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Die Erfindung betrifft eine Verstellvorrichtung für ein gegenüber einer Tragstruktur aus einer Gebrauchslage um eine Schwenkachse in eine Schwenklage schwenkbaren Komfortelement eines Fahrzeugs, insbesondere eine Armlehne mit einer wenigstens ein Fliehkraftpendel aufweisenden Verriegelungseinrichtung.
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Armlehnen für ein Kraftfahrzeug, die bspw. als Mittelarmlehne zwischen den beiden Vordersitzen mit einem darunter sich befindenden Ablagefach angeordnet sind, sind bekannt. Dabei ist die Armlehne aus einer Gebrauchslage, in der das Ablagefach nicht zugänglich ist, in eine das Ablagefach freigebenden Schwenklage verschwenkbar.
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Um die Kraftfahrzeugsicherheitsstandards (FMVSS 201) der National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) hinsichtlich höhen- und längsverstellbaren Armlehnen zu erfüllen, müssen diese freischwebend oder bei darunterliegender Ablagemöglichkeit zusätzlich verriegelt werden.
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Eine gattungsgemäße Verstellvorrichtung zur Verstellung einer schwenkbaren Armlehne bzw. Armauflage mit einem die Armlehne bzw. Armauflage in einer bestimmten Position verriegelnden Fliehkraftpendel ist bspw. aus der
DE 10 2009 023 712 A1 bekannt. Diese bekannte Armlehne ist zwischen einer Ruheposition und einer Stützposition verschwenkbar und an einer Unterkonstruktion gelagert, wobei an der Armlehne eine Sperrvorrichtung vorgesehen ist, bei der ein drehbar gelagertes Pendel bei Überschreitung eines bestimmten Verzögerungswertes durch die dabei auftretende Fliehkraft mittels eines Fangelementes formschlüssig mit einem funktionskomplementär angeordneten Halteelement in Eingriff kommt und dadurch die Armlehne fixiert.
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Nachteilig an dieser aus der
DE 10 2009 023 712 A1 bekannten Verstellvorrichtung ist der große Bauraumbedarf für die Realisierung des Fliehkraftpendels sowie dessen Sichtbarkeit, wodurch der optische Eindruck negativ beeinflusst wird.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Verstellvorrichtung der eingangs gennannten Art zu schaffen, die wenig Bauraum erfordert und für den Kunden des Fahrzeugs nicht sichtbar ist.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Verstellvorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
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Eine solche Verstellvorrichtung für ein gegenüber einer Tragstruktur aus einer Gebrauchslage um eine Schwenkachse in eine Schwenklage schwenkbaren Komfortelement eines Fahrzeugs, insbesondere eine Armlehne mit einer wenigstens ein Fliehkraftpendel aufweisenden Verriegelungseinrichtung, zeichnet sich erfindungsgemäß dadurch aus, dass die Verriegelungseinrichtung einen parallel zur Schwenkachse des Komfortelements gegen die Federkraft eines Federelements aus einer von dem Fliehkraftpendel verriegelbaren Verriegelungsposition in eine Nichtverriegelungsposition verschiebbaren Verriegelungsbolzen aufweist, und das Komfortelement ausgebildet ist mit dem Schwenken aus der Gebrauchslage derart mit dem Verriegelungsbolzen in eine Wirkverbindung zu treten, dass der Verriegelungsbolzen aus der Verriegelungsposition verschoben wird.
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Nicht nur dass diese erfindungsgemäße Verstellvorrichtung bauraumsparend im Bereich der Tragstruktur unsichtbar für einen Benutzer untergebracht werden kann, sondern diese Verstellvorrichtung kann auch als Gleichteil realisiert werden, so dass diese in unterschiedlichen Fahrzeugkontexten als auch in verschiedenen Fahrzeugmodellen verwendbar wird.
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Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Verstellvorrichtung besteht darin, dass beim Verschwenken des Komfortelementes, also bspw. der Armlehne aus der Gebrauchslage, der federkraftvorgespannte Verriegelungsbolzen gegen die Federkraft des Federelements verschoben werden muss und dadurch ein kurzzeitiger Kraftanstieg erzeugt wird, so dass für die Bedienperson eine haptische Rückmeldung fühlbar ist. Diese haptische Rückmeldung entsteht auch dann, wenn das Komfortelement bzw. die Armlehne aus einer Schwenkposition wieder in die Gebrauchslage zurückverschwenkt wird.
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Mit dieser haptischen Rückmeldung wird einer Bedienperson angezeigt, dass die Verriegelung des Komfortelementes bzw. der Armlehne aktiv ist.
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Auch wird der Kraftfahrzeugsicherheitsstandard (FMVSS 201) der National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) erfüllt, so dass bei einem Frontal- oder Heckimpuls im Rahmen eines Unfalls, wie Crash oder Überschlag mittels des Fliehkraftpendels der Verriegelungsbolzen verriegelt wird, also eine Verschiebung desselben nicht mehr möglich ist und dadurch auch das Komfortelement bzw. die Armlehne nicht mehr aufgeklappt werden kann, da eine Schwenkbewegung von dem derart verriegelten Verriegelungsbolzen blockiert wird.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung weist zur Herstellung der Wirkverbindung zwischen dem Komfortelement und dem Verriegelungsbolzen das Komfortelement ein Wirkmittel auf, welches mit der komfortelementseitigen Stirnfläche des Verriegelungsbolzens zusammenwirkt, vorzugsweise ist dabei diese komfortelementseitige Stirnfläche des Verriegelungsbolzens domartig ausgebildet. Mit dieser domartigen Stirnfläche lässt sich eine angenehme Bedienkinematik realisieren.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist das Wirkmittel des Komfortelementes als Steuerkante oder als Steuerfläche ausgebildet, wobei vorzugsweise die Steuerfläche entsprechend einer Tangentialfläche der domartigen Stirnfläche des Verriegelungsbolzens ausgebildet ist. Entsprechend der Neigung dieser Steuerfläche kann der als haptische Rückmeldung dienende Kraftverlauf eingestellt werden.
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Weiterhin ist es gemäß einer Weiterbildung der Erfindung vorteilhaft, wenn das Komfortelement über wenigstens einen Schwenkhebel in der Schwenkachse gelagert ist, wobei der Schwenkhebel mit einem das Wirkmittel aufweisenden Steuerabschnitt ausgebildet ist.
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Die bauraumsparende Bauweise der erfindungsgemäßen Verstellvorrichtung wird dadurch verbessert, das weiterbildungsgemäß zur Aufnahme des Federelementes der Verriegelungsbolzen hohlzylindrisch ausgebildet ist, wobei der Verriegelungsbolzen in der Verriegelungsposition von dem Federelement vorgespannt wird.
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Ferner ist gemäß einer Weiterbildung der Erfindung der Verriegelungsbolzen auf seiner Mantelfläche mit einem radial umlaufenden Flansch ausgebildet, während die Verriegelungseinrichtung einen Anschlag aufweist, an dem der Flansch des Verriegelungsbolzens in dessen Verriegelungsposition anliegt. Dies stellt eine einfache Konstruktion dar zur Definition der Verriegelungsposition des Verriegelungsbolzens dar.
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In vorteilhafter Weise dient dieser Flansch gleichzeitig zur Verriegelung durch das Fliehkraftpendel, welches hierzu einen Eingriffsabschnitt aufweist, welcher am Flansch des Verriegelungsbolzens unter Verhinderung einer axialen Verschiebung des Verriegelungsbolzens anliegt.
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Wenn die Schwenkachse des Komfortelementes bzw. der Armlehne in Querrichtung des Fahrzeugs verläuft, ist es vorteilhaft, wenn das Fliehkraftpendel mit einer senkrecht zu dieser Schenkachse verlaufenden Schwingungsebene ausgebildet ist. Damit kann das Fliehkraftpendel auf Heck- oder Frontalimpulse im Falle eines Unfalles, wie crash oder Überschlag reagieren.
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In vorteilhafter Weise ist das Fliehkraftpendel gemäß einer Weiterbildung der Erfindung mit einem um eine Drehachse schwenkbaren Pendelarm und einer den Eingriffsabschnitt aufweisenden Pendelmasse ausgebildet, wobei die Drehachse parallel zur Schwenkachse des Komfortelements verläuft.
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Um eine Verriegelung des Verriegelungsbolzens in seiner Verriegelungsposition sowohl bei einem Frontalaufprall als auch bei einem Heckaufprall sicherzustellen, ist es weiterbildungsgemäß vorgesehen, dass die Verriegelungseinrichtung mit zwei in einer senkrecht zur Schwenkachse der Komfortelementes verlaufenden Schwingungsebene angeordneten Fliehkraftpendeln ausgebildet ist. Vorzugsweise liegen zur Verriegelung des Verriegelungsbolzens die Eingriffsabschnitte der beiden Fliehkraftpendel auf diametral gegenüberliegend an dem Flansch des Verriegelungsbolzens an.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren ausführlich beschrieben. Es zeigen:
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1 eine schematische perspektivische Seitenansicht einer Verstellvorrichtung für eine verschwenkbare Armlehne eines Kraftfahrzeuges gemäß der Erfindung,
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2 eine schematische perspektivische Draufsicht auf die Verstellvorrichtung nach 1,
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3 eine schematische Darstellung der Verstellvorrichtung nach 1 in einer rückwärtigen Ansicht,
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4 eine Schnittdarstellung gemäß Schnitt I-I nach 1 in der rückwärtigen Ansicht nach 3,
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5 eine perspektivische Schnittdarstellung des Schnittes I-I nach 1,
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6 eine Schnittdarstellung der Verriegelungseinrichtung gemäß Schnitt II-II nach 2, und
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7 eine Schnittdarstellung der Verriegelungseinrichtung gemäß Schnitt III-III nach 4.
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Eine Armlehne 2 als Komfortelement mit einer Armauflage 2a, die als Mittelarmlehne für die Vordersitze eines Fahrzeugs, insbesondere eines Kraftfahrzeugs ausgebildet ist, zeigt schematisch 1. Unter der Armlehne 2 befindet sich ein Ablagefach (in 1 nicht dargestellt), welches von der Armlehne 2 verschlossen wird. Die Armlehne 2 umfasst gemäß 1 eine Trägerplatte 3, auf der die Armauflage 2a angeordnet ist.
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Die Trägerplatte 3 wird gemäß 1 über zwei parallel angeformte Tragarme 4 schwenkbar mit einer Tragstruktur 1 verbunden, wobei diese beiden Tragarme 4 jeweils mit einem Drehhebel 4a und einem diesen Drehhebel 4a mit der Trägerplatte 3 verbindenden kreisförmigen Abschnitt 4b ausgebildet sind. Diese beiden Tragarme 4 sind in jeweils von der Tragstruktur 1 aufgenommenen Schwenkachsen 5 der Drehhebel 4a schwenkbar gelagert, so dass die Armlehne 2 aus einer das Ablagefach verschließenden Gebrauchslage in eine Schwenkrichtung D schwenkbar ist, so dass das unter der Armlehne 2 liegende Ablagefach (nicht dargestellt) geöffnet und von einem Fahrzeuginsassen zugänglich wird.
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Ferner zeigt die 1 eine Verriegelungseinrichtung 10, die mit der Tragstruktur 1 im Bereich des Überganges von dem kreisförmigen Abschnitt 4b zum Drehhebel 4a verbunden ist.
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2 zeigt eine andere Perspektive auf die Trägerplatte 3 mit den Tragarmen 4 und der Verriegelungseinrichtung 10, wobei die Tragstruktur 1 aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellt ist. Aus 2 ist insbesondere ersichtlich, dass die beiden Tragarme 4 im Bereich des Übergangs von dem kreisförmigen Abschnitt 4b zum Drehhebel 4a über ein Querteil 4c verbunden sind.
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Die Verriegelungseinrichtung 10 umfasst ein zylinderförmiges Gehäuse 11, welches einen Verriegelungsbolzen 12 und zwei Fliehkraftpendel 16 aufnimmt. Über einen radialen Montageflansch 11a des Gehäuses 11 wird die Verriegelungseinrichtung 10 an die Tragstruktur 1 montiert. In der rückwärtigen Sicht auf die Tragstruktur 1 und die Armlehne 2 zeigt 3 eine Verstellvorrichtung mit beidseitig der Tragarmen 4 angeordneten Verriegelungseinrichtungen 10. Den genauen Aufbau einer Verriegelungseinrichtung 10 und deren Funktion im Zusammenwirken mit der Armlehne 2 wird anhand der 4 bis 7 erläutert.
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Gemäß den Schnittdarstellungen der 4 und 5 ist das Gehäuse 11 der Verriegelungseinrichtung 10 mit einer konturierten Durchgangsöffnung 13 parallel zur Drehachse 5 der Armlehne 2 zur verschieblichen Aufnahme des Verriegelungsbolzens 12 ausgebildet. In dieser Durchgangsöffnung 13 ist der Verriegelungsbolzen 12 so gelagert, dass dieser zwischen einer Verriegelungsposition, die von einem der beiden Fliehkraftpendel 16 verriegelbar ist, und einer Nichtverriegelungsposition, die von den beiden Fliehkraftpendeln 16 nicht verriegelt werden kann, verschiebbar ist.
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Die Durchgangsöffnung 13 der Verriegelungseinrichtung 10 endet tragarmseitig mit einem flanschartigen Abschnitt 13a, dessen Innendurchmesser dem Außendurchmesser des Verriegelungsbolzens 12 entspricht. Auf der gegenüberliegenden Seite der Verriegelungseinrichtung 10 wird die Durchgangsöffnung 13 von einem Deckelelement 14 mit einem kreisringförmigen Abschnitt 14a verschossen, wobei der Außendurchmesser dieses Abschnittes 14a dem Innendurchmesser der Durchgangsöffnung 13 entspricht und der Innendurchmesser mit dem Außendurchmesser des Verriegelungsbolzens 12 übereinstimmt. So kann zur Montage der Verriegelungseinrichtung 10 das Deckelelement 14 in die Durchgangsbohrung 13 eingeschoben werden.
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Damit wird der Verriegelungsbolzen 12 zum einen in dem flanschartigen Abschnitt 13a der Durchgangsbohrung 13 und zum anderen in dem kreisringförmigen Abschnitt 14a des Deckelelementes 14 verschieblich geführt, wobei auf der Mantelfläche des Verriegelungsbolzen 12 ein kreisringförmiger Flansch 12a vorgesehen ist, so dass in der in den 4 und 5 dargestellten Verriegelungsposition des Verriegelungsbolzen 12 dieser Flansch 12a an der Schulter des flanschartigen Abschnittes 13a als Anschlag 13b anliegt. In dieser Verriegelungsposition wird der Verriegelungsbolzen 12 von einer als Spiralfeder ausgebildet Federelement 15 federvorgespannt gehalten. Der Verriegelungsbolzen 12 ist zur Aufnahme dieses Federelementes 15 mit einer sacklochartigen Bohrung 12c ausgebildet, so dass sich dieses Federelement 15 einerseits an der tragarmseitigen Stirnseite 12b des Verriegelungsbolzen 12 und andererseits gegen das Deckelelement 14 abstützt. Die Stirnseite 12b ist auf ihrer Außenseite domartig geformt, weist also eine im Wesentlichen konvexe Oberfläche auf.
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Damit kann der Verriegelungsbolzen 12 aus der in den 4 und 5 dargestellten Verriegelungsposition gegen die Federkraft des Federelementes 15 in Richtung des Deckelelementes 14 verschoben werden, bis dort der Flansch 12a des Verriegelungsbolzen 12 an der Stirnseite des kreisförmigen Abschnittes 14a des Deckelelementes 14 anschlägt und die Nichtverriegelungsposition darstellt. Unter der Wirkung der Federkraft des Federelementes 15 kann der Verriegelungsbolzen 12 wieder in seine Ausgangsposition, also in die Verriegelungsposition zurückgeschoben werden.
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Die beiden Tragarme 4 der Trägerplatte 3 der Armlehne 2 sind mit einem eine Steuerfläche 7 als Wirkmittel aufweisenden Steuerabschnitt 6 derart ausgebildet, dass in der Gebrauchslage der Armlehne 2 die Steuerfläche 7 im Wesentlichen an der domartig geformten Stirnseite 12b des Verriegelungsbolzen 12 anliegt. Dabei ist diese Steuerfläche 7 als Wirkmittel entsprechend einer an die domartige Oberfläche der Stirnseite 12b des Verriegelungsbolzens 12 anliegenden Tangentialfläche ausgerichtet.
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Anstelle einer Steuerfläche als Wirkmittel zwischen dem Steuerabschnitt 6 und dem Verriegelungsbolzen 12 kann auch eine Steuerkante (in den Figuren nicht dargestellt) verwendet werden. Eine solche Steuerkante würde ebenso in der Gebrauchslage der Armlehne 2 an der domartigen Oberfläche der Stirnseite 12b des Verriegelungsbolzens 12 anliegen.
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Wird nun die Armlehne 2 aus der Gebrauchslage in Drehrichtung D in eine Schwenkposition um die Drehachse 5 verschwenkt, so kommt die Steuerfläche 7 derart in eine Wirkverbindung mit der domartigen Stirnseite 12b des Verriegelungsbolzen 12, dass eine in Verschieberichtung des Verriegelungsbolzen 12 entstehende Kraft diesen in Richtung des Deckelelementes 14 entgegen der Federkraft des Federelementes 15 verschiebt. Aufgrund der gegen die Verschiebung des Verriegelungsbolzens 12 gerichteten Federkraft des Federelementes 15 entsteht ein kurzzeitiger Kraftanstieg, der als haptische Rückmeldung durch die Bedienperson feststellbar ist. Ebenso entsteht beim Zurückschwenken der Armlehne 2 aufgrund der von dem gespannten Federelement 15 erzeugten Federkraft, die den Verriegelungsbolzen 12 in seine Verriegelungsposition zurückdrückt, eine haptische Rückmeldung.
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Wenn sich die Armlehne 2 in ihrer Gebrauchslage befindet, wird ein Verschieben des Verriegelungsbolzens 12 aus seiner Verriegelungsposition durch eines der beiden Fliehkraftpendel 16 verhindert, wenn dieses Fliehkraftpendel 16 aufgrund eines Frontal- oder Heckaufpralls aus seiner Ruhelage ausgelenkt wird.
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Aus der Schnittdarstellung nach 6 ist der Aufbau der Verriegelungseinrichtung 10 mit den beiden Fliehkraftpendeln 16 ersichtlich, deren Zusammenwirken mit dem Verriegelungsbolzen 12 im Falle eines Aufpralls anhand von 7 erläutert wird, wobei zur Unterscheidung der beiden Fliehkraftpendel 16 diese zusätzlich mit P1 und P2 bezeichnet werden.
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Jedes der beiden Fliehkraftpendel 16 ist mit einem Pendelarm 16a und einer Pendelmasse 16b aufgebaut, wobei der Pendelarm 16a drehbar in einer Drehachse 17 gelagert ist, die parallel zur Verschieberichtung des Verriegelungsbolzen 12, also ebenso parallel zur Drehachse 5 der Armlehne 2 ausgerichtet ist. Die Pendelmasse 16b ist plattenförmig mit einer annähernd elliptischen Kontur ausgebildet, die in Richtung des Verriegelungsbolzen 12 einen Eingriffsabschnitt 16c aufweist, der, wenn die Pendelmasse 16b bspw. des Fliehkraftpendels P1 in Richtung R des Verriegelungsbolzen 12 bewegt wird, in eine Gehäuseöffnung 11b des Gehäuses 11 der Verriegelungseinrichtung 10 einschwenkt, bis die Stirnfläche des Eingriffsabschnittes 16c auf der Mantelfläche des Verriegelungsbolzen 12 und stirnseitig an dem Flansch 12a anliegt, wie dies in 7 dargestellt ist. Aufgrund des Anliegens des Flansches 12a an dem Eingriffsabschnitt 16c der Pendelmasse 16b wird ein Verschieben des Verriegelungsbolzen 12 verhindert. Die gestrichelte Darstellung der Pendelmasse 16b des Fliehkraftpendels P1 stellt in 7 dessen unverschwenkte Position dar.
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Im aufgeschwenkten Zustand der Armlehne 2 wird über die Wirkverbindung der Steuerfläche 7 mit der domartigen Stirnseite 12b des Verriegelungsbolzens 12 derselbe aus seiner Verriegelungsposition verschoben, so dass der Eingriffsabschnitt 16c der Pendelmasse 16b des Fliehkraftpendels 16 auf die Umfangsfläche des Flansches 12a des Verriegelungsbolzens 12 trifft und diesen damit nicht mehr hintergreifen kann. Eine Verschiebebewegung des Verriegelungsbolzens 12 in dieser Nichtverriegelungsposition durch den Eingriffsabschnitt 16c ist daher nicht möglich.
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Die beiden Fliehkraftpendel 16 bzw. P1 und P2 sind so in der Verriegelungseinrichtung 10 angeordnet, dass sich die beiden Eingriffsabschnitte 16c der beiden Pendelmassen 16a diametral gegenüberliegen, wie dies aus 6 ersichtlich ist.
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Das in den 6 und 7 dargestellte Pendel P1 ist in Fahrtrichtung des Fahrzeugs angeordnet, so dass bei einem Heckaufprall sich dieses Fliehkraftpendel P1 mit seiner Pendelmasse 16b in Richtung des Verriegelungsbolzens 12 bewegt, bis dessen Eingriffsabschnitt 16c an der Mantelfläche des Verriegelungsbolzen 12 sowie an dessen Flansch 12a anliegt. Das zweite Pendel P2 verschwenkt dagegen bei einem Heckaufprall nicht in Richtung des Verriegelungsbolzens 12. Bei einem Frontalaufprall sind die Verhältnisse umgekehrt, d. h. das Pendel P2 verschwenkt in Richtung des Verriegelungsbolzen 12, so dass dessen Eingriffsabschnitt 16b an der Mantelfläche des Verriegelungsbolzen 12 und an dessen Flansch 12a anliegt und so ebenso eine Verschiebung des Verriegelungsbolzen 12 verhindert.
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Dadurch dass bei einem Heck- oder Frontalaufprall eine Verschiebung des Verriegelungsbolzen 12 verhindert wird, kann sich auch die Armlehne 2 unkontrolliert nicht aus ihrer Gebrauchslage in eine Schwenklage verschwenken, da eine solche Bewegung über die an der domartigen Stirnseite 12b des Verriegelungsbolzen 12 anliegenden Steuerfläche 7 blockiert wird.
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Mit der erfindungsgemäßen Verstellvorrichtung für eine Armlehne, die gleichzeitig auch als Abdeckung für ein darunter angeordnetes Ablagefach dient, wird der in USA geforderte Kraftfahrzeugsicherheitsstand (FMVSS 201) der National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) erfüllt, wonach höhen- und längsverstellbaren Armlehnen verriegelt werden müssen.
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Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Verstellvorrichtung besteht darin, dass die Verriegelungseinrichtung 10 in die Mechanik der Armlehne verschraubt wird und für einen Fahrzeuginsassen nicht sichtbar ist, wodurch der optische Eindruck der Armlehne nicht beeinträchtigt wird.
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In dem oben beschriebenen Ausführungsbeispiel sind in die Armlehne 2 zwei Verriegelungseinrichtungen 10 integriert, um eine symmetrische Krafteinleitung zu erreichen. Natürlich ist es auch möglich eine Armlehne 2 mit nur einer einzigen Verriegelungseinrichtung 10 auszustatten.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Tragstruktur
- 2
- Komfortelement, Armlehne
- 2a
- Armauflage der Armlehne 2
- 3
- Trägerplatte der Armlehne 2
- 4
- Tragarm der Trägerplatte 3
- 4a
- Drehhebel des Tragarmes 4
- 4b
- kreisförmiger Abschnitt des Tragarmes 4
- 4c
- Querteil
- 5
- Drehachse der Armlehne 2
- 6
- Steuerabschnitt des Tragarmes 4
- 7
- Wirkmittel, Steuerfläche des Steuerabschnittes 6
- 10
- Verriegelungseinrichtung
- 11
- Gehäuse der Verriegelungseinrichtung 10
- 11a
- Montageflansch des Gehäuses 11
- 11b
- Gehäuseöffnung des Gehäuses 11
- 12
- Verriegelungsbolzen der Verriegelungseinrichtung 10
- 12a
- Flansch des Verriegelungsbolzens 12
- 12b
- tragarmseitige Stirnseite des Verriegelungsbolzens 12
- 12c
- Bohrung des Verriegelungsbolzens 12
- 13
- Durchgangsöffnung des Gehäuses 11
- 13a
- flanschartiger Abschnitt der Durchgangsöffnung 13
- 13b
- Anschlag des Abschnittes 13a
- 14
- Deckelelement des Gehäuses 11
- 14a
- kreisringförmiger Abschnitt des Deckelelementes 14
- 15
- Federelement, Spiralfeder
- 16
- Fliehkraftpendel
- 16a
- Pendelarm
- 16b
- Pendelmasse
- 17
- Drehachse des Fliehkraftpendels 16
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102009023712 A1 [0004, 0005]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- Kraftfahrzeugsicherheitsstandards (FMVSS 201) der National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) [0003]
- Kraftfahrzeugsicherheitsstandard (FMVSS 201) der National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) [0012]
- Kraftfahrzeugsicherheitsstand (FMVSS 201) der National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) [0049]