DE10328504B3 - Entriegelungsvorrichtung für einen Fahrzeugsitz - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft eine Entriegelungsvorrichtung mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruches 1.
- In der
DE 101 63 611 A1 ist eine Entriegelungsvorrichtung dieser Art beschrieben, welche für die Lehnenentriegelung von Kraftfahrzeug-Rücksitzanlagen eingesetzt wird und dabei sowohl eine Schließvorrichtung zur Verriegelung der Lehne im Bereich der Lehnenoberkante als auch ein Klappscharnier im Bereich der Lehnenschwenkachse entriegelt. Durch die Ansteuerung mehrerer Vorrichtungen ergibt sich ein relativ komplizierter Aufbau. In derFR 2 720 985 A1 - Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Entriegelungsvorrichtung der eingangs genannten Art hinsichtlich einer Vereinfachung der Herstellung zu verbessern.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Entriegelungsvorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Dadurch, daß das Gehäuse den Indikator zwangsführt, kann der Indikator auf einfachere Weise gelagert werden, was die Herstellung der Entriegelungsvorrichtung vereinfacht, insbesondere bei einer einstückigen Ausbildung des Gehäuses, welche in der Regel aus Kunststoff erfolgt. Die Zwangsführung des Indikators beim Übergang von der Ausgangsstellung in die wenigstens teilweise ausgeklappte Endstellung durch eine Führungsrippe im Inneren des Gehäuses, an welcher der schwenkbar am Entriegelungsgriff gelagerte Indikator wenigstens in der Ausgangsstellung anliegt, hat den Vorteil, daß keine Schleifspuren oder ähnliches an den sichtbaren Flächen des Indikators auftreten. Die Zwangsführung wird beispielsweise durch eine Vorspannung des Indikators, beispielsweise mittels einer Feder, unterstützt.
- In einer bevorzugten Ausführung liegen der ausklappende Teil des Indikators und der an der Führungsrippe anliegende Teil bezüglich der Schwenkachse des Indikators vorzugsweise einander gegenüber, so daß mit der gleichen Vorspannung sowohl das Ausklappen als auch die Anlage an der Führungsrippe unterstützt wird. Dies hält die Anzahl der Bauteile gering. Eine Lagerung des Indikators im Entriegelungsgriff erlaubt eine kompakte Bauweise. Um Beschädigungen im Mißbrauchsfall vorzubeugen, ist der Indikator vorzugsweise in den Entriegelungsgriff druckbar.
- In weiter bevorzugter Ausführung dient das Gehäuse nicht nur der – vorzugsweise schwenkbaren – Lagerung des Entriegelungsgriffs und Führung des Indikators, sondern weist auch eine Befestigungsmöglichkeit der Schließvorrichtung auf, beispielsweise Hülsen, Vorsprünge oder dergleichen, die optional auch eine Sicherungsfunktion in der Schließvorrichtung übernehmen können, so daß eine vormontierbare Einheit zur Verfügung steht. Damit kann auch die Wirkverbindung zwischen Entriegelungsgriff und Schließvorrichtung, die beispielsweise über eine starr ausgebildete und endseitig angelenkte Betätigungsstange erfolgt, vormontiert werden. Die Multifunktionalität kann auch zusätzlich oder alternativ durch die – vorzugsweise einstückige – Ausbildung von Bezugseinhängungen am Gehäuse erhöht werden.
- Die Erfindung ist vorzugsweise für einen Fahrzeugsitz, insbesondere eine Kraftfahrzeug-Rücksitzanlage, mit wenigstens einer klappbaren Lehne einsetzbar, wobei die Schließvorrichtung die Lehne fahrzeugstrukturfest verriegelt und die Lehne mit der erfindungsgemäßen Entriegelungsvorrichtung wieder entriegelbar ist. Der Erfindung kann aber auch für andere Fahrzeugsitze eingesetzt werden.
- Im folgenden ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen
-
1 einen Schnitt durch das Ausführungsbeispiel im Ausgangszustand, samt vormontierter Schließvorrichtung, -
2 eine schematische Draufsicht auf eine Rücksitzanlage mit einem umgeklappten Lehnendrittel, -
3 eine perspektivische Ansicht des Ausführungsbeispiels im Ausgangszustand samt vormontierter Schließvorrichtung, -
4 eine3 entsprechende Darstellung ohne Blende und ohne Schließvorrichtung, -
5 ein gegenüber1 vereinfacht dargestellter Schnitt während der Betätigung, -
6 ein5 entsprechender Schnitt in der Endstellung, und -
7 eine perspektivische Teilansicht des Ausführungsbeispiels in der Endstellung. - Ein Fahrzeugsitz
1 ist als Rücksitzanlage eines Kraftfahrzeuges ausgebildet. Die Anordnung des Fahrzeugsitzes1 innerhalb des Kraftfahrzeuges und dessen gewöhnliche Fahrtrichtung bestimmen die nachfolgend verwendeten Richtungsangaben. Die im Verhältnis 2:1 geteilte Rückenlehne umfaßt eine linke Lehne3 und eine rechte Lehne5 , welche beide unabhängig voneinander nach vorne klappbar sind, um den Laderaum zu vergrößern. Die beiden Lehnen3 und5 sind prinzipiell in gleicher Weise aufgebaut, so daß im folgenden nur noch die linke Lehne3 be schrieben ist. Die linke Lehne3 ist seitlich an der Fahrzeugstruktur angelenkt und mittels einer Schließvorrichtung7 lösbar mit der Fahrzeugstruktur verriegelt. - Eine Entriegelungsvorrichtung
11 zum Entriegeln der linken Lehne3 ist im Bereich der Oberkante der linken Lehne3 in einem Gehäuse12 aus Kunststoff angeordnet. Am Gehäuse12 ist auf der Oberseite eine Blende13 angebracht. Durch eine gemeinsame Öffnung15 von Blende13 und Gehäuse12 wird Zugriff zu einem Entriegelungsgriff17 gewährt, welcher drehbar auf einem horizontal ausgerichteten Lagerbolzen19 gelagert ist und mit einer durch die Öffnung15 zugänglichen Griffmulde21 versehen ist. Vor der Griffmulde21 ist am Entriegelungsgriff17 eine Betätigungsstange23 angelenkt, welche wiederum an einer Betätigungsklinke25 angelenkt ist. Durch Schwenken der Betätigungsklinke25 ist die Schließvorrichtung7 entriegelbar. - Ein rot gefärbter bzw. aus rotem Kunststoff gefertigter Indikator
31 ist zwischen zwei vertikalen Laschen33 des Entriegelungsgriffs17 hinter der Griffmulde21 angeordnet und mittels zweier fluchtender Lagerzapfen34 drehbar an diesen Laschen33 gelagert. Oberhalb des Indikators31 ist ein Durchlaß35 im Entriegelungsgriff17 ausgebildet. Am hinteren Ende des Indikators31 ist ein Wulst37 ausgebildet, der auf einer Führungsrippe40 des Gehäuses12 , welche im Inneren desselben angeformt ist, aufliegt und so ein Ausklappen des federvorgespannten Indikators31 nach oben verhindert. In der verriegelten Ausgangsstellung befindet sich daher der Indikator31 innerhalb des Entriegelungsgriffes17 , und der Durchlaß35 wird durch die Blende13 verdeckt. - Das Gehäuse
12 ist nach unten verlängert durch einen angeformten Tragarm42 , an welchem seitlich zwei Sicherungshülsen44 angeformt sind, welche auf oder in die Lagerstellen der Schließvorrichtung7 gesteckt sind, beispielsweise mit Preßpassung, so daß die Entriegelungsvorrichtung11 und die Schließvorrichtung7 eine vormontierte oder vormontierbare Einheit bilden. Diese Einheit weist eine reduzierte Gesamtanzahl von Einzelteilen auf und ist als Ganzes mit der Lehnenstruktur verschraubbar. Seitlich sind am Gehäuse12 mehrere integrierte Bezugseinhängungen46 angeformt, welche nach dem Aufclipsen der Blende13 verdeckt werden. - Zur Betätigung der Entriegelungsvorrichtung
11 wird – ausgehend von der Ausgangsstellung – zunächst der Entriegelungsgriff17 durch die Öffnung15 manuell ergriffen und um den Lagerbolzen19 gedreht, und zwar in der Zeichnung gegen den Uhrzeigersinn. Der Entriegelungsgriff17 nimmt den Indikator mit, der mit seinem Wulst37 zwangsgeführt an der Führungsrippe40 entlanggleitet, die mit einer zunächst nach oben ansteigenden Kontur versehen ist. Der Indikator31 beginnt dadurch auszuklappen, ohne die Blende13 zu berühren. Der ausklappende Teil des Indikators31 und der Wulst37 liegen bezüglich der Lagerzapfen34 einander gegenüber. - Mit der Schwenkbewegung des Entriegelungsgriffs
17 wird mittels Druck auf die Betätigungsstange23 die Betätigungsklinke25 beaufschlagt und geschwenkt, wodurch die Schließvorrichtung7 entriegelt. Wenn die Endstellung erreicht ist, d.h. der vordere Rand der Griffmulde21 in die Nähe des vorderen Randes der Öffnung15 gelangt ist, ist die Schließvorrichtung7 vollständig entriegelt und bleibt durch Selbsthemmung geöffnet, womit auch der Entriegelungsgriff17 in seiner Position bleibt. Zugleich hat sich der Indikator31 vollständig von der Führungsrippe40 gelöst und ist so weit wie möglich aus dem Durchlaß35 und der Öffnung15 ausgeklappt, wobei er durch seitliche Anschlagszapfen48 , die den Entriegelungsgriff17 am Rand des Durchlasses35 hintergreifen, zurückgehalten wird. Durch seine Signalfarbe ist der Indikator31 gut sichtbar. Zum Schutz vor Mißbrauch läßt sich der Indikator31 entgegen seiner Federvorspannung in den Entriegelungsgriff17 eindrücken. - Die linke Lehne
3 kann nun vorgeklappt werden, wobei sich die Schließvorrichtung7 von ihrem Gegenelement B, beispielsweise einem Schließbügel, löst. Wenn beim Zurückklappen der linken Lehne3 die Schließvorrichtung7 wieder über das Gegen element B geschoben wird, verriegelt die Schließvorrichtung7 selbsttätig. Mittels der drehfesten Betätigungsklinke25 und Druck auf die Betätigungsstange23 wird der Entriegelungsgriff17 zurückgeschwenkt, wobei über den Kontakt zwischen dem Wulst37 und der Führungsrippe40 der Indikator31 entgegen seiner Federbelastung wieder eingeklappt wird. Sobald die verriegelte Ausgangsstellung erreicht ist, d.h. der hintere Rand der Griffmulde21 den hinteren Rand der Öffnung15 erreicht hat, ist der Indikator31 vollständig eingeklappt und durch die Blende13 verdeckt. -
- 1
- Fahrzeugsitz
- 3
- linke Lehne
- 5
- rechte Lehne
- 7
- Schließvorrichtung
- 11
- Entriegelungsvorrichtung
- 12
- Gehäuse
- 13
- Blende
- 15
- Öffnung
- 17
- Entriegelungsgriff
- 19
- Lagerbolzen
- 21
- Griffmulde
- 23
- Betätigungsstange
- 25
- Betätigungsklinke
- 31
- Indikator
- 33
- Lasche
- 34
- Lagerzapfen
- 35
- Durchlaß
- 37
- Wulst
- 40
- Führungsrippe
- 42
- Tragarm
- 44
- Sicherungshülse
- 46
- Bezugseinhängung
- 48
- Anschlagszapfen
- B
- Gegenelement
Claims (8)
- Entriegelungsvorrichtung für einen Fahrzeugsitz, insbesondere für eine Kraftfahrzeug-Rücksitzanlage, mit einem Gehäuse (
12 ), einem im Gehäuse (12 ) beweglich gelagerten Entriegelungsgriff (17 ), der mit einer Schließvorrichtung (7 ) in Wirkverbindung steht, und einem im Gehäuse (12 ) beweglich gelagerten Indikator (31 ), welcher in einer verriegelten Ausgangsstellung wenigstens teilweise verdeckt und in einer entriegelten Endstellung wenigstens teilweise sichtbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (12 ) im Inneren eine am Gehäuse (12 ) angeformte Führungsrippe (40 ) aufweist, an welcher der Indikator (31 ) wenigstens in der Ausgangsstellung anliegt, und daß der Indikator (31 ) schwenkbar am Entriegelungsgriff (17 ) gelagert ist und beim Übergang von der Ausgangsstellung in die Endstellung wenigstens teilweise ausklappt, wobei das Gehäuse (12 ) den Indikator (31 ) mit der Führungsrippe (40 ) zwangsführt. - Entriegelungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der ausklappende Teil des Indikators (
31 ) und der an der Führungsrippe (40 ) anliegende Teil (37 ) bezüglich der Schwenkachse des Indikators (31 ) einander gegenüberliegen. - Entriegelungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Indikator (
31 ) innerhalb des Entriegelungsgriffs (17 ) gelagert ist und in die ausklappende Richtung vorgespannt ist. - Entriegelungsvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Indikator (
31 ) in den Entriegelungsgriff (17 ) drückbar ist. - Entriegelungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Entriegelungsgriff (
17 ) schwenkbar im Gehäuse (12 ) gelagert ist und mittels einer Betätigungsstange (23 ) auf die Schließvorrichtung einwirkt. - Entriegelungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß am Gehäuse (
12 ) Hülsen (44 ) zur Aufnahme der Schließvorrichtung (7 ) ausgebildet sind. - Entriegelungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß am Gehäuse (
12 ) Bezugseinhängungen (46 ) ausgebildet sind. - Entriegelungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Entriegelungsvorrichtung (
11 ) eine klappbare Lehne (3 ,5 ) eines Fahrzeugsitzes (1 ) entriegelt.
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