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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Andrückvorrichtung einer Druck-
oder Lackiermaschine, mit einer Andrückwalze zum Aufwalzen eines
Zylinderaufzuges auf eine Umfangsoberfläche eines Zylinders und mit
einer Fingerschutzeinrichtung, die eine erste Klappe und eine mit
der ersten Klappe über
ein Gelenk verbundene zweite Klappe umfasst und bei der die erste
Klappe in einer Schutzposition einen von der Andrückwalze
und dem Zylinder zusammen gebildeten Einlaufzwickel abdeckt, nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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In
der
DE 100 18 923
A1 ist eine solche Andrückvorrichtung
beschrieben, bei der es jedoch dem Bediener überlassen bleibt, den Zylinderaufzug
von Hand und ohne technischer Unterstützung in einen Zylinderkanal
des Zylinders hinein zu biegen und dabei eine Hinterkante des Zylinderaufzuges
zu einer in dem Zylinderkanal angeordneten Klemmeinrichtung hin
zu drücken.
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Ähnlich unkomfortabel
in ihrer Bedienung ist eine in der DE-OS 21 56 044 beschriebene
Andrückvorrichtung.
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Deshalb
liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Andrückvorrichtung
zu schaffen, die ein bequemeres Festklemmen der Hinterkante des
Zylinderaufzugs ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird durch eine der eingangs genannten Gattung entsprechende
Andrückvorrichtung
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst, welche dadurch gekennzeichnet
ist, dass die erste Klappe als ein Andrückelement zum Andrücken des
Zylinderaufzugs ausgebildet ist.
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Bei
der erfindungsgemäßen Andrückvorrichtung
ist die erste Klappe multifunktional. Die erste Klappe dient zum
einen dem Schutz des Bedieners vor Verletzungen und zum anderen
zur Erleichterung der Arbeit des Bedieners beim Festklemmen einer Hinterkante des
Zylinderaufzugs. Aufgrund der Multifunktionalität ist eine besonders kompakte
Bauweise der Andrückvorrichtung
gegeben. Für
die Integration der Andrückvorrichtung
ist nur verhältnismäßig wenig Bauraum
innerhalb der Druck- oder Lackiermaschine erforderlich. Diese Kompaktheit
wäre bei
einer von der Erfindung abweichend ausgebildeten und eine Andrückwalze,
eine Fingerschutzeinrichtung und zusätzlich ein Andrückelement
umfassenden Andrückvorrichtung
nicht gegeben. Bei der erfindungsgemäßen Andrückvorrichtung ist es weiterhin
von Vorteil, dass die Andrückwalze
zum Aufwalzen des Zylinderaufzugs zur Verfügung steht und das von der
ersten Klappe gebildete Andrückelement
zur Verfügung steht,
um den Zylinderaufzug in einen Zylinderkanal des Zylinders hinein
zu biegen und eine Hinterkante des Zylinderaufzugs zu einer in dem
Zylinderkanal angeordneten Klemmeinrichtung hin zu drücken. Jedes
der beiden zum Andrücken
des Zylinderaufzugs verwendeten Teile, das sind die Andrückwalze
und das Andrückelement,
ist bezüglich
seiner speziellen Aufgabe konstruktiv optimal ausgelegt. Die Andrückwalze
ist speziell für
das Aufwalzen des Zylinderaufzugs auf die Umfangsoberfläche ausgelegt.
Das von der Fingerschutzeinrichtung gebildete Andrückelement
ist speziell für
das nahe an der Hinterkante erfolgende Umbiegen des Zylinderaufzugs
ausgelegt. Bei einer Andrückvorrichtung,
bei der die Andrückwalze
und das Andrückelement
abweichend von der Erfindung nicht zwei verschiedene Teile sondern
ein und dasselbe Teil wären,
müssten
konstruktive Kompromisse eingegangen und somit funktionelle Abstriche
bezüglich
jeder der einzelnen Funktionen, dem Aufwalzen und dem Umbiegen,
in Kauf genommen werden.
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Die
Andrückwalze
der erfindungsgemäßen Andrückvorrichtung
ist eine von einem Gummituchzylinder verschiedene Andrückwalze,
d. h. sie ist kein Gummituchzylinder.
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Bei
dem Zylinderaufzug kann es sich um eine Druckplatte, z. B. eine
Offset-Druckplatte oder eine zum Lackieren verwendete Flexo-Druckplatte, oder
um ein z. B. zum Lackieren verwendetes Gummituch handeln. Demgemäß ist der
Zylinder ein Platten- oder Gummituchzylinder.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Andrückvorrichtung sind in den Unteransprüchen genannt.
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Eine
Weiterbildung zeichnet sich dadurch aus, dass die erste Klappe in
eine Andrückposition verstellbar
gelagert ist, in welcher die erste Klappe an dem Zylinderaufzug
anliegt.
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Eine
weitere Weiterbildung hat zum Inhalt, dass in der Andrückposition
die erste Klappe in einen Zylinderkanal des Zylinders eingetaucht
ist.
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Gemäß einer
weiteren Weiterbildung ist in der Andrückposition der Zylinderaufzug
durch die erste Klappe auf einer Klemmauflage einer Klemmeinrichtung
des Zylinders gehalten.
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Dass
in der Andrückposition
der Zylinderaufzug durch die erste Klappe in den Zylinderkanal des Zylinders
hineingebogen gehalten ist, zeichnet eine weitere Weiterbildung
aus.
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Noch
eine Weiterbildung beinhaltet, dass in der Schutzposition ein an
der ersten Klappe angeordnetes Roll- oder Gleitelement durch eine
Feder in Anlage an einer Führungsbahn
gehalten ist.
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Eine
weitere Weiterbildung ist dadurch gekennzeichnet, dass die erste
Klappe um das Gelenk herum aus der Schutzposition in eine Schaltposition schwenkbar
gelagert ist, in welcher das Roll- oder Gleitelement unter Überwindung
der Feder von der Führungsbahn
abgehoben ist.
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Gemäß einer
Weiterbildung ist es vorgesehen, dass in der Schutzposition das
Roll- oder Gleitelement in einer Rastausnehmung der Führungsbahn
sitzt. Die Führungsbahn
kann eine gekrümmte Kurvenbahn
einer Kurve und das Roll- oder Gleitelement kann ein Kurvenfolgeelement
sein.
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Weitere
funktionell und konstruktiv vorteilhafte Weiterbildungen ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispieles
und der dazugehörigen
Zeichnung.
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In
dieser zeigt:
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1 einen
Querschnitt einer erfindungsgemäßen Andrückvorrichtung,
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2 einen
anderen Querschnitt der Andrückvorrichtung
aus 1 und
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3 einen
Längsschnitt
der Andrückvorrichtung
aus den 1 und 2.
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In
den 1 bis 3 ist eine bogenförmigen Bedruckstoff
verarbeitende Druck- oder Lackiermaschine 1 mit einem Gegendruckzylinder 2,
einem Zylinder 3 und einer an einer Kammerrakel (nicht
gezeigt) oder einer Tauchwalze (ebenfalls nicht gezeigt) anliegenden
Auftragwalze 4 dargestellt. Falls die Auftragwalze 4 an
der Kammerrakel anliegt, handelt es sich bei der Auftragwalze 4 um
eine Rasterwalze. Ein auf dem Zylinder 3 aufliegender Zylinderaufzug 5 ist eine
Druckplatte, speziell eine Flexo-Druckplatte zum Lackieren.
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Eine
Andrückwalze 6 hat
einen viel kleineren Außendurchmesser
als der Zylinder 3 und bildet zusammen mit letzterem einen
Einlaufzwickel 7.
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Neben
der Andrückwalze 6 ist
eine Fingerschutzeinrichtung 8 angeordnet, welche zwei
die Andrückwalze 6 von
zwei Seiten her einschließende Klappen,
nämlich
eine erste Schutzklappe 9 und eine zweite Schutzklappe 10,
umfasst. Die Andrückwalze 6 hat
einen weichen, gummielastischen Walzenbezug und ist in etwa so breit
wie der Zylinderaufzug 5. Die Schutzklappen 9, 10 sind
in etwa so lang wie die Andrückwalze 6 und
sogar etwas länger
als letztere. Die Schutzklappen 9, 10 sind über ein
Gelenk, speziell ein erstes Drehgelenk 11, miteinander
verbunden. Die zweite Schutzklappe 10 ist über ein
zweites Drehgelenk 12 an einem Träger 13 befestigt.
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Der
Zylinder 3 weist einen Zylinderkanal 14 auf, in
welchem eine Klemmeinrichtung 15 für eine Hinterkante 16 des
Zylinderaufzugs 5 angeordnet ist. Die Klemmeinrichtung 15 umfasst
eine Klemmauflage 17 und eine Klemmbacke 18.
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Die
Fingerschutzeinrichtung 8 umfasst einen elektrischen, ersten
Schalter 19, der nur mit einen den Zylinder 3 rotativ
antreibenden, ersten E-Motor 20 steuerungstechnisch verknüpft ist,
und einen elektrischen, zweiten Schalter 21, der sowohl
mit dem ersten E-Motor 20 als
auch mit einem die Auftragwalze 4 rotativ antreibenden,
zweiten E-Motor 22 steuerungstechnisch verknüpft ist.
Die Schalter 19, 21 sind an dem Träger 13 befestigt
und als Taster (Druckknöpfe)
ausgebildet. Ist ein solcher Taster gedrückt, ist seine eine Schaltstellung,
z. B. Stromdurchfluss, eingestellt und ist der entsprechende Taster
nicht gedrückt,
so ist seine andere Schaltstellung, z. B. Stromsperrung, eingestellt.
Die Schalter 19, 21 sind sich selbsttätig zurückstellend
und dazu z. B. mit Rückstellfedern
ausgestattet, welche die Schalter 19, 21 umschalten,
sobald eine auf die Schalter 19, 21 einwirkende äußere Druckkraft
vermindert wird.
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Ein
Nocken 23 zur Betätigung
des ersten Schalters 19 ist um eine zu dem zweiten Drehgelenk koaxiale
Drehachse drehbar angeordnet und mit der zweiten Schutzklappe 10 drehfest
verbunden, so dass der Nocken 23 mit der zweiten Schutzklappe 10 mitbewegt
wird, wenn die zweite Schutzklappe 10 um das zweite Drehgelenk 12 geschwenkt
wird.
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In
Abweichung von dem gezeigten Ausführungsbeispiel könnten der
Nocken 23 und die zweite Schutzklappe 10 auch
ein und dasselbe Teil sein.
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Eine
in 3 dargestellte Wippe 24 zur Betätigung des
zweiten Schalters 21 ist um ein drittes Drehgelenk 25 schwenkbar
gelagert. Die Drehgelenke 11, 12 sind achsparallel
zu einer Rotationsachse der Andrückwalze 6 ausgerichtet
und das dritte Drehgelenk 25 ist senkrecht zu der Rotationsachse
der Andrückwalze 6 ausgerichtet.
Die Wippe 24 hat einen ersten Arm 26, an welchem
ein Schieber 27 angreift, und einen den zweiten Schalter 21 betätigenden, zweiten
Arm 28. Der Schieber 27 ist über einen Innenkonus 29 und
einen in dem Innenkonus 29 steckenden Außenkonus 30 mit
der ersten Schutzklappe 9 getriebetechnisch gekoppelt.
Der Innenkonus 29 ist an der ersten Schutzklappe 9 angeordnet
und mit dem Außenkonus 30 ist
der Schieber 27 versehen. Die Konen 29, 30 bilden
zusammen ein Keilgetriebe, welches bei Bewegungen der ersten Schutzklappe 9 um
die Drehgelenke 11, 12 Verschiebungen des Schiebers 27 in
einer zu den Drehgelenken 11, 12 achsparallelen
Schubrichtung bewirkt.
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Der
Träger 13 ist über ein
viertes Drehgelenk 32 an einem Gestell 31 angebracht.
Die Andrückwalze 6 ist über ein
Exzenterlager 33 relativ zu dem Träger 13 verstellbar
an letzterem befestigt.
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Ein
pneumatischer Arbeitszylinder 34, welcher als Stellantrieb
zum An- und Abstellen der Andrückwalze 6 an
den und von dem Zylinderaufzug 5 fungiert, ist mit seinem
einen Ende an dem Träger 13 und
mit seinem anderen Ende an dem Exzenterlager 33 angelenkt.
Das Aus- und Einfahren eines Kolbens des Arbeitszylinders 34 bewirkt
Verdrehungen des Exzenterlagers 33 und infolgedessen die
Verstellung der Andrückwalze 6 relativ
zu dem Träger 13.
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Dem
Träger 13 ist
zu seiner Verstellung relativ zum Gestell 31 ein erstes
Kurvengetriebe zugeordnet, welches eine um ein fünftes Drehgelenk 35 schwenkbar
gelagerte erste Kurve 36 in Form einer Kulisse und ein
an dem Träger 13 angeordnetes,
erstes Kurvenfolgeelement 37 in Form einer Kurvenrolle umfasst.
Das erste Kurvenfolgeelement 37 greift in eine bogenförmige Kurvennut
der ersten Kurve 36 ein.
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Ein
(Viergelenk-)Koppelgetriebe umfasst neben dem fünften Drehgelenk 35 eine
Antriebsschwinge 38, eine Koppel 39, eine Abtriebsschwinge 40 und zur
Verbindung der Koppel 39 mit den Schwingen 38, 40 ein
sechstes Drehgelenk 41 und ein siebentes Drehgelenk 42.
Ein der An- und Abstellung des Zylinders 3 an den und von
dem Gegendruckzylinder 2 und somit der Druckan- und -abstellung
dienendes Zylinder-Verstelllager
bildet die Antriebsschwinge 38. Das Zylinder-Verstelllager
kann ein sogenanntes Dreipunkt-Lager sein, das einen Lagerring umfasst, in
welchem ein Achszapfen des Zylinders 3 drehbar gelagert
ist und der eine Umfangskontur aufweist, die nicht kreisrund ist
sondern einer Kurve entspricht und an drei Punkten abgestützt ist.
Das Zylinder-Verstelllager kann aber auch ein sogenanntes Dreiring-Lager
sein, welches drei in einander steckende Lagerringe aufweist, von
denen ein Lagerring eine Exzenterbuchse ist. Die Abtriebsschwinge 40 ist
drehfest mit der ersten Kurve 36 verbunden, so dass eine Schwenkbewegung
der Antriebsschwinge 38 zwangsläufig eine Schwenkbewegung der
ersten Kurve 36 zur Folge hat.
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In
Abweichung von dem gezeigten Ausführungsbeispiel könnten die
erste Kurve 36 und die Antriebsschwinge 40 auch
ein und dasselbe Teil sein.
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Die
zuletzt erwähnte
Schwenkbewegung der ersten Kurve 36 bewirkt wiederum eine
Verstellung des ersten Kurvenfolgeelementes 37 und somit
auch des Trägers 13 relativ
zum Gestell 31. Ein aus Sicherheitsgründen möglichst klein zu haltender
Abstand zwischen der Fingerschutzeinrichtung, speziell der ersten
Schutzklappe 9, und dem Zylinder 3 wird somit über das
Koppelgetriebe und das erste Kurvengetriebe während der Druckan- und -abstellung
des Zylinders 3 fortwährend
konstant gehalten, indem die Fingerschutzeinrichtung automatisch
mit dem Zylinder 3 mitgeführt wird, so dass in jeder
Betriebssituation eine hohe Sicherheit gewährleistet ist.
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Ein
zweites Kurvengetriebe umfasst eine bogenförmige, zweite Kurve 43,
mit welcher der Träger 13 versehen
ist, und ein bolzenförmiges,
zweites Kurvenfolgeelement 44, welches versetzt zum ersten Drehgelenk 11 an
der ersten Schutzklappe 9 angeordnet ist. Die zweite Kurve 43 ist
in ihrer Kurven- bzw. Führungsbahn
mit einer prismatischen oder muldenförmigen Rastausnehmung 45 versehen,
in welche das zweite Kurvenfolgeelement 44 eingerastet
ist, wenn sich die erste Schutzklappe 9 in einer Schutzposition 9.1 befindet.
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Eine
erste Feder 46 verspannt die erste Schutzklappe 9 mit
der zweiten Schutzklappe 10 und hält das zweite Kurvenfolgeelement 44 an
der zweiten Kurve 43. Die erste Feder 46 ist eine
Schenkelfeder (Drehfeder) die auf einem Gelenkzapfen des ersten
Drehgelenkes 11 aufgesteckt ist und sich mit ihrem einen
Schenkel auf der ersten Schutzklappe 9 und mit ihrem anderen
Schenkel auf der zweiten Schutzklappe 10 abstützt. Die
zwischen den Schutzklappen 9, 10 angeordnete erste
Feder 46 ist bestrebt, die Schutzklappen 9, 10 in
eine durchgestreckte Stellung zu drücken.
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Eine
zweite Feder 47 verspannt die zweite Schutzklappe 10 mit
dem Träger 13 und
ist bestrebt, die zweite Schutzklappe 10 um das zweite
Drehgelenk 12 herum in eine Position zu schwenken, in welcher
sich die erste Schutzklappe 9 in einer Wartungsposition 9.2 befindet,
in der die Fingerschutzeinrichtung von der Andrückwalze 6 vollständig zurückgezogen
und ein Zugriff auf die Andrückwalze 6,
z. B. zu deren Reinigung, problemlos möglich ist. Die zweite Feder 47 ist
eine auf einem Gelenkzapfen des zweiten Drehgelenkes 12 aufgesteckte
Schenkelfeder, die sich mit ihrem einen Schenkel auf der zweiten Schutzklappe 10 und
mit ihrem anderen Schenkel auf dem Träger 13 abstützt.
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Die
Federn 46, 47 sind unter Berücksichtigung der drehmoment-wirksamen
Hebellängen
(Abstand zweites Kurvenfolgeelement 44/erstes Drehgelenk 11 sowie
Abstand erstes Drehgelenk 11/zweites Drehgelenk 12)
und der Flankenneigung der Rastausnehmung 45 bezüglich ihrer
Federkennlinien bzw. -kräfte
so aufeinander abgestimmt, dass die erste Feder 47 das
zweite Kurvenfolgeelement 44 unter Überwindung der Federkraft der
zweiten Feder 47 in der Rastausnehmung 45 hält, wenn
die Schutzposition 9.2 eingestellt ist. Die zweite Feder 47 ist
bestrebt, das zweite Kurvenfolgeelement 44 aus der Rastausnehmung 45 herauszuziehen.
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Ein
drittes Kurvengetriebe dient der Verstellung der ersten Schutzklappe 9 aus
der Schutzposition 9.1 in eine Andrückposition 9.3, in
welcher die erste Schutzklappe 9 auf den Zylinderaufzug 5 nahe
an dessen Hinterkante 16 drückt, etwas in den Zylinderkanal 14 eintaucht
und die Hinterkante 16 in Auflage auf der Klemmauflage 17 hält. Durch
die Verstellung der ersten Schutzklappe 9 in die Andrückposition 9.3 wird
der Zylinderaufzug 5 in einer nahe an der Hinterkante 16 und
im Bereich einer Kanalkante des Zylinderkanals 14 liegenden
Biegestelle des Zylinderaufzugs 5"abgekantet" und unter einem flachen Winkel zu einer
in der Biegestelle liegenden Zylindertangente in den Zylinderkanal 14 hinein
und zur Klemmeinrichtung 15 hin umgebogen. Das dritte Kurvengetriebe
umfasst eine mit der ersten Schutzklappe 9 drehfest verbundene
dritte Kurve 48, welche sich auf einem Kurvenanschlag 49 des
Trägers 13 abstützt und die
auf einer durch den Gelenkzapfen des zweiten Drehgelenkes 11 gebildeten
Welle sitzt.
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In
Abweichung von dem gezeigten Ausführungsbeispiel könnten die
dritte Kurve 48 und die erste Schutzklappe 11 auch
ein und dasselbe Teil sein.
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Die
Funktion der Andrückvorrichtung
ist folgende:
In einem ersten Schritt wird eine Vorderkante
des Zylinderaufzugs 5 in einer vorderen Klemmeinrichtung des
Zylinders 3 festgeklemmt.
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In
einem zweiten Schritt wird die Andrückwalze 6 an den auf
der Umfangsoberfläche
des Zylinders 3 aufliegenden Zylinderaufzug 5 angestellt,
indem der Arbeitszylinder 34 aktiviert wird.
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In
einem dritten Schritt wird der Zylinder 3 von dem ersten
E-Motor 20 langsam rotiert, so dass die Andrückwalze 6 auf
dem Zylinderaufzug 5 auf die hintere Klemmeinrichtung 15 zu
abrollt. Wenn sich der Zylinder 3 in der in 1 dargestellten
Drehstellung befindet, wird die Rotation des Zylinders 3 wieder
gestoppt. Zu diesem Zeitpunkt umschlingt der Zylinderaufzug 5 den
Zylinder 3 von einer vorderen Kanalkante bis zu der hinteren
Kanalkante des Zylinderkanals 14. Außerdem befindet sich die Hinterkante 16,
welche in etwa tangential über
die hintere Kanalkante hinausragt, bereits oberhalb der Klemmauflage 17.
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In
einem vierten Schritt wird die erste Schutzklappe 9 aus
der Schutzposition 9.1 in die Andrückposition 9.3 verstellt,
indem die dritte Kurve 48 mittels eines Steckschlüssels gedreht
wird, der in eine Querbohrung des als Antriebswelle der dritten
Kurve 48 fungierenden Gelenkzapfens 50 des ersten
Drehgelenkes 11 eingesteckt wird. Während dieser Verstellung der
ersten Schutzklappe 9 in die Andrückposition 9.3 schwenken
die Schutzklappen 9, 10 um das zweite Drehgelenk 12 herum
und bewirkt ein Anstieg der Kurvenkontur der dritten Kurve 48,
dass die Fingerschutzeinrichtung von dem Kurvenanschlag 49 weg
gedrückt
wird.
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Die
erste Schutzklappe 9 wird durch eine Selbsthemmung des
zweiten Kurvengetriebes, d. h. durch einen zwischen der zweiten
Kurve 43 und dem zweiten Kurvenfolgeelement 44 wirksamen
Reibschluss, in der Andrückposition 9.3 gehalten.
Somit hat der Bediener beide Hände
frei, um in einem fünften
Schritt die Klemmbacke 18 zur Klemmauflage 17 und
der auf letzterer aufliegenden Hinterkante 16 hin zu verstellen
und auf diese Weise die Hinterkante 16 zwischen der Klemmauflage 17 und
der Klemmbacke 18 einzuklemmen.
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In
einem sechsten Schritt wird die Andrückwalze 6 vom Zylinderaufzug 5 wieder
abgehoben und die erste Schutzklappe 9 aus der Andrückposition 9.3 in
die Schutzposition 9.1 zurückverstellt.
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In
einem siebenten Schritt wird die hintere Klemmeinrichtung 15 mit
der darin festgeklemmten Hinterkante 16 in eine in etwa
der Umfangsrichtung des Zylinders 3 entsprechenden Spannrichtung
verstellt, so dass der Zylinderaufzug 5 straffgezogen wird.
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Nachfolgend
wird der Zylinder 3 wieder in Rotation versetzt und der
Zylinderaufzug 5 mittels der Auftragwalze 4 eingefärbt, so
dass der Zylinderaufzug 5 danach druckfertig ist.
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Die
Fingerschutzeinrichtung funktioniert wie folgt:
Stößt der Bediener
mit der Hand an die erste Schutzklappe 9, so wird letztere
aus der Schutzposition 9.1 in eine Schaltposition 9.4 um
das erste Drehgelenk 11 herum geschwenkt. Dabei hebt das
zweite Kurvenfolgeelement 44 von der zweiten Kurve 43 ab
und wird der zweite Schalter 21 durch eine von der Wippe 24 auf
den zweiten Schalter 21 ausgeübte Druckkraft umgeschaltet.
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Ebenso
wird der zweite Schalter 21 durch eine solche Druckkraft
betätigt,
wenn der Bediener die erste Schutzklappe 9 aus der Schutzposition 9.1 in
die Andrückposition 9.3 oder
die Wartungsposition 9.2 verstellt, wobei in beiden zuletzt
genannten Fällen
der Verstellung das zweite Kurvenfolgeelement 44 aus der
Rastausnehmung 45 heraus und entlang der zweiten Kurve 43 bewegt
wird.
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Die
zweite Kurve 43 ist derart konturiert und speziell die
Anordnung der Rastausnehmung 45 zwischen Endpunkten der
Kurven- bzw. Führungsbahn der
zweiten Kurve 43 bzw. innerhalb dieser Kurven- bzw. Führungsbahn
ist derart gewählt,
dass das zweite Kurvenfolgeelement 44 in drei den Einstellungen
der Positionen 9.2 bis 9.4 entsprechende Richtungen
aus der Rastausnehmung 45 heraus bewegbar ist. Das zweite
Kurvenfolgeelement 44 ist in die zwei zu den einander entgegengesetzten
Endpunkten der zweiten Kurve 43 weisenden Richtungen bei Aufrechterhaltung
des Kontaktes zur zweiten Kurve 43 bewegbar und bei dem
Abheben von der Führungs-
bzw. Kurvenbahn der zweiten Kurve 43 in die relativ zu
dieser Führungs-
bzw. Kurvenbahn in etwa lotrechte Abheberichtung bewegbar.
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Unabhängig davon,
in welche der drei Positionen 9.2 bis 9.4 der
Bediener die erste Schutzklappe 9 zu verstellen versucht,
hat die dadurch ausgelöste Betätigung des
zweiten Schalters 21 zur Folge, dass der zweite Schalter 21 nur
den ersten E-Motor 20 nicht jedoch den zweiten E-Motor 22 abschaltet,
so dass zwar die Rotation des Zylinders 3 augenblicklich stillgesetzt
wird jedoch die Auftragwalze 4 nach wie vor weiterrotiert,
so dass die Auftragwalze 4 z. B. weiter auf der Tauchwalze
(nicht gezeigt) abrollt und somit auch bei dem Stillstand des Zylinders 3 ein
Antrocknen der Druckfarbe oder des Lackes an der Auftragwalze 5 verhindert
wird.
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Falls
die Auftragwalze 5 im Moment des Not-Stop-bedingten Stillsetzens
des Zylinders 3 an letzteren angestellt ist, bewirkt die
Betätigung
des zweiten Schalters 21 eine automatische Abstellung der
Auftragwalze 5 vom Zylinder 3.
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Der
Schieber 27 ist auf einer Stützfläche 51, in welche
der Innenkonus 29 eingebracht ist, über eine Spitze des Außenkonus 30 abgestützt, wenn sich
die erste Schutzklappe 9 in der Schaltposition 9.4 oder
der Andrückposition 9.3 und
der Außenkonus 30 nicht
mehr innerhalb des Innenkonus 29 befindet.
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Befindet
sich die erste Schutzklappe 9 in der Wartungsposition 9.2,
so ist die Abstützung
des Schiebers 27 durch die Stützfläche 51 nicht mehr
gegeben und die Wirkung der von der Wippe 24 auf den zweiten
Schalter 21 ausgeübten
Druckkraft aufgehoben, so dass der zweite Schalter 21 durch
eine Feder des zweiten Schalters 21 aus seiner gedrückten Schaltstellung
wieder in die ungedrückte
Schaltstellung zurückgeschaltet
wird. Obwohl der zweite Schalter 21 zurückgeschaltet ist, kann in dieser
Situation der erste E-Motor 20 nicht anlaufen und der Zylinder 3 nicht
rotieren, weil bei eingestellter Wartungsposition 9.2 der
Nocken 23 den ersten Schalter 19 gedrückt hält, so dass
durch den ersten Schalter 19 beide E-Motoren 20, 22 deaktiviert
sind. Bei eingestellter Wartungsposition 9.2 darf nämlich auch
die Auftragwalze 4 nicht mehr rotieren.
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Es
ist somit immer zumindest einer der beiden Schalter 19, 21 gedrückt und
in eine den ersten E-Motor 20 deaktivierende Schaltstellung
geschaltet, solange sich die erste Schutzklappe 9 außerhalb
ihrer Schutzposition 9.1 befindet.
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Um
die Wartungsposition 9.2 einzustellen, muss die dritte
Kurve 48 in eine Drehstellung gedreht werden, in welcher
die dritte Kurve 48 mit ihrer Kurvenkontur nicht mehr an
dem Kurvenanschlag 49 anliegt, und in welcher Drehstellung
sich das zweite Kurvenfolgeelement 44 nicht mehr in der
Rastausnehmung 45 befindet, so dass die zweite Feder 47 die
Schutzklappen 9, 10 um das zweite Drehgelenk 12 herum
schwenken kann und auf diese Weise die erste Schutzklappe 9 in
die Wartungsposition 9.2 verstellen kann. Eine weitere
Rastausnehmung 52 der zweiten Kurve 43 nimmt das
zweite Kurvenfolgeelement 44 auf, wenn die Wartungsposition 9.2 eingestellt
ist.
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- 1
- Druck-
oder Lackiermaschine
- 2
- Gegendruckzylinder
- 3
- Zylinder
- 4
- Auftragwalze
- 5
- Zylinderaufzug
- 6
- Andrückwalze
- 7
- Einlaufzwickel
- 8
- Fingerschutzeinrichtung
- 9
- erste
Schutzklappe
- 9.1
- Schutzposition
- 9.2
- Wartungsposition
- 9.3
- Andrückposition
- 9.4
- Schaltposition
- 10
- zweite
Schutzklappe
- 11
- erstes
Drehgelenk
- 12
- zweites
Drehgelenk
- 13
- Träger
- 14
- Zylinderkanal
- 15
- Klemmeinrichtung
- 16
- Hinterkante
- 17
- Klemmauflage
- 18
- Klemmbacke
- 19
- erster
Schalter
- 20
- erster
E-Motor
- 21
- zweiter
Schalter
- 22
- zweiter
E-Motor
- 23
- Nocken
- 24
- Wippe
- 25
- drittes
Drehgelenk
- 26
- erster
Arm
- 27
- Schieber
- 28
- zweiter
Arm
- 29
- Innenkonus
- 30
- Außenkonus
- 31
- Gestell
- 32
- viertes
Drehgelenk
- 33
- Exzenterlager
- 34
- Arbeitszylinder
- 35
- fünftes Drehgelenk
- 36
- erste
Kurve
- 37
- erstes
Kurvenfolgeelement
- 38
- Antriebsschwinge
- 39
- Koppel
- 40
- Antriebsschwinge
- 41
- sechstes
Drehgelenk
- 42
- siebentes
Drehgelenk
- 43
- zweite
Kurve
- 44
- zweites
Kurvenfolgeelement
- 45
- Rastausnehmung
- 46
- erste
Feder
- 47
- zweite
Feder
- 48
- dritte
Kurve
- 49
- Kurvenanschlag
- 50
- Gelenkzapfen
- 51
- Stützfläche
- 52
- Rastausnehmung