergänge zu vermeiden.

Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß bei der eingangs erwähnten Schneidelektrode die Schneidschlinge aus zwei parallelen Drahtschlingen besteht, von denen die proximalseitige Drahtschlinge an den aktiven Pol und die distalseitige Drahtschlinge an den inaktiven Pol eines HF-Stromkreises ankuppelbar ist.

Mit dieser Lösung ist es möglich, den Hochfrequenzstrom an das abzutragende Gewebe der Prostata heranzubringen, ohne daß unkontrollierbare Stromübergänge auftreten, wobei wesentlich ist, daß der aktive Pol des HF-Stromkreises immer an diejenige Drahtschlinge angelegt ist, die dem proximalen Ende des Resektoskops, also dem Auge des operierenden Arztes zugekehrt ist, um das Prostata-Adenom in Schneidrichtung, d. h. von distal nach proximal unter Beobachtung abtragen zu können. Der Abstand der beiden parallelen Drahtschlingen kann sich in Abhängigkeit von der HF-Spannung zwischen etwa 0,3 bis etwa 2 mm ändern. In jedem Fall wird der koagulierende und schneidende Siromübergang zwischen der proximalseitigen Drahtschlinge zur distalseitigen Drahtschlinge eindeutig festgelegt und damit jegliche ungewollte Koagulation von sonstigen Gewebeteilen ausgeschlossen.

Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung erläutert, in der zwei Ausführungsbeispiele dargestellt sind. Es zeigt

Fig. 1 eine zweistielige, koagulierende Schneidelektrode im unterbrochenen Längsschnitt mit vergrößerter Darstellung der distalen Stielteile,

Fig. 2 eine Aufsicht auf die Schneidelektrode nach Fig. 1 in natürlicher Größe,

Fig. 3 eine unterbrochene, einstielige Schneidelektrode im vergrößerten Längsschnitt,

Fig. 4 eine Aufsicht auf die Schneidelektrode nach Fig. 3 in natürlicher Größe.

In den Fig. 1 und 3 sind die Drahtschlingen der Schneidelektrode gegenüber den Fig. 2 und 4 zur besseren Darstellung etwas verdreht bzw. verkantet wiedergegeben.

Bei der zweisticligcn Schneidelektrode nach Hg. I und 2 schließt sich an das proximale Gewindeteil 1 als Anschlußkontakt des einen Stieles 2 der aktive

HF-Stromleiter 3, ζ. B. aus Kupferdraht, an, der in das eine Ende einer leitenden Rohrbrücke 4 eingelötet ist, in deren anderes Ende der Schiingendraht 5, L. B. aus einem speziellen Wolframdraht, eingelötet ist, der distal in einer Ebene senkrecht zur Längsrichtung zu einer halbkreisförmigen Drahtschlinge 6 gebogen ist und dessen freies Ende 7 distal in einer Metallhülse 8 des anderen Stieles 9 gelagert ist.

Der Aufbau des Stieles 9 für den Anschluß an den inaktiven Pol der HF-Stromquelle ist der gleich· wie der des Stieles 2 mit dem aktiven Stromleiter 3, jedoch sind hierzu die gleichen Teile mit den gleichen Bezugszeichen aber mit dem zusätzlichen α versehen, und in jedem Fall liegt dabei die inaktive Drahtschlinge 6a distalseitig der aktiven Drahtschlinge 6.

Die beiden parallelen, halbkreisförmigen und den gleichen Krümmungsradius aufweisenden Drahtschlingen 6 und 6a besitzen in Abhängigkeit von der HF-Spannung einen Abstand von etwa 0,3 bis etwa 2 mm und können in ihrem Abstand durch isolierende Distanzstücke fixiert werden. Die Stromleiter 3, 3a, die geraden Schlingendrahtteile 5, 5a und die Rohrbrücke 4,4a sind je von einem Isolierschlauch 10, 10a hoher elektrischer Durchschlagfestigkeit umhüllt, der distal jeweils unmittelbar vor den Drahtschlingen 6, *5 6« endet. Zusätzlich ist über den Schlauch 10, 10a je nach Art des P ,ektoskops ein führendes Metallröhrchen 11, 11a gezogen, an das sich distal zeitig ein isolierendes Schlauchstück 12, 12a anschließt, welches die Metallhülse 8, 8a umhüllt.

Bei der einstieligen Ausführung nach Fig. 3 und 4 läuft der Stiel 13 distal in die Gabeiarme 14 und 14a aus. Der Gabelarm 14 nimmt wieder den geraden Teil 5 der aktiven Drahtschlinge 6 auf, deren freies Ende 7 im anderen Gabelarm 14a in gleicher Weise gelagert ist, wie zu Fig. 1 und 2 beschrieben wurde.

während der Gabelarm 14a den geraden Teil Sa der distalseitigen inaktiven Drahtschlinge da aufnimmt, deren freies Ende 7a im Gabelarm 14 gelagert ist. In diesem Fall sind die proximalen Enden der geraden Schlingendrahtteile 5 und 5a wieder in eine metallische, leitende Rohrbrücke 4 und 4e eingelötet, die gegeneinander isoliert sind. Die Rohrbrücke 4 ist in eine Metallhülse 15 eingelötet, die bei 16 mit dem Leitungsdraht 3 über einen Exzenterring 17 durch Verlölung mit dem Kontaktring 18 verbunden ist, der mit dem aktiven Pol der HF-Stromquelle verbunden wird. In die Rohrbrücke 4a wird proximalseitig der inaktive, isolierte Leitungsdraht 3a eingelötet, der proximal an den Kontakt la angeschlossen ist, welcher an den inaktiven Pol der HF-Stromquelle ankuppelbar ist.

Auch in diesem Fall muß die Drahtschlinge 6, die an den aktiven Pol der HF-Stromquelle anzuschließen ist, proximal vor der Drahtschlinge 6a liegen, die an den inaktiven Pol anzuschließen ist, und auch in diesem Fall besitzen die beiden parallelen, den gleichen Krümmungsradius aufweisenden, halbkreisförmigen Drahtschlingen einen bestimmten Abstand, wie zu Fig. 1 und 2 beschrieben ist. Weiter ist auch bei der Ausführung nach Fig. 3 und 4 proximalseitig der Gabel 14, 14ü ein in diesem Fall ovales, einseitig abgeflachtes Profilrohr 11 aus Metall vorgesehen, welches als Führung und gegen Verdrehung im Resektoskop dient.

Es ist verständlich, daß bei der Ausführung nach Fig. 3 und 4 die proximalseitige Drahtschlinge 6 auch mit dem dann an den aktiven Pol der HF-Stromquelle anzuschließenden Kontakt la verbunden werden kann, während dann der mit dem inaktiven Pol anzuschließende Kontaktring 18 mit der distalseitigen Drahtschlinge 6a verbunden wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (6)

Patentansprüche:

1. Mit Hochfrequenzstrom beschickbare Schneidelektrode für Resektoskope, deren Schneidschlinge in oder etwa in einer Ebene senkrecht zur Längsrichtung der Schneidelektrode liegt, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidschlinge aus zwei parallelen Drahtschlingen (6,6«) besteht, von denen die proximalseitige Drahtschlinge (6) an den aktiven Pol und die distalseitige Drahtschlinge (6a) an den inaktiven Pol eines HF-Stromkreises ankuppelbar irt.

2. Schneidelektrode nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromleiter von den beiden Polen der HF-Stromquelle zu den beiden Schneidschlingen durch getrennte Stiele verläuft und die freien Enden der beiden Schneidschlingen jeweils am distalen Ende des anderen Stieles isoliert gelagert sind.

3. Schneidelektrode nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromleiter von den beiden Polen der HF-Stromquelle zu den beiden Schneidschlingen isoliert gemeinsam durch einen Stiel und dann getrennt durch die die beiden Schneidschlingen tragenden Gabelarme des Stieles verlaufen, wobei die freien Enden der Schneidschlingen jeweils am anderen Gabelarm isoliert gelagert sind.

4. Schneidelektrode nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der beiden parallelen Drahtschlingen (6,6a) in Abhängigkeit von der HF-Spannung zwischen etwa 0,3 bis etwa 2 mm beträgt.

5. Schneidelektrode nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der beiden parallelen Drahtschlingen (6,6a) durch isolierende Distanzstücke fixiert ist.

6. Schneidelektrode nach einem der Ansprüche I bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschluß der aus speziellem Wolfraindraht bestehenden Drahtschlingen (6, 6a) an die proximalen Kontakte der Stiele (2, 9) oder des Stieles (13) je über eine leitende Rohrbrücke und einen zu den Kontakten (1, la, 18) führenden Stromleiter (3, 3«) erfolgt.